Hallo, Leute, hier kommt wieder eine Geschichte, die ich allerdings mit Lieschen1987 - Sandra - geschrieben habe. Einige werden sie vielleicht aus anderen Foren kennen!
OHNE DICH GEHT´S JA DOCH NICHT
Alex und Michael hatten den Feierabend gemeinsam in der Sauna verbracht, und vor dem Nachhause gehen wollten sich beide noch rasch duschen gehen. Beide standen unter dem warmen Wasser und genossen die Ruhe, die im Moment um sie herum herrschte. Alex dachte grinsend an den Moment, als sie Michael den Vorschlag mit der Sauna gemacht hatte. Begeistert war er nicht gewesen, dennoch hatte sie das Gefühl, dass es ihm letztendlich doch gefallen hatte. Schlussendlich hatte er ihn unheimlich genossen, das war ihm anzusehen gewesen. Sie seifte sich gerade ihren Oberkörper ein, als sie an ihrer Brust etwas hartes bemerkte. Erschrocken blickte sie herab und tastete noch einmal nach. Was sollte das denn nun werden, fragte sie sich verwirrt, das kann doch nicht sein. Einige Zeit starrte sie vor sich hin ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Ihre Gedanken schweiften ab, und je länger sie über diesen Knoten in der Brust nachdachte, um so ängstlicher wurde sie. Plötzlich bemerkte sie, wo sie eigentlich war, und dass Michael bestimmt schon auf sie warten würde. Also trocknete sie sich ab und zog sich an. Gerade als sie die Tür der Dusche öffnete, wollte Michael dagegen pochen, um sie zu rufen. Er konnte gerade noch verhindern, dass er Alex ins Gesicht schlug. Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf. Irgendwie hatte sie nicht wirklich zugehört. Noch immer schwirrte ihr ihre Entdeckung von vorhin durch den Kopf. Wie sollte sie sich jetzt bloß richtig verhalten, fragte sie sich. "Sag mal, Alex, ist alles okay mit dir?" Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. Es passte ihr gar nicht, dass er ihre Veränderung bemerkt hatte. "Ja, ja, Michael. Es geht mir gut!" "Hey, du hast doch was. Ich kenne dich doch." Langsam schüttelte sie den Kopf. "Mir fehlt nichts, glaub es mir einfach." erwiderte sie ziemlich leise. Leider stimmte es, dass er sie sehr gut kannte, immerhin waren sie die besten Freunde. Normalerweise konnte sie mit Michael auch über alles reden, aber im Moment musste sie erstmal selbst mit dem neuen Problem klar kommen, wollte ihn nicht jetzt schon damit belasten. Michael fragte dann auch nicht mehr weiter und fuhr mit zu Alex´s Wohnung.
"Jetzt hänge du mal deine nassen Sachen auf, dann können wir ja noch ins Steakhouse fahren." schlug Michael vor, als er mit Alex deren Wohnung betraten. "So schlimm war es doch gar nicht, oder?" fragte Alex, während sie ins Bad ging. "Wenn ich so drüber nachdenke .... eigentlich nicht. Können wir eventuell wiederholen." erklärte er lächelnd. "Wir werden mal sehen." rief Alex und hängte ihre Sachen auf. Sie musste schmunzeln, als sie daran dachte, dass er sich zu Beginn in der Sauna nicht wirklich wohl gefühlt hatte, nicht wusste, wie er seinen Blick in ihrer Augenhöhe halten sollte. Fast hatte sie das Gefühl gehabt, dass er sie mit den Augen ausziehen hatte wollen, obwohl sie in der Sauna nur den so unvorteilhaften Bademantel angehabt hatte. Typisch Mann, dachte sie und dann fiel ihr plötzlich wieder die Situation in der Dusche ein. Ihr Lächeln verging rascher, als es gekommen war. Was mochte das wohl genau sein, fragte sie sich, will ich das überhaupt wissen. Und wie lange würde es dauern, bis sie bei einer eventuellen Untersuchen zu einem Ergebnis kommen würden. "Wo bleibst du denn, Alex. Ich habe Hunger. Ich brauche ein Stück Fleisch." rief Michael genervt aus dem Wohnzimmer. Langsam schlurfte sie aus dem Bad. Wie sollte sie ihm jetzt eigentlich begreiflich machen, dass sie eigentlich allein sein wollte. "Michael, bitte geh jetzt. Ich möchte alleine sein." sagte sie einfach drauf los und sah ihn dabei nicht an. Entgeistert starrte er sie an. "Was soll dass denn nun werden? Ich wollte mit dir noch etwas essen gehen! Wenn es am Steak liegt, so kannst du es mir ruhig sagen." "Bitte, geh einfach." Michael brauchte einige Sekunden, um diesen Satz zu begreifen. Kopfschüttelnd und mit hängenden Schultern schlich er aus der Wohnung. Und er hatte sich so auf diesen Abend mit ihr gefreut, und nun das!? Alex schloss mit Tränen in den Augen die Tür hinter ihrem Freund und Kollegen.
Es tat ihr eigentlich jetzt schon leid, dass ihn aus der Wohnung geschmissen hatte, aber sie musste erst einmal selbst mit sich ins Klare kommen und darüber nachdenken, wie sie vorgehen sollte. Und dabei hat dieser Abend so schön begonnen, stellte sie bei sich fest. Warum musste sie das auch gerade heute feststellen? Sie ärgerte sich darüber und dass sie diesen Abend so versaut hatte. Langsam ließ sie sich auf ihr Sofa fallen und starrte ins Leere. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis, mit irgendjemanden über diese Entdeckung zu sprechen, auf der anderen Seite wusste sie nicht, mit wem. Sollte sie Michael vielleicht doch anrufen? Aber gerade jetzt? Nachdem sie ihn aus der Wohnung geschmissen hatte? Sie konnte sich nicht wirklich entscheiden, was sie tun sollte. Endlich kam ihr der Gedanke, es bei ihrer Mutter zu versuchen. Sie hatte doch immer ein offenes Ohr für ihre Töchter gehabt, warum also sollte sie Alex nicht dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen? Aber sollte sie ihrer Mutter das wirklich antun? Sie würde sie nur beunruhigen. Zaghaft griff sie nach ihrem Handy. Ohne lange zu überlegen wählte sie die Nummer ihrer Mutter. Nach einiger Zeit meldete sich diese auch am anderen Ende der Leitung. "Alex, ist etwas passiert? Sonst rufst du nie so spät an." stellte ihr Mutter besorgt fest. "Stimmt! Es tut mir auch leid, wenn ich dich jetzt noch störe, es ist mir unheimlich wichtig, deine Stimme zu hören." gestand Alex und konnte nicht mehr verhindern, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie leise auf schluchzte. "Alex, was ist denn los mit dir? Du weinst ja. Was ist passiert?" Plötzlich wusste Alex nicht mehr, wie sie beginnen sollte. Rede doch einfach, wie dir der Schnabel gewachsen ist, dachte sie bei sich und mit einem Mal sprudelte alles aus ihr heraus: "Michael und ich waren in der Sauna. Beim Duschen hab ich einen Knoten festgestellt!" "Alex, sag das bitte noch einmal, ich habe dich ja kaum verstanden, so schnell hast du gesprochen." Alex schluckte. Warum musste sie es auch noch mal wiederholen? Es war doch schon so schlimm genug!? Geduldig wiederholte Alex den Satz von vorhin. "Wie meinst du das? Das kann doch nicht sein. Warst du schon beim Arzt?" fragte sie aufgeregt nach. "Mama, ich habe es vor zwei Stunden beim Duschen entdeckt. Jetzt hat doch kein Arzt mehr offen. Ich werde in den nächsten Tagen einfach beim Arzt vorbei schauen!" versprach Alex. "Bitte, geh gleich morgen früh, Alex, vielleicht ist es noch früh genug. Und melde dich, wenn du was weißt, bitte." "Ja, Mama, ich werde gleich morgen früh gehen, ich werde dich anrufen, versprochen!" sagte Alex nur. Sie wusste, dass sie es am nächsten Tag nicht schaffen würde, zum Arzt zu gehen. Sie hatte einfach Angst vor dem Ergebnis.
Schlafen konnte Alex in dieser Nacht nicht. Immer wieder musste sie an die Situation unter der Dusche denken, dann bereute sie es wieder, Michael einfach raus geworfen zu haben, und dann kam die Angst vor dem Ergebnis, wenn sie zum Arzt gehen würde. Gegen Morgen nickte sie doch ein und fiel in einen kurzen traumlosen Schlaf. Als der Wecker gegen sechs Uhr läutete fuhr sie erschrocken auf. Als sie die Ursache des Lärms gefunden hatte, hätte sie die Uhr am liebsten an die Wand geknallt, denn sie fühlte sich einfach gerädert und müde. Erschöpft ließ sie sich wieder auf das Kissen zurück sinken. Erst als jemand Sturm läutete, wurde sie wieder aus dem Schlaf gerissen. Benommen setzte sie sich auf. Was sollte das denn nun wieder. Wieso läutete der Wecker noch immer? Es dauerte einige Zeit bis sie endlich merkte, dass die Türglocke den Lärm veranstaltete. Verschlafen schlurfte sie zur Tür und öffnete. Ein erstaunter Michael stand vor ihr. "Guten Morgen, Kollegin. Eigentlich wollte ich dich zur Arbeit abholen, aber so wie du aussiehst, hast du noch gar nicht mit mir gerechnet!" Verschlafen nickte sie. "Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen ...." meinte sie nur. Als ob diese Antwort Michael reichen würde. Natürlich hakte er nach. "Warum hast du nicht geschlafen, du warst doch alleine ...." murmelte er nur. "Du wirst es kaum glauben, aber auch wenn man alleine ist, kann man schlaflose Nächte haben. Warte hier, ich zieh mich schnell an und mache mich fertig." bat sie, als sie im Wohnzimmer angekommen waren.
Während Alex wieder ins Schlafzimmer ging, entschloss sich Michael, erst einmal Kaffee aufzustellen. So wie Alex im Moment aussah, würde sie den dringend gebrauchen. Dankbar nahm sie diesen auch an, als sie eine knappe dreiviertel Stunde später zu Michael zurück kam. "Schau mich mal an, Mädchen!" bat er leise, als er ihr einige Minuten in der Küche gegenüber saß. Langsam tat sie, worum er sie gebeten hatte. Erschrocken schaute er in ihre Augen. An diesem Morgen leuchteten sie nicht wie sonst üblich, auch der freche Ausdruck fehlte. Was mochte bloß in ihr vorgehen? "Was ist denn nur los mit dir?" fragte er besorgt und legte seine Hand vorsichtig auf ihre. Seine Finger begannen zärtlich über ihren Handrücken zu streichen. Alex hielt die Luft an, in ihr begann es zu Kribbeln, und sie blickte ihn erschrocken an. Die sanfte Berührung, die sie eigentlich nur beruhigen sollte, löste ihn ihr einiges aus. Vorsichtig zog sie ihre Hand aus seiner und stützte ihren Kopf darauf. Sie wusste nicht, ob sie es ihm sagen sollte oder nicht und außerdem: Was hatte dieses Kribbeln zu bedeuten? Die Schmetterlinge in ihrem Bauch ignorierte sie erstmal, die hatten doch da nichts verloren. "Ich weiß es doch nicht, Micha, ich kann es doch nicht zuordnen." erwiderte sie sehr leise. Michael hatte Mühe, sie zu verstehen. "Was kannst du noch nicht zuordnen?" fragte er nach. Alex stützte den Kopf auf ihren Händen auf. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. "Alex, hey, was ist denn los?" besorgt rutschte er auf den Stuhl neben sie und legte seinen Arm um ihre Schultern. Diese kleine Geste fühlte sich gut an, es beruhigte sie ein wenig und gab ihr ein bisschen Kraft. "Ich habe gestern Abend beim Duschen einen Knoten in meiner Brust entdeckt." flüsterte sie. Plötzlich begann sie zu weinen. Erschrocken starrte Michael sie sekundenlang an und zog sie schließlich in seine Arme. Er war geschockt. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit so was. Sanft streichelte er ihren Rücken. Beruhigen konnte er sie im Moment nicht damit, obwohl es sonst immer klappte. "Wir werden zu einem Arzt fahren, damit du Klarheit hast." erklärte er. Alex schüttelte den Kopf. "Wir müssen arbeiten." meinte sie nur. Sie wollte nicht zugeben, dass sie unheimliche Angst vor dem Arztbesuch hatte. "Geht´s noch? Deine Gesundheit sollte dir vorgehen, denk ich mal." knurrte Michael ungehalten. Das sah ihr doch wieder ähnlich. Alles andere war wieder mal wichtiger. "Ich....habe Angst vor dem Ergebnis." gab sie schließlich leise zu und sah zum Boden. "Wieso hab ich mir das gedacht? Aber dadurch wird es doch auch nicht besser, fürchte ich. Bitte, Alex, verschaff dir Klarheit." redete er auf sie ein. "Und dann? Wenn ich das Ergebnis habe? Super, dann weiß ich, wie lange ich vielleicht noch lebe.....so kommt es wenigstens plötzlich." sagte sie leise. Fassungslos starrte er sie an - schweigend. Er wusste nicht wirklich, was er darauf sagen hätte sollen. Schließlich senkte er seinen Blick, denn er hatte Angst davor, sich zu verraten. "Was guckst du jetzt so? Es ist doch so." "Hast du vielleicht schon mal an deine Familie gedacht, dass sie dich vielleicht nicht verlieren möchte. Du hast doch eine Menge Freunde ......" meinte Michael. Er hob plötzlich den Kopf und sah ihr direkt in die Augen. Ihr liefen die Tränen einfach nur so über die Wangen. Er zog sie wieder wortlos in die Arme und versuchte sie mit seiner Anwesenheit zu beruhigen. "Es ist doch nicht sicher, dass es Krebs ist, oder. Lasse dich doch untersuchen, Mädchen, bitte .......!" Flehend schaute er sie an. "Tue es mir zu liebe!" Sie sah ihn ängstlich an. "Kommst du mit?" fragte sie leise. Er konnte sie kaum verstehen. "Natürlich, Kleines! Du weißt doch, dass ich mit dir durch dick und dünn gehe. Ich weiß, dass du es schaffen wirst, dass du nicht schwer krank bist." nuschelte er und presste sie kurz an sich. Schluchzend schmiegte sie sich an ihn. Ihr tat seine Nähe unheimlich gut, Michaels Anwesenheit beruhigte sie wieder einmal. Leise schluchzte sie in seinen Armen. "Komm, Alex, jetzt beruhigen wir uns wieder. Du steigerst dich in etwas hinein, worüber du noch nichts weißt. Gehe zu einem Arzt und lasse dich untersuchen, damit deine Ängste sich wieder legen." redete er beruhigend auf sie ein. "Und wenn es wirklich so ist? Was ist dann?" "Mal doch den Teufel nicht an die Wand, Alex! Wo bleibt denn heute deine Lebensfreude, die du sonst nur so verspritzt. So deprimiert kenne ich dich gar nicht." stellte Michael entsetzt fest. "Kannst ja nicht jede Seite an mir kennen!" antwortete Alex leise und sah ihn nicht an. "Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich diese Seite nicht kennen, damit das mal klar ist! Ich möchte wieder die Alex hier stehen haben, die ich so schätze und verehre." erklärte er und errötete leicht bei seinen Worten. Verwirrt sah sie ihn an. "Was willst du mir damit sagen?" Michael blickte verlegen zu Boden. Im Moment war ihm alles andere als wohl in seiner Haut. Was hatte er da wieder von sich gegeben. Er wollte sich doch nicht verraten und hatte es nun doch getan. Wie sollte er ihr seine letzte Aussage bloß erklären. "Michael....wie meintest du das?" hakte sie noch einmal nach und wische sich die letzten Tränen von den Wangen. "Vielleicht schaffe ich es, es dir in den nächsten Wochen davon zu erzählen. Du brauchst jetzt sowieso einen guten Freund an deiner Seite ....!" "Was willst du mir erzählen? Dich bedrückt doch auch irgendwas!" Michael wiegte leicht seinen Kopf hin und her. "Eigentlich bedrückt mich nichts, jedenfalls nicht in dem Ausmaß, wie dich deine Krankheit - wenn wir es so nennen wollen - bedrückt. Sagen wir so: Ich bin nur ein klein wenig feig. Und dabei belassen wir es, bevor du es endgültig schaffst, mich in Verlegenheit zu bringen." "Jedenfalls wäre das besser, als wenn du mich zu irgendeinem Arzt schleifst....!" "Typisch du! Ich möchte dich doch nur davon überzeugen, dass mir eine gesunde Alex viel lieber ist als eine kranke. Und jetzt komm. Wir sollten tatsächlich ins K11." Alex nickte und war froh,dass er nicht sofort zu einem Arzt wollte.
Gerrit wartete schon auf seine beiden Kollegen. Er überlegte sich gerade, ob er bei Michael anrufen sollte, als dieser gerade mit Alex zur Tür hereinkam. Auch er sah Alex erschrocken an, als er ihren Zustand sah und wollte natürlich sofort wissen, was los sei. "Lass mich einfach in Ruhe, Gerrit. Ich möchte nicht darüber sprechen!" erklärte Alex fest. Es war ihr anzusehen, wie ernst sie es meinte. Sie ging sofort zu ihrem Schreibtisch und fuhr ihren Computer hoch. Sie dachte gar nicht daran, dass sie sich eine Tasse Kaffee holen konnte, so wie sie es jeden Morgen tat. Gerrit sah verwirrt zu Michael, der nur mit dem Kopf schüttelte, um ihm klar zu machen, dass er nicht weiter nachfragen sollte. Leicht seufzend fügte Gerrit sich. Immerhin wollte er die beiden Kollegen nicht wirklich vergrämen. Der Tag verlief recht ruhig. Alex konnte sich kaum konzentrieren, denn immer wieder musste sie an den Knoten und den möglichen Befund denken.
Michael hingegen hatte sich im Internet schlau gemacht und einige Berichte über Brustkrebs heruntergeladen. Er wollte sie erst dann ausdrucken, wenn Alex keinen Dienst hatte. Und das war in den nächsten Tagen nicht der Fall. Aber immerhin hatte er sie genau durchgelesen und war dementsprechend schockiert. Gegen 18 Uhr fuhr Alex ihren PC herunter. "Ich mache Feierabend."sagte sie kurz und zog ihre Jacke an, ehe sie das Büro verließ. Sie machte sich gar nicht die Mühe, auf einen der Kollegen zu warten, sie wollte einfach alleine sein. Obwohl sie zugeben musste, dass ihr die Gesellschaft der beiden recht wohl getan hatte. Michael lief hinter ihr her. "Alex? Warte doch mal, bitte." rief er. Widerwillig blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Fragend sah sie ihn an. "Was willst du noch?" fragte sie unwillig. "Hey, ich hab dir doch gar nichts getan. Ich weiß, das willst du jetzt nicht hören, aber ich habe bei einem Arzt angerufen. Wir könnten heute noch vorbei kommen." Alex stand da wie erstarrt. Im ersten Augenblick wusste sie nicht wirklich, wie sie richtig reagieren sollte. Je länger sie über seinen Satz nachdachte, um so zorniger wurde sie. "Geht´s noch? Entscheidest du jetzt schon, was ich tun soll?" wollte sie sehr zornig wissen. Sie stapfte wütend mit dem Fuß auf. "Beruhige dich, Alex, komm mal wieder runter. Verdammt, ich will auch nur wissen, was los ist. Ich mache mir Sorgen, ich habe Angst um dich!" erwiderte er, wütend über Alex´s Reaktion. Sie starrte ihn kurz an. Was hatte er da gesagt? Er hatte Angst um sie? Irgendwie konnte sie das nicht glauben. Sie wusste zwar, dass sie sehr gute, wenn nicht sogar beste Freunde waren, im Moment reagierte er aber so, als würde da noch mehr dahinter stecken. Aber was konnte das wieder sein. Bevor sie sich aber darüber Gedanken machen sollte, wäre ihre Gesundheit wichtiger. "Aber weißt du, wenn du keine Hilfe willst, dann kümmere dich doch alleine darum." Sauer ging er an ihr vorbei. Sprachlos und betroffen schaute sie ihm nach. "Jetzt hab ich wohl einen Fehler gemacht." murmelte sie vor sich hin, aber im Moment fühlte sie sich nicht im Stande, ihm zu folgen, um mit ihm zu reden.
Michael wusste selber nicht, was gerade in ihn gefahren war. Wahrscheinlich war er selbst erschrocken, über das, was er da gesagt hatte. Er saß in seinem Wagen und wartete darauf, dass er sich wieder beruhigte, aber auch darauf, dass Alex endlich aus dem Bürogebäude kam. Vielleicht schaffte er es doch noch, sie zu diesem Arzt zu schleppen. Er fragte sich zum wiederholten Mal, warum sie sich nicht vom ihm helfen lassen wollte. Einige Zeit später sah er, wie Alex das Gebäude verließ und über den Parkplatz ging. Anscheinend war sie so abgelenkt, dass sie nicht daran gedacht hatte, dass sie ja am Morgen mit Michael gekommen war. Der Parkplatz, an dem gewöhnlich ihr Auto stand, war leer. Erstaunt blieb sie stehen und wusste nicht wirklich, wie sie sich verhalten sollte. Erst als sie ein leisen Hupen hörte, hob sie wieder den Kopf. Suchend schaute sie sich um. Endlich erkannte sie Michael in seinem Auto und ging auf ihn zu. Schweigend setzte sie sich auf den Beifahrersitz und wartete darauf, dass er endlich los fuhr. Fragend blickte sie zu ihm. "Was ist, willst du hier Wurzeln schlagen?" fragte sie endlich, leicht ungehalten! "Ich möchte nur wissen, wo du hin möchtest, dann bringe ich dich hin." erwiderte er leise und sah aus dem Fenster. "Bring mich einfach nach Hause, ich möchte meine Ruhe haben." sagte sie nur. Anschauen konnte sie ihn nicht! Sie hörte Michael leise seufzen, reagierte aber nicht darauf. Die ganze Fahrt über schwiegen sie. Vor ihrer Wohnung hielt Michael an. Den Motor ließ er laufen, er ahnte, dass Alex sowieso nur aussteigen würde, ohne nur ein Wort zu sagen. Leider behielt er recht. Ohne irgendetwas zu sagen, verschwand sie. Betroffen blickte er ihr nach, während er wartete, bis sie im Haus verschwunden war. Einige Minuten starrte er noch auf das geschlossene Tor. Er dachte daran, dass sie sich unnötig gestritten hatten, dabei hatte er nur gewollt, dass sie zu einem Arzt ging. Seufzend betätigte er den Blinker seines Wagens und fuhr schließlich davon.
Alex schlug die Haustür hinter sich zu. Sie ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte sie ihn so angefahren? Er wollte ihr doch nur helfen und konnte doch nichts dafür, dass sie mit dieser Situation nicht fertig wurde. Alex hatte schon das Handy in der Hand, um ihn anzurufen. Verärgert warf sie es wieder in ihre Handtasche. Nein, ich rufe nicht an, es sieht doch aus, als würde ich ihm nachlaufen, und das würde ihm doch so gefallen, dachte sie verärgert. Doch keine fünf Minuten später hatte sie das Handy wieder in der Hand und wählte seine Nummer.
"Wie lange können wir zu diesem Arzt fahren?" fragte sie sofort, nachdem Michael sich gemeldet hatte. Sie wusste, wenn sie nicht sofort fragen würde, würde sie sich wieder nicht trauen, also jetzt oder nie. Michael grinste vor sich hin. Er hatte zumindest erreicht, dass sie über seinen Vorschlag nachgedacht hatte. "Wenn wir rasch sind, erreichen wir ihn noch. Ich habe doch keine genaue Zeit angegeben." antwortete er. "Holst du mich ab?" fragte sie zaghaft. "Natürlich, welche Frage! Ich bin in ein paar Minuten bei dir!" versprach Michael. Wieder lächelte er vor sich hin. Eigentlich hatte er nicht wirklich daran geglaubt, dass sie so rasch nachgeben würde. Und er fand es toll, dass sie sich doch so rasch bereit erklärt hatte, mit ihm zum Arzt zu gehen. Als er einige Minuten später ihr Haus erreichte, stand sie schon davor und wartete auf ihn. So musste sie nur noch einsteigen, und Michael konnte gleich weiterfahren. Eine Weile schwiegen sie. Keiner der beiden wusste wirklich, was er sagen sollte. Also lauschten beide der Musik, die gerade im Radio lief. Michael hatte rasch einen Parkplatz gefunden, der direkt vor der Praxis lag. Er schaltete den Motor aus und sah zu Alex hinüber. Sie hockte wie ein Häufchen Elend auf dem Beifahrersitz, und er hatte plötzlich Mitleid mit ihr. Alex fragte sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Plötzlich merkte sie, dass Michael sie erwartungsvoll anblickte. "Michael, ich habe Angst!" meinte sie sehr leise. Vorsichtig nahm er ihre Hand in seine und streichelte sanft darüber. "Das glaube ich dir ja, Alex. Aber willst du weiter mit der Ungewissheit leben? Meinst du, dann geht es dir besser?" Langsam schüttelte sie den Kopf. "Ich glaub nicht." gab sie zu und seufzte kurz auf. Endlich stieg sie aus und wartete auf Michael. Als er nicht gleich kam, blickte sie erwartungsvoll in den Wagen. "Willst du denn nicht mitkommen?" erkundigte sie sich vorsichtig. "Möchtest du das denn? Immerhin ist es ein Frauenarzt." meinte er verlegen. Alex grinste schief. "Natürlich ist es ein Frauenarzt. Ich glaube nicht, dass er dich untersuchen möchte. Außerdem brauche ich doch einen Beistand. Ich will nämlich das Ergebnis noch immer nicht hören." erwiderte sie klein laut. "Okay, wenn du das möchtest..." Michael stieg aus, und sie gingen langsam in die Praxis.
Er läutete an der Tür, die auch gleich geöffnet wurde. Zaghaft trat Alex ein, gefolgt von Michael, der sie energisch weiter schob. Der Arzt war gerade dabei, seinen weißen Kittel auszuziehen, um nach Hause zu fahren. Er hatte nicht erwartet, dass sie doch noch kommen würden. "Guten Tag, wir hatten heute Mittag telefoniert, sie hatten angeboten, dass ich mit meiner Kollegin noch vorbei kommen könnte." erklärte Michael, nachdem er einige Sekunden vergebens darauf gewartet hatte, dass Alex etwas sagte. "Ah, ich weiß wieder. Wie Sie sehen, habe ich beinahe die Geduld verloren. Kommen Sie weiter." bat Dr. Wolfgang Müller, den Michael aus seinem Stammlokal kannte. Sie waren vor Wochen miteinander ins Gespräch gekommen, als sie neben einander an der Bar gesessen hatten. Dankend folgte Michael seinem Bekannten und zog Alex an seiner Hand sanft hinter sich her. Er drückte Alex in den Stuhl, der vor einem riesigen Schreibtisch stand. Beruhigend streichelte er kurz über ihre Schulter. Verwirrt blickte sie zu ihm auf und sah in sein lächelndes Gesicht. "Wie kann ich Ihnen denn helfen?" fragte der Arzt und sah Alex erwartungsvoll an. "Naja, ich....habe gestern....beim Duschen einen Knoten entdeckt." berichtete Alex stockend und sehr leise. Sie sah dabei auch nicht auf. Der Arzt hob eine Augenbraue. Er merkte sehr wohl, wie unsicher sie war. Alex machte auf Doktor Müller den Eindruck, als säße sie an diesem Abend nicht hier, wenn es Michael nicht geben würde. Auch er merkte, dass Alex sich nicht wirklich wohl fühlte und nahm wieder ihre Hand in seine, vorsichtig drückte er sie, um ihr Mut zu machen. Der Arzt klärte sie über die Untersuchungen auf, die nun folgen würden. Angstvoll schaute sie zu Michael auf. Der nickte ihr nur aufmunternd zu und sah ihr nach, als sie dem Arzt ins Untersuchungszimmer folgte. Widerwillig machte sie ihren Oberkörper frei, da ein Ultraschall gemacht werden sollte. Alex fühlte sich immer unsicherer. Was würde da wohl auf sie zukommen, fragte sie sich. War es überhaupt richtig gewesen, hierher zu kommen? "Sollte ihr Freund dabei sein?" fragte der Arzt, als er Alex immer größer werdende Unsicherheit bemerkte. Zaghaft nickte sie. Eigentlich wusste sie nicht, ob sie das wirklich wollte. Aber Michaels Gegenwart hatte sie immer beruhigt, warum sollte das heute nicht auch so sein? Doktor Müller holte Michael in das Untersuchungszimmer, dass er ziemlich verunsichert betrat. Krampfhaft starrte Michael auf den Bildschirm des Ultraschallgerätes, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, Alex anzusehen. Er wusste ja, dass sein Blick nicht in ihrer Augenhöhe bleiben würde. Eigentlich war Alex im Moment auch ziemlich egal, dass sie da so halb nackt vor ihm lag. Sie wollte einfach nur nicht alleine sein. Erwartungsvoll aber voller Angst beobachtete sie den Arzt, während er den Ultraschall machte. Ihre Hand suchte seine, denn sie wollte ihn spüren. Es beruhigte sie ungemein. Sie warf ihm einen scheuen Blick zu. Aufmunternd lächelte er ihr zu und streichelte mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Wieder kribbelte es in ihrem Bauch. Was sollte denn das nun werden, fragte sie sich erstaunt. Einige Minuten dauerte die Untersuchung noch, doch Alex kam es vor, als würde es Stunden dauern.
Sie beobachtete Doktor Müller neugierig. Aus seinem Gesicht konnte sie nicht wirklich lesen. Wieder befiel sie ihre ungeheure Angst. Leicht begann sie aus diesem Grund zu zittern, und Michael merkte es. Leicht drückte er wieder ihre Hand. Sie tat ihm ungeheuer leid. "Sie haben Recht, Frau Rietz. Dort ist eine Gewebsvermehrung. Noch kann ich nicht sagen, ob es gutartig oder bösartig ist." "Wie können wir das denn nun feststellen?" wollte sie wissen und drückte Michaels Hand so stark, dass er fast aufschrie vor Schmerz. Gerade rechtzeitig konnte er es verhindern. Er wollte ihr ja eine Hilfe sein und sie nicht wirklich erschrecken. "Wir werden es operativ entfernen und im Labor untersuchen lassen. Wir werden einen etwas größeren Teil an Gewebe entfernen, um sicher zu sein, dass wir alles entnommen haben. Falls es bösartig sein sollte, haben wir somit schon vorgebeugt." Alex starrte Doktor Müller aus großen Augen erschrocken an. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Anders können wir keine endgültige Diagnose stellen, Frau Rietz." Resigniert blickte sie zu Michael auf. Sie hoffte, von ihm irgendeine Art von Hilfe zu bekommen. Doch im ersten Augenblick wurde sie enttäuscht, denn er schwieg noch. Auch er musste das eben Gehörte verarbeiten. Endlich rang er sich zu einer Antwort durch: "Der Doktor hat Recht. Du solltest das tun, was er sagt. Mache es deinetwegen, Alex. Ich möchte dich doch nicht verlieren. So weißt du wenigstens, was mit dir los ist!" Der Arzt hatte sich bereits verabschiedet und hatte den Raum verlassen. Alex zog sich wieder an. "Michael, ich habe Angst davor." meinte sie leise und sah ihn ängstlich an. Er nahm sie einfach in die Arme, um sie zu beruhigen streichelte er über ihren Rücken. "Das kann ich mir vorstellen, meine Kleine. Ich werde für dich da sein, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das will ich dir mal gesagt haben." flüsterte er. Sie merkte, wie ihr langsam wieder die Tränen über die Wangen liefen. Sie schluchzte kurz auf. Michael drückte sie fest an sich, er streichelte wieder über ihren Rücken. Er hielt es für besser, wenn sie weinte. Außerdem wusste er sowieso nicht, was er sagen sollte, da er befürchtete, durch seine Worte alles nur noch schlimmer zu machen. Alex klammerte sich ziemlich an ihm fest. Am liebsten wollte sie ihn nie wieder loslassen. Der Arzt räusperte sich. Er wollte seine Praxis endlich verlassen. Erwartungsvoll blickte er die letzten Patienten dieses Tages an. Vorsichtig löste Michael die Umarmung und ging mit Alex aus dem Haus.
"Kommst du noch mit rauf. Ich möchte nicht alleine lassen!" stellte sie fest, als sie in Michaels Auto auf dem Weg zu Alex´s Wohnung waren. "Wenn du das möchtest, mache ich das, Alex." "Ja, bitte. Im Moment fühle ich mich so hilflos, Micha. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wirklich, was ich machen soll." "Ich bin für dich da, Alex."sagte er leise und nahm ihre Hand in seine. An der Ampel sah er zu ihr rüber. Erstaunt schaute sie zu ihm hoch. Was sollte das denn nun wieder, fragte sie sich und stellte fest, dass es ihr gefiel. Er konnte getrost ihre Hand öfter in seine nehmen, wenn sie unterwegs waren. "Ich bin immer da, Alex, merk dir das." Vorsichtig nickte sie. "Das weiß ich doch, Micha, aber ich höre es trotzdem immer wieder gerne, das kannst du mir glauben." Er lächelte. "Hörst du sonst so selten von mir, hm?" Lange dachte sie über diese Frage nach. Eigentlich hatte er Recht. Bei den verschiedensten Gelegenheiten hatte er ihr seine Hilfe angeboten. Und wie oft hatte sie sie tatsächlich in Anspruch genommen? Kurze Zeit später parkte er in der Nähe von Alex´ Wohnhaus. Wieder nahm er ihre Hand, als sie ausgestiegen waren. Alex begann, es unheimlich zu genießen. Verstohlen blickte sie auf - direkt in seine blauen Augen, sie versank darin. Erschrocken nahm sie es zur Kenntnis. Natürlich hatte Michael ihre Verlegenheit gemerkt und grinste zufrieden. Endgültig verliebt hatte er sich damals bei ihrem Undercover-Auftrag, bei dem sie geheiratet hatten. Dieser Kuss von damals brannte heute noch auf seinen Lippen. Leider hatte er es bisher noch nicht geschafft, sie für sich selbst zu begeistern - bis vor kurzen. Sie begann, in ihm den Mann zu sehen, nicht den Kollegen und guten Freund! Und das gefiel ihm. Leicht drückte er ihre Hand und lächelte wieder auf sie herab. Alex wich seinem Blick aus. Dieses Kribbeln war zwar schön, aber zur Zeit ihrer Meinung nach ziemlich fehl am Platz. Doch es blieb, ihr Herz begann zu rasen, und sie wurde zusehends nervöser, als sie daran dachte, wer diese Gefühle in ihr auslöste. Schließlich kamen sie an der Haustür an und Alex schloss die Tür auf.
Schweigend saßen sie nebeneinander auf dem Sofa. Niemand wusste, was er sagen sollte. "Ich hol uns was zu trinken." sagte Michael plötzlich. Verwirrt blickte Alex ihn an, sie war mit ihren Gedanken so weit weg gewesen. Er kannte sich mittlerweile gut in Alex´s Wohnung aus und so kam er wenig später mit einer Flasche Mineralwasser und zwei Gläsern zurück. Alex zog eine Augenbraue hoch. "Du trinkst nur Wasser?" fragte sie ziemlich erstaunt. "Im Kühlschrank ist doch noch eine Flasche Bier." "Die lasse ich besser da, wo sie ist. Wer weiß, ob du sie nicht irgendwann besser gebrauchen kannst..." Fragend sah sie ihn an. "Was meinst du denn damit?" erkundigte sie sich ziemlich erstaunt. "Vielleicht brauchst du in der nächsten Zeit einen Schluck Alkohol!" war Michaels Antwort. "Das kann ich mir nicht gut vorstellen, ich hab doch dich. Und du bist nicht zu überbieten!" stellte sie fest. Im gleichen Augenblick hätte sie sich die Zunge abbeißen können. Was sagte sie denn da? Michael lächelte zufrieden. So etwas hörte er doch so gerne. Grinsend sah er sie an. Er bemerkte, wie sich ihre Gesichtsfarbe in ein zartes Rot verfärbte. Er wusste, dass sie sich im Moment weigerte, ihre Gefühle zu akzeptieren. Aus einem Grund, den er völlig akzeptierte. "Na, komm mal, Alex." Vorsichtig zog er sie in seine Arme. Er spürte, wie sie sich versteifte. Als er nicht locker ließ, entspannte sie sich doch und legte ihren Kopf an seine Brust. Sanft streichelte er ihr über den Kopf und hoffte nebenbei, dass sie nicht hörte, wie sein Herz raste. Sie war viel zu aufgewühlt, dass sie es nicht mitbekam. Seine Nähe beruhigte sie einigermaßen, so dass sie wieder klar denken konnte. Langsam aber sicher bemerkte sie, wie ihre Augen schwer wurden und sie ihr schließlich zufielen. Dass sie eingeschlafen war, bemerkte Michael erst, als sie ihm nicht mehr antwortete. Vorsichtig erhob er sich ohne Alex zu wecken. Er nahm sie einfach auf die Arme und trug sie in ihr Schlafzimmer. Als er sie endlich in ihrem Bett abgelegt hatte, überlegte er fieberhaft, ob er sie entkleiden sollte oder sie einfach in ihren Sachen liegen lassen sollte. Er entschied sich, sie einfach so zu lassen. Nicht, dass sie noch aufwachen und dann denken würde, er wäre über sie hergefallen. Das konnte er beim besten Willen nicht gebrauchen. Er wollte sie doch dazu bringen, dass sie auch für ihn Gefühle entwickelte. Das würde am besten damit funktionieren, dass er im Moment für sie da war, weil sie ihn als Freund brauchte. Vielleicht würde mehr daraus werden - wenn sie es zuließ. Leise ging er aus dem Zimmer und legte sich im Wohnzimmer auf das Sofa. Er hatte sich das Bettzeug aus dem zweiten Bett mitgenommen. Lange lag er auf dem Rücken und dachte über den vergangenen Tag nach. Wirklich zu einem Ergebnis kam er nicht. Letztendlich siegte doch die Müdigkeit und er schlief ein.
Er fuhr in die Höhe, wieder hörte er die leisen Schritte auf der Treppe. War Alex wach geworden, fragte er sich. Erwartungsvoll sah er zur Treppe und war beruhigt, als er Alex herunter kommen sah. "Du bist geblieben!" stellte sie beruhigt fest, als sie im Schein der Straßenlaternen seinen Schatten auf dem Bett sitzen sah. "Natürlich. Ich wollte dich doch nicht alleine lassen." erklärte er ernst. "Das ist lieb von dir, danke!" erwiderte sie leise und setzte sich auf eine andere Ecke des Sofas, damit er liegen bleiben konnte. "Beiße ich, weil du so weit weg sitzt?" fragte er belustigt. Leider konnte er ihr Gesicht nicht deutlich genug sehen, um daraus lesen zu können. "Nein, ich wollte dir genug Platz lassen. Du möchtest doch sicher noch etwas schlafen." "Du weißt, dass du mich nicht stören würdest, Alex, auch wenn ich noch etwas schlafen möchte. Warum bist du wach geworden?" fragte er neugierig. "Ich...habe schlecht geträumt." gab sie leise zu. "Komm her ...!" bat er leise und hielt ihr seine Hand entgegen. Zaghaft rückte sie näher. Ganz sicher war sie sich nicht, ob es richtig war, was sie hier tat. Auf der anderen Seite wusste sie auch, dass Michael diese Situation nicht ausnutzen würde. "Ich tue dir doch nichts, das verspreche ich dir." erklärte er, als er ihr zögern bemerkte. Sie nahm seine Hand und er zog sie wieder in seine Arme. Es fühlte sich gut an, stellte sie fest. Erschrocken fragte sie sich, was dieser Gedanken wieder sollte, aber er entsprach der Wahrheit. "Würdest du nach oben kommen und neben mir weiter schlafen? Ich habe Angst vor meinen Träumen." erklärte sie verlegen. Zustimmend nickte Michael und drückte sie noch einmal an sich, ehe sie aufstanden und er ihr ins Schlafzimmer folgte. Auf dem Nachtkästchen brannte eine Leselampe, in deren Schein beobachtete Michael Alex, wie sie sich für die Nacht herrichtete, sie war noch immer in der Kleidung gewesen, in der er sie ins Bett gelegt hatte. Bei der Unterwäsche war sie sichtlich verunsichert, was er mit einem leichten Lächeln zur Kenntnis nahm. Fairerweise drehte Michael sich mit dem Rücken zu ihr, damit sie sich schnell umziehen konnte. Als sie fertig war, legte sie sich neben ihn ins Bett. "Danke." flüsterte sie leise und streichelte ihn sanft über seinen Rücken. Michael antwortete nicht, er genoss es einfach. Wenige Minuten später drehte er sich wieder zu ihr. Seine Augen blitzen und das Licht brach sich darin. Alex starrte ihn verwirrt an. Langsam rutschte sie näher zu ihm, so dass er sie in den Arm nehmen konnte. Michael war darüber erstaunt, dass sie es zuließ. Sanft legte er seine Arme um sie, und sie kuschelte sich an ihn. Beide genossen die Nähe des anderen unheimlich. Keiner von beiden wagte, weiter zu gehen, aus Angst, den anderen zu erschrecken. So kam es, dass beide wieder schläfrig wurden und ihnen die Augen zufielen.
Als Alex am Morgen aufwachte erschrack sie, als sie Michael neben sich spürte. Dann aber erinnerte sie sich und lächelte vor sich hin. Einen Moment beobachtete sie ihn noch, wie er schlief. Doch dann bewegte er sich leicht und schlug verschlafen die Augen auf. "Na, du ....!" murmelte er, als er endlich gemerkt hatte, dass sie bereits wach war. Zaghaft lächelte er ihr zu. "Na...gut geschlafen?" fragte sie leise und sah ihm leicht lächelnd in die Augen. Er nickte nur, um ihre Frage zu beantworten und gähnte herzhaft. "Ausgeschlafen bist du aber noch nicht, Kollege." stellte Alex fest. "Danke, dass du gestern bei mir geblieben bist." Liebevoll sah er sie an. "Alex, hör auf dich dafür zu bedanken. Ich mache das gerne, und für mich ist das selbstverständlich." Erstaunt sah sie ihn an. "Warum machst du sowas für mich?" fragte sie leise. So ein Mist, was sollte er jetzt sagen? Die Wahrheit? Auf keinen Fall. Das Risiko, alles kaputt zu machen war viel zu groß. Erwartungsvoll starrte sie ihn lange an, ohne eine Antwort zu bekommen. "Was ist? Redest du nicht mehr mit mir?" wollte sie traurig wissen. "Du.....bist halt meine beste Freundin, und du würdest das auch alles für mich machen!" sagte er schnell und hoffte, dass sie damit zufrieden war. Im Grunde war sie es nicht, da Alex ihm angesehen hatte, dass es eine Notlüge war! Aber was war nun die Wahrheit, fragte sie sich und nahm sich vor, sie herauszufinden. Glücklicherweise hatten sie heute frei und konnten so noch einen Moment im Bett liegen und ihren Gedanken nachhängen. Durch die Ruhe um sich herum, schlief Michael wieder ein, da er vergangene Nacht wenig Schlaf bekommen hatte. Lächelnd sah Alex ihm einen Moment zu und streichelte vorsichtig über seine Wange. Bei dieser Bewegung spürte sie wieder dieses Kribbeln, das in den letzten beiden Tagen wieder immer wieder auftauchte, wenn sie an ihn dachte oder berührte. Ihre rasendes Herz ignorierte sie einfach, sie verstand im Moment ihre Reaktion auf ihn nicht und sie wollte sie auch nicht verstehen. Plötzlich schlug er die Augen auf und sah direkt in ihre. Erschrocken nahm ich meine Hand von seiner Hand und errötete. "Du bist so süß, wenn du rot wirst!" nuschelte er verlegen, er lächelte leicht. "Hab ich dich etwa geweckt?" fragte Alex, um vom Thema abzulenken. "Nein, ich habe nicht richtig geschlafen." gab er leise zu. Und er hatte ihre Berührung unheimlich genossen, nur sagte er ihr das noch nicht! Sein Herz hatte Purzelbäume geschlagen, als er ihre Hand auf seiner Wange gespürt hatte. "Ich weiß, ich soll mich nicht ständig bedanken, aber....es tut mir unheimlich gut, wenn du da bist. Wie kann ich das je wieder gut machen?" "Was soll diese Frage? Sei einfach für mich da, wenn ich deine Hilfe brauche. Das reicht doch schon. Im Grunde helfen wir uns doch immer gegenseitig." "Trotzdem, Michael....!" Er wusste plötzlich, wie sie sich bedanken konnte. "Wie wäre es, wenn du uns ein Frühstück machen würdest. Schön langsam aber sicher bekomme ich Hunger."
Er grinste sie schief an. "Du denkst immer nur ans essen!" meinte sie lachend und stieg aus dem Bett. "Nicht nur ...., aber die anderen Gedanken sind verboten!" murmelte Michael und erschrak über seine Worte. Er hoffte, dass sie ihn nicht gehört hatte. Doch da täuschte er sich. Lachend sah sie ihn an. "Du bist eben auch nur ein Mann, dem einige Gehirnanteile in die Hose gerutscht sind, hab ich Recht?" Michael errötete, aber daran hatte er eigentlich nicht einmal gedacht. Leicht schüttelte er den Kopf. "Das wäre zu schön um wahr zu sein, Alex, aber es gibt auch andere Dinge, die für mich verboten sind, weil ich mit der Person, die in meinen Gedanken herumspuckt, sehr gut befreundet bin." flüsterte er und versuchte, sie nicht anzusehen. "Oh, jetzt wird es interessant.....komm, erzähl!" bat sie interessiert und setzte sich wieder aufs Bett. Michael schüttelte nur den Kopf. "Du wolltest doch Frühstück herrichten, oder etwa nicht? Außerdem sage ich nichts mehr ohne meinem Anwalt." "Weißt du, frühstücken hat noch Zeit, und ich erkläre mich hiermit zu deinem persönlichen Anwalt. Also? Ich höre....!" Stur schwieg Michael. Er schwang seine Beine aus dem Bett. "Dann werde ich uns eben das Frühstück machen. Ich bin nämlich nicht bereit, darüber zu reden. Vielleicht ergibt sich irgendwann mal eine Gelegenheit dazu." "Manchmal kannst du ein wirklicher Spielverderber sein." meinte Alex enttäuscht und sah ihn traurig an. Michael lachte lustlos auf. „Das hat doch damit nichts zu tun, Alex ... aber lass uns jetzt endlich von etwas anderem sprechen, bitte!“ "Nagut....!" Sie gab sich geschlagen, stand auf und folgte ihm in die Küche.
Ihr Herz begann wieder zu rasen, sie wurde immer unruhiger, denn Michael hatte sich noch immer nichts angezogen, er lief noch in der Unterhose herum. Es schien ihm nicht wirklich bewusst zu sein, was er damit anstellte. Immer wieder sah sie ihn an und musste schlucken. Einmal blickte sie direkt in seine Augen und errötete. Michael lachte lauthals los. "Wie war das vorhin? Also, ich glaube, nicht nur mir sind einige Gehirnanteile in die Hose gerutscht, oder wie soll ich deine Reaktion jetzt verstehen?" "So ein Unsinn. Ich hab nur nicht jeden Tag einen halb nackten Mann durch meine Wohnung laufen." Michael blickte an sich hinunter. Er lächelte wieder. "Das kann ich ja sofort ändern, Alex. An dem soll es nicht liegen. Ich will doch nicht daran Schuld sein, dass du Unsinn machst." "Was denn für Unsinn?" erkundigte sie sich unschuldig und sah ihn fragend an. "Das fragst du ausgerechnet mich? Ich weiß doch nicht, was in dir vorgeht!" stellte er fest. Michael ging ins Wohnzimmer und schlüpfte in seine Kleidung, die er hier unten liegen lassen hatte, als er zu ihr ins Schlafzimmer gegangen war. Erleichtert seufzte Alex auf. Eigentlich hatte sie diesen Ausblick ja genossen, aber lange hätte sie ihm sicher nicht widerstehen können. Was geht in Alex im Moment wohl vor, dachte Michael, während er sich anzog. Sie hatte ihn angesehen, nein, gemustert, als wäre es ewig her, dass sie einen Mann in Unterwäsche gesehen hatte. Ich muss schleunigst mit ihr reden, nahm er sich vor, so kann das doch nicht weitergehen. Als er wieder die Küche betrat, saß sie nachdenklich am Küchentisch. Eine Weile beobachtete er Alex, ohne von ihr bemerkt zu werden. Vorsichtig schob er einen Stuhl zur Seite, um sich zu setzen. "Worüber denkst du denn nach, Alex?" erkundigte sich Michael. Sie sah ihn überrascht an. "Ich....weiß nicht, ob ich diese Operation machen lassen soll." Erschrocken blickte er sie an. "Was soll denn das nun wieder. Natürlich läßt du dich operieren. Wenn es nach dir ginge, würdest du nie erfahren, was aus diesem Knoten wird, nicht wahr? Denke doch an deine Eltern, Alex. Es würde sie treffen, wenn du unheilbar krank wärst und du nicht versuchst, dich heilen zu lassen." "Michael, ich weiß, aber ich habe einfach Angst davor." Er ging vor ihr in die Knie, um ihr besser in die Augen sehen zu können. "Schau mich mal an, Alex!" bat er leise. Erschrocken nahm er den leeren Blick wahr, mit dem sie ihn anschaute. "Bitte, mach es für mich, ich möchte dich doch nicht verlieren. Unsere Freundschaft bedeutet mir doch so viel!" gestand er kleinlaut. Entschuldigend und seufzend sah sie auf ihn herab. "Ich weiß selber nicht, was richtig ist und was nicht." "Dann wollen wir gemeinsam überlegen, damit es dir hilft, die richtige Entscheidung zu treffen." schlug Michael vor. Sie zuckte mit den Schultern und wich seinem Blick aus. Er zog sie einfach in den Arm und streichelte beruhigend über ihren Rücken. Er wusste nicht, welche Gefühle er bei ihr damit wieder auslöste. Wieder begann ihr Herz zu rasen, wieder fingen die Schmetterlinge an zu flattern und wieder würde sie ihn am liebsten nie wieder loslassen. Aber Alex hatte Angst, dass er ihre Gefühle nicht erwidern würde. Außerdem befürchtete sie, dass er nur wegen dieses blöden Knotens eventuell eine Beziehung mit ihr eingehen könnte. Und das würde sie auf keinen Fall wollen. Trotzdem genoss sie den Moment und kuschelte sich in seine Arme. Erfreut nahm Michael es wahr. Nach einer Weile sah Alex zu ihm auf. Ein feines Lächeln umspielte seinen Mund. Im Moment schien sie sich beruhigt zu haben, stellte er fest. Auch er genoss es, dass sie in seinen Armen lag, doch wollte er im Moment nicht mehr daraus machen. Einen Augenblick sah sie ihn einfach nur an, ehe sie ihren Kopf wieder an seine Brust legte. Wie lange sie aneinander gekuschelt standen, konnte keiner von beiden sagen, sie genossen es einfach nur. Erst als der Duft des Kaffees den Raum erfüllte, merkten sie erst, wie hungrig beide waren. "Komm, wir sollten etwas essen." meinte Michael leise und löste die Umarmung. Alex war darüber sichtlich enttäuscht. Er sah es ihr an, lächelnd streichelte er ihr über die Wange. "Wir können das jederzeit wiederholen." murmelte er. Dankbar nickte sie und setzte sich wieder auf den Stuhl. Auf den Gedanken, ihm zu helfen, kam sie gar nicht. Doch Michael schien das nicht zu stören, dass er das Frühstück alleine herrichtete. Er machte es jedenfalls gern. Minuten später saßen sie sich gegenüber und frühstückten.
Im Raum herrschte eine angenehme Ruhe, keiner wollte sie wirklich unterbrechen. Ab und zu schlürften sie an ihrem Kaffee, gedankenverloren kauten sie an ihrem Brot herum. Plötzlich klingelte das Telefon, erschrocken fuhren beide hoch. Erschrocken sahen sie sich an. Wer mochte wohl jetzt schon anrufen? Seufzend stand Alex auf und meldete sich mit ihrem Nachnamen. "Guten Morgen Frau Rietz, Dr. Müller hier! Ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich heute einen Termin in der Klinik frei hätte, Sie könnten also sofort hin gehen, wegen der Operation, die würden wir dann morgen durchführen!" Alex schluckte. Im Moment wusste sie nicht, was sie darauf antworten sollte. Hilfe suchend schaute sie zu Michael hinüber, der sie nur fragend anschaute. "Okay, ich packe einige Sachen und mache mich auf den Weg." antwortete Alex seufzend, da sie sich Michaels Antwort denken konnte. Erwartungsvoll blickte er sie an. "Was ist los, Alex?" wollte er endlich wissen. Sie schluckte, was sollte sie jetzt bloß sagen, fragte sie sich. wie wäre es mit der Wahrheit, fuhr es ihr durch den Kopf. "Das war der Frauenarzt von gestern. Er meinte, dass er heute einen Termin in der Klinik frei hätte, ich könne sofort kommen." erwiderte sie leise. Wieder bereute sie es, überhaupt zu einem Arzt gegangen zu sein. Sie konnte keinem sagen, wie sie sich fühlte, wie es überhaupt in ihr aussah und wie hundeelend sie sich fühlte. "Na dann, nutze den Moment, Alex, wenn du jetzt absagst, machst du es nie wieder, ich kenne dich doch.“ "Du hast doch meine Antwort gehört. Ich packe gerade mal eine kleine Reisetasche. Könntest du mich dann fahren?" "Natürlich kann ich das. Das ist doch selbstverständlich." "Ich finde es nicht selbstverständlich, und das weißt du!" brummte Alex und erhob sich. "Für dich tue ich doch alles, nur willst du es nicht wahrhaben." stellte Michael belustigt fest. Alex hielt es für besser, nichts mehr zu antworten und verschwand im Schlafzimmer. Dort packte sie eine Tasche mit einigen Sachen und kam kurze Zeit später wieder zu ihm zurück. Er lächelte ihr entgegen. "So rasch warst du noch nie fertig." bemerkte er, doch sie hielt es für besser, nicht zu antworten. Während sie in ihrem Schlafzimmer war, hatte Michael den Tisch abgeräumt und den Geschirrspüler eingeschaltet, da er bereits voll war.
Ja bekannt ist sie Freue mich aber drüber, das ihr entschlossen habt sie hier auch rein zu stellen und weiter zu schreiben!!! Freue mich auf den nächsten Teil!!!
Michael fuhr am nächsten Tag nach der Arbeit wieder zu Alex in die Klinik. Er war erstaunt, dass sie ihn bereits im Erdgeschoss erwartete. "Was machst du denn hier, Kleines?" fragte er neugierig. Alex lachte kurz auf. "Weißt du, ich habe es im Zimmer nicht mehr ausgehalten, außerdem wollte ich einen anständigen Kaffee trinken. Den auf der Station kannst du ja nicht trinken." stellte sie fest. Michael grinste. So kannte er sie. "Dann lade ich dich eben auf einen anständigen Kaffee ein......komm!" Michael nahm ihre Hand und ging mit ihr in die Cafeteria. Beide genossen die ersten Minuten ihres Beisammenseins. Sie schwiegen einige Minuten. "Alex ....!" begann Michael vorsichtig. Erwartungsvoll blickte sie ihm in die Augen. "Ja? Was denn?" "Du, gestern Abend war Gerrit noch bei mir. Er hat mich noch so lange ausgefragt, bis ich leider nicht mehr aus konnte und ihm erzählte, dass wir zusammen sind." Michael senkte den Blick, weil er ihr nicht wirklich in die Augen sehen konnte. "Ich weiß schon, dass wir es für uns behalten wollten, aber ich hätte ihn raus schmeißen müssen, wenn ich nicht geantwortet hätte." fuhr er fort, als von Alex nichts kam. Leise seufzte sie. "Warum hast du ihn nicht raus geschmissen? Wir wollten es doch erstmal niemandem sagen!" meinte sie nach einer Weile. Ihre Stimme klang etwas enttäuscht. Etwas in ihrer Stimme ließ ihn aufschauen. "Ich wusste nicht, wie ich richtig reagieren sollte. Es wäre beides falsch gewesen, Kleines, ich wollte einfach nicht mit Gerrit streiten. Denk mal nach, wir müssen mit ihm zusammen arbeiten und nach einem Streit wäre das fast unmöglich geworden." sagte er leise. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und sie nie mehr losgelassen, so nahm er nur ihre Hand und streichelte sanft darüber. "Du weißt ganz genau, wie Gerrit ist! Sobald er irgendwas neues erfährt, weiß es das ganze K11. Es war mir schon fast zu viel,als ich ihm den Grund gesagt habe, warum ich hier bin!" Michael seufzte. Genau so hatte er sich diese Unterredung vorgestellt. Warum hatte er eigentlich nicht den Mund gehalten, fragte er sich zum wiederholten Maß, warum hatte er auf Gerrit gehört und mit Alex über dieses Thema überhaupt geredet. "Aber jetzt ist es eh zu spät....ist nun mal passiert! Wer weiß, wie ich reagiert hätte." sagte sie nach einer Weile leise und sah in ihre Kaffeetasse, die vor ihr stand. Irgendwie war Michael erleichtert. Verschmitzt lächelnd blickte er ihr in die Augen. "Siehst du .... deshalb hab ich es erzählt. Komm, gehen wir nach oben. Stört es dich, wenn wir über die Treppe gehen, ich möchte ein wenig mit dir alleine sein. Einen anderen Ort gibt es ja in diesem Spital nicht, der etwas romantischer wäre." "Ist schon in Ordnung." Sie standen auf, brachten das Geschirr weg und liefen dann die Treppen hinauf.
Michael hielt Alex am Arm fest. "Warte." nuschelte er und zog sie an sich. "Du fehlst mir unheimlich, Kleines. Ich werde der glücklichste Mensch sein, wenn du wieder nach Hause kannst." Sie lächelte. Da sie schon eine Stufe weiter gegangen war, als er, konnte sie ihm direkt in die Augen schauen. "Da wirst du dich noch ein paar Tage gedulden müssen, Süßer. Immerhin warst du derjenige, der mich zum Arzt geschleppt hat, nicht wahr? Solange ich die Nähte noch nicht entfernt sind, wollen sie mich hier behalten." erklärte Alex. Behutsam fuhr sie mit ihrem Finger über seine Lippen, mit denen er ihn schließlich festhielt. Langsam näherten sich ihre Gesichter. Nach einem kurzen Blick in die Augen, küssten sie sich, nachdem Alex ihre Arme um seinen Nacken gelegt hatte. Nachdem sie den Kuss gelöst hatten, gingen sie langsam die Treppen hinauf.
Vor ihrem Zimmer lief Gerrit nervös auf und ab. Erfreut lief er ihnen entgegen, als er Alex und Michael auf sich zu kommen sah. Michael seufzte leise. Eigentlich hatte er keine Lust auf Besuch gehabt heute. Er wollte mit Alex alleine sein. Gerrit bemerkte seinen Blick. "Ich bleib ja nicht lange. Ich wollte nur sehen, wie es Alex geht. Das wird ja noch erlaubt sein, nicht wahr?" meinte er belustigt. "Ja ja, ist ja schon gut." maulte Michael leise. Entgeistert schaute er zu Alex, als er ihren Ellbogen in seiner Seite spürte. "Was wird denn das?" fragte er ziemlich erstaunt. "Streitet nicht schon wieder. Lasst uns auf mein Zimmer gehen." Entschlossen ging sie ihren Freunden voraus, darauf hoffend, dass sie ihr folgen würden. Und das taten sie auch. Michael, der als letzter das Zimmer betrat, schloss die Tür hinter sich.
"Erzählt mir mal, was im K11 los ist. Ohne mich wird dort wohl ziemliches Chaos sein." stellte Alex fest. Sie lächelte über die empörten Gesichter der beiden Männer. "So ein Unsinn. Im Moment ist gar nichts los. Es gibt nur Akten, die darauf warten, bearbeitet zu werden." erzählte Gerrit. Alex lachte kurz auf. "Und natürlich wartest du darauf, dass ich wieder komme und diese Akte für dich erledige, nicht wahr? Schau mich doch nicht so an, ich kenne dich doch." bemerkte sie und grinste ihn ziemlich unverschämt an. "Ich habe ja keinen Schreibtisch, um das zu erledigen!" verteidigte sich Gerrit, er lächelte leicht. "Das ist ein Grund, aber kein Hindernis, gnä Herr. Dich hindert doch auch sonst nichts, an meinem Schreibtisch zu sitzen und zu arbeiten. Warum versuchst du dich jetzt herauszureden?" wollte Alex wissen. "Tu ich doch gar nicht. Ich mache die Akten sowieso, Alex, du kennst mich doch!" "Gut, dass ich dir das nicht glaube, Kollege. Was gibt es sonst noch neues? Das wird doch nicht alles sein?" "Doch, das ist alles. Es gibt nichts neues, leider!" "Was heißt denn da leider? Irgendwie bin ich sogar froh darüber. Oft reichen zwei Tage, und das ganze Haus ist auf den Kopf gestellt." bemerkte Alex. "Was soll das denn jetzt wieder heißen?" fragte Michael neugierig und ungehalten nach. Er hatte sich mittlerweile auf ihre Bettkante gesetzt und sah sie nun an. "Schau mich nicht so an, ich könnte mich fürchten." murmelte sie. Ganz langsam rückte sie zu Michael. Ab und zu warf sie einen Blick zu Gerrit, um zu sehen, ob er sie beobachtete. Natürlich tat er dies, doch jedesmal, wenn er merkte, dass Alex zu ihm schaute, sah er weg. Verschmitzt lächelte sie vor sich hin. Sie spürte, wie jemand über ihren Rücken streichelte und blickte zu Michael auf. Er lächelte ihr leicht zu. "Ich....werde dann.....wohl mal gehen!" stotterte Gerrit unsicher und zog seine Jacke an. Ehe einer der beiden etwas sagen konnte, war er auch schon verschwunden. Als Michael den leichten Luftzug bemerkte, der von der schließenden Tür verursacht wurde, hob er erstaunt den Kopf. Er sah sich suchend im Zimmer um. "Wo ist denn Gerrit?" fragte er verwirrt. "Ich glaube, der ist gegangen! Glaubst du, dass er uns alleine lassen wollte?" murmelte sie verträumt. Sie kuschelte sich an und genoss es unheimlich, ihn bei sich zu haben. "Ich weiß es nicht." Michael grinste zufrieden. Er zog sie einfach noch näher an sich, sein Arm lag um ihrer zarten Hüfte. Vorsichtig näherte sich sein Kopf dem ihren. Endlich küssten sie sich ausgesprochen zärtlich, so dass keiner von ihnen diesen Kuss lösen wollte. Wieder wurden sie von der Schwester unterbrochen, die das Abendbrot brachte und ihn sozusagen aus dem Zimmer warf. Über ihr Gesicht huschte ein wissendes Lächeln. "Für solche Dinge ist dieses Krankenhaus leider ziemlich ungeeignet." stellte sie belustigt fest. Michael verabschiedete sich mit einem flüchtigen Kuss und flüsterte ihr noch ein: "Ich melde mich" zu und verschwand schließlich. Grinsend sah sie ihm nach. Später am Abend telefonierten sie noch einmal.
Aufgeregt marschierte Kirkitadse im K11 auf und ab. "Kann mir jemand sagen, wann Frau Rietz endlich wieder hier ist? Sie ist doch sonst so gut wie nie krank!" stellte er erbost fest. Abwartend blieb er vor Michael stehen. "Sie wird Ihnen den Grund selber sagen wollen. Und sie wird spätestens übernächste Woche wieder hier sein."erklärte Michael. Der Staatsanwalt war sichtlich entsetzt über diese Worte. „Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein, oder?“ wollte Kirkitadse wissen. "Wieso?" "Weshalb kommt sie erst in zwei Wochen, das geht auf keinen Fall, Herr Naseband. Setzen Sie sich mit Frau Rietz in Verbindung und sagen Sie ihr das!" "Leider kann ich es nicht ändern, Herr Staatsanwalt, es ist nun mal eine längere Sache." Michael beobachtete Kirkitadse eine Weile, er lief wieder aufgeregt im Büro herum. "Wissen Sie was? Wir werden sie nach Dienstschluß einfach besuchen fahren, dann können Sie selbst mit Frau Rietz reden." fuhr Michael schließlich fort. "Herr Naseband, sorgen sie einfach dafür, dass Frau Rietz schnellstmöglich wieder hier ist." "Herr Staatsanwalt, Frau Rietz liegt im Krankenhaus und wird in ein paar Tagen erst entlassen. Da werden Sie sich schon gedulden müssen, Herr Kirkitadse. Außerdem gibt es nichts wichtiges zu tun, diese Akte können einen Tag länger hier liegen bleiben. Die Gesundheit von Frau Rietz sollte vorgehen." antwortete Michael ernst. "Was macht sie denn im Krankenhaus? Warum werde ich darüber nicht informiert?" fragte der Staatsanwalt sauer nach. "Kann es möglich sein, dass sie nicht wirklich wollte, dass viele Leute von ihrem Krankenhausaufenthalt weiß. Wenn Sie nicht so aufgeregt wären, wüssten Sie es jetzt auch noch nicht. Ich habe nur dem Wunsch von Frau Rietz entsprochen." erklärte Michael fest. Er schaute dem Staatsanwalt direkt in die Augen, bis dieser schließlich den Blick abwandte. "In welcher Klinik liegt sie?" fragte er einen Moment später nach. Michael war über diese Frage sichtlich erstaunt. Ohne lange nachzudenken, sagte er, in welcher Klinik und in welchem Zimmer Alex lag. Der Staatsanwalt nickte nur und schon war er wieder aus dem Büro verschwunden.
Gerrit, der das Gespräch zwischen Kirkitadse und Michael nur schweigend zugehört hatte, machte sich nun bemerkbar. "Was sollte dieser Auftritt nun? Sonst akzeptiert er deine Auskünfte auch so, wie du sie ihm lieferst. Warum hat das heute nicht funktioniert?" fragte er sich und schüttelte verständnislos den Kopf. "Frag mich doch so etwas nicht. Ich weiß es nicht, Gerrit! Willst du nachher mitkommen zu Alex?" Nachdenklich blickte Gerrit Michael eine Weile an. "Ich weiß nicht ..., wollt ihr nicht alleine sein?" fragte er vorsichtig. Michael seufzte grinsend. "Im Krankenhaus hat man sowieso nicht die Ruhe, die man gerne haben möchte. Also störst du auch nicht." Gerrit lächelte seinen Freund und Kollegen spitzbübisch an. "Das kann ich mir durchaus vorstellen. Da läuft doch bestimmt nicht viel!" stellte er hinterhältig fest. "Was soll denn schon laufen?" fragte Michael lächelnd, seine Augen strahlten schon bei dem Gedanken daran, dass er Alex bald wiedersehen würde. "Stell dich nicht dümmer an, als du bist, Michael. Du weißt, was ich meine." erwiderte Gerrit und beobachtete Michael dabei, wie er errötete. "Ich weiß schon, was du meinst. Aber es heißt doch, die Vorfreude ist die schönste Freude. Irgendwann kommt sie ja auch wieder aus dem Spital heraus ..." meinte er nur. Gerrit grinste zufrieden. "Ich kenne dich doch, Michael, du kannst es doch kaum noch erwarten, mit ihr alleine zu sein...!" Michaels Röte vertiefte sich noch. "Wenn du meinst ...!" nuschelte er nur verlegen. Nun lachte Gerrit. "So verlegen kenne ich dich ja gar nicht. Dich muss es ja ganz schön erwischt haben!" Michael hielt es gar nicht für nötig, darauf zu antworten. Er fuhr seinen Computer herunter, erhob sich und ging zur Tür. „Wolltest du nicht mit zu Alex fahren?“ wollte er wissen, nur um überhaupt etwas zu sagen. Gerrit sprang auf und folgte Michael immer noch grinsend.
Die beiden waren sichtlich erstaunt darüber, Kirkitadse bei Alex anzutreffen. Michael war enttäuscht, nicht mit ihr einen kurzen Augenblick allein sein zu können, um sie so begrüßen zu können, wie er es gerne wollte. Als Alex ihre Kollegen sah, strahlte sie Michael an. "Naja, ich werde dann mal nicht weiter stören. Gute Besserung, Frau Rietz." meinte der Staatsanwalt nur, ehe er aus dem Zimmer verschwand. Verwirrt sah Michael ihm nach. "Was war das denn nun?" wollte er erstaunt wissen. Er hatte nicht damit gerechnet, Kirkitadse hier anzutreffen. "Unser Chef hat mich besucht und jetzt komm her, ich möchte dir hallo sagen!" Michael ließ sich nicht zwei Mal bitten. Völlig auf Gerrit vergessend setzte er sich zu Alex und erwiderte einen atemberaubenden Kuss, den er eigentlich gar nicht lösen wollte, durch das Räuspern des Kollegen doch dazu gezwungen wurde. Alex blickte verlegen auf. "Willst du auch einen?" fragte sie grinsend und sah Gerrit an. Der lachte schallend auf. "Gott behüte ...! Ich möchte mit Michael keinen Streit, muss ich sagen." antwortete er nur und rutschte von der Fensterbank, auf der er inzwischen Platz genommen hatte. "Hallo, Alex. Na, du, wie geht es dir denn heute. Du machst einen frischen Eindruck." fuhr Gerrit fort. "Danke, mir geht es heute auch ganz gut. Jetzt sowieso, wo ihr da seid. Alleine ist es ziemlich langweilig." "Kann ich mir durchaus vorstellen. Wie ich sehe, bist du alleine im Zimmer. Du kannst dich auch nicht unterhalten." meinte Gerrit. "Aber du könntest ja einige Zeit in dieses Café gehen, bei dem wir im Erdgeschoss vorüber gegangen sind." "Gerrit, da habe ich auch keine Lust den ganzen Tag zu sitzen. Naja, vielleicht bekomme ich ja noch jemanden neben mich, ich bin ja noch ein paar Tage da." Sie seufzte leise. Michael beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: "Leider! Du fehlst mir unheimlich, Kleines. Ich freue mich doch schon, wenn wir allein sind, wir zwei alleine!" Er begann, sanft an ihrem Ohr zu knabbern. Sanft schob sie ihn zur Seite. "Riskiere hier nichts, Michael." murmelte sie leise und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Michael grinste leicht vor sich hin. Er war sich sicher, dass sie das Gleiche wollte wie er. Nur zu dumm, dass sie noch hier liegen musste. "Soll ich besser gehen?" meinte Gerrit, der die Situation bisher schweigend beobachtet hatte. Alex und Michael sahen sich nur kurz an, wirklich antworten wollten sie nicht. Eigentlich hatte jeder von ihnen Lust auf den anderen, Gerrit raus schmeißen wollten sie aber auch nicht. "Jaja, ich bin schon weg. Macht´s mal gut ihr beiden! Und beherrscht euch, das hier ist ein Krankenhaus." Mit einem Zwinkern verließ er schnell das Zimmer. "Das will ich eigentlich gar nicht." gestand Michael leise. Er wagte nicht, ihr in die Augen zu schauen, aus Angst davor, dass sie eventuell etwas anderes fühlte oder wollte als er. Sie legte grinsend ihren Kopf auf seine Schulter. "Ich doch auch nicht, aber uns bleibt nichts anderes übrig." Alex genoss seine Hand auf ihrem Rücken, die sie sanft streichelte und liebkoste. Sie wünschte sich, dass er nie damit aufhören würde. Er gab ihr sanft einen Kuss auf die Stirn und löste sich leicht aus der Umarmung. Sie war sichtlich enttäuscht. "Halt mich einfach fest, ich möchte dich spüren, Süßer!" flüsterte Alex, bittend schaute sie ihm in die Augen. "Ich kann dir nicht mehr lange widerstehen!" murmelte er leise und erwiderte ihren Blick. Lächelnd sah sie ihn von oben bis unten an, in der Höhe seiner Hüfte blieb ihr Blick haften. "Das wird dann wohl ein kleines Problem für dich werden." erwiderte sie schmunzelnd. Sie schaute ihm endlich wieder in die Augen. "Deine Erregung ist doch schon sichtbar." fuhr sie fort und genoss seine Verlegenheit. "Ich kann doch auch nichts dafür, dass du mich so fertig machst!" erwiderte er leise und wich ihrem Blick wieder aus. Erschrocken betrachtete er ihre Hand, als Alex ihm zärtlich über seine ausgebeulte Hose streichelte. Rasch hielt er sie fest. "Soll ich dir vielleicht ein wenig helfen?" fragte sie grinsend. "Alex, bitte....mach es mir nicht noch schwerer!" bat er leise. Michael zog sie wild an sich und küsste sie leidenschaftlich. Er spürte, wie Alex ihre Arme um seinen Nacken legte und seine Küsse ebenso fordernd erwiderte. Er zog sie vorsichtig auf seinen Schoß Im Moment war es beiden egal, wo sie waren. Seine Hand wanderte ihren Oberschenkel hinauf, so zärtlich und liebevoll, dass auch ihre Erregung zu steigen begann. Die Küsse wurden immer wilder, und sie vergaßen alles um sich herum, vor allem vergaßen sie darauf, wo sie sich befanden. "Entschuldigung, Herr Naseband!? Ich möchte Sie bitten, jetzt zu gehen. Es ist bereits spät!" unterbrach sie eine Schwester, die plötzlich im Raum stand. Erschrocken fuhren sie auseinander und starrten die Krankenschwester an. Beide erröteten heftig, und Alex setzte sich verlegen auf ihr Bett zurück. Sie versteckte ihr Gesicht an seiner Schulter. Es war ihr unheimlich peinlich, dass sie gestört worden waren. Mist! Hätte diese Schwester nicht später kommen können, fragte sich Alex. "Jaja, ich gehe gleich.....!" antwortete Michael noch schnell, ehe die Schwester aus dem Zimmer verschwunden war. "Jetzt hat sie diese wunderbare Situation zerstört ..." fuhr er fort, er zog Alex wieder an sich und küsste sie zum Abschied. Dieser Kuss war so wunderbar, dass sie enttäuscht war, als er von Michael gelöst wurde. "Ich liebe dich, Kleines." nuschelte er. Erwartungsvoll sah er Alex an. Sanft streichelte sie über seine Wange! "Ich liebe dich, Michael Naseband!" erwiderte sie zärtlich. Sanft küsste sie ihn und spürte wieder das Kribbeln, das sie in den letzten Tagen immer spürte, wenn sie zusammen waren. Schließlich verließ Michael ihr Zimmer und die Klinik. Er fuhr nach Hause und ärgerte sich ebenfalls über die Schwester. Warum musste sie auch gerade in diesem Moment reinplatzen?Lange lag er wach in seinem Bett! Was wäre wohl passiert, wenn sie noch eine Weile allein geblieben wären, fragte er sich zum wiederholten Mal. Und wieder konnte er sich keine Antwort darauf geben. Nach einiger Zeit siegte doch die Müdigkeit und er schlief ein.
"Na, wie war euer restlicher Abend?" fragte Gerrit grinsend, als Michael am Morgen das Büro betrat. "Haha, da kann ich nicht darüber lachen! Die Krankenschwester hat gestört. Ist doch dort immer wieder das gleiche!" knurrte Michael nur, über dieses Thema wollte er eigentlich gar nicht sprechen. "Ohoh....da ist ja jemand ziemlich sauer, was?" "Würdest du wahrscheinlich auch. Wir wollen alleine sein, es kommt doch immer wieder jemand rein, das ist zum aus der Haut fahren." "Michael, das ist ein Krankenhaus......was erwartest du denn? Dass ihr sagen könnt: wir wollen jetzt ungestört sein, bitte kommen Sie später wieder!? Das ist doch kein Hotel." Michael starrte Gerrit nur an und sagte nichts mehr. Was sollte er auch darauf antworten, fragte er sich, sollte er ihm vielleicht erzählen, dass er große Lust gehabt hatte, mit ihr zu schlafen, egal wo sie sich gerade befanden? Michael wusste, dass es sein Kollege und Freund sicherlich nicht verstehen würde. Also setzte er sich an seinen Schreibtisch und startete seinen Computer. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, weiter darüber zu sprechen, aber Gerrit wäre nicht Gerrit, hätte er ihn in Frieden gelassen. "Michael, jetzt komm, sag schon....warum bist du denn heute so angefressen? Nur weil ihr nicht in Ruhe knutschen konntet?" "Es geht mir doch gar nicht so sehr ums knutschen, da war schon mehr ....! Wir wollten beide mehr, Gerrit. Gottseidank oder leider - sieh es wie du willst - ist es nicht dazu gekommen." murmelte er leicht verärgert und wünschte, Gerrit würde nicht mehr weiter reden. "Wieso denn jetzt wieder Gottseidank oder leider?" "Gerrit, könntest du bitte dieses Thema fallen lassen. Ich bin nicht bereit, weiter darüber zu reden." brummte Michael. Er zog einen Akt zu sich heran und begann, wie wild seine Tastatur zu bearbeiten, um einen längst fälligen Bericht zu tippen. Gerrit seufzte nur. "Deine Tastatur kann auch nichts dafür." knurrte er nur und begann auch wieder, seine Arbeit zu verrichten.
Michaels Telefon läutete. Rasch hob er ab und meldete sich. "Hallo, Michael!" hörte er eine vertraute Stimme. "Hallo.....wie geht es dir?" fragte er und strahlte über das ganze Gesicht. "Wenn ich dich höre, geht es mir gut. Im Moment fällt mir die Decke auf den Kopf, ich musste aus dem Zimmer gehen. Vielleicht setze ich mich heute alleine auf einen Kaffee." "Tu das....ich komme ja auch bald." "Du, Michael! Schade, dass gestern die Schwester reingeplatzt ist. Ich hätte sie erwürgen können." gestand Alex. Michael lächelte vor sich hin, hatte er nicht das Gleiche gedacht? "Ich doch auch, aber irgendwann sind wir ja auch mal ganz alleine." flüsterte er schon fast. Er hatte keine Lust darauf, dass Gerrit es hören würde. Doch Michael merkte, dass er nur mehr so tat, als würde er arbeiten. Gerrit hörte dem Gespräch sehr wohl zu. "Du, ich glaube, ich muss erstmal weiter Akten schreiben! Wir sehen uns später, ja?" Er hörte, wie Alex lachte. "Ah, Gerrit sitzt bei meinem Schreibtisch und hört dir zu, nicht wahr? Schick ihn doch einfach mit ein paar Akten zum Staatsanwalt, damit wir telefonieren können, Süßer!" "Ok, warte mal kurz." Michael legte den Hörer kurz zur Seite. "Gerrit? Kannst du schon mal was zum Mittag holen? Ich hab mächtig Hunger....!" Gerrit schaute misstrauisch zu Michael. "Spinnst du jetzt total? Ich hab zu tun! Wenn du Hunger hast, hol dir gefälligst selbst etwas! Außerdem bin ich nicht darauf neugierig, wenn du mit Alex telefonierst, hebe dir dein Liebesgeflüster für später auf." "Bitte Gerrit.....ich geb dir auch das Geld...!" Dieses Mal blieb Gerrit jedoch hart. Er sah nämlich nicht ein, dass er auf diese beiden Turteltäubchen auch hier im Büro Rücksicht nehmen sollte. "Nichts zu machen, Alex! Leider hat er hier was wichtiges zu tun und kann deshalb nicht weg. Wir sehen uns später, Kleines!" meinte Michael nur und warf Gerrit einen vernichtenden Blick zu. "Ach man, der ist doch bloß eifersüchtig. Ich möchte doch nur, dass er nicht alles mitbekommt und du frei reden kannst!" "Ich weiß, ich weiß, aber im Moment schaffe ich es nicht, ihn zu vertreiben." murmelte Michael. Krampfhaft starrte er auf seinen Bildschirm, obwohl dort im Augenblick nichts zu sehen war. "Na gut, dann reden wir später! Wir können ja ein wenig spazieren gehen, ist ja schönes Wetter heute!" schlug Alex vor. Michael lächelte. "Das ist eine gute Idee, ich freu mich schon, dich zu sehen." gestand er und errötete, als er Gerrits Blick spürte. "Ich freue mich auch schon. Lass dich nicht von Gerrit ärgern, okay?" "Ich werde es versuchen, Alex. Ich mache auf alle Fälle mal Mittagspause. Vielleicht beruhige ich mich da ein wenig." hoffte Michael. "Mach das mal. Dann bis später. Ich liebe dich!" Er strahlte. Diese berühmten drei Worte hatte sie dieses Mal ganz problemlos über die Lippen bekommen. Michael warf Gerrit einen raschen Blick zu, ehe er ein heiseres "Ich liebe dich!" in den Hörer sagte. Gerade in diesem Augenblick tauchte Kirkitadse auf und blickte sprachlos auf Michael. Nach einem kurzen Gruß legte der gerade den Hörer auf die Gabel zurück.
"Sollte ich da etwas wissen, Herr Naseband?" fragte Kirkitadse ungehalten und sah Michael neugierig an. "Fürs Erste reicht es wohl, dass ich eine Freundin habe, Herr Staatsanwalt." meinte er nur lächelnd. "Das hab ich mir fast gedacht. Kenne ich sie?" hakte Kirkitadse nach. "Ich muss Ihnen doch nicht alles verraten, oder? Das geht doch ziemlich ins Private jetzt!" Der Staatsanwalt lachte schallend auf. "Natürlich tut es das! Ich weiß ganz gerne ein wenig über das Privatleben meiner Kollegen!" meinte er nur. "Und ich behalte einiges auch erstmal gerne für mich." grinste Michael. "Mir reicht es jetzt endgültig, damit das mal klar ist. Ich mache Mittagspause. Übrigens, Herr Kirkitadse, hier liegen einige Akten, die Sie haben wollten! Mahlzeit." brummte Gerrit nur und verließ fluchtartig den Raum. Kirkitadse sah ihm verwundert nach. "Was hat er denn?" fragte er bei Michael nach. Er lächelte leicht. "Er kann es einfach nicht mehr hören, wenn ich mit meiner Freundin telefoniere." erwiderte er. "Jetzt erzählen Sie doch mal, Herr Naseband....!" bat der Staatsanwalt. Michael schüttelte nur den Kopf. "Tut mir leid, heute habe ich echt keine Lust mehr, über mein Privatleben zu plaudern. Vielleicht ergibt es sich ein anderes Mal." "Na gut, ich denke, ich werde sie bei Gelegenheit kennen lernen." "Kann gut möglich sein, Herr Kirkitadse." Michael grinste nur, er war sich noch immer nicht im klaren, ob er dem Staatsanwalt tatsächlich Alex als seine Freundin vorstellen würde. Kurze Zeit später verabschiedete sich Kirkitadse wieder, denn er hatte wie so oft einen Termin bei Gericht. Erleichtert lehnte sich Michael in seinem Sessel zurück. Das hatte er erst einmal geschafft. Warum hab ich mir das eigentlich angetan, es Gerrit zu erzählen, dass Alex und ich etwas miteinander haben, fragte er sich, wo er doch wusste, dass sein Kollege nicht klein beigeben und ihn über alles ausfragen würde. Keine drei Stunden später parkte er seinen Wagen auf dem Parkplatz der Klinik.
Er freute sich schon sehr, Alex wieder zu sehen und war froh darüber, dass Gerrit nicht mitgekommen war. Mit raschem Schritt betrat er das Krankenhaus und sah sich erst mal in der Kantine um. Vielleicht würde er Alex schon hier finden. Tatsächlich fand er sie im hintersten Winkel mit einer Tasse Kaffee vor sich, doch leider saß neben ihr noch jemand. Das konnte doch nicht wahr sein. Leise seufzte er und ging langsam zu dem Tisch, an dem die beiden saßen. "Hallo Alex, hallo Herr Kirkitadse." begrüßte er seine Kollegen und setzte sich zu ihnen. So sehr hatte er sich darauf gefreut, mit ihr alleine zu sein und jetzt das! Warum konnte der Staatsanwalt auch nicht sagen, dass er sie besuchen wollte. Die Kellnerin erschien und fragte Michael nach seinen Wünschen! Er bestellte sich ein Bier und hörte der Unterhaltung zu, die zwischen Kirkitadse und Alex lief. Ab und zu wechselte Michael einen kurzen Blick mit ihr und hoffte, dass der Staatsanwalt bald gehen würde, weil er wieder einmal einen wichtigen Termin hatte. Doch nichts dergleichen geschah. Erst als alle ihr Getränk ausgetrunken hatten und sich erhoben, um das Café zu verlassen, verabschiedete sich Herr Kirkitadse und wünschte ihnen noch einen schönen Nachmittag.
Langsam gingen Alex mit Michael zum Aufzug. Rasch stiegen sie in ein, da gerade einer davon im Erdgeschoss stand und gerade dabei war, die Türen zu schließen. "Endlich!" nuschelte Michael. Er zog sie an sich und küsste sie sanft. Lächelnd sah sie ihm in die Augen, nachdem der Kuss gelöst war. "Ja, endlich, da hast du Recht! Ich hab dich vermisst." "Und ich erst, kleine Maus! Komm, wir sind da!" Michael nahm sie an der Hand und ging mit ihr ins Krankenzimmer. "Wollen wir ein wenig spazieren gehen? Ist doch heute so schön draußen und hier drin fällt mir langsam die Decke auf den Kopf!" Alex setzte sich seufzend auf ihr Bett. "Klar, doch! Das haben wir doch ursprünglich auch ausgemacht, erinnerst du dich?" antwortete Michael. Rasch küsste er sie noch, ehe sie gemeinsam das Zimmer verließen. Am Gang begegneten ihnen einige Schwestern, die sie lächelnd begrüßten und hinter ihnen leise zu tuscheln begannen. Es hatte sich inzwischen herum gesprochen, dass ihre Beziehung erst im Krankenhaus begonnen hatte. Diesmal nahmen sie die Treppen, da dies schneller ging, als auf einen Aufzug zu warten. Die Klinik hatte einen kleinen Park, in dem die beiden Händchen haltend schlenderten. Am Wegesrand standen einige Bänke, auf denen schon einige Patienten mit ihren Familien saßen. Im hintersten Winkel war noch eine frei. Auf diese Bank setzten sich Alex und Michael. Sie schmiegte sich sofort an ihn, als er seinen Arm um ihre Schulter gelegt hatte. "Wie geht es dir denn heute, Kleines?" "Mir geht es doch gut, wenn du bei mir bist, Süßer! Ich habe fürchterliche Angst vor den Befunden." gestand sie leise, sie kuschelte sich noch enger in seine Arme. Er drückte sie leicht an sich. "Ich weiß, Alex, aber nur wenn du den Befund hast, hast du Gewissheit und weißt, wie es weitergeht....!" "Ich weiß, ich weiß. Das Fürchterlichste an der ganzen Geschichte ist doch diese Warterei. Warum kann dieser Befund nicht einfach rascher ausgewertet sein." "Wahrscheinlich, weil die im Labor gründlich nach schauen, um nichts zu übersehen!" "Hoffentlich tun sie es nicht doch. Es wäre fürchterlich, wenn sie etwas übersehen würden. Weißt du, was mir gerade durch den Kopf geht?" Fragend schaute sie zu ihm auf. "Nein, was denn?" "Stell dir mal vor, mein Knoten wäre bösartig und ich hätte Krebs. Würdest du bei mir bleiben, wenn sie mich nochmal operieren müssten?" "Alex....was soll denn diese Frage jetzt? Natürlich würde ich bei dir bleiben. Warum sollte ich dich dann verlassen? Nenn mir bitte einen vernünftigen Grund dafür!" Alex zuckte vorerst ziemlich hilflos mit den Schultern.
"Schau mal, ich würde doch nie wollen, dass du dich an mich bindest, obwohl ich schwer krank bin und keiner weiß, ob und wann ich diese Krankheit überstanden habe. Ich würde doch keine Beziehung aufbauen wollen, wenn ich wüsste, dass ich nicht mehr gesund werde." "Wenn du keine Beziehung willst, wenn du krank bist, warum hast du das dann mit uns überhaupt zugelassen, bevor du ein Ergebnis hast?" "Weil ich mich in den letzten Wochen unheimlich in dich verliebt habe, es ist doch einfach über mich gekommen! Und wenn ich ehrlich bin, ist es schön!" murmelte Alex, sie versteckte ihr Gesicht an seiner Brust. Sie konnte seinen Herzschlag hören, das ihre raste wie verrückt, seine Nähe machte sie verrückt. "Dann denk nicht so einen Quatsch, Alex! Wenn ich vor hätte, dich zu verlassen, wenn ein bösartiger Befund raus käme, dann würde ich jetzt nicht so hier mit dir sitzen!" Betroffen blickte sie ihm in die Augen, endlich lächelte sie ihm scheu zu. Behutsam legte sie ihre Arme um seinen Nacken, noch immer sah sie ihm in die Augen, sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden. Langsam näherten sich ihre Gesichter, bis sich schließlich ihre Lippen zu einem wunderbaren Kuss trafen. Keiner der beiden wollte diesen Kuss lösen, doch zum Luft holen mussten sie wohl oder übel. "Alex ...." flüsterte er und leckte sich gierig über die Lippen. Der tiefe Ausschnitt in ihrem Bademantel und dem darunter liegenden Nachthemd gewährte ihm einen interessanten Einblick. Warum müssen wir hier sitzen, fragte er sich, es wäre toll, wenn wir zu Hause wären, ganz allein. Ich könnte genau das machen, auf was ich im Moment am meisten Lust hab. Alex grinste. Er hatte das Gefühl, sie könnte Gedanken lesen. Vorsichtig schob sie seinen Kopf ein wenig nach oben, denn sein Blick klebte förmlich an ihrem Ausschnitt. "Wo du wieder hinguckst, Michael!" Sie grinste. "Ich habe große Lust, dich hier zu nehmen!" gestand er leise und merkte, wie er errötete. Alex´s Grinsen wurde breiter. "Wir können es ja mit der Besenkammer probieren. Boris Becker hat es ja vorgemacht, wie das funktioniert." Er schüttelte leicht angewidert den Kopf. "Nee, lass mal....bevor ich da rein gehe mit dir, verkneife ich es mir lieber." Alex lachte hell auf. "Wäre mal was anderes gewesen, aber wenn du nicht willst ..." meinte sie schließlich belustigt. "Da vergeht mir ja alles wieder....!" Er grinste. Sie musterte ihn von oben bis unten. "Du lügst, ohne dass du Rot wirst." stellte sie fest und fuhr ihm sanft über seine ausgebeulte Hose. Lächelnd nahm sie zur Kenntnis, dass er ihre Hand rasch festhielt. "Hör auf, ich vergesse mich sonst." drohte er ernst. "Das hat dich gestern Abend auch nicht mehr wirklich gestört!" "Alex, da sind wir auch in deinem Zimmer gesessen und nicht hier in diesem Park. Ich möchte keine Zuseher, ich möchte dich für mich alleine haben, wenn wir miteinander schlafen." sagte er leise. "Dann wirst du dich wirklich noch gedulden müssen." "Leider ...!" murmelte er nur und küsste sie so sanft, dass sie alles um sich herum vergaß. Vorsichtig streichelte sie über seinen Bauch und begann, ihn langsam fordernder zu küssen. Behutsam wanderte ihre Hand nach unten. Dieses Mal hielt Michael sie nicht auf. Er ließ es einfach zu, dass sie ihn streichelte, auch wenn seine Erregung zusehens wuchs. Seine Küsse wurden fordernder und leidenschaftlicher. Plötzlich löste er den Kuss. "Alex, vielleicht.....sollten wir das......doch verschieben!" Sie starrte ihn enttäuscht an. Langsam wanderte ihre Hand wieder nach unten. "Bist du dir sicher, dass du das auch schaffst?" fragte sie leise. "Sicher nicht, aber ich werde es versuchen!" Sie hörte ihn stöhnen, als sie ihn ein letztes Mal über seine Erregung streichelte. "Quäle mich doch nicht so." bat er leise und küsste sie wieder. "Du quälst dich selber!" flüsterte sie und öffnete seine Hose. Behutsam drang sie weiter vor, bis sie seine nackte Haut spürte. Sie stimulierte ihn sehr sanft, und sie hörte seinen raschen Atem. Alex starrte gierig auf seine Erregung, und sie nahm sich einfach vor, ihn mit der Hand zu befriedigen. Rasch wechselte sie ihren Sitzplatz, damit nicht gleich jeder sehen konnte, was sie so trieben, sollte jemand bis ans Ende des Parks kommen. Leise stöhnend legte er seinen Kopf an ihre Schulter. Es dauerte nicht mehr lange, bis er zum Höhepunkt kam. Sein Atem ging noch einige Zeit ziemlich rasch und stoßweise. Seinen Kopf hatte er noch immer an ihre Schulter gelehnt. Irgendwann hob er ihn und schaute ihr in die Augen. "Was war das denn?" fragte er leise, ehe sie antworten konnte, küsste er sie lange und zärtlich. "Das weißt du genauso gut wie ich, was das war." flüsterte sie nach dem Kuss, während sie ihm die Hose wieder zu machte, nachdem sie ihn und sich mit einer eingesteckten Serviette gereinigt hatte. "Ja, schon .... aber ... aber du bist ja eigentlich gar nicht auf deine Kosten gekommen." stellte er leise fest, und das war ihm eigentlich gar nicht recht. "Lass mal gut sein, wir holen das nach. Dann wird es um so schöner." versprach Alex leise. Einige Minuten blieben sie noch auf der Parkbank sitzen, bis von Michaels Erregung nichts mehr zu sehen war, dann machten sie sich auf den Weg zurück ins Krankenhaus. "Ich werde dich noch auf dein Zimmer begleiten, und dann werde ich fahren. Sonst schickt mich die Schwester wieder nach Hause." meinte er, nach einem Blick auf die Uhr. "Und das verträgt natürlich dein Ego nicht, nicht wahr?" lachte Alex. Sie genoss es, ihn noch einige Minuten in seiner Nähe zu haben. Sein Arm lag um ihrer Hüfte. "Ich habe einfach keine Lust, einer von ihnen zu begegnen, dass sie sich wieder das Maul über uns zerreißen....!" "Wenn du meinst ..." nuschelte Alex. Während sie mit Michael im Aufzug stand, schwiegen sie, da sie nicht wirklich alleine waren. Eine andere Patientin fuhr in den gleichen Stock wie die beiden. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und nickte. Als die Tür aufging, stiegen sie aus, und Michael brachte Alex noch auf ihr Zimmer. Mit einem sehr sanften Kuss verabschiedete er sich von ihr. "Wir hören uns vor dem Schlafen gehen noch kurz." flüsterte Michael ihr ins Ohr und verschwand endlich. In diesem Augenblick kam eine Schwester um die Ecke und betrachtete Alex einen Augenblick schweigend. "Oh, Ihr Freund war ja heute schneller als ich." bemerkte sie belustigt. Alex lächelte und nickte. Grinsend dachte sie an den vergangenen Nachmittag.
Michael lag wach in seinem Bett und starrte zur Decke. Was war eigentlich in sie beide gefahren, als sie Sex im Garten des Krankenhauses hatten, wenn sie auch nicht miteinander geschlafen hatten, aber es hatte ihm gefallen, musste er zugeben. Glücklich seufzend nahm er sein Handy und wählte Alex´s Nummer. Er wusste ja, dass sie noch immer alleine in ihrem Zimmer lag, und so konnte er jetzt noch mit ihr telefonieren, ohne jemanden zu stören. "Hallo Alex-Maus! Ich wollte dich doch noch anrufen, bevor ich schlafe." erzählte er, nachdem Alex sich gemeldet hatte. "Das haben wir doch ausgemacht, Süßer, schon vergessen?" sagte sie leise. Er strahlte, als er ihre Stimme hörte. Ach, wie sehr liebte er sie! Wieder wünschte er sich, dass sie hier in seinen Armen liegen würde. "Schade, dass du nicht hier bist, Kleines!" meinte er nur, ohne auf ihre Frage einzugehen. "Zwei Tage wirst du dich noch gedulden müssen, dann werde ich entlassen! Morgen kommen die Fäden raus und dann muss ich noch bis zum nächsten Tag bleiben, zur Beobachtung sozusagen und dann werde ich entlassen. Holst du mich ab?" "Natürlich, Alex, Kleines. Welche Frage. Ich werde meine Überstunden abbauen und wir werden den restlichen Tag miteinander verbringen." "So gute Ideen hast du selten!" Er konnte das Grinsen in ihrem Gesicht an ihrer Stimme hören. "Das weiß ich doch, Süße. Ich kann es doch kaum erwarten, wenn du aus dem Krankenhaus entlassen wirst." Michael merkte selbst, dass er errötete und war deshalb froh, allein zu sein. "Ja, das habe ich heute Nachmittag gemerkt, dass du es kaum erwarten kannst....!" "Aber es hat mir gut getan, obwohl ich es so nicht wollte. Schade, dass nur ich auf meine Kosten gekommen bin." "Ich habe dir doch gesagt, das holen wir nach. Außerdem hättest du es sowieso nicht mehr länger ausgehalten, im Gegensatz zu mir...!" Michael lachte leise. "Ich bin mir da nicht so ganz sicher, Alex. Deine Küsse haben mir ganz etwas anderes gesagt." "Mir sieht man das aber nicht so an wie dir." Auch Alex lachte leise. "Das ist ja das Schlimme. Deine Hand war so sanft, Alex. Du kannst das ruhig öfter wiederholen, Kleines, es hat mir gefallen." "Wir werden mal sehen......! Ich bin mir sicher, uns fallen da noch ganz andere Sachen ein, als das von heute...!" Sie sprach sehr leise, er hatte Mühe, sie zu verstehen. "Wirklich? Bist du dir da ganz sicher, dass uns noch andere Sachen einfallen? Ich bin ein Genießer und lasse gerne arbeiten ...!" "Wir werden mal sehen, was noch so alles passiert.....! Irgendwann werde ich auch mal genießen wollen!" "Ich werde dich zu verwöhnen wissen, kleine Maus!" nuschelte Michael, er kicherte leise vor sich hin. Alex kicherte auch. "Ich freue mich jetzt schon darauf." "Und ich erst ....!" Michael gähnte herzhaft, plötzlich hatte er Angst, dass sie es hören konnte. "Du bist wohl schon sehr müde?" stellte sie belustigt fest. "Ein bisschen, ja! Aber wenn ich dich höre, werde ich doch wieder munter!" "Im Moment glaub ich dir das nicht wirklich, mein Schatz, obwohl du das süß gesagt hast! Weißt du was?" "Was soll ich denn wissen?“ "Ich liebe dich, Michael. Ich kann es dir kaum beschreiben, wie sehr ich dich liebe." sagte Alex so leise, dass er Mühe hatte, sie zu verstehen. Er lächelte. "Ich liebe dich auch, Alex. Und hör bloß auf, zu denken, dass sich das ändert, wenn du ein Ergebnis hat. Es wird höchstens noch stärker....wenn das überhaupt noch geht...!" Verträumt starrte sie zur Decke. Sie lag auf dem Bett in ihrem Krankenzimmer, es war nur die Leselampe eingeschaltet. Diese Worte hatten ihr gut getan. "Du könntest diese Worte ohne weiteres öfter wiederholen, sie hören sich gut an." stellte sie fest. "Das werde ich.....versprochen!" Alex nahm dieses Versprechen stillschweigend zur Kenntnis, sie gähnte herzhaft und musste über sich selbst lächeln. "Du hast mich angesteckt ..." murmelte sie. "Womit?" Er lachte. "Ich habe gerade gegähnt, fast hätte ich dich dabei verschluckt." "Och bitte nicht....oder willst du mich loswerden?" Alex lachte kurz auf. "Warum sollte ich? Ich beginne doch gerade, mich an dich zu gewöhnen, ich bin doch im Augenblick dabei, mich an dich als Freund und Partner zu gewöhnen." "Na dann lassen wir das lieber mit dem auffressen, was?" Heftig nickte sie. Zu spät merkte sie, dass er sie nicht sehen konnte. "Ich hab dich zwar zum Fressen gerne, muss es ja nicht wirklich tun." stellte sie belustigt fest. "Du kannst vielleicht mal an mir knabbern....!" Er lachte leicht. "Darauf werde ich mit Freuden zurück kommen! Du, ich sollte Schluss machen, ich werde schon müde, obwohl ich mit dir noch stundenlang telefonieren könnte. Du musst ja morgen noch früh raus." meinte sie. "Ja, ich könnte zwar die ganze Nacht mit dir telefonieren, aber da haben wir beide nichts davon, wenn wir morgen unausgeschlafen sind." "Stimmt ...! Schlaf mal schön, Süßer! Ich freue mich schon, wenn wir uns morgen sehen ...!" "Ich freue mich auch, Kleines! Mach es gut, schlafe schön und lass dich nicht von den Schwestern ärgern!" "Die ärgern mich doch nur, wenn sie dich von mir vertreiben. Schlafe gut und träume was schönes .... am besten von mir ...!" "Du glaubst gar nicht, wie lange ich das schon tue....!" "Das hör ich gerne ...! Aber Spaß beiseite, wir sollten wirklich schon auflegen, Süßer. Mache es gut, halt die Ohren steif!" "Halt du auch die Ohren steif, mein Schatz! Bis morgen, ich freue mich!" Sie beendeten das Gespräch rasch. Beide wussten, wenn sie weiter sprechen würden, wäre das ein nie enden wollendes Gespräch geworden. Lächelnd legte sich Alex zurück, nachdem sie das kleine Telefon in die Lade des kleinen Nachttisches gelegt hatte.
Michael lag glücklich und zufrieden in seinem Bett und ließ die letzten Tage noch einmal an sich vorbeilaufen. Es hatte sich plötzlich so viel geändert in seinem Leben. Eigentlich hatte er vorgehabt, ihr von seinen Gefühlen erst nach ihrem Aufenthalt im Krankenhaus zu erzählen. Was ihn dazu bewogen hatte, es jetzt schon zu tun, konnte er bei Gott nicht mehr sagen. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief er schließlich ein. In seinen Träumen lag er neben Alex, sie war so nahe an ihn gekuschelt, dass er ihren Herzschlag spüren konnte. Enttäuscht saß er am Morgen in seinem Bett und stellte fest, dass die Seite neben ihm leer war. Leise seufzend stand er auch, machte sich fertig und fuhr anschließend ins K11.
"Guten Morgen, Kollege!" wurde er von einem gut gelaunten Gerrit begrüßt. Er schien bester Laune zu sein, stellte Michael fest, es beruhigte ihn. "Guten Morgen! Na, bist ja heute schon vor mir da.....wie kommt´s?" Gerrit zuckte mit den Achseln. Genau wusste er das auch nicht. Es hatte sich einfach ergeben. "Wie ist eigentlich dein Date verlaufen?" Gerrit blickte seinen Freund und Kollegen aus großen Augen an. "Woher weißt du davon?" fragte er betroffen. "Mir hat das mal jemand ins Ohr geflüstert." meinte Michael nur und grinste. "Und ich kann mir auch schon denken, wer....!" Gerrit seufzte. "Du weißt, dass Alex und ich keine Geheimnisse voreinander haben. Wenn du ihr etwas erzählst, ist es doch so, als ob du es mir erzählen würdest." erklärte Michael. Gerrit wusste, dass er recht hatte. "Jaja......kann man einem von euch jemals nochmal was anvertrauen, was geheim bleiben soll? Wahrscheinlich nicht!" "Das sollte dir halt eine Lehre sein, Gerrit. Also, wenn wir schon beim Thema sind, kannst du mir den Rest auch gleich erzählen." meinte Michael und blickte seinen Freund belustigt an. "Was denn für einen Rest?" "Vergiss es, Junge. Du weißt, was ich meine, aber wenn du nicht reden willst, lasse es einfach bleiben. Irgendwann werde ich schon dahinter kommen." "Was soll ich dir denn da schon erzählen? Es war nun mal ein Date nicht mehr und nicht weniger!" "Ich möchte eigentlich wissen, was darauf geworden ist, hast du die Kleine herumgekriegt?" Michael machte neugierige Nasenlöcher. Gerrit zuckte mit den Schulter. "Wir werden uns heute Abend wieder treffen. Ich weiß noch nicht, was daraus wird. Ob es nur eine kleine Affäre wird, oder mehr!" Nachdenklich starrte Michael Gerrit einige Sekunden lang an. "Ich wünsche dir, dass es mehr wird. Mach halt was draus, Junge." "Du weißt doch, wie es ist mit den Frauen....!" Seufzend nahm er sich einen Kaffee. "Ja, ja, ich weiß ... Mit ihnen ist es schwer, ohne ihnen auch. Sie haben etwas an sich, auf das wir Männer einfach nicht verzichten wollen." Gerrit nickte zustimmend. "Wie gesagt, ich werde erstmal sehen, wie sich das heute Abend entwickelt." "Ich halte dir jedenfalls die Daumen, Junge. Vermassle es halt nicht." bat Michael. Er grinste über das empörte Gesicht von Gerrit. "Als ob ich das je tun würde." murmelte er endlich, als er sich von Michaels Aussage erholt hatte. "Naja, scheint ja oft genug zu sein. Sonst wärst du jetzt nicht mehr alleine bei deinen vielen Dates....!" "Lass uns einfach von etwas anderem sprechen. Wann wird Alex denn endlich aus der Klinik entlassen. So schwer war doch diese Operation auch nicht!" brummte Gerrit vor sich hin. "Vermisst du sie auch schon?" Michael grinste. "Soweit ich weiß, werden heute die Fäden gezogen und morgen kann sie nach Hause. Jedenfalls war so der letzte Stand...!" "Wenigstens etwas, wurde ja auch Zeit. Vielleicht bist du dann in den nächsten Tagen auch besser drauf, Junge, wenn sie dich endlich drüber lässt." sagte Gerrit und lächelte hinterhältig. "Du bist dumm, red doch keinen Unsinn." knurrte Michael ziemlich böse, aber er wusste, dass Gerrit recht hatte. "Komm, ich merke doch, dass du es jetzt schon kaum mehr aushältst, bis ihr endlich was miteinander habt! Das sieht man dir einfach an!" Nachdenklich starrte Michael ihn an. War es ihm tatsächlich schon anzusehen, dass er mehr von Alex wollte, als er zugeben wollte? Nur sie wusste von seinen Wünschen. "Übrigens, morgen nehme ich mir frei. Ich habe noch so viele Überstunden, ein paar baue ich morgen ab." versuchte Michael vom eigentlichen Thema abzulenken. "Jaja, tu das....und nutze sie!" Gerrit grinste breit und fing an, seine Akten zu bearbeiten. Michael blickte böse zu ihm und zerknüllte ein Blatt Papier, das er aus dem Drucker genommen hatte, warf es in Gerrits Richtung und traf ihn sogar auf dem Kopf. "Aua.....was soll das denn jetzt?" Gerrit sah seinen Kollegen fassungslos an. Michael grinste hinterhältig. "Du solltest dir deine Worte vielleicht besser überlegen, Junge." meinte er nur geheimnisvoll. "Wieso? Ich weiß doch jetzt schon, was ihr morgen machen werdet, wenn du sie abgeholt hast! Ich bin doch nicht blöd, Michael!“ "Was du schon wieder redest, Gerrit. Wir werden erstmal gepflegt essen gehen. Unsere Beziehung soll doch ganz normal beginnen wie jede andere auch!" nuschelte Michael und starrte auf seinen Bildschirm. Warum redete er wieder solchen Unsinn. Er wusste genauso gut wie Gerrit, dass er mit Alex im Bett landen würde, sobald sie die Tür zu ihrer Wohnung hinter sich geschlossen hatten. Warum wollte er sich das nicht eingestehen, fragte er sich.
Am Nachmittag verließ er gegen sechzehn Uhr das Büro, um noch zu Alex fahren zu können. Heute hatten sie sich vor der Klinik verabredet, um gleich ein wenig spazieren gehen zu können. Michael hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt und sie eng zu sich gezogen. Er lenkte ihren Schritt wieder in die hinterste Ecke und lächelte verträumt vor sich hin, als er an den Vortag dachte. "Hast du was bestimmtes vor?" fragte Alex grinsend, als sie bemerkte, welche Richtung er ansteuerte. Er lachte kurz auf. "Nicht wirklich. Bis morgen halte ich das doch noch aus, Kleines. Ich möchte doch, dass du auch etwas davon hast. Aber ein wenig schmusen können wir aber trotzdem." bemerkte er. Verlegen zog er sie in seine Arme, sie blieben mitten auf dem schmalen Weg stehen, der sich durch den kleinen Park hinter der Klinik wand, so dass die wenigen Leute, die sich ebenfalls die Füße vertraten, ausweichen mussten. Lächelnd sah sie ihm in die Augen. "Ich liebe dich!" flüsterte sie leise. Er konnte sie kaum verstehen. "Ich liebe dich auch, und ich möchte dir morgen zeigen, wie sehr ich das tue." erwiderte er leise. Vorsichtig küsste er sie, ganz darauf vergessend, wo sie sich befanden. Nach einer ganzen Weile lösten sie den Kuss und beschlossen, sich wieder auf "ihre" Bank zu setzen. Alex schmiegte sich in Michaels Arme. "Halte mich einfach ganz fest, Süßer. Morgen werde ich erfahren, was bei den Untersuchungen herausgekommen ist. Wenn ehrlich bin, möchte ich das aber gar nicht wissen, weißt du das?" gestand sie und genoss seine Berührung unheimlich. "Ich werde sehen, dass ich dann da bin, wenn du die Ergebnisse bekommst. Es sei denn, du möchtest mich dabei nicht haben, dann ist das okay. Dann komme ich später! Weißt du denn schon, wann du sie bekommst? Zur Visite, oder erst später?" "Ich möchte, dass du bei mir bist, Michael, ich habe das Gefühl, dass du mir den nötigen Halt gibst, um das auch durchstehen zu können. Nach der Visite macht der Arzt eine Befundbesprechung." erklärte Alex. Michael nickte. "Gut, dann werde ich so gegen halb zehn da sein. Ist das in Ordnung?" Begeistert nickte Alex. Erleichtert schmiegte sie sich enger an ihn. Seine Nähe tat ihr unheimlich gut, sie nahm ihr die Angst vor einem eventuellen schlechten Befund. "Mach dir doch nicht jetzt schon so viele Gedanken, Alex. Du machst dich verrückt, vielleicht ganz umsonst. Das bringt doch nichts, Süße!" "Du hast ja Recht, aber ich habe solche Angst vor dem Ergebnis. Ich schlafe schon kaum noch, aus Angst." "Alex, Kleines. Ich wünschte, ich könnte heute bleiben, damit du mir nicht am Rad drehst." murmelte Michael. Er zog sie enger an sich und hielt sie so fest, dass es sie fast schmerzte. "Autsch.....zerquetsch mich nicht!" flüsterte sie leise. "Ich möchte doch nur, dass du weißt, dass es mich gibt." Er lächelte scheu auf sie herab. Langsam näherte sich sein Kopf dem ihren. Endlich küsste er sie sehr sanft und zärtlich. "Das weiß ich doch, dass es dich gibt! Wie könnte ich das vergessen? Du gehst mir doch erst gar nicht aus dem Kopf!" nuschelte sie, nachdem sie den Kuss gelöst hatten. Glücklich seufzte Michael vor sich hin, genau das hatte er doch hören wollen, das tat seinem Ego unheimlich gut. Das merkte Alex natürlich und grinste. Sie streichelte über seine Wange. "Auch wenn ich so viel Angst vor dem Gespräch morgen habe, freue ich mich so sehr auf morgen Nachmittag, Michael. Das glaubst du gar nicht." "Und ich erst! Dieser Nachmittag gehört nur uns beiden, kleine Maus, den lassen wir uns durch nichts und niemanden zerstören." erklärte Michael fest. "Ich hab mir morgen frei genommen, ich baue Überstunden ab. Der Staatsanwalt war zwar nicht wirklich begeistert, doch das war mir ziemlich egal." Sie grinste. "Typisch du......aber das ist total süß, weißt du das?"
"Ah, da seid ihr ja. Eine Schwester hat mir gesagt, dass du hier sein könntest, Alex!" rief Gerrit schon von weiten und kam auf die beiden zugestürmt. Michael seufzte. Warum musste sie jeden Nachmittag jemand stören? Warum konnten sie nicht einfach mal alleine sein? Gerrit ignorierte ihn einfach. Er begrüßte Alex herzlich und setzte sich, ohne wirklich aufgefordert worden zu sein. "Sag, Alex, wie geht es dir denn so?" fragte er. Ihm fiel gar nicht auf, dass er eigentlich gar nicht willkommen zu sein schien. "Ich hole dich dann morgen ab, Kleines. Wir telefonieren!" Michael gab Alex einen Kuss und erhob sich. Enttäuscht blickte sie zu ihm auf. "Du gehst schon ....?" fragte sie. "Ich habe eigentlich geglaubt, dass du länger bleibst." "Ich eigentlich auch, aber es scheint nicht mehr möglich zu sein, dass wir unsere Ruhe haben! Das holen wir morgen nach. Versprochen!" Langsam nickte Alex, sie blickte in das strahlende Blau seiner Augen und vergaß alles um sich herum. Traurig schaute sie Michael nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte.
"Ihr und euer rumgeturtel.....ihr seid wie zwei Teenies....das ist fürchterlich, weißt du das?" knurrte Gerrit genervt. Alex grinste. "Eifersüchtig?" Sie schaute ihn direkt in die Augen. "Es ist unheimlich schön, verliebt zu sein." fuhr sie fort und lächelte über Gerrits finsteres Gesicht. "Wieso sollte ich eifersüchtig sein? Auf euer Teenie- Getue? Ganz sicher nicht, Alex! Aus dem Alter bin ich raus....!" "Tatsächlich? Na ich bin mir da nicht so sicher. Du hattest schon länger keine Freundin." stellte sie fest. "Und so wirklich verliebt warst du in den letzten Monaten auch nicht mehr." "Woher willst du das wissen? Kennst du meine Gefühle jetzt oder was?" Langsam schüttelte Alex den Kopf. "Natürlich nicht! Warum sollte es dir anders gehen als mir, sei ehrlich? Ich schwebe im Moment auf Wolke sieben." "Ja, das merke ich.....komm da langsam mal runter, das hält ja niemand mehr aus!" Nachdenklich blickte sie zu ihm auf. "Das will ich im Moment gar nicht, es gefällt mir unheimlich gut, dieses Gefühl." murmelte sie verträumt. Sie merkte, wie ihr Herz zu rasen begann, Schmetterlinge flatterten aufgeregt in ihrem Bauch herum. Warum musste Michael auch jetzt schon gehen, fragte sie traurig. "Aber es nervt unheimlich euer rumgeturtel......!" Genervt tat Alex diese Bemerkung mit einer abfälligen Handbewegung ab und ging nicht mehr darauf ein. "Möchtest du Kaffee, ich werde mir im Café einen kaufen." erklärte sie, um endlich von etwas anderes zu sprechen. "Nein, danke. Im Moment nicht." "Stört es dich, wenn du mich begleitest? Auch wenn es im Moment nicht so aussieht, ich schätze deine Anwesenheit!" gestand sie und erhob sich, in der Hoffnung, dass er es ihr gleich tun würde. Er tat es, ohne ihr etwas zu antworten. Zusammen gingen sie ins Café.
"Du bist heute ein sehr angenehmer Gesellschafter, weißt du das? Könntest du mir vielleicht etwas aus dem K11 erzählen? Im Moment möchte ich einige Alltagsgeschichten hören, nur damit ich etwas anderes höre als die vielen Krankengeschichten, die du hier notgedrungen zu hören bekommst." "Leider kann ich dir nichts erzählen! Es gibt nichts neues!" Gedanken verloren schlürfte Alex ihren Kaffee und starrte vor sich hin. Was war mit Gerrit nur los? Diese Frage spuckte ihr schon seit einigen Tagen im Kopf herum. Es schien, dass er doch eifersüchtig war, obwohl er das immer wieder abstritt. Gerrit sah nachdenklich aus dem Fenster, vor dem sie saßen. "Gerrit, was ist los mit dir? Allein mein Geturtel, wie du dich ausrückst, mit Michael kann es nicht sein, er ist im Augenblick nicht hier. Du bist trotzdem einsilbig. Warum?" begann Alex endlich wieder ein Gespräch. "Ich bin so wie immer....!" "Sei mir nicht böse, das kannst du jemand anderen erzählen. Ich kenn dich gut genug, um zu wissen, dass du mich nur beschwichtigen willst. Ich bin zwar im Krankenhaus, aber nicht aus dem Grund, dass ich was im Kopf habe, der funktioniert nämlich tadellos. Also verarsch mich nicht und rede Klartext mit mir." bat sie verärgert. Langsam aber sicher, ging ihr Gerrits Getue ziemlich auf die Nerven. Gerrit sah sie nachdenklich an. "Was denkst du denn, was mit mir los ist? Wenn dein Kopf funktioniert, vielleicht kommst du dann ja selber drauf.....!" Nachdenklich starrte Alex ihn an. Endlich begriff sie. "Du bist verliebt?! Aber in wem?" Bei dieser Frage senkte er seinen Blick. Darauf wollte er ihr eigentlich keine Antwort geben, noch nicht! "Ich muss jetzt gehen, Alex." meinte er leise und erhob sich. "Nein, du bleibst hier, und zwar solange, bis du meine Frage erschöpfend beantwortet hast. In wem von uns beiden bist du verliebt, Gerrit? Sag es mir einfach." bat sie. Alex wollte nach seiner Hand greifen, er entzog sie ihr wieder. "Ich möchte nicht darüber reden, okay?" Plötzlich begriff sie, und sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen! "Ok, wenn du meinst. Aber inzwischen bin ich selbst dahinter gekommen, weißt du! Ich verspreche dir, dass ich nicht darüber reden werde, Gerrit, nur du wirst dich damit abfinden müssen, dass er nur auf Frauen steht." Erschrocken sah Gerrit sie an. "Was....meinst du denn damit jetzt?" "Wenn ich es wäre, würdest du dich dafür nicht so verhalten, wie du es gerade tust. Du schämst dich doch dafür, verliebt zu sein." Seufzend lies sich Gerrit wieder auf den Stuhl fallen, auf dem er zuvor noch gesessen hatte. Er stützte seinen Kopf auf die Hände. Es dauerte einige Zeit, bis er endlich wieder etwas sagen konnte. "Ja, es stimmt, was du vermutest. Für mich ist es die Hölle, wenn ich euch beide sehe!" gestand er leise. Alex nickte. "Das kann ich mir vorstellen. Jetzt kann ich deine Reaktionen auch verstehen! Aber das war doch nicht schon immer so, oder?" "Doch ....! Ich habe versucht, es zu überspielen, deshalb habe ich auch immer wieder versucht, mit Frauen etwas anzufangen. Nur du bist mir nie angesprungen, Alex." stellte er fest. Sie lachte. "Wahrscheinlich hast du mich nicht wirklich überzeugt, Gerrit." Sie klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. "Haha.....!" machte Gerrit ironisch. "Was soll ich denn jetzt machen? Es tut weh, euch zu sehen, aber da werde ich nicht drumherum kommen!" Langsam nickte Alex. "Stimmt, Gerrit! Ich kann mir nämlich nicht ganz vorstellen, dass Michael sich in dieser Beziehung plötzlich ändert. Da reagiert er viel zu stark auf Frauen." bemerkte sie leise und dachte wieder an den Tag zuvor. "Alex, das weiß ich doch.....das ist es ja gerade, was so weh tut! Ich weiß einfach, dass ich nie an ihn herankommen würde....!" Erleichtert seufzte sie auf. Das war wohl geschafft, sie verstand Gerrits Reaktion plötzlich sehr gut. "Verletze ihn halt nicht." fuhr Gerrit plötzlich fort. Alex starrte ihn aus großen Augen fassungslos an. Was sollte das jetzt bedeuten, fragte sie sich. "Natürlich werde ich ihn nicht verletzen, Gerrit. Das verspreche ich dir." Gerrit grinste sie schief an. Entschuldigend, wie es ihr vorkam. "Es hat mir unheimlich gut getan, dass ich es dir gesagt habe. Irgendwie ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, obwohl ich im weitesten Sinn verloren habe." "Wenigstens kann ich dich jetzt besser verstehen. Ich kann dir den Schmerz zwar nicht nehmen, Gerrit, aber ich werde versuche, dass es so wenig wie möglich ist, was du mitbekommst zwischen Michael und mir." Dankbar sah er sie an. "Das ist lieb von dir, denn deine Freundschaft ist mir unheimlich wichtig, Alex. Das wollte ich dir noch gesagt haben, bevor ich heute gehe." Alex nickte. "Vielleicht wäre es trotzdem besser, wenn du es ihm sagst....." "Ich werde es mir überlegen .... vielleicht rede ich gleich morgen mit ihm." Alex schüttelte nur den Kopf. "Morgen wird er nicht im K11 sein. Er baut einige Überstunden ab." erklärte Alex. Sie wagte nicht, ihm in die Augen zu schauen. Gerrit seufzte. "Behältst du es bitte für dich? Ich weiß, ihr habt keine Geheimnisse voreinander, aber das möchte ich ihm wenn überhaupt, schon selber sagen.....!" Langsam nickte sie. "Ich schweige. Jedenfalls werde ich es versuchen." versprach sie und sah ihn nicht an dabei. "Alex, nicht versuchen.....machen!! Ich möchte nicht, dass er es von dir erfährt!" "Ok, ich schweige wie ein Grab! Du hast recht, es braucht ja nicht jeder zu wissen." Gerrit nickte. "Danke, Alex. Ich verlasse mich auf dich!" Beschämt nickte Alex. Noch wusste sie nicht, ob sie sich an dieses Versprechen auch halten konnte. "Vielleicht kann ich mich noch heute überwinden, zu ihm zu fahren......aber ich kann nichts versprechen, Alex. Für mich ist das auch nicht leicht!" "Das kann ich verstehen, aber bring es so rasch wie möglich hinter dich. Vielleicht ist es besser für dich." Gerrit nickte. So ganz wusste er noch nicht, was richtig war und was nicht. Rasch verabschiedete er und ließ eine ziemlich ratlose Alex zurück. In ihr arbeitete es. Sie musste Gerrits Geständnis erstmal richtig verarbeiten. So etwas hörte man doch nicht alle Tage.
Gerrit saß in seinem Auto und dachte nach. Sollte er zu Michael fahren oder nicht? Er beschloss erst einmal los zufahren. Einige Zeit fuhr er ziellos in München herum. Noch begriff er nicht, wie Alex es geschafft hatte, sein lang gehütetes Geheimnis heraus zulocken. Endlich parkte er ein und stellte fest, dass er vor dem Haus stand, in dem Michael wohnte. Leise seufzte er und stieg aus, denn er wusste, wenn er jetzt nicht aussteigen würde, würde er wahrscheinlich wieder fahren. Und er würde nie mehr mit seinem Kollegen und Freund über dieses Thema sprechen. Die Eifersucht würde ihn zerfressen, ein Streit wäre vorprogrammiert, die ihre Freundschaft vermutlich zerstören würde. Und das wollte er eigentlich nicht. "Gerrit.....Hallo....Was machst du denn hier?" wurde er von Michael aus den Gedanken gerissen, der bereits die Tür geöffnet hatte. Gerrit hatte, während er in Gedanken war schon geklingelt. "Hast du kurz Zeit für mich? Wir sollten reden!" erklärte er, als er sich wieder ein wenig gefasst hatte. Während Michael nickte, trat er zur Seite, um Gerrit einzulassen. "Was ist denn los? Möchtest du dich entschuldigen?" Michael grinste. Betreten sah Gerrit ihn an. "Wenn du möchtest, kannst du es so nennen! Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig! Hast du vielleicht ein Bier im Haus? Da kann ich mich wenigstens an der Flasche festhalten." nuschelte Gerrit. Verwirrt nickte Michael und holte zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank, die er Gerrit in die Hand drückte. Dieser hatte sich bereits auf die Sofa gesetzt, auf der nun auch Michael Platz nahm. "Wieso brauchst du denn was, um dich festzuhalten? Hast du etwa Angst vor mir?" Gerrit lächelte leicht. "Nein, hab ich nicht. Ich nehme an, dass du wahrscheinlich gleich den Platz wechseln wirst, wenn du hörst, was ich zu sagen habe. Wie du gemerkt haben wirst, war ich ziemlich eifersüchtig, als ich von der Beziehung zwischen Alex und dir erfahren habe." "Ja und das bist du auch immer noch.....!" Michael grinste noch immer. Gerrit war im Moment ziemlich schüchtern, und das fand Michael ziemlich lustig. Er kannte den Grund ja auch noch nicht. "Inzwischen geht es schon. Ja, ich war ziemlich eifersüchtig, nicht auf dich, sondern auf Alex. Ich hätte ihr sozusagen die Augen auskratzen können, als du sie im Arm gehalten hast." Gerrits Worte wurden immer leise, er starrte auf seine Füße. Er konnte Michael einfach nicht in die Augen sehen. "Was willst du mir denn damit sagen? Du redest ja wie eine Frau....mit Augen auskratzen!? Was ist denn mit dir los?" Michael verstand nicht wirklich, was Gerrit ihm sagen wollte - vielleicht wollte er es auch erstmal nicht verstehen. "Du verstehst es nicht, nicht wahr? Ich war auf Alex eifersüchtig, weil ich ...... weil ich auf dich ...... stehe!" murmelte Gerrit leise. Er konnte Michael noch immer nicht in die Augen schauen, und er hatte unbeschreibliche Angst vor seiner Reaktion. Eine Weile war es ganz still. Michael glaubte, sich verhört zu haben. "Das meinst du nicht ernst.....du verarscht mich doch!" meinte er schließlich nur. Langsam schüttelte Gerrit den Kopf. "Nein, ich verarsche dich nicht." erklärte er ernst und nahm einen Schluck Bier aus seiner Flasche. Auch Michael trank, aber keinen Schluck, er nahm einen kräftigen Zug. "Das muss ich erstmal verdauen, Gerrit!" Der verstand das. Ging ja jedem so, der von seinem Geheimnis erfahren hatte. Gerrit verhielt sich ruhig, er wollte Michael einfach nicht stören. Die beiden Männer schwiegen sich lange an. "Warum......hast du mir das denn nie gesagt? Oder.....bin ich der erste Mann?" "Nein, ich hatte schon die eine oder andere kurze Affaire, wie man so schön sagt. Was Festes hat sich nie ergeben. Außerdem, warum hätte ich dir davon erzählen sollen? Ich weiß doch, dass du nicht auf Männer stehst. Es wäre sinnlos gewesen." stellte Gerrit fest. "Ja schon, aber dann wäre ich doch mit Alex anders umgegangen, als du dabei warst. Sei mir nicht böse, aber.....ich weiß gerade gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll." "Bist du dir sicher, dass du mit ihr anders umgegangen wärst. Du bist doch verrückt nach ihr, Michael, du würdest dich nicht anders verhalten. Wahrscheinlich wirst du dich im K11 deshalb zurückhalten, weil es Kirkitadse nicht erfahren soll. Kann ich dich um etwas bitten?" fragte Gerrit. Michael schaute ihn erwartungsvoll. "Bleibst du mein Freund, der Kumpel, der du immer warst?" fuhr Gerrit fort. "Natürlich bleibe ich das. Ich meine, es ist komisch jetzt zu wissen, was los ist, aber es wird sich nichts daran ändern, dass ich dich mag....als Kumpel! Wie lange.....ist das eigentlich schon so?" Gerrit zuckte erstmal die Schultern. "Eigentlich seit ich denken kann! Richtig bewusst wurde mir das erst in meiner Pubertät, also in einem Alter, wo man sich für Mädels und Sex zu interessieren beginnt. Nur waren bei mir nie Mädchen im Spiel." gestand er endlich. "Kein einziges Mal?" Das waren Dinge, die Michael sich niemals vorstellen konnte. Deswegen war sein Blick auch dementsprechend, und Gerrit musste leicht grinsen. Er schüttelte den Kopf. "Ne, Sex hatte ich mit denen nie, kam doch für mich überhaupt nicht in Frage. Ich bin zwar mit einigen unterwegs gewesen, aber durch meine Neigungen ist natürlich nie was daraus geworden. Übrigens: bei Männern war ich meist der weibliche Part, von wegen Augen auskratzen und so." erklärte er plötzlich. "Jetzt kann ich mir so manche Reaktionen von dir erklären!" Nun musste Michael lachen. Zwar hatte ihn Gerrits Geständnis ziemlich geschockt und verwirrt, aber so langsam begann er, es zu verdauen und zu akzeptieren. Wieder schwiegen sie lange. Ab und zu nahmen sie einen Schluck aus ihrer Flasche. "Möchtest du noch eines?" fragte Michael, als er aufstand, um sich eine neue Flasche Bier zu holen. Gerrit nickte und hielt ihm seine leere Flasche entgegen.
Alex war ziemlich unruhig und ging aufgeregt in ihrem Krankenzimmer auf und ab. Sie war schon wach gewesen, ehe die Schwester mit dem Fieberthermometer in den Raum gekommen war. Frühstücken konnte sie an diesem Morgen nichts. Zu groß war die Angst vor dem bevorstehenden Gespräch. Ungeduldig sah sie auf die Uhr und wartete auf Michael. Der hatte verschlafen. Ohne seinen Kaffee war er aus dem Haus gegangen und steckte natürlich jetzt in einem Stau. Das ist doch typisch, dachte er, wenn etwas schief laufen muss, dann passiert das gründlich. Seufzend und nervös wartete er darauf, dass es endlich weiterging. Mit Erschrecken stellte er fest, dass es bereits viertel vor zehn war und er hatte Alex versprochen, um halb zehn da zu sein. Er hatte ein schlechtes Gewissen und hoffte, dass Alex ihm verzeihen konnte. Sie wurde zusehends nervöser. Aber auch der Arzt hatte sich verspätet, da es einen Notfall gegeben hatte, den er sich noch ansehen musste. Alex´s Nerven lagen inzwischen blank. Um halb elf kam Michael in Alex Zimmer gestürmt. "Hallo, Schatz! Tut mir leid, ich stand im Stau!" "Guten Morgen, Süßer. Der Arzt hatte bis jetzt auch noch keine Zeit für mich gehabt. Es gab einen Notfall! Also hast du noch nichts verpasst." "Oh zum Glück!" Michael nahm Alex in den Arm und küsste sie zärtlich. Seine Nähe beruhigte sie ein wenig, doch nervös war sie noch immer.
WOW.... Was für teile! Einfach wirklich super!!! Klasse Entwicklung, auch das mit Gerrit, ein sehr schöner Wendepunkt der Geschichte, welchen man nicht erwartet hatte!!!! Super beschrieben, die Reaktionen von Alex und Michael! Freue mich schon auf den nächsten Teil!!!
Danke für das Kommi, hier gibt es wieder einen Teil:
Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und der Arzt betrat den Raum. "Frau Rietz? Entschuldigen Sie bitte, es gab noch einen Notfall, aber jetzt können wir. Kommen Sie bitte mit in mein Zimmer?" Zaghaft nickte Alex. Sie nahm Michaels Hand und zog ihn vorsichtig mit sich. "Ich will es eigentlich gar nicht wissen, Michael." sagte sie plötzlich leise. Entsetzt starrte er sie einen kurzen Augenblick an. Widerstrebend ließ sich Alex von ihm in das Sprechzimmer des Arztes ziehen. Er wartete, bis beide Platz genommen hatten. "Ja Frau Rietz! Wie geht es Ihnen denn jetzt?" Eine Weile dachte sie über seine Frage nach. "Körperlich geht es mir sehr gut. Die Wunde spannt noch ein wenig, aber sonst ist alles in Ordnung." "Sehr schön! Ja, ich habe ja Ihre Befunde jetzt und.....es ist alles in Ordnung. Das Gewebe, welches wir entfernt haben, war kein bösartiges Tumorgewebe!" Im ersten Augenblick starrte Alex ihn an, sie schien nicht zu begreifen, was der Arzt eben gesagt hatte. "Frau Rietz, geht es Ihnen gut?" fragte ert entsetzt, als er ihren Blick bemerkte. "Bitte? Ja.....ja natürlich geht es mir gut. Aber....das war doch nicht Ihr Ernst grade, oder?" Langsam nickte der Mann, der ihr gegenüber saß. Irgendwie wollte sie nicht wirklich begreifen, was er gerade gesagt hatte. Hilfe suchend schaute sie zu Michael auf, in der Hoffnung, in seinem Gesicht lesen zu können, wie sie sich verhalten sollte. "Hallo? Freu dich doch mal! Schatz....du bist gesund!" Michael strahlte sie an. Auf ihn machte sie den Eindruck, als wolle sie es einfach nicht verstehen. Leicht stupste Michael Alex in die Rippen. "Stimmt, was Herr Naseband. Sie sind gesund, weil Sie zeitgerecht gekommen sind." wiederholte der Arzt seinen Befund. Alex schüttelte unglaubig den Kopf. Langsam liefen ihr Tränen über die Wangen - vor Freude und Erleichterung. Michael nahm sie einfach in die Arme, um sie so trösten zu können. "Ich glaub das nicht, ich glaub das nicht.....!" flüsterte Alex leise und schüttelte noch immer den Kopf. Michael lächelte sie an. "Du kannst das ruhig glauben, Kleines! Wir beide beginnen jetzt ein Leben miteinander ..." Sie nickte nur und drückte sich an ihn. Einige Minuten beobachtete der Arzt die beiden. Endlich räusperte er sich, um auf sich aufmerksam zu machen. "Entschuldigung...!" Alex sah ihn verlegen an und setzte sich wieder. "Ich störe Sie zwar ungern, Frau Rietz. Aber es warten noch andere Patienten auf mich. Ich muss Sie leider bitten, zu gehen." Der Arzt sah sie entschuldigend an. "Darf ich denn jetzt endlich nach Hause?" "Natürlich, Frau Rietz. Sie holen sich im Erdgeschoss Ihre Entlassungspapiere und dann möchte ich Sie in der nächsten Zeit nicht mehr hier sehen."Alex nickte, erhob sich und gab dem Arzt die Hand. "Vielen Dank für alles." "Keine Ursache, Frau Rietz. Es ist mein Job, Ihnen zu helfen." "Trotzdem! Vielen Dank! Tschüss dann!" Mit diesen Worten verließ Alex mit Michael an der Hand das Arztzimmer. Die Entlassungspapiere hatte sie rasch erhalten. Mit diesen in ihrer Tasche verließen sie eiligst das Krankenhaus.
"Was machen wir denn mit dem angebrochenen Tag?" fragte Alex leise, als sie neben Michael im Auto saß. "Alles was du möchtest, Kleines! Sag mir, wo du hin möchtest und ich bringe dich hin!" Sie lächelte leicht vor sich hin. "Eigentlich habe ich einen großen Hunger. Können wir nicht etwas essen fahren, dann möchte ich nur noch nach Hause und mit dir alleine sein." "Alles, was du möchtest, kleine Maus." Lächelnd startete Michael den Wagen und fuhr zu ihrem Lieblingsrestaurant. "Wir haben doch gestern noch ausgemacht, dass wir den ganzen Tag miteinander verbringen, Michael, schon wieder vergessen?" fragte sie ihn. Langsam streichelte sie über seinen Oberschenkel. "Natürlich habe ich das nicht vergessen. Aber könntest du deine Hand bitte bei dir lassen? Sonst kann ich für nichts garantieren." Alex konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Vielleicht möchte ich genau das." nuschelte sie. "Dann müssen wir aber erst zu mir oder zu dir fahren!" "Fahren wir zu mir. Ich muss doch meine Tasche sowieso erst ausräumen." "Deine Tasche ausräumen? Aha, das ist also der Grund, warum du nach Hause möchtest!" grinste Michael und bog ab. "Nein, eigentlich nicht wirklich. Das war jetzt nur eine kleine Ausrede, um ja zu mir fahren zu können. Verschieben wir das Essen einfach auf den Abend." bat Alex. Sie lächelte vor sich hin. "Was hast du denn noch vor, bis heute Abend?" Michael sah sie unschuldig und unwissend von der Seite an. Natürlich wusste er, was sie wollte. "Fragst du das jetzt im Ernst, Michael? Stell dich jetzt nicht so an." bat sie leise und stieß ihn in die Seite. Michael lachte leicht und parkte auch schon vor ihrem Haus. Er konnte niemanden sagen, wie er sich auf die Stunden zu zweit freute, und nahm sich vor, sein Handy abzuschalten, um nicht gestört zu werden. Hand in Hand liefen sie zur Haustür. Michael wartete ungeduldig darauf, dass sie endlich die Tür aufschloß. Alex merkte es natürlich und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Ich weiß, dass du lange keine Freundin gehabt hast, aber so ungeduldig brauchst du auch nicht zu sein. Meine Aktion vor zwei Tagen war anscheinend etwas zu wenig." "Alex, bitte. Das ist doch jetzt wirklich piepegal, sieh einfach zu, dass du diese Tür aufmachst!" Betont langsam schloß sie auf, mit einem Mal hatte sie es nicht mehr eilig. Sein Gesichtsausdruck verriet ihr natürlich, was er davon hielt. Grinsend sah sie ihn an. Als die Tür nur einen Spalt weit geöffnet war, schnappte Michael sie einfach von hinten und schob sie in die Wohnung. "Du bist ja der reine Liebestöter, das wusste ich bisher ja noch gar nicht." brummte er belustigt. "Och, wenn ich dich so an mir fühle, denke ich nicht, dass ich ein Liebestöter bin!" Grinsend sah sie ihn an und senkte ihren Blick an ihm herunter. Seine Erregung war bereits deutlich zu sehen. Entsetzt schüttelte sie den Kopf. "Herr Naseband, Herr Naseband....!" Michael errötete leicht. "Du erregst mich doch so, ich kann doch auch nichts dafür, bin ja nur ein Mann ....." murmelte er verlegen und zog sie noch enger an sich. "Heute kommst du mir nämlich nicht mehr aus, meine Kleine." fuhr er schließlich fort. "Bist du dir da sicher? Vielleicht sollten wir einfach die Klingel abstellen und alle Handys und Telefone auch. Ich will nicht nochmal gestört werden." "Das habe ich mir auch schon gedacht, Süße." Mit diesen Worten zog Michael sein Handy aus der Hosentasche und schaltete es einfach aus. Ohne lange zu überlegen tat Alex es ihm gleich.
Lächelnd sahen sie sich in die Augen. "Na komm schon her....!" flüsterte Alex leise und grinste. Sie zog ihn einfach an sich und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Ihre Lippen näherte sich den seinen. Endlich küssten sie sich sehr zärtlich. Vorsichtig hob Michael sie hoch und trug sie zum Sofa, wo er sich langsam mit ihr sinken lies. Sie schmusten lange Zeit, seine Erregung war schon stark zu spüren, und es fiel Michael ziemlich schwer, sich zurückzuhalten. Doch Alex sollte davon auch etwas haben. Rasch entkleidete er sie, denn er wusste genau, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er kam. Alex grinste, sie hatte das sehr wohl bemerkt. Betont langsam half sie ihm, sich zu entkleiden. Behutsam schob sie sich auf seinen Unterleib. Während sie mit ihm schmuste, drang er in sie ein. Vorsichtig bewegten sie sich. Mit einem lauten Stöhnen kam Michael zum Höhepunkt. Kurz darauf war es auch bei Alex soweit. Langsam ließ sie sich neben Michael sinken und kuschelte sich erschöpft an ihn. Sie genoss einfach seine Nähe und merkte, wie sie schläfrig wurde. Alex gähnte herzhaft und musste über sich selbst lächeln. "Hat es dich so sehr angestrengt?" fragte Michael belustigt. "Na hör mal, ich war einige Tage im Krankenhaus, da wird man so träge!" versuchte sie sich rauszureden. "Glaubst du das selbst, was du da sagst, Kleines. Ich habe da so einige Situationen im Kopf, wo ich von einer Trägheit nichts gemerkt habe, Süße." "Ja? Welche?" Unschuldig sah sie ihn an. "Vergiss es einfach, Kleines." murmelte er und küsste sie sehr sanft. Alex hätte lachen können. Natürlich wusste sie, was er meinte. "Mach einfach weiter, Michael. Ich genieße es unheimlich." gestand sie leise. Verlegen blickte sie ihm in die Augen. Michael grinste. "Hast du noch nicht genug?" Langsam schüttelte sie den Kopf und merkte selbst, wie sie errötete. "Du weißt doch gar nicht, wie sehr ich mir diesen Tag herbei gesehnt habe." erwiderte Alex leise. Sie versteckte ihr Gesicht verschämt an seiner Brust. Lächelnd schüttelte Michael den Kopf und streichelte sanft über ihren nackten Rücken. Erschrocken hob er den Kopf und starrte auf Alex´s Kopf. "He, was soll das denn? Warum beißt du mich?" fragte er verwirrt. Alex sah ihn grinsend an. "So ein kleiner Knutschfleck auf der Brust steht dir, solltest du öfters tragen!" "Dafür solltest du bestraft werden." drohte er ernst, doch nach einem Blick in ihre Augen schmolz er wie so oft dahin. Er drehte sich leicht, damit sie von ihm herab rutschte und beugte sich über. Ausgesprochen sanft und liebevoll küsste er sie. "Dann bestrafen Sie mich doch, Herr Kommissar!" grinste Alex zwischen zwei Küssen. Genau das ließ sich Michael nicht zwei mal sagen, seine Küsse wurden fordernder. Alex genoss es sehr und war einfach nur froh, dass sie nicht mehr im Krankenhaus waren. Sie ging einfach auf seine Spielereien ein, ohne viel Nachzudenken. Während ihre Hand auf Entdeckungsreise ging, merkte sie seine starke Erregung und rutschte vorsichtig auf seinen Schoß. Während eines unendlich sanften Kusses ließ sie es zu, dass er in sie eindringen konnte. Äußerst vorsichtig begann sie, sich zu bewegen. Es dauerte nicht lange, bis beide ziemlich gleichzeitig zum Höhepunkt kamen. Erschöpft blieb Alex auf Michael liegen. Sie genoss es unheimlich, dass er über ihren Rücken streichelte. Vorsichtig hob sie ihren Kopf und schaute ihm in die Augen. "Du machst mich fertig, weißt du es, aber es gefällt mir." gestand sie. "Mir geht es doch auch nicht anders, Kleines, aber es ist unheimlich schön und widerstehen kann ich dir sowieso nicht!" Versonnen lächelte Alex vor sich hin. Genau das hatte sie hören wollen und es rann an ihr herunter wie Honig. Geschmeichelt lächelte sie ihn an und küsste ihn sanft auf die Nasenspitze. Er lächelte und sah ihr in die Augen. "Du, Michael ....!" begann Alex. Michael sah sie erwartungsvoll an. "Weißt du, ich hab seit dem Frühstück nichts mehr gegessen, ich hab schon mächtig Hunger." gestand sie leise und begann, sanft an seinen Brustwarzen zu knabbern. "Deswegen musst du mich nicht auffuttern hier....wir wollten doch eh essen gehen!" "Ich weiß doch, wollte halt nur eine kleine Vorspreise. Aber wie ich sehe, bist du neidig." "Tja, man kann nicht alles haben!" Michael grinste fies und setzte sich auf. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich an ihn festhalten. Empört klopfte sie mit den Fäusten gegen seine Brust. "Du bist so gemein. Was wäre gewesen, wenn ich runter gefallen wäre?" wollte sie wissen. "Bist du ja nicht, ich hätte dich außerdem festgehalten!" "Ist klar! Ich geh erst mal ins Bad. Kommst du mit?" erkundigte sie sich neugierig, ehe sie sich endgültig aus seinen Armen befreite, um aufstehen zu können. "Fragst du das im Ernst? Natürlich komme ich mit."
Alex und Michael waren auf dem Weg zu ihrem Lieblingsitaliener, als ihr Handy läutete. "Hallo, Mama, schön, dass du anrufst." begrüßte sie ihre Mutter Annette Rietz. Michael sah Alex grinsend an. "Hallo Mausi! Wie geht es dir?" fragte Annette neugierig. "Jetzt geht es mir wieder gut, Mama. Ich hatte eine wunderbare Unterstützung!" erklärte Alex ernst. Sie blickte selig zu Michael hinüber. Da sie an einer roten Ampel standen, streichelte sie ihm sanft über seinen Oberschenkel. "Das ist schön! Hast du denn schon das Ergebnis?" "Ja, Mama, das hab ich mir heute geholt und erklären lassen. Der Knoten war gutartig, es war kein Krebs, Mama." "Wirklich? Oh Gott sei Dank!" Alex merkte an der Stimme ihrer Mutter, dass ihr ein Stein vom Herzen fiel. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin. Und eigentlich wollte ich gar nicht zum Arzt gehen ...." gestand sie. "Das hast du aber jetzt richtig gemacht, Alex. Sei froh, dass du gegangen bist!" "Bin ich doch auch, im Nachhinein betrachtet. Ehrlich gestanden musste Michael mich an der Hand dort hin ziehen. Von allein wäre ich doch eh nicht gegangen. Ich hatte doch viel zu viel Angst vor dem Ergebnis." "Das glaube ich. Dann bedanke dich bei Michael auch nochmal in meinem Namen." "Das werde ich machen, Mama. Wir sind gerade auf den Weg zu einer Pizzeria." erzählte Alex. Sie hätte ihr eigentlich noch so viel mehr erzählen wollen, aber sie wollte Annette erst über ihre neue Liebe erzählen, wenn sie wieder mal hier in München war. "Dann wünsche ich euch viel Spaß. Macht euch einen schönen Abend!" Alex lachte glücklich auf. "Natürlich machen wir das, Mama. Danke jedenfalls, dass du angerufen hast." "Es hat mich doch auch beunruhigt, nicht zu wissen, was los ist!" "Ich weiß, Mama, ich weiß! Ich werde in den nächsten Wochen mal wieder nach Hause fahren. Es wird mir gut tun, dich wieder mal zu sehen." stellte Alex plötzlich fest. "Mir auch....dann mach es mal gut und liebe Grüße an Michael!" "Ja, danke, ich werde es ihm ausrichten, Mama!" meinte Alex. Sie verabschiedeten sich voneinander und beendeten somit das Gespräch.
Michael warf ihr einen raschen Blick zu. "Deine Mutter, nicht wahr? Sie war sicherlich froh, dass du gesund bist." meinte er. "Na klar, sie ist wirklich erleichtert." "Ich hab schon mächtig Hunger, weißt du das und bin froh, wenn das Essen vor mir auf den Tisch steht." meinte er und rieb sich seinen Bauch. Alex lachte leise. "Du bist unersättlich. Ach, übrigens: schöne Grüße von meiner Mutter." erwiderte sie und wieder streichelte sie über seinen Oberschenkel, als sie bei einer roten Ampel standen. "Danke schön! Weiß sie denn schon von uns?" erkundigte er sich und sah sie an. Alex schüttelte den Kopf. "Nein. Das wollte ich ihr nicht am Telefon sagen. Bei einem Besuch wäre es mir nämlich lieber." erklärte sie. "Achso, na dann machst du es später." Michael parkte direkt vor dem Restaurant und schaltete den Motor aus. "Das habe ich auch vor, Süßer!" Sie hielt ihm an der Jacke fest und beugte sich zu ihm. "Küss mich!" flüsterte sie. "Ist das ein Befehl?" Er grinste. "Sieh es, wie du willst, aber tu es einfach!" bat Alex leise. Sie erwiderte diesen Kuss so sanft und zärtlich, dass Michael ihn nicht lösen wollte. Dieser Kuss war so unbeschreiblich schön, fand er. Er spürte ihre Hand auf seinem Oberschenkel, die vorsichtig darüber streichelte. Er hielt ihre Hand fest, löste den Kuss schließlich und sah ihr in die Augen. "Mach mich nicht verrückt, Kleines. Heben wir uns das auf später auf. Wir wollten doch essen." nuschelte er und lächelte über ihren enttäuschten Blick. Rasch küsste er sie auf der Stirn, ehe er ausstieg. Alex folgte ihm. "Und alles nur, weil du hungrig bist!" "Mein Hirn sitzt halt nicht nur zwischen den Beinen, Kleines. Außerdem möchte ich nicht hier mitten im Stadtgebiet Sex im Auto. Das taugt mir nicht unbedingt." gestand er leise. Hand in Hand betraten sie das Lokal und sahen sich kurz um, ehe sie sich für einen Fensterplatz entschieden.
Sie setzten sich. Michael brachte die Jacken zur Garderobe und kam dann zurück. Kurze Zeit später erschien der Kellner, brachte die Speisekarte und nahm die Getränkebestellung auf. Beide hatten sich rasch für ein Essen entschieden. Während Michael eine Hawai-Pizza gewählt hatte, wollte Alex Lasagne essen. Grade als sie sich entschieden hatten, kam die Bedienung mit den Getränken wieder und notierte sich gleich die Essenswünsche seiner Gäste. Im Augenblick wusste keiner, was er sagen sollte. Also genossen sie ihre Zweisamkeit und nippten ab und zu an ihren Getränken. Michael hatte ihre Hand in seine genommen und streichelte sanft darüber. "Hör nie wieder damit auf. Lass meine Hand nie mehr los, Michael. Ich genieße es unheimlich, wenn wir zusammen sind." sagte Alex leise und strahlte ihn an. Michael nickte lächelnd. "Ich genieße es doch auch, Kleines!" Nachdenklich blickte sie ihm in die Augen. In ihrem Kopf spuckten einige Gedanken herum. "Warum hast du dich in den letzten Wochen so um mich gekümmert, Michael?" fragte Alex plötzlich und hielt seinem Blick stand. "Wie meinst du das denn jetzt? Ich hatte Angst um dich, weil ich dich so sehr liebe. Ich hatte Angst, dich zu verlieren, wenn du nicht rechtzeitig zum Arzt gehst!" Diese Antwort gefiel Alex, sehr sogar. Sie lächelte ihn leicht an. "Das hast du schön gesagt, Süßer!" murmelte sie, so dass Michael Mühe hatte, sie zu verstehen. "Bitte, denk nicht, dass ich das alles aus Mitleid getan habe." Alex Lächeln vertiefte sich, wenn das überhaupt noch ging. "Es gab Situationen, bei denen du kein Mitleid heucheln konntest. Deine Erregung heute Mittag war vollkommen echt, Süßer. So ein großer Schauspieler bist du nämlich doch nicht." bemerkte sie. "Nicht in solchen Dingen!" grinste Michael. "Hab ich es gewusst." antwortete Alex siegessicher. "Ich kenne doch meinen Schatz!" "Ja, du kennst mich, das stimmt wohl!" Sie unterbrachen ihre Unterhaltung, als ihr Essen endlich kam. Es duftete herrlich. Geräuschvoll zog Michael den Geruch durch die Nase ein. "Na, du siehst auch aus, als hättest du tagelang nichts mehr gegessen!" lachte Alex. "Es ist ja schon eine Ewigkeit her, seit ich gefrühstückt habe, und auch das war nicht viel." erklärte er ernst und begann mit dem bei ihm üblichen Appetit zu essen. Alex grinste, ehe sie ebenfalls anfing zu essen.
Eng umschlungen gingen sie durchs nächtliche München. Alex hatte das Bedürfnis, sich die Beine zu vertreten. Sie hätte viel zu lange im Krankenhaus gelegen, war ihre Begründung gewesen. "Bleibst du heute Nacht bei mir?" fragte sie nach einiger Zeit unsicher und sah zu ihm auf. Beide blieben stehen. Michael zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. "Wenn du das möchtest, auf alle Fälle!" meinte er ernst und küsste ihre Nasenspitze zärtlich. "Sonst hätte ich nicht gefragt, oder?" Langsam nickte er. "Ich weiß, Kleines. War wohl eine blöde Aussage." erwiderte er ziemlich beschämt. Er begann ihre Lippen mit der Zunge zu liebkosen. Endlich öffnete sie ihren Mund und ließ es zu, dass er mit ihrer Zunge spielte. Alex schlang ihre Arme um seinen Nacken und genoss es unheimlich, in seinen Armen zu liegen. Keiner der beiden wollte diesen Kuss lösen. Er war einfach zu schön. Erschrocken sahen sie sich an, als Michael von einem grölenden Betrunkenen angestoßen wurde. "Entschuldige bitte." meinte er, als er Alex´s schmerzverzerrte Gesicht bemerkt hatte. Michael hatte sie ziemlich unsanft gegen eine Hauswand gedrückt. Doch diese grinste darauf nur und streichelte über seine Brust. "Nichts passiert....!" "Gottseidank, Kleines! Das hätte ich mir nicht verzeihen können." nuschelte Michael. "Wir werden jetzt endlich nach Hause fahren. Ich habe keine Lust darauf, weiter von Betrunkenen angepöbelt zu werden." "Außerdem weiß ich was besseres, als hier herum zu stehen!" "Ach, nein .....! Woher hab ich das wohl gewusst, kleine Alex!" lachte Michael leise vor sich hin. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg zu dem Auto. Dort angekommen stiegen sie ein und Michael startete den Motor, ehe sie los fuhren.
In der der Nähe ihrer Wohnung, parkte er schließlich ein. Ehe sie den Wagen verließen, küssten sie sich äußerst sanft. "Lass uns bitte endlich rein gehen! Ich bin verrückt nach dir, Süßer!" flüsterte Alex leise und senkte schüchtern ihren Blick. Michael grinste. "Ach ne..... Das ist ja mal was ganz neues, kleine Alex. Aber daran könnte ich mich gewöhnen." stellte er schließlich schelmisch fest. "Jetzt lass uns endlich rein gehen!" Sie stieg aus und wartete, bis Michael ihr folgte. Sie kuschelte sich an ihn, als er seinen Arm um ihre Schulter legte. Es dauerte einige Minuten, bis sie endlich vor Alex´s Wohnungstür standen. Kurz musste sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel suchen. Als sie ihn endlich gefunden hatte, schloss sie die Tür auf. "Gib einfach weniger da rein, da wirst du schneller etwas finden." bemerkte er lachend und schüttelte dabei leicht den Kopf. "Ja du als Mann brauchst nur dein Handy und sonst nix.......ich weiß!" Misstrauisch sah er sie an. "Brauchst du vielleicht mehr. Ich wette, du brauchst die Hälfte nicht, die du da drinnen hast." "Woher willst du das wissen?" "Willst du mir jetzt die Frauen erklären, Alex? Ich wette 100:1, dass es so ist, Süße." erklärte Michael entschieden. "Vergiss es, du verlierst!" Er hielt es nicht für notwendig, darauf zu antworten, da er genau wusste, dass er recht hatte. Aber das musste sie ja nicht unbedingt wissen. "Guck nicht so! Ich weiß, dass du verlieren würdest!" Alex lachte. Michael zog sie in die Arme und küsste sie. Während des Kusses öffnete sie vorsichtig die Köpfe seines Hemdes. "Du gehst ja rasch vor, Kleines." murmelte Michael zwischen zwei Küssen. "Aber es gefällt mir!" "Ich merke doch, dass du es nicht mehr lange aushältst....!" Michael grinste verlegen vor sich hin. "Ich sollte dich vielleicht nicht mehr so oft in den Arm nehmen, besonders dann nicht, wenn ich auf dich scharf bin." nuschelte er und versteckte sein Gesicht in ihrem Haar. Alex lachte. "Meinetwegen kannst du das ruhig tun." "Das sieht dir ähnlich, mein Kleines. Komm hoch in dein Schlafzimmer. Ich steh doch auf Bequemlichkeit." bemerkte er leise. Alex grinste, nahm Michael an die Hand und zog ihn mit in ihr Schlafzimmer. Gleichzeitig warfen sie sich auf das Bett, das verdächtig ächzte. Erschrocken sahen sie sich an, dann lachten sie. "Hoffentlich hält es!" lachte Michael, als er sich wieder etwas beruhigt hatte. "Das hält es aus, ist schon einschlägig getestet." grinste Alex und zwinkerte ihm zu. "Aber nicht von mir!" Enttäuscht sah er sie an. "Ich kann doch nichts dafür, wenn du zu feig bist, mir etwas zu sagen. Aber das holen wir jetzt nach, Süßer." versprach sie und küsste ihn so sanft und liebevoll, dass er alles um sich herum vergaß. Vorsichtig zog er sie auf sich und befreite sie von ihrem Oberteil. Gierig betrachtete er sie und leckte sich über seine Lippen. Er stöhnte auf, als sie sich auf ihn zu bewegen begann. Langsam begann sie, seine Hose zu öffnen und fuhr mit ihrer Hand hinein. Michael biss sich auf die Lippen, um nicht wieder zu stöhnen. Mit Gewalt gelang es ihm, doch sein Atem ging rascher. Wild zog er sie wieder zu sich und küsste fordernd und leidenschaftlich. Endlich zog sie ihm die Hose aus und ihre flog auch Sekunden später neben das Bett. Sanft drang er in sie ein, was ihr ein leichtes Stöhnen entlockte. Heftig bewegte sie sich auf ihm, ihre Erregung stieg ins unermäßliche. Als Michael merkte, dass sie kam, hielt ihn nichts mehr, er explodierte in ihr. Kurz darauf ließ sie sich erschöpft neben ihn sinken. Ihr Atem ging noch immer rasch. Sie kuschelte sich an ihn, ihr Kopf lag auf seiner Brust, ein Arm um seinen Bauch. Er streichelte sanft über ihren Rücken. "Stell dir vor, das Bett hat den Härtetest bestanden." nuschelte sie plötzlich in seine Brust. Michael lachte leicht und nickte bestätigend. Noch immer streichelte er über ihren Rücken. "Es war wunderschön." sagte er plötzlich. Alex nickte. "Das stimmt.....!" Sie hob den Kopf, um ihm besser in die Augen sehen zu können. Wie so oft in den letzten Tagen versank sie darin. Nach wenigen Sekunden näherte sich ihr Kopf dem seinen. Sanft begann sie, seine Lippen zu liebkosen. Lächelnd ließ er den Kuss zu. Vorsichtig legte er die Decke über sie, als sie den Kuss gelöst hatten. "Mir ist noch heiß, Süßer." nuschelte sie und strampelte so lange, bis die Decke wieder weg war. "Und was ist, wenn mir kalt ist?" fragte er grinsend und sah sie an. Alex schaute ihn ziemlich enttäuscht an. "Für Wärme sollte ich eigentlich sorgen, findest du nicht?" erwiderte sie und begann mit ihm zu schmusen. “Dann tu das endlich, bevor ich mir was abfriere und das wollen wir, glaube ich, beide nicht....!" Alex lächelte ihn schüchtern an. "Ich glaub, da würde mir etwas fehlen." gestand sie leise und begann ihn sanft zu streicheln, während sie weiter mit ihm schmuste. "Ich möchte, dass das nie mehr aufhört mit uns!" flüsterte er leise. "Ich habe keine Lust, dich wieder zu verlieren, Michael. Du warst in den letzten Wochen für mich da, ohne dich hätte ich das doch nie alles so hin bekommen. Wahrscheinlich wäre ich noch immer bei keinem Arzt gewesen, und wir beide würden nicht hier im Bett liegen." Michael nickte. "Eigentlich hast du Recht. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich dich nicht dahin geschliffen hätte!" Er zog sie noch enger an sich. "Ich könnte es mir doch ohne dich nicht mehr vorstellen, auch wenn wir erst seit ein paar Tagen zusammen sind." flüsterte er ihr ins Ohr, ehe er am Ohrläppchen zu knabbern begann. "Hast du schon wieder Hunger, dass du an mir knabberst?" fragte Alex kichernd. Vorsichtig nickte Michael. "Ja, ich habe Hunger! Ich habe einen großen Appetit nach dir, kleine Alex." erklärte er ernst und küsste sie liebevoll. "Du und dein Hunger.....egal nach was!" Alex lachte. "Aber du machst jedesmal mit, Süße. Also kommt dir mein Spielzeug gerade recht." nuschelte Michael. Er zwinkerte mir schelmisch zu. "Warum musst du auch so rasch dahinter kommen." murmelte Alex und errötete. "Ich kenne dich nun mal.....!"grinste er. "Das ist ja das schlechte an dieser Beziehung. Warum musst du mich auch so genau kennen. Ich sollte mir vielleicht überlegen, mir einen neuen Freund zu suchen." "Untersteh dich....dann gehe ich doch kaputt!" Alex grinste ihn hinterhältig an. Vorsichtig küsste sie seine Nasenspitze. "Glaubst du wirklich,dass ich das wirklich mache? Du bist doch das Beste, was mir passieren konnte." gestand sie leise. "Brauch ich also keine Angst haben!?" "Aber woher denn. Lass mich doch ein bisschen dumm reden." bat Alex. "Nicht über solche Dinge.....da machst du mir nur Angst...!" Siegessicher grinste sie ihn an. "Ich wusste bisher gar nicht, dass ich dir mit solchen Dingen Angst machen kann. Aber gut zu wissen." "Ich möchte ich nun mal nie wieder verlieren und wenn du so etwas sagst, habe ich Angst, dich zu verlieren!" Alex küsste ihn anstatt zu antworten. Michael ließ sich fallen und genoss diesen Kuss unheimlich. Für ihn war er der schönste, den er je erlebt hatte und er zerstreute damit all seine Bedenken, die Alex´s Bemerkung heraufbeschworen hatte. Eine Weile kuschelten und schmusten sie noch, ehe sie einschliefen.
Sie wachten auf, als es an der Wohnungstür Sturm läutete. Erschrocken blickten sie sich an. Wer konnte das denn bloß sein, schien ihr Blick zu fragen. Alex seufzte, stand auf und zog sich rasch etwas über. Noch etwas müde schlurfte sie zur Tür und öffnete sie. Aus großen Augen starrte sie in Gerrits Augen. "Was machst du denn hier?" fragte sie erstaunt, während sie zur Seite ging, um ihn einzulassen. "Ich habe von Michael gehört, dass er dich abholt. Da wollte ich nach dir sehen und fragen, ob du etwas brauchst? Jedenfalls hab ich uns Frühstück mitgebracht." erklärte er ernst und hielt ihr die Tüte einer Bäckerei entgegen. "Hast du genug Brötchen für drei?" fragte sie leise und sah ihn leicht errötend an. Er schüttelte entsetzt den Kopf. "Daran hab ich gar nicht gedacht." gestand er leise und blickte zu Boden. "Lass doch nicht den Kopf hängen. Ich werde mir corne flakes nehmen. Die hab ich massenhaft zu Hause. Esst ihr beide die Brötchen." erwiderte Alex und lächelte Gerrit aufmunternd zu. Er nickte. Eigentlich ging es ihm gar nicht so wirklich darum, dass es zu wenige Brötchen waren, sondern darum, dass er Michael wiedersehen würde. Alex merkte seine plötzliche Veränderung und begriff erst eine Weile später, warum es so war. Sie wusste im ersten Moment nicht wirklich, wie sie sich richtig verhalten sollte. "Was hältst du davon, wenn wir das Frühstück herrichten?" wollte sie wissen, um ihre Verlegenheit zu überspielen. "Geh dich erstmal anziehen und bitte Michael auch darum. Ich kümmere mich um das Frühstück." Dankbar blickte ich zu ihm auf. "Du bist ein Schatz." murmelte sie und merkte, wie sie errötete. Gerrit nickte nur und ging in die Küche, Alex zurück ins Schlafzimmer. Erwartungsvoll blickte Michael ihr entgegen. "Wer um Himmels willen kommt um diese Zeit. Wir haben doch heute beide frei." stellte er fest. "Gerrit ist mit Brötchen gekommen, er richtet gerade Frühstück für uns her." antwortete Alex langsam. Michael musste schlucken. Wie sollte er jetzt mit Gerrit umgehen? Am Abend hatten sie das Bier, das alles etwas aufgelockert hatte, doch jetzt!?
Fragend blickte er Alex in die Augen. "Hat Gerrit gestern eigentlich auch mit dir geredet?" wollte er plötzlich wissen. Alex nickte bestätigend. "Ja, das hat er. Also eigentlich eher unfreiwillig, aber er hat es mir dann irgendwann erzählt!" "Er war gestern Abend noch bei mir. Wir haben geredet und geredet. Ich habe mich an meiner Bierflasche angehalten, um dieses Gespräch durchzustehen. Nun weiß ich nicht, wie ich ihm gegenüber treten soll" erklärte Michael und senkte den Blick. Alex setzte sich zu ihm aufs Bett. "Versuch möglichst normal zu ihm zu sein. Immerhin kann er nichts für seine Gefühle." "Du meinst, ich soll so tun, als wüsste ich von nichts? Solange ich von seinen Gefühlen mir gegenüber nichts gewusst habe, ist das auch gegangen. Aber jetzt hab ich ein Problem damit." stellte Michael fest und seufzte. "Und was ist, wenn ihr wieder im K11 sitzt. Ihr arbeitet auch zusammen, schon vergessen?" wollte ich wissen. "Ja, ich weiß, Alex. Aber ich weiß nun mal nicht, wie ich mit ihm jetzt umgehen soll." "Weißt du was, setzen wir uns zum Tisch und beginnen wir mit dem Essen. Vielleicht ergibt sich ein Gespräch. Außerdem weiß er sowieso, dass du nicht auf Männer stehst. Also wird er dich zumindest dahingehend in Ruhe lassen." versuchte Alex Michael einzureden. Dieser nickte und kroch unter der Bettdecke hervor. Er zog sich ebenfalls rasch an. Ehe sie das Schlafzimmer verließen, küssten sie sich rasch. "Es wäre sinnvoller, wenn wir darauf verzichten, solang Gerrit bei uns ist. Er hat furchtbar darunter gelitten, dass wir vor seinen Augen geturtelt haben." meinte Alex. Gemeinsam gingen sie zu Gerrit ins Wohnzimmer. Der Duft von Kaffee kam ihnen entgegen.
Er hatte bereits den Tisch gedeckt und Kaffee eingegossen. "Daran könnte ich mich gewöhnen." grinste Alex, als sie Gerrit gegenüber saß. Er lachte kurz auf. "Das kann ich mir vorstellen. Aber das wird es nicht spielen, Fräulein. Es hat doch niemand gesagt, dass ich dich verwöhnen werde, wenn du aus dem Krankenhaus entlassen bist." antwortete Gerrit, auch er lächelte. Michael hielt sich vorerst aus dem Gespräch heraus und schmierte sich ein Brötchen. Er wagte nicht, Gerrit in die Augen zu sehen. Bevor Michael von seiner Neigung gewusst hatte, hatte er keine Probleme gehabt, normal mit ihm umzugehen, und eigentlich waren sie auch gute Freunde. Doch seit dem Abend vorher hatte sich einiges verändert. Würde ihre Freundschaft wieder so sein wie früher, fragte sich Michael. Leise seufzte er. Er war sich nicht bewusst, dass die beiden es gehört hatten. "Was ist denn? Soll ich gehen?" fragte Gerrit unsicher und sah ihn an. Erschrocken blickte Michael auf, direkt in Gerrits Augen. "Nein, nein, bleib hier. Ich habe gerade über unsere Freundschaft nachgedacht!" gab er zu. "Was...ist denn damit?" wollte Gerrit leise wissen. "Das weiß ich nämlich nicht mehr. Hilf mir doch einfach, es herauszufinden." "Wie soll ich dir denn dabei helfen?" Hilflos zuckte Michael mit den Schultern. Im Grunde genommen wusste er keine Antwort auf Gerrits Frage. Seit dem letzten Abend war er vollkommen aufgewühlt und daran war nicht nur Alex´s Anwesenheit schuld. Er wusste im Augenblick nicht wirklich, wie er mit Gerrit umgehen sollte. "Alles klar, ich hab mir schon gedacht, dass du ein Problem damit hast, dass ich schwul bin." Gerrit seufzte leise. Er klang ein wenig enttäuscht und sah auf seinen Teller. Einige Zeit starrte Michael schweigend und zugleich nachdenklich zu Gerrit. "So würde ich das nicht sagen, Junge. Für mich ist es im Grunde genommen kein Problem, wenn jemand schwul ist. Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet du es bist. Und genau an diese Tatsache muss ich mich erst gewöhnen. Vor allem deswegen, weil ich bisher nichts mitbekommen habe." versuchte Michael zu erklären. "Du kannst ruhig sagen, dass es dich stört, vor allem, dass ich auf dich stehe....!" "Mich stört nur die Tatsache, dass du auf mich stehst, das stimmt, obwohl du weißt, dass ich auf Frauen stehe. Deine Neigungen gehen mich im Grunde genommen gar nichts an. Außerdem möchte ich dich nicht als Freund verlieren." bemerkte Michael. Er sprang auf und lief aufgeregt im Raum umher.
Alex und Gerrit störten ihn nicht dabei, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Plötzlich blieb er vor ihnen stehen und stützte sich auf den Tisch. "Du bist mein bester Freund, weißt du das. Und genau als das möchte ich dich auch behalten." fuhr Michael endlich fort. "Ich kann aber nichts daran ändern, dass ich mich in dich verliebt habe. Du weißt selber, dass man daran nichts ändern kann. Wenn ich könnte würde ich das rückgängig machen, aber das geht nun mal nicht!" "Und genau das wird das ganze Problem sein. Für mich bist du ein Kumpel, für dich bin ich mehr! Wir arbeiten zusammen, Gerrit, und das ausgesprochen gut, eben weil wir uns privat auch gut verstehen. Und ich sehe nicht ein, dass sich einer von uns beiden versetzen lassen soll, nur weil wir plötzlich nicht mehr klar kommen. Herr Gott nochmal .... !" Michael hieb mit der flachen Hand auf den Tisch, so dass Alex ihn ziemlich erschrocken anschaute. Gerrit zuckte zusammen und stand auf. "Vielleicht sollte ich doch besser gehen! Es tut mir leid!" Er schnappte seine Jacke und verließ Alex´s Wohnung. Michael starrte ihm nach. Er wusste nicht wirklich, wie er sich richtig verhalten sollte. Im Augenblick hatte er das Gefühl sich um Kopf und Kragen geredet zu haben. Erschöpft ließ er sich neben Alex in den Sessel fallen und stützte seinen Kopf auf den Händen auf. "Musste das jetzt sein?" fragte Alex seufzend und sah ihn an. Michael zuckte nur mit den Achseln. Er wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. "Dir ist hoffentlich klar, dass es jetzt noch schwieriger wird zwischen euch!" "Ich weiß im Moment überhaupt nicht, was ich denken soll bzw. wie ich mich verhalten soll. Im Augenblick weiß ich nicht, was ich sagen soll. Es stimmt schon, dass ich mit seiner Neigung kein Problem habe, nur scheine ich es ihm nicht klar genug gesagt zu haben. Und vielleicht sollten wir das Thema wechseln, bevor wir auch noch zu streiten beginnen." "Du hast ihm das schon klar genug gesagt, aber es tat ihm unheimlich weh, wie du es ihm gesagt hast! Mach dir einfach Gedanken darüber!“ "Ja, ja." brummte Michael nur. Er hatte für heute genug davon. Außerdem wollte er nicht einsehen, dass er Gerrit plötzlich unter einen Glassturz stellen sollte. Bevor er von allem gewusst hatte, war Gerrit auch nicht empfindlich gewesen. Da waren mehr als genug harte Worte gefallen, ohne dass jemand beleidigt gewesen wäre. Alex erhob sich und räumte den Tisch ab. Automatisch half Michael ihr dabei. "Schleimst du dich jetzt ein?" fragte sie und lächelte leicht. Er schüttelte nur den Kopf. "Das hab ich gar nicht nötig. Stell dir mal vor, ich mach das sogar freiwillig." erwiderte er und erwiderte ihr Lächeln. "Stimmt, das hast du gar nicht nötig." Sie streichelte ihm kurz über den Rücken und stellte den Rest in den Kühlschrank. Michael beobachtete sie dabei.
"Was machen wir mit dem angebrochen Tag, Kleines? Wenn ich so aus dem Fenster schaue, so merke ich, dass es draußen schön ist." stellte er fest. Alex nickte. "Du hast Recht. Wir sollten raus gehen!" "Ja, machen wir das. Ich habe große Lust in den Englischen Garten zu gehen, ich hab das Gefühl, das es mir gut tun wird, einfach nur einen Weile zu gehen." "Das glaube ich auch.....!" "Im Moment hab ich das Gefühl, gleich zu explodieren. Den Grund kann ich dir nicht genau sagen, weil ich ihn nicht wirklich weiß. Aber lass uns einfach an die frische Luft gehen." bat Michael. Er lächelte sie verlegen an und genoss es unheimlich, dass über sanft über seine Wange gestreichelt wurde. Es folgte ein leidenschaftlicher Kuss, ehe Alex sich die Schuhe anzog.
Hand in Hand spazierten sie durch den Englischen Garten. Keiner der beiden sagte ein Wort, sie genossen nur die Nähe des anderen. Eine Weile liefen sie, bis Alex ihn zu einer Parkbank führte und sich darauf setzte. Erstaunt blickte er sie an. "Ich kann nicht mehr. Lass uns einige Minuten hier sitzen. Ich möchte mich ausruhen." bat sie. Michael nickte und ließ sich neben ihr nieder. Sanft legte er einen Arm um ihre Schulter. Er merkte, wie sie sich an ihn kuschelte und lächelte ihr zu, als sie zu ihm aufschaute. "Geht es dir wieder etwas besser?" fragte sie leise. Michael zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, ich glaub nicht. Eine Weile werde ich noch herumlaufen. Vielleicht beruhige ich mich dann." antwortete er. "Ich überlege mir gerade, ob ich vielleicht nochmal mit Gerrit reden sollte." "Gute Idee, aber du solltest darauf achten, dass es nicht wieder so eskaliert wie heute morgen!" "Eine gute Idee, obwohl ich mir noch immer nicht sicher bin, was ihn an meinem Ton gestört hat. Aber vielleicht kann er es mir sagen." "Du hast ihn schon ziemlich angeschrien!" "Tatsächlich, findest du?" fragte Michael ziemlich erstaunt. Den Eindruck hatte er eigentlich gar nicht gehabt. Aber vielleicht hatte sie recht, Alex hatte ihnen doch nur zugehört. "Ja, und dass du mit der Faust auf den Tisch schlägst hätte auch nicht sein müssen. Du weißt selber, dass man sich nicht gegen seine Gefühle wehren kann." Er lachte kurz auf. "Das weiß ich doch selbst." murmelte er schließlich vor sich hin. "Ich weiß gar nicht, was mich geritten hat, dir im Krankenhaus zu zeigen, was ich für dich fühle." Alex zuckte mit den Schultern. "Ist doch auch egal, Hauptsache, du sagst es überhaupt!" Sie grinste. "Das sieht dir ähnlich, meine Kleine. Aber es gefällt mir, dass wir zusammen sind." erklärte Michael sehr ernst, so dass sie schallend zu lachen begann. "Warum lachst du jetzt so?" "Schade, dass ich keinen Spiegel eingesteckt habe. Dein Blick war einfach zum schießen." stellte sie fest und hatte Mühe, diese Worte auszusprechen, ohne wieder los zulachen. "Findest du das etwa witzig, wenn ich dir so etwas sage?" "Vergiß es einfach, Süßer. Komm lass uns einfach noch eine Weile weitergehen, bevor wir vielleicht auf einen Kaffee gehen." schlug sie vor und erhob sich. Erwartungsvoll sah sie ihn an und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Er nahm ihre Hand in seine und stand ebenfalls auf. Wieder gingen sie eine große Runde, bevor sie sich in ihr Auto setzten, um in ein Kaffeehaus zu fahren. Wieder schwiegen sie. Irgendwie war heute ein komischer Tag. Beide hatten sich kaum etwas zu sagen. Und jeder hing seinen Gedanken nach.