Danke für das Kommi! Hier kommt nun der vorletzte Teil!
Als Alex am nächsten Morgen aufwachte und an die vergangene Nacht dachte, musste sie lächeln. Gerrit hatte jedes seiner Versprechen eingelöst. Es war eine wunderschöne Nacht gewesen. Plötzlich spürte sie Angst in sich aufsteigen. Wann würde es wohl so weit sein? Wann würde er ihr erklären, dass für ihn zwar eine schöne Nacht aber nicht mehr gewesen war? Alex fühlte wie sich ihr Herz verkrampfte, sie wollte nicht, dass das alles gewesen sein sollte, obwohl sie es besser wusste. Die Nacht war vorbei und er würde sie wegschicken und ziemlich bald vergessen. Für ihn war sie nur ein One–Night-Stand gewesen, wie jeder andere auch, mehr nicht.
Doch für sie war es mehr gewesen. Gerrit hatte sich als einfühlsamer Liebhaber erwiesen und nicht als der Macho, den sie erwartet hatte. Sie wünschte sich so sehr, dass sich zwischen ihr und Gerrit eine Beziehung entwickeln würde. Gestern hatte sie sich eingeredet, es wäre ihr egal, wenn nicht mehr daraus werden würde, doch sie hatte sich selbst belogen. Sie wollte so sehr, dass sich mehr aus dieser Nacht entwickeln würde, sie würde vieles dafür geben.
Sie hatte sich damals im Ferienlager in ihn verliebt und diese Liebe war nie verschwunden, auch wenn sie sich das eingeredet hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich deshalb immer mit diesen miesen Kerlen eingelassen, weil sie tief in ihrem Inneren wusste, dass keine andere Beziehung funktionieren würde. Tief in ihr drinnen wusste sie, dass ihr Herz nur ihm gehörte und, dass sie nur mit ihm leben wollte.
Plötzlich regte sich etwas neben ihr, Gerrit wachte auf. „Guten Morgen, Engelchen“, er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und ließ sich dann wieder zurück in die Kissen fallen. Zärtlich zog er sie in seine Arme und schmiegte sie eng an sich. Tränen traten ihr in die Augen, wieso tat er das. Wieso musste er sie so verletzen? Wieso schickte er sie nicht einfach weg und beendete es kurz und weniger schmerzvoll für sie?
Sie musste sofort weg, weg bevor es zu spät war. Geschickt befreite sie sich aus seiner Umarmung und stand auf. Hastig sammelte sie ihre Sachen zusammen und verschwand im Bad, wo sie weinend zusammenbrach. Heulend saß sie am Boden und fragte sich wieso sie sich bloß auf ihn eingelassen hatte.
So hier kommt dier letzte Teil, der Story! Viel Spaß beim Lesen!
Plötzlich ging die Tür auf und Gerrit spähte herein: „Darf ich.“ Alex schüttelte den Kopf und schrie ihn an: „Nein, hau ab. Ich will dich nicht sehen.“ Doch er tat genau das Gegenteil, er trat ein. Er ließ sich zu ihr auf den Boden gleiten und nahm sie in seine Arme, doch sie wehrte sich dagegen. Alex befreite sich und setzte sich auf den Teppich am anderen Ende des Raumes und vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Knien. „Was ist denn bloß los mit dir?“, fragte er sie besorgt.
„Das fragst du noch? Verlass das Badezimmer, damit ich mich endlich anziehen und verschwinden kann. Ich ertrage es nicht länger in deiner Nähe zu sein.“ Gerrit verstand sie nicht, er war total verwirrt und konnte sich nicht erklären wieso sie plötzlich so verändert war. „Bitte Alex, jetzt sag mir endlich was mit dir ist. Ich kann es nicht ertragen den Menschen den ich so furchtbar gern habe, leiden zu sehen.
Alex’ Kopf schoss in die Höhe und sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sie hatte ein „Dejà vue“. Sie kam sich genauso vor wie damals, vor so vielen Jahren, als er ihr seine Liebe gestanden und es dann widerrufen hatte. Sie wünschte sich zwar, dass er es diesmal ernst meinen würde, doch sie konnte ihm nicht glauben. „Hör auf mit diesem Unfug, ich kann es nicht mehr hören. Diesmal falle ich nicht darauf rein. Ich bin nicht mehr das naive 17 Jahre alte Mädchen, dass alles glaubt was man ihr erzählt.“
Doch Gerrit beteuerte, dass er es ernst meinte. „Alex, bitte du musst mir glauben. Ich habe mich damals während dieser beiden Wochen wirklich in dich verliebt, ich war nur zu feige gewesen es zuzugeben. Du hast doch das Foto gesehen. Hast gesehen wie sehr es vom vielen Anschauen, zerknittert ist. Jeden Tag habe ich es mir angesehen und mich gefragt, was aus uns geworden wäre, wenn ich den Mumm gehabt hätte zu meinen Gefühlen zu stehen. Weißt du wie oft ich abends wach in meinem Bett gelegen bin und mir vorgestellt habe, dass du neben mir liegen würdest. Wegen dir hatte ich jahrelang keine Freundin, manche hatten sogar die Befürchtung, dass ich auf Kerle stehen würde.“ Alex kicherte leise. „Ich habe sogar nach dir gesucht, aber leider nichts gefunden. Deine Nachbarn von damals haben mir erzählt, dass sich deine Eltern getrennt hätten und, dass ihr alle weggezogen wärt um alle schlechten Erinnerungen hinter euch zu lassen und nochmals neu anzufangen. Leider konnten sie mir nicht sagen wohin ihr übersiedelt seid.“ Alex starrte ihn ungläubig an, er hatte tatsächlich nach ihr gesucht. Sie war total gerührt.
„Ich war total verzweifelt, ich wollte dich unbedingt wieder sehen, ich war doch so verliebt in dich, doch niemand konnte mir helfen. Deshalb habe ich dann nach einigen erfolglosen Versuchen aufgegeben. Ich habe versucht dich zu vergessen, doch es gelang mir nicht wirklich.“
Langsam, um sie nicht zu sehr zu bedrängen, rutschte er ein Stück an sie heran und fuhr dann mit seiner Erzählung fort: „Weil ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen, habe ich nach einer Weile begonnen, mich mit anderen Mädels zu treffen. Mit ein paar hatte ich dann sogar die eine oder andere Beziehung. Es hat aber nie länger als ein paar Monate gehalten, denn mein Herz war bereits vergeben.“ Er stand auf ging zu ihr hinüber zog sie zu sich hoch und nahm sie in die Arme.
„Ich war so unendlich froh, dass wir uns gestern getroffen haben. Das Schicksal hat es gut gemeint und uns eine zweite Chance gegeben, die ich mir diesmal sicher nicht durch die Lappen gehen lasse. Diesmal werde ich sie ergreifen und sie mit beiden Händen fest halten, komme was wolle. Ich gebe dich nicht mehr her.“
„Soll das heißen, dass ich dir auch mehr bedeute als ein One-Night-Stand?“ Gerrit nickte und küsste sie zärtlich. „Viel mehr, sogar.“ „Heißt das, dass du mich nicht wegschickst und ich bei dir bleiben darf.“ Wieder nickte er und Alex fiel ein großer Stein vom Herzen. „Auf jeden Fall darfst du bleiben, ich bin doch nicht verrückt und lasse den Menschen, den ich so sehr liebe, wieder aus meinem Leben verschwinden.“ „Ach Gerrit, ich liebe dich doch auch. Ich hatte nur Angst, dass ich für dich nur eine Bettgeschichte gewesen bin. Das habe ich nicht ertragen und deshalb bin ich geflohen.“ „Ach Engelchen, wieso hast du denn nicht mit mir gesprochen, dann wäre das nicht passiert.“ Glücklich schmiegte sie sich in seine Arme und küsste ihn leidenschaftlich.