Dieses Buch kann ich empfehlen, für die, die Spannung lieben. Ich hab die ersten 100 Seiten schon gelesen und es wird immer spannender.
Sabine Thiesler - Der Kindersammler
Inhalt:
Anne und ihr Mann Harald erleben den Albtraum aller Eltern: Während eines Toscana-Urlaubs verschwindet ihr Kind spurlos. Die Suche der Polizei verläuft ergebnislos, und sie müssen ohne ihren Sohn Felix nach Hause fahren. Zehn Jahre später kehrt Anne an den Ort des Geschehens zurück, um herauszufinden, was damals passiert ist. Sie ahnt nicht, wie nah sie dem Täter kommt - und er ihr.
Literaturschock.de Rezension(en):
Im Abstand von drei Jahren veschwinden kleine Jungen - alle blond, zart und lieb. Der Mörder setzt seine Opfer in Szene und führt die Polizei an der Nase herum. Über ein Jahrzehnt überlässt er Eltern ihrer Verzweiflung und seine Entdeckung wird unwirklicher denn je - doch plötzlich hören die Morde auf, die Akten werden geschlossen, die Fälle bleiben ungeklärt. Kurze Zeit später verschwinden blonde Jungen in der Toskana und tauchen nie wieder auf. Bis eine findige Polizistin und eine Mutter sich auf die Suche machen und dem Täter immer näher kommen.
"Der Kindersammler" beginnt mit Rückblenden und mehreren Zeitsprüngen im Wechsel. Wir lernen sowohl Täter als auch Opfer kennen, erfahren mehr über die Beweggründe des ersteren und so werden wir - im Gegensatz zu der ermittelnden Polizei - allwissend. Der Mörder begegnet uns schon auf den ersten Seiten und hinterlässt eine traurige Spur in unserem Herzen. Der "Kindersammler" agiert schonungslos und eiskalt, seine Opfer sind die Schwächsten der Gesellschaft. Sabine Thiesler schildert in ihrem Debütroman den Alptraum aller Eltern: Die Entführung ihres Kindes, dessen Missbrauch und Ermordung. Durch die Rückblenden, Zeitsprünge und vielen Protagonisten - fast alle Opfer und Eltern erhalten ihren eigenen Raum - erscheint das Buch anfangs etwas wirr und unübersichtlich, doch man gewöhnt sich recht schnell daran.
Der Leser schlüpft nicht nur in die Rolle der Opfer sondern auch in die des Täters und lernt alle Seiten kennen - eine Allwissenheit, die das Buch sehr anstrengend macht. Man braucht viel Kraft zum Lesen - nicht etwa, weil das Buch schwierig konzipiert wäre, sondern weil es alles andere als ein leichtes Thema behandelt. Die Autorin schont weder Opfer noch Leser und alle Eltern werden nach der Lektüre keine Ruhe mehr haben, sobald ihre Kinder alleine unterwegs sind. "Der Kindersammler" ist ein realistisches, aufwühlendes und sehr düsteres Buch und man wünschte sich oft einen Funken Hoffnung am Horizont - den Sabine Thiesler nicht zu schenken bereit ist.
Über 500 Seiten Düsternis können auch den optimistischsten Leser zur Verzweiflung bringen und so ist wohl der einzige Wermutstropfen an diesem Buch, dass sich zwischendurch einige Kapitel etwas in die Länge ziehen. Überraschenderweise verzichtet die Autorin auf die Beschreibung von Missbrauch und Todeskampf der Kinder, doch diese unnötige Effekthascherei hat das Buch auch gar nicht nötig. Die Grausamkeit ist deutlich genug - auch ohne genauere Beschreibungen. Ein Debüt, das ich nur mit einer Einschränkung empfehlen kann: Haben Sie starke Nerven, denn der Kindersammler ist ein 500seitiger Alptraum von erschreckender Realität.