Ich weiß, Karneval ist vorbei, aber ich hab die Story nun mal geschrieben und keine Lust, bis nächstes Jahr zu warten, bis ich sie hier on stelle .
Die 5. Jahreszeit
Trübsinnig starrte Michael auf seinen Computer. Sein Gedanken schweiften ab in seine alte Heimat, wie so oft in diesen Wochen. Er blätterte durch sein virtuelles Fotoalbum, lächelte hin und wieder traurig und seufzte leise. Alex hatte die Veränderung, die mit ihrem Kollegen seit einigen Wochen vor sich ging, auch bemerkt. Er war unausgeglichen, aufbrausend, launisch. Überhaupt nicht mehr der lustige, stets einen Spruch auf Lager habende Michael, den sie so mochte. Schon oft hatte sie ihn darauf angesprochen, aber immer nur eine blöde Antwort erhalten, so dass sie mittlerweile auch keine Lust mehr hatte, noch einmal zu fragen. Sie schüttelte den Kopf, versuchte sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren, doch Michaels Seufzen hielt sie davon ab. Sie stöhnte und stand auf. Mit einem wütenden Blick auf ihn verließ sie das Büro. Vor der Tür lief sie Gerrit praktisch in die Arme. Der hielt sie fest, als sie gegen ihn prallte. “Hey, nicht so stürmisch.” Er sah ihr wütendes und gleichzeitig trauriges Gesicht. “Was ist los, Alex? Hat der böse Polizist da drin dich geärgert?” Sie lächelte leicht und schüttelte den Kopf. “Nein, nicht direkt. Aber seine schlechte Laune färbt echt ab und er redet einfach nicht darüber, was ihn bedrückt.” Gerrit nickte. Auch ihm war die Veränderung nicht entgangen, die mit seinem Kollegen vor sich gegangen war. Er sah Alex etwas ratlos an. “Ich würde ihm auch gern helfen, aber ich habe keine Ahnung, was mit ihm los ist.” In dem Moment ging die Tür auf und Michael kam raus. Er sah Gerrit und Alex verwundert an, drückte sich an ihnen vorbei und ging in Richtung der Toiletten. Alex sah ihre Chance gekommen, schlüpfte ins Büro und dort direkt an Michaels Schreibtisch. Gerrit folgte ihr und sah sie streng an. “Michael dreht dir den Hals um, wenn der mitkriegt, dass du ihm nachschnüffelst. Zu Recht übrigens.” Alex winkte ab und blickte auf den Bildschirm. “Schauen wir doch mal, was er zuletzt gemacht hat. Er sitzt ständig mit Kopfhörern am Rechner… Hier, tatsächlich… eine Musikdatei.” Sie öffnete sie und startete eine Lied mit dem Namen A1. Verwundert über die Bezeichnung schüttelte sie den Kopf. Als sie den Song erkannte, schlug sie die Hände vors Gesicht um nicht laut aufzulachen. Gerrit stand neben ihr und grinste. “Der sollte nicht nach Hause kommen… Ein Düsseldorfer, der heimlich auf Arbeit Viva Colonia hört.” Alex lachte jetzt. Sie schaltete einige der anderen Songs durch und nickte. “Alles Karnevalssongs. Das ist es also. Am Donnerstag ist Weiberfastnacht und dann geht in Düsseldorf der Straßenkarneval los. Ihm fehlt das rheinische Treiben.” Sie stand auf und ging zu ihrem eigenen Schreibtisch. “Dann machen wir mit den Kollegen hier halt ´ne Karnevalsfeier.” Alex schüttelte den Kopf. “Ja klar, und du gehst als Funkenmariechen, oder?” Sie musste lachen, woraufhin Gerrit sie empört ansah. “Sorry, Gerrit. Aber wir können ihm keine Prunksitzung liefern und auch keinen Umzug… Höchstens ´ne Feier mit Kostümen.” “Na das ist doch ein Anfang. Komm schon, Alex, lass es uns machen. Er hat zu meinem Einjährigen schließlich auch eine Lederhose getragen, ich schulde ihm was.” Alex grinste. “Stimmt, du schuldest ihm was. Ich wüsste sogar schon ein Kostüm für dich…” “Nein, ich gehe nicht als Frosch.” Gerrits Blick war endgültig. “Schade.” Sie nahm einen Zettel und schrieb auf, was sie zu tun hatte. Dann machte sie sich auf den Weg, um mit einigen anderen aus dem Kommissariat zu reden. Gerrit kümmerte sich in der Zeit um ihre Arbeit. Und er sorgte mit seiner Unschuldsmiene dafür, dass Michael erst mal noch keinen Verdacht schöpfte.
Am Donnerstag, die Kommissare arbeiteten fleißig an ihren Akten, kam Staatsanwalt Kirkitadse in das Büro. Er war sehr hektisch und ließ sich kurz darüber informieren, wie die letzten Ermittlungen in einem Betrugsfall verliefen, aber da es kaum neue Erkenntnisse gab, dauerte das Gespräch nicht lange. Alex stand auf und trat auf ihn zu. “Sie haben es heute aber eilig.” “Ja, es tut mir ja leid, aber ich habe gleich einen Termin bei Gericht.” Alex war noch zwei Schritte gegangen, stolperte und fiel Kirkitadse genau in die Arme. “Entschuldigung”, murmelte sie und trat zurück an ihren Schreibtisch. Die Hände hatte sie hinter ihrem Rücken verborgen. “Geht es Ihnen nicht gut?” “Es geht schon”, sagte sie mit gesenktem Blick. “Mir war nur ein wenig schwindlig.” Kirkitadse wand sich Michael zu und sagte: “Na dann, ich verschwinde dann.” Er drehte sich um und verließ das Büro. Wäre er nicht so in Eile gewesen, hätte er gemerkt, dass Alex stolpern gespielt war, er hätte ihr Gesicht gesehen, welches zwar rot war, aber nur von der Anstrengung nicht laut zu lachen. Und ihm wäre Michaels verblüffter Blick aufgefallen und dann sein krampfhafter Versucht, nicht laut aufzulachen. “Bist du wahnsinnig?”, fragte er Alex mit weit aufgerissenen Augen. Die sah ihn unschuldig an und zog ihre Hände hinter ihrem Rücken hervor. Darin hielt sie eine Schere und den säuberlich abgeschnittenen Schlips des Staatsanwaltes. “Heute ist Weiberfastnacht, da darf ich das.” Sie grinste ihn an. Jetzt konnte sich Michael nicht mehr halten und fiel lachend mit dem Oberkörper auf die Tischplatte. Auch Alex lachte laut auf. In dem Moment kam Gerrit zur Tür rein. “Habt ihr den Staatsan…” Er sah den Schlips in Alex Händen. “Ach so, du warst das.” Er grinste. “Hat er es bemerkt?”, fragte Alex. Ein wenig mulmig war ihr jetzt doch. “Frau Rietz”, tönte in diesem Moment ein wütender langgezogener Schrei durch die Flure des Kommissariats.
Alex sah die Jungs erschrocken an. “Scheiße, ist der sauer.” Jetzt zitterten ihr die Knie. “Tisch”, sagte Michael und Alex kroch, ohne Nachzudenken, unter ihren Schreibtisch. Der Staatsanwalt riss die Tür auf und fand Michael hinter seinem Schreibtisch und Gerrit auf dem Sofa vor. Die beiden sahen ihn unschuldig an, mieden jedoch die Stelle, wo Alex ihre Liebe zum Karneval hatte walten lassen. “Herr Kirkitadse? Ich dachte, Sie hätten es so eilig?” Wie ein Unschuldsengel persönlich blickte Michael ihn an. Kirkitadse trat auf ihn zu und hielt ihm den abgeschnittenen Schlips unter die Nase. “Finden Sie das hier witzig?” Der nickte. “Als Rheinländer… ja.” “Wo ist Frau Rietz?” “Sie wollte in die Kantine. Eigentlich müssten Sie ihr auf dem Flur begegnet sein.” Gerrit wunderte sich selber, wie gut ihm diese Lüge über die Lippen kam. Er lächelte dem Staatsanwalt zu. Der stieß empört die Luft aus, die er kurz angehalten hatte. “Dann bestellen Sie ihr einen schönen Gruß. Und wenn sie das nächste Mal rheinische Traditionen pflegen will, dann bitte nicht am dem Schlips, den mir meine Freundin zu Weihnachten neu geschenkt hat.” Er hörte ein deutliches Einatmen und drehte sich um. Langsam bückte er sich und blickte unter Alex Schreibtisch. Mit einer Mischung aus Verwunderung und Ärger sah er die Kommissarin dort hocken, noch immer mit der Schere und dem Grund seines erneuten Erscheinens in den Händen. Er zog eine Augenbraue hoch. Alex war tiefrot geworden und krabbelte unter dem Schreibtisch hervor. “Es tut mir leid, Herr Staatsanwalt.” Sie senkte den Kopf und sah ihn von unten mit ihren rehbraunen Augen an. Der wurde angesichts dieses Dackelblicks ein wenig sanfter und winkte schließlich ab. “Ist ja okay, was ab ist, ist ab…” Er zog sich den Rest der Krawatte vom Hals und warf sie in den Papierkorb. “Was soll das eigentlich? Seit wann feiern wir hier Karneval?” Alex sah Michael an. “Es ist nur… Michael war so traurig in letzter Zeit…” “Ist mir nicht entgangen.” “Und Gerrit und ich dachten, er vermisst vielleicht einfach den Karneval. Deshalb wollten wir ihm ein wenig Heimatgefühl vermitteln.” Michael sah sie und Gerrit gerührt an. “Danke, echt süß von euch. Wie seid ihr nur auf die Idee gekommen?” Sie sahen sich an und zuckten mit den Schultern. “Keine Ahnung. Instinkt.” Michael sah sie durchdringend an und lachte dann. “Ihr wart an meinem Rechner… ich kenne euch doch.” Ertappt blickten die beiden sich an. Kirkitadse wand sich an Michael. “Was ist denn auf ihrem Rechner so interessantes drauf?” “Viva Colonia”, sagten Alex und Gerrit gleichzeitig. “Herr Naseband”, sagte Kirkitadse mit gespieltem Entsetzen. “Sie als Düsseldorfer, als wirklich.” “Düsseldorfer hin oder her, die Musik ist gut.” Er verschränkte stur die Arme vor der Brust. Der Staatsanwalt lachte. Dann wand er sich Alex zu. “Einen Umzug haben Sie aber nicht organisiert, oder?” “Vielleicht im nächsten Jahr. Da brauche ich mehr Zeit.” Weder Michael noch der Staatsanwalt wussten, ob Alex das ernst meinte und sahen sie deshalb etwas skeptisch an. “Also, was gibt es noch?” “Naja, zu mehr als einer Karnevalsfeier hier im K11 hat es nicht gereicht.” “Und wann?” “Na Samstag, dachten wir. Wann sonst?” “Wie wäre es mit Rosenmontag?” Mit offenem Mund sah Michael den Staatsanwalt an. “Ist das Ihr Ernst?” “Meinetwegen können Sie ab Mittag hier Party machen. Wenn ich auch eingeladen bin.” “Ja, sicher doch”, sagte Gerrit erfreut. “Es gibt übrigens ein Motto. Die Antike.” Kirkitadse grinste und ging. “Ich geh als Zeus”, sagte er, bevor er die Tür schloss und drei lachende Kommissare zurück ließ. Im Büro wand sich Michael an Alex und sah sie dankbar an. “Vielen Dank. Du bist die tollste Kollegin, die man sich wünschen kann.” Sie strahlte ihn an und wurde leicht rot. “Keine Ursache. Als was willst du gehen?” “Als Herkules natürlich”, sagte Michael und stand auf. Er posierte ein wenig, ließ seine Muskeln spielen. “Was denn sonst?” Er sah Gerrit an. “Und du?” “Als Alexander der Große.” “Du weißt aber schon, dass einige Historiker behaupten, er wäre ziemlich klein gewesen.” Gerrit zuckte mit den Schultern. “Und du?” Alex grinste hintergründig. “Wartet es ab. Überraschung.”
Den ganzen Sonntag über waren Alex, Gerrit und jetzt auch Michael mit den Vorbereitungen für die Party beschäftigt. Das Essen und die Getränke hatten sie bestellt und da sich viele der Kollegen an den Kosten beteiligten, würde es nicht mal allzu teuer werden. Schmücken wollten sie den Saal, wo sie feiern würden, unbedingt selber. Und Michael und Gerrit führte Alex schon mal ihre Kostüme vor. Gerrit trug eine leichte Toga und darüber eine lederne Rüstung. Er hatte sich sogar ein ziemlich echt aussehendes Schwert gekauft und umgehangen. Seine Füße steckten in Sandalen mit langen Bändern. Michael hatte sich von einem kleinen Theater eine Originalkostüm nähen lassen und lief rum, wie der Herkules im Fernsehen. Da die Ärmel seines Oberteils bereits an den Schultern endeten und es einen tiefen Ausschnitt hatte, gewährte es einen deutlichen Anblick von Michaels Oberkörper. Alex ließ ihre Augen bewundernd darüber gleiten. Gerrit grinste angesichts ihrer weit aufgerissenen Augen. Am Sonntagabend trafen sie sich in einer kleinen Bar und stießen auf Alex Idee mit der Party an. Sie freuten sich auf den morgigen Tag, verabschiedeten sich ziemlich schnell voneinander und fuhren nach Hause zu ihren Wohnungen. Alex probierte noch einmal ihr Kostüm an und grinste in den Spiegel. Die Jungs würde Augen machen. Die würden glatt aus ihren Lederlatschen kippen. Sie grinste erneut, zog sich aus und verstaute die Sachen in einem Rucksack, den sie morgen mit auf Arbeit nehmen würde.
Der Rosenmontag war da und Michael, Alex und Gerrit saßen im Büro und warteten eigentlich nur auf den Mittag. Als es endlich so weit war, gingen die Männer auf die Toilette, zogen sich um und gingen zur Party. Alex, typisch Frau, meinte, sie würde etwas länger dauern. “Ich bin ja mal neugierig, als was sie geht?” Michael nickte. “Vielleicht als Nymphe.” “Nymphen sind meist oben ohne rumgelaufen. Zumindest laut den Geschichten, die es so gibt.” “Ich weiß. Hätte ich aber kein Problem mit.” Er grinste Gerrit an. Der lachte und stieß mit seinem Kollegen an. Max und Andre gesellten sich zu ihnen und die Männer redeten eine ganze Weile. Bis Max plötzlich sein Glas aus der Hand rutschte und mit einem lauten Klirren auf dem Boden zerschellte. Mit offenem Mund starrte er Richtung Eingang. Michael, Gerrit und Andre folgten seinem Blick, ebenso wie auch die anderen Anwesenden. Michaels Mund öffnete sich langsam, aber er brachte keinen Ton heraus. Alex saß, mit der knappen Ledermontur der Kriegerprinzessin Xena, auf einem weißen Pferd, welches ruhig in der breiten Doppeltür des Saales stand. Sie grinste die Männer an, wisperte dem Pferd etwas zu und es trabte langsam auf Michael und Gerrit zu. “Das ist echt”, nuschelte Gerrit und blickte skeptisch in sein Bierglas. Als er wieder aufsah, blickte er direkt in die Augen des Tieres und erschrak heftig. Er wich einige Schritte zurück. Alex jedoch krönte ihren Auftritt mit einer kleinen akrobatischen Einlage, indem sie sich aus dem Sattel stemmte und mit einem Salto vorwärts auf dem Tisch landete. In ihrer Hand hielt sie das Chakram und hielt es Michael unter die Nase. Der sah sie immer noch mit offenem Mund an. Schließlich brachte er völlig atemlos vor Staunen hervor: “Toller Auftritt.” Alex lachte, winkte einem Mann zu, der am Eingang wartete und das Pferd nach draußen führte. Dann sah sie Michael an. “Wenn, dann richtig.” Der blickte nach oben, wo Alex immer noch auf dem Tisch hockte. Sie hatte eine Perücke auf dem Kopf und trug jetzt lange schwarze Haare. Sein Blick glitt tiefer, über ihre nackten Schultern, das doch sehr freizügige Dekolleté, die schmale Taille und ihre Oberschenkel, die von dem Kostüm fast gar nicht verdeckt wurden. “Du siehst scharf aus”, sagte er anerkennend und gewann sehr langsam seine Fassung zurück. Sie grinste, hängte sich das Chakram an ihren Gürtel und hopste elegant vom Tisch. “Danke”, sagte sie und griff nach seinem Glas. Sie nahm einen kräftigen Zug und gab es ihm zurück. Dann sah sie ihre Kollegen an, die sie immer noch anstarrten. “Is was?” Die waren plötzlich wieder sehr mit sich beschäftigt und Gerrit und Michael erhielten so Gelegenheit, Alex ausgiebig zu bewundern. “Mensch, Alex. Das Kostüm ist… wow”, sagte Gerrit anerkennend. Sie lächelte. Dann lehnte sie sich mit der Schulter gegen Michaels Arm. “Wir sind ein Team. Wir müssen doch zusammen passen.” “Das tut ihr.” Gerrit grinste breit. “Wenn die Rollen für die Serien nicht schon besetzt wären, ihr wärt echt gut, zumindest optisch.” “Na komm, der Salto war nicht von schlechten Eltern.” Michael nickte anerkennend. “Sportlich, sportlich, Kollegin.” Dann fiel ihm etwas anderes ein. “Wir sind hier im zweiten Stock? Wie hast du den Gaul hier hoch bekommen?” “Gaul?” Sie sah ihn vorwurfsvoll an.” Dieses edle Ross ist ein Zirkuspferd. Das kann noch eine Menge mehr als Treppensteigen. Und er Mann, der es abgeholt hat, ist ein Bekannter meines Vaters und der Trainer des Tieres.” Michael lachte und holte Alex ein Bier. Sie unterhielten sich noch lange mit den Kollegen, aßen, tranken und lachten. Je höher der Alkoholpegel stieg, desto ausgelassener wurden sie. Sie rissen Witze, sangen die bekannten Lieder mit und tanzten sehr viel miteinander. Gegen halb vier Uhr morgens, Kirkitadse hatte den meisten zum Glück frei gegeben, gingen sie angeheitert nach Hause.
Michael blickte auf seine Uhr. “Halb vier. Bin ich froh, dass wir nicht arbeiten müssen.” Alex hatte sich bei ihm eingehakt. Ihre Beine fühlten sich so schwer an, wie Michaels Zunge sich anhörte. Sie lehnte den Kopf gegen seine Jacke. “Ich auch.” In ihrer Wohnung angekommen, machte Alex ihrem Kollegen den Vorschlag, doch bei ihr zu übernachten. Da keine Bahnen und Busse mehr fuhren, hätte der noch fast eine Stunden laufen müssen, bis zu sich nach Hause. Aus diesem Grund nahm er die Einladung auch sehr gern an. Kichernd und torkelnd kamen sie in Alex Wohnzimmer. “Man, hab ich einen im Tee”, brummte Alex. “Ich hab noch nie so viel getrunken.” “Ich zumindest schon lange nicht mehr.” Michael grinste schief und fiel auf die Couch. “Es war ein wunderbarer Tag. Danke, Alexandra.” Die lachte, weil er ihren Namen kaum aussprechen konnte und schleppte sich mit einem müden ‘Gute Nacht’ in ihr Schlafzimmer im ersten Stock. Sekunden später rief sie Michael nach oben, da sie in ihrem Zustand nicht aus dem Kostüm kam, welches sie unter ihrem langen Mantel noch trug. Der war gerade dabei, sich selber auszuziehen und kam jetzt, nur mit der Stoffhose bekleidet, die zu seinem Kostüm gehörte, nach oben. Wieder verschlug es Alex den Atem, als sie ihn so sah. Das schwache Licht, welches eine kleine Lampe spendete, ließ die glatte Haut seines Oberkörpers wie Bronze erstrahlen. “Kannst du mir mal helfen?”, fragte sie und drehte ihm den Rücken zu. Michael blinzelte und fing an, die Träger ihres Kostüms zu lösen und dann den Verschluss am Rücken zu öffnen. Sie drehte sich zu ihm herum und wollte ihm danken. Ob es ein Versehen oder der Alkohol war, war beiden nicht klar, aber als Alex sich umgewand hatte, stolperte sie leicht. Instinktiv ließ sie ihr Kostüm los und hielt sich an Michael fest. Es rutschte zu Boden und Alex stand, nur mit einen Slip bekleidet vor ihrem Kollegen. Der sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Seine Hände hielten ihre Unterarme fest, damit sie nicht fallen sollte. Sekunden lang standen sie so da. Alex sah Michael erschrocken an. Der ließ seinen Blick bewundernd über ihren Körper schweifen. Dann sah er sie an, ihre Augen, ihre seidenweichen Lippen. Er hatte es gar nicht richtig wahrgenommen, dass er sie plötzlich küsste. Oder sie ihn. Erschrocken fuhren sie auseinander, sahen sich an, nur um dann in einem noch tieferen Kuss zu versinken. Ihre Hände waren überall auf dem Körper des anderen, erforschten jeden Quadratzentimeter von dessen Haut. Schnell lagen auch ihre restlichen Klamotten auf dem Boden. Angestachelt durch den Alkohol dachte Alex gerade noch an ein Kondom, bevor sie mit ihrem Kollegen schlief.
Als Michael am nächsten Nachmittag aufwachte, dachte er sofort an die vergangene Nacht. Und was er im ersten Moment für einen Traum gehalten hatte, wurde in dem Moment Realität, als sich Alex in seinen Armen regte. “Ach du Sch…” Sein Kopf schien zerspringen zu wollen. Er schloss die Augen. Alex war durch sein Flüstern wach geworden. Sie drehte sich langsam um. Ihr war fürchterlich schlecht, aber der Männerarm, der um ihre Hüfte geschlungen war, beunruhigte sie doch ein wenig mehr als ihr Kater. Sie blinzelte und schaute in Michaels blasses Gesicht. Der blickte sie aus fast geschlossenen Augenlidern an und verzog ein wenig das Gesicht. “Morgen”, sagte er leise. “Morgen.” Ihre Stimme klang tief und rau. “Haben wir?” Er nickte ganz vorsichtig. “Ja. Erinnerst du dich nicht?” Sie stöhnte auf. “Doch, das tue ich.” Fast ängstlich sah sie ihn an. “Und jetzt?” Michael wurde langsam klarer. “Es war ein Karnevalsausrutscher. Der Alkohol, die Stimmung… wir sollten es nicht dramatisieren. Wir sind doch erwachsen.” Sie sah ihn erstaunt an, dann lächelte sie erleichtert. “Einverstanden. Das heißt, es war eine einmalige Sache?” Er erhob sich langsam und stand auf. “Ich geh duschen, wenn das okay für dich ist?” Hastig zog er seine Hose an. “Geh ruhig.” Sie sah ihm nach, wie er zur Tür ging. “Michael”, hielt sie ihn mit einem kurzen Ruf zurück. “Es war doch eine einmalige Sache, oder?” “Klar. Bis zum nächsten Karneval. Vielleicht.” Er lächelte ihr zu und verschwand. Alex fiel in ihre Kissen zurück, lächelte leicht, trotz ihrer Kopfschmerzen und schloss für eine weitere halbe Stunde die Augen.
Och, armer Micha. Virtuelles Fotoalbum, hat er kein richtiges? Arme Alex. …“Hat der böse Polizist da drin dich geärgert?“…Wie geil ist das denn? Ich schmeiß mich weg vor Lachen. Alex ist ja eine. *g* Alte Schnüffelliese. Och die Beiden sind ja süß, dass sie ihrem Kollegen eine Karnevalsfeier organisieren wollen. …“Nein, ich geh nicht als Frosch.“ Gerrits Blick war endgültig…. Man Gerrit, so was steht ihm doch. Oh nee, eine abgeschnittene Krawatte, wenn das mal nicht nach hinten losgeht. *lach* …“Tisch“, sagte Micha…Geil. Wie rot die werden kann. Tja hat sie sich ja selbst eingebrockt. Aber hat der Staatsanwalt cool reagiert.
Cool, der ist ja ganz locker drauf wegen seiner Krawatte. Oh man die Alex, wohl noch nie einen nackten Oberkörper gesehen, was? *fg* …“Das ist echt“, nuschelte Gerrit und blickte skeptisch in sein Bierglas…Geil, das ist absolut geil. Cool, da waren alle baff von ihrem Kostüm. Xena, echt gewagt. Nett vom Staatsanwalt, das er ihnen am nächsten Tag frei gegeben hat. Die sind ja Beide ganz schön voll. *g* Ui, nicht das da was passiert. *fg* Also nee, Micha und Alex. Hätten die Beiden doch aufpassen können, dass nichts passiert. Oder wollten das etwas Beide? *lach* Aha, so was nennt man also einmalige Sache, oder was? Tss, typisch Micha.
Geile Story Kitty. Bin zwar auch nicht der Karnevalsmensch, aber ich fand die Story echt toll. Am lustigsten war das mit dem Pferd, wo Gerrit meinte, dass es echt wäre und dann in sein Bier guckt. Könnte mich kringeln vor Lachen.