Würdest du gefälligst weiterschreiben Ich glaub nicht, dass Micha sich für Alex entschieden hat. Das könnte er nie. Genauso wenig, wie er sich für Gerrit entscheiden könnte. Er würde bis zur letzten Sekunden nach den beiden suchen, aber nie im Leben so eine Entscheidung treffen. Das kann und will ich nicht glauben.
Oh, Verzeihung, vergessen So alt bin ich doch noch gar nicht ... *überleg* Egal, ich werd mich diesmal mit meinen Andeutungen zurückhalten xD (ein bisschen...) Wie gesagt, es ist ein Drama! Ich hab es zu einer Zeit angefangen zu schreiben da ging bei mir grad einiges drunter und drüber, Bad End war da vorprogrammiert Trotzdem, viel Spannung beim Lesen und danke für das Interesse!
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„Er...hat was gesagt?“ fragte Alex, die vor Angst zitterte. „Er hat sich dafür entschieden Sie töten zu lassen“ wiederholte der Mann und weidete sich an ihrem entsetzten Gesichtsausdruck. „Aber...warum?“ „Mit der Begründung, dass der da-“ er machte eine verächtliche Handbewegung in Richtung Gerrit „-sein bester Freund war.“ „Und ich war ihm nichts wert?“ fragte Alex entgeistert. „Doch, sie waren ihm sehr viel wert, das hat er die ganze Zeit vor sich hin gebrabbelt. Und dann hat er mir noch das alles erzählt, was sie eben erfahren haben, dass er sie liebt und so weiter“ fuhr der Mann gelangweilt fort. Plötzlich sagte er barsch: „So, genug geplaudert. Ihr beide werdet euch jetzt schön hier an die Wand gehen, falls ihr versucht davon zu laufen knall ich euch beide ab.“ Widerstrebend gingen die beiden zu der Wand und ließen sich zu Boden sinken.
Alex wollte das alles nicht wahrhaben Michael wollte SIE tot sehen! Bis zu diesem Moment hatte sie immer noch gehofft, dass das alles ein glückliches Ende nehmen würde, sie würden beide gerettet werden und Alex würde es gelingen, die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten. Alle diese Hoffnungen wurden mit einem Mal zerschlagen und das nur wegen Michael. Die einzige Erklärung, die ihr für seine Entscheidung einfiel, war schlicht und ergreifend, dass sie immer zu blind gewesen war um seine Liebe zu sehen, das musste ihn zerstört haben. Wahrscheinlich hatte er es einfach nicht mehr länger ertragen können, er wusste ja schließlich nicht, dass sie ihn auch so sehr liebte, wie er sie. Trotzdem konnte Alex ihm das nicht verzeihen. Das nicht.
Ihre Gedanken wurden von einem lauten Knacken unterbrochen und sie fuhr herum. Der Mann hantierte an einem Laptop herum, dass er offenbar mitgebracht hatte. „Ich installiere nur die Livecam“ sagte der Mann hämisch. „Ihr Kollege soll ja schließlich sehen was er angerichtet hat.“ Alex schaute Gerrit an und er blickte gequält zurück. Dann nahm er sie in den Arm und drückte sie an sich, diesmal ließ sie es geschehen. „Es tut mir so leid“ flüsterte er. „Ich wünschte, ich hätte uns da raus holen können. Verzeih es Michael, Alex, er hatte sicher keine andere Wahl.“ „O doch, die hatte er. Dich, aber dich hätte er niemals genommen, du bist sein bester Freund“ sagte sie heftig. Gerrit erstarrte und hielt sie auf Armlänge von sich weg. „Dir wäre er lieber gewesen, wenn ich sterben würde?“ „Nein, nein!“ beteuerte sie. „Es ist nur, ich hätte für Micha alles getan, aber er hat es nicht geschafft uns zu retten und will mich jetzt opfern, damit du weiter leben darfst“ versuchte sie ihm zu erklären. „Ah“ sagte Gerrit ein wenig überzeugt.
„Fertig!“ ertönte die Stimme des Mannes und die beiden zuckten zusammen. Auf dem Computerbildschirm sahen sie nun Michaels Gesicht, halb wahnsinnig vor Verzweiflung und Trauer. Alex blickte ihn an, doch sie empfand kein Mitleid mit ihm. All ihre Angst war verschwunden, sie war nun durch brennenden Hass ersetzt worden. Hass, der ihr durch den ganzen Körper strömte und sie zittern ließ. Hass, der sich auf den Mann richtete, den sie einst so geliebt hatte. Gerrit drückte sie fester an sich, in der Annahme, dass sie vor Angst zittere, doch sie schüttelte nur den Kopf und stand entschlossen auf um ihrem Tod entgegen zu gehen.
Sie stand aufrecht da und schaute dem Mann, gleich ihrem Mörder furchtlos in die Augen. Jegliche Angst die sie beherrscht und am klaren Denken gehindert hatte, war einem unerbittlichen Hass gewichen. Sie sah er neut zu Michaels Gesicht auf dem Bildschirm und stellte fest, dass er offensichtlich etwas sagte. Vielleicht suche er nach Worten um etwas zu entschuldigen für das es keine Entschuldigung gab, dachte Alex bitter. Kein Laut drang jedoch aus Michaels Mund, als wäre er stumm. „Hört er was wir reden?“ fragte Alex an den Mann gewandt. „Allerdings. Nur wir werden ihn nicht hören, ich habe den Ton abgestellt, bei dem was wir vorhaben kann ich keine unermüdlichen Entschuldigungen brauchen“ antwortete der Mann mit einem leichten Grinsen. Alex nickte und stellte plötzlich fest, dass es ihr ganz recht war, dass sie Michael nicht hören konnte, wieso war ihr selbst nicht klar.
Gerrit stand ein paar Schritte abseits von Alex und sah sie fassungslos an. In den letzten Minuten war die herzliche freundliche Alex die er kannte verschwunden und eine neue gefühlskalte Alex war an ihre Stelle getreten. Vermutlich hatte sie dies unbewusst zu ihrem Schutz getan, damit in ihr keinerlei Gedanken an die vergangenen Ereignisse mehr aufkommen könnten, die ihre Todesangst nur geschürt hätten. Nein, vielleicht war es besser so für sie. Trotzdem versuchte Gerrit fieberhaft eine Lösung zu finden, die sie vor dem sicheren Tode retten könnte und obwohl er schon fast glaubte, der Mann müsse hören, wie sein Gehirn ratterte fiel ihm doch nichts Brauchbares ein.
„So“ sagte der Mann nach einiger Zeit und drehte sich zu Alex um. „Ich würde sagen, bringen wir es hinter uns. Willst du noch etwas sagen, bevor du stirbst?“ „Nein“ flüsterte Alex, doch sie blickte Gerrit noch einmal in die Augen und eine tiefe Trauer lag in ihrem Blick. „Auf Wiedersehen“ hauchte sie und wandte dann den Blick ab um ihre Tränen zu verbergen. Auch Gerrit spürte, wie ihm eine Träne die Wange hinunterrollte und er sah zu Micha, dessen Gesicht tränennass glänzte und auf dem sich pure Verzweiflung abzeichnete. Gerrit trat entschlossen einen Schritt vor und fasste nach Alex Hand. Er überlegte, ob er den Mann bitten sollte ihn selbst an Alex Stelle zu töten, doch er verwarf den Gedanken rasch wieder, da sich der Mann nie umstimmen lassen würde.
Dieser warf einen verächtlichen Blick auf die verschränkten Hände der beiden und dann einen triumphierenden Blick auf Michas Gesicht. Gerrit drückte sanft Alex Hand und sie lächelte tapfer und erwiderte den Druck. Der Mann entsicherte die Waffe und legte einen Finger an den Abzug. Für einige Sekunden schien die Szenerie eingefroren zu sein, Alex und Gerrit Hand in Hand, der Mann mit dem Finger am todbringenden Abzug der Waffe. Dann richtete er sie geradewegs auf Alex und drückte mit einem Lächeln ab.
Na ihr! Thx für die lieben Kommies! Hier habt ihr den nächsten Teil, "dickes Ende" ist übrigends nett gesagt, Mel
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Es knallte laut und der Schuss hallte von den sie umgebenden Wänden wieder. Gerrit spürte wie Alex Hand kraftlos seiner eigenen entglitt und er schaffte es gerade noch sie selbst aufzufangen, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Die aufsteigende Panik ignorierend ließ er sie langsam und vorsichtig zu Boden sinken und bettete ihren Kopf auf seinem Schoß. Alex hatte die Augen geschlossen und atmete nur noch sehr flach. Der Schuss war ihr geradewegs in den Bauch gedrungen. „Halt durch“ flüsterte Gerrit und schüttelte sie. „Halt durch.“ Sie öffnete kurz die Augen und blickte ihn schmerzerfüllt an. „Sag Micha-“ hauchte sie nur für ihn hörbar. „-sag Micha, dass, wenn ich das überlebe, werde ich ihn umbringen für das was er getan hat. Dafür, dass er sich bis jetzt noch nicht getraut hat mir zu sagen, dass er mich liebt. Aus diesem Grund liege ich nämlich hier.“ Mit diesen Worten schloss sie die Augen und verlor das Bewusstsein.
„Bleib bei mir Alex!“ schrie Gerrit und fühlte hektisch ihren Puls. Unregelmäßig und schwach, aber noch vorhanden. Er versuchte die Worte zu vergessen, die sie eben zu ihm gesagt hatte, jetzt hatte er ihren Hass, der aus ihren Augen gelodert war, wenn sie Michael angeschaut hatte verstanden. „Sie braucht nicht bei dir zu bleiben“ sagte der Mann kalt. „Geh zur Seite. Ich vollende immer das was ich angefangen habe.“ Gerrit wich keinen Zentimeter zur Seite und starrte den Mann trotzig an. Gleichzeitig versuchte er hinter der Maske des Trotzes sein wahres Vorhaben zu verbergen. Alex lebte noch und wenn er den Mann davon überzeugen könnte, dass sie hier sowieso sterben würde, wenn er vielleicht abhauen könnte ... dann hätte Gerrit die Möglichkeit einen Krankenwagen zu rufen, oder Michael ein Zeichen zu geben um Alex Leben doch noch zu retten. Doch er musste sein Vorhaben rasch in die Tat umsetzen, Alex Puls wurde immer schwächer.
„Stopp!“ sagte er gebieterisch zu dem Mann, der tatsächlich einen Meter vor ihnen stehen blieb. Gerrit legte Alex Kopf vorsichtig auf dem Boden ab und stand auf. Dabei achtete er darauf sie komplett mit seinem Körper zu verdecken, damit der Mann sie nicht doch einfach erschießen könnte. „Sie sehen doch, dass sie schon fast tot ist, oder?“ herrschte Gerrit den Mann an. „Nun, natürlich, das war ja auch Sinn du Zweck der Sache!“ erwiderte dieser ungerührt. „Sie erbärmlicher...“ fluchte Gerrit verhalten. Dann sah er ihm geradewegs in die Augen, wobei er seinen Zorn und seine Trauer so gut wie möglich verbarg. „Wenn sie sehen, dass sie jeden Moment stirbt, können sie sie nicht dann noch diesen einen Moment am Leben lassen? Dann könnten sie schon längst hier weg sein, bevor mein Kollege das SEK hier hergeschickt hat, die sind sicher schon auf dem Weg. Und wenn die erstmal da sind...“ er ließ die Drohung in der Luft ausklingen und bemerkte zufrieden, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlte.
„Na gut“ schnarrte er. „Sie wird so oder so sterben, da kommt es auf fünf Minuten nicht an. Aber ich hau wirklich ab, bevor die da sind. Ihr Kollege wird sie dann Dank der Livecam hier rausholen, schließlich sollte nur einer von euch sterben und das passiert gerade.“ Er warf einen Blick auf den Bildschirm, doch von Michael war nichts zu sehen. Offenbar tat er genau das, was Gerrit sich erhofft hatte, er rief einen Krankenwagen und das SEK. Und hoffentlich stirbt er vor schlechtem Gewissen, dachte sich Gerrit, der nach Alex Worten ebenfalls ziemlich wütend auf Michael war. Plötzlich wirbelte der Mann herum und blickte in die auf ihn gerichteten Mündungen der gesamten SEK-Mannschaft. „Was zum...!“ keuchte er und zog seine Waffe. Offenbar wollte er lieber sterben als ins Gefängnis zu kommen.
Gerrit überließ die Sache den Fachmännern und sank neben Alex auf die Knie. „Alles wird gut“ flüsterte er ihr ins Ohr. Dann winkte er einem der SEK Leute die den Mann inzwischen in die Enge getrieben hatten. „Hilf mir mal! Wir müssen sie hier raus bringen und ich weiß den Weg nicht!“ Der Bewaffnete kam herbeigeeilt und half Gerrit Alex vorsichtig hochzuheben. Als der Mann das sah schrie er wutentbrannt auf und feuerte hinter dem Rücken einiger SEK-Männer einen Schuss auf die beiden ab. Er traf nicht, der Schuss ging geradewegs in die Wand hinter ihnen. Gerrit zögerte nicht lange, er griff sich die Waffe am Gürtel des SEK-Mannes und richtete sie auf den Mann. „Die ist für Alex und für das, was du ihr angetan hast“ sagte er kalt und schoss ihn mitten ins Herz. Er wartete nicht ab, ob der Mann auch wirklich tot war, sondern brachte Alex rasch zusammen mit dem Bewaffneten hinaus, wo schon ein Rettungswagen stand.
huhu leutz ^^ Da jetzt (endlich!!!) WE ist, bekommt ihr auch mal ein neues Kapitel xD Danke für das Kompliment!
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Alex erwachte schreiend und schlug wild um sich. Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie atmete schwer. Wie so oft in der letzten Woche wachte sie immer nachts schreiend auf, die Erinnerungen an das Vergangene waren immer noch zu lebendig um sie auch nur ansatzweise vergessen zu können. Sie stemmte sich mit den Ellebogen so weit hoch wie ihr das möglich war, fuhr jedoch vor Schmerz zusammen und ließ sich rasch wieder in die Kissen sinken. Sie tastete mit der Hand vorsichtig zu dem Verband den sie um den Bauch trug, der ihre Schusswunde verdeckte. Die Schusswunde, die sie fast das Leben gekostet hätte.
Wie so oft versuchte Alex sich den Tag in Erinnerungen zu rufen, aber nur einzelne Bruchstücke waren in ihrer Erinnerung haften geblieben. Michaels Gesicht in der Livecam, ihren alles verzehrenden Hass der sich nicht gelegt hatte und sogar gewachsen war...Sie schüttelte den Gedanken ab und überlegte weiter. Sie mit Gerrit, Hand in Hand, der Mann der die Waffe auf sie richtete und abdrückte...Ab diesem Moment ließen Alex ihre Erinnerungen im Stich und Gerrits Schilderung der Dinge setzte ein. Ja, Gerrit war hier gewesen, hatte sie besucht und ihr alles erzählt was passiert war, ihren Wissensdurst gestillt. Nur ein Thema hatte sie nicht interessiert, was mit Michael war. Sie wollte nichts darüber hören, dass ihm das alles so leid tat, wie sehr er es bereute. Das alles würde vielleicht ihren Hass schmälern und das wäre das letzte was Alex wollte.
Bei dem Gedanken an Gerrit lächelte sie und schaute prüfend auf die blinkende Uhr auf ihrem Nachtisch. Es war fünf Uhr am Morgen, um halb sieben würde es Frühstück geben und ein wenig später würde die Krankenpflegerin ihre Visite durchführen. Und danach, danach würde Gerrit sie wie jeden Tag der letzten Woche besuchen. Obwohl, überlegte Alex stirnrunzelnd und drehte sich vorsichtig auf die Seite, sodass sie die Uhr im Blick hatte, die ersten zwei Tage hatte sie im Koma gelegen, das hatten ihr die Ärzte ernst und Gerrit mit Tränen in den Augen berichtet. Zwei volle Tage! Na ja, gestand sich Alex ein, sie hätte genauso gut können tot sein, dank Michael. Denk nicht darüber nach, ermahnte sie sich in Gedanken. Alex schaute erneut genervt auf die Uhr. Erst zwei Minuten waren vergangen! Sie drehte sich umständlich wieder zurück auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen.
Offenbar war es ihr gelungen, denn eineinhalb Stunden später wurde sie durch ein lautes „Guten Morgen!“ aus dem Schlaf gerissen. „Ja, ja“ brummte sie und schaute missmutig zu der mütterlich wirkenden Krankenschwester, die ein Frühstückstablett in der Hand hielt. „Wie kann man so früh am Morgen so gut gelaunt sein“ murmelte Alex ärgerlich, während die Schwester ihr das Tablett in die Hand drückte. „Guten Appetit!“ flötete sie. „Danke“ sagte Alex und griff zum Löffel um ihr Müsli zu essen. Die ersten zwei Tage hatte sie sich stur geweigert etwas zu essen, sie hatte einfach nur noch sterben wollen. Doch Gerrit hatte sie gerettet. Er hatte so lange auf sie eingeredet, bis sie eingesehen hatte, dass nichts zu essen eigentlich nichts brachte und außerdem wollte sie ihn nicht enttäuschen und einfach sterben, wo er sie doch schon so mühevoll gerettet hatte. Zum Essen hatte er sie zwar überreden können, doch ihren Lebenswillen hatte sie endgültig verloren, weniger durch den versuchten und knapp gescheiterten Mord an ihr, sondern wegen dem, was der Mann ihr angetan hatte.
Danke für das Feedback *freu* Ich frag jetzt mal einfach so: hätte jemand Interesse, dass ich meine anderen K11-Geschichten hier auch online stelle? Nur mal so nebenbei
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Die Schwester war gerade mit ihrer Visite bei Alex fertig, als Gerrit lächelnd eintrat. „Guten Morgen!“ sagte er gut gelaunt und stellte gleich darauf mit erfreutem Blick auf das fast leere Tablett fest: „Du hast was gegessen, schön!“ „Auch guten Morgen! Und ja, ich hab was gegessen, ist ja dein Verdienst, dass ich überhaupt wieder was esse“ erwiderte Alex grinsend, Gerrits Fröhlichkeit war einfach ansteckend. Sie schaffte es, ihre Gefühle solange er da war zu verdrängen, manchmal sogar für kurze Zeit gänzlich aus ihrem Gedächtnis verschwinden zu lassen. Gerrit setzte sich vorsichtig auf die Kante ihres Bettes, während die Schwester im Hintergrund herumwuselte. Dann trat sie an Alex Bett, hob ihr Tablett auf dem das Frühstück drauf gewesen war auf und eilte verhalten grinsend aus dem Raum.
Gerrit nahm Alex kalte Hand in seine eigene warme und umschloss sie sanft. „Erinnerst du dich noch an die Situation, als wir das das letzte Mal gemacht haben?“ flüsterte er. „Wie könnte ich das vergessen“ hauchte Alex. Dann fiel ihr plötzlich etwas ein und sie zuckte überrascht zusammen. „Sag mal, der Mann, ist der jetzt eigentlich tot?“ „Na, ja...“ Gerrit zögerte. „Es war Notwehr, ich hab ihn erschossen.“ „Oh“ sagte Alex, verwundert, jedoch zutiefst erleichtert, dass der Mann ihr jetzt nur noch in ihren Albträumen begegnen würde und nicht mehr in der Realität. „Wir werden jetzt wohl nie herausfinden, warum der Mann das alles getan hatte und auf wessen Auftrag hin“ überlegte sie laut. Gerrit nickte bekümmert und streichelte sanft über ihre Finger.
Seine Gefühle gegenüber Alex hatten sich zu seinem Schrecken verändert, tiefgreifend verändert. Durch die Entführung die er und Alex mitgemacht hatten, waren seine wohl schon lange vorhandenen Gefühle für sie aufgeflammt und hervorgebrochen. Er hatte sich tatsächlich in seine Kollegin und beste Freundin verliebt. Doch er würde den Teufel tun und ihr von seinen Gefühlen erzählen, er wusste was sie gegenüber Micha empfunden hatte und wie sie nun für ihn empfand. Gerrit hatte zwar alles versucht um Alex Meinung über Micha zu verändern doch sie war stur und beachtete ihn einfach nicht weiter, wenn er wieder davon anfing. Außerdem wusste er, wie sehr sie litt, wenn er nicht da war, die Last der Erinnerungen und Gefühle die sie einholten wenn sie allein war und nichts sie ablenkte musste gewaltig sein.
Eine Hand wedelte vor seinem Gesicht herum und er schaute Alex geradewegs ins Gesicht. „Noch da?“ fragte sie grinsend und ließ sich von der Anstrengung sie aufzusetzen erschöpft wieder zurück in die Kissen sinken. „Ja, ja“ murmelte Gerrit beschämt und wählte bereits die Worte um ihr beizubringen, dass er gleich wieder gehen musste. Normalerweise versuchte er immer so lange wie möglich bei ihr zu bleiben, doch heute hatte er einen wichtigen Termin beim Staatsanwalt bei dem es um Alex ging. Betrübt schaute er Alex an. „Was ist?“ fragte sie über den traurigen Ausdruck in seinen Augen erschrocken. „Nichts weiter, ich muss nur jetzt schon gehen, der Staatsanwalt erwartet mich und ich glaube nicht, dass er mich so schnell schon wieder gehen lässt“ antwortete er frustriert und schaute ihr in die Augen. Ihm war noch nie aufgefallen, wie schöne Augen sie hatte, nun galt es nur noch, nicht gänzlich in ihnen zu versinken.
„Ach schade“ hörte er Alex enttäuschte Stimme, die ihn aus seinen Träumereien zurück in die Wirklichkeit riss. „Ich komme morgen wieder“ versprach er und drückte noch ein letztes Mal ihre Hand. Dann stand er auf, winkte einmal und verließ das Zimmer. Alex lag enttäuscht in ihrem Bett und stellte sich auf einen weiteren Tag voller Rachepläne ein.
Ach wie süß sich Gerrit um sie kümmert! Alex- Rachepläne?? *neugierig bin* oh wie das wohl enden wird? Zu deinen anderen Storys: ja klar gerne, stell sie ruhig on