Okay, hier noch eine F1-Story auf persönlichen Wunsch von Gummy . Einen Sinn hat die eigentlich auch nicht wirklich.
Genies unter sich
Kai lief durch die weiten Boxengassenanlagen von Melbourne. Er war auf der Suche nach einer guten Story. Die Sonne strahlte von einem zauberhaft blauen Himmel herab. Da die Saison aber gerade erst begonnen hatte, gab es noch keine Streitigkeiten und alles war ruhig und friedlich. Und genau das war für ihn, als Reporter grauenvoll. „Was ist los, Kai?", fragte Michael Schumacher. Er saß zusammen mit Heinz-Harald Frentzen auf einer Mauer und hielt eine Flasche mit einem Proteindrink in der Hand. „Es ist zu friedlich für ihn", stichelte Heinz. „Er sucht Skandale." „Genau", seufzte Kai resigniert. Er setzte sich zu den beiden Fahrern. „Ihr seid alle so nett zueinander. Das ist doch widerlich." Die beiden lachten. Florian König kam auf die drei Männer zu. Er sah Kai leicht vorwurfsvoll an. „Was ist los mit dir? Hast du heute keine Lust, oder willst du sehen, ob ich eine Sendung auch allein schaffe?" „Ich finde nichts. Alles Friede, Freude, Eierkuchen." Kais deprimierte Miene brachte die Fahrer erneut zum Lachen und auch Florian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Kai war halt einfach ein zu guter Schauspieler. Florian ging wieder ein Stückchen von den anderen weg und fuhr mit seiner Sendung fort. Was sollte er auch anderes machen. Kai beobachtete seinen Kollegen bei dessen Arbeit. Dazu hatte er in den ganzen Jahren noch nie die Zeit gehabt. Und er war der Meinung, dass der seine Sache ganz gut machte. Plötzlich zupfte jemand Kai am Ärmel. Der sah nach unten und bekam den Mund nicht mehr zu. Florian bemerkte den ungewöhnlichen Besucher und grinste in die Kamera. „Da hier im Moment sowieso nichts los ist, liebe Zuschauer, können wir dem Namen Privatfernsehen mal gerecht werden und uns in die Privatangelegenheiten unserer eigenen Leute einmischen. Schauen Sie mal." Er verwies den Kameramann in Richtung von Kai, Michael und Heinz. Der ging auf das Grüppchen zu, um auch alles aufzeichnen zu können, was gesagt wurde. Kai stand inzwischen vor der Mauer und starrte entgeistert auf den kleinen Jungen, der vor ihm stand. Der kletterte auf die Mauer, um Kai besser ansehen zu können. „Was um alles in der Welt machst du denn hier?" Ein Hauch von Ärger lag auf seinem Gesicht. Der Junge sah es. „Ich hab dich vermisst", nuschelte er und fiel Kai um den Hals. Dessen Gesichtszüge wurden augenblicklich weicher. „Ich dich auch, Ricco", murmelte er leise und legte die Arme um seinen Sohn. Dann schob er ihn ein Stück von sich weg. „Das ist aber noch lange kein Grund, dass du mir nach Australien hinterher reist. Wie bist du überhaupt hierher gekommen?" „Taxi, S-Bahn, Flugzeug, Taxi." „Und wovon hast du das bezahlt?" Der Junge senkte den Blick und zog langsam eine Plastikkarte aus seiner Hosentasche. Er reichte sie Kai. Der nickte. „Natürlich mit meiner Kreditkarte. Ich frage lieber nicht, wie du an sie rangekommen bist." „Du hast sie zu Hause liegen gelassen, als du uns das letzte Mal besucht hast." „So?" „Ja." Der Junge sah Kai an und der erwiderte den Blick ernst. Heinz konnte ein Lachen nicht mehr zurückhalten. Ricco sah ihn jetzt an. „Hi, Onkel Heinz." „Hey, Ricco." Er umarmte den Jungen kurz. „Da hast du es wieder einmal geschafft, deinen Vater gründlich zu verblüffen." Kai sah Heinz an. „Frage mich, von wem er das hat." „Er ist dein Sohn." „Ja. Und dein Neffe." Jetzt lachten alle Umstehenden. Dann sah Kai seinen Sprössling wieder an. „Ich kenne dich. Warum bist du wirklich hier?" Er setzte sich wieder auf die Mauer und zog ihn auf seinen Schoss. „Weiß deine Mutter eigentlich dass du hier bist?" „Nicht direkt. Sie kann es sich bestimmt denken." Kai stöhnte auf. „Du weißt doch ganz genau, dass ich das wieder ausbaden darf." „Tut mir leid", wisperte der Kleine und sah Kai treu von unten an. „Du bist kein Dackel", sagte Kai ernst, was den Jungen zum Lachen brachte. „Ich will jetzt wissen, warum du hier bist?" „Naja… da ist ein Kolloquium an der State University in Canberra." „Aha, also doch." Kai nickte wissend. „Sowas habe ich mir schon gedacht." „Es geht um astrophysikalische Phänomene, die erst vor Kurzem entdeckt wurden." „Wann findet es statt?" „Morgen. Es geht den ganzen Tag." „Meinetwegen fahr hin", seufzte Kai resigniert. „Aber sei bitte morgen Abend wieder hier." Der Junge strahlte Kai an, küsste ihn auf die Wange und lief los. Michael sah ihm mit offenem Mund nach. „Astrophysik?", murmelte er. Dann sah er Kai verärgert an. „Canberra? Du lässt deinen siebenjährigen Sohn allein durch Australien reisen?" „Du klingst wie meine Ex-Frau", konterte Kai. „Er ist allein von Köln bis hierher gekommen, also wird er es ja wohl bis Canberra schaffen." „Aber, kann er sich denn verständigen?" „Er spricht fließend neun Sprachen", sagte Kai, nicht ohne einen gewissen Stolz. „Englisch kann er hervorragend." Inzwischen waren auch einige andere Menschen zu dem Grüppchen hinzugekommen. Unter ihnen Norbert Haug, Niki Lauda, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld und einige andere. Norbert sah Kai fragend an. „Neun Sprachen? Fließend?" Kai nickte. „Wann hast du bemerkt, was er drauf hat?" „Er kam mit knapp eineinhalb Jahren zu mir. In einer Hand den Hexenhammer, in der anderen die Bibel. Er hat sich bei mir beschwert, dass der Hexenhammer totaler Blödsinn ist." Kai grinste. „Die Bücher waren beide in Altlatein geschrieben." „Was für einen IQ hat der Kleine? Du hast ihn doch testen lassen, oder?", fragte Michael. Kai nickte zögernd. „238." Verblüfftes Gemurmel war die Folge. „Mmm", machte Ralf. „Intelligenz ist vererbbar. Woher hat Ricco also einen so hohen IQ?" Er grinste Kai breit an. Der schaute ihn empört an. Auch die anderen lachten jetzt. „Was für einen IQ hast du eigentlich?", fragte Niki Kai jetzt direkt. „226." Erstaunt sahen Niki und die anderen Kai an. Sie kannten ihren Reporter seit über zehn Jahren, aber das hatte niemand erwartet. Nur Heinz und Florian kannten Kais wahre Fähigkeiten. „Ist es eigentlich schwierig, so ein Kind zu erziehen?" Kai nickte. „Er hat gerade sein Abitur gemacht. Sein Wissensdurst ist enorm. Er bringt sogar mich mit seinen Fragen manchmal ins Schwitzen." Michael sah Kai zweifelnd an. „Du hast einen IQ von 226 und arbeitest hier als Reporter. Wie passt das zusammen? Du könntest Wissenschaftler sein oder sowas." „Ich wollte etwas anderes machen, außer ständig zu forschen. Ich habe mich die ersten 25 Jahre meines Lebens in Labors und Schulen aufgehalten. Ich wollte einfach meine Ruhe haben. Ich bewarb mich bei RTL, sie nahmen mich und ich blieb. Der Job ist mein Leben geworden." „Und dein Junior? Was will der machen?" „So genau weiß er das noch nicht. Im Moment ist er auf einem Politiktrip. Er interessiert sich sehr für die allgemeinen politischen Vorgänge in der Welt. Er würde gern mal nach Bagdad fahren und mit Hussein reden." „Naja, Wenn’s weiter nichts ist. Und ich dachte, Mick wäre ein schwieriges Kind." „Er ist nicht schwierig", sagte Kai. „Nur intelligent. Und das kann manchmal ein Fluch sein." Florian nickte und sah auf seine Uhr. „Gutes Schlusswort, Kai. Danke für die Rettung der Sendung." Kai schaute seinen Kollegen entgeistert an. „Du hast das jetzt nicht alles aufgenommen, oder?" „Doch", sagte der unschuldig. „Natascha bringt mich um", murmelte der Reporter und sah Florian vorwurfsvoll an. Der Kameramann hatte sich inzwischen verzogen. „Wenigsten weiß sie jetzt, wo Ricco steckt." Heinz sah Kai an. „Es wird ihm nicht schaden, da bin ich mir sicher." Der Reporter nickte leicht. „Hoffentlich nicht."
Am nächsten Abend saß Kai mit einigen der anderen vor der Mercedes-Garage und beobachtete die untergehende Sonne. Da sah er Ricco auf sich zulaufen. Er stand hoch und fing seinen Sohn auf. „Na, mein Schatz, wie war’s?" „Wahnsinn, Papa", sagte der mit leuchtenden Augen. „Aber einige dieser Professoren haben überhaupt keinen Durchblick. Die erkennen einfach die Zusammenhänge nicht." „Sie können nun einmal nicht so komplex denken wie du." „Leider." Kai seufzte. „Gib mir mal deinen Laptop. Ich schau es mir an und wir reden morgen darüber." „Du bist der Beste", sagte Ricco und drückte ihm den Laptop in die Hand. „Ich weiß", murmelte Kai. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Sein Sohn kletterte auf seinen Schoss und schmiegte sich gegen seinen Vater. Heinz lächelte leicht, als er das Bild sah. Er fände es sowieso besser, wenn Kai den Jungen auf seine Reisen mitnehmen würde. Der Kleine brauchte ihn. Die Fahrer und Teamchefs unterhielten sich noch ein bisschen über das Qualifying, währen Kai mit Florian einige senderinterne Sachen diskutierte. Als Michael einmal laut loslachte, zischte Kai ihm zu. „Pssst." Der sah ihn fragend an. Kai stand auf und nahm seinen Sohn in seine Arme. „Ich bringe ihn ins Hotel. Er ist todmüde." Ricco hatte die Arme um den Hals seines Vaters geschlungen und schlief fest. Als Kai verschwunden war, meinte Michael. „Kai als Vater sehe ich zum ersten Mal. Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Sohn." „Die beiden verbindet etwas Besonderes. Außerdem liebt er seine Kinder abgöttisch." „Dann wundert es mich, dass er nicht schon längst seinen Job gewechselt hat." Florian lächelte leicht. „Er kann nicht anderes. Außerdem ist er bei uns im Sender eine wichtige Kraft. Beim Sport sogar die wichtigste Kraft. Ihn zu verlieren, wäre heftig." Heinz konnte ein Grinsen nicht verbergen. „Das ausgerechnet du das sagst, kann ich verstehen." Florian wurde rot und schluckte leicht. Michael sah seinen Kollegen fragend an, dann Florian. „Nun sag es ihnen schon, Flo. So schlimm ist es doch nicht." „Kai und ich sind zusammen. Schon sehr lange. Wir haben letztes Jahr geheiratet." Total verblüfft schauten alle Florian an. „Weiß sein Sohn davon?", fragte Ralf grinsend. „Ich schätze, er wird es merken. Wir haben nämlich ein gemeinsames Zimmer im Hotel." „Du fasst es nicht", murmelte Michael. „Ihr seid schwul und wir haben die ganzen Jahre nichts gemerkt." „Deshalb sind wir die Journalisten und du bist der Fahrer", sagte Florian lächelnd. Er fühlte sich phantastisch. Endlich war es raus. Nun brauchten er und Kai sich an den Strecken nicht mehr so vorzusehen, wie sie es sonst immer taten. „Bin wieder da", sagte Kai müde und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Florian sah ihn an. „Schläft Ricco?" „Wie ein Murmeltier." Er klappte den Laptop seines Sohnes auf und fing an, die Dateien durchzuarbeiten, die mit dem Seminar zu tun hatten. Nach einer Weile blickte er auf, weil er sich beobachtete fühlte. „Was ist?", knurrte er. „Wir wissen von eurem kleinen Geheimnis. Florian hat es uns gesagt." Kai sah ihn erstaunt an. „Echt?" Der lächelte glücklich. „Ja. Es hat sich so ergeben." Mit einem Grinsen zog Kai seinen Freund auf seinen Schoss. „Gut", meinte er. „Dann können wir uns die Schauspielerei demnächst ja sparen." Er widmete sich wieder seinem Computer. Florian warf einen Blick auf den Monitor und runzelte die Stirn. „Das ist mir zu hoch", meinte er dann und schmiegte sich gegen Kai. „Es geht um…" „…meteohypotone Sternhaufen. Das sehe ich auch. Aber die Berechnungen, die Ricco sich notiert hat, verstehe ich beim besten Willen nicht." „Kein Wunder. Die hat er nicht notiert, die hat er während der Vorlesung selber entwickelt." Florian verstand. „Meteowas?", fragte Ralf entsetzt. „Sag bloß, du verstehst diesen Quark auch noch." „Leider nicht genau. Das ist mir zu hoch." Niki sah ihn forschend an. „Was für einen IQ hast du eigentlich, Florian?" „164." „Wahnsinn." „Quark", murmelte Kai. Dann lachte er auf. „Das ist es. Du bist klasse, Ralf." Verwirrt sah der ihn an. Auch Florian blickte jetzt wieder auf den Monitor. „Was ist was?" „Der Kleine hat einen Fehler gemacht. Er hat die Zerfallrate von Quarks nicht berücksichtigt. Zumindest nicht, wenn sie radioaktiv sind." „Hier geht es um eine 15. Stelle hinter dem Komma." „Bei solchen Rechnungen ist das aber extrem wichtig." „Redet ihr eigentlich auch über normale Sachen?", fragte Michael. „Wenn man euch zuhört, kriegt man ja Kopfschmerzen." „Klar reden wir auch über normale Sachen. Zum Beispiel haben Florian und ich einen total unterschiedlichen Musikgeschmack." „Ach. Auf was steht ihr denn so?" Ralf sah die beiden Männer neugierig an. Kai klappte den Laptop zu. „Ich mag House, Techno und Dance. Florian Hardrock." „Beides ausgefallen." Michael sah die beiden Männer an, die aneinandergekuschelt auf dem Stuhl saßen. „Ihr schuldet uns eine Party." Sie sahen sich an und nickten. Heinz mischte sich ein. „Wir könnten euren ersten Hochzeitstag richtig groß feiern. Denn zufällig ist da gerade das Rennen am Nürburgring. Und es wäre Sonntag." „Super", jubelte Ralf. „Party." Auch die anderen nickten zustimmend. Florian und Kai konnten unter diesen Umständen nur zustimmen. Sie nickten ergeben. „Akzeptiert euer Chef das eigentlich?", fragte Norbert. „Was bleibt ihm anderes übrig. Wenn er uns deswegen rausschmeißt, kriegt er eine Klage an den Hals." Kai nickte. „Außerdem sind wir seine besten Leute, zumindest, was den Sportsektor angeht."
Spät in der Nacht gingen Kai und Florian in ihr Hotelzimmer und verschwanden leise im Schlafzimmer. Ricco schlief tief und fest auf der Couch. „Hoffentlich kommt er damit klar." „Wenn du ihn bei dir behalten willst, muss er damit klarkommen." Florian hauchte Kai einen Kuss auf die Lippen. „Er ist intelligent genug, um es zu verstehen." „Ich habe Angst, dass er eifersüchtig auf dich werden könnte. Ich könnte mich nie aus freien Stücken für einen von euch entscheiden. Dafür liebe ich euch viel zu sehr." „Das sollst du auch nicht. Ich werde versuchen, ein Freund für Ricco zu sein. Vielleicht akzeptiert er es." „Wir werden sehen." Kai schaltete die Lampe auf seiner Seite aus und schlang die Arme um seinen Freund. „Ich liebe dich, Flo." Der küsste ihn sanft und schloss die Augen.
Sehr früh am nächsten Morgen stand Ricco in der Tür des Schlafzimmers und schaute erstaunt auf das Bett. Dort lag sein Vater auf der einen Seite und dessen Kollege auf der anderen. Doch nicht das schockierte den Jungen so sehr, sondern viel mehr, dass eben der Kollege, sich an seinen Vater gekuschelt hatte und der die Hand des Mannes im Schlaf festhielt. Irgendwann wurde Ricco kalt und er zuckte mit den Schultern. Vorsichtig kletterte er ins Bett und legte sich zwischen die beiden Männer. Er spürte, dass Florians Arm wärmer war, als der seines Vaters und legte dessen Arm deshalb um seine Schulter. Kai war wach geworden. Er lächelte seinem Sohn zu. „Magst du ihn?“ „Er scheint nett zu sein. Seid ihr ein Paar?“ „Ja“, flüsterte Kai. „So wie Mama und ich es früher waren.“ „Auch okay. Wenigstens müsst ihr beim Sex nicht aufpassen, dass einer schwanger wird.“ Damit schloss der Junge die Augen. Schockiert blickte Kai auf seinen Sohn, der sich gegen Florian kuschelte. Er blickte seinen Freund an, der verzweifelt versuchte, sein Lachen zu unterdrücken. Jetzt grinste er ebenfalls. „Wo er Recht hat, hat er Recht“, murmelte Florian. Er strich dem Jungen über die Haare und schlief wieder ein. Kai lächelte überglücklich. Er hatte wirklich Angst gehabt, dass er auf einen der beiden verzichten müsste, aber diese Angst war zum Glück unbegründet gewesen.
Danke, dass Du mir diesen Wunsch erfüllt hast!*dich knuddel und abknutsch* Diese Geschichte ist echt zum Schießen!!! Diese Intelligenzbestien!*mich kringel vor Lachen* Aber das beste ist Riccos Spruch: Dann braucht ihr nicht aufpassen, das einer Schwanger wird!!*nicht mehr kann vor lachen*