Ich LIEBE das Lied 'Das alles ändert nichts daran' von Comso Klein und Maya Saban. Und - ich weiss auch nicht so ganz,wie das passiert ist - deshalb hab ich eine 'kleine' Songfic geschrieben... Ich hab Bangel gewählt, weil ich find, dass die beiden absolut zusammengehören und das Lieb am besten zu den beiden passt...
Disclaimer: Nichts meins, ich verdiene kein Geld... Buffy und Angel gehört Joss Whedon und das Lied gehört Cosmo Klein und Maya Saban...
Gebetat von All I Need.
************************************************************************************************* Das alles ändert nichts daran…
Angel POV
Er schloss die Tür zu seinem Büro auf und steuerte auf seinen Schreibtisch zu. Der Mann lehnte sich in dem bequemen Chefsessel zurück, schloss die Augen und lauschte. Nichts war zu hören, außer absoluter Stille. Selbst die Neonröhren, die sonst bis spät in die Nacht summten, waren ruhig und ausgeschaltet. Licht brauchte er nicht, sehen konnte er ohne Probleme und war es noch so dunkel um ihn rum.
Einige Minuten genoss er sowohl die Stille als auch die Dunkelheit. Es war seine Art, abzuschalten, Kraft zu tanken und Atem zu holen. Sprichwörtlich. Atmen musste er schon seit einigen hundert Jahren nicht mehr.
Es war zwei Stunden vor Sonnenaufgang, wie ein Blick auf die Uhr verriet. Seine liebste Zeit, die Nacht war fast rum, aber der Tag noch fern. Die perfekte Zeit also, um sich ein wenig Ruhe zu gönnen von all dem Stress, der ihn sonst immer umgab. Keiner wollte eine Unterschrift unter irgendeinem Schriftstück, keine lästigen Telefonanrufe, keine Meetings, keine Verhandlungen, kein Gar nichts.
Normalerweise konnte er in dieser Stille, in seinem Büro, abschalten, alles vergessen. Besser als sonst irgendwo. Doch nicht in dieser Nacht. Heute schaffte er es nicht, seinen Denkapparat abzuschalten. Gut, eigentlich war es nur ein Gedanke, der sich nicht verscheuchen ließ wie eine Wespe von einem Cola-Glas im Sommer. Resignierend stand er auf und trat an die große Fensterfront und schaute auf die Stadt, die sich glitzernd unter ihm ausbreitete. Seine Stadt. Die er zu schützen geschworen hatte. Aber es war nicht immer seine Stadt gewesen. Einst war es ihre Stadt. LA war, vor langer Zeit, ihr Revier gewesen. Und sie war es, die seit Tagen seine Gedanken beherrschte. Wie damals. Egal, was er tat, sie war in jedem Gedanken, jedem Atemzug. Schloss er die Augen, sah er ihr Gesicht. Schlief er, war sie bei ihm, lag in seinen Armen. Und immerzu hatte er ihr Lachen im Ohr.
Ich blick' nicht gern zurück, denn ich erinner’ mich Schreib' Gedanken über dich auf mein Papier
Ohne, dass es ihm wirklich bewusst war, setzte er sich wieder an den Schreibtisch. Seine Gedanken schweiften weiter, zurück zu einer Zeit, wo er dachte, dass ihm der Himmel offen stünde. Er liebte und wurde wieder geliebt. Und es schien, als ob nichts dieses Glück trüben könnte. Aber genau das war das Problem: Er durfte nicht glücklich sein. Er sollte leiden, das war Teil des Fluches, der ihm seine Seele wieder gegeben hatte. Und im Moment reinen Glücks verlor dieser seine Wirkung. Er wurde wieder zu dem seelenlosen Monster, das er so verabscheute... Angelus. Dieser Name, sein Name, ließ ein Knurren entweichen und er schreckte kurz aus seinen Gedanken hoch. Erstaunt blickte er auf die Schreibtischplatte. Er hatte gemalt, ohne es zu merken. Sie. Die Königin seines Herzens und seiner Seele hatte er gemalt. Schon wieder. Dabei wollte er sie vergessen. Seit rund zwei Jahren versuchte er schon, die Erinnerungen abzuschütteln. Sie waren einfach zu schmerzlich. Aber er bekam sie einfach nicht aus dem Kopf…’Was sie wohl gerade macht?’, fragte er sich, während er weiter an dem Bild zeichnete. Zur gleichen Zeit irgendwo in Italien…
Buffy’s POV
Die junge, blonde Frau stieg die steile Treppe hinauf, welche zu ihrem Apartment führte. Es war eine lange Nacht gewesen und sie wollte nur noch ins Bett. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn mit einigen Schwierigkeiten herum und drückte kräftig gegen die Tür, die verzogen war und deshalb wie immer klemmte. Quietschend öffnete sich diese und die zierliche Blondine trat in den dunklen Flur. Ein kräftiger Schubs und die Tür flog krachend zu. „Blöde Bruchbudentür“, murmelte sie halblaut vor sich hin und hängte ihren schwarzen Mantel an den Garderobenständer, der sich im Flur befand. Rasch zog sie die Schuhe aus und lies sich, ohne etwas gegessen zu haben oder sich auszuziehen, einfach auf ihr Bett fallen und schloss die Augen. Es war so ein langer Tag und eine noch längere Nacht gewesen… Aber der Schlaf, den sich die junge Frau so ersehnte, wollte sich einfach nicht einstellen. Ihr Kopf wollte seine Denkarbeit nicht einstellen. Ganz im Gegenteil. Erinnerungen stiegen in ihr auf. An frühere Nächte, die ähnlich hart waren. Und an deren Ende jemand auf sie gewartet hatte. Sie seufzte, drehte sich auf den Rücken und starrte zur Decke. Bin von Gefühlen wiedermal erdrückt, denn ich erinner’ mich Und es spiegelt dein Gesicht an jeder Tür
Wieder holten sie die Erinnerungen ein. Sie konnte ihn einfach nicht vergessen. Egal, wie sehr sie es auch versuchte. Jeder Kuss, jede Berührung, die sie geteilt hatten, schien auf ihrer Haut zu brennen. Selbst nach all dieser Zeit noch. Wo sie auch war, immer sah sie sein Gesicht. Manchmal glaubte sie, seine Stimme zu hören, die nach ihr rief. Nachts, wenn sie schlief, hatte sie manchmal das tröstliche Gefühl, seine Arme um sich zu spüren. Aber es war nur eine Wunschvorstellung. Ein Traum. Ein Traum, der schon lange ausgeträumt war. Und doch konnte sie nicht anders, als sich vorzustellen, was wäre wenn… An Schlaf war nun nicht mehr zu denken und schließlich gab sie auf, darauf zu warten. Sie ging in die Küche und kochte sich einen Kaffee. Kaffee… Der Geruch der gerösteten Bohnen weckte weitere Erinnerungen… Ihr erstes Date mit ihm – wie schrecklich schief es doch gelaufen war! – war auch unter dem Motto ‚Lass uns einen Kaffee trinken gehen’ gewesen. Sie schwang sich auf den kleinen Tisch und beobachtete, wie die schwarze, heiße Flüssigkeit in die bauchige Kanne floss. Sie konnte sich genau daran erinnern, wie er sie gefragt hatte, ob sie Luft hätte, mit ihm einen Kaffee zu trinken…Energisch schüttelte sie den Kopf. Es war Vergangenheit… Mit ihrer vollen Tasse ging sie auf ihren Balkon und setzte sich auf einen der beiden Stühle. Die Nacht war warm und Milano lag unter ihr, geschäftig, laut, schlaflos. Dieser Anblick weckte weitere Erinnerungen in ihr. Einst war es eine andere Stadt gewesen, in der sie bei Nacht unterwegs war. Aber das war schon so lange her – es war schon fast gar nicht mehr wahr…Und nun gehörte diese Stadt ihm….
Beide
Zwei Länder, zwei Städte, zwei Menschen, eine Nacht, eine Geschichte… Dieselben Gedanken. Zu einer Beziehung gehören immer Zwei. Ebenso zum Beenden einer Beziehung. Manchmal geht es leicht, manchmal tut man sich schwer. Und manchmal, ja manchmal da wird es hässlich…So wie bei ihnen. Man tut sich gegenseitig Dinge an, die man später, mit klarem Kopf, bereut, aber nicht mehr zurücknehmen kann. Egal, wie sehr man es sich auch wünscht…Doch manche Dinge lassen sich nun mal nicht ungeschehen machen. Sie stehen auf Ewig zwischen einem.
Selbst wenn ich auch weiß wir haben uns so viel angetan All der Zeit zum Trotz wird mir doch wieder klar
Sie wussten, was sie sich angetan hatten und sie wussten auch, dass sie weder den Umständen noch der Umwelt die Schuld geben konnten. Nur sie beide trugen die Schuld. Aus Liebe wurde Hass. Aber wo Hass war, herrschte einst Liebe. Und wie hieß es so schön? Alte Liebe rostet nicht. Und so wird einem in einer schlaflosen Nacht bewusst, dass einem etwas fehlt…
Das alles ändert nichts daran, dass du mir wirklich fehlst Ich begreif' nicht, warum musst ich dich verliern Das alles ändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst Könnt' ich dich nochmal spürn, dich nur einmal noch berührn
Manchmal ist das Ende einer Beziehung voraussehbar. Manchmal nicht. Und ist das Letztere der Fall, kommt es nicht nur für die Beteiligten als ein Schock, sondern auch für Freunde, Bekannte, Familie. Man fragt sich, was geschehen ist. Ob und was man hätte tun können. Doch was hätte man machen können, diese beiden, füreinander bestimmten Wesen zu helfen? Eine Frage, auf die es keine Antwort gibt.. Es ging einfach zu viel Schief… Und wenn die Liebe, die einzigartige, große Liebe, von der man glaubt, dass sie alle Hindernisse überwindet, niemals starb, dann war egal, was in der Vergangenheit geschehen war. Und man hatte nur den Wunsch, die Zeit zurück zu drehen…
Angel POV
Mit grimmiger Miene starrte er auf das Papier vor sich. Warum nur bekam er sie nicht aus seinem Kopf? Sie hatte ihn bestimmt längst vergessen und hatte einen Neuen. Bei ihrer Schönheit war das auch kein Wunder. Er erinnerte sich daran, wie er eifersüchtig auf ihren besten Freund gewesen war, weil Dieser sie im Sonnenlicht sehen konnte. Ihre Antwort darauf hatte ihn zum Lachen gebracht: ‚Ich seh’ nicht so gut aus im direkten Licht’. Eigentlich hatte sie ihn ziemlich oft zum Lachen gebracht. Und dieses Lachen vermisste er. Jeden Tag. Jede Nacht.
Ich denk' nicht gern daran, es ist Vergangenheit Zu viel Sehnsucht macht sich breit auf meinem Gemüt
Aber daran wollte er jetzt nicht mehr denken. Er war schon schwermütig genug, ohne dass er sich an das erinnerte, was ohnehin verloren war. Doch die Sehnsucht in seinem Herzen, die konnte er nicht abstellen, sie war sein ständiger Begleiter geworden…
Buffy’s POV
‚Was er wohl gerade macht?’, fragte sie sich im Stillen. ‚Denkt er wohl ab und zu an mich, so wie ich an ihn?’ Sie seufzte und trank den letzten Schluck Kaffee. Bestimmt verschwendete er nicht einen einzigen Gedanken mehr an sie. Was war auch schon so besonderes an ihr? Er hatte unter Garantie schon längst eine Neue. Ein ‚anständiges’ Vampirmädchen, welches schön und unsterblich war. Also das genaue Gegenteil von ihr…
Frag, frag nicht wer trägt die Schuld daran, es ist Vergangenheit Und nur ein Funke bleibt von dir der nie verglüht.
Es ist müßig, darüber nachzudenken, wer die Schuld an dem Schlamassel trug. Vergangen ist vergangen und Fehler werden nicht dadurch korrigiert, dass man einen schuldigen suchte oder darüber nachsann, was man besser machen konnte. Das hatte sie schon lange aufgegeben. Es war eben sinnlos, sich einer Frage zu widmen, auf die es keine Antwort gab. Doch tief in ihr…da glühte ein Funke auf, wenn sie an ihn dachte. Fühlte sie das Kribbeln, die Lebendigkeit, das Glück von Damals… Beide
Der junge Mann und die zierliche Blondine erhoben sich mit der gleichen eleganten Bewegung und liefen unruhig hin und her. Die Blicke der Beiden fielen auf die Uhr und sie sahen, dass es nur noch eine Stunde bis Sonnenaufgang war. Mit einer energischen, fast wie einstudierten synchronisierten Bewegung nahmen sie ihre Jacken und stürmten hinaus. Sie in Italien und er in Los Angeles.
Selbst wenn ich auch weiß wir haben uns so viel angetan All der Zeit zum Trotz wird mir doch wieder klar
Sie wussten beide, dass viel zu viel vorgefallen war und ein Neuanfang eigentlich unmöglich schien. Zum einen lebten sie nicht einmal auf demselben Kontinent, geschweige denn im selben Land. Zum anderen waren sie so verschieden, wie ein Mann und eine Frau nur sein konnten.
Sie, eine sterbliche junge Frau, auserkoren, die Menschheit vor Vampiren, Dämonen und den Mächten der Hölle zu beschützen. Er, ein über 240 Jahre alter Vampir, mit der schlimmsten aller Geschichten. Das war doch eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Aber sie hatten sich geliebt und da war ihnen das gänzlich egal und unwichtig erschienen.
Das alles ändert nichts daran, dass du mir wirklich fehlst Ich begreif' nicht, warum musst ich dich verliern Das alles ändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst Könnt' ich dich nochmal spüren, dich nur einmal noch berühren
Es ist egal, was man früher einmal getan hat, wer man früher einmal war. Wichtig war nur, was aus einem wurde. Egal, was war – nichts konnte daran ändern, dass sie einander fehlten. Ziellos schlenderten sie durch die Gassen ihrer Städte, fanden jedoch nicht das, was sie suchten. Frustriert machten sie sich kurz vor Sonnenaufgang wieder auf dem Heimweg und erreichten ihre Wohnungen mit den ersten Sonnenstrahlen.
Buffy
Auch der Spaziergang hatte nichts an ihrer Schlaflosigkeit geändert. Im Gegenteil, sie war noch aufgekratzter als vorher und so war an Schlaf nicht mehr zu denken. Zumal jetzt die Sonne schien. Stattdessen holte sie eine staubige Kiste von ihrem Kleiderschrank und begann, sich alte Fotos und Zeichnungen anzusehen. Da Angel auf keinem Foto zu sehen gewesen wäre, hatte er einige Porträts von sich gezeichnet. Er hatte sich gut getroffen, fand sie. Schließlich fand sie das, was sie gesucht hatte. Ihr letztes Geburtstagsgeschenk. Es war eine Zeichnung von Angel und ihr und es war ihr kostbarster Besitz. Unter dem lächelnden Paar stand: Buffy und Angel – auf Ewig. Das alles ändert nichts daran, dass du mir wirklich fehlst Ich begreif' nicht, warum musst ich dich verliern Das alles ändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst Könnt' ich dich nochmal spüren, dich nur einmal noch berühren Dich berühren, warum musst ich dich verlieren
Tränen liefen ihre Wangen hinunter, als sie dieses Bild an sich drückte. „Es ist egal“, hauchte sie, faltete das Papier zusammen und steckte es in ihre Hosentasche. Noch immer hatte sie sich nicht umgezogen…
Nach wenigen Sekunden stand ihr Entschluss fest. Nach einem kurzen Anruf bei der Bank packte Buffy eine kleine Reisetasche und verließ ihre Wohnung, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
Angel
Angel fasste einen Entschluss. Er musste sie sehen, mit ihr reden, sie in seinen Armen halten. Sein ganzes Herz zog sich vor Sehnsucht zusammen. In seinem Kopf war nur Platz für einen Gedanken: ‚Du fehlst mir, Geliebte.’
Das letzte, was er von ihr gehört hatte, war, dass sie in Italien lebte. Aber er hatte weder eine Ahnung, ob sie noch immer unter derselben Adresse gemeldet war, noch ob Buffy überhaupt in Italien war. Das Risiko musste er eingehen beschloss er und buchte den nächstmöglichen Flug.
Das alles ändert nichts daran, dass du mir so sehr fehlst Sag mir warum bist du nicht da? Du fehlst mir, du fehlst mir, du fehlst mir
„Sag mal spinnst Du?“, fragte Wesley Wyndam-Price, ein Kollege Angels, als er die gepackten Taschen sah und von den Plänen seines Kollegen gehört hatte. „Du kannst doch nicht einfach so nach Italien fliegen! Wenn Du da angekommen bist, kann Buffy das, was von dir übrig ist, in eine Urne tun!“ „Und wenn schon. Dann bin ich eben bei ihr“, kam die schnippische Antwort. „Aber ehrlich, Wes, glaubst Du, ich weiss nicht selbst, dass es problematisch wird? Glaubst Du echt, dass ich ohne Vorkehrungen fliege?“ „Nun ja… wenn es doch so kurzfristig ist…“ „Also, erstens hab ich dafür gesorgt, dass ich mit einem abgedunkelten Auto zum Flughafen fahre. Dort erwarten mich drei Mitarbeiter unserer Kanzlei, die mich in den Frachtraum bringen. In Italien werde ich ebenfalls von den italienischen Kollegen von Wolfram & Heart erwartet. Diese bringen mich dann zu Buffy.“ „Und die Sonne?“ Angel knurrte irgendwas unverständliches, ehe er antwortete: „Bis ich angekommen bin, ist es dort Dunkel. So, bist Du nun beruhigt, kann ich dann gehen? Arrividerci.“ Wesley blieb zurück und konnte nichts weiter tun als den Mund wie ein Goldfisch auf und zu zumachen.
Angel kam ohne größere Probleme an. Gut, er hatte leicht gekokelt, aber hey – es gab Schlimmeres! In Italien war es tatsächlich dunkel, als sein Flieger endlich landete und so brauchte er nicht auf den Sonnenuntergang zu warten, sondern konnte gleich zu Buffy. Bzw. sie suchen.
Die Kollegen des italienischen Büros von Wolfram & Heart hatten eine Überraschung für ihn, als er in den wartenden Wagen stieg: Eine Karte mit der Adresse der Jägern. Was sollte man sagen? Die italienischen Kollegen waren einfach Spitze und superschnell.
Angel strich mit seinen Fingern über das Namensschild neben der Klingel. „Buffy A. Summers“, flüsterte. „Ich habe dich endlich gefunden.“ Zögernd legte er einen Finger auf den runden Knopf und klingte. Einmal, zweimal, dreimal. Nichts rührte sich. Er hatte es gewusst. Sie war fort, bestimmt bei irgendeinem italienischen Gigolo. Schnaubend schlug er mit der Faust gegen die Mauer und hinterließ ein kleines Loch. Als Andenken, dachte er grimmig und grinste schwach. Mit geschlossenen Augen sank der Vampir mit Seele an der Hauswand hinab und weinte blutige Tränen. Verloren, war das einzige, was er denken konnte.
Zur gleichen Zeit in Los Angeles…
Eine blonde junge Frau stieg aus einem Taxi und schaute an der Fassade des Gebäudes von Wolfram & Heart hoch. Hatte er es also geschafft, die ‚Zentrale des Bösen’ zu übernehmen und in etwas Gutes zu verwandeln. Sie bezahlte den Taxifahrer und ging zögernd auf die Eingangstür zu. Dort atmete sie ein paar Mal tief durch und riss mit Schwung die Tür auf. So schwungvoll, dass sie die Person, die die Tür von der anderen Seite öffnen wollte, in ihre Arme zog. „Hey, Love, hätte ich gewusst, dass Du solche Sehnsucht nach mir hast, dann wäre ich vielleicht mal nach Italien gekommen“, meinte ein blonder, junger Mann in Lederoutfit. „SPIKE?“ keuchte Buffy und musste sich an dem Mann festhalten, damit sie nicht auf den Asphalt knallte. „Ich…ich dachte, Du seist…“ „Tot?“, lachte Spike. „Ach quatsch. So schnell kriegt mich nichts klein. Und seit Wes mich aus dem Geisterstand holen konnte, ist das Leben recht angenehm…“ „Ich versteh nur Bahnhof, wenn ich ehrlich bin. Aber das ist jetzt auch nicht wichtig. Du kannst mir die Geschichte ein anderes Mal erzählen“, unterbrach sie ihren Ex-Geliebten. „Ich wollte zu Angel, ist er da?“ Das Gesicht des blonden Vampirs verzog sich zu einer ärgerlichen Grimasse. „Ist das alles, was dich interessiert? Kein ‚Spike, wie geht’s?’ Kein ‚Wie kommt es, dass Du lebst?’ Nur Angel, Angel, Angel. Aber ich muss dich enttäuschen, Pet, dein Held ist nicht hier. Er ist heute Vormittag abgereist. Mit Harmony.“ „Mit…Harmony, eurer…“ „…heißen, blonden, Vampirsekretärin, ganz genau.“ Spike konnte seine Ex-Freundin gerade noch auffangen, ehe sie wieder damit drohte, Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. „Hey, Buffy…Alles in Ordnung?“ Er klang nun sichtlich besorgt. „Komm, ich bring dich rein, da kannst Du dich hinsetzen. Also früher warst Du nicht so leicht umzuhauen.“ Wortlos ließ sich die Vampirjägerin in die Halle geleiten und sank auf einen Stuhl nieder. Sie bekam nicht mit, wie Spike zu irgendjemanden hinter ihr brüllte, dass er ein Glas Wasser bräuchte. Und noch weniger bekam sie mit, dass sich nun einige Leute um sie und Spike versammelt hatten. „Spike, was ist hier los?“, fragte ein Mann im cremefarbenen Pollunder und Retrojeans. „Warum stehen hier alle in der Halle rum, statt zu arbeiten?“ „Ich schätze mal, sie wollen alle mal die Jägerin sehen, Wes“, kam die süffisante Antwort. „Ich…Was? Die Jägerin? Buffy ist hier?“ Schnell hatte er sich seinen Weg durch den kleinen Ring gebahnt und kniete sich neben Buffy. „Hey, ist alles in Ordnung? Was machst Du überhaupt hier?“ „Ich wollte Angel besuchen, aber das hätte ich mir wohl lieber gespart…“, kam die leise Antwort, begleitet von einem Schniefen. „Hier das Wasser“, meinte eine blonde Vampirin im schwarzen Mini. „Oh, hi Buffy! Ich wusste nicht, dass Du kommen wolltest!“ „Hi Harmony“, antworte Buffy, ohne zu merken, was sie da sagte. „Harmony? Was…“ Buffy sprang auf und starrte von der Vampirin zu Spike. „Ich dachte, Du wärst mit Angel fortgefahren!“ „Schätzchen, wie kommst Du denn darauf? Ich und Angel? No way. Außerdem wilder ich nicht im Garten der Jägerin. Aber entschuldige, ich muss noch ein paar Briefe tippen.“ Die Jägerin zählte langsam bis zehn, drehte sich zu Spike um und schmiss ihm das Glas an den Kopf. „Du verdammter Lügner!“ „Was erwartest Du von mir?“, gab Spike ungerührt zurück und wischte sich Glasscherben von der Schulter. „Dass ich es diesem Weichei so leicht mache? Du solltest mich besser kennen!“ „Du…“, knurrte Buffy und konnte sich nur mit Mühe davon abhalten auf ihn loszugehen. „Jetzt sag mir endlich: Wo ist Angel?“ „Was spring für mich dabei raus?“ „Dein untotes Dasein. Das muss dir reichen.“ „Genug!“, schaltete sich Wesley ein. „Spike, Du gehst jetzt am besten. Und Du, Buffy, beruhigst dich erstmal. Angel ist Mailand.“ „In…Au weia.“ Mit weichen Knien sank sie wieder auf ihren Stuhl. „Da hatten wir wohl irgendwie…“ „…die gleiche Idee“, beendete ihr Ex-Wächter den Satz für sie. „Komm, wir gehen in mein Büro, dann kannst Du ihn anrufen.“
Wieder in Milano…
Er hatte keine Ahnung, wie lange er auf den Stufen gegessen hatte. Vielleicht waren es 5 Minuten, vielleicht eine Stunde, vielleicht ein Jahr. Aber es kümmerte ihn nicht. Erst das nervige Piepen und vibrieren seines Mobiltelefons holte ihn aus dem dunklen Tal heraus, in welchem sich seine Gedanken befanden. „Was gibt’s Wes?“ „Angel? Ich bin’s, Buffy!“ Vor Schreck wäre ihm beinah der kleine Apparat aus der Hand gerutscht. „Buffy? Wo…Wo bist Du? Und woher hast Du diese Nummer?“ „Von Wesley. Ich bin in LA, Angel. In deinem Büro.“ „In meinem…Himmel, sind wir doof“, stöhnte Angel und schüttelte halb ärgerlich, halb belustigt den Kopf. „Soviel zum Thema Überraschung.“ „Das kannst Du laut sagen. Aber damit wir uns nicht wieder verpassen: Ich warte hier auf dich.“ „Du...“ „….Wartest auf dich, genau. Ich.. muss mit dir reden.“ „Ich bin auf dem Weg!“
Nach rund 20 Stunden Flug, landete der wohl glücklichste Vampir 1 Stunde vor Sonnenaufgang auf dem LA Airport und schlang die Arme um die Liebe seines Lebens. „Was willst Du mir sagen, Buffy?“ „Ich liebe dich, Angel!“ „Ich liebe dich auch!“
Endlich hatten sie sich gefunden, allen Widerständen zum Trotz. Arm in Arm standen sie in der Ankunftshalle und schienen die Welt um sich herum vergessen zu haben. Erst ein Räuspern brachte sie soweit in die Wirklichkeit zurück, dass ihnen bewusst wurde, dass sie schnell nach Hause sollten, wenn Angel nicht in einen Aschenbecher passen sollte. Aber egal, was die Zukunft bringen würde, sie waren zusammen und nichts – keine Schwerter, keine Flammen – würde sie je wieder trennen können.
Ich kenne zwar das Lied nicht (werde es mir natürlich gleich mal anhören). Aber die Story ist unglaublich schöööön und total gefühlvoll. Ich liebe deine Songfics *schwärm*.