Wie von einer sehr lieben Person gewünscht, hier noch eine JS-Story. Wer eine länger will, im 18er Bereich ist sie.
Zuwachs
Ich war allein unterwegs. Suko saß im Büro und behielt die Stadt im Auge und Bill war auf einem Kongress. Ich war in ein kleines Dorf namens Berkins gefahren um mich um einen Poltergeist zu kümmern. Das war jedoch eine Ente gewesen. Das Einzige, was es dort gab war eine kaputte Heizung. Ich seufzte. Ich war bis nach Irland gefahren und wofür? Für nichts. Ich hielt den Bentley an und stieg aus. Die Gegend hier war einfach zu schön. Sanfte grüne Hügel und Wälder erstreckten sich so weit das Auge reichte. Ich entschloss mich einfach hier zu schlafen. Einen Schlafsack hatte ich durch Zufall hinten im Kofferraum. Ich hatte ihn reinigen lassen und dann vergessen auszupacken. Essen und Trinken hatte ich auch etwas dabei. Ich wollte mich einfach etwas entspannen. Außerdem war es Sommer, also hatte ich auch keine Probleme mit dem Wetter. Ich kurbelte das Fenster an der Autotür runter und stellte das Radio an. Dann holte ich den Schlafsack aus dem Wagen, breitete ihn neben dem Auto aus und setzte mich drauf. Den Rücken hatte ich gegen meinen Wagen gelehnt. Ich atmete tief durch und genoss die Ruhe. Ich hatte auf einer Wiese geparkt. Hinter mir, im Osten, lag ein Wald. Dort würde ich mir später etwas Feuerholz besorgen. Rechts von mir stieg ein Hügel sanft nach oben. Auf der linken Seite lag ein Tal. Weit entfernt erkannte ich die Häuser eines Dorfes. Direkt vor mir ging die Sonne langsam unter. Es war ein großer roter Ball. Morgen würde es sicher wieder sehr warm werden. Ich schloss die Augen und lauschte der sanften Musik. Nach einer Weile stand ich auf, um mir etwas Holz zu besorgen. Ich streifte durch das Unterholz und fand eine Menge trockener Äste und Zweige. Plötzlich vernahm ich ein Rascheln hinter mir. Ich schnellte herum. Ein Schatten huschte hinter den Bäumen davon. Ich schüttelte den Kopf. ‚War sicher nur ein Reh, oder ein anderer Waldbewohner', dachte ich. Dann ging ich mit meiner Beute zurück und entzündete ein kleines Lagerfeuer. Ich hatte ein Glas Würstchen im Wagen. Die spießte ich auf einen Stock und hielt sie in die Flammen. Als mein Handy klingelt, steckte ich den Stock in die Erde und zog es heraus. "Sinclair", sagte ich. "Das weiß ich auch", erwiderte die Stimme am anderen Ende der Leitung. "Wenn ich nicht mit dir hätte reden wollen, hätte ich eine andere Nummer gewählt." Ich lachte. "Was ist los Suko?" "Ich wollte nur wissen, wann du wiederkommst?" "Gibt's Probleme?" "Nein." "Ich komme erst morgen. Ich werde noch in Irland übernachten. Es ist einfach zu schön hier. Außerdem habe ich noch den Schlafsack im Wagen. Ein Zeichen, du verstehst?" Ich lachte. Suko ebenfalls. "OK John. Viel Spaß dann. Wir sehen uns morgen. Ach so, was ist eigentlich mit dem Poltergeist?" "Fehlanzeige. War nur ´ne Heizung." Suko lachte und legte auf. Ich stellte das Handy aus und warf es auf den Sitz. Dann wand ich mich wieder meinem Essen zu. Das Würstchen an der Spitze sah etwas schwarz aus. Die anderen waren genau richtig. Ich zuckte mit den Schultern und warf das schwarze einfach zur Seite. Dann öffnete ich eine Flasche Saft, die ich im Wagen gehabt hatte. Bier wäre mir zwar lieber gewesen, aber wer denkt schon daran, wenn er mit dem Auto unterwegs ist. Ich aß meine Würstchen und genoss die letzten Strahlen der Sonne. Da hörte ich hinter mir ein Rascheln im Wald. Wahrscheinlich hatte der Duft der Würstchen ein Tier angelockt. Ich wartete gespannt. Tatsächlich näherte sich etwas dem Würstchen, welches ich weggeworfen hatte. Es kam vorsichtig näher. Mein Wagen versperrte mir die Sicht, aber ich wollte nicht aufstehen, da ich es nicht verscheuchen wollte. Dann sah ich es. Automatisch griff ich zu meiner Beretta. Denn was dort neben meinem Bentley auftauchte war kein normaler Waldbewohner. Es war ein Wolf. Das Tier bemerkte mich und sah mich an. Es blieb stehen. Ich stutzte. Der Wolf hatte ein rotbraunes Fell. Sehr untypisch. Aber die Augen. Es war schon ziemlich dunkel, aber diese Augen würde ich überall wiedererkennen. "Nadine", hauchte ich verblüfft. Die Wölfin stellte die Ohren auf und sah mich durchdringend an. Dann setzte sie sich vor das Würstchen und fing an es zu fressen. Dabei ließ sie mich keine Sekunde aus den Augen. Auch ich aß weiter. Als Nadine fertig war, stand sie auf und wollte wieder in den Wald laufen. Ich weiß nicht warum, aber ich rief ihren Namen. Sie spitzte die Ohren und schaute mich fragend an. Ich nahm das letzte Würstchen von meinem Stock und hielt es ihr hin. "Komm schon her", sagte ich. Meine Stimme war brüchig. "Du kannst es haben, aber du musst es dir schon holen." Die Wölfin blieb stehen. Dann kam sie zwei Schritte auf mich zu und blieb wieder stehen. "Komm schon, Nadine", rief ich ihr zu. "Du weißt doch wer ich bin." Sie stieß ein leises Heulen aus. Ich hoffte mal, das sollte ‚Ja' bedeuten. Sie kam näher. Ich konnte sie inzwischen berühren, wenn ich die Hand ausstrecken würde. "Ich würde dir nichts tun, das weißt du doch", flüsterte ich. Erneut ein Heulen. Dann nahm sie das Würstchen aus meiner Hand, setzte sich neben mich und fraß es. Als sie fertig war, sah sie mich von der Seite an. Ich zuckte mit den Schultern. "Das war das Letzte, tut mir leid." Sie drehte den Kopf, dann schleckte sie mir plötzlich quer übers Gesicht. Ich war so überrascht, dass ich erst mal nur dasaß und sie anstarrte. Dann strich ich mit der Hand zärtlich über ihr Fell. Sie presste ihren Kopf gegen meine Hand und ein tiefes zufriedenes Brummen verließ ihre Kehle. Ich konnte nicht anders und schlang meine Arme um den Hals der Wölfin. Tränen rannen über mein Gesicht. Das Tier presste seinen Körper gegen mich. Ihr Kopf ruhte auf meiner Schulter. "Es tut mir so leid, was passiert ist", flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme. "Es tut mir so leid." Ich spürte ihre feuchte Zunge an meinem Hals. Sie versuchte mich zu trösten. Ich löste mich von ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wolfsschnauze. Tränen liefen aus den Augen der Wölfin. Sie legte sich neben mich und streckte ihre Beine zur Seite. Ich kraulte sie. Lange saßen wir so da. Ich sah einen Mann, der sich aus dem Tal näherte. Nadine witterte ihn ebenfalls. Sie sprang auf und wollte weglaufen. "Nadine", sagte ich leise zu ihr. "Bleib hier. Du brauchst nicht zu flüchten." Sie stieß wieder dieses kurze Heulen aus und setzte sich neben mich. Der Mann war inzwischen ziemlich nah. Er saß auf einem alten Fahrrad. Er starrte mich an, als er die Wölfin neben mir sitzen sah. "Dann ist es also doch wahr, dass hier ein Wolf herumläuft." Nadine knurrte ihn an. "Es ist eine Dame", sagte ich. Nadine heulte kurz. "Sie können anscheinend ganz gut mit Tieren", meinte der Mann. Ich nickte. "Auch wenn es sich komisch anhört, ich kenne sie." "Dann sollten sie dafür sorgen, dass sie hier verschwindet. Ich will Ihnen ja keine Angst machen. Ich habe schon gehört, dass sie sehr lieb ist, aber das ist es gerade, was die Menschen hier verunsichert." Ich nickte. "Kann ich mir vorstellen. Aber ich komme aus London. Ich kann sie nicht mitnehmen." "Geben Sie sie doch in einen Zoo", schlug der Mann vor. Die Wölfin knurrte erneut. Hass brannte in ihren Augen. Ich strich mit der Hand über ihren Kopf. "Niemals", sagte ich. "Ich habe sie gewarnt", sagte der Mann, schwang sich wieder auf sein Rad. "Morgen Nacht wollen die Männer sie fangen oder töten." Er verschwand. Ich sah Nadine fragend an. "Was machen wir jetzt?" Sie heulte mich an und drehte sich Richtung Wald. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Nadine. Du kannst nicht hier bleiben. Irgendwann würde dich irgendwer erwischen." Ich setzte mich auf meinen Schlafsack und dachte nach. "Lass mich eine Nacht darüber schlafen, dann sieht alles ganz anders aus." Erneut ein kurzes Heulen. Ich stand noch einmal auf, machte das Radio aus und rutschte dann in meinen Schlafsack. Ich legte mich auf den Rücken und starrte die Sterne an. Plötzlich schob sich Nadines Kopf in mein Blickfeld Sie tippte mit ihrer feuchten Nase gegen meine Wange. Es war wie ein leichter Kuss. Ich lächelte. Nadine legte sich neben mich. Ihren Kopf plazierte sie auf meiner Brust. Ich legte eine Hand auf ihren Hals, schloss die Augen und schlief ein.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Nadine immer noch neben bzw. auf mir. Ich lächelte. Dann stemmte ich mich vorsichtig hoch. Sofort wachte sie auf. Sie sah mich fragend an. Ich grinste. "Entschuldige", murmelte ich "Aber ich muss mal verschwinden." Widerwillig hob sie den Kopf. Sie schleckte mir quer übers Gesicht und stand hoch. Ich stand auf und ging in den Wald. Mit dem Ärmel wischte ich über mein Gesicht und murmelte: "Das müssen wir dir unbedingt abgewöhnen. Als ich wieder zurückkam, musste ich lachen. Nadine hatte den Schlafsack mit den Zähnen zugemacht und versuchte jetzt ihn zusammenzurollen. Sie sah mich an und knurrte. "Ich helfe dir ja schon", sagte ich und rollte ihn zusammen. Dann verstaute ich ihn und die restlichen Sachen im Kofferraum. Auf die hintere Bank des Autos legte ich eine Decke. Nadine verstand es und sprang in den Wagen. Ihre Augen blitzten. "Ich kann dich ja wohl schlecht hier lassen, oder?", rechtfertigte ich mich. Es kam mir fast so vor als würde sie lächeln. Ich schwang mich hinter das Steuer und fuhr los. Da es noch sehr früh war, erreichten wir England noch vormittags nach. Ein Zöllner schaut nicht schlecht, als er den Wolf auf meiner Rückbank sah. "Ich bin vom Scotland Yard", sagte ich und zeigte meinen Ausweis. "Das Tier ist eine Art Spürhund. Nur viel besser." Der Zöllner glaubte mir anscheinend und ließ mich weiterfahren. Ich seufzte. Dann lachte ich. Nadine heulte leise im Fond des Wagens. Ich spürte ihre nasse Nase, die gegen meine Hand stieß, als ich einen anderen Gang einlegte. Ich schaute sie fragend an. Ihre Augen sahen mich flehend an. "Hast du Hunger?", fragte ich. Ein kurzes Heulen. "OK. Wir halten irgendwo an." In einem kleinen Nest lief ich in einen Metzgerladen und besorgte etwas Fleisch für Nadine. Ich nahm mir ein kaltes Würstchen mit. Das würde reichen. "Könnte ich noch etwas Wasser haben. In einer Schüssel, wenn's geht." Der Metzger nickte. "Sie haben wohl 'nen Hund dabei, wie?", fragte er und gab mir das Fleisch. Ich nickte. "Sowas ähnliches." "Ich bringe das Wasser gleich", sagte er. "Der silbergraue Bentley dort draußen ist ihrer, nicht wahr?" Ich nickte und bezahlte. Dann ging ich raus. Ich lächelte. Vor meinem Auto stand eine Horde Kinder und gaffte in den Innenraum. Nadine saß drin und wackelte mit dem Kopf wie ein Hund von einer Seite zur anderen. Die Kinder lachten. "Ist das Ihrer, Mister?", fragte mich ein Junge. Ich nickte. Dann öffnete ich die Tür. Die Kinder traten erschrocken zurück. Nadine kam träge aus dem Wagen gekrochen und streckte sich erst einmal. "Ihr Was... was ist denn das?" Der Metzger stand hinter mir. Ich nahm ihm die Schüssel aus den zitternden Händen, bevor er sie noch fallen ließ. "Danke", sagte ich und stellte sie auf den Boden. Nadine trank langsam. Dann sah sie mich fordernd an. Ich gab ihr das Fleisch, welches ich gekauft hatte. Sie fraß es und ließ sich dabei nicht stören. "Das ist ein Wolf." Nadine knurrte. "Entschuldige Nadine. Ich meinte natürlich eine Wölfin." Die Kinder lachten. Der Metzger sah mich misstrauisch an. Ich zog meinen Ausweis aus der Tasche und zeigte ihm meine Polizeimarke. "Ach so." Der Metzger seufzte erleichtert. "Ist das ein neuer Polizeihund?" "So ähnlich." Als Nadine satt war, legte sie sich einfach hin. Es gibt nichts Fauleres als ein sattes Raubtier. Ein kleines Mädchen kniete sich neben die Wölfin. Sie zeigte keine Angst. Vorsichtig näherte sie ihre Hand der Wölfin. Ich wollte sie zurückhalten, doch Nadine hatte sie bereits bemerkt. Sie öffnete die Augen und sah das Mädchen an. Dann schnüffelte sie an ihrer Hand. Schließlich leckte sie der Kleinen über den Handrücken. Das Mädchen lächelte und strich der Wölfin über das glatte Fell. "So ein schönes Tier", sagte sie leise. Eine Frau, wahrscheinlich ihre Mutter, trat neben sie. "Ja", sagte sie leise. "Ein sehr schönes Tier. Vor allem ihre Augen sind beeindruckend. Sie sehen fast... menschlich aus." Die Kinder nickten zustimmend. Ich setzte mich in den Wagen, aß mein Würstchen und trank den Rest von meinem Saft. Dann ließ ich den Wagen an. Nadine sprang auf und kletterte wieder auf ihren Platz. Ich schloss die Tür. Dann wollte ich die Schüssel reinbringen. Das Mädchen nahm sie hoch. "Ich mach das schon", sagte sie lächelnd. Ich lächelte zurück. "Danke", sagte ich und stieg ein. "Auf Wiedersehen, Nadine", riefen die Kinder als ich losfuhr. "Sieh an, sieh an. Sie lieben dich, Nadine, hast du das gemerkt?" Ein kurzes Heulen. In mir keimte eine Idee auf. Als wir das Ortsschild von London erreichten, wurde es schon wieder dunkel. Ich war todmüde. Nadine hob träge den Kopf. Dann rollte sie sich wieder zusammen und schlief weiter. Mein Handy klingelte. "Ja", gähnte ich. "Na John, wann kommst du?" "Bist du noch im Büro?" "Ja, Sir James will unbedingt noch kurz mit dir reden." "Ich bin grade am Ortsschild von London vorbei. Ich komme noch kurz vorbei." "OK. Wir sehen uns." "Tschau Suko." Eine Stunde später betrat ich unser Büro. Besser gesagt das Vorzimmer zu unserem Büro. "Guten Abend, Glenda", murmelte ich. "Abend, John", sagte Glenda ohne aufzublicken. Nadine knurrte kurz. Jetzt blickte Glenda auf. Ich hatte schon die Klinke in der Hand als sie sagte: "John, du weißt sicher, dass ein Wolf hinter dir herläuft." Ich schaute sie unschuldig an. "Natürlich." Sie zuckte mit den Schultern. "Na dann ist ja gut." Ich grinste und öffnete die Tür. Sukos Kopf lag auf der Tischplatte. "Hi Suko", sagte ich. "Hallo John", nuschelte Suko. "So müde?" Er nickte träge. "Ich musste ja die Arbeit für zwei machen." Ich lachte. Nadine war weitergelaufen und stand jetzt vor dem Schreibtisch. Sie war ein großes Tier und schaute deshalb über die Kante des Schreibtisches. Starr blickte sie Suko an. Dieser spürte die Blicke und hob langsam den Kopf. Ich sah, wie er für Sekunden in die Wolfsaugen starrte, dann zuckte er hoch. Ein kurzer Schrei löste sich von seinen Lippen. So schnell war er noch nie von einem Stuhl hochgestanden. Ich lehnte im Türrahmen und konnte mich nicht mehr halten vor lachen. Auch Glenda hatte es mitbekommen. Sie lachte ebenfalls. Ich ging in den Raum und stellte mich neben die Wölfin. Suko stand mit zitternden Knien an der Wand und starrte weiterhin den Wolf an. Er tat mir fast leid. "Was soll denn dieser Krach?", fragte Sir James, während er aus seinem Büro trat. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er den Wolf sah. "John, was ist das?" "Ein Wolf", antwortete Suko. Nadine knurrte ihn an. "Eine Wölfin", korrigierte ich. Suko stutzte. Er löste sich von der Wand und trat einen Schritt auf sie zu. "Diese Augen." Er sah mich fragend an. Dann wieder die Wölfin. "Nadine?", fragte er vorsichtig. Diese stieß wieder ihr kurzes Heulen aus. Sie lief um den Tisch herum und leckte Suko über den Handrücken. Ihr Schwanz wedelte leicht hin und her. Nadine und Suko waren immer recht gut miteinander ausgekommen. Der Chinese strich über das Fell der Wölfin. Er war noch immer ganz verdattert. "Was ist hier los?" Sir James wurde langsam ungeduldig. "Erinnern Sie sich noch an Nadine Berger." Sir James nickte "Sicher. Das war doch diese Freundin von Ihnen, die sich in einen Wolf..." Er schaute das Tier an, das jetzt vor Sukos Füßen lag und um weitere Streicheleinheiten bettelte. "Das ist sie?" Ich nickte. "Ich konnte sie nicht in der Wildnis lassen." "Und was hast du jetzt mit ihr vor?", fragte Suko. Er saß neben Nadine auf dem Boden und spielte mit ihr. "Du weißt doch, dass Haustiere bei uns im Haus verboten sind." "Ich dachte, sie wäre ein prima Geburtstagsgeschenk für Johnny." Glenda lachte auf. "Hast du auch mal an Sheila gedacht?" Ich schluckte. Natürlich hatte ich das. Nadine hatte genug gespielt und stand auf. Sie trottete zu mir und leckte mir über die Hand. Ich sah sie an und lächelte. "Wir versuchen es, nicht wahr, Nadine?" Sie heulte. "Hat das Heulen was zu bedeuten?", fragte Suko. Ich nickte. "Es heißt ja, wenn ich mich nicht irre." "Mal probieren." Suko setzte sich hinter den Schreibtisch. "Nadine", rief er. Die Wölfin schaute ihn an und spitzte die Ohren. "Freust du dich, wieder bei John zu sein?" Kurzes Heulen. Außerdem leckte sie mir wieder über die Hand. "Scheint zu stimmen." Ich hockte mich vor sie hin. "Willst du zu den Conollys? Sie sind wirklich OK." Nadine überlegte kurz. Dann heulte sie wieder. "Dann musst du sie nur noch überreden", meinte Suko. "Johnny ist garantiert begeistert. Bill kann seinem Sohnemann nichts abschlagen. Wäre nur noch Sheila." Sir James nickte. Dann sagte er. "Verschwinden Sie schon. Reden können wir auch noch morgen." Er ging wieder in sein Büro. Ich verließ mit Nadine das Yard-Gebäude. Einige neugierige Blicke folgten uns, aber ich hatte meinen Ruf als Sonderling eh weg. Also nahmen die Kollegen auch den Wolf an meiner Seite hin. Wir stiegen wieder in mein Auto und fuhren zu den Conollys. Vor dem Tor hupte ich. Es schwang auf. Sie waren also zu Hause. Ich parkte neben Bills Porsche und stieg aus. Nadine folgte mir. Johnny öffnete die Tür. Seine Augen strahlten, als er mich erkannte. "Onkel John", rief er. Dann sah er den Wolf an meiner Seite. Nadine ging Johnny fast bis an die Schultern. Er starrte sie an. "Och, wie niedlich", sagte er dann. Er streckte vorsichtig die Hand hin. Nadine schnüffelte, dann leckte sie über den Handrücken des Jungen. Der streichelte sie sanft. "Sie heißt Nadine", erklärte ich. "Und sie ist sehr klug." "Und weich", sagte Johnny. Er schlang seine kleinen Arme um den Hals der Wölfin. Diese sah erst mich an, dann schloss sie die Augen. Ja, sie mochte Johnny. Ich lächelte erleichtert. "Komm schon rein John", rief Bill von drinnen. Mich hatte es schon gewundert, dass er noch nicht rausgekommen war. Ich betrat das Wohnzimmer. Johnny und Nadine folgten mir. Bill saß auf dem Sofa und hatte sein linkes Bein hochgelegt. Es war bis unters Knie eingegipst. Er grinste verlegen. "Die Treppe war steiler, als ich dachte", erklärte er. Ich gab ihm die Hand. "Du machst Sachen." Dann kam Johnny. "Guck mal, was Onkel John mitgebracht hat", sagte er. Seine Stimme überschlug sich fast, so aufgeregt war er. Nadine trottete ins Wohnzimmer und blieb neben mir stehen. Bills Augen wurden immer größer. Sheila hatte gerade das Wohnzimmer betreten und stieß einen erstickten Schrei aus. Sie ging langsam zu Bill und setzte sich zu ihm. "Das ist Nadine. Nadine Berger." Bill und Sheila ging ein Licht auf. "Darum hat sie so komische Augen", sagte Bill. Sie kannten die Geschichte, wie Nadine zur Wölfin geworden war natürlich auch. Ich nickte. "Ich habe sie in Irland aufgelesen. Sie hätte in der Wildnis nicht lange überleben können." Ein kurzes Heulen ertönte. Bill und Sheila sahen sie erschrocken an. Doch Johnny lachte. "Sie hat Onkel John nur zugestimmt. Stimmt's Nadine?" Wieder ein Heulen. Der Junge legte die Arme um den Hals der Wölfin. Sheila ahnte was jetzt kam. Sie schloss die Augen. "Warum sollten wir ja sagen?", fragte sie mich. "Meine Wohnung ist zu klein. Hier hat sie viel Platz und den großen Garten." Sheila war nicht ganz überzeugt. "Sie kann mich beschützen", sagte Johnny flehend. Nadine heulte zustimmend. Sheila sah ihren Mann an. Bill lächelte und nickte dann zu mir herüber. "OK, wir versuchen es." Ich atmete erleichtert auf. "Hurra", rief Johnny. Er hielt Nadine seine Handfläche hin. Diese sah ihn kurz verwundert an, dann hob sie ihre Pfote und ließ sie in die Hand des Jungen fallen. Sie jaulte erfreut. Bill und Sheila lachten. "Sie versteht alles, was ihr sagt, kann euch aber leider nur auf ihre Weise antworten", erklärte ich. "Alles?", fragte Sheila. Ich nickte. "Nadine, hol mir bitte mal die Zeitung aus der Küche. Sie liegt auf den Tisch", sagte Bill. Nadine trottete los und holte sie. Sie legte sie auf seinen Schoß. Die Zeitung bestand aus zwei Hälften, die Untere zog Nadine hervor und legte sie auf den Boden. Mit der Pfote deutete sie auf einen Artikel. "Rabattmarken für frisches Schweinefleisch ab Montag in allen unseren Filialen erhältlich", las Sheila vor. Wir lachten. Johnny staunte. "Sie kann lesen?" Ich nickte und kniete mich vor meinen Neffen hin. "Ja, Johnny. Sie war vor einem halben Jahr noch ein Mensch, vergiss das nie. In diesem Wolfskörper steckt die Seele eines sehr lieben Menschen." Johnny nickte. "Ich werde mich gut um sie kümmern", versprach Johnny. "Ich weiß", sagte ich und schluckte. Dann stand ich auf und gab Bill und Sheila die Hand. "Danke, dass ihr ja gesagt habt." Sie nickten mich verständnisvoll an. Vor allem Bill hatte ich erzählt, was zwischen mir und Nadine Berger gelaufen war. Ich hatte sie wirklich geliebt. Dann wand ich mich um und wollte gehen. Ein Jaulen hielt mich zurück. Ich blieb stehen und drehte mich langsam um. In Nadines Augen schwammen Tränen. Sie kam langsam auf mich zu. Vor mir blieb sie stehen. Plötzlich sprang sie an mir hoch. Ihre Vorderpfoten lagen auf meinen Schultern. Ich sah ihr in die Augen. "Es wird dir hier gut gehen", flüsterte ich. Sie jaulte leise. Ich schloss die Arme um den Wolfskörper. Dann stellte sie sich wieder auf ihre Füße. Ich drehte mich um und verließ so schnell ich konnte das Haus. Tränen liefen über mein Gesicht. Ich schluchzte. Eine Menge widersprüchlicher Gefühle stürzten auf mich ein. Irgendwie war ich froh dass ich Nadine hier untergebracht hatte. Aber auf der anderen Seite spürte ich wieder, wie sehr sie mir als Mensch fehlte. Ich stieg in meinen Wagen. Eine Weile blieb ich sitzen und gab mich meinen Gefühlen hin. Dann fuhr ich weg. Nadine war wieder bei uns. Und ich konnte sie besuchen, so oft ich wollte. Ich lächelte. Damit konnte ich leben.
Oh...Diese Sinclair Fanfic kannte ich schon....Ich find die superklasse....Aber das hab ich dir schon gesagt....Danke fürs reinstellen...Ich werd dir morgen ein ausführliches Kommi schreiben wenn ich Zeit hab. Bis dahin lass dir gesagt sein: Ich find die Story super!!!