Nachdem mir vor kurzem jemand das schöne Lied der Weihnachtsbäckerei vorgesungen hat, habe ich dann auch mal etwas weihnachtliches aufgeschrieben. Die Inspiration hierfür kam also von jemand Bestimmten. @Gummy: Du bist Schuld an meinen vorweihnachtlichen Gedanken. Dies ist also extra für dich.
Lautlos fallen die Schneeflocken auf die Erde. Es ist später Mittag und die Sonne scheint. Verleiht dem Schnee so etwas Wunderbares, lässt ihn glitzern. Nur wenige Autos sind zu sehen. Die Weihnachtsbeleuchtung ist eingehüllt in einer weißen puderigen Decke. Dieser weiße Anblick der Kirche, die so weihnachtlich leuchtet und die leisen Töne der weihnachtlichen Musik ringsherum bringen den Weihnachtszauber. Hier liegst du, nur mit einer Windel bekleidet, den Arm hast du unter dem Kopf liegen, so als ob du dich im Urlaub entspannst. Dabei weißt du noch nicht einmal was das ist. Du bist so jung und unschuldig, gerade mal sechs Tage alt. Heute am heiligen Abend wurdest du befreit, befreit von der Atemhilfe und der Fettinfusion. Diese Befreiung hast du dir hart erkämpft und gleichzeitig war es eine große Hoffnung. Du willst Leben und dein Kampf ist hart. Aber dieser Erfolg, der für dich so erlösend war, gab uns den Glauben daran, dass alles gut werden wird. Auch wenn du nicht wirklich ein Chriskind bist, so bist du unser größtes Weihnachtswunder. Jedes Jahr wieder werden wir an dein erstes Weihnachtsfest erinnert, für dich nicht wirklich wichtig. Für uns aber etwas ganz Besonderes. Leise hören wir die Verse von Stille Nacht. Du bist kein Junge, aber schläfst dennoch in himmlischer Ruhe. Friedlich. Gemeinsam stehen wir an deinem Bettchen und bewachen deinen Schlaf. Das Licht rundherum ist gedämpft, obwohl es noch früh am Tage ist. Leise, um diese Ruhe die herrscht nicht zu zerstören, öffnen wir die Klappen an der Seite. Berühren noch immer so unendlich vorsichtig deine Ärmchen. Jeder hält ein Händchen von dir. Diese kleinen zarten Händchen, die so winzig sind, in unseren Händen versinken. Es fällt uns schwer, dich an diesem Tage allein zu lassen. Erst der Schmerz, der sich durch das lange Stehen bemerkbar macht, erinnert mich daran, wie lange wir bereits an deinem Bett stehen. Wir wünschen dir ein schönes Weihnachtsfest, versprechen dir den ganzen morgigen Tag, bevor wir dich mit den Schwestern und den anderen Kindern alleine lassen. Traurig, dass wir dich dort lassen müssen, verlassen wir das Krankenhaus.
Durch diese einmalige schöne Atmosphäre, die dich umgab, haben wir gesehen, dass du unser kleiner Engel bist und auch immer sein wirst. Die vielen Apparate haben wir nicht wahrgenommen. Der Schnee, der diese weihnachtliche Stimmung brachte, dein friedvolles Gesicht und die entspannte Haltung haben uns gezeigt, was ein Weihnachtswunder ist.