Hallöchen. Hier meine vorerst letzte K11-Story. Much fun
Paartherapie für Singles
Heute würde er sie überraschen. Vor ihrem Unfall hatte er es wochenlang versucht, im letzten Moment aber immer wieder den Schwanz eingezogen. Er nahm es sich schon so lange vor, sie endlich mal anzubaggern, aber irgendwie vergeigte er es immer wieder. Sie gerieten in letzter Zeit irgendwie immer wieder in einen dummen Streit. Und außerdem war es jetzt auch noch seine Schuld, dass sie den Unfall gehabt hatten. Er hatte im Auto angefangen, sie zu ärgern und zu foppen und dabei hatte sie die Kontrolle über den Wagen verloren. Während er nur eine Platzwunde an der Schläfe davon getragen hatte, hatte Alex sich das Bein gebrochen und war jetzt seit drei Tagen in dieser Rheaklinik am Rande Münchens. Wie lange es dauern würde, bis sie wieder völlig einsatzfähig sein würde, wussten die Ärzte noch nicht genau. Toll, hatte er super hingekriegt. Alex war ihm zwar nicht böse gewesen, aber er machte sich selbst Vorwürfe wie sonst was und außerdem hatte er sie damit für lange Zeit aus dem Büro herauskatapultiert und musste sie dann deshalb immer besuchen gehen, wenn er sie sehen wollte und so verfallen, wie er ihr war, war das ja jeden göttlichen Tag der Fall. Tief seufzend stieg er aus dem Auto und lief den Parkplatz entlang bis zum Eingang der Klinik. Mittlerweile wusste er ja, wo Alex‘ Zimmer lag und lief mit schnellen Schritten zum Aufzug. Sie lag im zweiten Stock. Sehr clever jemanden mit einer Beinverletzung im zweiten Stock unterzubringen, fand er. Der Aufzug öffnete und Michael stieg ein. Bevor die Türen sich schlossen, schob sich ein junger Mann dazwischen. „Das war knapp!“, meinte er und grinste den Kommissar an. Dieser nickte nur und lehnte sich zurück. Er hasste es, mit irgendwelchen Deppen zusammen im Fahrstuhl zu stehen. Der Typ musste auch noch mit ihm zusammen aussteigen. Michael bog in den linken Flügel ein, der Kerl auch. Der Kommissar konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Als er allerdings feststellte, dass dieser Typ auch noch ins selbe Zimmer wollte wie er, brachte es das Fass zum Überlaufen. Er packte den jungen Mann ab Kragen. „Was wollen Sie hier?“, fauchte er ihn an. „Hey, man, kommen Sie mal klar. Vermutlich will ich dasselbe wie Sie. Alex besuchen.“ Und ehe Michael noch irgendwas erwidern konnte, war der Mann eingetreten. Schnell folgte er ihm und staunte nicht schlecht, als der Kerl Alex auf die Wange küsste, mit den Worten: „Hey, Kleine.“ „Hi, Maxi. Oh, hi, Michael!“, rief sie fröhlich. „Hey!“, gab der etwas verdattert zurück und lehnte sich an die Wand. Er ließ diesen Maxi nicht aus den Augen. Was wollte der von Alex? „Und, wie lange musst du noch?“, fragte der und ließ sich an Alex‘ Bettkante nieder. „Oh, noch elf Tage. Dann hat Michael mich zum Bürodienst wieder. Dann arbeitet da wenigstens mal wieder jemand. Da geht’s doch bestimmt drunter und drüber, oder, Michi?“ Sie grinste ihn unverschämt an. Er lachte leicht. „Na, jetzt, da ich Gerrit alleine gelassen hab, doch bestimmt.“ Man, so wurde das doch nie was. Wenn hier dieser komische Gockel rumturnte, wie sollte er denn dann Alex bitte anbaggern, so wie er es sich vorgenommen hatte? Richtig, nämlich gar nicht. Grollend verschränkte er die Arme vor der Brust, während Maxi Alex wieder auf die Wange küsste. „So, Kleine, ich muss wieder. Ich komm‘ die Tage wieder.“ Damit verschwand er. „Also, ich würde meine Freundin im Krankenhaus öfter besuchen als zweimal in der Woche!“, erklärte Michael, während er die zufallende Tür anstarrte. „Wer hat denn was davon gesagt, dass ich Maxis Freundin bin?“ Entsetzt sah er zu Alex. Fuck! Er hatte sich verraten, seine Eifersucht war nicht mehr zu leugnen. Sie stellte das offenbar auch fest, denn sie lachte herzhaft. „Ach, Michi, du bist vor lauter Eifersucht immer absolut blind. Maxi ist siebenundzwanzig Jahre alt. Glaubst du, ich fange was mit einem Mann an, der mein kleiner Bruder sein könnte? Maxi ist Mamas Patenkind, mein Cousin.“ Michael merkte, wie augenblicklich die Röte in sein Gesicht stieg. Oh, man, war das peinlich!! Er zückte schnell sein Handy. „Oh, ich hab eine SMS von Gerrit. Muss los, Alex, bis dann. Ciao.“ Damit rannte er mit hochrotem Kopf aus dem Krankenhaus. Oh, mein Gott, war das peinlich gewesen! Er konnte ihr doch nie wieder unter die Augen treten! Okay, sie war also nicht mit diesem Maxi zusammen, er war ihr Cousin, aber dennoch fand er, dass er sich jetzt dermaßen zum Affen gemacht hatte, dass er in den nächsten Tagen nicht mehr in ihrer Gegenwart atmen konnte. Okay, das konnte er ja sowieso nie!
Das Wiedersehen kam dann allerdings schneller, als ihm lieb gewesen war. Am nächsten Morgen kam der Staatsanwalt ins Büro. „Guten Morgen. Ich habe einen Undercovereinsatz zu vergeben.“ Sofort waren Michael und Gerrit interessiert. Alles besser als Büroarbeit, fanden sie. „Worum geht es denn?“, horchte Gerrit dann nach. „Hier an der Universität gibt es im Fachbereich Psychologie ein Angebot von einer gewissen Susanne Fischer. Diese Frau wird verdächtigt, den Patienten dort ein bisschen was an Tabletten zu geben, damit es ihnen besser geht. Sie bietet das Ganze schon seit einigen Jahren an, aber im letzten Jahr haben sich die Leute immer mehr bei der Universitätsleitung beschwert, dass der Kurs nichts bringe und rausgeschmissenes Geld sei. Tja, der Direktor hat mit der Frau gesprochen und schon ein paar Wochen später, waren die Leute plötzlich ganz begeistert. Tja, und dann haben wir von einem der Patienten diesen Tipp bekommen.“ „Und was ist das, was sie dort anbietet?“, fragte Michael weiter, als der Staatsanwalt geendet hatte. „Eine Paartherapie!“ Entsetzt sahen er und Gerrit den Staatsanwalt an. „Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass einer von uns diesen Kurs macht?! Vor allem, mit wem denn überhaupt?“, rief Michael. „Tja, ich hatte da eigentlich an Sie und Frau Rietz gebracht!“, erklärte der Staatsanwalt schlicht. Nun bog sich Gerrit vor lachen. „Ist doch äußerst passend. Ihr Zwei zofft euch doch in letzter Zeit sowieso so oft!“ Michael beachtete ihn gar nicht weiter. „Aber Herr Staatsanwalt, Alex ist doch noch in der Klinik. Sie kann doch unmöglich…“ „Her Naseband!“, unterbrach Kirkitadse ihn, „Sie sollen dort mit Frau Rietz in einer Therapie sitzen, einen so verzweifelten Eindruck machen, dass die gute Frau Ihnen das Zeugs gibt und dann ist gut. Sie brauchen niemanden verfolgen. Und Frau Rietz kann dann also ganz ruhig auf einem Stuhl sitzen bleiben und braucht sich nicht belasten. Ist doch sicherlich eine nette Abwechslung zur Klinik. Sie muss dann eben nur ihren Krankengymnastikplan umstellen. Also, ob morgen geht’s los. Ich nehme an, Sie sagen Frau Rietz Bescheid?! Wiedersehen.“ Damit rauschte der Staatsanwalt nach draußen, Michael sah ihm verdattert nach und Gerrit brach in schallendes Gelächter aus. „Hör auf so dämlich zu lachen. Das ist nicht witzig!“, knurrte Michael. Wie stellte der Mann sich das vor? Er konnte sowas nicht ertragen. So eine bescheuerte Tante, die ihn mit ihrem Psychogesülze einlullte. Und außerdem konnte er das doch schlecht mit Alex machen. Mit Alex! Er seufzte tief und sah zu Gerrit, der ihn schon einige Minuten zu beobachten schien. „Was ist los, Michael?“ „Na, was ist wohl los?“, brummte der. „Ich versteh dein Problem eigentlich nicht. Ich mein, das ist doch die perfekte Gelegenheit. Wer weiß, vielleicht wird ja da wirklich was aus euch.“ „Wie kommst du eigentlich darauf, dass auch nur einer von uns will, dass daraus was wird?“ Michael wirkte ungehalten. Er konnte doch nichts dafür. Er wollte nun mal nicht, dass irgendjemand wusste, dass er sie liebte, vergötterte, sein Herz, seine Seele, alles einfach nur ihr gehörte. Allenfalls sie durfte das wissen und das musste er sich auch noch ganz genau überlegen, ob er sie es wissen lassen wollte. „Na, weil ich weder blind noch blöd bin. Michael, das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock, dass ihr absolut scharf aufeinander seid.“ „Ach, Quatsch, du hast ja ‘ne Macke.“ Mürrisch stand er auf und ging runter zum Auto.
Absolut genervt kam er in der Klinik an. Mit strammen Schritten marschierte er zu Alex‘ Zimmer und klopfte. „Herein?“, hörte er ihre Stimme und zitterte, aufgrund des Pochens seines Herzens. „Hi, Kollegin!“, grüßte er leise. Sie lächelte ihn an. „Hi. Du bist der erste, der mich heute besuchen kommt. Aber nach deinem fluchtartigen Aufbruch gestern, hatte ich es eigentlich nicht erwartet, dich hier heute zu sehen.“ „Ich bin ja auch nicht hier um dich zu besuchen, sondern weil du ab morgen mit mir ’nen Undercovereinsatz anzutreten hast.“ Sofort hätte er sich für seine beschissene Wortwahl ohrfeigen können. Er hätte sich doch vorgenommen, sie zu erobern, ihr zu zeigen, dass er ihr Mr. Right war. Ja, wie sollte sie das denn merken, wenn er solche Bemerkungen machte? Sie seufzte. „Stimmt, von dir kann man ja auch nichts anderes erwarten.“ „Was soll das denn heißen?“, gab er schnippisch zurück. „Dass dein Verhalten mir schon genau zeigt, wieso du ewig allein und ohne Frau an deiner Seite bist!“, meinte sie bissig. Das saß. Jetzt fühlte er sich nur noch beschissener als zuvor. Ohne irgendwas auf ihre Bemerkung zu erwidern, sagte er nur noch: „Ich hol dich morgen um zwei hier ab. Bis dann.“ Damit war er verschwunden. Und da sagte Gerrit, sie beide wären ja ach so scharf aufeinander. Alex war im Bezug auf ihn kühler als eine Gefriertruhe. Aber was hatte sie auch erwartet? Ihr hätte doch klar sein müssen, dass er auf eine Bemerkung, die in die Richtung seines peinlichen Auftritts von vorherigen Tag ging, ziemlich allergisch reagieren würde, oder? War die Psyche eines Mannes für Frauen denn so undurchsichtig? Seufzend stieg er wieder in den silbernen Skoda und fuhr ins K11 zurück, um noch ein paar Akten abzuarbeiten.
Wie angekündigt stand er am nächsten Tag um zwei Uhr in ihrem Zimmer. „Hi. Können wir noch kurz zu mir? Ich möchte mir nur andere Sachen anziehen. Geht echt schnell, versprochen!“, fragte sie vorsichtig. Irgendwie hatte er das Gefühl, als wolle sie nicht schon wieder eine Bemerkung machen, die ihn dazu bringen würde, wütend zu werden oder sogar zu gehen. „Wenn’s sein muss.“ Innerlich verdrehte er die Augen. Wieso konnte er nicht einfach sagen: Klar, kein Problem, Alex, für dich mach ich alles. Wieso war er dazu nicht in der Lage? Auf der Fahrt erklärte er ihr dann, um was für einen Undercovereinsatz es sich überhaupt handelte. „Und wieso hat Herr Kirkitadse ausgerechnet uns beide dafür ausgewählt?“, fragte sie, während sie in ihrer Handtasche kramte. „Weil er findet, dass wir uns in letzter Zeit zu häufig streiten!“, antwortete Michael schlicht, während er sich auf die Straße konzentrierte. Alex zog sich mit dem Lippenstift, der passend zu ihrem dunkelroten Oberteil war, die Lippen nach und meinte dann: „Wir streiten doch gar nicht. Zumindest meistens nicht.“ Verwirrt sah Michael sie an. „Ähm, Alex, bist du in den letzten Wochen geistig anwesend gewesen?“ „Natürlich. Trotzdem ist das kein Streit, das was wir da immer haben!“, behauptete sie und klappte dann ihren Taschenspiegel etwas lauter als nötig zu, um ihm zu gestikulieren, dass das Thema für sie damit beendet sei.
„Also, meine Lieben. Hier habe ich zwei neue Mitglieder. Alexandra und Michael. Erzählt doch mal, was über eure Beziehung!“, forderte diese Susanne Fischer, die sie Susi nennen sollten, sie auf. Fragend sah Michael zu Alex, sie sah genauso ratlos aus. „Na ja, was soll man da groß sagen?“, meinte Alex zögernd. „Ja, wir…streiten uns halt permanent in der letzten Zeit!“, ergänzte Michael. Da war wirklich das einzige, was ihm eingefallen war. Sie hätten vorher im Auto absprechen sollen, aus welchem Grund sie überhaupt zu dieser blödsinnigen Therapie gingen. Er spürte, dass Alex ihn von der Seite musterte. „Aber ihr liebt euch noch total und wollt euch nicht trennen, oder?“ Schnell nickten sie. Man, war das peinlich. „Und über welche Dinge streitet ihr euch?“, fragte irgendein absolut bekloppt aussehender Typ, offenbar ebenfalls Teilnehmer. So wie der aussieht, gehört der eher in ‘ne Selbsthilfegruppe, dachte Michael genervt. Er wollte hier raus und zwar ganz schnell. „Über die belanglosesten Dinge!“, antwortete Alex lahm. Nun schien die Neugierde gestillt, Susi fuhr mit ihrem Programm fort und quetschte ein paar andere Paare über ihre Fortschritte aus. „Ich halt das hier nicht aus, Alex!“, raunte Michael ihr zu. Sie grinste. „Ich auch nicht. Aber du könntest mir ruhig mal helfen, irgendwelche kreativen Antworten zu geben, anstatt hier wirklich nur doof rumzuhocken.“
Dadurch, dass heute Montag gewesen war, hatten sie hauptsächlich besprochen, in wie weit die anderen Fortschritte gemacht hatten. Am nächsten Tag würden sie mit dem richtigen Programm anfangen. Alex lief neben Michael zur Klinik hoch. Als er an ihr herunter sah und sein Blick an ihren Krücken kleben blieb, überkam ihn immer noch das schlechte Gewissen, obwohl sie ihm dreitausendmal gesagt hatte, dass es nicht seine Schuld gewesen war, aber dennoch fühlte er sich schlecht, weil er sie vom Straßenverkehr abgelenkt hatte. „Boah, weißt du, wenn ich das Gebäude hier sehe, möchte ich am liebsten direkt wieder zu dieser Psychotante!“, erklärte sie und schaute bitter die Fassade der Klinik hinauf. „Wir können ja noch etwas spazieren gehen!“, schlug er schnell vor. Er war stolz auf sich. Spazierengehen war etwas, das Frauen gerne taten, er hatte es vorgeschlagen und er war dann noch einige Zeit mit ihr zusammen. Sie sah ihn von der Seite an. „Ich wünschte, wir könnten, Michi, aber ich hab leider in einer halben Stunde Krankengymnastik. Und vorher muss ich noch was futtern. Also, bis morgen.“ Sie stellte ihr kaputtes, linkes Bein auf ihren rechten Fuß und sah zu ihm auf. „Na ja, kann man nichts machen. Bis morgen dann. Und streng dich an, damit ich dich bald wiederhabe.“ Dann küsste er sie blitzschnell auf die Wange und verschwand. Sein Herz raste vor Aufregung, seine Gesichtsfarbe glich vermutlich einer Tomate und er spürte, wie sie ihm verblüfft nachsah. Aber er hatte es geschafft. In den letzten paar Minuten hatte er ihr mehr als deutlich gezeigt, dass er mehr in ihr sah, als eine Kollegin oder Freundin, oder?? Selig lächelnd setzte er sich in den Wagen und fuhr ins K11 zu Gerrit.
Klasse Teil!!!!!! Bin echt mal gespannt, was Alex jetzt über Michaels Aktion denkt!!! Die zwei sind echt super klasse!!! Aber die Psychotante scheint ja für den Anfang ganz nett!!! Mal sehen was sie da weiter entwickelt!!! Bin schon super Gespannt auf einen neuen Teil!!!!
„Oh, man, du glaubst es nicht. Ich hab ihr gesagt, dass ich sie ganz schnell wiederhaben will und sie zum Abschied auf die Wange geküsst!“ Gerrit lehnte mit den Armen vor der Brust verschränkt im Türrahmen, hatte wieder dieses typische Gerrit-Lächeln im Gesicht, was jedes weibliche Wesen dieser Erde zum Schmelzen brachte und spottete: „Wow, Michael. Ich tue das schon seit Monaten! Sie zur Begrüßung oder zur Verabschiedung auf die Wange küssen.“ Feindselig sah dieser seinen jüngeren Kollegen an. „Es ist aber ein Unterschied, ob ich das tue oder du.“ Er musste an ihre Bemerkung im Auto denken, als sie gesagt hatte, dass sie sich nicht stritten. Bis jetzt verstand er es nicht. Wie hatte sie das gemeint? Natürlich stritten sie sich. Erst fing einer von ihnen an, den anderen zu foppen, ein bisschen aus der Reserve zu locken und irgendwie endete, dass immer in einer laustarken Diskussion. „Was ist los, Michael, du wirkst so nachdenklich?!“ Gerrit drehte den Besucherstuhl herum und setzte sich verkehrtherum auf diesen. Seine Arme legte er auf die Lehne und musterte den Freund erwartungsvoll. Eigentlich wollte Michael nicht sein Herz vor ihm ausschütten. Wenn Alex jetzt nicht die Person war, die ihn so fürchterlich durcheinander brachte, wäre er schon längst zu ihr gegangen und hätte ihr all sein Leid geklagt, so wie er es sonst immer tat. Von ihr hatte er gelernt, dass es gut tat, mit jemandem über seinen Kummer zu sprechen. Also gab er sich einen Ruck. „Alex hat vorhin im Auto gesagt, dass sie findet, dass wir uns nicht streiten. Ich weiß nicht, wie sie das gemeint hat. Ich denke schon den ganzen Tag darüber nach. Ich finde, dass wir streiten und ich verabscheue nichts mehr als mit ihr zu streiten und ich dachte, wenn ihr es offenbar nichts ausmacht, dass wir uns jetzt ständig zoffen, dass sie absolut kein Interesse an mir hat, aber wenn sie jetzt findet, dass das gar keine Streits sind, die wir haben, dann wirft das natürlich ein ganz anderes Licht auf das Ganze.“ Gerrit schwieg einen Augenblick. „Na ja, es ist ja immer so, dass einer von euch anfängt, in irgendeiner Weise eine freche Bemerkung zu machen“, fing er langsam an, „und das tut ihr, weil ihr euch kebbeln wollt. Ob jetzt verbal oder körperlich ist ja egal. Das artet dann aber dummerweise immer in eine etwas hitzige Diskussion aus. Aber Alex hat recht. Ihr streitet euch nicht, denn zu einem Streit gehört auch eine Versöhnung und das habt ihr ja nie. Ihr zickt euch ein bisschen an und ein paar Minuten oder Stunden später, ist das Ganze wieder vergessen.“ Michael sah ihn an. Sicherlich, Gerrit hatte recht, aber dennoch. „Aber ich will nicht mit ihr diskutieren. Ich will…!“ „Ich weiß, was du willst, Michael, aber das musst du ihr schon sagen. Komm jetzt, lass uns Feierabend machen gehen. Morgen heißt’s für mich wieder früh aufstehen und du kannst dir morgen wieder was von der Psychotante anhören gehen. Ach, apropos…wie war’s da eigentlich?!“ Und während sie sich auf den Weg nach Hause machten, erzählte Michael ihm noch ein bisschen aus der öden Therapiestunde.
Als er am nächsten Tag in Alex‘ Zimmer ankam, duschte sie gerade. Offensichtlich hatte sie gehört, dass er eingetreten war. „Michi, kannst du mir das Handtuch geben?“ Er ging zu ihr ins Bad. Der Wasserdampf war sehr dicht, es war heiß hier. Er reichte Alex das Handtuch, als sie aus der Dusche stieg. Einzelne Wassertropfen perlten ihren Körper hinab. Michael schluckte. Ihr Anblick in diesem Raum, diese ganze Situation, sie erregte ihn. Und zwar sehr! Er spürte, wie die Hose um seinen Schritt langsam spannte. Und außerdem fiel ihm auf, dass sie plötzlich so nahe vor ihm stand, um sich abzutrocknen. So verdammt gefährlich nahe! Ob sie seine Erregung bemerkt hatte, die mittlerweile nahezu schmerzte? Fast schon unschuldig lächelnd streifte sie wie aus Versehen seinen Zipp und stahl sich an ihm vorbei. „Ich geh mich schnell anziehen.“ Sein Herz raste, seinen Puls spürte er in den Ohren, seine Latte schmerzte. Sie spielte mit ihm. Sie sollte das gefälligst sein lassen! Aber andererseits…ihm gefiel dieses Spiel zu gut als dass sie es beenden sollte!
Zu Genial die Zwei!!!! Wirklich super klasse!!! Freue mich schon darauf, wie es weiter geht!!!! Mal sehen, wie weit das Spielchen von Alex und Michael ausartet und wie die nächste Psycho stunde weiter geht!!! Bitte schreibe schnell weiter!!!
So, die Neueröffnung des Forums will ich doch gleich mal einweihen Viel Spaß.
Kurz darauf saßen sie wieder in ihrer Therapiestunde. Er hatte sich mittlerweile wieder beruhigt und saß nun ruhig neben Alex im Stuhlkreis. „So, jetzt machen wir eine kleine Vertrauensübung!“, erklärte Susi. „Stellt euch alle mal mit eurem Partner auf. Der Eine mit dem Rücken zum Anderen. Dann lässt derjenige sich fallen und der andere fängt ihn sicher auf.“ Sie klatschte in die Hände. „Also, hopp, hopp.“ Seufzend erhoben Alex und Michael sich. „Du lässt dich zuerst fallen!“, bestimmte die Kommissarin. Michael sah sie zweifelnd an. „Alex, du kannst mich doch gar nicht halten.“ Es war nicht so, dass er ihr nicht vertraute, er vertraute ihr schließlich mehr als jedem anderen Menschen auf der Welt, aber er war doch einfach zu schwer. Sie war so klein und zerbrechlich. „Naseband, vertraust du mir?!“, fragte sie, leicht zornig. „Na, sicher, aber…!“ „Dann mach jetzt endlich. Sonst lass ich dich wirklich fallen. Du weißt, wie wütend du mich machst, wenn du über meine Befehle diskutieren willst!“, rief sie und musste sich das Grinsen ernsthaft verkneifen. Er merkte das. Ja, sie wollte ihn wieder auf die Palme bringen, ihn foppen. Gerrit hatte recht. Ihr Leben bestand nur daraus, einander zu ärgern. Er erinnerte sich an seine Schulzeit, als er so vierzehn, fünfzehn gewesen war und Mädchen stets geärgert hatte, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im Grunde genommen taten Alex und er das doch auch. Es war der einfachste Weg, sich an jemanden heran zu machen. Nicht umsonst sagte man doch: was sich neckt, das liebt sich! „Was ist jetzt, Michael?“, riss Alex ihn aus den Gedanken. „Ist ja gut, ich mach ja!“ Ein bisschen mulmig war ihm schon zumute. Langsam zählte er bis drei und ließ sich fallen. Im selben Moment noch prallte er gegen Alex. Er lehnte an ihr, sie hatte ihn von hinten mit den Armen umschlungen, um ihn festzuhalten. „Na, ich hab also doch wieder recht behalten!“, neckte sie ihn. Er grinste sie an. „Ja, und jetzt du!“ Er löste sich von ihr, sie drehte sich rum und ehe er sich versah, ließ sie sich fallen und er hatte sie aufgefangen. „Das ging aber schnell.“ Sie drehte ihr Gesicht zu ihm. „Natürlich. Ich vertraue dir blind. Wieso also sollte ich zögern?“ Unwillkürlich zog er sie näher an sich. Ihr Hinterkopf lag an seiner Schulter, ihr Gesicht war ihm zugewandt, was immer näher kam. „Wie ich sehe, habt ihr es geschafft!“ Susi stand neben ihnen und klatschte fröhlich in die Hände. Michael ärgerte sich. Vielleicht hätten sie sich jetzt geküsst. Und was machte diese blöde Kuh? Platzte da einfach zwischen. Wer wusste schon, wann wieder so eine Situation entstehen würde. „Michi?!“, riss Alex ihn aus den Gedanken. Er sah sie an und ehe er in irgendeiner Weise reagieren konnte, drückte sie ihm einen Kuss auf den Mund. Dann löste sie sich von ihm und humpelte wieder in den Stuhlkreis zurück. Seine Lippen prickelten, sein Herz raste. Am liebsten wäre er jetzt zu ihr gegangen, hätte sie gepackt und zu Tode geknutscht. Leider befanden sie sich in dieser Psychostunde! Also riss er sich zusammen und ließ sich neben ihr auf den Stuhl fallen. „Das machen wir nachher noch mal vernünftig, Kollegin!“, raunte er ihr zu. Grinsend verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Bin gespannt, wie du das anstellen willst. So einfach bin ich nämlich nicht zu haben.“ Dann sorgte Susi für Ruhe und sie besprachen die Übung. Michael hörte nicht einmal ansatzweise zu. Wie hatte sie das gemeint? So einfach wäre sie nicht zu haben? Was musste er tun, um sie wieder küssen zu können? Er fand einfach keine Antwort.
„Michael, das ist bescheuert. Wir haben jetzt noch dreimal diese bescheuerte Sitzung und wir haben noch nichts herausgefunden. Hier kommt man ja nicht mal auf den Verdacht, dass die irgendwas zu verbergen hat.“ Er nickte. Sie hatte ja Recht. „Ja, ich weiß. Aber was sollen wir tun?“ „Na, was schon?! Ihr am Donnerstag mal eine anständige Szene machen und mit verklagen drohen. Vielleicht klappt das ja.“ Wieder nickte er nur. Der Fall war ihm im Moment reichlich egal. Seine Gedanken kreisten nur um eines: wie kriegte er es hin, dass sie sich wieder küssten? Sie waren mittlerweile am Parkplatz der Klinik angekommen. Michael stieg aus und eilte ums Auto herum, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Das war ja mit Krücken absolut nicht einfach. Als sie es geschafft hatten, lehnte sie sich auf die Krücken aufstützend ans Auto vor lauter Erschöpfung. Michael baute sich vor ihr auf, kam sehr dicht an sie heran. „Was willst du?“, fragte sie verwirrt, bewegte sich aber keinen Millimeter weg. Konnte sie ja auch nicht, so dicht, wie er an ihr stand. „Mich von dir verabschieden.“ Er wollte sich gerade zu ihr vorbeugen, als er das spöttische Grinsen auf ihrem Gesicht sah und innehielt. „Michael, ich hab dir vorhin schon gesagt, dass ich so einfach nicht zu haben bin. Du hast echt keine Ahnung von Frauen. Die erobert man nämlich und küsst die nicht einfach so plump.“ Während er sie verwirrt ansah, nutzte sie die Chance und flüchtete in die Klinik. Michael sah ihr lächelnd nach. Alex war einfach einzigartig. Wahrscheinlich war das der Grund, wieso er sie so liebte.
Gerrit lachte sich bald schief, als Michael ihm von Alex‘ Aktion erzählte. „Du standest da wahrscheinlich wie ein begossener Pudel. Aber so ist sie ja nun mal. Also, erzähl, wie sieht dein Plan aus?“ Verwirrt sah Michael ihn an. „Was für’n Plan?“ „Na, du willst sie doch erobern, oder nicht?“ Michael stützte seufzend das Kinn auf seine Hand. „Schon, aber ich hab keine Ahnung, wie.“ Gerrit dachte einen Augenblick nach. „Wie wär’s, wenn du ihr genau das sagst?“ Verständnislos sah Michael ihn an. „Hä?“ Gerrit seufzte, nahm sich Zettel und Stift. Als er fertig war, reichte er es an seinen Kollegen. „Hier, den gibst du ihr morgen, sobald du sie siehst. Bevor du irgendwas sagst. Ach, und schreib das noch mal ab. Sonst sieht sie, dass ich das geschrieben habe.“
Das währe natürlich total peinlich Einen Zettel, den Alex von Michael bekommt, aber den Gerrit geschrieben hat !!! Mal sehen was auf diesem Zettel drauf stand und was Alex dazu sagt!!!! Aber mehr noch interessiert mich, ob sie der Psycho Tante eine ordentliche Szene machen!!! Freue mich schon auf einen neuen Teil!!!
Danke, Sami, dass du immer so lieb Kommi dalässt ♥ So, hier nun auch der letzte Teil. Extra für dich (:
So, hier ist auch schon der letzte Teil. Danke für die Kommis.
Als er am nächsten Tag an ihrer Zimmertür klopfte, wurde sie noch im selben Moment von innen aufgerissen und dieser Maxi verließ den Raum, nickte ihm noch einmal kurz zu. „Hi, Kollege. Bin sogar schon fertig!“, rief Alex und lehnte an der Tischkante. Michael schritt auf sie zu und reichte ihr wortlos den Zettel.
Ich hab aber keine Ahnung, wie ich das mit dem Erobern anstellen soll!! Und da ich dir gestern schon nicht Tschüss sagen durfte, will ich dir jetzt wenigstens Hallo sagen Ich weiß, ist plump, aber können wir diesmal ‘ne Ausnahme machen??
Als sie gelesen hatte, sah sie lachend zu ihm auf. „Du Spinner.“ Sie griff an sein Hemd, zog ihn näher zu sich. „Also, dann sag mir Hallo.“ Er lachte leicht, legte seine Hände an ihre Hüften, seine Lippen endlich auf ihre. Der Kuss war so leidenschaftlich, aber dennoch zärtlich, dass sie ihn schon nach wenigen Augenblicken wegen Sauerstoffmangels lösen mussten, auch wenn es ihnen wie eine kleine Ewigkeit vorkam. Sanft lehnte er seine Stirn gegen die ihre. „Können wir noch mal ‘ne Ausnahme machen? Und danach auch noch mal? Und noch mal und noch mal?“ Alex lachte. „So oft wie du willst.“ Wieder fanden sich ihre Lippen zu einem wundervollen Kuss. Kurz darauf machten sie sich dann auf den Weg zur Therapiestunde.
„Susi, das ist der letzte Scheiß. Seid wir hier sind, zoffen wir uns nur noch mehr. Man sollte dich verklagen, mit deinem Betrügerprogramm!“, zickte Alex die Frau in einer Lautstärke an, die Michael eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Bitte… bitte…wird werden doch ganz bestimmt eine Lösung finden!“, versuchte Susi ihr Glück, aber Alex blieb hart. „Kannst du voll knicken. Du bringst uns mit deinem Scheiß hier auseinander. Da hilft ja wohl nur noch ein Wundermittel!“, pöbelte sie lauthals weiter. „Okay, okay, okay…vielleicht hab ich da etwas für euch.“ Sie zog die Kommissare in ihren privaten Umkleideraum. Sie griff in einen Spint und holte zwei kleine Plastiktütchen, mit verdächtig aussehendem Inhalt hervor. Also, jedes Mal wenn ihr merkt, dass ihr in einen Streit geraten könntet, dass Zorn in euch aufsteigt, dann nehmt einfach etwas davon. Das beruhigt die Nerven ungemein. Damit landet ihr schneller wieder im Honeymoon, als ihr euch vorstellen könnt.“ „Tja, und du schneller im Knast, als du dir vorstellen kannst. Susi, du bist vorläufig festgenommen!“, erklärte Michael und ergriff sie hart am Arm, während Alex die Kokainpäckchen verstaut hatte und nun Gerrit anrief.
Auf der Fahrt zur Klinik war Michael sehr still. Da er jetzt nun einmal von der Versuchung gekostet hatte, konnte er ihr nun nicht widerstehen und deshalb wollte er Alex nicht gehen lassen. „Wieso bist du so schweigsam, Michel Angelo?“ „Ich will nicht, dass du in diese blöde Klinik gehst.“ Alex lachte. „Es sind doch nur noch ein paar Tage.“ „Trotzdem. Ich will, dass du bei mir bist, heute Nacht!“ Sie legte ihre Hand sanft auf seine. „Ich liebe dich, Michi.“ Er lächelte sie an und dann drehte er den Wagen plötzlich um hundertachtzig Grad. „Ich will nicht, dass du gehst. Und du wirst auch nicht gehen.“ „Aber ich muss in die Klinik. Ich muss doch morgen zur Krankengymnastik.“ „Da wirst du auch pünktlich hinkommen, Engel.“ Dann gab er Vollgas in Richtung Innenstadt, zu seiner Wohnung.
„Ich glaub es nicht. Ich gehör mit meinem krüppeligen Bein, was du mit verschuldet hast, in ein Krankenhaus und was tue ich? Schmuse hier mit dir auf der Couch rum und trinke ein Glas Wein nach dem anderen.“ Michael lachte. „Och, Mäuschen. Gib doch zu: mein Schlafzimmer ist doch schöner als deins in der Klinik.“ Alex grinste schelmisch. „Mhm, werden wir noch sehen.“ „Apropos Schlafzimmer, Kleines, bist du eigentlich schon müde?“ Nun war es an Alex zu lachen. „Tu doch nicht so scheinheilig.“ „Na, ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen!“ Er zwinkerte ihr zu, stand auf und zog sie dann zu sich hoch, direkt in seine Arme. Und während sie sich küssten, hob er sie sanft hoch und trug sie langsam in seine Privatsuite ,Honeymoon‘.
Eine super Story!!!! Der letzte Teil ist super zum schmunzeln Von wegen Susi bringt sie auseinander, die zwei haben sich ja jetzt gefunden Auch klasse der Schluss!! Die zwei sind echt super süß zusammen !!! Der Zettel war wirklich super Spitze!!! Einfach nur süß!! Freue mich schon mehr von dir zu lesen!!! LG Sami