"Weißt du was, Alex? Wir werden nach dem Kaffeehaus-Besuch jeder zu sich nach Hause fahren. Vielleicht sind wir einfach schon zu lange zusammen heute. Ich hab nämlich das Gefühl, dass heute irgendwie ein Wurm drinnen ist." bemerkte Michael plötzlich. Alex sah ihn erstmal erstaunt an, dann jedoch nickte sie. "Vielleicht hast du Recht." „Ich denke schon. Wir sind es einfach nicht mehr gewohnt, soviel Zeit miteinander zu verbringen. Lass uns erst daran gewöhnen, dass wir zusammen sind. Ich glaube, wir müssen beide erst in diese Beziehung hineinwachsen. Wir waren einfach zu lange alleine.“ Wieder nickte Alex. "Ja,.......zu lange....da könntest du Recht haben!" Michael grinste. "Du wiederholst dich, Kleines. Schau, da sind wir." meinte er. Beide stiegen aus. Vor der Haustür nahm er Alex in den Arm und küsste sie sanft. "Sehen wir uns morgen?" fragte er leise und blickte ihr in die Augen. "Ja, wir sehen uns morgen. Natürlich! Und danke nochmal für den Kaffee, den habe ich gebraucht." Michael hatte Alex auf den Kaffee eingeladen und bedankt hatte sie sich bis jetzt noch nicht, das fiel ihr gerade wieder ein. "Aber bitte, gerne geschehen, Mäuschen." nuschelte er. Wieder küsste er sie zärtlich und sanft. "Eigentlich möchte ich dich gar nicht gehen lassen, weißt du das?" meinte sie und kuschelte sich in seine Arme. Verträumt lächelte Michael vor sich hin. "Vielleicht ist es besser, wenn wir uns ein paar Stunden nicht sehen, Alex. Wenn du ehrlich bist, haben wir uns heute seit dem Frühstück nicht mehr viel zu sagen gehabt. Ich habe Angst, dass wir uns streiten, weißt du. Und ich möchte dem aus dem Weg gehen." Alex nickte. "Ich weiß, was du meinst, aber dann geh jetzt, bevor es mir noch schwerer fällt!" Michael nickte nur. Schweren Herzens ließ er sie los und ging zu seinem Auto, das nicht weit von ihrem Wohnhaus entfernt parkte. Einmal sah er sich noch um. Alex stand noch vor der Tür und winkte ihm kurz zu, ehe er ins Auto stieg und rasch verschwand. Sie sah ihm noch nach, bis er um die Ecke verschwunden war und ging dann in ihre Wohnung.
Seufzend blickte sie sich um. Irgendwas fehlte, stellte sie bedauernd fest. Alex war überrascht über ihre Gedanken. War sie nicht noch Minuten zuvor mit ihm einer Meinung gewesen, sich einige Stunden nicht zu sehen? Kaum war sie alleine in der Wohnung fehlte er ihr schon. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Nachdenklich sah sie sich um und überlegte, was sie machen könnte. Sie beschloss, endlich einmal wieder richtig aufzuräumen. Unwillig schüttelte sie den Kopf über sich. Hab ich schon solche Langeweile, dass ich freiwillig aufräume. Aber ich sollte es trotzdem tun, dachte sie sich und machte sich schließlich an die Arbeit. Alex war erstaunt, dass es so leicht von der Hand ging. Im Nu hatte sie im Wohnzimmer aufgeräumt, Staub gewischt und war mit dem Staubsauger durch den Raum gehuscht. Stolz betrachtete sie das Ergebnis und erschrak, als sie auf die Uhr sah. Es war bereits zweiundzwanzig Uhr geworden. Das hatte sie bei ihrer Tätigkeit gar nicht bemerkt. Jetzt erst merkte sie, wie müde sie geworden war. Daher beschloss sie, endlich ins Bett zu gehen. Rasch räumte sie noch die Dinge weg, die sie zum Aufräumen gebraucht hatte und verschwand endlich ins Bad. Sie wurde erst wach, als der Wecker sich meldete. Verschlafen machte sie ihn aus und starrte einige Zeit zur Decke. Es dauerte eine Weile, bis sie sich endlich erhob, um ins Bad zu schlurfen. Wieder stellte sie sich unter die Dusche und ließ warmes Wasser auf sich herunter prasseln. Die Nacht alleine hatte ihr ausgesprochen gut getan. Sie hatte tief und traumlos geschlafen und war aus diesem Grund auch ausgeschlafen. Deshalb war sie auch zu jeder Schandtat bereit.
Eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür. Michael hatte solche Sehnsucht, dass er sie nun abholen wollte. Erfreut ließ sie ihn ein. "Guten Morgen, Süßer. Freut mich, dass du da bist." erklärte sie ernst. Nach einem Blick auf die Uhr fuhr sie fort: "Wir haben noch soviel Zeit, dass wir Kaffee trinken können." "Ich weiß, deswegen bin ich auch so früh hier. Außerdem hast du mir gefehlt!" Alex lächelte vor sich. Sie musste zugeben, dass es bei ihr nicht so gewesen war, deshalb sagte sie nichts. Sie wollte ihm nicht weh tun. Er setzte sich auf einen der Stühle in der Küche und sah ihr dabei zu, wie sie Kaffee in die Tassen schenkte. Als sie den Kaffee eingefüllt hatte, setzte sie sich neben ihn und stellte die Tasse vor seine Nase. "Es geht nichts über einen Kaffee am frühen Morgen." stellte er fest und lächelte sie an. "Hab ich überhaupt schon einen Kuss bekommen, Süße?" "Hast du dir denn schon einen verdient?" "Also, weißt du? Was soll denn diese Frage? Selbstverständlich hab ich schon einen verdient! Dass du überhaupt soetwas fragen kannst. Ich versteh dich nicht." brummte Michael. Schließlich grinste er doch, als er ihr ins Gesicht gesehen und gemerkt hatte, dass sie ihn nur auf den Arm genommen hatte. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn sanft. "Du hast immer einen verdient, Süßer..." Michael genoss diesen Kuss unheimlich. Er spielte mit ihrer Zunge. Irgendwann merkte er, dass sie ihn immer leidenschaftlicher küsste. Vorsichtig zog er sie auf seinen Schoß, ohne den Kuss dabei zu lösen. Sachte legte er seine Arme um ihren Körper und presste sie eng an sich. "Du hast mir unheimlich gefehlt." wiederholte er. "Hoffentlich ist dir das auch so gegangen." "Natürlich hast du mir gefehlt, aber wenn ich ehrlich sein soll, hat es mir auch ganz gut getan!" Erstaunt blickte er sie an. "So wollte ich das aber nicht hören, weißt du das!" meinte er endlich ziemlich empört. "Ich weiß, aber ich möchte doch ehrlich sein. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass du mir nicht gefehlt hast....!" "Weißt du was. Lassen wir dieses Thema jetzt. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir uns dabei im Kreis drehen." brummte Michael und küsste sie auf die Nasenspitze. "Ja, das könnte passieren!" Alex grinste und streichelte über seinen Kopf. Sie erhob sich, hielt ihm die Hand entgegen und zog ihn hoch. "Schau nicht so." fuhr sie fort. "Wir sollten uns auf den Weg ins K11 machen. Stell dir vor, ich komm gleich am ersten Tag nach dem Krankenstand zu spät. Wie sieht dass denn aus." Leise seufzte er und folgte ihr in den Flur, wo sie ihre Schuhe und die Jacke überzog.
Das erste, das ihnen beim Betreten des Büros auffiel, war, dass Gerrit noch nicht da war. Alex und Michael waren darüber ziemlich erstaunt, denn in den letzten Wochen war sogar Gerrit immer pünktlich gewesen. Mitten auf Michaels Schreibtisch lag ein Zettel, auf dem stand, dass Kollege Grass eine Woche Urlaub hatte. Michael ließ sich seufzend auf seinen Stuhl fallen. "Und das alles nur, wegen mir!" meinte er leise. Alex zog eine Augenbraue hoch. Also hatte er am Abend zuvor darüber nachgedacht. "Gut, dass du das einsiehst ...!" murmelte sie. "Im Grunde genommen hat das ganze nur deshalb solche Ausmaße angenommen, weil ich dir endlich meine Liebe gestanden habe. Ich hätte mich zurückhalten sollen, wie ich es mir vorgenommen habe. Und alles wäre beim alten geblieben." stellte Michael fest. "Bereust du es jetzt mit uns? Dann sag es bitte gleich....!" Michael seufzte. "Wird mir jetzt jedes Wort auf die Waagschale gelegt? Du weißt, dass ich es nicht bereue. Ich dachte, dass du es vor zwei Tagen hättest merken müssen. Ich finde es super, dass wir zusammen sind." erklärte er ernst. "Ja, Michael, dann sag solche Dinge nicht! Überlege dir mal, ob du mir damit nicht weh tun könntest.....! Und denkst du etwa, es wäre ewig so weiter gegangen? Irgendwann hätte er es dir so oder so gesagt, weil er es nicht mehr ausgehalten hätte, oder es wäre durch Zufall heraus gekommen!" Michael hielt es für sinnvoller, nichts mehr zu sagen. Er fuhr seinen Rechner hoch und begann mit seiner Arbeit. Auf seinen Kaffee verzichtete er dieses Mal. Auch Alex sagte nichts mehr. Es würde besser so sein, denn sonst würden sie sich nur streiten und das wollte sie nicht.
Den ganzen Vormittag über arbeiteten sie schweigend, da sich die Akten in den letzten Tagen bedenklich angehäuft hatten. Kein einziges Mal läutete das Telefon. Doch gegen Mittag öffnete sich die Bürotür ziemlich schwungvoll, und der Staatsanwalt stand mitten im Raum. Alex schreckte auf und sah ihren Vorgesetzten erstaunt an. "Hallo, Herr Staatsanwalt! Ist etwas passiert?" Kirkitadse schüttelte nur den Kopf und starrte Alex einige Sekunden lang an. "Wie lange sind denn Sie wieder im Dienst? Ich habe noch gar nicht mitbekommen, dass Sie aus dem Krankenhaus entlassen sind." gab er schließlich kleinlaut zu. "Seit vorgestern. Heute bin ich den ersten Tag wieder da, aber das stand doch auf der Krankmeldung!" "Die hab ich doch gleich ans Personalbüro weitergeleitet, ohne sie genau durchzulesen." gestand der Staatsanwalt verlegen. Es war selten, dass er es war. "Naja, jetzt wissen Sie es ja!" Kirkitadse nickte nur und blickte sich im Büro um. „Wo ist denn Herr Grass?“ wollte er plötzlich wissen. Michael kramte in seinem Papierkorb und fischte den kleinen Notizzettel heraus, auf dem stand, dass Gerrit in den nächsten Tagen nicht kommen würde. Er stand auf und drückte ihm den Zettel in die Hand, dann setzte er sich wieder. Der Staatsanwalt las sich den Zettel durch und sah Michael fragend an. "Wieso weiß ich davon nichts?" "Ich habe angenommen, dass es Ihnen gesagt wurde. Tut mir leid, dass ich mich da geirrt habe. Ist eigentlich etwas geschehen?" wiederholte Michael Alex´s Frage vom Beginn des Gespräches. "Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur nach Ihnen sehen, ob alles in Ordnung ist!" Alex und Michael waren ziemlich erleichtert. "Ach übrigens, da fällt mir ein. Ich wollte gestern noch einige Akte haben, die ich in den nächsten Tagen für Prozesse brauche. Sind die schon fertig?" fragte Kirkitadse plötzlich, als er schon an der Tür stand. "Ich denke schon. Sind es diese hier?" fragte Michael und zeigte dem Staatsanwalt einen Stapel Akten. Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, leider nicht. Ich habe Herrn Grass gebeten, sie fertig zu machen.“ brummte er nur und verschwand nun doch sehr rasch. Leise seufzte Michael. Gerrit schien wirklich nicht ganz bei der Sache zu sein im Moment, und er war daran Schuld. Das wusste er. Alex beobachtete ihn einige Minuten. Sie wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte. Sie ahnte, dass sie sich auf eine heftige Diskussion gefasst machen musste. "Was soll ich denn jetzt nur machen?" fragte Michael betroffen und stützte seinen Kopf in die Hände. Plötzlich hatte Alex Mitleid mit ihm. "Versuche, mit ihm zu reden. Vielleicht klappt es dieses Mal." versuchte sie ihm Mut zu machen. "Ich habe Angst, dass ich wieder so reagiere wie gestern Morgen!" gab er leise zu. Alex musste lächeln. "Dann schrei ihn nicht an, versuche es mit einem freundschaftlichen Ton." schlug sie schließlich vor. "Alex, du kennst mich doch, das kann ich manchmal einfach nicht! Außerdem weiß ich nicht, wie ich richtig mit ihm umgehen soll. Ich war noch nie in solch einer Situation!" "In einer solchen war ich auch noch nicht, also kann ich dir nicht wirklich einen sinnvollen Ratschlag geben, Michael. Vielleicht ist es besser, wenn du nochmals darüber schläfst und mit Gerrit erst über das Thema sprichst, wenn du selbst damit klar kommst." "Und wie lange soll ich dann noch damit rumlaufen? Alex.....das ist nicht so einfach.....Gerrit ist mein bester Freund....!" "Das hat man in den letzten Tagen aber nicht wirklich bemerkt." stellte Alex fest. "Komm, lass uns endlich Feierabend machen. Ich möchte einfach nur noch nach Haus." Michael nickte und fuhr seinen PC herunter. "Gehen wir noch etwas essen?" fragte er. Er sah sie bittend an, sodass sie nicht "Nein" sagen konnte. Stunden später stellte sie fest, dass sie seine Anwesenheit sehr genossen hatte. Der Abend mit ihm hatte ihr unheimlich gefallen, musste sie sich eingestehen.
"Michael?" fragte Alex zaghaft, als sie vor Michaels Wagen standen. Fragend schaute er auf sie herab. "In welche Wohnung fahren wir denn heute?" erkundigte sie sich neugierig. "Mir ist es egal. Meinetwegen können wir heute zu mir fahren, neulich waren wir bei dir, aber ich warne dich davor: Es ist nicht aufgeräumt!" grinste er und zog sie in seine Arme. Alex lachte kurz auf. "Ich tu das nicht für dich, keine Angst." erklärte sie ernst. "Deine Geheimnisse bleiben also geheim!" "Was denn für Geheimnisse? Ich habe keine.....!" "Da hast du noch mal Glück gehabt." lachte Alex. Sie zog seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn sehr sanft. "Ich freu mich, wenn wir alleine sind." gestand er leise, als sie sich endlich voneinander gelöst hatten. "Ich merk´s....!" grinste sie und sah an ihm herab. Michael errötete leicht. "Ich bin ja schließlich auch nur ein Mann." gestand er leise. Rasch öffnete er ihr die Autotür und stieg endlich selbst ein, nachdem er diese wieder geschlossen hatte. Alex grinste nur vor sich hin. Endlich fuhren sie los.
Sie war schon lange nicht mehr in seiner Wohnung gewesen. Es sah tatsächlich so aus, wie er es gesagt hatte. Alex schüttelte nur den Kopf. "Ich habe dich ja vorgewarnt, mein Schatz!" verteidigte sich Michael. "Ich weiß, ich weiß. Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass es auch tatsächlich so aussieht." erwiderte Alex. Sie schob ein paar Kleidungsstücke zur Seite, damit sie sich auf das Sofa setzen konnte. "Hast du Mineralwasser zu Hause?" wollte sie wissen."Ja....warte mal...hier irgendwo....!" Er räumte einige Dinge zur Seite und zog irgendwo eine Flasche Wasser hervor. Grinsend und stolz, sie gefunden zu haben, hielt er sie ihr hin und holte anschließend Gläser aus der Küche. Alex verzog das Gesicht. "Das ist ja warm? Soll ich das jetzt wirklich trinken?" fragte sie entrüstet. "Vielleicht habe ich noch was im Kühlschrank....ich gucke mal,ja?" Er ging noch einmal zurück in die Küche und sah im Kühlschrank nach. Einige Sekunden später betrat er das Wohnzimmer wieder mit einer kalten Flasche. "Glück gehabt, mein Schatz!" grinste er. "Das glaube ich auch. Aber jetzt setzt dich mal zu mir, Süßer. Ich möchte kuscheln." nuschelte sie. Verlegen lächelte sie ihn an. Grinsend ließ er sich neben sie fallen und legte seine Arme um sie. Sie schmiegte sich wie angekündigt an ihn und genoss unheimlich seine Nähe. "Warum hab ich nie mitbekommen, was du für mich empfindest?" dachte sie plötzlich laut nach.
"Weiß ich nicht. Ich habe es selber lange nicht wahrhaben wollen!" gestand er. "Und selbst dann wolltest du nichts sagen, nicht wahr? Ich muss gestehen, dass es bei mir erst vor kurzem gefunkt hat. Nur konnte ich es noch nicht zuordnen." gab Alex zu und kuschelte sich enger an ihn. "Inzwischen weiß ich, dass ich nicht mehr ohne dich sein will." "Ich hab es gemerkt. In letzter Zeit hast du meine Einladungen immer öfter abgelehnt!" meinte er und zog eine traurige Schnute. "Irgendwie hast du es dann aber doch geschafft, mich herum zu kriegen, oder. Du brauchst aber gar nicht mehr traurig zu sein. Wahrscheinlich wollte ich keine Nähe aufkommen lassen. Wirklich begründen kann ich meine Absagen nicht." gestand Alex. Sie versteckte ihr Gesicht an seiner Brust. Lächelnd streichelte er über ihren Kopf. "Ist schon okay, die Situation hier entschädigt doch alles." "Findest du?" fragte sie erstaunt, hob den Kopf und schaute um sich. Michael begann zu lachen. "Wie lange höre ich das nun wieder, mein Engel. Ich weiß doch eh, dass ich kein Hausmann bin. Vielleicht könntest du mir mal helfen, alles wieder auf Vordermann zu bringen." schlug er vor, ein Grinsen lag noch immer auf seinen Lippen. "Ach.....daher weht der Wind....deswegen wolltest du also zu dir! Nur, damit hier mal wieder Ordnung ist!? Na klasse...!" Verlegen blickte er in ihre Augen. "Aber heute mag ich nicht mehr. Schau mal auf die Uhr. Zum Aufräumen ist es wohl schon zu spät." stellte Michael fest. "Das glaube ich wohl auch, und morgen sind wir wieder in meiner Wohnung!" grinste sie. Er wirkte enttäuscht. "Wenn du meinst, Süße." murmelte er nur und blickte sich kurz im Raum um. Es sah wirklich grässlich aus. Überall lag Kleidung herum, von den Bierflaschen abgesehen, die überall am Tisch herum standen. "Okay, du hast gewonnen. Morgen fahren wir hier her und räumen dein Chaos auf. Aber nur, wenn du mir hilfst....!" Eifrig nickte Michael, seine Augen begannen zu strahlen. "Aber ich befürchte, dass wir da mehrere Tage brauchen werden, so wie es hier aussieht! Ich befürchte nämlich, dass sich dieses Chaos in der ganzen Wohnung ausgebreitet hat." fuhr Alex fort. Michael nickte erneut und sah sich um. "Du hast Recht.....ich bin nun mal ein Mann." "Ach, quatsch. Was soll den diese blöde Aussage? Dein Schreibtisch ist ordentlich aufgeräumt, deine Kulis schauen alle in eine Richtung. Du legst Wert auf ordentliche Kleidung. Nur deine Wohnung ist ein Saustall. In Zukunft wird das nicht mehr so sein, Süßer. Gemeinsam werden wir dein Chaos beseitigen." sagte sie streng. "Ja, Mama.....!" Leise seufzte er. "Und jetzt lass uns endlich von etwas anderem sprechen. Ich habe keine Lust, den restlichen Abend mit dir über deine Wohnung zu plaudern. Könnte mir schon was anderes vorstellen!" erklärte sie. "Ja? Was denn?" fragte er und musste sich ein Grinsen verkneifen. "Wie wäre es, wenn wir miteinander duschen gehen würden?" "Duschen?" er sah sie nachdenklich an und nickte dann grinsend. "Überlege doch nicht so lange, Süßer." bat Alex. Sie begann, seine Brust zu streicheln. "Da kommt mir gerade ein ziemlich blöder Gedanke." murmelte sie und lächelte zu ihm hoch. "Der wäre?" "Du und deine Fragen! Kannst du dir das nicht denken. Ich hab einfach Lust auf dich." erklärte Alex. "Warum sagst du das nicht gleich?" fragte er lachend und zog sie hinter sich her ins Bad.
Lange schmusten sie, während das warme Wasser auf sie herunter prasselte. Keiner der beiden wollte die tolle Stimmung zerstören! Doch dann läutete es an der Haustür. Alex sah Michael genervt und enttäuscht an. "Gerade jetzt?" flüsterte sie und streichelte ihm im Schritt. "Es hätte ruhig später läuten können. Hast du einen Bademantel für mich?" "Bleib doch einfach hier...es hört auch irgendwann wieder auf zu klingeln!" flüsterte er leise und zog sie wieder zu sich. Doch nichts dergleichen geschah. Es wurde nur noch fordernder. "Na, dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Tür zu öffnen." brummte Michael. Er verließ die Dusche, wickelte sich nur ein Handtuch um die Hüften und ging zur Tür. An seine deutlich sichtbare Erregung dachte er im Augenblick nicht. "Mann, was ist denn?" Genervt riss Michael die Tür auf und starrte in Gerrits große Augen, die ihn von oben bis unten beäugten, und das ziemlich deutlich. Fragend schaute Gerrit Michael dann an. „Was ist?“ wollte Michael schließlich wissen, als sein Freund und Kollege nichts sagte. „Möchtest du mich nicht mal reinlassen?“ "Ähm....ja, tut mir leid...komm rein!" Michael trat einen Schritt zur Seite, um seinen Kollegen herein zu lassen. Gerrit schaute ihn wieder von oben bis unten an. "Du siehst sexy aus, Michael." stellte er schließlich anerkennend fest. Der sah Gerrit aus großen Augen an und schluckte vorerst eine Antwort hinunter. Auf dem Weg ins Wohnzimmer murmelte er schließlich: "Ich war gerade unter der Dusche." "Es tut mir leid, ich wollte euch nicht stören....vielleicht sollte ich wieder gehen!" "Gerrit, lass mal gut sein. Setz dich einfach, wenn du noch Platz findest. Ich werde mir noch etwas anziehen gehen, wart noch einen Augenblick auf mich." bat Michael. Gerrit nickte und setzte sich auf das Sofa. Verträumt sah er ihm hinterher. Noch immer war er in seinen Freund verliebt, obwohl er inzwischen wusste, dass der eine Partnerin hatte. Er hoffte doch noch immer, ihn für sich gewinnen zu können. Kurze Zeit später kam Michael zu ihm zurück und setzte sich ihm gegenüber. "Also? Was führt dich zu mir?" Betreten blickte Gerrit zu Boden. Mit einem Mal wusste er nicht so recht, wie er mit seinem Gespräch beginnen sollte. Michael sah ihn fragend an und wartete auf eine Antwort. "Gerrit? Bist du hier, um mich anzuschweigen? Ich denke nicht...!" "Du hast recht. Ich wollte mit dir über gestern morgen reden! Hab wohl ein wenig über reagiert." murmelte Gerrit endlich, nachdem er noch eine Weile nachgedacht hatte. "Ich glaube, da liegt es eher an mir, mich zu entschuldigen! Ich habe überreagiert. Das tut mir leid, ehrlich.....aber im Moment weiß ich einfach noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass du schwul bist, Gerrit, wirklich, aber ich muss mich daran erstmal gewöhnen und vor allem daran, dass ich derjenige bin, der dir den Kopf verdreht!" Gerrit errötete leicht. "Ich kann doch auch nichts dafür ..." murmelte er schließlich verlegen. "Das weiß ich doch. Ich hab nur festgestellt, dass ich dich eigentlich nicht sehr gut gekannt habe, und ich war darüber ziemlich erschüttert." antwortete Michael, noch immer ziemlich betroffen darüber, dass er nicht wirklich bemerkt hatte, wie es um Gerrit stand. "Das sollte ja auch so sein und ich bin ehrlich gesagt froh darüber, es geschafft zu haben. Aber als ich gehört habe, dass da was mit Alex läuft.....das war einfach zu viel!" "Das war nicht wirklich zu übersehen. Ich hoffe, es gelingt mir, auf deine Gefühle Rücksicht zu nehmen. Ich wusste mir vergangene Woche nicht wirklich etwas mit dir anzufangen, weil du so schlecht gelaunt warst und ich nicht wusste, weshalb. Wenigstens dieser Punkt ist jetzt geklärt." Gerrit nickte und senkte den Blick. "Vielleicht.....sollte ich besser wieder gehen! Alex wartet sicher auf dich...!" "Gerrit, ich wollte sowieso mit dir sprechen, weil ich keine Ruhe mehr hatte, weil wir uns gestritten haben. Sie hat mich doch die restliche Nacht. Aber willst du noch etwas zu trinken. Ich hab noch kaltes Bier im Kühlschrank." Gerrit zuckte unentschlossen mit den Schultern. Er wusste nicht so recht, ob er noch bleiben oder doch besser gehen sollte. Michael konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Willst du wieder davonlaufen, Gerrit? Du weißt doch sehr gut, dass du nicht störst." "Ist vielleicht trotzdem besser, wenn ich gehe....!" Michael seufzte. Rasch überdachte er das Gespräch. Er hatte das Gefühl, keine Fehler gemacht zu haben. Warum, um alles in der Welt, wollte Gerrit schon wieder fahren? Gerrit erhob sich schließlich. "Wir sehen uns, Michael. Spätestens nächste Woche...!" "Wenn du meinst! Ich habe wohl keine Chancen, dich aufzuhalten, oder?" stellte Michael fest. Gerrit schüttelte nur den Kopf und war auch schon verschwunden. Seufzend sah Michael ihm nach und ging zu Alex, die immer noch im Bad beschäftigt war.
"Du bist noch immer nicht fertig, Kleines?" fragte er sehr erstaunt. "Ich werde euch Frauen wohl nicht verstehen, egal wie alt ich sein werde. Du bist doch hübsch genug, du brauchst dich nicht noch mal extra herzurichten." "Das mache ich doch nur für dich!" grinste Alex. "Das weiß ich doch, Süße ...." nuschelte er und zog sie an sich. "Wo warst du eigentlich so lange?" wollte sie wissen und sah ihn fragend an. "Ich habe ein kurzes Gespräch mit Gerrit gehabt. Warum er jetzt schon gegangen ist, kann ich dir nicht sagen." "Ich kann es mir vorstellen!" "Ach ja? Kannst du mir das dann auch mal erklären?" bat Michael. "Du hast ihm halb nackt die Tür geöffnet. Ich wäre da an seiner Stelle auch nicht ruhig geblieben....!“ "Ach nein? Warum denn das? Kannst du mir das erklären?" Alex schüttelte den Kopf. "Sind wir heute schwer von Begriff, Michael! Das Handtuch um deine Hüften und deine deutlich sichtbare Erregung werden ihm den Rest gegeben haben. Der steht doch auf dich, schon vergessen?" "Natürlich habe ich es nicht vergessen, Alex. Aber wenn er auch grade in einem so ungünstigen Moment kommt....ich meine er muss doch damit rechnen, dass ich dusche oder so...!" "Ja, ja, ... oder so! Er weiß doch, dass wir zusammen sind, da muss auch damit rechnen, dass wir vielleicht gemeinsam duschen." "Ja, das sage ich doch.....Alex, ich kann und möchte hier zu Hause nicht auch ständig Rücksicht nehmen müssen, nur weil es sein kann, dass Gerrit kommt...!" "Weißt du was, ich halte diese Diskussion für ziemlich überflüssig. Es ist nicht schlecht, wenn einer auf den anderen Rücksicht nimmt und fertig. Ich sollte vielleicht noch mit Gerrit reden." "Aber ich sehe nicht ein, dass ich wenn ich mit dir ganz alleine bin, Rücksicht darauf nehme, weil es ja sein könnte, dass er vorbei kommt....!" "Hab ich davon etwas gesagt, Süßer? Reg dich wieder ab und komm einfach mit, ich hab keine Lust mehr, mit dir über dieses Thema noch zu diskutieren. Lass uns endlich ins Bett gehen." bat Alex energisch. Sie nahm einfach Michaels Hand und zog ihn mit sich ins Schlafzimmer. Schweigend folgte er ihr und legte sich auf das Bett. Es dauerte ewig, bis sie endlich einschlafen konnten.
Michael wurde durch das Läuten des Handys geweckt. Wütend suchte er es auf dem Nachtkästchen und merkte nach endlosen Minuten, dass es im Wohnzimmer herum lag. Seufzend stand er auf. "Naseband?" meldete er sich leicht genervt. Er hatte vorher nicht auf das Display geschaut. "Hallo, Papa. Fein dass ich dich endlich erreiche. Was ist denn bei dir los, weil du keine Telefonate mehr annimmst?" "Ich denke, ich habe es nicht gehört....es lag die ganze Zeit im Wohnzimmer! Wie geht es dir denn, Mike?" "Och, eigentlich ganz gut, Papa. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du kommendes Wochenende schon etwas vorhast?" fragte Mike vorsichtig. "Bisher noch nicht...wolltest du kommen?" "Ja, wenn du damit klarkommst. Hab früher Schule aus, daher erreiche ich den Flug um 16.30 Uhr. Würdest du mich vom Flughafen abholen?" wollte der Junge wissen. "Natürlich hole ich dich ab, das ist doch selbstverständlich. ..!" "Fein, das finde ich toll. Ich freue mich schon, Papa. Du, ich muss Schluss machen, bis Freitag." verabschiedete sich Mike rasch. Ehe Michael etwas sagen konnte, war das Gespräch auch schon beendet. Er sah auf sein Handy und schüttelte mit dem Kopf. Dann aber musste er grinsen und legte das Telefon wieder auf den Tisch, ehe er wieder zurück ins Schlafzimmer ging. Inzwischen war Alex ebenfalls aufgewacht. Sie sah ihn erwartungsvoll entgegen. Er schlüpfte wieder unter seine Decke. "Mike kommt am Wochenende...!" "Das ist schön, ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Und das ist ein Grund mehr, dass du deine Wohnung wieder auf Vordermann bringst. Wir haben nur zwei Tage Zeit, hier aufzuräumen. Also machen wir uns am Abend an die Arbeit." schlug Alex vor. Sie kroch unter seine Decke und kuschelte sich an ihn. Michael nickte seufzend. "Bleibt mir ja nichts anderes übrig, was?" Alex nickte nur. Nach einem kurzen Blick in seine Augen, begann sie mit ihm zu schmusen. Er zog sie noch ein kleines Stückchen enger an sich und streichelte ihren Rücken. Michael genoss unheimlich ihre Nähe, so sehr, dass er es keinem sagen konnte. Am liebsten würde er sein Glück in die Welt hinaus schreien, irgendetwas hielt ihn jedoch davon ab. "Hast du gut geschlafen?" fragte er leise. Alex nickte fürs erste nur und kuschelte sich in seine Arme. Sie fühlte sich in seinen Arme unheimlich wohl, sie strömten eine unheimliche Kraft und Stärke aus, so dass sie sich geborgen fühlen konnte. Alex dachte über diese Frage einen Moment nach. "Ein bisschen. Der gestrige Abend war wohl ein bisschen zu heftig." murmelte sie und merkte selbst, wie sehr sie errötete. Grinsend sah er auf sie herab. "Findest du?" Langsam nickte sie. "Aber es war schön. Ich habe nie für möglich gehalten, dass du so zärtlich sein kannst. Man sieht es dir gar nicht an." nuschelte Alex. Vorsichtig fuhr sie seine Lippen nach. "Muss auch Sachen geben, die nur bestimmte Leute kennen lernen dürfen!" flüsterte er und hielt mit seinen Lippen ihren Finger fest. "Das will ich auch meine, mein Süßer. Du bist ein verdammt toller Liebhaber." flüsterte Alex, das Rot auf ihren Wangen vertiefte sich. Behutsam entzog sie ihm ihren Finger, legte ihre Hände um seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. "Ach, so ist das also....ich bin also nur dein Lover....soso....!"
Er grinste. "Michael, dreh mir doch nicht das Wort im Mund herum. Du weißt sehr wohl, dass du so viel mehr bist ...!" Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht, so nah war er bei ihr. Endlich küssten sie sich ausgesprochen zärtlich. Beide genossen es unheimlich und keiner wollte den Kuss lösen. So kam es, dass sie völlig auf die Zeit vergaßen und nicht darauf achteten, dass sie eigentlich um acht Uhr im K11 hätten sein müssen. Lange schmusten sie herum, zu guter Letzt schliefen sie miteinander. Unendlich glücklich kuschelte sie sich wieder an ihn. Irgendwann fiel Alex´s Blick auf den auf dem Nachtkästchen stehenden Wecker. Es dauerte eine Weile bis sie begriff, was sie da eigentlich sah. Es war bereits nach acht Uhr. "Michael ...!" sagte sie endlich entsetzt. "Schau mal auf die Uhr!" "Hmmmm.....wieso denn?" murrte Michael. Er hatte die Augen geschlossen und absolut keine Lust dies zu ändern. "Weil wir seit einer halben Stunde im Dienst hätten sein sollen. Mich wundert nur, dass der Staatsanwalt noch nicht angerufen hat." "Ich kann dir sagen, warum!" "Na, da bin ich aber neugierig, Michael." meinte Alex und schaute ihn erwartungsvoll an. Michael grinste. "Wir haben frei!""Das glaub ich nicht, Süßer. Gerrit hat eine Woche frei." stellte Alex fest. "Hast du das schon wieder vergessen." "Schatz.....der Staatsanwalt hat gestern Abend noch angerufen! Du hast schon längst geschlafen!" "Ach ja?! Mit welcher Begründung hat er uns denn frei gegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es unsere neu entdeckte Liebe ist." erwiderte Alex. Michael lachte. "Du hast recht, das war natürlich nicht der Grund. Im Moment sei so wenig zu tun. Die Verbrecher seien doch auch im Urlaub, meinte Kirkitadse, also können wir auch zu Hause bleiben. Wir haben aber Bereitschaft." erklärte Michael. "Achso, na dann.....warum hast du mir das nicht eher erzählt?" fragte sie entrüstet nach. Michael lachte kurz auf. "Hast du mich danach gefragt, Kleines? Aber da wir nun schon wach sind, können wir aufstehen und frühstücken." schlug er vor. "Oh du und dein Hunger, das ist unglaublich....!" Sie lachte. "Ob du es glaubst oder nicht, ich lebe nicht nur von der Luft und der Liebe, meine Kleine." erklärte er sehr ernst. "Obwohl ich eigentlich nicht viel dagegen hätte." "Du hast aber den ganzen Tag Hunger, irgendwie hab ich manchmal das Gefühl....!" Michael begann zu kichern. "In meinem Leben gibt es einige Menschen, die mich unheimlich fordern ...! Irgendwie muss ich ja bei Kräften bleiben." bemerkte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. "Ach ja? Wer denn zum Beispiel?" Gespielt unwissend sah sie ihn an. "Es gibt in meinem Leben einen Menschen, der es drauf hat, mich unheimlich zu fordern. Ich erinnere dich nur an letzte Nacht." antwortete Michael. Nachdenklich kratzte sie sich am Kopf. Dann lachte sie aber und stand auf. "He, was soll dass denn werden. Du bist mir noch eine Antwort schuldig." stellte Michael fest. Er erhob sich und lief hinter ihr her. Im Bad holte er sie ein. "Eine Antwort? Worauf?" Sie grinste. "Vergiss es!" nuschelte er und zog sie an sich. "Wie stellst du es eigentlich an, dass du mich so fertig machst?" Sie zuckte mit den Schultern und blickte lachend zu ihm hoch.
Alex und Michael genossen das gemeinsame Frühstück mitten unter der Woche. Keiner der beiden sprach, im Hintergrund lief leise der Radio, und sie hörten dem Sprecher zu, was er zu sagen hatte. "Gibst du mir mal bitte die Marmelade?" fragte Alex plötzlich und sah Michael an. Er schrak leicht zusammen und brauchte einige Sekunden um zu begreifen, was sie eigentlich von ihm wollte. Alex lachte. "Wo warst du mit deinen Gedanken?" "Ich habe nur dem Sprecher zu gehört, obwohl er Blödsinn gesprochen hat." antwortete er. Endlich reichte er ihr das Glas Marmelade. "Dankeschön." Alex nahm es ihm ab und schmierte sich das Brötchen. Wieder schwiegen sie sich an. Die Ruhe um sie herum tat ihnen ausgesprochen gut. Durch das gekippte Fenster hörten sie den Straßenlärm. Nachdem beide fertig waren, räumte Alex den Tisch ab.
Nachdem sie endlich fertig war, stellte sie sich abwartend vor ihm hin. "Was ist, Süße?" fragte er und schlang seine Arme um ihren schlanken Körper. "Hatten wir nicht etwas vor heute?" fragte sie erwartungsvoll. Michael überlegte eine Weile. Er verzog das Gesicht, als es ihm wieder einfiel. "Darauf hab ich eigentlich gar keine Lust." stellte er schließlich fest. "Das habe ich mir gedacht, aber es muss sein, außerdem kommt doch Mike am Wochenende, Süßer, und wenn du jetzt brav bist und mir hilfst gibt´s auch eine Belohnung!" Alex grinste geheimnisvoll. Interessiert schaute er ihr in die Augen. "Na, da bin ich aber gespannt." nuschelte er und erhob sich widerwillig. Unschlüssig blickte er sich um. Wo sollten sie wohl anfangen, überlegte er. "Ich würde sagen, wir teilen uns auf.....wo möchtest du anfangen?" fragte Alex nach. "Gar nicht .... wenn ich ehrlich bin." gestand er. Als er jedoch ihren Blick bemerkte, gab er klein bei. "Also? Welches Zimmer"? Ohne ein Wort zu sagen, verschwand Michael und machte sich im Wohnzimmer einfach an die Arbeit. Alex grinste und begann in der Küche. Sie hörte ihn einige Male laut vor sich hin schimpfen, beachtete es aber kaum. So wurde sie auch rasch fertig und war froh, dass er einen Geschirrspüler hatte, obwohl er alleine hier wohnte. Michael hatte im Wohnzimmer wenigstens schon einmal alle Sitzmöglichkeiten und den Boden in Ordnung gebracht und kam nun zu Alex in die Küche. Seufzend setzte er sich auf einen Küchenstuhl und beobachtete sie einige Sekunden. "Wie schaffst du es bloß, dass du alles so rasch erledigst?" fragte er seufzend. "Ich überwinde mich und mache nicht alle drei Minuten eine Pause, weil dann bin ich nämlich schneller fertig bin!" "Ja, ja, Madame Oberschlau. Ich hab keinen Bock drauf, dort drüben allein zu sein. Ich mag das einfach nicht. Kommst du dann rüber und hilfst mir? Ich glaube, du hast dabei mehr System als ich." bemerkte Michael leise. Alex seufzte. Das war doch typisch Mann. "Ja, ich komme mit und gebe dir noch einen Tipp: lass deine Wohnung von vornherein aufgeräumt, dann musst du dich nicht immer dazu zwingen." "Ach was." tat er es mit einer wütenden Handbewegung ab. "Lass mich einfach in Frieden damit!" Damit verschwand er wieder ins andere Zimmer. Alex kicherte nur. Das sah ihm doch wieder ähnlich. Belehrungen wollte er einfach nicht hören. Kurze Zeit später folgte sie ihm. "Na siehst du...es sieht doch schon viel besser aus als vorher." Michael nickte, schnappte sich den Berg Wäsche, die er im Wohnzimmer eingesammelt hatte und verschwand damit im Bad. Sie hörte ihn dort hantieren und kurz danach lief die Waschmaschine. Sie grinste nur und begann im nächsten Zimmer, das Chaos zu beseitigen. "Sag mal, Michael, hast du irgendwo einen Besen. Ich möchte zusammen kehren." erklärte Alex. "Oder vielleicht staubsaugen." "Der Staubsauger steht im Schlafzimmer....in dem Eckschrank." rief er leicht genervt. Aufräumen war eindeutig nicht seine Welt. Aber er hatte schon gemerkt, dass er gegen Alex nicht ankommen würde. Also mekerte er nicht mehr und tat so, als ob es ihm ein wenig Spaß machen würde. Alex merkte es natürlich, aber so, wie seine Wohnung im Moment ausgesehen hatte, konnte sie auf keinen Fall bleiben. Sie wusste auch, dass sie nicht nachgeben konnte. Und leider konnte sie ihn nicht mit ihrer Energie anstecken. Alex stand an in der Tür und beobachtete Michael dabei, wie er im Bad seine Dinge wütend von einem Platz auf den anderen schob. Er hatte eindeutig keine Lust mehr, seine Wohnung in Ordnung zu bringen. Plötzlich hatte sie Mitleid mit ihm. "Machen wir eine Pause, Süßer. Wir können ja morgen Vormittag weitermachen." schlug sie vor. "Oh, endlich erlöst du mich.....!" "Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Morgen geht´s weiter, merk dir das, Süßer." grinste sie. "Ja, ja....morgen geht´s weiter...!" äffte er sie genervt nach und schmiss seine Sachen wieder in die Ecke. Alex schüttelte nur lachend den Kopf. "Möchtest du bei Mike keinen guten Eindruck schinden? Der möchte doch in einer ordentlichen Wohnung sein, findest du nicht. Außerdem brauchst du nicht auf mich wütend zu sein. Diesen Saustall hast du selbst hinterlassen." bemerkte sie. "Jajaja.....ist ja schon gut....!"
Unschlüssig standen beide im Vorraum. Keiner der beiden wusste wirklich, was er sagen sollte. "Wollen wir nicht ein wenig an die frische Luft. Ich glaube, die hab ich mir verdient." wagte Michael endlich zu sagen. Alex nickte. "Aber morgen machen wir den Rest." Ergeben nickte er leicht den Kopf. "Sonst hab ich doch eh keine Ruhe mehr, nicht wahr. Ich frage mich, warum ich mit dir überhaupt in meine Wohnung gekommen bin. Mir wäre soviel erspart geblieben." stellte er fest. Rasch hatte er sich seine Schuhe angezogen und war gerade dabei, in seine Jacke zu schlüpfen. Alex bückte sich und stieß gegen seine Hüfte. "He!" brummte Michael nur und zog sie einfach an sich. "Hör auf hier so rumzumaulen! Das Chaos ist dein eigenes Verschulden und wenn du ehrlich bist fühlst du dich darin auch nicht wirklich los!" Michael fing an zu kichern. "Davon rede ich doch gar nicht. Du hast mich mit deinem süßen Hintern fast umgehauen. Hast du das gar nicht bemerkt?" fragte er belustigt. "Hab ich das?" Sie sah ihn fragend und unschuldig an. "Nimm mich bitte nicht auf den Arm, Kleines. Das behagt mir nicht." meinte er nur und ehe sie etwas sagen konnte, küsste er sie äußerst sanft. "Tu ich nicht!" Sie grinste als sie sich gelöst hatten und kuschelte sich kurz an ihn. "Ich möchte trotzdem an die frische Luft, ich finde, das habe ich mir verdient." fuhr sie fort. "Ja, dann auf, auf...!" Er haute ihr leicht auf den Po und machte die Tür auf.
Hand in Hand liefen sie durch den Englischen Garten. Sie genossen das Treiben um sich herum und merkten gar nicht wie die Zeit verging. Alex schaute Michael groß an, als sich dessen Magen durch lautes Knurren bemerkbar macht. Verlegen erwiderte er ihren Blick. "Komm, ich lade dich ein." meinte er schließlich. "Frische Luft macht schließlich hungrig, findest du nicht, Alex?" Sein Blick wurde fragend. "Natürlich, ich hätte es mir denken können. Komm mit, ich kenne hier in der Nähe einen guten Italiener. Du musst allerdings noch eine Weile laufen." erwiderte Alex. Sie nahm ihn einfach an der Hand und zog ihn mit sich zum Ausgang des Parks. Hungrig folgte er ihr und war froh, als sie endlich das Restaurant erreicht hatten. Lachend beobachtete Alex ihn beim Essen. Er aß so rasch, als hätte er Tage nichts mehr gegessen. "Was ist denn?" fragte er mit vollem Mund. "Ach nicht so wichtig, Süßer. Außerdem sollte man mit vollem Mund nicht reden, hat mir meine Mama als kleines Kind beigebracht." stellte sie fest, noch immer grinsend. Ab und zu steckte sie sich ein Stück ihrer kleinen Pizza in den Mund. Sie saßen noch einige Zeit im Restaurant, tranken Wein und unterhielten sich, ehe Michael später bezahlte und sie sich auf den Heimweg machten.
"Heute fahren wir zu dir." erklärte er fest, ehe er aus der Parklücke fuhr. Eine Weile blickte Alex ihn von der Seite an. "Kommt nicht in Frage, Herr Naseband. Wie gesagt, wir machen morgen noch deine Wohnung sauber. Das war so abgemacht, also komm mir nicht mit Ausflüchen." bat sie. "Wir können doch dann morgen wieder zu mir fahren. Ich mag deine Wohnung nun mal viel lieber!" Sie lachte kurz auf. "Das war ja klar. Wir fahren einfach zu dir und machen es uns dort bequem. Deine Wohnung ist doch auch super toll. Du hast sie nur verkommen lassen, weil du alles andere im Kopf hast, als Ordnung zu halten. Das ist der springende Punkt, Süßer. Komm mir also mit keinerlei Ausreden, sie gelten heute nicht mehr." Michael seufzte und fuhr ohne etwas zu erwidern zu seiner Wohnung. Durch diese kleine Auseinandersetzung hatte ihre Stimmung etwas gelitten. Sie saßen nur vor dem Fernseher und zappten durch das Programm, keiner sprach. Alex wurde es endlich zu bunt. "Warum schweigen wir uns jetzt an, Michael? Was soll das werden?" sprach sie schließlich ihre Gedanken laut aus. "Ich weiß es doch auch nicht, Alex......!" seufzte Michael und schaltete den Fernseher aus. Zaghaft lächelnd blickte er ihr in die Augen. "Du hast mich schon ganz schön im Griff, weißt du das? Und das schon nach einer Woche ...!" murmelte er endlich. "Wieso denn das?" fragte sie und schüttelte den Kopf. "Jetzt sag bloß, dass du es nicht bemerkt hast! Ich hab doch glatt gemacht, was du von mir verlangt hast. Nach deinem Gesicht zu urteilen hast du es nicht bemerkt." Michael war fassungslos. Er merkte ihr leichtes, hinterhältiges Grinsen nicht, da sie ihren Kopf gesenkt hatte, nachdem er sie auf ihren Gesichtsausdruck angesprochen hatte. "Naja, wie auch immer, ich bin müde und gehe ins Bett. Kommst du mit?" "Das fragst du noch? Ich würde aber noch ganz gerne unter die Dusche." war ihre Antwort. "Na dann mach schnell, ich warte auf dich...!" Etwas enttäuscht sah sie zu ihm auf. "Ich hatte eigentlich erwartet, dass du mit mir kommst. Als wir das letzte Mal gemeinsam unter der Dusche standen, ging es ja gründlich in die Hosen." stellte Alex fest. "Also, warum sollen wir das ganze nicht einfach wiederholen?" "Nagut, wenn du meinst, dann komm!" Er hielt ihr seine Hände hin. Mit einem Lächelnd auf den Lippen nahm Alex sie in ihre. Gemeinsam gingen sie ins Bad. Unter vielen Liebesbeteuerungen und Küssen, entkleideten sie sich. Schließlich lagen sie später erschöpft im Bett und schliefen auch schnell ein.
Am nächsten Tag nahmen sie das Chaos weiter in die Hand und hatten es schließlich geschafft, die Wohnung am Abend komplett sauber zu haben. Michael grinste stolz auf Alex hinab. "Das hab ich nicht geglaubt, dass wir fertig werden. Und ich muss sagen, es gefällt mir." sagte er anerkennend. "Wow, endlich siehst du es ein und ich hoffe, das bleibt auch so...!" "Wenn du mir hilfst. Es hat total Spaß gemacht, weißt du das?" Michael lächelte sie verlegen an und zog sie in seine Arme. "Ach, jetzt auf einmal?" fragte sie grinsend. "Ich steh total auf die Person, die mir beim Aufräumen geholfen hat. Sie kann mir öfter helfen, hab gar nichts dagegen." Alex sah sich suchend um. "Na, dann kann ich ja gehen....!" Sie musste sich ein Grinsen ziemlich verkneifen. Entsetzt blickte Michael auf sie herab. "Das kannst du jetzt nicht machen, oder? Das ist jetzt nicht wirklich dein Ernst." fragte er unsicher. "Naja, wenn du total auf jemanden stehst, will ich euch nicht stören." Ernst sah sie ihn an , aber innerlich lachte sie sich halb tot. Plötzlich verstand Michael. Er kicherte! "Du bleibst schön bei mir, Süße. Ich trau mich wetten, dass mir außer dir sonst keiner geholfen hätte. Als Belohnung darfst du bei mir bleiben." antwortete er. Mit Mühe konnte er sich ein Lachen verbeißen. "Oh, welch Ehre....!" Alex grinste. Sie lag noch immer in seinen Armen und kuschelte sich eng an ihn. Hätte ihr vor zwei Wochen jemand gesagt, dass sie durch ihren Knoten einen Freund finden würde, so hätte sie jeden ausgelacht. "Kommst du morgen mit, Mike vom Flughafen abholen?" fragte er nach einiger Zeit des Schweigens. Nachdenklich blickte sie zu ihm hoch. "Soll ich, Süßer?" erkundigte sie sich neugierig, nur um ihn ein wenig zu hänseln. "Hätte ich dich sonst gefragt?" "Natürlich komme ich mit, welche Frage. Ich habe Mike schon ewig nicht mehr gesehen." stellte sie fest. Lächelnd gab Michael ihr einen Kuss auf die Stirn. "Wir sollten uns überlegen, was wir zum Abendessen machen. Langsam aber sicher habe ich nämlich Hunger." bemerkte er. Verlegen blickte er ihr in die Augen. Alex grinste. "Ich habe auch Hunger, lass uns eine Pizza in den Ofen schieben, weil ich keine Lust habe etwas zu kochen! Außerdem waren wir schon fleißig heute!" "Du hast Glück. Zwei Tiefkühlpizzen haben ich noch eingefroren. Nach dem Essen machen wir uns einen schönen Abend! Was hältst du davon, wenn wir uns heute eine DVD ansehen?" wollte Michael wissen. "Eine sehr gute Idee, mein Schatz." Der Abend verlief noch sehr harmonisch. Vor ihnen auf den Tisch stand zwei Gläser Wein. Alex hatte sich auf das Sofa und ihren Kopf auf Michaels Oberschenkel gelegt. Ab und zu spürte sie, wie er ihr durchs Haar streichelte. Nebenbei sahen sie sich einige DVD´s an und gingen später ins Bett.
Spät wachten sie am nächsten Morgen auf. Sie konnten sich nicht entschließen, gleich aufzustehen. Vorsichtig schlüpfte Michael unter ihre Decke und kuschelte sich an Alex. "Hey, hast du keine eigene Decke?" grinste sie und schmiegte sich an ihn. "Doch, aber ich spüre dich gerne, weißt du?" sagte er leise und streichelte sanft über ihren Bauch. Sie lächelte und liebkoste seine Hand. "Lasse mich nie wieder allein, Michael. Die letzten Tage waren die schönsten in meinem Leben." erklärte Alex leise. "Ich verspreche es dir, Engelchen!" flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Auch wenn es etwas eigenartig war, wie wir zusammen gekommen sind. Das wird uns keiner glauben, wenn wir es jemanden erzählen. Aber ohne meinen Knoten in der Brust wären wir nie auf unsere Gefühle darauf gekommen, denke ich mir." "Ich schon....ich wusste es schon vorher, aber du wärst nie darauf gekommen." "Das stimmt. Bei mir hat es doch erst gefunkt, als du dich so süß um mich gekümmert hast. Und es hat mir gefallen, dass du endlich den ersten Schritt gemacht hast." murmelte Alex und kuschelte sich noch enger an ihn. "Sonst wäre das bis heute nichts geworden mit uns...!" "Das glaube ich auch, Süßer." Alex drehte sich in seinen Armen um, um ihm besser in seine Augen schauen zu können. Er lächelte sie an. "Ich liebe dich, weißt du das?" "Jetzt schon." nuschelte sie. "Ich liebe dich." Sie begann, sanft mit ihm zu schmusen. Keiner wollte aufstehen. Sie genossen die Nähe des anderen. Ab und zu küssten sie sich äußerst sanft. Doch als Michael irgendwann auf die Uhr sah, erschrak er. Mike würde bereits in zwei Stunden landen. "Wir sollten aufstehen. Mike kommt schon in zwei Stunden. Gehen wir rasch ins Bad. Etwas essen können wir auch auf dem Flughafen, wenn wir warten." schlug er vor. Alex nickte bestätigend und löste sich aus seinem Arm. Erstaunlich rasch waren die beiden fertig. Sie verzichteten in der Dusche darauf, miteinander zu schmusen. Und so saßen sie auch nach einer halben Stunde im Auto. "Hast du ihm eigentlich schon von uns erzählt?" fragte Alex plötzlich. Langsam schüttelte Michael den Kopf. "Ich habe vor, es heute zu tun. Es ergibt sich so schön." stellte er fest. "Achso...na dann....!“
Nicht weit vom Eingang fanden sie einen Parkplatz. Da sie noch genug Zeit hatten, schlenderten sie durch das Flughafengebäude. "Wir sollten vielleicht etwas essen, Süßer. Mir knurrt schon mächtig der Magen." erklärte Alex. "Was möchtest du denn?" Sie blickte nachdenklich zu ihm hoch. "Ich habe vorhin einen Chinesen gesehen. Wollen wir dorthin gehen?" "Okay, dann komm...!" Er zog sie an der Hand leicht hinter sich her. Sie hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. "Nicht so schnell. Ich komme ja gar nicht mehr mit." meinte sie ziemlich entrüstet. Michael lachte nur, wurde aber doch langsamer. "Du hattest doch gesagt, dass du hungrig bist. Ich kann doch nicht verantworten, dass du mir verhungerst." stellte er fest. "Na, so schlimm ist es nun auch wieder nicht." Sie hatten das Restaurant erreicht und setzten sich an einen der vielen Tischen. Gerade als das Flugzeug, in dem Mike saß, landete, waren sie fertig geworden und zahlten. Einige Minuten hatten sie noch Zeit, ehe der Junge auftauchen würde. "Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl, weißt du das?" sagte sie plötzlich leise und lehnte sich an ihn. Sie spürte seinen Arm, den er um sie legte. "Das brauchst du doch nicht, Kleines. Mike hält große Stücke auf dich." erklärte Michael, um sie zu beruhigen. "Ja, aber auch als Freundin seines Vaters?" Er hob kurz die Schultern. "Ich weiß es nicht, lassen wir es darauf ankommen." bat er leise. Sie nickte bloß und kuschelte sich in seine Arme.
Mike erblickte seinen Vater schon von weitem und wunderte sich, dass er jemanden bei sich hatte. Mit raschen Schritten kam er auf Michael zu. "Papa...!" rief er schon von weitem, und man konnte ihm ansehen, dass er sich freute, seinen Vater zu sehen. Lächelnd wandte sich Michael dem Jungen zu. Noch immer hatte er einen Arm um Alex gelegt, so dass sie sich nicht von ihm entfernen konnte. Endlich stand Mike vor ihm und sah ihn grinsend an. "Na, hast du es endlich geschafft?" Alex blickte die Beiden ziemlich ratlos an. "Was meinst du denn damit?" wollte sie wissen. Mike grinste noch immer über das ganze Gesicht. "Papa steht schon ewig lange auf dich.....und ich bin nicht blind, ihr seid doch jetzt zusammen, oder?" Michael nickte mit ernstem Gesicht. "Ja, wir sind jetzt zusammen. Endlich hatte ich den Mut, es ihr zu sagen." gestand er und drückte Alex´s Hand leicht. "Na sauber, ich bin stolz auf dich...!" Mike lachte leicht und schlug seinem Vater auf die Schulter. "Können wir dann jetzt los?"fragte er anschließend und drängelte sich zwischen Michael und Alex durch. Empört lachte Michael kurz auf. "Was soll das denn?" rief er erbost aus. "Was denn? Ich möchte nach Hause....zu dir!" Mike drehte sich um und sah seinen Vater an. "Natürlich! Vorher werden wir noch einkaufen müssen. Leider habe ich in den letzten Tagen vergessen, das zu tun." gestand Michael kleinlaut. "Na das kann ich mir gut vorstellen, ihr hattet sicher besseres zu tun! Wo parkt ihr?" "Ganz in der Nähe, Junge!" Nach wenigen Schritten waren sie beim Wagen angelangt. Sie stiegen ein und brausten los.
Gerrit hatte sich inzwischen damit abgefunden, keine Chance bei Michael zu haben. Also akzeptierte er die Freundschaft und war froh, dass die so gut war, dass sie nicht an seiner Liebe zu Michael zerbrach. Alex und er waren und blieben ein Paar. Im K11 wusste es nur Gerrit. Der Staatsanwalt hatte es nicht bemerkt. Da die beiden bekannter weise gut befreundet waren, wunderte es Kirkitadse auch nicht, dass er die zwei immer wieder gemeinsam begegnete.