Mir ist letztens eine Idee gekommen und ich habe gleich versucht sie aufs Papier zu bringen. Ja, es ist eine kurze Songfic (Us5-The rain). Die Zeilen aus dem Lied werde ich kursiv drucken und wenn Chris sich an die Vergangenheit erinnert werde ich den Text unterstreichen. Das nur als Erklärung. Viel Spaß! Würde mich über Kommis sehr freuen.
The rain-Us5
Wie so oft stand ich auf dem Balkon und starrte in die tiefe dunkle Nacht hinaus. Wie in einem Film, lief eine Szene aus meinem Leben vor mir ab.
„Chriiiiiiiiiiis!“ Sie lachte und schlang ihre Arme um meinen Nacken. „Chris, hör doch auf. Bitte.“ Wieder erklang ihr wunderschönes Glockenhelles Lachen. Ich ließ mich nicht beirren und schleuderte sie weiter glücklich im Kreis. „Ich freue mich so für dich, meine Kleine.“, rief ich aus. Ich ließ sie endlich runter und gab meiner besten Freundin Lilly einen Kuss auf die Nasenspitze. Vor einer Woche hatte sie ihre Psychologiestudium abgeschlossen. Ihr größter Traum schien war zu werden. Am vorigen Tag hatte ihr Freund ihr einen Antrag gemacht. Überglücklich hatte sie ihn angenommen, zu Mal sie auch ein Baby erwartete. Kurz gesagt, sie hatte alles was sich eine Frau wünschte. Heute, am Sonntag, trafen wir beide uns im Stadtpark am Teich. Voller Freude, berichtete sie mir von den ganzen wunderschönen Nachrichten. Übermütig packte ich sie also und schleuderte sie an diesem wundervollen Sommertag durch die Luft.
Damals war es so schön gewesen. So wunderschön. Ich kannte sie so lange ich denken konnte, aber noch nie hatte ich sie so glücklich gesehen wie damals. Doch bald darauf war alles vorbei. Alles.
„Einen Moment, ich komme sofort.“ Wer klingelt denn bitte um vier Uhr in der Früh an meiner Wohnungstüre? Schnell zog ich mir etwas über und ging dann zur Tür. Als ich durch den Spion blickte, gefror mir das Blut in den Adern. „Guten Morgen. Herr Storm ?! Entschuldigen sie die frühe Störung. Dürfen wir vielleicht reinkommen?“ „Äh, bitte.“ Ich bat die beiden Streifenpolizisten herein und führte sie ins Wohnzimmer. Sie nahmen auf dem Sofa platz und ich im Sessel gegenüber. Erwartungsvoll und ängstlich sah ich sie an. Was war passiert? Musste ich als Zeuge zu irgendetwas befragt werden? Hatte ich vielleicht etwas gesehen oder gehört? Mitten in der Nacht?? „Herr Storm, es geht um ihre Freundin. Lilly Bachmann.“ Die beiden jungen Männer sahen mich an. Ernst. Mitleidig. Hilflos. „Ihr Verlobter ist mit seinem Motorrad von der Straße abgekommen. Für beide kam jede Hilfe zu spät. Es tut mir Leid.“ Was sie noch sagten hörte ich nicht. Was sie auf den Tisch legten sah ich. Ich hörte nur IHRE Stimme. Ich sah nur IHR Gesicht: „Keine Angst Chris. Kai hat sich zwar diese Höllenmaschine angeschafft, aber ich werde dort garantiert nicht draufsteigen.“ Was danach geschah, weiß ich nicht.
Danke für die Kommis! Hier geht es weiter. Have fun!
Bei diesen Erinnerungen krampfte sich mein Herz zusammen. Sonst hatte ich immer Lilly an meiner Seite. Wenn es mir schlecht ging, war Lilly da. Sie nahm mich in den Arm und tröstet mich, gab mir Halt und Kraft. Aber sie war nicht mehr da. Sie war weg. Einfach weg. Für immer. Jetzt musste ich meine Probleme ganz allein lösen, aber darin war ich noch nie gut gewesen. Ich brauche immer den berühmten Tritt in den Arsch um mein Problem anzugehen. Manchmal konnte Sandra mir einen Anstoß geben, aber seit Lillys Tod ließ ich eigentlich niemanden wirklich an mich heran. Sandra kannte Lilly nicht. Für Sandra war ich schon immer der schweigsame, zurückhaltende, geheimnisvolle Chris. Wenn sie mich etwas über mein Privatleben fragte, schwieg ich oder pampte sie an. Über andere Dinge konnte ich offen normal mit ihr reden.
Jetzt hätte ich sie gerne bei mir gehabt. Sie konnte, wenn nötig, gut zuhören, dass hatte ich schon bemerkt und sie konnte eben auch Arschtritte verpassen. Ich musste mich aufraffen und endlich wieder anfangen zu leben. Ich musst über Sandra hinwegkommen und mein düsteres Leben wieder aufhellen. Aber alleine würde ich das nicht schaffen. Ich brauchte Hilfe. Von Sandra.
(Yeah, yeah, hoo. Yeah, let’s go.) Lookin’ through the mirrow of my life Thinkin’ of the time when things were rihgt. (so right) Is anybody there, to hear my cry in lonely nights? I need someone to make the darkness turn to light.
Danke für die Kommis. Jetzt geht es mit dem armen chris weiter. Viel Spaß!
Wie jede Nacht, stand ich noch lange auf dem Balkon. Doch diese Nacht unterschied sich trotzdem von allen anderen. Diese Nacht leuchtete ein Stern besonders hell. Dieser Stern hatte mir Erkenntnis gebracht. Ich muss mich aufraffen. Ich muss mich endlich aufraffen.
Es schneite. Es schneite so heftig, dass ich nicht mal die Inschrift ihres Grabsteines lesen konnte, obwohl ich doch unmittelbar davon stand. Vor ihrem Grab. Vor dem Grab meiner besten Freundin Lilly. Ich stellte eine blutrote Rose in die Vase, die so einen extremen Kontrast zu dem Schnee rundherum bildete. Ich wusste, die Rose würde es nicht lange geben, aber wenigstens für den Moment sollte es schön aussehen. Heute. Am Heiligenabend. Außerdem zündete ich ein neues rotes Grablicht an. Das alte war durch den Starkenwind erloschen. Ich dachte an unsere gemeinsame Zeit und Tränen rollten meine Wangen hinunter. „Chris! Hör endlich auf zu weinen! Das tust du schon viel zu lange. Ich bin doch immer bei dir. Wenn du mich brauchst bin ich da, wie früher auch. Du kannst mich nicht sehen, aber spüren. Ich bin ein Stern am Himmel. Ich bringe dir was du brauchst. Ich bin ein Vogel im Baum. Ich bin frei und komme wenn du mich rufst. Ich bin dein Gewissen und werde dich führen, wenn es von Nöten ist. Ich sage dir Chris, einmal wirst du mich brauchen. Ein einziges Mal. Als Stern, als Vogel oder als Gewissen. Den Rest schaffst ganz allein. Du bist stark, Chris. Stärker als du denkst. Stärker als du dich fühlst.“ Ich konnte Lilly hören, aber nicht sehen. Ich konnte sie spüren, aber nicht anfassen. Ich konnte sie nicht bei mir haben, aber ich konnte sie lieben. Bedingungslos lieben.
Vielen Dank für den Kommi. Hier geht es weiter. Aber bitte während der gesamten Story nicht weinen. Ich mag weinende Leute nicht.^^Dann werd ich auch nur traurig.....
Am nächsten Morgen fuhr ich extra früh in die Kanzlei. Ich stellte einen hübschen Blumenstrauß auf Sandras Schreibtisch und legte eine Tafel ihrer Lieblingsschokolade daneben. Als sie das Büro betrat, blieb sie erstaunt in der Türe stehen. „Für mich?“, fragte sie verwundert. Schüchtern nickte ich und schaute sie an. „Danke.“ Sie strahlte mich an und roch an den Blumen. „Wo mit habe ich das verdient?“, fragte sie mich. Eine Weile druckste ich herum, fing dann aber doch an zu erzählen. Alles sprudelte aus mir heraus. Ich entschuldigte mich für mein Verhalten ihr gegenüber und ich erzählte ihr von Lilly. Stumm hörte sie zu. Ich endete mit meiner Erzählung und sie nahm mich in den Arm. „Auch wenn Lilly tot ist, ihre Erinnerungen werden bleiben. Eure gemeinsame Zeit kann euch keiner mehr nehmen.“, sagte sie leise zu mir. Sie schaute mich mit ihren leuchtend braunen Augen an. Ich konnte und wollte meinen Blick nicht von ihr lösen. Leise und mit brüchiger Stimme redete ich schließlich weiter: „Ich habe mich früher oft gefragt, warum sie mich einfach alleine gelassen hat. Ich....ich habe sie immer als Anstoß gebraucht. Du musst mir ja auch oft genug in den Hintern treten. Das hat vorher Lilly gemacht. Sie war immer da, wenn ich sie gebraucht habe.“ „Vielleicht,“ vermutete Sandra, „vielleicht wollte sie dir zeigen, dass du stark bist. Das du alles ohne Lilly schaffen kannst. Das du sie nicht brauchst und dein Leben selbst in die Hand nehmen kannst.“ Ich schwieg und dachte über Sandras Worte nach. So richtig etwas abgewinnen konnte ich ihnen nichts. Aber es hörte sich trotzdem nicht schlecht an, was sie sagte. „Meine Eltern haben sich früher oft gestritten.“, erzählte ich. „Ich bin dann immer zu Lilly geflohen. Bei ihr war immer heile Welt. Als dann die Nachricht ihres Todes kam...erst war da Trauer. Aber dann...dann war ich plötzlich wütend. Unglaublich wütend. Warum hat sie mich ganz allein zurück gelassen? Einfach so? Warum hat Gott sie mir weggenommen? Einfach so. Warum?
Seasons come and change, the memories remain. Tell my why you left me stranded in the rain, the rain.
Ich habe jetzt auch endlich mal deine Story gelesen. Und bisher weine ich noch nicht *schnell Antiweinspray verteil und mir selber eine Dosis verabreich*.