Habe mal eine Kurzgeschichte geschrieben und auf Violas Wunsch hin stelle ich sie nun auch hier ein. Ich hoffe sie gefällt euch. Viel Spaß beim lesen.
Gemeinsam saß Alex mit ihrer Tochter Lilly beim Abendbrot. Mit leuchtenden Augen erzählte die 13-jährige Fußballnärrin von ihrem neuen Trainer. „Mama der hat richtig Ahnung und ist total nett. Außerdem ist er gerecht, auch wenn er manchmal streng ist, aber so lernen wir wenigstens etwas“, beendete Lilly ihre Ausführungen. Alex freute sich, dass Lilly sich so schnell wohl fühlte hier in München. Sie hatte Bedenken gehabt, dass ihre Versetzung sich vielleicht negativ auf das Wohlbefinden ihrer Tochter auswirken könnte. Die Fußballbegeisterung ihrer Tochter teile sie zwar nicht unbedingt, aber so lange Lilly Spaß hatte und sich wohl fühlte, war es ihr egal, dass sie Fußball spielte und sich benahm wie ein Junge.
„Ich finde es toll, dass du dich hier so wohl fühlst mein Schatz“, sagte Alex. „Der Fußballverein hier ist wirklich viel besser als in Bad Oeynhausen und ein paar Mädchen aus meiner neuen Klasse spielen auch mit. Hier lacht mich keiner mehr aus, weil ich Fußball spiele. Du kannst ja morgen beim Training mal zu schauen, fängst ja erst nächste Woche an zu arbeiten.“ „Klar, warum nicht. Mich interessiert schon, wer nun in deine Klasse geht und den tollen Trainer muss ich mir auch mal anschauen.“
Empört beobachtete Alex von der Tribüne aus den großen, sportlichen Mann mit der Glatze. Da! Jetzt befahl er den Mädchen schon wieder Liegestütze zu machen. Kapierte dieser Typ denn nicht, dass die Kids – dabei natürlich auch ihre Tochter Lilly – nicht mehr konnten!? Sie waren mit ihren zwölf, dreizehn Jahren doch keine Fußballprofis!
Wütend rannte Alex auf das Spielfeld der Junioren Mädchen Mannschaft und rief: „Sie da!“ „Ja?“ Irritiert drehte sich Lillys Trainer zu ihr um. „So nicht!“ brachte sie hervor. „Sie trainieren die Mädchen total falsch.“ „Bitte?“ fragte er verwundert. Seine Stimme war tief und ruhig, genau wie Lilly beschrieben hatte.
„Sehen Sie denn nicht, dass die fix und fertig sind?“ Sein Lächeln gefror. „Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf? Eine neue Trainerin im Team?“ „Nicht direkt.“ „Ach so. Und was wollen Sie nun von mir? Ich nehme an, Sie sind eine Mutter?“
So wie er es sagte, hörte es sich an, als wäre daran etwas Anstößiges. Dieser eingebildete Typ! Alex kochte. Dabei hatte Lilly so von ihrem Trainer geschwärmt. Lilly bewunderte ihn, und deshalb war Alex zu diesem Trainingsnachmittag mitgekommen. Sie wollte sich selbst einen Eindruck verschaffen, wen ihre Tochter da so toll fand. Schließlich war das Kind erst dreizehn.
„Wer ist ihre Tochter?“ fragte er. „Nein, warten Sie, das ist eindeutig.“ „Ach ja?“ Alex nahm direkt Abwehrhaltung ein. „Wieso?“ Er blickte ihr unerschrocken in die zornig funkelnden braunen Augen. Seine waren blau, registrierte Alex. „Sie sieht Ihnen ähnlich“, sagte er. „Ja, Sie haben Ihrer Tochter die Nase vererbt und wahrscheinlich auch das Lachen. Aber Lilly ist ein wenig unsicher. Und ich hatte schon befürchtet, dass auf sie zu Hause eine Glucke wartet, die ihr nichts zutraut.“
Alex drehte sich wortlos um und marschierte vom Platz. Lilly bekam von all dem nichts mit, sie und ihre neuen Freundinnen holten sich gerade ihre Trinkflaschen. Klar fand Alex es toll, dass ihre Tochter sportbegeistert war. Aber da gab es auch andere Möglichkeiten, oder? Abends versuchte sie Lilly zu überreden, lieber Ballett oder einen anderen Sport zu machen. Doch sie erntete nur einen langen Blick von Lilly und tiefes Unverständnis.
Auf meinen Wunsch hin? *ich jetzt knall rot anlauf* Ich freu mich das du sie on stellst. Der Anfang hört sich echt gut an und ich les deine Geschichten gerne das weißt ud ganz genau.
Schreib weiter ich bi echt gespannt wies weiter geht.
Zitat von nicb83*mich meld* Ich kenn die Story auch schon!!
Micha als Trainer. *kicher* Die 2 scheinen sich ja noch net zu kennen...
Ich kenn zwar die Story schon, bzw. ein paar Teile, aber ich freu ich trotzdem wenns weiter geht.
Woher kennst du sie denn? Aber freut mich, dass sie dir gefällt. Hier kommt nun der nächste Teil.
Glucke! So hatte sie noch keiner genannt. Gedankenverloren nippte Alex am Montagmorgen an ihrem Kaffee. Lilly war schon weg zur Schule und ihr erster Arbeitstag in der neuen Dienststelle begann um neun. Hoffentlich waren ihre neuen Kollegen nett und nicht solche eingebildeten Typen wie ihre alten Kollegen oder Lillys neuer Trainer, von solchen Typen hatte sie die Nase endgültig voll. Es reichte schon, dass Lillys neuer Trainer wieder so ein Exemplar ist, da sind hoffentlich ihre Kollegen besser. Pah! Dieser Michael Naseband hatte ja keine Ahnung von Kindern, war Alex überzeugt. Sie als Mutter passte eben auf ihre Tochter auf. Zu Lillys Bestem. Aber dafür hatte so ein Fußball-Macho natürlich kein Gespür. Schnell kippte Alex den letzten Schluck ihres Kaffees hinunter und machte sich auf den Weg, zu spät kommen wollte sie an ihrem ersten Tag nun wirklich nicht.
Vor dem Eingang des K11’s begegnete sie direkt dem Staatsanwalt. „Guten Morgen Frau Rietz. Es freut mich sehr, dass sie ab heute unser Team verstärken und ich habe die große Hoffnung, dass eine Frau wie sie es schafft den beiden Männern endlich mal das Chaos abzugewöhnen. Ein bisschen Struktur und Ordnung würde mit Sicherheit ihre Arbeitseffektivität deutlich steigern.“ Alex grinste bei den Worten des Staatsanwaltes. Bereits bei ihrem ersten Treffen vor einigen Tagen, als sie ihren neuen Dienstausweis bei ihm abholte, war ihr der neue Chef sympathisch. Er schien locker und nett zu sein, so als ob man sich mit ihm auch privat gut verstehen könnte. Ganz im Gegensatz zu ihrem alten Vorgesetzten.
Alex wollte gerade ansetzen etwas zu erwidern, als ein Junge ihr das Wort abschnitt. „Meinen Sie wirklich Herr Kirkitadse, dass das noch jemand schaffen kann? Bei den Beiden ist doch Hopfen und Malz verloren. Mich wundert es schon, dass meine Mutter nichts dagegen hatte, dass ich nun bei meinem Vater wohnen möchte“, sagte der Junge leicht grinsend. Alex schätzte ihn auf etwa fünfzehn. „Hallo Mike, da könntest du vielleicht Recht haben, aber die Hoffnung stirbt bekanntlicher Weise zuletzt. Und manchmal vollbringen Frauen da richtige Wunder. Was machst du überhaupt hier? Hast du keine Schule?“ „Wir fahren doch heute Nachmittag auf Klassenfahrt und da haben wir heute Vormittag frei bekommen. Und mit packen bin ich schon fertig, da wollte ich meinen Vater besuchen. Er ist doch hier?“ „Eigentlich sollte er da sein. Na dann komm mal mit, wir sind auch gerade auf dem Weg nach oben.“ Gemeinsam machten sich die drei auf den Weg nach oben.
Danke für eure Kommis. Hier noch ein Teil, so dass auch für Nic bald etwas Neues kommt.
Mike betrat als erster das Büro und Alex hörte, wie er seinen Vater begrüßte. Sie selber war gerade dabei, gemeinsam mit dem Staatsanwalt das Büro zu betreten, als sie die Stimme hörte, die die Begrüßung von Mike erwiderte. Die Stimme kam ihr bekannt vor, aber erst als sie im Raum war, und das dazugehörige Gesicht sah, konnte sie diese auch zuordnen. Etwas irritiert schaute sie Lillys Trainer an und auch dieser sah, nein starrte, sie regelrecht an. Währenddessen übernahm der Staatsanwalt die Vorstellung, das eigentümliche Verhalten der beiden nahm er nicht wirklich war. „Guten Morgen die Herren. Herr Naseband, Herr Grass, ich möchte Ihnen Ihre neue Kollegin Alexandra Rietz vorstellen. Sie wird Sie ab sofort unterstützen. Ich hoffe, dass Sie Frau Rietz entsprechend einweisen und vor allem, dass mir keine Klagen kommen. Ich muss dann leider auch schon wieder los. Frau Rietz Ihnen alles Gute für den ersten Arbeitstag und wenn was sein sollte, sagen Sie mir Bescheid.“ Mit diesen Worten verschwand der Staatsanwalt auch schon wieder und erst das Türschließen riss Alex und Michael aus ihrer Erstarrung.
Betretenes Schweigen herrschte, welches durch Gerrit schließlich unterbrochen wurde. Er war auf Alex zugegangen und reichte ihr die Hand. „Hallo ich bin Gerrit Grass. Herzlich willkommen bei uns.“ „Ähm ja danke“, gab Alex leicht verlegen zurück, leider fühlte sie sich noch nicht im Stande etwas anderes zu sagen. Es war ihr etwas unangenehm, nun ausgerechnet Lillys Trainer als ihren neuen Kollegen zu haben und sie malte sich schon das aller Schlimmste in ihren Gedanken aus. „Stimmt, herzlich willkommen hier im K11. Das ist übrigens dein Schreibtisch und ich hoffe, dass DU ist für dich OK. Wir duzen uns alle hier“, sagte nun auch Michael, der seine Sprache endlich wieder gefunden hatte. Während er sprach deutete er auf den Schreibtisch. „Boah Papa, bist du ein Stoffel. Kannst du nicht einmal deinen Namen sagen?“ gab Mike ungehalten von sich. Diese Worte zauberten Alex ein leichtes grinsen auf die Lippen. „Ist schon in Ordnung Mike, wir kennen uns bereits und ich weiß, dass er Michael Naseband heißt“, sagte sie zu dem Jungen. „Wie? Sag bloß, du spielst in seiner Mädchenmannschaft mit?“ fragte dieser sichtlich irritiert. „Junger Mann, mich willst du an Manieren erinnern und selber gehst du direkt zum DU über? Ich dachte, du weißt, dass man nicht einfach einen Erwachsenen duzt. Wo bleibt deine Erziehung?“ mischte sich Michael leicht schmunzelnd ein. Mike wurde rot und murmelte leise eine Entschuldigung. „Ist schon OK Mike. Du kannst mich ruhig Alex nennen und Nein, ich spiele nicht mit, aber meine Tochter Lilly“, klärte Alex den Jungen auf. Neugierig geworden schaute Mike Alex nun doch an. „Wie alt ist deine Tochter?“ wollte er gleich wissen. Bereitwillig beantwortete Alex noch die Fragen von Mike über ihre Tochter, bevor dieser sich schließlich verabschiedete und der erste Arbeitstag von Alex begann.
Danke für deinen Kommi. So hier der nächste Teil und von nun an kann sich Nic dann aussuchen, wo sie weiterliest.
Alex arbeitete sich schnell ein. Mit Gerrit verstand sie sich ziemlich schnell sehr gut, nur mit Michael konnte sie weiterhin nichts anfangen. Immer wieder spukten ihr das Wort „Glucke“ im Kopf herum und sein Verhalten als Trainer. Ihr Umgang war höflich aber dennoch unterkühlt. Zwei Wochen arbeitete sie nun schon im K11. Geschafft kam sie am Abend von der Arbeit nach Hause. Alex war noch nicht richtig die Tür drinnen, da sprang ihr auch schon Lilly mit einem Jubelgeschrei entgegen. „Mama!“ Noch völlig verschwitzt vom Training sah sie ihre strahlende Tochter. „Ich bin im Sturm. Michael hat mich Sonntag aufgestellt. Du kommst doch mit, oder?“ „Klar.“ Das, fand Alex, war Ehrensache für die Mutter eines Fußball spielenden Kindes. Obwohl sie viel darum gegeben hätte, diesen Michael Naseband nicht auch noch privat sehen zu müssen.
Bei herrlichem Sonnenschein am Sonntagnachmittag lud Alex ihre Tochter ins Auto, brachte sie vor die Umkleiden und begab sich selbst in den hintersten Winkel der Tribüne. Sie wollte ein Zusammentreffen mit Michael auf jeden Fall vermeiden. Auf seinen spöttischen Blick und seine Erziehungsratschläge konnte sie gut verzichten. Endlich fing das Spiel an. Alex fand es entgegen ihren Erwartungen total aufregend. Jubelnd sprang sie vom Sitz auf, als die Mannschaft ihrer Tochter mit einem Tor in Führung ging.
Und dann passierte es. Lilly nahm geschickt eine Flanke an, drehte sich um, prallte dabei mit einer Gegenspielerin zusammen und ging zu Boden. Ohne nachzudenken, stürzte Alex los. Das sah schlimm aus. Und wenn ihrem Kind etwas passiert war, dann würde sie…. Sie bremste plötzlich ab, als sie das Spielfeld erreichte. Michael war ihr zuvorgekommen. Er kniete neben ihrer Tochter, die vertrauensvoll zu ihm aufsah, während er ihren linken Knöchel abtastete. Dann schüttelte er mit einem erleichterten Lächeln den Kopf, zwinkerte Lilly zu, gab ihr einen leichten Klaps auf die Wange und sagte: „Glück gehabt, Kind!“
Alex spürte einen merkwürdigen Stich, konnte dieses Gefühl aber so schnell nicht einordnen. Da sprang Lilly auch schon auf, als wäre nichts geschehen. Michael wandte sich an Alex: „Alles okay“, sagte er. Dabei lächelte er beruhigend, gar nicht spöttisch. „Setz dich doch zu uns auf die Trainerbank, da ist noch Platz.“ Und schon nahm er ihren Arm, schob sie neben sich her. Es war ein kräftiger Griff, bestimmend und dabei irgendwie beruhigend. Für den Bruchteil einer Sekunde merkte Alex, was Lilly so an ihm mochte, so nah war sie ihm bisher noch nicht gekommen.
Soso...Zwei Wochen ist sie schon da und mit Michael versteht sie sich noch immer nicht. Schon doof....Aber so langsam wird es ja wohl^^... Schreib bitte schnell weiter...glg Julia
Zitat von nicb83Och, ich les die Story da wo du sie on stellst. *kicher*
Die Alex wird doch nicht etwas empfinden für Micha?!
Nun hast du ja die Auswahl. Sind nun in beiden Foren die gleichen Teile on . Aber hier der nächste und auch gleichzeitig der vorletzte Teil. Dafür wird es aber spätestens heute Abend einen neuen Teil der LuP-Story geben. Viel Spaß beim lesen.
Das Spiel lief weiter, aber Alex war abgelenkt. Michael sagte zwar nichts, sondern beobachtete das Spiel, aber seine Präsenz an ihrer Seite genügte. Wenn er anfeuerte, konnte sie kaum wegschauen. Plötzlich sah Alex, dass Lilly sich den Ball erkämpfte und nach vorn preschte. „Los!“ rief Michael. „Zeig, was du drauf hast.“ Und das tat sie. Elegant lupfte Lilly den Ball über den Torwart ins Tor. „JAAAA!“ schrie Alex, sprang mit einem Jubelschrei auf und umarmte Michael. „Wunderbar“, lachte sie. „Super!“ „Ach, herrje“, murmelte sie und wollte sich aus seinen Armen befreien. Aber es ging nicht.
„Das gehört auch zum Fußball“, murmelte er, und Alex sah, dass seine Augen dunkler schimmerten. „Was?“ fragte sie. „Sich spontan zu freuen“, sagte Michael. Warum war sie von seiner Antwort enttäuscht? Wortlos und mit Sicherheitsabstand zwischen sich verfolgten sie den Rest des Spiels.
Alex machte sich so ihre Gedanken. Michael war kein Macho, wie sie geglaubt hatte, sondern er besaß definitiv eine andere Seite. Das ging Alex einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was sie auch anstellte, wie oft sie sich auch sagte, dass sie sich benahm wie ein Backfisch – es half nichts.
Aber was sollte sie machen? Sie würde gerne auch privat etwas mit ihm unternehmen, aber sie traute sich nicht ihn anzusprechen. Ihr Umgang im Büro hatte sich zwar verändert, er war nicht mehr so distanziert, aber irgendwas hinderte sie daran sich mit ihm zu verabreden. Sie konnte doch nicht anfangen, Lilly zum Training zu begleiten, nur um dort wie ein Groupie zu sitzen und ihn anzustarren. Nein, dass war unmöglich. Wenn sie nur lange genug wartete, davon war sie überzeugt, würde sich der Aufruhr in ihrem Inneren von alleine wieder legen.