Einige von euch werden die Story schon von fanfiktion kennen, aber vielleicht gibt es auch welche die sie noch nicht kennen In beiden Fällen wünsch ich viel Spaß beim Lesen!
Micha starrte entgeistert auf seinen Computerbildschirm. Das was er da sah, war unmöglich, es konnte doch gar nicht passiert sein! Doch, schoss es ihm durch den Kopf, es war möglich. Als Alex und Gerrit gestern von seiner Wohnung zu Fuß nach Hause gingen...Micha schaute kurz von dem Monitor weg und dann wieder hin, doch das Bild war immer noch da, genauer gesagt, die zwei Bilder.
Auf dem einen Bild war Alex, in einem dunklen Raum und an einen Stuhl gefesselt. Ihr Kopf lag schlaff auf ihrer Schulter und ihre Augen waren geschlossen. Auf dem anderen Bild war Gerrit, er hatte eine Platzwunde am Kopf und schien ebenfalls bewusstlos. Sie schienen sich beide in unterschiedlichen Räumen, doch in dem gleichen Haus zu befinden.
Micha hatte die Bilder vor einigen Minuten per E-mail geschickt bekommen und seitdem stand er unter Schock. Wie konnte seinen Kollegen so etwas passieren? Wer könnte ein Interesse daran haben, ihnen etwas anzutun? Auf beide Fragen war er relativ ratlos.
Schweren Herzens wandte er den Blick erneut von dem Monitor ab und schaute sich im Büro um. Da fiel sein Blick auf Alex leeren Stuhl und erneut überkam ihn Schwermut. Aber Trübsal blasen und sich das Schlimmste ausmalen brachte nichts, das wusste Micha. Wie oft hatte er schon Menschen gesehen, denen dasselbe widerfuhr wie ihm gerade! Manche waren voller Tatendrang gewesen, voller Lust zu helfen, andere waren fast in Depressionen verfallen.
Wenn er hier weiter herumsaß konnte er den beiden am wenigsten helfen. Bei dieser doch recht einfachen Erkenntnis angelangt, stand er ruckartig auf und stieß seinen Stuhl nach hinten. Er streckte sich kurz und legte sich dann einen Plan zurecht, wie er vorgehen würde. Zuerst musste er natürlich den Staatsanwalt informieren, dann würde eine Handyortung und eine Fahnung eingeleitet werden.
Voll Tatendrang griff er sich seine Jacke von der Garderobe, zog sie sich im Gehen über und verließ das Büro, ohne einen letzten Blick auf den Computerbildschirm geworfen zu haben.
In der Staatsanwaltschaft eilte Micha durch die belebten Flure zum Büro des Staatsanwalts Sewarion Kirkitadse. Er rempelte gegen einen Mann, murmelte jedoch nur eine kurze Entschuldigung und rannte, ohne dessen wütende Proteste zu beachten, weiter. Vor der Tür mit dem Schild „Kirkitadse“ hielt er kurz inne um zu verschnaufen. Dann holte er noch einmal tief Luft, klopfte und betrat das Büro.
Der Staatsanwalt sah überrascht von seiner Arbeit auf, als er Micha hereinkommen sah. Normalerweise schaute ER auf dem Kommissariat vorbei und sehr selten war es der Fall, dass einer der Kommissare in die Staatsanwaltschaft kam, außer es handelte sich um einen wirklichen Notfall. Als er Micha jedoch genauer ansah, stellte er fest, dass dieser komplett fertig war.
Schnell stand er auf und führte Micha zu dem einzigen freien Stuhl in seinem Büro, seinem eigenem. Micha ließ es widerstandslos geschehen. „Jetzt sagen sie mal Herr Naseband“ fing der Staatsanwalt an, doch Micha hob die Hand und er verstummte. „Herr Kirkitadse sie müssen jetzt zuhören“ sagte Micha mit einem Ton in der Stimme, der keine Widerrede zuließ. Erschrocken sah in der Staatsanwalt an. Micha sah vollkommen fertig aus, er war blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen, irgendetwas musste geschehen sein.
„Es ist etwas Schreckliches passiert“ fuhr Micha fort und bestätigte damit die Ahnung des Staatsanwalts. „Alex und Gerrit sind entführt worden. Ich habe heute morgen Bilder per E-mail geschickt bekommen, sie werden in irgendeinem dunklen Keller gefangen gehalten und beide sehen sehr schlecht aus. Sie brauchen vermutlich einen Arzt“ Nun versagte Micha erneut die Stimme und er brach ab.
Entsetzt lauschte der Staatsanwalt, doch er reagierte gefasster als Micha. „Wir müssen eine Fahndung einleiten und ihre Handys orten lassen“ überlegte er laut. „Und dann müssen wir warten...vielleicht haben es die Täter ja einfach nur auf Lösegeld abgesehen.“ „Ja, hoffentlich“ hauchte Micha. Er machte sich unglaubliche Sorgen um seine Kollgen. Gerrit war sein bester Freund und Alex...na ja, in Alex war er schon sehr lange verliebt, doch er glaubte nicht, dass sie diese Liebe erwiderte, also hatte er mit der Zeit gelernt, seine Gefühle für sie zu beherrschen.
Der Staatsanwalt schaute Micha prüfend an. Er kannte ihn jetzt schon lange und er wusste, wenn etwas mit ihm nicht stimmte. Und jetzt gerade schien etwas total falsch zu laufen, doch helfen konnte er ihm nicht. „Hallo, Herr Naseband!“ Er rüttelte ihn an der Schulter und der verträumte Ausdruck trat aus Michas Augen. „Ja, was?“ „Ihre Kollegen, wir müssen sie finden, wissen sie noch?“ „Ja, ja natürlich!“ rief Micha und sprang auf.
„Ich würde vorschlagen, sie lassen die Handys orten, während ich die Fahndung einleite“ schlug der Staatsanwalt vor. Kaum hatte er seinen Satz beendet war Micha auch schon zur Tür hinaus um die Handys der beiden orten zu lassen. Herr Kirkitadse ging die Sache etwas weiniger hektisch an wie Micha, doch natürlich sorgte auch er sich um die vermissten Kollegen und hoffte, die Sache würde mit einer einfachen Lösegeldübergabe über die Bühne gehen, wie meistens auch. Auch war er über Michas gesundheitlichen Zustand etwas beunruhigt, denn dieser litt offensichtlich sehr darunter, dass seine Kollegen in Gefahr waren und er ihnen so wenig helfen konnte.
Das frage ich mich auch, wo sie da reingeraten sind. Es klingt auf jeden Fall nicht gut. Die Story hingegen gefällt mir, wie schon mal erwähnt, extrem gut. Ich weiß nicht, die Grundidee reizt mich irgendwie *grins*. Darum auch eine kleine Kritik: Der Mann heißt Michael und nicht Micha. In einem privaten Gespräch kann es vorkommen, dass ihn jemand Micha nennt. Eventuell noch, wenn man aus der Sicht eines engen Freundes (Alex, Gerrit) schreibt, geht das. Bei Alex ist das was anderes. Sie wird von nahezu jedem Alex genannt und nicht Alexandra, aber Micha ist eben nur ein Spitzname. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe auf eine baldige Fortsetzung, wenn deine Zeit es zulässt.
Genial geschrieben!!! Sehr spanend und fesselnd!!! Ich bin genau so gespannt wie die beiden anderen, wo Sie da jetzt rein geraten sind und da wieder raus kommen!!! Bitte schreibe schnell weiter!!!
Ähm ... hallo xD *mich endlich mal wieder meld* Also Kitty, meine Zeit hätte es schon öfters zugelassen, aber mein Gedächtnis nicht so ... gar nicht mehr dran gedacht, dass ich hier angefangen hatte die Story on zu stellen. Tut mir leid ihr alle Deshalb hier ein neuer Teil, das mit dem "Micha" werd ich sofort ändern, vielen Dank für den Typ! Edit: Verdammt. Die Zeit zum ändern ist abgelaufen, der Button ist nicht mehr da. Dann werd ich in den nächsten Kapiteln verstärkt drauf achten und es entsprechend abändern. Weißt du was mich aber gerade total verwundert Kitty? Das dir meine Story so gefällt! Normalerweise bin ich es, die deine Stories so sehr verehrt. Ich bin FireRose, das dürfte dir eine Vorstellung geben von was ich rede *smile* Genug gelabert, weiter gehts: ___________________________________
Als Gerrit zu sich kam, hatte er höllische Kopfschmerzen und sein ganzer Körper wehrte sich dagegen aufzuwachen und sich ihnen auszusetzen. Schließlich war der Wille doch stärker und Gerrit öffnete mit Mühe die Augen. Er wartete einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er wieder etwas sah. Er saß in einem dreckigen Raum, war an ein Heizungsrohr gefesselt und hatte keine Ahnung was passiert war. Klasse, dachte er sich, wirklich toll. Er schaute sich weiter um, in der Hoffnung, dass es etwas gab, was seiner Erinnerung auf die Sprünge helfen könnte, als sein Blick auf seine Kleider fiel. Er war ungewohnt schick angezogen...
Mit einem Schlag fiel es ihm wieder ein, die Party bei Michael, dass er Alex noch zu Fuß nach Hause begleitet hatte und dann war da dieser Unbekannte gewesen, er hatte plötzlich vor ihnen gestanden und gegrinst, einfach gegrinst. Dabei hatte er es aber nicht belassen, sondern war plötzlich auf Alex zugestürmt, hatte sie niedergeschlagen und sich dann ihm zugewandt. Gerrit zuckte zusammen. Wenn er hier war, war Alex dann etwa auch gefangen? Er versuchte den Gedanken abzuschütteln, doch warum hatte dieser Verrückte sie dann nieder geschlagen?
Er wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als auf einmal die Tür mit solcher Wucht aufgestoßen wurde und gegen die Wand knallte. Im Türrahmen stand ein kräftig gebauter Mann, der Gerrit zufrieden ansah. „Endlich aufgewacht, der Herr?“ „Ja“ presste Gerrit zwischen den Zähnen hervor und versuchte seine Wut zu unterdrücken, wenn er ausrastete würde das niemandem helfen. Der Mann sah ihm forschend ins Gesicht. „Eigentlich schade um dich“ murmelte er und starrte Gerrit unverwandt an. „Was ist schade?“ fragte Gerrit alarmiert. „Dass ich dich umbringen werde“ antwortete der Mann schlicht. „Sie werden...was?“ „Dich umbringen. Dich oder deine kleine Freundin, um die es übrigens auch zu schade ist, aber wenn der Boss es so möchte...“ Gerrit erstarrte und blickte in das Gesicht des Mannes, der jedoch keinerlei Gefühlsregung zeigte und ihn abweisend ansah.
„Aber warum wollen sie das denn tun? Was haben wir ihnen denn getan?“ fragte Gerrit entsetzt. „Ihr? Gar nichts. Es hätte jeden treffen können, aber da ihr mir an dem Abend über den Weg gelaufen seid, ward ihr eben die Glücklichen“ erklärte er schlicht. „Dieser Naseband müsste die Fotos mittlerweile aber gesehen haben“ sagte er mehr zu sich selbst, als zu Gerrit. „Es wird Zeit, den Brief zu schreiben, aber vorher-“ Er wandte sich mit einem gemeinen Grinsen wieder zu Gerrit: „-vorher werde ich mit deiner kleinen Freundin noch etwas Spaß haben.“ „Wenn sie ihr etwas antun, dann...! „Dann, was?“ höhnte der Mann. „Bitte!“ sagte Gerrit nun flehend. „Bitte, tun sie ihr nichts an.“ Der Mann jedoch lachte nur laut auf, drehte sich um und verließ mit großen Schritten den Raum.
Als der Mann Alex Raum betrat war diese gerade wach geworden. Sie hatte das Gespräch zwischen ihm und Gerrit mitbekommen und auch die letzte Äußerung des Mannes bezüglich dessen, was er mit ihr jetzt vorhatte war ihr nicht entgangen. Sie versuchte zwar stark zu sein und sich zu beherrschen, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie am ganzen Körper zitterte und bebte. „Na, ist das Schätzchen auch mal aufgewacht?“ fragte der Mann gehässig. Alex war zu keiner Antwort im Stande, sie rückte so weit wie möglich von dem näher kommenden Mann weg, doch sie stieß nur an die harte Wand hinter sich.
Der Mann begann wieder zu sprechen und blieb dabei ganz nah bei Alex stehen, sodass sie sein Aftershave riechen konnte. „Du hast eben hoffentlich alles mitbekommen, dann muss ich dir es nicht noch einmal alles erklären.“ Alex einziger Gedanke den sie in ihrer Angst fassen konnte, war, dass sie den Mann dazu bringen musste weiter zu sprechen, denn wenn er aufhörte zu sprechen..., sie wollte gar nicht darüber nachdenken. „Nein, ich hab gar nicht gehört“ flüsterte sie deshalb fast unhörbar. „Bitte, was?“ fragte der Mann kalt. „Ich habe gar nichts gehört“ wiederholte Alex lauter.
„Dann muss ich es dir eben auch noch erklären“ sagte der Mann genervt. „Ich werde dich oder deinen Freund, der im Raum nebenan sitzt, umbringen müssen. Der Boss möchte es so. Aber vorher werde ich eurem Kollegen Naseband noch ein kleines Rätsel stellen, er darf nämlich entscheiden, wer von euch beiden sterben muss.“ Alex starrte ihn gelähmt vor Entsetzen an. „Aber warum denn?“ fragte sie zittrig. „Der Boss möchte es so“ wiederholte der Mann in einem Ton, der keine Widerrede zuließ.
Alex widersprach dennoch: „Wer ist denn ihr Boss und was haben wir mit ihm zu tun?“ „Das geht dich gar nichts an“ antwortete der Mann barsch. Dann verstummte er und schaute Alex prüfend an. „So eine Hübsche wie dich hab ich ja schon lang nicht mehr gesehen, da hab ich aber einen echten Glücksgriff mit dir gemacht.“ Vor diesen Worten hatte Alex Angst gehabt, sie hatte es die ganze Zeit hinauszögern wollen, doch nun war es doch zu spät. „Was...nein lassen sie mich los!“ schrie Alex, als der Mann auf sie zukam, die Fesseln löste und sie unsanft auf de Füße zerrte. „Alex!“ brüllte Gerrit, der alles mitbekommen hatte und nun verzweifelt an seinen Fesseln zerrte um zu ihr zu gelangen und ihr zu helfen. „Warte hier!“ zischte der Mann Alex in Ohr und stieß sie hart zu Boden, wo sie zusammengekauert liegen blieb. Der Mann rannte in den anderen Raum, in dem Gerrit sich befand. Alex hörte einen Schlag und dann Stille. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten, sie flossen in Strömen über ihre Wangen, die Sorge um Gerrit, die Angst vor dem Kommenden, das alles war zu viel für Alex.
Als der Mann zurückkehrte lag sie immer noch an derselben Stelle, als er sie hingestoßen hatte. Er zog sie erneut hoch und zerrte sie in einen anderen Raum, in dem eine Matratze auf dem Boden lag, ohne auch nur im Geringsten auf Alex Tränen zu achten. Er schubste sie auf die Matratze und setzte erneut ein widerliches Grinsen auf. Alex blickte mit vor Tränen verschleiertem Blick und am ganzen Körper bebend zu ihm hoch. „Komm, keine Angst, es wird dir gefallen“ sagte der Mann immer noch grinsend. Alex schüttelte nur stumm mit dem Kopf und wich noch weiter zurück.
Klasse geschrieben der Teil, du baust sehr gut Spannung auf mit deinen direkten Andeutungen. Und die Hilflosigkeit, die die beiden spüren, angesichts ihrer Situation und auch, weil sie hören können, was jeweils nebenan passiert, kommt sehr gut rüber. Deine Story ist zig Mal realistischer und spannender als der Müll, der uns täglich im Fernsehen vorgesetzt wird... wenn auch härter. Aber so ist die Realität nun mal. Schreib bald weiter und vergiss nicht wieder, dass du die Story on gestellt hast, sonst erinner ich dich dran *droh*
Hallo ^^Ja, diesmal war ich schnell xD Danke!! *freu* Ja, härter als im Fernsehen ist es allemal ... das war bisher wirklich meine allerschwerste Story. Brauchst mich aber glaub ich nicht mehr zu erinnern, ich versuch jetzt wirklich jeden Tag ein neues Kapitel hochzuladen ^^
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Als der Mann endlich von Alex abgelassen hatte, wurde sie in den schmutzigen Raum zurückgeschleift und wieder an das Rohr gefesselt. Alex hatte alles einfach mit sich geschehen lassen. Am Anfang hatte sie noch versucht den Mann abzuwehren, hatte um sich geschlagen und ihn sogar gebissen, worauf der Mann sie aber so fest in den Bauch getreten hatte, dass sie für einen kurzen Moment keine Luft mehr bekam. Danach hatte sie es aufgegeben sich zu wehren.
Nun saß sie wieder da auf dem Boden. Sie hatte den Kopf an die kahle Wand gelehnt und die Augen geschlossen. Sie kam sich so furchtbar vor, benutzt und unrein, obwohl sie für das, was der Mann ihr angetan hatte, nichts gekonnt hatte. Als die Erinnerung daran in ihr hochkam stiegen ihr erneut die Tränen in die Augen und sie schluchzte leise auf. Was wäre denn wenn sie schwanger würde? Könnte sie dieses Kind lieben? Denk nicht daran Alex, ermahnte sie sich selbst und versuchte verzweifelt den Gedanken zu verdrängen. Ein unbändiger Hass gegen den Mann stieg in ihr auf und verdrängte jedes andere Gefühl. Warum hatte er ihr das angetan? War er sich bewusst gewesen, dass er in diesem Augenblick ein Leben zerstört hatte? Ihr Leben? Vermutlich nicht, dachte sich Alex bitter, er hatte bestimmt nur an sein eigenes Vergnügen gedacht.
Plötzlich, fiel ihr Gerrit ein, den der Mann niedergeschlagen hatte und sie hoffte inständig, dass es ihm gut ging. Da kam ihr ein Gedanke und sie schöpfte wieder ein wenig Hoffnung, was wäre wenn sie nach Gerrit rufen würde, könnte er sie dann hören? Immerhin hatte sie auch das Gespräch der beiden ohne Schwierigkeiten mit angehört. „Gerrit?“ rief sie zaghaft. Keine Antwort. „Gerrit?“ rief sie etwas lauter und schaute sich sogleich ängstlich um denn sie hatte das komische Gefühl beobachtet zu werden, doch niemand außer ihr und der Überwachungskamera, die an der Decke befestigt war, befand im Raum. Moment, der Überwachungskamera? Sie blinzelte irritiert, doch die Kamera verschwand nicht. Der Typ hatte tatsächlich eine Kamera angebracht um sie zu beobachten!
Doch Alex beschloss, dass ihr das erst einmal egal sein sollte, sie musste sich vergewissern, dass es Gerrit gut ging. Erneut rief sie seinen Namen und diesmal schrie sie fast. „Ja?“ ertönte die schwache Antwort aus dem Raum nebenan. „Alex?!“ „Ja, Gerrit, ich bins. Wie geht es dir?“ sagte sie, erleichtert dass es ihm offensichtlich so gut ging, dass er reden konnte. „Ist doch egal wie es mir geht. Wie geht es dir? Hat das Schwein dich in Ruhe gelassen?!“ Obwohl Alex verzweifelt versuchte die Tränen zurückzuhalten, strömten sie nun ihre Wangen hinunter und sie schluchzte laut. Gerrit war das Antwort genug, denn er sagte leise und hasserfüllt mehr zu sich als zu Alex: „Dieses Schwein, dafür bring ich ihn um! Dafür wird er bezahlen!“
Alex hörte plötzlich ein lautes Reißen, gefolgt von einem noch lauteren Fluchen. „Gerrit?“ „Ist alles ok, ich hätte es nur fast geschafft diese Seile hier durchzukriegen.“ Einige Minuten schwiegen sie, die Stille wurde nur das leise Fluchen ab und an unterbrochen. Alex hatte die Augen wieder geschlossen und versuchte an nichts zu denken, während sie immer müder wurde und doch Angst hatte zu schlafen, denn sie wusste, die Albträume würden sie nie wieder gänzlich loslassen.
Ich hinterlasse dir jetzt auch mal einen Kommi.....ich habe deine Story bei FF auch schon gelesen und ich finde sie super. Du beschreibst die Situation und die Ängste richtig gut
Unglaublich, wie gut du die Gefühle von Alex beschreibst, ohne sie zu genau zu beschreiben. Dieses Schwanken zwischen Ekel, Hoffnungslosigkeit und dem Versuch, irgendwie stark zu sein, obwohl sie das nicht sein kann. Gerrits Reaktion ist nur zu verständlich, aber da sie durch die Kameras beobachtet werden, hat ein Fluchtversuch wohl wenig Sinn. Michael hatte doch die Übertragung auf seinem Rechner im Büro. Waren das nur Bilder oder hat er die Live-Übertragung.
Danke für die Kommies und das Lob! *mich geehrt fühl* Micha hat die Liveübertragung, das wird auch etwas später noch erwähnt. Bei diesem Kapitel kommt er auch mal wieder zum Zug Und ja, ziemlich kurz *sorry*
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Michas Feuereifer hatte schon längst wieder nachgelassen. Nachdem sowohl die Handyortung als auch die Fahndung bis her erfolglos geblieben war, hatte er wieder damit angefangen Löcher in die Luft zu starren und sich das Schlimmste auszumalen. Er hatte die Hoffnung, dass das alles mit einer einfachen Lösegeldübergabe über die Bühne gehen könnte. Doch sogar diese eine Hoffnung wurde ihm geraubt. Zwei Tage nach Gerrits und Alex Verschwinden hatte er nämlich morgends einen Brief in der Post. Er war einfach nur mit einem schlichten „Naseband“ beschriftet, doch raubte ihm dieses eine Wort schon den letzten Nerv. Was wenn jetzt endlich...? Vorsichtig stellte er die Kaffeetasse auf seinen Schreibtisch bevor er sie noch fallen ließ und öffnete mit zitternden Fingern den Brief. Langsam zog er das einfache weiße Blatt Papier hervor und entfaltete es.
Guten Morgen, Herr Kommissar!
Sie haben sich sicherlich schon gefragt, wo ihre lieben Kollegen geblieben sind, hoffe ich doch und falls nicht, werden ihnen meine schönen Bilder doch sicherlich auf die Sprünge geholfen haben. Wie sie sehen geht es ihren Kollegen nicht sehr gut, aber das können sie ändern, auf jeden Fall für einen von ihnen. Einer der beiden wird sterben, soviel steht fest, das Leben des anderen können sie jedoch retten. Sie müssen sich nur entscheiden, wer weiter leben darf. Es liegt in ihrer Hand. Ich rufe morgen Mittag um Punkt zwölf Uhr mittags an, dann erwarte ich, dass sie eine Entscheidung getroffen haben. In ihrem Fall ist es wohl sinnlos zu erwähnen, keine Polizei, aber versuchen sie gar nicht erst uns zu finden, es wird ihnen nicht gelingen.
Unbekannt
Micha fiel der Brief aus der Hand und zu Boden. Nein, das konnte, das durfte nicht wahr sein! Wie sollte er sich denn zwischen seinem besten Freund und seiner großen Liebe entscheiden? Sie müssen sich nur entscheiden, wer weiter leben darf, diese Worte schwirrten unablässig Micha im Kopf herum. Morgen Mittag würde alles vorbei sein, zum Guten, oder zum Schlechten.
Och, wenn du das schon spannend findest ... *muahaha* Ich hab die Leutchen bei FF schier in den Wahnsinn getrieben mit meinen ganzen Andeutungen und dem Spannungsaufbau Jetzt aber ein neues Pitelchen
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Alex schreckte aus dem Schlaf hoch. Die Bilder hatten sie wie erwartet verfolgt und ließen sich nun, da die Erinnerung noch so frisch und lebendig war nicht so leicht verdrängen. Entschlossen schüttelte sie den Kopf um wieder klarer denken zu können. Sie wandte den Kopf und blickte plötzlich in das Gesicht von Gerrit, das ihrem ganz nahe war. Wie kam er hierher? Das letzte was sie wusste, war dass er versucht hatte seine Fesseln abzustreifen um zu ihr zu gelangen. Offensichtlich war es ihm geglückt, doch warum hatte der Mann Gerrit nicht gleich wieder zurückbefördert? Immerhin hatte er eine Videokamera und konnte sehen was Alex tat und folgend daraus, dass Gerrit bei ihr war.
Sie blickte in sein friedlich schlafendes Gesicht und seufzte leise. Hoffentlich tat der Mann ihm dafür nichts an, dass er zu ihr gekommen war. Als sie ihre Hand aufsetzte um sich ein wenig anders hinzusetzen, fuhr ihr ein stechender Schmerz hindurch und ließ sie leise aufstöhnen. Sie hatte sich geradewegs auf eine spitze Scherbe gestützt. Warm lief ihr das Blut den Arm hinunter, doch sie beachtete es wenig. Sie konzentrierte sich voll auf den Schmerz und versuchte alles andere auszublenden. Als er schließlich nachließ blickte sie niedergeschlagen auf ihre blutüberströmte Hand. Die Scherbe hatte eine tiefe Verletzung hinterlassen, die sich quer über die ganze Hand zog. Für einen kurzen Moment war sie frei von den Erinnerungen gewesen, glücklich. Sie zögerte kurz und setzte dann ihre Hand erneut genau auf die Scherbe und drückte sie langsam hinunter. Die Wunde vertiefte sich und Blut quoll hervor.
Alex zog die Hand weg. Was tat sie eigentlich da? WOLLTE sie sich jetzt etwa selbst Schmerzen zufügen? Die wahre Antwort war ja, er würde sie von den seelischen Schmerzen ablenken und, wenn auch nur für wenige Sekunden, von ihren Sorgen befreien. Trotzdem, sie musste damit aufhören, sie würde das alles auch so überstehen, doch dafür brauchte sie Gerrit. Sie stieß ihn sachte an und er erwachte sofort. „Alles klar bei dir, Alex?“ „Ja, natürlich“ erwiderte sie schuldbewusst und versuchte die blutüberströmte Hand noch hinter ihrem Rücken zu verbergen, erfolglos. „Was ist mit deiner Hand?“ fragte Gerrit misstrauisch. „Ich hab eben in eine Scherbe gefasst“ antwortete Alex leise. „Und danach hab ich die Hand absichtlich noch mal hineingestoßen“ flüsterte sie. „Du hast WAS?“ „Es hilft. Verstehst du, es hilft mir damit fertig zu werden“ erklärte sie immer noch flüsternd und schaute ihm nicht in die Augen. „Aber das werden wir bestimmt auch anders lösen können“ meinte Gerrit geschockt. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und drehte sie zu sich um, damit er ihr in die Augen schauen konnte. „Du wirst das schaffen. Ich werde dir helfen.“ Alex nickte wenig überzeugt und doch war sie Gerrit unglaublich dankbar.
Wie bist du eigentlich hier her gekommen?“ fragte sie nun neugierig. „Och, ich hab die Seile an der Wand durchgescheuert und bin dann zu dir rüber gekommen“ meinte Gerrit beiläufig. „Und wieso hast du mich nicht losgebunden und wir sind zusammen abgehauen?“ fragte Alex entgeistert. „Ging nicht. Der Typ hat mich gesehen wie ich bei dir war und die Tür abgeschlossen, sobald ich drin war. Er warf der Kamera einen bösen Blick zu und wandte sich wieder an Alex. „Aber ich könnte dich losbinden. Eben wollte ich dich nicht wecken also hab ichs gelassen und dann bin ich wohl selbst eingeschlafen“ schloss er und stand auf. Tatsächlich hatte er keine Fesseln mehr. Er streckte sich ausgiebig und beugte sich dann hinunter um Alex Fesseln zu lösen. Nach wenigen Sekunden war der Knoten gelöst und Alex war frei. Gerrit streckte ihr die Hand entgegen und sie ließ sich von ihm hochziehen. Von dem langen Sitzen waren ihre Gliedmaßen ganz steif geworden und sie musste sich erst einmal strecken und wieder daran gewöhnen zu stehen.
Plötzlich knurrte ihr Magen. „Ich hab Hunger“ stellte sie überrascht fest. Wie lange war wohl ihre letzte Mahlzeit her? Einige Tage sicherlich schon. Aber aufgrund der Ereignisse der letzten Zeit konnte man die Tatsache, dass man menschliche Bedürfnisse hatte schon mal vergessen. „Oh, gut. Hab ich schon ewig“ sagte Gerrit und lächelte leicht. Alex lächelte zaghaft zurück und bemerkte dabei, dass sich ihre Gesichtsmuskeln bei dieser einfachen Geste doch arg anstrengen mussten. Gerrit lachte über ihre Grimasse, wurde dann aber sofort wieder ernst. „Wenn wir nicht bald was bekommen, brauch der Typ uns nicht mehr umzubringen, dann sind wir schon längst verhungert“ bemerkte er bitter. Alex wurde ganz bleich, als ihr wieder einfiel, warum sie hier waren und was der Mann mit ihnen vorhatte. Noch während sie das dachte, ging die schwere Tür auf und der Mann trat ein. Er hielt in der einen Hand eine Waffe und in der anderen balancierte er ein Tablett. „Damit ihr nicht verhungert“ meinte er gehässig und stellte es vor sich ab.
„Ja, ich hab euch zugehört, schaut nicht so. Übrigens, euer Kollege hat den Brief mit der frohen Botschaft, dass er entscheiden darf wer von euch beiden sterben muss erhalten. Morgen Mittag um zwölf Uhr ist es soweit und einer von euch muss dran glauben. Ich werde dann eine Livecam anschalten, damit euer Kollege alles live miterleben kann“ fügte er hinzu. Alex starrte ihn hasserfüllt an. Wie konnte jemand nur so grausam und herzlos sein! Gerrit neben ihr bebte vor Wut und konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, doch der Mann hatte die Waffe immer noch auf sie gerichtet und er würde sicherlich nicht zögern zu schießen. Alex legte ihre Hand beschwichtigend auf Gerrits Arm und er beruhigte sich langsam wieder. Der Mann ging nun langsam rückwärts zur Tür und sagte noch im Hinausgehen: „Genießt eure letzten Stunden, morgen wenn es soweit ist, komme ich wieder.“ Kaum war die Tür zugeschlagen, stürmte Gerrit los und zerrte am Türgriff. „Das bringt doch alles nichts“ meinte Alex. „Lass uns etwas essen.“ Gerrit blickte noch einmal sehnsüchtig zu der geschlossenen Tür, folgte dann aber Alex Aufforderung. Unterwegs hob er das Tablett auf und besah sich ihr Essen. Es bestand aus einem Brötchen, einem Glas Wasser und einem Apfel für jeden. „Wie überaus großzügig“ brummte er und ließ sich wieder an der Wand hinunter sinken. Alex setzte sich ihm gegenüber und gemeinsam aßen sie die auf jeden Fall für einen von ihnen letzte Mahlzeit.
Sie mussten wohl eingeschlafen sein, denn als Gerrit die Augen aufschlug war der Raum, ihr Gefängnis, wie er es insgeheim getauft hatte heller als am Abend zuvor. Spärliche Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster in den Raum und warfen tanzende Lichter an die Wand. Für einen kurzen Moment war er ganz versunken in das Spiel aus Farben und Schatten, doch dann holte ihn die Realität schnell wieder ein, in Form von Alex, die ihn ansprach. „Alex, hast du was gesagt?“ fragte er schuldbewusst und schaute in ihr Gesicht. „Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du gut geschlafen hast, aber wenn du lieber die Wand anstarrst...“ antwortete sie leicht beleidigt. „Ich hab mir nur die Sonnenstrahlen angesehen und überlegt, dass das vermutlich das letzte Mal ist, wo wir überhaupt die Sonne sehen können“ sagte er entschuldigend. „Oh!“ sagte sie überrascht. „Das stimmt vermutlich.“ So saßen sie eine Weile schweigend da, Schulter an Schulter gelehnt.
„Weißt du Gerrit, ich hab Angst“ sagte Alex schließlich zögernd und spielte nervös mit der Hand mit der Scherbe vom Vorabend. Gerrit warf ihr einen bösen Blick zu und nahm ihr die Scherbe weg, wobei er sie beiläufig in die andere Ecke des Raumes warf, wo sie an der Wand zersprang. „Du hast Angst...wovor, vor dem Sterben?“ fragte er dann nach. „Nicht nur. Auch, dass wir Micha und unsere Familien nie mehr sehen können, davor habe ich fast noch mehr Angst“ gestand sie. „Ich hab doch auch Angst, aber wir werden das alles überleben, bestimmt!“ versuchte sie Gerrit noch halbherzig zu überzeugen. Er legte den Arm um ihre Schultern, doch sie schüttelte ihn ab. „Dass ich Micha vermissen werde hat noch einen anderen Grund“ sagte sie rasch. Er hob eine Augenbraue und schaute sie fragend an. „Ich...ich liebe ihn.“ „Nein!“ stieß Gerrit hervor und sprang auf. „Doch“ sagte sie bestimmt und sah ihn an. „Ich weiß, er leidet darunter, dass wir uns in Gefahr befinden und dass er auch noch entscheiden muss, wer getötet wird. Er hält dem Druck nicht stand, das spüre ich“ fuhr sie fort.
„Du liebst ihn...“ sagte Gerrit langsam. „Ja, hast du ein Problem damit?“ „Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, er...“ Er stockte. „Hat er dir wirklich nie etwas erzählt?“ fragte er dann unsicher. „Was denn erzählt? Ist er plötzlich schwul, oder was? (AN: Wie Gerrit heut in der Folge, das war soo witzig ^^)“ fragte Alex entsetzt. „Nein, nein“ versicherte Gerrit rasch. „Nun, er liebt dich auch, musst du wissen und das schon sehr lange. Er hat dir wirklich nie etwas erzählt?! So ein Trottel.“ „Was?!“ auch Alex sprang auf und schaute Gerrit fassungslos an. „Er liebt mich auch? Hat er dir das erzählt?“ „Mehr als nur einmal“ beteuerte Gerrit. „Genauer gesagt, die letzten zwei Jahre...dauernd.“ „Oh mein Gott! Wie konnte ich nur so blind sein!“ schrie Alex.
„Jetzt ist ja alles gut, wenn das hier vorbei ist, habt ihr noch genügend Zeit euch eure Liebe zu gestehen“ meinte Gerrit lachend. Doch dann hörte er jäh auf, als eine Stimme ihn unterbrach: „Auf dieses Liebesgeständnis würde ich gar nichts geben, Frau Rietz“ sagte der Mann, der gerade den Raum betrat, erneut mit einer Pistole bewaffnet. „Ach und warum nicht?!“ fragte Alex angriffslustig. „Weil...“ der Mann machte eine Pause und schaute sie prüfend an. „-weil ihr Kollege Nasenband sich dafür entschieden hat, Sie, Frau Rietz, töten zu lassen. Es ist zwölf Uhr, ihre Zeit des Lebens ist vorbei.“ Er hielt kurz inne um seine Worte wirken zu lassen. Genüsslich blickte er in Alex schreckerstarrtes Gesicht und Gerrits entsetzte Miene.