Aloha, Leute ! Hier ist auch schon eine meiner neuen Stories. Sie ist mal etwas anders, aber nicht so wie sie auf den ersten Blick scheint (Für alle, die mit einem bestimmten Punkt in der Handlung nicht zufrieden sind ^^) Okay, genug gebrabbelt, los geht's.
Wo die Liebe hinfällt
„Mum!! Manchmal bist du sowas von uncool!“ Zornig drückte der Junge seinen Rücken in den Autositz, verschränkte die Arme vor der Brust. Alex seufzte. „Jesse, ich lasse meinen sechzehnjährigen Sohn aber nicht bis in die Morgenstunden in irgendwelchen Proletenschuppen der City cruisen. Und das hat nichts mit uncool sein sondern mit Verantwortung zu tun.“ „Ach ja, klar, es ist ja sehr verantwortungsbewusst, wenn du Chrissy bei ihrem Typen lässt, die ganze Nacht!“, gab er ungerührt zurück. „Aber da weiß ich wenigstens wo sie ist. Punkt um.“ Die Zwillinge waren schon sehr anstrengend. Seit gut einem Jahr war sie wieder hier in Deutschland. Vorher hatte sie mit den Zwillingen in Chicago gewohnt. Nach ihrem Schulabschluss hatten ihre Eltern ihr einen Auslandsaufenthalt geschenkt und sie hatte sich dann entschlossen, in Amerika zu bleiben. Kurz danach war sie auch schon Charly zusammen gekommen. Nachdem die Zwillinge dann zwei Jahre alt waren, hatte er sich für seine Sekretärin entschieden. In den letzten Jahren hatte sie dann jedoch Heimweh bekommen und war wieder nach Deutschland zurückgekehrt, mit den Zwillingen, die davon weniger begeistert gewesen waren, sich mittlerweile aber eingelebt hatten. Sie arbeitete jetzt bei der Kripo München, im K15, zusammen mit ihrer besten Freundin Emma und ihrem Kollegen Kai. „Papa würde deswegen nie so ein Theater machen!“, fing Jesse wieder an. „Dein Vater ist auch nicht für dich verantwortlich, Jazz.“ „Und Gerrit lässt Lisa auch…!“ „Lisa ist Gerrits Nichte!“, unterbrach Alex den Jungen. Ihr neuer Freund Gerrit, Kommissar aus dem K11, passte hin und wieder auf seine Nichte auf, ließ ihr dann in Alex‘ Augen jedoch zu viel Freiraum. Auch einer der Gründe, weswegen sie sich nie von Gerrit in ihre Erziehung fuschen ließ. Zuhause angekommen, klatschte Jesse nur die Tür zu seinem Zimmer zu, statt seiner Mutter eine erholsame Nacht zu wünschen. Seufzend legte die sich ins Bett. Vom Türklingeln wurde sie geweckt. Müde schlurfte sie zur Tür. „Morgen, Süße!“ Lächelnd gab der Blondschopf seiner Freundin einen sanften Kuss. „Morgen.“ Sie ließ ihn eintreten und nachdem er Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, zog sie ihn ins Schlafzimmer. „Du hattest Nachtschicht, ne?“ Er nickte und kuschelte sich zu ihr unter die Bettdecke. „Ja. Und ich hab dich vermisst.“ Sanft küsste er sie, schob langsam seine Zunge der ihren entgegen. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich!“, setzte er nach einer Weile Kuschelzeit an. Ihn fragend ansehend, löste sie den Kopf von seiner Brust. „Erst die schlechte Nachricht!“, erklärte sie. Er lächelte geheimnisvoll. „Okay, also…die haben bei euch die Entscheidung getroffen, wer versetzt wird. Du, Alex!“ Entsetzt sah sie ihn an. Tränen füllten ihre Augen. „Oh, nein, Gerrit. Ich will nicht weg von Em und Kai. Und nicht von hier, von dir und überhaupt!“ Schluchzend drückte sie sich an ihn. „Hey…!“, flüsterte er, „alles wird gut. Shht…!“ Sanft strich er durch ihr Haar, versuchte sie zu beruhigen. „Weißt du…!“, noch einmal schluchzte sie herzergreifend, „weißt du denn, wohin sie mich versetzt haben?“ Gerrit lächelte. „Ja. Jetzt kommen wir zur guten Nachricht. Sie haben dich zu mir ins K11 versetzt!“ Einige Sekunden starrte sie ihn an. Dann lächelte sie glücklich, näherte sich seinen Lippen. „Nicht mehr traurig?“, fragte er, als sie sich voneinander gelöst hatten. „Nicht mehr so. Trotzdem wäre ich gerne bei Em und Kai geblieben.“ Gerrit lächelte sie an. „Ich geh frühstück machen und die Beiden wecken.“ „Nur Jesse. Chrissy hat bei Marco geschlafen.“ Der Kommissar nickte leicht und verschwand aus dem Raum. Alex hingegen ließ sich wieder ins Kissen fallen. Okay, es war schön, dass sie jetzt bei Gerrit arbeiten konnte, aber andererseits würden sie sich zusammen reißen müssen, um sich auf die Arbeit konzentrieren zu können. Aufgebracht riss Christina die Haustüre auf und stapfte in die Küche zu ihrer Familie, die da mit Gerrit saß und frühstückte. Sie ließ sich auf Jesses Schoß fallen und erklärte: „Ich habe mich von Marco getrennt!“ „Was, wieso das denn?“, riefen ihr Bruder und ihre Mutter wie aus einem Munde. „Na, weil dieser Saftsack täglich mit mir schlafen will. Ich bin doch nicht sein Sexspielzeug!“, meinte sie ernst. Sie zitterte leicht. Vorsichtig legte Jesse ihr die Arme um. „Ich werde ihm eine reinhauen!“, erklärte er fest. „Nein, das wirst du nicht. Du mischt dich da nicht ein!“, riefen die Damen Rietz im Chor. Ihre Zwillinge waren unzertrennlich, das wusste Alex. Der eine ging für den anderen durchs Feuer, was es nicht immer leicht für sie als Mutter machte. Die Zwillinge hielten zusammen, egal was ging. Christina nahm sich Jesses Brötchen und verschwand damit in ihrem Zimmer. „Hey, das ist Mundraub!“, rief der Junge ihr nach, doch das hörte sie nicht mehr. „Da bin ich doch manchmal echt froh, dass ich im Moment solo bin!“, erklärte er grinsend und schnappte sich das Croissant ehe Gerrit es bekommen konnte. Alex lächelte ihn sanft an. „Pass in der Schule ein bisschen auf sie auf wegen Marco, ja?“, bat sie den Sohn. Dieser nickte. „Klar, mach ich.“ Alex verbrachte das Wochenende mit Gerrit hauptsächlich im Bett. Am Samstagmittag war sie im K15 aufgetaucht, um ihre Sachen zu packen und sich von Emma und Kai zu verabschieden. Die Beiden waren genauso niedergeschlagen gewesen wie sie. „Sie haben ausgelost!“, hatte Kai traurig gesagt und Alex und Em beide ganz fest in den Arm genommen, als wolle er sie für immer im Büro festhalten.
Oh, diese Story von dir gefällt mir doch mal! Also ICH habe kein Problem mit Gerrit und Alex!*energisch den Kopf schüttel* Alex und Gerrit sind süß*grins* Und die Zwillinge - das ist SO typisch*kicher* Ein tolles Team, kann ich mir vorstellen!
Aber Du machst mir Angst...Du wirst doch nicht schon wieder Micha und Alex zusammenbringen??*traurig guck*
Naja, ist ja deine Entscheidung...Ich freu mich trotzdem schonmal auf eine Fortsetzung!
Am Montagmorgen holte Gerrit sie von zuhause ab und fuhr mit ihr gemeinsam ins K11. „Morgen, Kollege. Darf ich dir unsere neue Kollegin vorstellen? Michael, das ist Alex. Alex, das ist Michael.“ Der Kommissar, muskulös gebaut, Anfang vierzig und kahlköpfig, musterte sie. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Da ist Ihr PC. Ich bin gespannt. Wenn Sie ihn nicht angeschaltet kriegen, gebe ich Ihnen die Bedienungsanleitung!“ Er grinste arrogant und wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Mit offenem Mund starrte sie an. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht mit so einer Begrüßung. „Keine Angst, Süße, der ist nicht immer so. Wahrscheinlich hat sein Date gestern Abend nicht so ganz hingehauen!“ Er küsste sie kurz und verließ dann das Büro, mit den Worten, er würde ihre Sachen holen. Alex ging zu ihrem Schreibtisch. Die Stille war unerträglich. Jeder normale Mensch hatte doch Interesse an Neuen, er offensichtlich nicht. „Wer hat denn vorher hier gearbeitet?“ „Ein Polizist, der schon Killer gejagt hat, als Sie noch in der Polizeischule saßen!“, gab Michael zurück. „Wahrscheinlich mit Ihnen zusammen. Der Jüngste sind Sie ja auch nicht mehr!“, gab sie bissig zurück. „Na, ist gut, dass Sie das so sehen, dann versuchen Sie wenigstens gar nicht erst bei mir zu landen.“ In diesem Moment betrat eine junge Kollegin das Büro. „Ah, Hannah, die Sonne geht auf!“, lachte Michael ihr entgegen. Sie grinste. „Was hast du denn genommen? Michael Naseband…du bist echt unbeschreiblich.“ „Freut mich, dass du mich so wundervoll findest, dass du es nicht in Worte fassen kannst.“ „Ich konnte das hier auch nicht in Worte fassen. Viel Spaß beim Abarbeiten!“, lachte sie, warf ihm eine Akte auf den Tisch. „Herzlich Willkommen!“, rief sie an Alex gerichtet, ehe sie das Büro verließ. Fassungslos starrte Alex den Glatzkopf, wie sie ihn jetzt insgeheim getauft hatte, an. Warum um alles in der Welt war er so ekelhaft zu ihr, wenn er zu anderen offenbar nett war. Er kannte sie doch überhaupt gar nicht. „Sagen Sie mal, was starren Sie eigentlich so? Bin ich der erste Mann, dem Sie begegnen? Hier!“, er warf ihr ein Paket Taschentücher zu, „um Ihren Sabber aufzuwischen.“ Wütend sprang sie auf. „Wissen Sie was, Glatzkopf? Sie können mich mal, kreuzweise.“ Damit verschwand sie zornig aus dem Büro und ging in die Kantine. Dort saß Gerrit mit einem Kaffee und der Tageszeitung. Sie ließ sich leicht auf seinem Bein nieder. „Hey, Kleine, was ist los? Du siehst total fertig aus?“ Er nahm sie leicht in die Arme und drückte sie an sich. „Naseband ist so ein Arschloch!“, schniefte sie und wischte sich eine Träne ab. Sanft küsste Gerrit sie zur Beruhigung. „Was ist denn passiert, Süße?“ „Ach, er ist absolut ekelhaft zu mir. Sobald ich atme, zickt er mich schon an.“ „Ach, lass ihn zicken, der beruhigt sich schon wieder.“ Erneut küssten sie sich. Die nächsten Wochen allerdings wurden auch nicht viel besser. Alex und ihr unmöglicher Kollege verstanden sich absolut überhaupt nicht, vermieden es beinahe dieselbe Luft einzuatmen, geschweige denn zusammen zu arbeiten. Gerrit versuchte einige Male zwischen ihnen zu vermitteln, vergebens.
Als sie eines Abends mit den Zwillingen am Abendbrottisch saß, eröffnete Christina ihnen, einen neuen Freund zu haben. „Du kannst mich morgen bei ihm abholen. Die Adresse lege ich dir auf den Tisch!“, erklärte sie, bevor sie müde im Bett verschwand. Kopfschüttelnd sahen Gerrit, Alex und Jesse dem Mädchen nach. „Ich bin mal auf Chrissys Neuen gespannt!“, erklärte Alex. Sie hatte Jesse so eben vom Handballtraining abgeholt, wie jeden Donnerstagabend und war nun auf dem Weg zu der Adresse, die ihre Tochter am Nachmittag auf den Tisch gelegt hatte, mit dem Befehl, man möge sie dort um halb neun einsammeln. „Sagen wir’s so: Er ist ganz cool. Aber wieso bist du überhaupt so genervt?“ „Ach, nicht so wichtig.“ Sie wollte ihren Kindern nicht auch nicht die Probleme vorwimmern, die sie mit Michael hatte, diesem arroganten Arsch. Mit quietschenden Reifen hielt sie vor dem Haus. „Holst du sie?“ „Seh ich so aus?“, gab Jesse zurück und drehte dein iPod lauter. Genervt stieg sie aus und klingelte. Nach dem zweiten Läuten wurde geöffnet…“Oh, nein! Der Glatzkopf!“ „Die Zicke!“ „Da muss Ihr Sohn aber ziemlich auf seine Mutter kommen!“ „Und Ihre Tochter ganz nach dem Vater!“, giftete ihr neuer Kollege zurück. „Aber nur äußerlich!“ „Stimmt, schließlich ist sie hübsch!“ Das hatte gesessen! Noch nie hatte ihr jemand mehr oder weniger gesagt, dass er sie hässlich fand. Doch ehe sie etwas sagen musste, erschienen Christina und ihr Freund. „Hallo, Mama. Das ist Mike!“ „Hi!“ Sie lächelte dem Jungen zu, der ihr die Hand reichte. „Hi!“ Er hatte dunkel blondes Haar, ziemlich blaue Augen und sah seinem Vater zum Verwechseln ähnlich. Und sie musste zugeben, dass ihr Kollege ja optisch nicht gerade daneben lag. Von daher konnte sie ihre Tochter schon verstehen. „Komm, ich bring dich zum Auto!“, erklärte Mike, griff Christinas Hand und verließ mit ihr das Haus. „Sollen wir uns nicht duzen? Da gehen doch die Schimpfwörter auch viel leichter von den Lippen!“, schlug der Glatzkopf vor. Alex wandte sich zum Gehen. „Von mir aus. Aber mir ist’s egal, ob ich das Arschloch duze oder sieze. Ciao!“ Damit verschwand sie. „Der ist aber ganz schön scharf auf dich, Mama!“, erklärte Chrissy. Alex verdrehte die Augen. „So ein Quatsch. Der Typ ist das Allerletzte und mich hält er für eine Zicke. Außerdem streiten wir uns den lieben langen Tag!“ „Was, Michael ist dein Kollege?“ „Ja.“ „Cool. Aber ihr habt euch nicht gestritten!“, beharrte das Mädchen. „Chrissy, warst du eigentlich dabei?“ „Jess, hilf mir doch mal!“ „Sie findet, dass ihr euch neckt und nicht streitet, Mama!“, versuchte Jesse seiner Mutter die Worte seiner Schwester zu erklären. Doch diese blieb bei ihrem Standpunkt: Michael war ein Arschloch! Seit sie im K11 arbeitete und sich das Büro ja leider mit Michael teilen musste, hatte sich auch das Verhältnis zu Gerrit irgendwie verschlechtert. Ihm gingen Alex‘ Launen gehörig auf die Nerven und das Gezicke seiner beiden Kollegen wollte er auch nicht ständig mit anhören. Häufig verließ er dann für Stunden das Büro und wenn er abends auf dem Parkplatz merkte, dass Alex noch immer sauer oder entnervt war, verbrachten sie den Abend nicht zusammen, sondern jeder zuhause, Gerrit bei Kathrin in der WG.
Danke für eure Kommis. Hier die Fs. Der Teil ist etwas länger geworden, aber trennen konnte ich ihn nicht. Hehe^^ bin mal gespannt, was ihr dazu sagen werdet.
Alex hatte vor einigen Minuten Kaffee aufgesetzt und sich wieder an die Akten gemacht. Gelangweilt saß sie da, tippte und hing ihren Gedanken nach. Wieso verstand sie sich mit Michael eigentlich so absolut überhaupt nicht? Warum hatte er an allem, was sie tat, etwas auszusetzen und hatte sie schon von der ersten Minute an provoziert und war regelrecht ekelhaft zu ihr gewesen? „Man, Alex, was kannst du eigentlich? Nicht mal Kaffeekochen kriegst du auf die Kette!“, riss er sie nörgelnd aus ihren Gedanken. „Du musst ihn ja nicht trinken!“, gab sie kühl zurück, ohne überhaupt vom Bildschirm aufzusehen. „Die Plörre kann man auch nicht trinken!“ Sie stand auf, nahm ihre fertigen Akten und lief an ihm vorbei. „Erstick doch dran!“, zischte sie, eher sie sachte vor die Tasse schlug und sich einiges an warmer, pechschwarzer Flüssigkeit auf Michaels Hemd ergoss. „So jetzt reicht‘s!“, rief er wütend und ehe sie den Raum verlassen konnte, hatte er sie am Handgelenk gepackt und zurückgezogen. Ruppig drückte er sie gegen die Wand. „Spinnst du? Lass mich los!“ Zornig funkelte sie ihn an. Dieser Mann war einfach das Allerletzte vom Allerletzten! „Kannst du mir mal sagen, was du eigentlich gegen mich hast?“, fragte er, mindestens genauso wütend. Sie konnte nicht sagen, was es war, aber er hatte etwas an sich, dass sie dazu brachte, völlig aus der Fassung zu geraten. „Das könnte ich dich fragen. Schließlich hast du mich schon angegiftet, bevor du überhaupt meinen Namen kanntest!“ Damit riss sie sich los und ließ ihn stehen. Auf dem Flur traf sie auf Gerrit. „Hey…alles klar?“, fragte der mit besorgter Miene. Er wusste sicherlich genau, was wieder los war. Statt zu antworten, warf sie sich einfach in seine Arme. Sanft streichelte er ihren Rücken und war für sie da. „Hey, Maus, alles gut.“ Sanft küsste er sie. Langsam wanderten ihre Arme um seinen Nacken, seine nur noch fester um ihre Taille. „Ich liebe dich!“, nuschelte sie gegen seine Lippen. „Ich dich auch. Euer einzig gemeinsamer Berührungspunkt ist doch nur das Büro. Könnt ihr denn nicht wenigstens hier versuchen, euch irgendwie zu arrangieren?“, hakte Gerrit dann aber doch nach, als sie den Kuss gelöst hatten. „Gerrit, Michaels Sohn ist Chrissys neuer Freund. Das Büro ist also nicht unser einziger Berührungspunkt.“ „Oh…ja, umso besser. Dann eben wegen des Jobs und der Kinder.“ Alex nickte. „Ja, ich weiß, wir müssen…“ Sie löste sich aus Gerrits Umarmung, hauchte ihm noch einen letzten zärtlichen Kuss auf die Lippen und drückte ihm die bearbeiteten Akten in die Hand. Er verschwand und sie betrat schweigend das Büro. Michael saß im T-Shirt am Schreibtisch. Das Hemd hatte er über die Stuhllehne gehängt. Er beachtete sie nicht, würdigte sie nicht mal eines Blickes. Doch ehe sie Zeit hatte, sich darüber zu ärgern, klopfte es und ein junger Mann betrat das Büro. „Kai!“ Alex fiel ihrem ehemaligen Kollegen und guten Freund um den Hals. Sie freute sich so sehr, ihn mal wieder zu sehen. „Hey, Kleine!“ Er schloss sie in die Arme. Als sie wieder voneinander abließen, war Michael neben sie getreten. „Michael, hi. Und, mit Alex kommt man doch gut klar, oder?“ Der Kommissar lachte und legte seiner neuen Kollegin zur deren Verblüffung urplötzlich den Arm um die Schultern. „Na ja, die Alex ist schon ‘ne Hexe!“, antwortete er grinsend. Kai lachte. „Allerdings. Na ja, ich wollte auch nur mal eben vorbeischauen. Bis denn mal!“ Damit verschwand er auch wieder. „Vermisst du deine alten Kollegen?“, fragte Michael dann, als sie der Tür beim Zufallen zusahen. Alex sah zu ihm hoch. Sie war verwirrt. Wieso sprach er plötzlich so normal mit ihr? Und hatte sie noch immer im Arm? Der Mann konnte ja auch vernünftig sein. War das zu glauben? Es gab auch eine andere Seite an ihm, als die des mega Arschlochs. „Ja, ziemlich. Und manche Kollegen machen mir es auch nicht wirklich leichter, sie nicht zu vermissen!“, antwortete sie dann und löste sich aus seiner Umarmung. Michael sagte dazu nichts mehr. Er setzte sich einfach nur wieder und so bearbeiteten sie schweigend die Akten weiter. „Dein Stecher war schon lange nicht mehr hier. Wo treibt der sich schon wieder rum?“, fragte Michael irgendwann. „Sag nicht Stecher, das klingt so abwertend!“, gab Alex zurück. Sie sah Michael an, merkte an seinem Blick sofort, dass es auch abwertend gemeint gewesen war. Die Hände böse in die Hüften stemmend stand sie auf. „Er ist kein Stecher, er ist der Mann, den ich liebe.“ Michael stand ebenfalls auf. Grinsend verschränkte er die Arme vor der Brust. „Ach, nee, wie schön. Auf sowas stehst du? Auf so ein Mädchen?“ Alex merkte, dass er sie wieder reizte. Sein Grinsen brachte sie wieder so durcheinander. In ihr stieg die Wut auf. „Er ist kein Mädchen. Er sieht gut aus, ist nett, super lieb…!“ „Tun Mädchen auch!“ „Ach, ja? Alle?“ Michael schüttelte den Kopf. „Nein, du nicht.“ Böse funkelte sie ihn an. „Ach, aber du. Guck dich doch mal an, du…!“ „Lenk nicht ab, dir fällt doch eh nichts Positives mehr an Frau Grass auf!“ „Wohl, er ist total süß, immer für mich da und kann mich überraschen.“ „Soso, überraschen, ja? Das kann ich auch!“, erklärte er. Sie tippte sich an die Stirn. „Du kannst mich nicht überraschen, du…!“ Ehe sie jedoch weiterreden konnte, presste er seine Lippen auf die ihren. Im ersten Moment war sie völlig überrumpelt, dann jedoch genoss sie es. Er hatte weder die Arme um sie gelegt, noch hatte er sie besonders nahe ans ich gezogen. Er stand einfach relativ dicht vor ihr und küsste sie. Langsam löste er den Kuss. Im ersten Moment war sie sprachlos, starrte ihn einfach nur an und versuchte zu realisieren, was soeben geschehen war. Ihr Kollege Michael, der glatzköpfige Arsch, hatte sie geküsst, und zwar sowas von zärtlich und wundervoll, dass sie sich gewünscht hatte, dieser Moment würde nie enden. „Sprachlos?“, fragte er, als sie ihn schon eine Weile angestarrt hatte, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Langsam nickte sie. Ihr Herz raste. Dann jedoch wurde sie urplötzlich wütend. Was dachte der sich da eigentlich bei? Sie war die Freundin seines besten Kumpels und damit tabu! Er konnte sie doch nicht einfach küssen! Und überhaupt! Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein? Und sie? Wieso genoss sie den Kuss von diesem…diesem…arroganten…blöden…ach, der war unbeschreiblich! Sie leckte sich leicht über die Lippen. Wow, dieser Kuss. Ihr Mund brannte. Sie sah zu ihm hoch, in seine blauen Augen. Ohne auch nur eine weitere Sekunde drüber nachzudenken, warf sie sich in seine Arme und presste ihren Mund auf den seinen. Gierig schob sich seine Zunge ihrer entgegen, spielte heftig mit ihr. Alex spürte, wie ihr heiß wurde, ihr Körper unter seinen unglaublichen Küssen zu vibrieren begann. Er drückte sie fest gegen sich, sie konnte seine Erregung deutlich fühlen, was dieses Gefühlschaos in ihr nur noch steigerte. „Komm mit!“, keuchte er, als sie den Kuss lösten und zog sie aus dem Büro in die Herrentoilette. Hastig rissen sie sich die Kleider vom Leib. Alex‘ Lust mit ihm zu schlafen, stieg von Augenblick zu Augenblick. Sie wusste nicht, wieso sie sich plötzlich so sehr nach ihm sehnte, was ihr im Moment aber auch egal war. Schnell waren Slip und Boxershort entfernt und Michael hob sie hoch und drückte sie gegen die Kabinentür, während er in sie eindrang. Immer heftiger wurden ihre Bewegungen, bis sie schließlich kurz nacheinander kamen. Kraftlos ließ Michael sich aufs Klo sinken, Alex auf seinem Schoß. Erschöpft lehnte sie den Kopf in seine Halsbeuge, versuchte ihren Atem wieder zu normalisieren. Mit einem leichten Kuss bedankte sie sich für die letzten Minuten, dann zog sie sich langsam an und verließ die Kabine und machte sich am Waschbecken frisch. Gerade als sie die Herrentoilette verlassen wollte, betrat Gerrit diese. Erstaunt sah er sie an. „Was machst du denn hier, Maus?“ Sie lachte leicht. „Drüben war alles voll und ich musste echt dringend.“ Er nickte und zog sie zu sich. „Geht’s dir wieder besser?“, fragte er leise. Sie nickte. „Ja. Hab mich wieder beruhigt.“ Sie hatte plötzlich so ein schrecklich schlechtes Gewissen. Sie hatte mit ihrem Kollegen, dem besten Freund ihres Freundes geschlafen. Sie wusste nicht mal, wieso, denn schließlich fand sie ihn nicht besonders nett und überhaupt. Sie hatte Gerrit betrogen, obwohl er so wundervoll war. Eine einsame Träne der Reue rollte über ihre Wange. „Hey, Mausi, was ist los?“ Zärtlich wischte er mit dem Daumen den salzigen Tropfen weg. „Nichts. Ich freu mich einfach nur auf zuhause.“ Er lächelte, doch etwas an seinem Lächeln ließ sie aufsehen. „Na ja, ich kann heute nicht. In der WG ist heute Großputz angesagt und da muss ich mich dran beteiligen. Sorry.“ Sie nickte, war irgendwie erleichtert, was sie ärgerte. „Okay. Muss jetzt wieder rein, sonst wird Michael sauer.“ Gerrit lächelte. „Okay, Maus.“ Schnell küsste er sie noch einmal, bevor er sie gehen ließ. Draußen atmete sie erst einmal tief ein und aus. Was hatte sie nur getan? Und da konnte sie ihm jetzt nicht die Schuld zuweisen, denn schließlich hatte sie sich auf ihn gestürzt. Und sie musste zugeben, dass das eben mit Michael seit langem der beste Sex gewesen war. Mit Gerrit war es auch schön, aber nicht so…
Bitte schreib bald weiter, was Alex jetzt mit ihrer Beziehung zu Gerrit macht und wie es mit Michael und ihr weiter geht. Hoffe Alex und Michael finden in dieser Geschichte zueinander.
Kurz nach ihr war auch Michael ins Büro gekommen. Schweigend hatte er sich an den PC gesetzt und die beiden hatten sich wieder den Akten gewidmet. Irgendwann erhielt Alex eine Email. Hast du heute Abend schon was vor?? M. Sie schluckte leicht, schielte unauffällig zu ihm herüber. Er sah jedoch nur in seinen Bildschirm. War das wirklich das, was sie tun sollte? Eine Affäre mit Michael beginnen, aber eigentlich mit Gerrit, seinem besten Freund und ihrem gemeinsamen Kollegen, zusammen sein? Das war doch wirklich eine Nummer zu hart, oder? Aber nur der Gedanke, hinterher vielleicht noch einmal mit Michael schlafen zu können, erregte sie schon dermaßen, dass sie gar nicht lange nachdachte, sondern, dass sie ihm sofort zurückschrieb. Ja, ich habe heute schon was vor. Mit dir… A. Sie nahm aus den Augenwinkeln das Grinsen war, das sich auf sein Gesicht legte, als er ihre Email las. Ok, dann komm mal so um halb Acht vorbei. Meine Adresse kennst du ja. Sie nickte leicht und fragte sich, was sie da eigentlich tat. War sie denn wahnsinnig? Sie setzte ihre wunderbare Beziehung mit Gerrit aufs Spiel, nur des Sex‘ Willen. Gerrit war so wunderbar. Seine Augen strahlten sie immer an, er tat alles für sie, sein Ziel war es stets, sie glücklich zu machen, und was tat sie? Pünktlich zur Mittgaspause brachte Gerrit was von der Pommesbude. „So, jetzt gibt’s hier mal was zu essen!“, erklärte er, nachdem er Alex mit einem Kuss begrüßt hatte. „Gute Sache, Kollege. Und bei dir ist heute großer Putztag angesagt, hab ich gehört?“, fragte Michael und machte sich über seine Pommes und das halbe Hühnchen her. „Ja, aber woher weißt du das?“ „Mhm…Kathrin hat angerufen und gesagt, dass ich dem „Deckspatz“ noch mal in Erinnerung rufen soll, dass heute geschrubbt wird.“ Ein schadenfrohes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Gerrit jedoch tat ihm nicht den Gefallen sich zu ärgern. „Ja, so schlimm ist das nicht.“ Um halb Acht klingelte Alex bei Michael. „Mike ist nicht da. Der pennt woanders, hat er gesagt!“, erklärte Michael, statt sie zu begrüßen. Sie nickte leicht und stahl sich an ihm vorbei. Er nahm ihr die Jacke ab und ergriff ihre Hand. „Was trinken?“ Flüssigkeit brauchte sie eindeutig, denn ihre Kehle war zugeschnürt. „Ja, danke.“ Michael holte eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank und folgte Alex mit zwei Gläsern und der Flasche in der Hand ins Wohnzimmer. „Michi, ich…ich habe noch nie eine Affäre gehabt!“, sagte sie dann endlich, leicht verlegen. Er grinste. „Ich auch nicht, Alex. Aber du bist so…ich meine, ich bin doch auch nur ein Mann.“ Sie lachte. „Allerdings und ein ganz schlimmer. Ich mein, ist dir eigentlich klar, was wir hier tun? Du hintergehst deinen besten Freund und ich betrüge meine große Liebe.“ „Was der Körper braucht, das muss er haben!“, gab er ungerührt zurück und zog sie zu sich. Lange dauerte es nicht, bis sie in voller Leidenschaft auf dem Weg ins Schlafzimmer waren.
Alex lag mit dem Kopf auf seiner Brust und streichelte diese. Er hatte sie fest im Arm, hauchte ihr hin und wieder einen Kuss auf die Stirn. Beide schwiegen, genossen die Ruhe und hingen ihren Gedanken nach. „Alex? Liebst du ihn?“, durchbrach er plötzlich die Stille. Alex überlegte sich ihre Antwort sehr genau. Sie wusste nicht, warum es ihr so schwer fiel, darauf eine konkrete Antwort zu geben. „Weißt du, Michael, bis heute Morgen habe ich unsere Beziehung für perfekt gehalten. Aber irgendetwas an dir zieht mich an wie ein Magnet. Und auch der Sex mit dir ist anders als mit Gerrit. Wenn ich bei dir bin, fällt mir plötzlich auf, dass bei Gerrit und mir etwas fehlt. Und dieses Etwas habe ich bei dir. Deswegen kann ich dir diese Frage nicht so ganz beantworten. Und du, bist du verliebt?“ Er schluckte leicht, zog sie noch dichter an sich, als wollte er verhindern, dass sie ging, wenn sie seine Antwort hören würde. „Ja, Alex, ich bin verliebt. Und zwar seit der ersten Sekunde, so sehr, dass ich es sogar in Kauf nehme, meinen besten Freund zu verlieren.“ Wider seiner Befürchtung blieb Alex ruhig bei ihm liegen. „Du weißt, dass das das Ganze nur noch schwieriger macht, oder?“, gab sie leise zurück. Er nickte. „Ja, aber du wolltest doch eine ehrliche Antwort oder nicht?“ Jetzt war es an ihr zu nicken. „Aber sag mir, wieso warst du so ekelhaft zu mir, wenn du…?“ „Na, kannst du dir das nicht denken? Ich hab direkt im ersten Augenblick festgestellt, dass du der Wahnsinn bist, aber leider nun mal die Freundin meines besten Kumpels. Und irgendwie musste ich dich mir vom Leib halten, sonst hätte ich für nichts garantieren können.“ Er spürte, dass sie begann zu lachen. „Ich wünschte, ich könnte für immer bei dir bleiben, Michi!“, flüsterte sie irgendwann leise. „Das kannst du, Alex. Ich würde alles dafür tun, damit du für immer bei mir bleibst.“ „Es gibt zwei Probleme. Gerrit und die Kinder.“ „Die Kinder?“ „Ja, was glaubst du, wie die das fänden, wenn sie wüssten, dass ihre Eltern was miteinander haben.“ Michael lachte. „Alex, du glaubst gar nicht, wie verdammt scheiß egal mir das ist, ob Mike es gut heißen wird oder nicht, dass ich die Mutter seiner Freundin liebe.“ Sie küsste ihn sanft und ließ ihre Hand langsam unter die Bettdecke gleiten, in seinen Schritt. Nach einigen Zärtlichkeiten drang er zum zweiten Mal in dieser Nacht in sie ein…
In der Mittagspause des nächsten Tages, griff Gerrit nach Alex‘ Hand. „Komm, wir beide gehen eine Runde im Park!“, erklärte er. Artig folgte sie ihm. Einige Zeit schwiegen sie, ehe er anfing zu reden. „Ich muss dir was sagen, Alex. Ich…ich habe mich in Kathrin verliebt!“, flüsterte. Aus traurigen Augen sah er sie an. „Weißt du, in den letzten Tagen war sie so sehr für mich da, als es mir nicht gut ging, weil du dich so schlecht mit Michael verstanden hast. Wir sind uns in den letzten Tagen so nahe gekommen und ich habe erkannt, dass ich sie liebe. Zwischen uns ist irgendwie, seit du bei uns arbeitest, die Luft raus und ich weiß auch warum, glaube ich.“ Erwartungsvoll sah er sie an. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Sie nicht traurig, aber auch nich glücklich. Am liebsten wäre sie weggerannt, zu Michael. So langsam musste sie sich eingestehen, was sie schon von Anfang an bemerkt hatte. Dieses Etwas, was Michael hatte, war die Tatsache, dass er sie anzog wie ein Magnet. Er konnte Gefühle in ihr auslösen, die sie bei Gerrit nie gespürt hatte. „Du hast dich in Michael verliebt, nicht wahr?“, fragte Gerrit leise, als wollte er sie vorsichtig aus ihren Gedanken herausreißen. Sie nickte leicht. „Ja, ich glaube schon. Aber sag es ihm nicht, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das überhaupt will.“ „Aber er liebt dich doch, Alex.“ Sie nickte resigniert. „Ja, ich weiß. Aber ich habe eine Seite an ihm kennen gelernt, vor der ich mich fürchte, weißt du, eben, dass er so ekelhaft zu mir war.“ Gerrit nickte. „Kann ich mir schon vorstellen, aber er vergöttert dich. Das habe ich schon an dem Blick gesehen, mit dem er dich bedacht hat, als du unser Büro zum ersten Mal betreten hast. Du brauchst dich da echt nicht fürchten.“ Sie nickte leicht. Noch einmal schwiegen sie eine Weile. „Können wir trotzdem Freunde bleiben?“, fragten sie plötzlich gleichzeitig. Beide lächelten verlegen. Langsam legte Alex die Arme um seinen Hals. „Ich will dich niemals verlieren, Gerrit, hörst du, du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.“ Er lächelte. „Das kann ich nur zurückgeben!“, flüsterte er. Langsam näherte er sich ihrem Mund. Ganz sanft küsste er sie, zog sie noch ein Stück näher an sich. Als sie sich nach einer kleinen Weile voneinander lösten, hielt Gerrit sie noch immer in den Armen. „So, und jetzt bist du frei und gehst hoch und sagst ihm das. Dass du frei bist, nur für ihn.“ Alex lachte leicht. „Nein, so nicht. Ich werde mir überlegen, ob ich das überhaupt möchte. Oder ob ich mir erst einmal zu hundert Prozent sicher werden will, dass ich mich überhaupt in ihn verliebt habe. Ich will nicht, dass es nur so eine Schwärmerei ist.“ Er nickte. „Okay, mach es wie du es für richtig hältst. Lass uns hochgehen, die Pause ist vorbei.“