(Sorry im Voraus, für die lange Vorrede) Ähm... ja... also ich muss mal kurz etwas ausholen. Es gibt ja Fanfiction über reale Personen (Fußballspieler sind da sehr beliebt oder Sänger). Und ich habe fast 10 Jahre auch solche Stories geschrieben. Die Anfänge eher holprig, die späteren Stories doch recht gut (meine Meinung). Allerdings hatte ich nie vor, diese Geschichten zu veröffentlichen, deshalb sind sie teils sehr offen und direkt... und versaut.
Am 11. September 2001 nach den Terroranschlägen auf das World Trade Centre und das Pentagon habe ich etwas realistischeres gebraucht um meine Ängste zu verarbeiten als Serien oder Bücher. Am 14. September war das Formel 1 Rennen in Monza und die Art und Weise der Übertragung, die Art des Umgangs einiger RTL-Journalisten mit diesen Anschlägen habe mich dazu gebracht, mich hinzusetzen und Formel 1 (oder genauer RTL) - Fanfiction zu schreiben. Mit dem Sport haben die meisten Stories nicht mehr viel zu tun. Okay, einige werden jetzt denken: Total bescheuert. Ich weiß es. Aber ich habe ne Menge Stories und einige sind ganz gut gelungen. (Und wenn Florian König oder Kai Ebel das jemals zu lesen kriegen bin ich tot. ).
So, genug Vorrede, hier die erste Story und, wen wird es wundern... es geht um die Terroranschläge. Diese Stories sind ein Versuch, die Gefühle und Ängste, die ich in den ersten Tagen hatte, niederzuschreiben und zu bekämpfen. Das ist hier ne kurze Geschichte, deshalb stell ich sie mal ganz on... Eins noch, auch wenn diese Story nicht in ein Forum für über 18jährige muss, ich stell sie hier on, ganz einfach, um die Story und mich ein bißchen zu schützen. Sie ist sehr privat und ich denke, dass ein Erwachsener die Arbeit und die Gefühle, die dahinter stehen besser versteht, auch wenn ihn das Thema nicht interessiert.
Der tragische Held
Heinz erwachte am Morgen des 11.09.2001 mit einem ziemlich blöden Gefühl. Als das Telefon klingelte, zuckte er zusammen. „Ja?“, fragte er verschlafen. „Morgen, du Schlafmütze“, sagte eine muntere Stimme am anderen Ende der Leitung. „Kai? Warum bist du so munter?“ Heinz sah verwundert auf seine Uhr. Es war kurz vor neun Uhr. „Wo bist du eigentlich?“ „New York.“ „Was? Ich fass es nicht. Was machst du da?“ „Ich spiele den Boten für unseren Sender. Wichtige Dokumente.“ „Glückspilz.“ Heinz schüttelte den Kopf. „Florian hat übrigens nach dir gefragt.“ „Ich rufe ihn an. Danke.“ „Kein Problem.“ Er hörte Kai gähnen. „Wie spät ist es bei dir?“ „Kurz nach Mitternacht.“ „Na dann geh mal ins Bett. Nicht, dass du deinen Termin noch verpasst.“ „Du sagst es.“ „Wohin müssen die Unterlagen eigentlich?“ „Ins World Trade Centre.“ „Hast du ein Schwein. Da wollte ich schon lange mal hin.“ „Ja, ja. Sei neidisch.“ Kai grinste und gähnte erneut. „Tschau, Heinz. Ich bin ziemlich KO.“ „Tschüss, Kai. Viel Spaß noch.“ „Danke.“ Ein Klicken und Kai war weg. Tanja sah ihren Mann an. „War das Kai?“ „Ja. Er ist gerade in New York.“ „Den hält es auch keine zwei Wochen an einem Fleck.“
Kai saß in der Zwischenzeit in seinem Zimmer und telefonierte mit Florian. Der war mehr als erfreut, mal wieder etwas von Kai zu hören. Er und Kai waren seit einer Weile fest zusammen. Florian hatte eigentlich vorgehabt, Kai nach New York zu begleiten, aber im letzten Moment hatte er vom Sender einen Auftrag bekommen, den er unmöglich ablehnen konnte. „Ich vermisse dich wahnsinnig“, murmelte Florian in den Hörer. „Ich dich auch, Schatz.“ Kai gähnte in den Hörer. „Entschuldige, aber ich bin todmüde.“ „Dann schlaf gut.“ Florian lächelte. „Ich liebe dich, Kai.“ Kai lächelte verträumt. „Ich liebe dich auch.“ Er hauchte einen Kuss in den Hörer und beendete das Gespräch. Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen. Mit den Gedanken bei Florian schlief er ein.
Am Nachmittag um 15 Uhr klingelte bei Heinz das Telefon. Ein hörbar aufgeregter Florian meldete sich. „Hast du die Nachrichten gesehen?“ „Nein.“ Er sah Tanja an. „Schalte mal den Fernseher ein.“ Sie nickte und tat es. Heinz ließ sich auf das Sofa fallen. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Nachrichtensprechers von CNN. Er redete von einer Katastrophe, Tragödie. Heinz verstand anfangs kein Wort. „Was ist eigentlich los?“, fragte er Florian. „Ein Flugzeug ist ins World Trade Center geflogen.“ Seine Stimme war heiser und tränenerstickt. Heinz schluckte schwer. „Ich habe versucht, Kai zu erreichen, aber...“ Florian brach ab. Heinz hörte ihn leise schluchzen. „Florian, bitte, beruhige dich.“ Heinz hatte selber wahnsinnige Mühe, ruhig zu bleiben. Er machte sich ebenfalls Sorgen um Kai. „Ich fliege nach New York.“ Florians Stimme klang entschlossen. In diesem Moment meldete der Sprecher den Einschlag einer weiteren Maschine in den anderen Turm des World Trade Center. Tanja saß kreidebleich neben ihrem Mann. „Ich bezweifle, dass du mit einem Flieger rüber kommst.“ „Ich schaffe es“, sagte Florian und legte auf. Heinz starrte auf den Hörer in seiner Hand. „Viel Glück, Flo“, murmelte er. Tanja sah ihn fragend an. „Florian will nach Amerika und Kai suchen.“ Tanjas Augen weiteten sich vor Schreck. „Kai hatte ich ja völlig vergessen.“ Heinz sah zum Fernseher hinüber. Der Nachrichtensprecher meldete gerade die Sperrung des gesamten Luftraums über Amerika für den zivilen Luftverkehr. „Das war’s“, seufzte Tanja. „Florian wird nicht fliegen. Der hat andere Möglichkeiten. Und wenn er hin schwimmt.“ Tanja sah ihn fragend an. Heinz schluckte kurz. „Florian und Kai sind seit über zwei Monaten zusammen.“ „Was?“ Heinz nickte. Der Moderator vermeldete weitere Schreckensnachrichten. Den Einsturz des ersten Towers, der Absturz einer Maschine auf das Pentagon, den Einsturz des zweiten Towers.
Am 12.09. fand die Eröffnung der IAA statt. Einige Fahrer und Teamchefs der Formel 1 - Szene waren eingeladen worden. Es gab natürlich nur ein Thema. Heinz begrüßte einige der Anwesenden. Er sah ziemlich übernächtigt aus, da er die ganze Nacht vor dem Fernseher zugebracht hatte. Allerdings sah hier niemand so aus, als hätte er gut und lange geschlafen. Michael wirkte regelrecht verstört. „Wie können die nur diese Veranstaltung abhalten“, schimpfte er. „Normalität“, sagte Heinz leise. „Wenn alles zum Erliegen kommt, haben die Terroristen gewonnen.“ Michael nickte ergeben. „Du hast ja Recht.“ In diesem Moment klingelte das Handy von Heinz. Mit zitternden Händen ging er ran. Es war Florian. Er hatte es tatsächlich geschafft, sich nach New York durchzuschlagen. Und er hatte Kai gefunden. Auf der Intensivstation eines New Yorker Krankenhauses. Heinz hörte schweigend seinem Bericht zu. Dann steckte er das Handy weg und verschwand in einem Nebenraum. Er ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Michael, Ralf, Norbert, Gerhard und Niki gingen ihm nach. Sie hatten gesehen, wie blass Heinz plötzlich geworden war. Sie sorgten sich. Michael setzte sich zu Heinz an den Tisch. Sanft legte er seine Hand auf dessen Schulter. „Was ist passiert?“, fragte er leise. Heinz schluchzte und sah ihn mit tränenverschleiertem Blick an. „Kai ist vor einer Stunde in einem New Yorker Krankenhaus gestorben.“ Es dauerte, bis der Sinn seiner Worte die anderen erreicht hatte. „Was?“, fragte Michael einige Sekunden später verständnislos. „Kai war im World Trade Center, während der Anschläge. Er rettete zwei Kindern das Leben. Dadurch war er allerdings sehr lange im Rauch. Er erlitt eine schwere Rauchvergiftung. Er konnte das Gebäude kurz vor dessen Einsturz verlassen, wurde aber schwer verletzt. An den Verletzungen ist er gestorben.“ Schock und tiefe Traurigkeit legten sich über die Gesicht der Anwesenden. Niemand wollte glauben, was er hier eben gehört hatte. Es war einfach zu schrecklich. Alle hatten Kai gekannt und gemocht. Sie würden ihn schrecklich vermissen.
Oh man, was für eine geniale Story....Nach deiner Ausführung und nachdem ich gelesen hab, kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Du sie hier reingestellt hast....
Ein sehr trauriges Ende....Ich hätte es begrüsst, wenn Kai leben würde.....Er ist schließlich ein Held...Aber es ist deine Story....
Viele Helden leben heute nicht mehr...Da stellt sich mir die Frage: Wieso bringt Heldentum immer auch Leid mit sich????