Auf persönlichen Wunsch einer einzelnen Dame hier noch eine F1-Story von mir.
Persönliche Erinnerungen
"Flo, komm mal her", sagte Kai leise und winkte seinen Kollegen zu sich. Er stand in einer Nische zwischen zwei Garagen und sah sich ein wenig nervös um, ob auch niemand zu ihm hinüberschaute. Florian ging auf Kai zu und schlüpfte durch den dünnen Spalt hinter die Garagen der Formel 1 - Teams. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Fragend sah er Kai an. Als der seine Arme um Florians Hüfte schlang, legte er seine Arme um Kais Hals und presste seine Lippen auf die des Reporters. Zärtlich strich er mit seiner Hand über Kais muskulösen Nacken. Der schob seine Hände über Florians Rücken nach unten und glitt in die Hosentaschen seines Freundes. Mit leichtem Druck presste er Florians Unterleib gegen seinen eigenen. Der Kuss wurde immer intensiver. Irgendwann trennten sich die beiden Männer. Atemlos lehnte Florian den Kopf gegen Kais Schulter. Kai spürte dessen heißen Atem auf seinem Hals. "Ich liebe dich, mein Schatz", flüsterte er ihm zärtlich ins Ohr. Florian hob den Kopf und schaute seinem Freund direkt in die Augen. "Ich liebe dich auch. Du bist mein Glück auf dieser Welt." Erneut versanken sie in einem tiefen Kuss.
Michael Schumacher, seines Zeichens Rennfahrer, sah seinen Bruder Ralf verwirrt an. „Kneif mich mal.“ Der schüttelte leicht mit dem Kopf. „Ist nicht nötig, ich sehe es auch.“ Die beiden sahen sich an. In diesem Moment kam Heinz-Harald Frentzen auf sie zu. Er sah seine Kollegen fragend an. „Was ist denn mit euch los? Ihr seht ja so aus, als hättet ihr eine ganze Schar Geister gesehen.“ „So ähnlich“, murmelte Michael und deutete hinter die Garage, die zur Ferrari-Box gehörte. Er sah ihn an. „Wie lange läuft das schon zwischen Kai und Florian?“ Heinz zog eine Augenbraue hoch und schaute hinter die Box. „Oh“, meinte er nur. „Oh? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?“ Ralf sah ihn entgeistert an. Michael warf Heinz einen prüfenden Blick zu. „Du wusstest es, oder?“ „Schon sehr lange.“ Er zuckte leicht mit den Schultern. „Seit die beiden sich kennen gelernt haben. Aber normalerweise sind sie vorsichtiger.“ Er zwängte sich zwischen den Garagen hindurch und schaute die beiden Männer eine Weile an. Sie spürten die Blicke und trennten sich voneinander. „Du störst“, sagte Kai ärgerlich. Heinz nickte. Er deutete hinter sich, wo jetzt auch Michael und Ralf kamen. „Nicht nur ich störe, die beiden auch.“ Kai und Florian warfen sich einen etwas erschrockenen Blick zu. Dann sahen sie die Schumis offen an. Ihre Gesichter wirkten erleichtert. Es war vorbei. Es dauerte eine ganze Weile, bevor alle Fragen der beiden Rennfahrer beantwortet waren. Als die nämlich den ersten Schock verdaut hatten, wurden sie neugierig. Kai und Florian sprachen ziemlich offen über ihre Beziehung zueinander. Allerdings ließen sie offen, wie sie sich kennen gelernt hatten. Das sollten die Rennfahrer erst Monate später erfahren.
Es sprach sich herum, was zwischen den beiden RTL-Journalisten lief. Niemand aus der F1-Branche hatte damit echte Schwierigkeiten. Die Fahrer und Teamchefs gewöhnten sich daran. Hin und wieder stichelte mal jemand, aber das war normal. Das ging allen neu entdeckten Pärchen am Anfang so. Da Kai und Florian aber sehr umgänglich und beliebt waren, legte sich die allgemeine Aufregung sehr schnell wieder. Und die beiden waren froh, ihre Gefühle füreinander nicht mehr verstecken zu müssen.
Einige Monate nach ihrem Coming Out, die Saison war längst vorbei, fand eine Weihnachtsfeier statt, die einige der deutschen Fahrer und F1-Mitarbeiter organisiert hatten. Anwesend waren die beiden Schumis mit ihren Ehefrauen, Heinz und Tanja, Nick, Niki Lauda, Gerhard Berger, Norbert Haug, Mika und Erja Häkkinen und David Coulthard. Außerdem zwei ausgesuchte Journalisten in Form von Kai und Florian. Die beiden standen mit den Schumis und Heinz zusammen und diskutierten über die letzte Saison. Kai hatte dabei lässig den Arm um Florians Hüfte gelegt. Von Zeit zu Zeit lächelte er ihn zufrieden an. „Kracht es bei euch eigentlich auch mal? Ihr wirkt in der Öffentlichkeit immer so friedlich.“ Michael sah die beiden RTL-Mitarbeiter neugierig an. Florian lachte kurz. „Oh ja. Wir sind nämlich beide Dickköpfe.“ Kai nickte zustimmend und nippte an seinem Champagner. Tanja und Corinna, die gerade hinzugekommen waren, tuschelten kurz und lachten dann leise. „Was gibt’s denn so Witziges?“, fragte Kai neugierig. „Ach nichts weiter“, sagte Tanja grinsend und hakte sich bei Heinz ein. „Corinna hat nur gefragt, ob bei euch wohl eher Geschirr oder die Fäuste fliegen.“ „Weder noch“, meinte Florian ernst. „Wir tragen so was mit Worten aus.“ „Und das geht?“, fragte Ralf. „Sicher“, meinte Kai. „Ab einem bestimmten Vertrauensgrad schon.“ Die Gruppe hatte sich um einen Tisch niedergelassen. Zu ihnen gesellten sich nun auch noch die restlichen verbliebenen Menschen hier im Saal. Es war bereits spät und die meisten Teilnehmer der Party befanden sich in ihren Betten oder auf dem Heimweg. Kai blickte Michael direkt an. „Was ist los? Du willst doch etwas wissen, oder?“ „Du bist zu gut für deinen Job.“ Michael grinste. „Mich würde mal interessieren, wo und wie ihr euch kennen gelernt habt.“ „Uns auch“, sagten Cora und Corinna gleichzeitig. Florian und Kai sahen sich eine ganze Weile an. Dann zog Florian seinen Freund wortlos hoch und ging zur Tanzfläche. „Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte Michael. Heinz atmete tief durch. „Nicht direkt. Du hast nur ein Thema angesprochen, über welches die beiden nicht öffentlich reden. Nicht einmal ich könnte dir deine Frage beantworten, obwohl ich mich gut und gern als Kais bester Freund bezeichnen kann. Ich weiß, dass Florian kein Deutscher ist, aber das ist auch schon alles.“ „Ist er nicht?“, fragte Niki Lauda erstaunt. Heinz schüttelte den Kopf. „Nein. Er ist gebürtiger Kroate. Ich glaube, er kommt aus Zagreb.“
Kai hatte die Arme um Florian gelegt und hielt ihn fest. „Ich weiß, wie schlimm es für dich ist, darüber zu reden. Und ich weiß auch, dass es die anderen eigentlich nichts angeht. Aber sie werden immer wieder fragen.“ Florian hob den Blick. „Ich will es nicht noch einmal durchleben.“ Tränen glitzerten in seinen Augen. „Ich habe Angst, dass sich mich wegen meiner Vergangenheit verachten würden.“ „Das ist Blödsinn und das weißt du auch.“ Kai sah ihn durchdringend an. „Ich verstehe deine Beweggründe. Wirklich. Aber gerade Heinz ist mein Freund und ich muss ihn ständig belügen.“ „Es tut mir leid“, hauchte Florian leise. „Das muss es nicht. Für dich würde ich alles tun. Ich liebe dich, Florian.“ Florian hauchte Kai einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich auch, mein Schatz.“ Er lehnte den Kopf gegen Kais Schulter. Nach einer Weile sah er Kai wieder an. „Vielleicht würde es mir ja helfen, alles mal rauszulassen.“ „Vielleicht. Aber du weißt schon, dass du ihnen“, er deutete auf ihre Freunde, „alles genaustens erklären müsstest. Sie würden es sonst nicht verstehen. Ich habe vorher viel gewusst. Du hast mich mit nichts wirklich überraschen können.“ „Ja, ich weiß. Aber du hilfst mir doch, oder?“ „Selbstverständlich.“ Kai lächelte ihm aufmunternd zu. Hand in Hand gingen sie zu den anderen hinüber. Die sahen sie erstaunt an. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht so neugierig sein“, sagte Michael entschuldigend. „Kein Problem.“ Florian setzte sich hin. „Es ist nur so, dass Kai und ich uns auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise kennen gelernt haben, die Außenstehenden nur sehr schwer zu erklären ist. Und es ist eigentlich keine Geschichte, die man auf einer Party erzählt. Sie ist nämlich alles andere als schön, zumindest am Anfang.“ „Ihr wollt es aber trotzdem tun, oder?“ Heinz sah die beiden Journalisten forschend an. Kai und Florian nickten leicht. „Wenn ihr es wirklich wissen wollt, werden wir es euch erzählen. Aber seid gewarnt. Es kann dauern.“ Jetzt war die Neugier der anderen natürlich geweckt. „Erzählt schon“, sagte Michael. „Wir können sehr gut zuhören.“ „Wo fangen wir an?“, fragte Florian und blickte Kai an. Der zuckte mit den Schultern. „Ich schätze bei meiner Reise in deine Heimat. Heinz hat euch sicher erzählt, dass Flo Kroate ist.“ Allgemeines Nicken. Kai grinste. „Dachte ich mir. Ihr wisst ja, dass ich für unseren Sender nicht nur als F1-Reporter arbeite, sondern auch hin und wieder im Ausland unterwegs bin. Ich mag die Arbeit als Auslandskorrespondent, weil man viel über andere Länder und Menschen erfahren kann. Im Zuge dieser Reportagen bin ich auch hin und wieder nach Osteuropa gereist. Dort gibt es leider sehr viele Schattenseiten, gerade in der Nähe der Touristenorte. Ich meine hier vor allem illegale Spielkasinos, Stripperlokale, Bordelle, Straßenstrich.“ Kai sah seinen Freund an. Dessen ganze Körperhaltung hatte sich verkrampft. Kai nahm Florians Hand in seine, bevor er weitersprach. „Ich habe es hin und wieder durch Geld geschafft, an die Leute, die dort gearbeitet haben, heranzukommen. Einige habe ich sogar zu einer vernünftigen Arbeit überreden können. Ich will mich nicht als Weltverbesserer aufspielen, aber viele Stricher und Prostituierte tun ihren Job, weil sie von skrupellosen Zuhältern dazu gezwungen werden. Sie brauchen oft nur einen kleinen Anschub, um neue Hoffnung zu finden. In einigen Ländern Osteuropas gibt es etwas, was es hier in Deutschland zum Glück noch nicht gibt. Einen öffentlichen Straßenstrich für Kinder. In Bulgarien, Ungarn und Kroatien ist es ganz schlimm. Dort sieht man nachts oft Jungen ab zwölf Jahren an den Straßen stehen und auf Freier warten.“ „Mein Gott“, hauchte Cora schockiert. „Zwölf?“ „Teilweise noch jünger“, sagte Florian leise. Kai nickte zustimmend. „Ich habe schon einigen dieser Jungs zu einer Ausreise aus den entsprechenden Ländern verholfen. Sie hätten in ihrer Heimat nie eine Chance, da ihre einzige Bezugsperson meist ihr Zuhälter ist. Und der hat sie aufgezogen, um sie auf den Strich zu schicken und gibt auch nicht so leicht auf.“ „Hattest du schon Ärger mit solchen Typen?“ „Sicher. Sehr oft sogar. Aber es sind meist Feiglinge.“ Kai überlegte kurz. „Ich war... 1990 in Kroatien unterwegs um ein bisschen über die politische Situation herauszufinden. Nachts trieb ich mich, wie gewöhnlich, in den Gegenden von Zagreb herum, die die Touristen tunlichst meiden. Es sei denn, sie sind auf der Suche nach billigem Sex. Ich war schon öfter dort gewesen und kannte einige der Kinder. Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit zwei Jungen. Ihre Namen waren Alex und Sergej. Die beiden arbeiteten schon sehr lange auf dem Straßenstrich. Sie lebten auf der Straße, oder besser gesagt, in einem alten Haus. Sie erzählten mir, was sie so erlebt hatten, während der letzten Monate. Ich drückte ihnen einige Scheine in die Hand und fragte sie, ob sie jemanden kennen würden, der weg wollte.“ „Wollten sie denn nicht weg?“, fragte Norbert Haug. „Nein. Sie konnten nichts anderes und wollten auch nichts anderes machen. Sie hatten sich von ihrem Zuhälter losgekauft und kamen mit ihrem Geld sehr gut klar. Sehr gut, wenn man in ihren Verhältnissen denkt. Jedenfalls gaben sie mir den Tipp, mich mal am Bahnhof von Zagreb umzusehen. Dort würde jemand stehen, der dringend Hilfe brauchte. Ich zog los. Es war saukalt in dieser Nacht. Minus zehn Grad. Bis zum Bahnhof waren es über fünf Kilometer. Leider war es in Zagreb zu dieser Zeit nicht sehr sicher, ein Taxi zu nehmen, also lief ich die Strecke. Als ich das Gebäude erreichte, sah ich anfangs niemanden. Ich beschloss zu warten. Nach circa einer halben Stunde kam ein schwarzer Luxusschlitten, eine Person stieg aus und der Wagen fuhr weiter. Ich sah mir den jungen Mann an. Er war älter als viele der Jungs, die ich kannte. Und ich erkannte auf den ersten Blick, dass ich es verdammt schwer haben würde, an ihn heranzukommen. Eine Weile schwankte ich hin und her, da ich mir nicht sicher war, ob ich mir diese Last aufbürden sollte, aber irgendetwas in mir schrie ‘ja’. Ich überquerte also langsam die Straße. Ich ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Er war das typische Bild eines Strichers, der schon zu lange diesem Job nachging. Blass, abgemagert, heroinsüchtig und verdammt wachsam. Er hatte mich sofort bemerkt und starrte mich jetzt durchdringend an. Ich sah seine Augen. Sie berührten mich auf irgendeine seltsame Art und Weise. Also ging ich zu ihm hinüber. Ich begrüßte ihn, sagte ihm meinen Namen. Er blickte mich noch eine Weile an und fragte dann in gebrochenem Deutsch, was ich von ihm wollte. Ich fragte ihn nach seinem Namen. Er antwortete Florian und fragte mich erneut, was ich von ihm wollte.“ Einige in der Runde atmeten hörbar ein. Tanja sah Florian geschockt an. „Du warst das?“ Florian nickte langsam. „Ja, ich war das.“ „Heroinsüchtig?“, fragte Niki skeptisch. Der Moderator knöpfte die Ärmel seines Hemdes auf und zog sie hoch. Man sah deutlich die Narben, die die Spritzen hinterlassen hatten. „Heroinsüchtig. Über zehn Jahre. Deshalb trage ich in der Öffentlichkeit nie T-Shirts.“ „Du meine Güte“, raunte Corinna. „Jetzt aber mal bitte der Reihe nach“, sagte Heinz. „Wieso warst du so misstrauisch, Kai gegenüber? Warst du bei jedem Kunden so vorsichtig?“ „Nein. Aber wenn man so lange auf der Straße lebt, wie ich, entwickelt man ein Gespür für Menschen. Und bei Kai merkte ich, dass er mir sehr gefährlich werden könnte.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Und ich hatte Recht. Kai krempelte mein Leben total um und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.“ Kai lächelte. Ralf sah Florian fragend an. „Wie bist du da reingeraten?“ „Meine Eltern starben durch Räuber, da war ich sieben Jahre alt. Wir waren nicht sehr reich, lebten in einer ziemlich schlechten Gegend. Ich verschwand aus der Wohnung meiner Eltern und hoffte in meinem kindlichen Leichtsinn, ich würde es allein schaffen. Fast ein Jahr schlug ich mich mit Betteln und Stehlen durch. Ich richtete mich in einem abbruchreifen Haus in einem kleinen Zimmer ein. Es war das Letzte. Als ich mich einmal auf einem meiner Beutezüge befand, hielt ein Typ mich einfach fest und fragte, ob ich nicht etwas Geld verdienen wolle. Ich nickte natürlich sofort. Der Mann stellte sich als Alex vor. Ich weiß bis heute nicht, wie er wirklich heißt. Er brachte mich in eine Bar, die ihm gehörte. Es war ein Stripperlokal. Er führte mich herum, stellte mich seinen Angestellten vor. Ich fühlte mich irgendwie wohl dort. Es war warm und ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Alex gab mir zu Essen und zu Trinken und verpasste mir auch neue Klamotten. Er sagte mir, dass ich dafür etwas tun müsse. Ich hätte damals für diese Geschenke fast alles getan. Fast alles.“ Florian schluckte. Es fiel ihm unglaublich schwer, weiter zu sprechen. „Alex führte mich in einen Raum, der mit rotem Samt ausgekleidet war. Er befahl mir, dort zu warten. In dem Raum stand ein Bett. Ich setze mich darauf und wartete. Ich kam ins Grübeln. Fragte mich, was der Kerl von mir wollte. Schauergeschichten von anderen Straßenkindern kamen mir in den Sinn. Ich bekam Angst und entschied mich dafür, abzuhauen. Leider war es dafür zu spät. Das Zimmer hatte keine Fenster und die Tür hatte Alex abgeschlossen. Über eine Stunde war ich allein in diesem Raum. Zitternd wartete ich auf seine Rückkehr. Irgendwann vernahm ich leise Schritte, die sich meinem Gefängnis näherten. Hoffnung und Angst mischten sich in mir, doch als sich die Tür öffnete, siegte die Angst. Zwei Typen standen draußen. Groß, dunkel, mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Alex stand hinter ihnen. Ängstlich wich ich bis an die Wand zurück. ‘Ihr wisst, was ihr zu tun habt’, raunte er ihnen zu und verschwand. Die zwei Männer kamen auf mich zu. Ich hatte mich verängstigt auf den Boden gekauert. Sie zogen mich brutal hoch. Einer von ihnen lachte mich an und meinte: ‘Bleib locker, dann tut es nicht so weh.’ Der andere lachte ebenfalls.“ Florian schluckte und wischte sich über seine Augen, wo sich Tränen gebildet hatten. „Sie rissen mir die Sachen vom Körper, warfen mich aufs Bett und vergewaltigten mich. Mehrmals. Wenn ich mich wehrte, schlugen sie mich. Anfangs habe ich vor Schmerzen geschrieen, später habe ich alles schweigend erduldet. Irgendwann kam Alex wieder und nahm sie mit. Ich blieb allein zurück. Nackt, blutverschmiert, verängstigt. Erst viele Jahre später ist mir wirklich bewusst geworden, was diese Männer mir in dieser Nacht angetan hatten.“ Florian schluchzte leise. Kai zog ihn in seine Arme und beruhigte ihn durch leise Worte. Die anderen sagten nichts. Sie waren viel zu schockiert. „Die nächsten Tage und Wochen kamen sie immer wieder. Sie vergewaltigten mich, brachten mir Sachen bei, die ich einfach nur eklig fand. Wenn ich nicht gehorchte, schlugen sie mich zusammen. Dabei achteten sie immer darauf, dass mein Gesicht heil blieb. Schließlich sollte niemand etwas sehen. Nach ungefähr zwei Wochen kam Alex eines nachts zu mir. Er wickelte mich in eine Decke ein und brachte mich in sein Schlafzimmer. ‘Zeig mir mal, was du gelernt hast’, sagte er. Ich tat, was er wollte und schlief mit ihm. Er war zufrieden und schickte mich am nächsten Tag raus auf die Straße. Natürlich mit der Warnung, nicht einmal daran zu denken, weg zu laufen. ‘Ich finde dich überall, Florian’, zischte er mir ins Ohr. Danach schloss er die Tür hinter mir.“ „Um Himmels Willen“, hauchte Tanja entsetzt. Mitleidig sah sie Florian an. „Hast du jemals versucht, weg zu kommen?“ „Nein.“ Er wischte sich übers Gesicht. „Alex hätte mich überall gefunden. Außerdem hatte sein Spezialtraining sehr gut gewirkt. Ich hatte mehr Angst vor Alex´ Schlägen und Schlägern, als vor den Freiern. Ich arbeitete nachts und brachte am Morgen mein verdientes Geld zu Alex. Anfangs nahm er mir alles ab. Für die Sachen und die Verpflegung während der ersten zwei Wochen.“ „Blanker Hohn“, knurrte Kai. Er starrte wütend auf den Tisch. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Auch für ihn war es schwer, dass alles zu hören. Er liebte Florian. Es tat ihm weh. „Wie alt warst du damals?“ „Zwei Monate, nachdem ich Alex das erste Mal begegnet bin, wurde ich neun Jahre alt. An diesem Tag holte Alex mich in sein Zimmer, nachdem ich von meiner Arbeit zurückkam. Ich hatte gut verdient und Alex war sehr zufrieden mit mir. Er mochte mich, solange ich funktionierte. Ich brachte ihm das meiste Geld mit. Außerdem gefiel ich ihm. Er zwang mich oft, mit ihm zu schlafen. So auch in dieser Nacht. Allerdings gab er mir dieses Mal Geld dafür. Es war das erste Mal, dass ich etwas von dem Geld erhielt. Von diesem Tag an bekam ich jeden Tag etwas. Ich sollte mir davon vernünftige Sachen und Essen kaufen.“ „Wieviel hast du bekommen?“ Michael sah Florian neugierig an. „Anfangs fünf Prozent meiner Einnahmen, später zehn.“ „Das ist ja nicht besonders viel.“ Florian blickte auf den Tisch. „Nach einigen Jahren waren es in manchen Nächten bis zu 1000 DM, wenn ich es umrechne.“ „Du hast 10000 DM in einer Nacht verdient?“, fragte Norbert erstaunt. „Ja. Aber frag mich bitte nicht, was ich dafür machen musste.“ Flehend blickte er den Mann an. Der nickte verständnisvoll. „Wie lange warst du dabei, als du so viel verdient hast?“ „Ca. vier Jahr“, sagte Florian leise. Er sah Cora an. „Schlimme vier Jahre.“ „Eins wundert mich“, sagte Heinz. „Wie ist das mit den Drogen gekommen? Und hat Alex es nicht verhindern wollen? Ich meine, du warst ja anscheinend sein bester Mann.“ „Nach zwei Jahren auf dem Strich war ich psychisch am Ende. Ich hatte Alpträume, schlief nicht mehr. Ich war ein Wrack. Dadurch sanken die Einnahmen. Alex merkte das natürlich. Eines Morgens stand er in meiner Wohnung. Zusammen mit einem schmierig aussehenden Mann. Er stellte ihn mir als Cek vor. Der Typ war ein Dealer. Alex meinte, er hätte Sachen, die mich besser schlafen ließen. Er drückte mir eine Tablett in die Hand. Es muss Valium gewesen sein, würde ich heute sagen. Nun ja. Ich wurde zu einem von Ceks besten Kunden. Ich kaufte ihm anfangs Valium und Ectasy ab. Ich probierte auch Haschisch und Kokain, aber ich hasse Rauchen. Später nahm ich Speed, LSD und irgendwann probierte ich Heroin. Alex merkte es sehr schnell. Er schlug mich zusammen und hielt mir eine Moralpredigt über die Gefährlichkeit dieser Droge. Sie würde meinen Körper kaputt machen.“ Florian lächelte düster. „Aber genau das wollte ich ja. Ich spritzte weiter. Alex setzte mich vier mal auf kalten Entzug. Es war jedes Mal die Hölle. Kaum war ich von ihm weg, hing ich wieder an der Nadel. Einmal hätte ich mich fast selber umgebracht. Ich hatte mir viel zu viel von dem Zeug gespritzt. Ich überlebte knapp und bekam von Alex Prügel, weil ich zwei Tage ausgefallen war. Er sah natürlich, dass ich nach wie vor fixte, aber was sollte er tun. Er empfahl mir einen anderen Dealer. Der Stoff dort war sauberer und besser verträglich. Aber leider auch teurer. Als ich 15 wurde, war ich bereits seit über einem halben Jahr psychisch und physisch heroinabhängig.“ „Es grenzt an ein Wunder, dass du noch lebst“, murmelte Kai. Florian nickte. „Mir ist etwas gelungen, was viele Süchtige nicht können. Ich habe gelernt mit diesem Gift umzugehen, habe mir immer dieselbe Menge gespritzt. So habe ich überlebt.“ „Hattest du Stammkunden oder hast du immer auf der Straße rumgestanden“, fragte Ralf. Mit Erleichterung bemerkte Florian die professionellen Fragen. „Ich hatte natürlich Stammkunden. Sie zahlten gut, verlangten aber manchmal Dinge, über die ich heute noch nicht sprechen kann. Am besten verdient hat man an Touristen. Sie kamen mit der Währung nicht klar und waren extrem unvorsichtig. Ich habe sie immer in abgelegene Hotels gebracht, meine Arbeit gemacht und sie überredet, dass sie mich bei sich schlafen ließen. Mitten in der Nacht bin ich aufgestanden, habe sie ausgeraubt und bin abgehauen.“ Mika sah ihn schockiert an. „Hat man dich mal erwischt?“ „Ja. Ich habe zwei Mal gesessen. Einmal drei Monate und einmal ein halbes Jahr. Aber gerade im Gefängnis war es für mich leicht, Geld zu verdienen. Ich machte kein großes Geheimnis daraus, welchem Beruf ich nachging. Und die Jungs dort bezahlten recht gut. Außerdem hatte ich dort ein Dach über dem Kopf.“ „Ich weiß, die Frage klingt etwas blöd, aber...“, Cora stockte. „Warst du gut? In deinem Job, meine ich.“ Florian grinste. „Anscheinend.“ Er sah zu seinem Freund hinüber, dann blickte er wieder Cora an. „Frag Kai. Er kann es dir sicher besser sagen als ich.“ Die Frau wurde rot. Dafür fragte Heinz Kai. Der nickte. „Florian hatte sich trotz seines harten Jobs so etwas wie Zärtlichkeit bewahrt. Das hat ihn einzigartig gemacht. Und ich bin mir sicher, seine Kunden wussten das zu schätzen.“ „Einige standen auf die sanfte Tour. Leider nicht alle.“ Florian hatte die Worte sehr leise gesprochen. Kai sah ihn fragend an. „Kommt da eine Geschichte, die ich noch nicht kenne?“ „Ja“, hauchte Florian. „Es war im Frühling ´93. Ich war das erste Mal bei einem neuen Freier. Und nach dem, was er mit mir gemacht hat, sollte es eigentlich auch das letzte Mal gewesen sein. Der Typ hatte ein Problem mit seinem Sohn und brauchte einen Prügelknaben. Und der war ich. Ich war gerade sehr knapp bei Kasse, also ließ ich mich auf seine Bitten ein. Gott, ich dachte, ich hätte schon alles erlebt, was man an Schlägen erleben kann.“ Florian schüttelte den Kopf und sah auf seine Hände, die auf dem Tisch lagen. „Er hat mich zusammengeschlagen, mir das Hemd ausgezogen und mich mit einem Gürtel verprügelt. Ich habe geblutet wie ein Schwein. Als er sich beruhigt hatte, war er ein völlig anderer Mensch. Er half mir hoch. Entschuldigte sich zig Mal, weil er so ausgerastet war. Er legte mich auf sein Bett und wusch mir das Blut vom Rücken. Danach schmierte er mir irgendeine Salbe auf die Wunden. Es hat höllisch gebrannt, aber auch geholfen. Er bat mich, die Nacht über bei ihm zu bleiben und bot mir noch einmal dieselbe Summe, die er schon einmal gezahlt hatte. Ich konnte mich eh nicht bewegen und somit nicht arbeiten, also stimmte ich zu. Am frühen Morgen wurde ich durch das Fernsehen wach. Ich hab müde auf die Uhr geschaut. Es war kurz vor fünf Uhr. Er hat sich entschuldigt, dass er mich geweckt hat. Er meinte, jetzt würde ein Autorennen kommen, welches er unbedingt sehen wollte. Da ich selber ein Rennsportfreak bin, sah ich es mir auch an. Mein erstes Formel 1 - Rennen. Und dann noch auf einem deutschen Privatsender. Der Typ meinte, dort käme die beste Übertragung.“ Florian lächelte Kai an. „Unser Sender?“, fragte der. „Ja, unser Sender. Damals habe ich dich zum ersten Mal gesehen. Ich war beeindruckt von deinem Stil. Es war etwas Besonderes. Ich habe mir damals gewünscht, an deiner Seite durch die Welt ziehen zu können.“ „Du hast gesehen, dass er schwul ist?“, fragte Heinz verblüfft. „Natürlich.“ Florian lächelte. „Bist du öfter zu dem Mann gegangen?“ „Ja. Jede zweite Woche. Alex hat mich als Idioten bezeichnet. Er sagte, der Kerl würde mich irgendwann noch zu Tode prügeln. Mir war es egal. Ich hatte endlich wieder etwas, worauf ich mich freuen konnte.“ Kai dachte lange nach. „Jetzt wird mir auch langsam klar, warum du mich bei unserem ersten Treffen so angestarrt hast.“ „Ich war vollkommen schockiert meinen TV-Helden plötzlich vor mir stehen zu sehen. Schockiert und verwirrt. Ich war mir sicher, dass du es nicht nötig hast, dir einen jungen Mann zu kaufen.“ „Eine Wahnsinnsstory.“ Gerhard Berger sah die beiden an. „Geht es noch weiter?“ „Na klar“, sagte Heinz. Er wand sich an Kai. „Wie hast du Florian nach Deutschland bekommen?“ „Zu großer Sprung“, murmelte Kai. „Mein größtes Problem war es, ihn erst einmal vom Bahnhof wegzubekommen. Mit reden kam ich nicht an ihn heran, also fragte ich ihn nach seinem Preis und forderte ihn auf, mit mir in mein Hotel zu kommen.“ „Und da ich völlig durchgefroren war, willigte ich ein. Sonst bevorzugte ich ja mein Stammhotel, doch Kai überredete mich und ich ging mit ihm mit. Irgendwie vertraute ich ihm.“ „Wir kamen also in mein Zimmer und Florian stand eine halbe Stunde unschlüssig an der Tür herum, während ich duschen war.“ „Kai wohnte in einem Luxushotel. Dem besten der Stadt, um genau zu sein. Ich hatte es noch nie von innen gesehen.“ „Ich habe versucht, mit Florian ins Gespräch zu kommen, doch er blockte alles ab. Es war wie eine Mauer um ihn herum, durch die ich nicht durchkam.“ Kai stockte und sah Florian an. „Und weiter?“, fragte Michael. „Ich...“ Kai stockte erneut. „Kai sagte zu mir, ich solle meinen Job machen, wenn ich nicht reden wolle.“ „Was???“ Entsetzt sahen die anderen Kai an. Der wand sich unter dem Blick. „Nun ja. Es stimmt. Florian hat sich unwohl gefühlt. Also hab ich ihm die Sicherheit gegeben, die er brauchte.“ Florian nickte zustimmend. „Ich war es nicht gewohnt, dass jemand mit mir reden wollte. Es machte mir Angst. Als Kai mich aufforderte, meinen Job zu machen, war ich sofort wieder sicherer. Da wusste ich, was ich zu tun hatte.“ „Ich habe in dieser Nacht gegen eine meiner obersten Prinzipien verstoßen.“ „Du hast mit Flo geschlafen“, vollendete Heinz. Kai nickte. „Ja. Hinterher drückte ich Florian einige Scheine in die Hand und bot ihm an, bei mir zu übernachten. Er stand lange am Fenster. Also ging ich ins Bett.“ „Ich wusste einfach nicht, was ich von Kai halten sollte. Er war nett zu mir, höflich. Er hat mir Freiheiten im Bett gelassen, von denen ich sonst nur geträumt habe. Ich hatte damals das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass Sex auch eine schöne Seite haben könnte. Und das Schärfste war ja, dass Kai seine Brieftasche ganz offen auf dem Tisch liegen hatte. Und sie war voll.“ Er wand den Blick Kai zu. „Wieviel Geld hattest du dabei?“ „25000 DM. Ich dachte, wenn ich es nicht schaffe, dich zum Ausstieg zu überreden und du abhaust, hättest du wenigsten für eine Weile Ruhe.“ „Ich hatte die Brieftasche einige Male in den Händen. Doch irgendwann siegte bei mir die Müdigkeit. Ich zog mich wieder aus und kroch unter die Bettdecke. Kai schlief fest.“ Kai grinste. „Meinst du?“ Florian sah ihn mit offenem Mund an. „Ich hatte gehofft, dass du bleiben würdest. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht loszujubeln.“ Ungläubig schüttelte Florian den Kopf. „Du schaffst es immer wieder, mich zu überraschen.“ „Erzählt weiter. Es ist so spannend“, bettelte Cora. „Aber nicht die Einzelheiten auslassen“, fügte Tanja hinzu. Kai grinste. „Ich wartete bis Florian eingeschlafen war und zog ihn dann zu mir rüber. Er war eiskalt. Ich wickelte ihn in ein dünnes Laken und hielt ihn dann die ganze Nacht im Arm.“ Die Frauen seufzten verträumt und Kai und Florian grinsten sich an. „Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich, dass ich einen dummen Fehler gemacht hatte.“ Florian war wieder ernst geworden. „Ich hatte weder mein Spritzbesteck noch Stoff dabei. Und ich war voll auf Turkey.“ „Als ich wach wurde, sah ich sofort, was mit Florian los war. Seine Pupillen waren fast schwarz. Sein Gesicht war schweißnass und käseweiß. Er zitterte am ganzen Leib und wand sich aufgrund der Schmerzen. Ich fragte ihn, ob er irgendwelchen Stoff dabei hätte. Er schüttelte verzweifelt den Kopf. Eine Weile überlegte ich, was ich am besten machen könnte, dann entschied ich mich, ihm Stoff zu besorgen. Das ging mir zwar gegen den Strich, aber ein kalter Entzug war mir doch zu gefährlich.“ „Ich sagte Kai, wo ich mein Geld hingetan hatte. Er meinte, er hätte sein eigenes und verschwand. Nach einer halben Stunde war er wieder da. Und er hatte alles dabei, was ich brauchte. Ich habe so gezittert, dass ich mir nicht einmal die richtige Menge abmessen konnte, also bat ich Kai, es zu tun.“ „Ich tat es. Aber ich gab ihm etwas weniger, als er wollte. Es dauerte keine fünf Minuten, dann ging es ihm wieder besser. Ich hatte inzwischen Essen bestellt und bot Florian auch etwas an.“ Florian lachte. „Ich konnte nichts Essen außer einem Joghurt. Was anderes hätte ich nie im Leben vertragen. Dafür war mein Magen durch die Drogen viel zu stark angegriffen.“ „Nach dem Frühstück zog Florian sich richtig an, um zu gehen. Ich fragte ihn, ob er Ärger kriegen würde.“ „Ich sagte nein, da ich ja genug verdient hätte. Doch eigentlich wollte ich nicht zu Alex zurück. Ich war wie ein kleines Kind, welches in diesem Moment erkannte, wie schlecht es ihm ging.“ „Genau diese Stimmungsschwankung bemerkte ich. Ich wusste, jetzt oder nie, also fragte ich ihn, ob er mich nach Deutschland begleiten möchte. Florian starrte mich total entsetzt an. Ich sagte, ich wäre die Weihnachtsfeiertage allein zu Hause und wollte gern etwas Gesellschaft.“ „Für mich war es wie ein roter Teppich. Aber die Angst vor Alex war so verdammt groß. Kai merkte es. Er meinte, er wäre früher Boxer gewesen und würde mit diesem Alex schon zurecht kommen.“ Alle lachten. „Bist du mitgefahren?“, fragte Ralf. „Ja. Nachdem Kai fast zwei Stunden auf mich eingeredet hatte, willigte ich schließlich ein. Ich bat ihn, mich zu meiner alten Wohnung zu begleiten, da ich noch zwei, drei Sachen mitnehmen wollte.“ „Du hattest also nie die Absicht, wieder zurückzukehren?“, fragte Niki. „Nein. Alex hätte mich umgebracht.“ Florian schluckte schwer. „Er würde es heute immer noch tun“, fügte er leise hinzu. Kai nahm Florians Hand und streichelte sie sanft. „Keine Angst, Flo. Ich beschütze dich.“ Florian lächelte leicht. Kai fuhr mit der Geschichte fort. „Ich mietete mir einen Wagen und fuhr mit Flo zu dessen Wohnung.“ Er verzog das Gesicht. „Das Ding war ein Loch. Ich frage mich heute noch, wie du da drin leben konntest.“ „Es ging. Aber im Grunde hast du Recht, es war ein Loch.“ „Beschreib doch mal“, forderte Michael Kai auf. „Ein abbruchreifes Haus. Die Tür ging nicht zu. Von den Wänden war der Putz abgebröckelt. Die Treppe war halb von der Wand gerissen. Überall raschelte es. Flos Zimmer war das reinste Chaos. Es gab eine alte Matratze, einige Zeitungen und einen halbblinden Spiegel, vor dem einige Schminkutensilien lagen. Und es war saumäßig kalt, da die Fensterscheiben kaputt waren und nur notdürftig mit Pappe abgedichtet waren.“ „Wie alt warst du, als Kai dich mit hierher gebrachte hat?“ Florian sah Michael an und überlegte. „25.“ „Du hast fast 20 Jahre in diesem Zimmer gehaust?“ „Ja.“ „Das Beste war ja Flos Drogensammlung. Er hatte seinen Stoff in eine Plastiktüte gewickelt und unter einem Schutthaufen versteckt. Da lag Heroin im Wert von über 100000 DM.“ „Nicht schlecht“, murmelte Niki. „Ich habe dafür lange und hart arbeiten müssen und Kai hat von mir verlangt, es zurück zu lassen.“ „Florian wollte es tatsächlich über die Grenze schmuggeln.“ Heinz grinste. „Wie hast du ihn davon abgehalten?“ „Indem ich ihm versprochen habe, in Köln sofort neues Zeug zu besorgen. Und so kam es dann auch. Wir fuhren zum Flughafen, nachdem Florian sich noch einmal etwas gespritzt hatte und flogen nach Köln.“ Florian lächelte verträumt. „Hier in Deutschland begann für mich eine Zeit der Freude und Freiheit und für Kai war es eine Zeit, ausgefüllt mit harter Arbeit.“ Kai nickte zustimmend.
„Es war ja nicht so, dass ich ihm plötzlich vertraute“, erklärte Florian den anderen. „Im Gegenteil, ich rechnete fest damit, dass er irgendwann seine Maske fallen lassen würde und dahinter ein Monster hervorkommen würde. Ich hatte auf der Straße gelernt, den Menschen zu misstrauen.“ „Es war am Anfang ein ständiger Kampf. Ich musste auf jede meiner Bewegungen aufpassen, ständig genau nachdenken, bevor ich etwas sagte, sonst wäre Flo verschwunden und ich hätte ihn nie wieder gesehen.“ „Als ich Kais Wohnung das erste Mal gesehen habe, dachte ich, ich wäre tot und im Paradies gelandet. Es war so sauber und hell und groß. Und ich durfte überall hin und alles machen, was ich wollte.“ Kai lachte leise. „Genau deshalb hast du die ersten drei Tage auch nur auf dem Sofa gesessen und Löcher in die Luft gestarrt.“ „Ich konnte mit soviel Freiheit einfach nicht umgehen.“ „Und was hast du gemacht?“, fragte Heinz seinen Freund. „Meine Arbeit natürlich. Irgendwann kam Florian dann zu mir und fragte schüchtern, ob er mal duschen dürfte. Ich brachte ihn ins Bad, gab ihm Handtücher und sagte, er solle so lange in der Wanne bleiben, wie er wolle.“ Florian lächelte. „Nach ungefähr drei Stunden klopfte Kai vorsichtig, weil er dachte, ich wäre ertrunken.“ „Flo trennte sich dann auch schweren Herzens von der Wanne. Er kletterte aus dem Wasser und wickelte sich in ein Handtuch ein. Für mich war es ein ziemlicher Schock.“ „Was?“, fragte Michael. „Badezimmerlicht ist immer so grell und erbarmungslos. Sicher, ich hatte bereits mit ihm geschlafen, aber da hatte ich nicht die Gelegenheit gehabt, ihn mir genau anzusehen. Florian war unglaublich mager. Außerdem war sein Körper übersäht mit Hämatomen und Narben. Ich bin zu ihm gegangen und habe ihm vorsichtig das Handtuch weggezogen. Sein Rücken sah grausam aus. Jetzt weiß ich ja auch, wovon.“ Florian nickte leicht. „Tut mir leid, dass ich es dir nicht früher erzählt habe.“ „Schon okay.“ Kai atmete tief durch. „Ich habe mir Flos Verletzungen erst einmal genau angesehen und ihn dann mit einigen Mitteln behandelt, die ich in der Wohnung hatte.“ „Es war ein unglaubliches Gefühl. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sich noch nie jemand so um mich gekümmert. Nicht einmal meine Eltern, als sie noch lebten. Kai war anders als jeder Mensch, der mir bis dahin begegnet war. Er gab nur, ohne einmal etwas von mir zu fordern.“ „Was sollte ich fordern. Du hast mir in diesem Moment einfach nur leid getan.“ Kai sah Heinz an. „Ich habe ihn auf meine Waage geschoben. Er hat 43 Kilo gewogen. Und das bei einer Körpergröße von über 1,90 m.“ „Du lieber Himmel.“ „Das nächste Problem war das Essen. Florian vertrug ja nichts. Ich versorgte ihn anfangs mit leichten Milchspeisen, Reis- und Grießbrei und natürlich Joghurt.“ „Was war mit dem Heroin?“, fragte Tanja. „Am Anfang war es kein Thema.“ Florian verzog das Gesicht. „Einmal ging es mir sehr schlecht. Kai war besorgt und holte einen Arzt. Der Mann sah mich an und empfahl mir eine Drogentherapie.“ „Und zu meinem Erstaunen stimmte Florian sofort zu.“ Kai sah Florian stolz an. „Ich wollte weg von dem Zeug. Ich brauchte es nicht mehr. Aber ich hatte es halt zehn Jahre genommen.“ „Der Arzt sicherte mir einen Therapieplatz zu, wenn Florian den kalten Entzug allein schaffen würde. Ich versprach es dem Mann und er ließ mich und Flo mit zwei Packungen Tabletten allein. Natürlich hatte er mir seine Telefonnummer aufgeschrieben, falls etwas mit Florian sein sollte. Ganz ungefährlich war das ja nicht.“ Ralf sah Kai an. „Was für Tabletten waren das, die der Arzt dagelassen hat?“ „Ein leichtes Valium für die erste Woche und Morphium für die zweite.“ „Ist ein kalter Entzug wirklich so schlimm, wie Ex-Junkies immer sagen?“, Corinna schüttelte sich. „Schlimmer“, sagte Florian. „Aber ich hatte mich entschieden. Ich wollte weg von dem Zeug. Für mich begann damit ein zweiwöchiger Höllentrip.“ „Wo habt ihr die erste Woche durchgezogen?“, fragte Heinz. „Bei dir in der Wohnung?“ “Ja. Die ersten Tage im Bad. Ich habe Florian eine alte Decke auf den Boden gepackt und ihn dort hingelegt.“ „Ich hatte Angst. Kai redete die ganze Zeit auf mich ein. Versuchte mir Mut zu machen, aber er wusste auch, was kommen würde. Schließlich gab er mir eine von den Valiumtabletten und ließ mich allein.“ „Ich hatte alles soweit weggeräumt, womit Florian sich hätte verletzen können. Als ich nach ungefähr vier Stunden nach ihm sah, sah er ziemlich blass aus. Er hatte Krämpfe, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Ich hockte mich neben ihn und sagte, er solle hier nicht den Helden spielen. Die Kraft würde er noch brauchen.“ „Ich habe Kai in die Augen gesehen und nur noch geheult. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen. Kai nahm mich in die Arme und hielt mich eine ganze Weile fest. Den Rest weiß ich nicht mehr so genau. Nur Bruchstücke. Ich war die meiste Zeit besinnungslos vor Schmerzen.“ „Florian war zusammengeklappt. Für vier Tage war es das letzte Mal, dass er einigermaßen ansprechbar war. Danach... es war schlimm.“ „Du hast während der vier Tage doch auch nicht geschlafen, oder?“ Florian sah Kai dankbar an. „Konnte ich doch nicht. Du...“ Florian nickte. „Ich habe gekotzt wie ein Weltmeister. Und Kai hatte die angenehme Aufgabe, alles wieder sauber zu machen.“ „Das Saubermachen war nicht so wichtig. Ich musste aufpassen, dass du nicht auf den Rücken rollst und noch erstickst. Es war heftig.“ Die anderen nickten anerkennend. „Und nach den vier Tagen?“, fragte Ralf. „Warst du dann wieder in Ordnung?“ Florian lachte freudlos. „Dann ging es erst richtig los. Die Schmerzen waren da, aber sie reichten nicht aus, um meinen Verstand auszuschalten. Die nächsten zwei Tage habe ich fast nur geheult, weil ich es nicht ausgehalten habe. Ich dachte, ich würde sterben.“ „Es war hart, Flo so leiden zu sehen“, gestand Kai. „Verdammt hart. Ich habe fast die ganze Zeit bei ihm gesessen, ihn im Arm gehalten und ihm von seiner ach so tollen Zukunft vorgeschwärmt, die er nach dem Entzug haben würde. Nach den zwei Tagen ging es langsam aufwärts. Der Doktor schaute noch mal vorbei und meinte, das Gift wäre einigermaßen raus aus dem Körper. Er bewunderte Florian, dass der bei seinem Entschluss geblieben war.“ „Kai brachte mich vom Bad ins Wohnzimmer. Dort hatte er den Teppich weg gerollt und mir eine Luftmatratze aufgebaut. Er hatte seine HiFi-Anlage auf den Boden gestellt. Zusammen mit einigen Märchen und Hörbüchern. Er stellte mir die Hörbücher an und gab mir Trinken und eine leichte Hühnersuppe. Dann ließ er mich allein. Mir war das nur Recht. Ich wollte mich in meinem Selbstmitleid wälzen. Die nächsten drei Tage sah ich ihn kaum, obwohl er ständig in meiner Nähe war. Er gab mir alle zwölf Stunden meine Pillen, außerdem Essen und Trinken und ging dann wieder. Wenn ich ihn darum bat, wechselte er noch die CDs aus.“ „Ich hatte einfach das Gefühl, dass Florian den nächsten Teil allein schaffen musste. Und es war auch richtig so. Eineinhalb Wochen nachdem er den Entzug begonnen hatte, bat er mich eines abends, bei ihm zu bleiben. Ich setzte mich auf die Couch und schaute eine Weile mit ihm fern. Florian bot immer noch ein Bild des Jammers. Er war schweißgebadet und zitterte die ganze Zeit. Seine Haut hatte einen leicht gelblichen Ton angenommen. Er hatte sich eine leichte Form von Gelbsucht eingefangen. Aber der Doc meinte, das wäre normal. Als Flo eingeschlafen war, ging ich wieder in mein Schlafzimmer.“ „Allerdings war Kai am nächsten Morgen, als ich aufwachte, wieder da. Er hatte mir etwas zu essen hingestellt. Ein Milchbrötchen und meinen Joghurt.“ „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich war, als Flo das Brötchen nahm und langsam anfing, daran herum zu knabbern.“ „Hast du es vertragen?“, fragte Tanja vorsichtig. Florian nickte. „Ich habe ja nur ein paar Bissen gegessen. Es war das erste Mal seit über acht Jahren, dass ich wieder feste Nahrung zu mir genommen habe.“ Heinz grinste. „Hat’s geschmeckt?“ „Und wie.“ Kai lächelte leicht. „Nachdem Florian etwas gegessen hatte, wollte ich ihm seine Tablette geben, doch er wollte sie nicht.“ „Ich war gerade dabei, von einer Droge loszukommen, da wollte ich nicht von der nächsten abhängig werden. Morphium ist sehr gefährlich.“ „Ich war wahnsinnig stolz auf ihn. Ich räumte das Geschirr weg und setze mich dann neben seine Luftmatratze auf den Boden. Wir schauten uns einen Märchenfilm an. Schließlich ging es auf Weihnachten zu und da läuft so was ja im Fernsehen.“ „Wie lange vor Weihnachten war es?“ „Ungefähr zwei Wochen.“ „Stimmt“, murmelte Heinz. „Damals warst du überhaupt nicht zu erreichen.“ Kai nickte. „Ich hatte mit Flo mehr als genug zu tun.“ „Kai war nach meinem Entzug fix und alle. Als ich mich während des Märchens einmal zu ihm umdrehte, war er eingeschlafen. Ich fand das total süß, wie er gegen die Couch gelehnt dasaß und schlief. Ganz vorsichtig rutschte ich zu ihm und lehnte mich gegen ihn. Ich hatte meine Tabletten nicht genommen und brauchte schließlich etwas Trost.“ „Natürlich“, meinte Cora und kniff ein Auge zu. Kai lachte. „Es stimmt schon. Als ich wach wurde und Florians Körper an meinem spürte, war das für mich schon ein schönes Gefühl. Allerdings ging es ihm wirklich ziemlich dreckig. Er lag total verkrampft neben mir. Sein Gesicht war schweißbedeckt. Ich fragte ihn, ob er nicht doch eine Tablette haben wollte, aber er schüttelte nur mit dem Kopf. Ganz schwach hat er damals gemurmelt: ‘Ich pack das schon’.“ „Es war grausam. Ich hatte das Gefühl, mein Bauch würde platzen, solche Magenkrämpfe hatte ich. Kai stand kurz auf und holte mir eine Wärmflasche. Er wickelte sie mir mit einem Handtuch vor den Bauch und zog mich dann in seine Arme. Als die Krämpfe gegen Nachmittag nachließen, konnte ich es auch ein bisschen genießen.“ Mit einem leichten Lächeln sagte Kai: „Gegen Abend gab ich Flo noch einmal etwas zu essen und zu trinken. Danach ging ich ins Bett. Ich hatte vielleicht eine Stunde geschlafen, als ich jemanden neben meinem Bett bemerkt. Verschlafen sah ich hoch. Florian stand dort im Licht meiner Nachttischlampe. Er trug meinen Bademantel und konnte sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten.“ „Ich fragte Kai, ob ich bei ihm schlafen dürfe. Es war meine Art, mich zu bedanken.“ „Ich wusste, was Florian mir anbot. Ich nickte und schob die Decke zur Seite. Er zog sich den Bademantel aus und kroch zu mir unter die Bettdecke.“ „Hattest du was an?“, fragte Cora Florian grinsend. „Nein, natürlich nicht. Ich schlüpfte zu Kai ins Bett und lag erst mal ziemlich steif neben ihm. Ich wusste ja nicht, was er machen würde.“ „Und? Was machte er?“ Kai sah Michael strafend an. „so was indiskretes. Ich hauchte Flo einen Kuss auf die Lippen, wünschte ihm eine gute Nacht und schaltete das Licht aus. Dann legte ich meine Arme um seinen verkrampften, zitternden Körper, schloss die Augen und war ziemlich schnell weg.“ „Und ich lag in seinen Armen und konnte es wieder einmal nicht fassen, was für ein unsagbares Glück ich gehabt hatte.“ Florian lächelte. Er sah Kai fragend an. „Wie schwer ist es dir damals gefallen, mein Angebot abzulehnen?“ „Sehr schwer. Ich hatte mich ziemlich schnell in dich verliebt. Es gab nichts, was ich mehr wollte, als diese körperliche Nähe zu dir. Aber ich wollte auf dich nicht den Eindruck machen, den deine Kunden hinterlassen hatten.“ Florian lächelte Kai glücklich an. Der zog ihn in seine Arme und hielt ihn sanft fest. „Wenn man euch so sieht, könnte man glatt neidisch werden.“ Ralf legte den Arm um Coras Hüfte. Kai nickte ernst. „Es ist hart erarbeitet.“ „Erzählt weiter.“ Florian zuckte mit den Schultern. „Ich bekam den Therapieplatz bereits nach der zweiten Woche. Ich war eine Woche dort, dann meinten die Ärzte, ich würde es am Besten mit Kais Hilfe schaffen und schickten mich nach Hause.“ Florian grinste verlegen. „In Kais Wohnung, meine ich.“ Die anderen lachten. „Ich hatte Flo natürlich jeden Tag im Krankenhaus besucht und war froh, als der Leiter mir sagte, ich dürfe ihn wieder mit nach Hause nehmen. Er war in diesem Jahr mein schönstes Weihnachtsgeschenk. So kam es, dass ich am 22. Dezember mit Flo in meiner Wohnung ankam.“ „Ich war einfach nur erledigt und wollte ins Bett. Kai hatte nichts dagegen und brachte mich Richtung Schlafzimmer. Nun müsst ihr wissen, genau gegenüber von Kais Schlafzimmer liegt sein Wohnzimmer. Ich warf einen kurzen Blick hinein und blieb wie angewurzelt stehen.“ Kai lächelte. „Ich hatte das Wohnzimmer wieder in einen normalen Zustand gebracht. Und natürlich weihnachtlich dekoriert. Mit Tannenbaum und allem Drum und Dran.“ „Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas so Schönes gesehen. Meine Eltern hatten früher nie das Geld für einen Tannenbaum gehabt. Und nun stand dort dieses Gedicht von einem Baum. Kai hatte ihn ganz liebevoll geschmückt.“ „Nun hör aber auf“, sagte Kai verlegen. „Es war ein stinknormaler Baum mit stinknormalen Kugeln und Lichtern.“ „Und Geschenkpäckchen, die unter dem Baum lagen. Es war der helle Wahnsinn.“ „Ich sah, dass Flo nicht mehr an Schlafen interessiert war und führte ihn ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich auf das Sofa und starrte ungefähr drei Stunden den Baum an. Ich machte in der Zwischenzeit etwas zu essen und wollte den Tisch decken.“ Kai grinste breit. „Da bemerkte ich auch zum ersten Mal Flos Ambitionen zum Reporter. Er hatte eines der Päckchen in der Hand und starrte auf das Namensschild. Es war für ihn. Ich ging zu ihm und nahm es ihm aus der Hand mit der Ermahnung: ‘Ausgepackt wird erst am 25. Dezember.’ Flo hatte sich ziemlich erschrocken, lächelte dann aber.“ „Und ich bettelte den ganzen Abend, dass ich wenigstens eins auspacken dürfte. Doch Kai blieb hart.“ Heinz sah Florian fragend an. „Das sind Verhaltensweisen eines Kindes. Du warst 25.“ „Aber ich hatte nie eine Kindheit. Ich durfte mich nie sicher fühlen und mich mal gehen lassen. Erst bei Kai konnte ich meine Wünsche frei äußern, ohne Angst vor Schlägen. Er sah mich nur streng an und meinte, ich sei hartnäckig genug, um in seinem Job Erfolg zu haben.“ „Das war damals nur so dahin gesagt, aber als ich Florians Augen sah, wusste ich, was er wollte. Also überlegte ich, wie ich meinem Chef eine Arbeitsstelle abschwatzen könnte.“ Florian sah Kai erstaunt an. „Du hast damals schon geplant, mich zu RTL zu holen?“ „Sicher. Warum hätte ich sonst dein Vertrauen missbraucht und meinem Chef deine Lebensgeschichte erzählt.“ „Also Kai“, schimpfte Heinz. „Alte Plaudertasche.“ Florian nickte zustimmend. Er strich Kai sanft über die Wange. „Und wieder muss ich ihm dafür dankbar sein. Unser Chef hat mich nämlich einige Monate später zu sich eingeladen und nach einem längeren Gespräch gesagt, wenn ich die Therapie schaffe, stellt er mich ein. Wer es nach so langer Abhängigkeit schafft, clean zu bleiben, der hat eine Chance mehr als verdient.“ „Womit er ja auch Recht hat“, sagte Corinna. „Und du hast die Chance ja auch genutzt.“ „Wie man sieht“, sagte Kai und hauchte Florian einen Kuss auf den Hals. „Über den Job können wir uns doch später noch unterhalten“, maulte Tanja. „Mich würde viel mehr interessieren, wie es Weihnachten weiterging.“ Florian wurde leicht rot, während Kai grinste. „Und mir sagt man nach, ich wäre zu neugierig.“ „Bist du auch“, sagte Florian. Dann sah er die anderen an. „Ich musste mich also noch zwei Tage gedulden, bis ich die Päckchen aufmachen durfte. Allerdings hatte ich auch ein schlechtes Gewissen. Kai war so nett zu mir und verlangte nicht die geringste Gegenleistung. Also zog ich am 23. los, um ihm wenigstens ein kleines Weihnachtsgeschenk zu besorgen. Damit Kai sich keine Sorgen machte, hinterließ ich ihm einen Zettel.“ „Oh ja“, murmelte Kai. „Da stand: ‘Mach dir keine Sorgen, bin bloß in der Stadt und gegen Mittag wieder zurück. Ich baue keinen Scheiß.’“ Heinz sah seinen Freund grinsend an. „Hast du ihm geglaubt?“ „Kein Wort. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht in Panik zu verfallen.“ Alle lachten. „Aber Flo war dann wirklich gegen Mittag wieder da. Ziemlich durchgefroren und mit meinem Rucksack stand er vor der Tür.“ „Kai sah unglaublich erleichtert aus, als ich wieder zurück war. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, entschuldigte mich noch mal, weil ich so einfach abgehauen war und ging ins Wohnzimmer. Den Rucksack stellte ich unter den Weihnachtsbaum und heftete einen Zettel daran. Da stand drauf: ‘Finger weg’ Mein Lebensretter hatte in der Zwischenzeit sogar etwas zu Essen gemacht. Ich aß brav meinen Teller leer und verschwand dann im Bad. Wie gesagte, ich war wahnsinnig durchgefroren und wollte erst mal ein Bad nehmen.“ Kai zog mit gespielter Verzweiflung die Augenbrauen hoch. „Meine Wasserrechnung in diesem Monat hättet ihr mal sehen sollen. Furchtbar.“ Florian lachte auf. „Es war nötig. Ich konnte von Kais Schaumbädern einfach nicht genug kriegen.“ Verträumt sah er seinen Freund an. „Hey“, sagte Tanja. „Da fehlt doch ein Teil der Geschichte. Was war noch?“ „Genau. Alles erzählen.“ Cora sah die beiden Männer fordernd an. Ihre Ehemänner taten zwar zurückhaltend, waren aber genauso neugierig. Kai senkte den Blick. „Da es ein Tag vor Heilig Abend war, wollte ich noch ein paar Sachen von mir waschen. Meine Waschmaschine steht im Bad und da ich wusste, dass Flos Bäder immer etwas länger dauerten, klopfte ich vorsichtig und fragte, ob ich mal eintreten dürfte. Florian hat gelacht und gesagt, ich solle nicht so geschwollen daherreden.“ „Also kam er rein. Er sah richtig rot im Gesicht aus. Total niedlich. Für mich war es ein sagenhaftes Gefühl, dass sich ein Mann für mich interessierte. Kai packte seine Klamotten in die Waschmaschine, während ich aus der Wanne stieg und mich in ein Handtuch einwickelte. Ich ging zu ihm und sah ihm zu, wie er die Maschine anstellte.“ „Flos Blicke haben mich echt nervös gemacht. Als ich aufstand, stand er direkt hinter mir. Ich sah ihn eine ganze Weile an. Schließlich küsste ich ihn aus irgendeinem unerfindlichen Grund.“ „Ich hätte vor Freude an die Decke gehen können. Dieses Kribbeln im Bauch hatte ich vorher noch nie erlebt. Ich schlang die Arme um Kais Hals und hatte den dringenden Wunsch, ihn nie wieder loslassen zu müssen.“ Verträumtes Gemurmel war von den Frauen zu hören. „Als ich Kai losließ, war er nass. Ich sagte es ihm. Er lächelte mich an und fing an, die nassen Sachen auszuziehen. Ich beobachtete ihn dabei. Kais Körper hat mich von Anfang an fasziniert. Er ist so unglaublich athletisch und durchtrainiert.“ Kai lächelte leicht verlegen. „Kommt vom Boxen.“ Florian lachte und strich sanft mit der Hand über Kais Hemd. „Kai hat mich auf Händen getragen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Als er sein nasses Hemd ausgezogen hatte, streifte er mir das Handtuch von den Schultern, hob mich hoch und trug mich ins Schlafzimmer.“ Kai beobachtete schon die ganze Zeit die Damen in der Runde. „Schau sie dir an“, meinte er zu Florian. „Hast du schon mal darüber nachgedacht, Schriftsteller zu werden.“ Michael lachte. „Solche Drei-Groschen-Romane, oder was?“ Kai nickte. „Ihr seid unsensibel“, schimpfte Corinna. „Die Geschichte ist so romantisch. Und Florian kann wahnsinnig gut erzählen.“ „Ja, das kann er“, stimmte Kai zu. „Wie ging es dann weiter?“, fragte Cora. „Im Schlafzimmer, meine ich.“ „Nicht so, wie du denkst“, murmelte Kai. „Ihr habt nicht...?“ Heinz sah seinen Freund erstaunt an. „Nein. Ich hätte verdammt gern, aber ich konnte nicht.“ Kai sah aus den Augenwinkeln, wie Ralf seinen Bruder ein eindeutiges Zeichen zuwarf. „Nein Ralf, deswegen nicht. Damit hatte ich noch nie Probleme.“ Alle lachten. „Ich konnte Florian das nicht antun. Ich hätte ihn nur ausgenutzt.“ „Der Kerl war so verdammt anständig. Dabei wäre ich in diesem Moment so gern ausgenutzt worden.“ „Na du bist ja wohl auf deine Kosten gekommen.“ Florian lachte und hauchte Kai einen Kuss auf die Lippen. „Ja.“ Er sah die anderen an. Seine Wangen glühten in einem leichten Rot. „Kai hat mir gezeigt, dass er seine Hände nicht nur benutzen kann, um Berichte auf dem Computer zu tippen.“ Niki sah Florian offen an. „Und wie war es für dich, mal einen Anderen die Arbeit machen zu lassen?“ „Es war ein interessantes Gefühl. Anfangs fiel es mir etwas schwer, mich gehen zu lassen. Aber irgendwie schaffte Kai es doch, meine letzten Zweifel zu zerstreuen. Ich gab mich zum ersten Mal einem anderen Menschen freiwillig hin. Ich kenne Sex seit meinem achten Lebensjahr. Er war immer ein Bestandteil meines Lebens, selbst wenn ich es nicht wollte. Aber in dieser Nacht fühlte ich mich zum ersten Mal wohl dabei. Ich empfand endlich mal so etwas wie Befriedigung.“ „Und das mit 25. Krass.“ Cora sah Florian an. Sie lächelte. „Hast du eigentlich immer bei ihm geschlafen?“ „Klar. Es ist aber nichts weiter passiert. Kai hat mich die Nächte über nur im Arm gehalten und meine Alpträume verscheucht.“ „Und davon hatte er viele. Das erste halbe Jahr ist er fast jede Nacht wach geworden. Ich hatte ihm empfohlen, mal mit einem Therapeuten darüber zu reden, doch er wollte nicht.“ „Hast du es später mal gemacht?“ Heinz lächelte leicht. „Kann manchmal ganz entspannend sein.“ „Kai ist mein Therapeut. Bei ihm konnte ich alles loswerden, was mich bedrückte.“ „Nächster Tag, Heilig Abend“, sagte Tanja auffordernd. Florian und Kai lachten. „Wir waren vormittags auf dem Weihnachtsmarkt.“ Florian grinste. „Und Kai musste mich zurückhalten, sonst hätte ich mir gewaltig den Magen verdorben.“ „Florian hat so ziemlich von allem, was es dort zu essen gab, etwas gekauft. Obwohl er kaum etwas vertragen hat.“ „Wer hat gezahlt?“, fragte Mika. „Kai natürlich. Ich hatte ja kaum noch Geld. Das Letzte war für Kais Weihnachtsgeschenk draufgegangen.“ „Den Nachmittag haben wir in meiner Wohnung verbracht und uns Märchen angeschaut. Und Florian bearbeitete mich so lange, bis ich einwilligte, die Bescherung vorzuverlegen.“ „Ich war so neugierig. Vor allem, da ich inzwischen herausgefunden hatte, dass alle Päckchen unter dem Baum für mich waren.“ „Er fing dann sofort an, die Päckchen auszuwickeln. Ich sah ihm dabei zu. Er war wie ein kleines Kind.“ „Waren es deine ersten Geschenke?“ Florian nickte. „Kannst du dir gar nicht vorstellen, mm Michael?“ Der schüttelte den Kopf. „Ich hatte mir das grösste Paket zuerst vorgenommen. Es war voller Klamotten. Ich hatte ja von Zagreb nichts mitgenommen, außer den Sachen, die ich trug. Kai hatte mir hin und wieder Sachen mitgebracht, aber ich brauchte natürlich mehr.“ „Was hast du noch bekommen?“, fragte Cora neugierig. Florian überlegte. „Einen Rucksack.“ „Damit er meinen nicht mehr nehmen brauchte.“ Kai lächelte. „Ein Buch über Köln. Eine Statistik über unseren Sender. Einen Gameboy.“ „Über den hat er sich mit am Meisten gefreut.“ „Das beste Geschenk war eine Weihnachtsplatte mit kroatischen Liedern. Ich habe zwar nicht sehr viele gute Erinnerungen an meine Heimat, aber es ist nun einmal meine Heimat. Ich war Kai so unendlich dankbar.“ „Ich legte die Platte auf und wir hörten sie uns gemeinsam an. Dabei packte ich dann auch mein Geschenk aus.“ Er lächelte Florian an und zog dann seine Kette unter seinem Hemd hervor. „Die ist von Florian?“, staunte Ralf. „Das hast du nie erwähnt.“ „Was hat es damit auf sich?“, fragte Heinz. „Florian macht keine sinnlosen Geschenke, da bin ich mir sicher.“ „Da Kai meine Art der Dankbarkeit immer ablehnte, versuchte ich es auf eine andere. Der Buddha an der Kette ist ein Freundschaftsbuddha. Die grünen Augen symbolisieren Hoffnung. Die Kettenglieder sind Hände, die einander festhalten. Es war meine Art zu sagen, wie wichtig Kai mir geworden war und was ich mir für unsere gemeinsame Zukunft wünschte.“ Die anderen sahen sich die Kette jetzt genau an. „Du hast sie noch nie abgelegt, oder?“, fragte Heinz. „Nein“, Kai schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe es Florian an diesem Abend geschworen. Es war die einzige Art, wie ich ihm zeigen konnte, dass ich die Bedeutung seines Geschenks verstanden hatte.“ „Hat er dir erklärt, was sie bedeutet?“ „Ich habe sie mir lange angesehen. Er musste nichts sagen, ich habe es mir selber zusammengereimt. Und heute habe ich erfahren, dass ich Recht hatte.“ Ralf nahm den Buddha vorsichtig in die Hände. „Mann ist der schwer.“ Florian lachte leise. „Das ist reines Gold. Natürlich ist das schwer. Ich habe sie in einem Antiquariat gekauft. Der Verkäufer hatte keine Ahnung, was sie in Wirklichkeit wert ist.“ „Reines Gold?“, stotterte Ralf. „Und die Augen? Sind das...“ „Smaragde“, vollendete Kai den Satz. „Echte Smaragde.“ „Heftig.“ „Und weiter?“, drängelte Corinna. „Ich war Kai unendlich dankbar für alles und wusste trotz der Kette nicht, wie ich es ihm zeigen konnte. Es war zum Verzweifeln.“ „Ich sah und spürte Florians Gewissenskonflikt. Also wies ich ihn diesmal nicht zurück, als er mich küsste und vor mir auf die Knie sank. Allerdings ließ ich ihn nicht weitergehen. Ich fand es noch zu früh.“ „Meine Güte, bist du anständig“, murmelte Tanja. Florian lächelte leicht. „Am 27. Dezember erhielten wir einen Anruf von Kais damaligem Chef. Er teilte ihm mit, dass ich ab Januar aushilfsweise beim Sender anfangen könnte, wenn ich das wolle. Ich wollte natürlich.“ „Ich hätte einen Luftsprung machen können, so glücklich war ich.“ „Danach...“ Florian schauderte. „Danach hat Kai mich in sein Auto geladen und wir sind nach Mönchengladbach gefahren. Dort habe ich Heinz zum ersten Mal kennen gelernt.“ Heinz nickte. „Und meine Eltern“, fügte Kai hinzu. „Sie wissen bis heute nicht die Wahrheit über Florians Herkunft und es spielt auch keine Rolle.“ „Ich mag sie sehr. Und ich habe zum ersten Mal gesehen, woher Kais Kohle kommt.“ „Wenn man es nicht weiß, hält man ihn glatt für normal“, sagte Heinz grinsend und erntete einen bitterbösen Blick von Kai. „Kais Eltern sind sehr, sehr reich. Sie wohnen in einer riesigen Villa. Es war der helle Wahnsinn.“ Erstaunen machte sich auf den Gesichtern der anderen breit. Nur Heinz nickte wissend. Er kannte Kai schließlich schon sehr lange und war in dessen Zuhause lange Jahre ein und aus gegangen. „Zu Sylvester sind wir dann in die Alpen gefahren. Dort haben meine Eltern eine Hütte.“ „Hütte?“, fragte Florian und zog eine Augenbraue hoch. Kai grinste. „Große Hütte. Jedenfalls haben wir dort den Jahreswechsel gefeiert.“ Tanja beugte sich vor. „Wie?“, fragte sie. „Florians Augen strahlen so.“ Der senkte verlegen den Blick. „Wir kamen am 30. dort an. Es war ein Traum. Weißer Schnee, blauer Himmel. Ich war mit Kai ganz allein auf der Welt. Jedenfalls kam es mir so vor. Wir hatten etwas Essen mitgenommen, packten es aus und dann brachte Kai mir noch ein bisschen Skifahren bei.“ „Inzwischen hat er seinen Skilehrer-Schein. Er ist zig Mal besser als ich. Abends waren wir in der Sauna und haben den Abend mit einem Glas Champagner vor dem Kamin ausklingen lassen.“ „Es war traumhaft“, sagte Florian verträumt. Er saß auf Kais Schoß und hatte den Kopf gegen dessen Schulter gelehnt. „Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte Kai bereits Frühstück gemacht. Wir aßen und gingen dann wieder raus. Wir schlachteten einige Schneebälle und ich habe einen Schneemann gebaut.“ „Der sah gut aus. Ich habe irgendwo ein Foto davon Zuhause rumliegen.“ Kai dachte nach. „Nein, stimmt nicht, ich habe es hier. Ich fand es einfach zu schön.“ Er zog seine Brieftasche aus seiner Hose und klappte sie auf. Man sah einen grinsenden Florian neben einem dicken Schneemann. Einige lachten. Nur Niki sah das Bild ernst an. „Wahnsinn, warst du dünn. Wie hat Kai dich aufgepäppelte, dass du bei deiner ersten Sendung normal ausgesehen hast.“ „Spezialessen und Make Up. Aber wenn du dir Aufzeichnungen von damals ansiehst, ist noch deutlich zu erkennen, dass mit mir eine Menge nicht gestimmt hat.“ „Nach dem Mittagessen haben wir uns vor den Fernseher gesetzt und den Abend ruhig auf uns zukommen lassen. Zum Abendessen zauberte Kai mal wieder etwas ganz Spezielles. Ich konnte ja nach wie vor nicht viel essen. Aber er hat sich jedes Mal so viel Mühe gegeben.“ „Ich hatte Hintergedanken. Ich hatte für diese Nacht noch mehr geplant. Für Florian hätte ich alles getan, aber auch mein Körper verlangte nach seinem Recht.“ Leicht verlegen sah er die anderen an. Florian nickte leicht. „Gegen halb zwölf lag ich auf einem Fell vor dem Kamin und schaute zu, wie einige Holzscheite im Kamin verbrannten. Kai hantierte noch in der Küche und kam nach einer Weile mit zwei Gläsern heraus. Fruchtcocktail, da ich keinen Alkohol vertrage. Als ich ihm in die Augen sah, erkannte ich deutlich das Verlangen darin. Ich lächelte und nickte leicht.“ „Ich ließ mich neben ihm nieder und wir stießen schon einmal an.“ Kai sah in die erwartungsvollen Augen der anderen. Er zögerte, wußte nicht, ob er weitersprechen sollte. Schließlich ging es jetzt sehr ins Private. „Kai stellte die Gläser weg und zog mich in seine Arme. Ich küsste ihn zärtlich.“ Florian grinste. „Es dauerte nicht lange, bis unsere Sachen woanders lagen als wir. Wir erlebten beide ein Feuerwerk der besonderen Art in dieser Nacht. Für mich war es das allererste Mal in meinem Leben, dass ich Sex hatte, weil ich es wollte.“ „Wie war es?“, fragte Corinna. „Sagenhaft.“ Florian sah Kai an. Der erwiderte den Blick und lächelte seinen Freund an. Zärtlich küssten sie sich. „Im nächsten Jahr habe ich dann angefangen für RTL zu arbeiten und den Rest kennt ihr ja.“ „Was für eine Geschichte“, sagte Michael. „Und ich dachte, Wunder gäbe es nicht.“ „Doch“, sagte Florian gedankenverloren. „Ich habe in den letzten Jahren so viele erlebt.“
Wer hat denn hier geschlampt??? Noch kein Kommi?? DAS wird hiermit geändert, ich hoffe ich bleib net die Einzige. Auch wenn ich mich entschuldigen muss, das er so spät kommt.
Teil 1
- Die Story fängt ja gut an...die Zwei werden beobachtet. Uff!
- Wieso machen die beiden ein Geheimnis draus, wie sie sich kennengelernt haben? *Schulter zuck*
- Flo Heroin abhängig?? *tief einatme*
- Ich bin sprachlos; fassungslos; -> ohne Worte, Flos Vergangenheit.
- Flo "schwärmt" für Kai...hihi - Flo beginnt ein neues Leben in Köln.
Teil 2
- einfach süß wie die zwei von sich erzählen (die 1. Nacht zusammen)
- schön das Flo den Entzug geschafft hat
- die Frauen sind aber neugierig *g*
das war wieder eine schöne Story Kitty!!! *bin gerührt*
Ich mach's schnell: Eine Hammerstory... Echt krass, was Florian so alles erlebt hat... Deine Stories sind alle so real, dass ich dir jedes Wort glauben könnte....
Echt super gemacht und ich freu mich schon auf die nächsten Stories von dir!