Dunkel ist der Weltenspiegel, leer des legendären Zaubrers Schloss, seit gebrochen ward das Zaubersiegel, als der Jungfrau Blut darüber sich ergoß.
Kaum hat das Siegel den Boden berührt, heulend, brüllend öffnet sich der Hölle Tor, von ihrem König Gramor angeführt, schleichende Dämonen quellen daraus hervor.
Die Sonne wird vom Mond verdunkelt, namenlose Schrecken verbergen sich nicht mehr in der Dunkelheit es schrecklich munkelt, und auf leisen Flügeln kommt der Tod einher.
Finster sind die Schattentage, Dämonen, Teufel wüten blind, panisch stellt man dann die Frage, wo die Engel wohl geblieben sind.
In dieser finstren Zeit voll Blut, erhebt sich in der tiefsten Nacht, in der niemand in Frieden ruht, ein Engel der Hoffnung in ganzer Pracht.
Dunkelblaue Augen voll von lichtem Feuer, silberweißes Haar den Kopf umgibt wie heller Schein die goldnen Pfeile treffen jedes Ungeheuer, das Schwert vernichtet dunkles Sein.
Asceria ist ihr Name, strahlend wie ein Stern, erhob sie sich in kalter Finsternis, noch sind die hellen Tage fern, doch die Dunkelheit hat einen Riß.
Im tiefsten Herzen hat sie sich geschworen, nicht eher zu rasten und zu ruh'n, bis das der Feind den sie erkoren, ihre Anweisungen wird tun.
Gramor in seiner Höhle aber lacht, im Herzen bang vor der jungen Frau, denn obwohl seiner großen Macht, ist auch ihm manchmal flau.
Er fragt sich jeden Tag, was geschehen kann, wenn Asceria seinen Schlupfwinkel findet. Mit größtem Vergnügen er dann denkt daran, wie sie sich in seinen Armen windet.
Er faßt den tückischen Plan, ganz hinterrücks, sie in seinem Besitz zu bringen: welcher Moment des großen Glücks, um einen großen Sieg zu erringen.
Asceria, indes läßt Vorsicht walten, sie hat von Gramors dunklem Plänen erfahren, hält sich fern von dunklen Gestalten, niemand wird sie vor drohender Gefahr bewahren.
Doch eines Nachts zur dunkelsten Stund, nach einer langen Schlacht, öffnet sich in ihrem Zelt ein Höllenschlund, durch Zauber sie nicht erwacht.
Noch im Schlafe wird sie vor ihn gebracht, Gramor läßt sie auf die Knie bringen, wünscht dann laut, daß sie erwacht, indes Dämonen sie zu Boden ringen.
Zu seiner Braut hat Gramor Asceria erkoren, will damit wieder der Welt beweisen, bis der gemeinsame Sohn geboren, daß er dem Schicksal den Weg wird weisen.
Asceria sich Gramor nicht ergibt, denn noch ist ihr Kampfgeist nicht gebrochen; ihre Freiheit die sie zu sehr liebt, erhält sie sich auch über Wochen.
Gramor wütet jeden Tag ein wenig mehr, ihm gelingt es nicht, den Widerstand zu brechen; bald nähert sich der Höll' das helle Heer, um Asceria zu rächen.
Aseria fühlt das Nahen, wieder heller Zorn entflammt, entwindet sie Gramor das mächtige Schwert, mit all ihren Kräften es in seinen Körper rammt; fühlt sie sich nicht mehr ganz so entehrt.
Sie tritt vor ihre Leute vom Dämonenblut bedeckt, ihr ist ganz leicht um das Herz, das mächtige Schwert in den Himmel gereckt, fühlt sie nicht den mächtigen Schmerz.
Langsam sie in die Knie geht. das Dämonenblut seine giftige Wirkung zeigt, sie es immer noch nicht ganz versteht, und ihren Schmerz verschweigt.
Langsam, ganz langsam sinkt sie nieder, liegt entspannt dann im weichen Sand, schließt endlich sorglos ihre Lider, ihren Frieden sie nun fand.
Asceria war ihr Name, sie erhob sich wie ein Stern, kämpfte mutig in der dunklen Nacht; deshalb sind die hellen Tage nicht mehr fern, strahlt die Sonne wieder in der hellen Pracht.