Hier noch eine JS-FF von mir. Ist auch nicht allzu lang... Ich stell sie komplett on. Die Story ist für Gummy - mal keine so traurige . Jaaaaa, ich kann auch mit Happy End, weißt du doch. Fehler möge man mir verzeihen, die Story ist einige Jahre alt und ich hab keine Lust, sie noch mal durchzusehen. Dann lese ich mich wieder fest.
Die Schlucht
Irgendwie kam ich mir vor wie in einem Film, den ich schon mal gesehen hatte. Aber leider spielte ich hier eine Hauptrolle. Ich stand, mal wieder, Wikka, der Oberhexe, und Jane Collins, meiner Ex-Freundin und neuen Schülerin Wikkas, gegenüber. Die beiden hatten mich in eine Falle gelockt und ich war mutwillig hineingetappt. Ich musste die beiden endlich ausschalten, sonst würde es ihnen irgendwann doch einmal gelingen mich zu überraschen. Jane stand mir genau gegenüber. Ich sah ihr Gesicht. Es wurde von dem Feuer beschienen, welches mitten in der Höhle brannte. Die zuckenden Flammen gaben Janes Gesicht einen furchterregenden Ausdruck. Sie war wild entschlossen mich zu töten. Unbändiger Hass spiegelte sich dort wieder. Obwohl Jane jetzt seit fast 2 Jahren auf der anderen Seite stand, fiel es mir immer noch schwer das zu akzeptieren. Ich hatte zigmal versucht sie wieder auf meine Seite zu ziehen, doch gegen die schwarze Magie, die sie gefangen hielt, hatte ich keine Chance. Es tat weh, gegen sie kämpfen zu müssen. Jetzt standen wir uns wieder gegenüber. Wikka ließ ihrer Schülerin gern den Vortritt. Die beiden hatten die Höhle, in der wir uns befanden, verhext. Sie lag tief in einer Schlucht versteckt in den Alpen und es war ziemlich kalt hier. Ich war fast dankbar, dass die beiden für ihre Beschwörungen Feuer benötigten. Ich war natürlich nicht allein hierher gekommen. Suko war allerdings durch den Einsturz der Decke des Tunnels durch den wir gekommen waren, aufgehalten worden. Die beiden Damen wollten mich allein. Bill wartete am Eingang der Schlucht auf uns. Ich wollte Wikka vernichten. Vielleicht hatte ich dann doch noch eine Chance Jane zu retten. Das Problem war nur, dass Jane das nicht zulassen würde. Während ich noch darüber nachdachte, griff sie mich an. Mit einem wilden Schrei stürmte sie auf mich zu. In ihren Händen hielt sie einen flammenden Speer, den Wikka ihr gezaubert hatte. Ich wich dem Stoß aus und schlug mit meiner Handkante nach Janes Handgelenk. Sie war allerdings etwas schnell, so dass ich nur ihren Arm erwischte. „Ich werde dich töten“, zischte sie. Hass funkelte in ihren Augen. „Ich weiß“, murmelte ich. Diesen Satz kannte ich. Jeder Dämon hatte das schon zu mir gesagt, doch bis jetzt war es noch keinem gelungen. Erneut stürzte Jane auf mich zu. Die gefährliche Waffe hieb knapp an mir vorbei. Ich rollte mich weg, wollte hochspringen und rutsche auf einem Stein aus, der dummerweise genau dort lag, wo ich meinen Fuß hinsetzte. Ziemlich unsanft landete ich auf dem Hintern. „Autsch“, fluchte ich. Für einen kurzen Moment war ich abgelenkt. Jane sah es und nutzte meine Schwäche gnadenlos aus. Ich spürte plötzlich ein Brennen an der Hüfte. Jane hatte mich erwischt. Zum Glück war die Verletzung nicht sehr schlimm. Es stank nach verbranntem Fleisch. Ich schrie auf, trat Jane die Beine weg, so dass sie hinfiel und rollte mich aus der Gefahrenzone. Dann sah ich mich nach meiner Gegnerin um. Janes Speer lag etwas von ihr entfernt auf dem Boden. Sie selber war mit dem Kopf auf einen Stein geknallt. Ich hatte es also tatsächlich geschafft, sie vorübergehend auszuschalten. Wikka schrie böse auf. „Dafür wirst du sterben, Sinclair.“ Ich hatte mich gerade hochgerappelt, als sie einen Feuerball auf mich abschoss. Ich sprang hinter einen Felsen. Dort war ich für ein paar Sekunden sicher. Ich zog meine Beretta und wog sie prüfend in der Hand. Pater Ignatius hatte mir vor meiner Abreise 4 spezielle Kugeln mitgegeben. Sie waren auf besondere Art und Weise präpariert worden und würden vielleicht die Macht haben Wikka ein für allemal zu erledigen. „Du kannst mich nicht vernichten, Sohn des Lichts, also komm raus und stirb wie ein Mann“, schrie Wikka. Sie lachte böse. „Vielleicht kann ich dich nicht vernichten“, sagte ich, während ich langsam aufstand. „Aber ich kann es zumindest versuchen.“ Ich hielt die Beretta vor mich und zielte. Wikka lachte. Weder normale noch geweihte Silberkugeln konnten ihr etwas anhaben. Und sie wusste das. Ich drückte ab. Die erste Kugel schlug in ihre Stirn. Die zweite in den Bauch. Wikkas Lachen verschwand. Die dritte Kugel drang in ihre linke Schulter und die vierte in die rechte. Die Oberhexe erkannt, dass ich sie hereingelegt hatte. Sie war sich zu sicher gewesen und dafür würde sie jetzt bezahlen. Um ihren Körper erschien ein blutroter Strudel. Unter ihren Füßen öffneten sich die Tore zur Hölle. Mit einem schrillen Schrei wurde Wikka hinabgezogen. Sie war tot. Eigentlich sollte mich das freuen, aber irgendwie fühlte ich mich wie betäubt. Meine Hüfte brannte. Ich musste unbedingt zu einem Arzt. Jane lag, immer noch bewusstlos, auf dem Boden der Höhle. Was sollte ich mit ihr machen. Der Bann war mit Wikkas Tod nicht gebrochen worden. Und ich hatte keine Ahnung, wie sie auf den Tod ihrer Meisterin reagieren würde. Ich konnte es mir jedoch einigermaßen vorstellen. Ich seufzte. „Warum so traurig Sohn des Lichts?“, erklang eine Stimme hinter mir, die ich nur zu gut kannte. Ich bekam eine Gänsehaut, während ich mich langsam umdrehte. Eine dreieckige Fratze mit Hörnern auf der Stirn sah mich an. Rote Augen fixierten meine Waffe. Asmodis, der Höllenfürst. Gegen ihn hatte ich keine Chance. Nicht einmal, wenn ich bei Kräften gewesen wäre. „Was willst du? Mich töten? Dann mach bitte schnell“, sagte ich müde. Asmodis lachte. „Ihr Menschen habt einen wunderbaren Humor. Ich will dich nicht töten, Sohn des Lichts. Ich will mich bei dir bedanken.“ Seit wann freute sich der Teufel, wenn ich einen seiner Untergebenen vernichtete. Ich verstand nur Bahnhof. Asmodis sah meinen verständnislosen Blick und lachte. „Wikka war sehr mächtig geworden“, erklärte der Teufel. „Sie schielte nach meinem Thron und ich muss zugeben, dass sie gewisse Trümpfe in der Hand hielt. Danke, dass du sie für mich erledigt hatte.“ „Na wunderbar. Wie schön für dich.“ Was sollte ich darauf auch antworten. „Du hast einen mächtigen Feind von mir beseitigt, dafür schulde ich dir etwas.“ Ich wurde hellhörig. „In der Hölle gibt’s Gesetze?“, fragte ich erstaunt. Das war mir neu. Asmodis nickte. „Sehr alte Gesetze. Und es würde mir nicht gut bekommen, wenn ich mich nicht daran halten würde.“ Mit dem Finger zielte er auf Jane. Blaue Blitze zuckten durch den Körper der bewusstlosen Frau. „Wir sind jetzt quitt“, sagte Asmodis und verschwand. Ich sah Jane betrübt an. Asmodis hatte einen meiner Feinde vernichtet, weil ich einen seiner vernichtet hatte. Das nennt man wohl Gerechtigkeit. Vielleicht war es besser so. Ich war mir nicht sicher, ob ich es jemals übers Herz gebracht hätte, die Frau, die ich einmal geliebt habe, zu töten. Unter Schmerzen stand ich auf und wollte die Höhle verlassen. Da vernahm ich ein leises Stöhnen, welches aus Janes Richtung kam. Ich drehte mich um. Sie hatte die Augen geöffnet und starrte irritiert die Decke an. Asmodis hatte sie also nicht umgebracht. Aber was... Ich schluckte und wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. Ich ging zwei Schritte auf Jane zu. Sie setzte sich langsam auf. Erst jetzt bemerkte sie mich. Mit großen Augen sah sie mich an. Ich sah Furcht darin, Verwunderung aber keinen Funken von diesem unbändigen Hass mehr. „John?“, fragte Jane mich. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nach wie vor die Beretta in der Hand hielt und auf sie zielte. Ich ließ die Waffe sinken. Langsam ging ich auf sie zu. „Wo sind wir hier?“, fragte Jane mich irritiert. „Es ist so kalt.“ Ich schluckte. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Mein Kopf wollte und konnte nicht verstehen, was mein Herz längst begriffen hatte. Langsam kniete ich mich neben sie. Sie sah den Schmerz in meinem Gesicht und die Wunde an meiner Hüfte. „John, wie ist das passiert“, fragte sie aufgeregt. „Du musst zu einem Arzt, sofort.“ Ich schüttelte den Kopf. Vorsichtig nahm ich ihre kalten Hände in meine. Sie sah mich verwirrt an. „Wieso sagst du nichts?“ Ich schluckte erneut. Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet. „Jane, bist du es wirklich?“ „Natürlich, wer denn sonst?“ Die Frage verstand sie nicht, wie auch. Sie schien sich an nichts mehr zu erinnern, was passiert war. „Welches Jahr haben wir?“ „Was soll denn die Frage? 1997. Und eigentlich sollte es Frühling sein, aber hier ist es so kalt als hätten wir tiefsten Winter.“ „Heute ist der 23. Dezember 1999“, sagte ich langsam. Janes Kinnlade klappte nach unten. „Das ist ein Scherz, oder?“ Ich schüttelte den Kopf. „Kein Scherz? Ich verstehen gar nichts mehr.“ „Du bist nach einem ‚Unfall’ zur anderen Seite übergelaufen. Während der letzten 2 Jahre hast du einige Male versucht mich und die anderen umzubringen.“ Ich wollte sie damit nicht erschlagen, aber es musste raus. Ich hatte immer noch Zweifel, ob dass alles echt war. In Janes Augen traten Tränen. Sie senkte den Blick. Ich sah den Schmerz, den meine Worte ihre bereiteten. „Habe ich jemanden getötet?“ Sie sah mir in die Augen. Ich nickte langsam. „Einen Mann. In London.“ Sie befreite ihre Hände aus meinem Griff und schlug sie sich vors Gesicht. Jane weinte. Jetzt wusste ich, dass sie es wirklich war. Ich zog sie in meine Arme und hielt sie fest. Ich spürte, wie sie ihre Hände unter meiner Jacke schob und sie in meinen Pullover krallte. Ich stand auf und zog sie von der kalten Erde hoch. „Es tut mir so leid“, flüsterte sie. „Es tut mir so schrecklich leid.“ Ich strich mit der Hand über ihre Haare. „Ist schon gut Jane. Du warst nicht du selbst.“ Sie sah mich empört an. „Ich habe einen Menschen getötet.“ „Ja, ich weiß. Und du wirst damit leben müssen. Aber du wirst es schaffen.“ „Hilfst du mir?“ Ihre Frage kam zögern. Fast ängstlich. Ich nickte. „Natürlich helfe ich dir.“ Ich zog sie dichter an mich heran. „Ich bin so unendlich glücklich, dass ich dich wiederhabe.“ Sie lächelte. „Du hast auf mich gewartet, obwohl du damit rechnen musstest, mich nie wieder zurück zu bekommen?“ Ich nickte. Tränen liefen über mein Gesicht. „Ich konnte dich nicht aufgeben. Ich konnte es einfach nicht. Ich liebe dich Jane.“ „Ich liebe dich auch, John.“ Ich presste meine Lippen auf ihren kalten Mund. Der Kuss war fordernd und zärtlich zugleich. Und er schmeckte nach mehr. Ich hatte Jane endlich zurückbekommen. In meinem Innersten breitete sich ein Gefühl unbeschreiblichen Glücks aus.
Als Suko und Bill die Höhle betraten, fanden sie ungefähr das Bild vor, was sie erwartet hatten. Mich, etwas angekratzt und Jane in ihren Hexenklamotten. Was allerdings nicht in das Bild passte, war, dass wir engumschlungen dastanden und uns küssten. „Ich krieg die Tür nicht zu“, sagte Suko erstaunt. Bill stand mit offenem Mund neben ihm. Ich löste mich von Jane und grinste die beiden an. Sie kamen näher. Jane klammerte sich regelrecht an mich. Sie hatte Angst vor der Reaktion der beiden. Auch mir war etwas komisch zumute. Sicher, sie waren unsere Freunde, aber Jane hatte doch eine Menge angestellt. „Wo ist Wikka?“, fragte Suko. Er ließ Jane nicht aus den Augen. „Tot“, antwortete ich mit belegter Stimme. „Dann haben die Kugeln also gewirkt.“ „Ja.“ Bill stand jetzt genau vor Jane. „Bist du es wirklich?“ Sie nickte. „Ich glaube schon.“ Mein Freund sah mich an. „Wie?“, fragte er nur. „Wikka hat Asmodis die Macht streitig gemacht. Ich habe sie getötet. Er hat dafür den Bann von Jane genommen“, erklärte ich kurz. „Ich glaub es nicht“, rief Bill plötzlich. Er strahlte Jane an und umarmte sie stürmisch. Auch Suko begrüßte Jane herzlichst. „Willkommen zurück“, sagte er. In den Augen meiner Freunde schimmerten Tränen. Bill stieß mich mit dem Ellenbogen an. „Bist du jetzt auch wieder der alte?“ Ich nickte. „Ganz bestimmt“, sagte ich lächelnd, während ich meinen Arm um Janes Hüfte legte. Glücklich strahlten wir um die Wette. „Teufel sei Dank“, murmelte Bill mit einem Grinsen. Wir lachten. „Könnten wir jetzt bitte von hier verschwinden. Es ist kalt“, maulte Jane. „Außerdem will ich aus diesen scheußlichen Klamotten raus.“ Sie war wieder ganz die alte. Wir lachten und gingen zum Wagen. Bill fuhr. Suko saß neben ihm. Ich saß mit Jane hinten im Wagen und hielt sie dich an mich gepresst. Ich hatte, zumindest in den nächsten Tagen, nicht die Absicht, sie loszulassen.
Als wir im Hotel ankamen, war es bereits weit nach Mitternacht. Heute war der 24. Dezember. Heilig Abend. Und mein schönstes Geschenk hatte ich schon erhalten. Wir verschwanden in unsere Zimmer. Sheila, Johnny, Shao, Sir James und Will Mallmann wollten erst heute Nachmittag kommen. Wir hatten uns entschieden zusammen in der Schweiz zu feiern. Na die würden Augen machen. Jane stand vor dem Spiegel im Badezimmer und schimpfte. Ich ging hinein. „Was...“, mir stockte der Atem. „Wow.“ Jane sah mich grinsend an. Sie war ein wenig rot geworden. Sie hatte nicht erwähnt, dass sie unter ihrem Hexenkleid nichts weiter anhatte. Und eben dieses Kleid lag jetzt unter ihren Füßen. Mein Blick glitt von ihren Füßen aus langsam nach oben. Ihr Körper hatte mich schon immer fasziniert. Und ich hatte sie jetzt seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Ich zog sie in meine Arme. „Ich habe keine Sachen zum Anziehen.“ „Brauchst du nicht“, murmelte ich, während ich sie auf die Schulter küsste. Sie wand sich aus meiner Umklammerung. „Doch“, sagte sie grinsend. „Oder soll ich mich heute abend so bei den anderen sehen lassen?“ „Natürlich nicht. Der Anblick gehört mir.“ „Egoist.“ Wir lachten. „Wir kaufen dir was, aber jetzt will ich erst mal schlafen.“ Ich zog mich bis auf meine Shorts aus. Meine Wunde brannte. Die hatte ich vollkommen vergessen. Jane kam zu mir und sah sie sich an. „Ich glaube, ich kann mich doch wieder an etwas erinnern, was Wikka mir beigebracht hat“, sagte sie plötzlich. Sie murmelte ein paar Worte in einer Sprache, die ich nicht verstand. Ihre Hand glühte in einem blauen Licht. Als sie mit der Hand meine Wunde berührte, fing diese an, sich zu schließen. Nicht mal eine Narbe blieb übrig. „Wow“, nickte ich anerkennend. „Nicht schlecht, die Methode.“ Jane saß immer noch neben mir. Sie hatte jetzt nicht mehr die schwarzmagischen Kräfte, deshalb hatte der Zauber sie ziemlich geschlaucht. Ich hob sie hoch und trug sie ins Bett.
Am nächsten Morgen, oder besser gesagt Mittag, gingen wir erst mal ein paar Sachen für Jane einkaufen. Sie trug solange ein Hemd und eine Hose von mir. Die Sachen standen ihr zwar, aber sie waren etwas zu groß. Bill und Suko waren noch im Hotel. Wir hatten uns gegen 2 Uhr verabredet, um gemeinsam zu Mittag zu essen. „Existiert meine Agentur eigentlich noch?“ Ich nickte: „Wir haben sie nebenbei mit geführt. Keiner hat glauben wollen, dass wir dich nicht zurückkriegen würden.“ Sie drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Wie süß von euch.“ „Tja, so sind wir.“ Jane besorgte sich eine Jeans, zwei Pullover, eine leichte Bluse, ein Paar Schuhe und ein Kleid für den Abend mit noch einem paar passender Schuhe. Das Kleid durfte ich allerdings nicht sehen. „Überraschung“, meinte sie grinsend. ‚Die habe ich auch, meine Liebe’, dachte ich und grinste zurück.
Als wir so bepackt wieder im Hotel ankamen, erwarteten uns Suko und Bill bereits. Sie halfen mir, die Sachen nach oben zu bringen. „Na, alles Weihnachtsgeld ausgegeben?“, meinte Bill. Ich nickte. „So ähnlich. Aber nicht für die Sachen.“ Die beiden sahen mich verwundert an.. Ich grinste geheimnisvoll und ging wieder runter. Meine Freunde folgten mir. Zu Mittag aßen wir nur etwas Leichtes. Nach dem Mittagessen setzten wir uns in den Saal. Obwohl Saal eigentlich nicht das richtige Wort war. Es war wie ein riesiges Wohnzimmer. Es gab Tische mit Sofas und Sesseln drumherum. Ein Kamin spendete Wärme und verlieh dem Raum trotz seiner Größe etwas Romantisches. Ein großer Weihnachtsbaum stand in einer Ecke. Davor waren ebenfalls noch zwei Sessel aufgestellt. Ich ließ mich in einen Sessel fallen. Jane setzte sich auf meinen Schoß und kuschelte sich an mich. Sie trug jetzt ihre Jeans und die Bluse. Sie sah einfach wunderbar aus. Suko und Bill machten es sich auf einer Couch bequem. Wir saßen in der Nähe des Kamins, genau gegenüber der Eingangstür. Die Tür stand offen. Wir konnten also den Empfang sehen und würden die Anderen nicht verpassen. Eine Kellnerin kam und fragte, ob wir was trinken wollen. Jane, Bill und ich bestellten uns ein Bier, während Suko bei Orangensaft blieb. Während wir auf die Ankunft der anderen warteten, erzählte wir Jane was so passiert war, seit sie uns verlassen hatte. Und das war eine ganze Menge. Wir lachten einige Male herzlich. „Du solltest das aufschreiben, Bill“, meinte Jane. „Mach doch einen Roman für deine Zeitung draus.“ Bill überlegte. „Klar, warum nicht. ‚Die Abenteuer des Geisterjägers John Sinclair’.“ „Aufgeschrieben vom Helferlein Bill Conolly“, fügte Suko grinsend hinzu. Wir lachten. Gegen 16:40 trafen die anderen ein. Bill und Suko gingen zu Sheila und Shao und begrüßten sie stürmisch. Auch Johnny freute sich, seinen Vater zu sehen. Sheila sah ihren Mann ernst an. „Und? Wie viele Dämonen habt ihr gekillt, während ihr hier wart?“ Bill und Suko grinsten sich an. „Nur einen.“ „Eine“, berichtigte Suko. „Wen?“, mischte sich jetzt Mallmann ein. Auch Sir James hörte gespannt zu. „Wikka.“ „Die Oberhexe. Phantastisch.“ Auch Will hatte schon mit ihr zu tun gehabt. „John war es. Ganz alleine.“ Sheila sah Bill besorgt an. „War Jane auch da?“ Bill und Suko nickten. „Oh...armer John. Wo ist Jane jetzt?” Bill grinste breit. „Da wo sie hingehört.“ Bill deutete über seine Schulter zu dem Sessel wo Jane und ich saßen und uns unterhielten. Die anderen folgten Bills Finger. Und starrten uns an. Ich fühlte mich plötzlich ziemlich beobachtet und sah in die irritierten Gesichter meiner Freunde. Ich musste grinsen. Jane folgte meinem Blick und schluckte. Sie erhob sich langsam von meinem Schoß. Ich stand ebenfalls auf. Hand in Hand gingen wir auf die anderen zu. Die entstandene Stille war gespenstisch. Johnny stand hinter seinem Vater. Er schielte um Bills Beine herum und betrachtete Jane. Er kannte sie, aber er hatte sie ewig nicht mehr gesehen. Plötzlich legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er rannte auf uns zu. „Tante Jane“, rief er. Jane fing den Jungen auf und drückte ihn an sich. Johnny sah sie begeistert an. „Du warst so lange weg. Hast du mir was mitgebracht?“ Wir mussten alle lachen. Das Eis war gebrochen. „Klar haben wir das“, antwortete ich auf Johnnys Frage. Dann nahm ich Jane meinen Neffen ab. Jane wurde jetzt auch von den anderen herzlich begrüßt. Sheila und Shao freuten sich riesig, ihre Freundin wiederzuhaben. Auch Will umarmte Jane begeistert. Sir James schüttelte Jane die Hand und meinte mit einem schiefen Lächeln. „Schön, dass Sie wieder da sind Jane. Jetzt kann ich John ja endlich wieder richtig anstellen und muss keine Rücksicht mehr nehmen. „Wann hat der Rücksicht auf mich genommen?“, fragte ich Suko leise. Der Chinese grinste mich an. „So meine Lieben, ich muss mich leider schon wieder verabschieden“, sagte Sir James. „Ich habe noch eine Einladung bekommen.“ „Viel Spaß Sir James“, rief ich ihm hinterher. Auch die anderen gaben ihre Kommentare ab. „Ich muss mich unbedingt etwas frisch machen.“ Shao schnappte sich Suko und zog ihn zum Fahrstuhl. „Ich auch“, meinte Sheila. „Gut“, sagte ich. „Treffen wir uns in einer Stunde wieder hier?“ Allgemeines Zustimmen. Auch Jane und ich gingen in unser Zimmer und zogen uns etwas Festlicheres an.
Ich trug einen schlichten schwarzen Anzug. Dazu ein weißes Hemd und schwarze Schuhe. Jane hatte sich im Bad eingeschlossen und zog sich dort um. Ich war echt gespannt. Also setzte ich mich auf den Rand des Bettes und wartete. Ich hielt mein Kreuz in den Händen. Tragen konnte ich es heute nicht. Es passte beim besten Willen nicht zu meinen Sachen. Ich legte es auf den Nachttisch. Auch die Beretta wollte ich im Zimmer lassen. Dafür steckte ich einen kleinen goldenen Ring in meine Tasche. Meine Hände zitterten, als ich ihn festhielt. Als Jane plötzlich vor mir stand, blieb mir für einen Moment die Luft weg. Sie sah einfach umwerfend aus. Sie hatte sich ein schwarzes, relativ eng geschnittenes Kleid gekauft, was ihre Figur hervorragend betonte. Schwarz hatte ihr schon immer phantastisch gestanden. Das Kleid endete etwas oberhalb der Knie. Um den Hals trug sie eine Kette, die ich ihr vor 3 Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte. Ich stand langsam auf. „Du siehst bezaubernd aus“, hauchte ich. Dann nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie sanft auf die Lippen. Zusammen schlenderten wir wieder nach unten. Und man glaubt es nicht, aber wir waren die letzten.
„Hey, unser Traumpaar kommt“, rief Bill, als Jane und ich die Treppe herunterkamen. Wir lachten. Sheila und Shao nahmen natürlich sofort Janes Kleid in Augenschein. Bill und Suko die Teile von Jane, die nicht von dem Kleid verdeckt wurden. „Meins“, raunte ich den beiden zu. „Alles meins.“ Wir lachten laut. „Lasst uns essen gehen. Ich habe Hunger.“ Bill sah uns an. „Klar doch, Dicker, wie immer“, erwiderte ich und erntete dafür einen bitterbösen Blick von Bill. Erst jetzt bemerkten wir Johnny, der mit offenem Mund dastand und zwei Personen anschaute, die gerade aus dem Nichts aufgetaucht waren. Myxin und Kara. „Ist das eine geschlossene Gesellschaft oder dürfen wir uns anschließen?“, fragte Myxin. „Natürlich dürft ihr“, erwiderte ich erfreut. Ich hatte den kleinen Magier eine Weile nicht gesehen. Myxin sah Jane an und meine: „Na, auch wieder auf der richtigen Seite?“ Sie nickte. Ich war etwas erstaunt. „Woher...“ „Erstens: Ich kann es fühlen, auf welcher Seite jemand steht. Zweitens: Wäre sie immer noch eine Hexe, würdest du sie wohl nicht so festhalten.“ Jemand kicherte hinter mir. Ich wurde rot. „Und drittens: Als Schwarzblüter wäre sie ja wohl nicht auf eurer netten Weihnachtsparty.“ „Touché“, sagte ich grinsend. Wir setzten uns in das Restaurant und aßen in Ruhe zu Abend.
Später machten wir es uns im ‚Wohnzimmer’ gemütlich. Bill lief mit einem Fotoapparat herum und knipste mal hier und mal da und ging uns allen damit auf den Geist. Wir tauschten kleine Geschenke aus. Johnny bekam natürlich das meiste. Er freute sich wie ein Schneekönig. Ich hatte von Bills Porsche, meinem Bentley und Sukos Harley Modelle gekauft und sie ihm geschenkt. Jetzt saß er vor dem Kamin und spielte. Bill, Suko und ich sahen ihm dabei zu. Jane, die jetzt mit Sheila und Shao zusammenstand, sah zu uns herüber und sagte grinsend: „Die drei würden ja zu gern mitspielen.“ „Johnny lässt sie aber nicht“, fügte Sheila hinzu. Die Frauen lachten. Dann kamen sie zu uns. Johnny hatte jetzt den Bentley hinter den Porsche gestellt und sprang mit der Harley drüber. Wir grinsten uns an. Suko überlegte laut: „Also mit einer Geschwindigkeit...“ „Lass diesen Gedanken mal schnell wieder fallen“, fiel Shao ihm ins Wort. Sie nahm ihn an die Hand und zog ihn zum Tisch. Bill und Sheila folgten ihnen Johnny ging mit seinen Autos und der Harley zu Will Mallmann. Der musste jetzt mitspielen und eine spannende Verfolgungsjagd entbrannte auf dem Tisch. Ich zog Jane in meine Arme. „Dies ist das schönste Weihnachten, was ich je erlebt habe“, hauchte ich ihr ins Ohr. „Und du bist mein schönstes Geschenk.“ Jane sah mich verliebt an. „Das hast du schön gesagt.“ Sie küsste mich schnell. Ich führte sie zu einem der Sessel, die vor dem Weihnachtsbaum standen. Niemand war in unserer Nähe. Gut. Ich atmete tief durch. Jane setzte sich. Sie spürte, dass ich etwas vorhatte. Ich kniete mich vor sie und zog den Ring aus der Tasche. Vorsichtig nahm ich ihre Hand und schob den Ring langsam auf ihren Finger. „Jane, ich hatte das schon vor langer Zeit vor, habe aber nie den richtigen Moment gefunden. Du bist für mich das Wertvollste und Wichtigste auf dieser Welt. Das habe ich vor allem gemerkt, als ich dich verloren hatte. Es ist das größte Glück das mir jemals passiert ist, dass du zu mir zurückgekommen bist. Und ich möchte dich nie wieder verlieren.“ Ich sah ihr tief in die Augen. „Deshalb möchte ich dich fragen, ob du mich heiraten willst.“ Jane schluckte. Sie sah mich an, dann den Ring. Nach einer Weile hob sie den Blick. Tränen schimmerten in ihren Augen. Langsam, ganz langsam nickte sie. „Ja“, hauchte sie. „Natürlich möchte ich dich heiraten, John.“ Mein Herz machte einen Freudensprung. Ich küsste erst Janes Hand, dann stand ich auf und zog sie in meine Arme. Wir versanken in einem innigen Kuss.
Johnny hatte gesehen, wie ich mit Jane zu dem Sessel gegangen war und mich vor sie hingekniet hatte. Das erregte seine Aufmerksamkeit. Johnny erzählte seinem Vater was wir taten, doch der flachste gerade mit Suko rum. Auch die anderen waren in Gespräche vertieft. „Warum kniet Onkel John vor Tante Jane?“, fragte er Bill. „Vielleicht will sie ihn zum Ritter schlagen“, antwortete Bill. Er lachte über seinen Witz. „Jetzt hat Onkel John einen Ring aus der Tasche gezogen und ihn Tante Jane aufgesetzt“, fuhr der Junge mit seinem Bericht fort. Damit hatte er nicht nur Bills Aufmerksamkeit erregt. Alle schauten jetzt zu uns hinüber. Bill hatte seine Kamera genommen und knipste. „John der alte Haudegen“, meinte Suko. „Jetzt macht er tatsächlich ernst.“ „Ob sie ja sagt?“, fragte Shao. „Ganz sicher“, meinte Sheila. „Sie liebt ihn. Und er sie. Und außerdem war das überfällig.“ Alle sahen, wie Jane nickte und ich sie in meine Arme zog. Sie grinsten sich an. „Party“, flüsterte Suko. „Du sagst es, Alter“, erwiderte Bill.
Wir wurden durch das Klatschen von unseren Freunden wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sie hatten es also doch mitbekommen. Wir grinsten ein wenig verlegen. „Ihr wollt wirklich heiraten?“ Wir nickten. Ich hielt Janes Hand. „Herzlichen Glückwunsch“, rief Bill. Die anderen gratulierten uns ebenfalls. Plötzlich fiel Jane noch etwas ein. „Ich bin gleich wieder da. Ich hab ja noch ein Geschenk für dich“, sagte sie, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und lief hoch zu unserem Zimmer. „Du hättest einen Schuh von ihr behalten sollen“, meinte Bill. Ich sah ihn verwundert an. Bill schaute auf seine Uhr. „Es ist fast Mitternacht.“ Wir lachten. Jane kam gerade die Treppe heruntergeschritten und auf mich zu. Sie lächelte geheimnisvoll. „Gib mir deine Hand, John.“ Ich streckte sie ihr gehorsam entgegen. Sie legte etwas hinein. Dann zog sie ihre Hand weg. Ich sah den kleinen Gegenstand an, der da auf meiner Handfläche lag. Es war ein kleiner grauer Würfel. Ich schluckte. „Ist das das, was ich denke, das es ist?“, fragte Suko mich. Ich nickte langsam. „Der Würfel des Unheils.“ Dann sah ich Jane an. „Woher hast du den?“ „Wikka hat ihn Lady X geklaut. Und ich sollte auf ihn aufpassen. Ich denke, bei dir ist er am besten aufgehoben, mein Schatz.“ Ich konnte es nicht fassen. Dieser Tag war...unglaublich. Es war zuviel. Ich sank auf einen Sessel nieder und schloss die Augen. „Jetzt hat’s ihn tatsächlich umgehauen“, meinte Bill. Ich spürte, wie sich Jane auf meine Knie setzte. Langsam öffnete ich die Augen. „Sag mir bitte, dass das kein Traum ist.“ Sie lächelte mich an. „Es ist kein Traum, sondern wunderbare Realität.“ Ich zog ihren Kopf zu mir heran und küsste sie. Es war mir egal, dass meine Freunde neben uns standen. Ich war so glücklich, wie noch nie zuvor in meinem Leben.