Ich denke, der eine oder andere wird sich an diese Story erinnern.
…Er stand hinter ihr, als sie verzweifelt an der Glasscheibe stand und ihre Hand dagegen presste. Er spürte ihre Verzweiflung, aber auch die Hoffnung als sie in die blauen Augen ihres Partners sah, der nur durch die Glasscheibe von ihr getrennt war und nun seinerseits seine Hand gegen die Scheibe drückte, so dass er eigentlich ihre Hand berühren könnte, wenn das Glas nicht dazwischen wäre. „Halte durch.“ formten seine Lippen, aber seine Augen sagten noch viel mehr. Sie nickte, aber die sich straffende Körperhaltung sagte noch viel mehr. Gerrit war von diesem Feuer an Emotionen zutiefst berührt; Menschen waren doch so etwas Wunderbares und wie gerne würde er diese Gefühle auch einmal erleben. Aber er war nun einmal ein Engel; er existierte um zu beobachten und um die Seelen der Gestorbenen zu begleiten, oder um gewissen Menschen als unsichtbarer Helfer zur Seite zu stehen, so wie hier. Doch sie schien weniger seine Anwesenheit zu benötigen, als die des Mannes auf der anderen Seite der Glasscheibe. Freundschaft ist ein seltenes Gut, aber wenn sie existiert, ist sie eine große Hilfe…mehr noch als die Anwesenheit eines nicht sichtbaren Schutzengels. ….
Einige Monate später in München im K11.
Der Tag hatte für die drei Kommissare Michael Naseband, Alexandra Rietz und Gerrit Grass mit alltäglicher Routine begonnen: Akten bearbeiten, sich ein wenig ärgern und die immer wieder kehrende Diskussion um die Konsistenz des Kaffees. „Kaffee muss tiefschwarz sein, damit ich überhaupt wach werde…Vor allem bei so einer Arbeit“, brummte Michael und schielte missmutig auf den Berg Akten, der auf seinem Schreibtisch lag. Alex lachte leise: „Mit deinem Kaffee kann man Tote wecken….“ Bei diesen Worten lag ein warmes Funkeln in ihren braunen Augen, mit denen sie ihren Kollegen anstrahlte. „Ja, ja, schon gut – ich frage mich nur, woher unser Herr Staatsanwalt immer wieder diese Aktenberge herzaubert….“ In diesem Moment betrat Gerrit das Büro, mit einer Tasse Kaffee aus der Kantine: „Der Staatsanwalt ein Zauberer??? Der bezaubert höchstens das Gericht mit seiner charmanten Art…“ Alex und Michael grinsten. Zu dritt machten sie sich dann an die Arbeit, um wenigstens einen Teil der Akten wieder ins Archiv verdammen zu können. Plötzlich klingelte das Telefon auf Michaels Schreibtisch. Er seufzte kurz und nahm dann den Hörer in die Hand: „Naseband, K11.“ Er hörte angestrengt zu und machte sich einige Notizen, dabei verzog sich sein Gesicht sorgenvoll: „Ist das SEK schon informiert? Gut, wir sind auch gleich da“ Er legte auf und atmete kurz tief durch. Alex und Gerrit sahen ihn fragend an. „Geiselnahme im ägyptischen Museum – der Direktor und zwei Angestellte.“ „Fahrt ihr schon mal vor?“ wandte sich Alex an die Männer, „dann informiere ich noch schnell den Staatsanwalt.“ Michael nickte: „Einverstanden, aber lass dir nicht zuviel Zeit, Kollegin.“ Da Alex bereits den Hörer in der Hand hatte, verkniff sie sich eine Antwort sondern blitzte ihren Kollegen nur kurz an. Michael grinste zurück, schnappte sich seine Jacke vom Ständer und eilte gefolgt von Gerrit aus dem Büro. „Kirkitadse“, meldete sich ein etwas verstimmter Staatsanwalt. „Rietz hier. Herr Kirkitadse, ich wollte sie nur darüber informieren, dass es im Ägyptischen Museum eine Geiselnahme gegeben hat. Michael und Gerrit sind schon los, aber die Situation scheint so verfahren zu sein, dass wohl die Anwesenheit von uns Dreien benötigt wird.“ erklärte Alex ruhig. „Dann informieren sie mich vor Ort über die Situation…“ Alex nickte: „Aber sicher doch, Herr Kirkitadse.“ „…und Frau Rietz…Seien sie vorsichtig.“ mit diesen Worten legte der Staatsanwalt auf. Alex lächelte; dennoch freute sie sich über die Fürsorge ihres Vorgesetzten, und legte ebenfalls auf. Dann stand sie auf, packte ihre Sachen zusammen und eilte schnellstmöglich zu ihrem Wagen. Als Michael und Gerrit am Ägyptischen Museum ankamen, hatte sich die Lage bereits dramatisch verändert. Michael parkte den Wagen vorsichtshalber etwas abseits und lief die letzten paar Meter zum Einsatzwagen des SEK zu Fuß. „Nun, wie sieht es aus, Kollege?“ fragte er den Einsatzleiter, der gerade den neuesten Lagebericht von einem seiner Männer bekam. „Das Museum wurde soweit wie möglich evakuiert, meine Leute sind in soweit wie möglich in Stellung gegangen. Wir haben leider nur ein kleines Problem…“ „Was für ein Problem, bitte?“ fragte Michael nach. „Im Museum befinden sich eine Menge wertvoller, historischer Gegenstände und wir sind von höchster Stelle angehalten, diese nicht zu beschädigen.“ erklärter der Teamleiter ruhig. „Das darf doch wohl nicht wahr sein, oder? Da drin sind Menschen in Gefahr…ich fass es nicht.“ tobte Michael los. Gerrit legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, aber Michael wollte sich nicht beruhigen, „So ein Schwachsinn!“ Schussgeräusche und Unruhe im Eingangsbereich des Museums unterbrachen ihn. Die Entführer hatten sich wohl dazu entschlossen, einen Ausbruchsversuch zu starten. Wild ballernd wie Cowboys, die Geiseln eng an sich gepresst, versuchten sie das Museum zu verlassen…. Durch den ganzen Aufruhr am Museum war es Alex nicht möglich gewesen, ihren Wagen in der Nähe des Museums zu parken. Also hatte sie das Auto, schimpfend über die Unvernunft der Leute, einige Querstraßen weiter weg geparkt und eilte nun auf dem kürzesten Weg zum SEK und ihren Kollegen. Nur das dieser Weg sie über den menschenleeren Vorplatz des Museums führte. Als sie diesen gerade zur Hälfte überquert hatte, peitschten Schüsse durch die Luft. Überrascht drehte sie sich zum Haupteingang des Museums und wollte ihren Augen nicht trauen – die Entführer machten einen Fluchtversuch. Ein paar Kugeln abfeuernd, die Geiseln eng an sich gepresst, kamen die Geiselnehmer aus dem Gebäude. Instinktiv wandte sich Alex wieder dem Wagen des SEK zu und wollte weiterlaufen, als ihr die Beine den Dienst versagten und sie undamenhaft zu Boden fiel. „Zugriff…,“ – „Alex?!?“ Michael und der Teamleiter des SEK äußerten sich fast gleichzeitig und die Ereignisse überschlugen sich: Die Scharfschützen, die auf dem Dach gegenüber postiert waren, nahmen die Geiselnehmer ins Visier und töteten diese durch gezielte Kopfschüsse, die Geiseln schrieen panisch auf und Michael und Gerrit liefen los. Schwarzgewandete SEK-Beamte stürmten die Museumstreppe zu den Geiseln hinauf und brachten diese in Sicherheit. Aber das nahmen Michael und Gerrit kaum noch wahr. Sie sahen nur ihre Kollegin und den immer größer werdenden, sich leicht blumenförmig ausbreitenden Blutfleck auf ihrem weißen Pullover. Gerrit, immer noch geistesgegenwärtig genug, winkte dem Sanitäterteam zu, dass ein Stück entfernt hinter dem SEK-Wagen stand. Michael war neben Alex auf die Knie gefallen: „Was machst du nur für Dummheiten?“ Alex keuchte auf, als der Schmerz sie durchzuckte, bei dem Versuch zu lachen: „Geplant…war…das…nicht!“ „Ssht, du sollst nicht reden!“ befahl er seiner Kollegin mit sanfter Stimme. Gleichzeitig tobte in ihm ein Gefühlskarussell: Wut, Zorn, Verzweiflung, Angst…, wie er hilflos dabei zusehen musste, wie seine Kollegin immer blasser wurde. Alex sah sich suchend um und wisperte: „Gerrit?“ Dieser hatte sich die ganze Zeit ein wenig im Hintergrund gehalten, obwohl auch in ihm ein Gefühlsorkan wütete. Er trat neben Michael: „Hier bin ich, Alex!“ Sie lächelte leicht, und als sie ihm in die tiefblauen Augen schaute, war ihr klar, dass das Unvermeidliche wohl geschehen würde. Zeitgleich erreichte der Rettungswagen die kleine Gruppe. Michael und Gerrit machten den Sanitätern platz, damit diese sich um Alex kümmern konnten. Alex wurde müde und bekam nur noch ganz verschwommen mit, was mit ihr passierte. Ihr war es egal, als ein Sanitäter ihr eine Beatmungsmaske über das Gesicht schob; spürte kaum noch wie sie auf die Bahre umgelagert wurde und fühlte sich nur noch ganz leicht. Aber den Blickkontakt zu Gerrit hatte sie nicht abgebrochen, erkannte immer noch die ruhige Trauer in seinen Augen. „Sterbe ich?“ fragte ihn ihr Blick und er nickte leicht. Sie fühlte keine Angst mehr, kein Bedauern nur eine heitere Gelassenheit. Der Notarzt und das Rettungsteam hatten Alex innerhalb von wenigen Minuten transportfähig gemacht. „Ich fahre mit.“ erklärte Michael heiser. Gerrit widersprach nicht: „Wir sehen uns im Krankenhaus.“ Michael stieg mit in den Rettungswagen und hielt die Hand seiner Kollegin. „Halte durch.“ raunte er ihr fast zärtlich zu. Als sie diesmal seinen Blick erwiderte, war der ihre klar und heiter – und sie schüttelte kaum merklich den Kopf. „Nein, Alex – das kann nicht dein Ernst sein.“ entgegnete er verzweifelt, aber das durchdringende Piepgeräusch des EKG’s und die versteinerten Gesichter des Notarztes und der Sanitäter bewiesen ihm das Gegenteil. Neben Michael saß noch eine zweite Person, die Alex die ganze Zeit nur leicht verschwommen wahrgenommen hatte, die sich jedoch immer mehr zu verdichten schien, bis sie die Person erkennen konnte. Es war ein Mann in hellen, undefinierbaren Kleidungsstücken. Das einzig auffallende an ihm, waren seine strahlend grünen Augen, mit denen er sie prüfend musterte. „Wer bist du?“ fragte Alex und wunderte sich darüber, wie kräftig ihre Stimme war. „Mein Name ist Krispin und ich bin hier um dich zu begleiten.“ antwortete der Mann ruhig und bescheiden. „Mich begleiten? Wohin?“ Alex war verwirrt, besann sich dann aber, „Ich verstehe – Gerrit,…ich bin tot?“ Krispin nickte und hielt ihr eine Hand hin: „Komm!“ Alex ergriff die Hand und stand auf. Sie sah noch einmal zu Michael, der mit Tränen überströmten Gesicht neben ihr saß, und es einfach nicht fassen konnte, dass sie nicht mehr da sein sollte. Sie trat neben ihn: „Es tut mir leid, Kollege – Das war wirklich nicht so geplant. Ich wünschte, ich könnte es ändern.“ Sie seufzte, wandte sich wieder Krispin zu: „Ich bin bereit.“ Der Engel lächelte leise, griff nach ihrer Hand und die Welt verschwamm um sie beide. „Wow.“ entfuhr es Alex, „das ging aber schnell.“ Krispin blickte sie aus seinen strahlenden Augen an: „Du wirst dich daran gewöhnen. Aber ich kann verstehen, dass es für dich neu ist, so von Ort zu Ort zu reisen.“ In Alex meldete sich wieder der Spürsinn einer Polizistin – sie erinnerte sich daran, im Rettungswagen Gerrit erwähnt zu haben: „Gerrit, er… War er ein Engel?“ Krispin nickte. „Aber wie…?“ Alex war irritiert. Krispin seufzte, und Alex bemerkte das erste Mal, dass der Engel eine Gefühlsregung zeigte, irgendetwas zwischen Achtung und Bedauern: „Er war mein Freund.“ Alex wartete und schwieg; es war ihr sicher nicht möglich einen Engel zu verhören. Einen echten Engel…irgendetwas in ihr konnte sich immer noch nicht mit dem Gedanken abfinden, und sie hoffte bald aus diesem Albtraum aufzuwachen. „Gerrit war von der Menschenwelt fasziniert, von den Gefühlen, der Lebendigkeit und der Abwechslung.“ fuhr Krispin mit gelassener Stimme fort, „und eines Tages sprang er.“ „Er sprang?“ Alex verstand nicht. Krispin lächelte milde: „Woher auch? Du warst ein Mensch…wer weiß, wann du das letzte Mal ein Engel warst. Wenn Engel von sehr hohen Gebäuden springen, fallen sie, wie ihr Menschen. Nur, dass ein Engel nicht stirbt, sondern ein menschliches Dasein annimmt. Nein, bei dir wäre es nicht der Fall, denn du bist neu. Auch bei Engeln gibt es Unterschiede.“ Alex sah sich ihrer letzten Hoffnung beraubt, vielleicht doch wieder zu ihren Freunden zurückzukehren. Krispin schien ihre Gedanken zu erraten: „Bitte, Alex, wir brauchen dich.“ Auf ein Klopfen des Notarztes an der Scheibe zur Fahrerkabine, schaltete dieser die Sirene ab. Michael zog das Laken über Alex Gesicht und verließ am Krankenhaus grußlos den Rettungswagen. Eigentlich wolle er alleine sein, aber Gerrit würde sicher am Eingang warten und Bescheid wissen wollen. Er umrundete das Krankenhaus und seine Vermutung wurde bestätigt. Gerrit wartete am Eingang. Als dieser Michael näher kommen sah und ihm ins Gesicht blicken konnte, wurde er blass: „Alex?“ Sein Gegenüber schüttelte nur stumm den Kopf und kämpfte wieder mit den Tränen. „Warum ausgerechnet sie?“ schluchzte Michael auf. „Ich weiß es nicht.“ entgegnete Gerrit mit belegter Stimme. Natürlich empfand er auch Trauer, aber er wusste, was geschehen war – er hatte es gespürt. Seine Fähigkeiten waren natürlich stark eingeschränkt, aber er hatte den Engel erahnen können, der bei Alex war. Sie hatten sie abgeholt, ob Alex einer der ihren werden würde…und konnte er Michael das sagen. Gerrit entschied sich dagegen, Michael war noch nicht so weit. Er lag in Gerrits Armen und weinte hemmungslos. Alex hatte ihren Entschluss gefasst: „Na gut, ich bleibe. Aber nur unter einer Bedingung. Ich will weiterhin in der Nähe meiner Kollegen bleiben.“ Krispin schloss die Augen, und es schien als ob er mit jemand Zwiesprache halten würde. Nach einer Weile öffnete er wieder die Augen: „Na schön.“ Alex lächelte und hielt Krispin die Hand hin, die er ergriff und schüttelte. Dabei murmelte er leise: „Gott sei Dank sind wir nicht ganz so weltfremd.“ Alex lachte, wurde aber schnell wieder ernst: „Gut, ich habe da noch ein paar Fragen, die den Job betreffen. Wie komme ich dahin, wo ich hin will?“ „Du musst es dir nur vorstellen.“ entgegnete Krispin leicht amüsiert, „Und zu den anderen Aufgaben kommst du, weil du es spürst.“ „Ich dachte, meine Aufgabe bestünde nur im Schutzengel sein.“ entgegnete Alex leicht aufgebracht. „Kein Engel ist nur Schutzengel. Das wirst du noch lernen.“ erklärte Krispin geduldig, innerlich jedoch leicht amüsiert, über die Hartnäckigkeit, die der neue Engel an den Tag legte. Bei dieser Frau konnte er richtig nachvollziehen, warum Gerrit das Engelsdasein mit dem Dasein eines Menschen getauscht hatte. Aber sie würde lernen, wie jeder Engel.
Der Tag der Beerdigung dämmerte grau herauf. „Wie passend.“ dachte Michael Naseband, als er am Morgen aufstand und zum Fenster hinaussah. Die letzten Tage waren genauso trist und öde gewesen. Gerrit hatte noch vor dem Krankenhaus den Staatsanwalt über den Tod von Alexandra Rietz informiert und Michael noch nach Hause gebracht. Am Morgen danach war er trotz Freistellung durch den Staatsanwalt ins Büro gefahren – zu Hause wäre ihm nur die Decke auf den Kopf gefallen. Er machte seine Arbeit, mechanisch und zuverlässig wie immer, aber etwas fehlte. Alex Frotzeleien, der typische Alltag eben. Die Kollegen betraten das Büro nur noch, wenn es wirklich absolut nötig war – ansonsten ließen sie ihn in Ruhe. Michael seufzte abgrundtief, er vermisste Alex. Nach der obligatorischen Tasse Kaffee ging er unter die Dusche, trocknete sich ab und zog den schwarzen Anzug an: „Bringen wir es hinter uns.“ Er nahm sein Handy und die Autoschlüssel, ging zum Auto und fuhr zum Friedhof. Michael war einer der Ersten, die dort eintrafen, aber er betrat die Aufbahrungshalle nicht – er konnte, nein, wollte nicht noch einmal in das bleiche Gesicht seiner Freundin sehen. Nach und nach trafen alle Freunde und Verwandte von Alex ein und betraten nach und nach die Kapelle. Vom eigentlichen Gottesdienst bekam er nicht viel mit, da er zu sehr mit sich und seinen Erinnerungen beschäftigt war und wenn Gerrit ihn nicht angeschubst hätte, hätte Michael auch den Zeitpunkt für seine persönliche Ansprache verpasst. Er stand auf, ging zum Sarg, immer darum bemüht, Alex nicht ansehen zu müssen. Dann drehte er sich zu den Trauergästen um. „Jeder….“, seine Stimme brach, er räusperte sich und begann noch einmal, „Jeder hier weiß was Alexandra für ein Mensch gewesen ist. Wo sie war, war Wärme; wo sie war, war Frohsinn. Als Kollegin war sie loyal und verlässlich und niemand kann behaupten, sie hätte uns jemals im Stich gelassen.“ Er unterbrach sich kurz: „Aber Alex war auch eine gute Freundin – „mit jemandem Pferde stehlen“ – so ein Typ war sie. Ich werde dich niemals vergessen.“ Obwohl er es gerne vermieden hätte, traten ihm die Tränen in die Augen. Alex war gerührt – dass Michael so von ihr dachte. Sicher hatte sie gewusst, dass er sie mochte, aber dass sie so eine wichtige Rolle in seinem Leben spielte, hätte sie nie geahnt. Und eigentlich müsste sie traurig sein, seinen Schmerz fühlen, aber da war nur eine tiefe Ruhe und Gelassenheit. Mit der Trauergemeinde verließ sie die kleine Kapelle und ging neben Michael und Gerrit zu ihrem Grab: „Welche Ironie….“ Als der Sarg in das Loch hinab gelassen wurde, brach die Wolkendecke auf und einige goldenen Sonnenstrahlen fielen durch die Lücken. Alex lächelte und machte mit ihrer rechten Hand eine bogenförmige Bewegung – „Denk an den Topf mit Gold.“ Gerrit fühlte den Regenbogen mehr als er ihn sah – ein wenig war doch noch da von seinem Engelsdasein. Er zupfte Michael am Arm und machte ihn auf den kräftigen Regenbogen aufmerksam: „Da, schau.“ Michael wurde es in diesem Moment richtig leicht ums Herz als er leise raunte: „Am anderen Ende des Regenbogens wartet ein Topf voll Glück….“
„Michael! Michi….!“ Kaffeeduft stieg ihm in die Nase. „Kaffee…auf dem Friedhof?“ nuschelte er und hörte ein belustigtes Lachen. Schwerfällig öffnete er die Augen: „Was iss los?“ Alex und Gerrit konnten sich das Grinsen nicht verkneifen. „Du bist über den Akten eingeschlafen…“ stellte Alex mit belustigtem Unterton fest und zu Gerrit meinte sie: „Siehst du, der Kaffee weckt Tote.“
Zitat von BhelialIch denke, der eine oder andere wird sich an diese Story erinnern.
Oh ja..... und wie ich mich an die Story erinner... ich habe damals im Sat Forum Rotz und Wasser geheult... und auch jetzt lassen sich die Tränen nicht unterdrücken, obwohl ich das Ende ja schon kannte. Die Vorstellung Gerrit als (ehemaliger) Engel einfach zu schön. Man kann es ja manchmal schon echt glauben bei seinen super blauen Augen... die würden passen und Alex' Hartneckigkeit auch super!!!
Die Story ist echt super süß!!! Da ich sie im Sat forum noch nicht gelesen habe war sie neu für mich! Aber die Story war echt mehr als super toll!!!! Ein schön unerwartetes ende!! Einfach nur klasse!