Ich melde mich auch mal wieder zurück mit einer neuen Story. Mal sehen wie sie euch gefällt. Würde mich über Kommis freuen.
Verschüttet
„Man. Meine schönen neuen Schuhe. Warum laufen wir eigentlich hier durch die Gegend? Gerrits Flamme ist doch verschwunden. Warum sucht er sie nicht?“, schimpfte Alex. „Reg dich nicht so auf Liebelein. Ich könnte mir auch besseres vorstellen, aber Job ist Job. „Gerrits Flamme“ wie du sie nennst ist offiziell als vermisst gemeldet worden und deswegen suchen wir sie jetzt. Gerrit hat sich schließlich freigenommen um sich um Kathrin zu kümmern. Komm gehen wir mal da in die Höhle rein.“, schlug Michael vor um im selben Moment laut zu schreien. „Maaaaaan. So eine scheiße. Demnächst möchte ich vorher informiert werden wohin wir fahren.“ Michael war in ein Schlammloch gelaufen und nun war sein Schuh braun und nicht mehr beige wie vorher. Am Morgen wurde er von Robert aus dem Schlaf geklingelt. Er, Michael, würde von Alex abgeholt werden und dann würden sie eine Freundin von Gerrit suchen. Diese war beim Joggen plötzlich verschwunden. Zumindest vermutete man das. Alex verkniff sich ein Lachen, denn sie wollte sich nicht mit Michael streiten. Schon gar nicht mitten in diesem Wald, fernab jeder Zivilisation. „Warum muss die auch hier joggen gehen? Kann die das nicht wie jeder andere auch im Stadtpark machen oder an der Isar lang?!“, regte sich Michael weiter auf. Alex grinste und legte eine Hand auf seine Schulter. „Komm Michael. Wir gehen da jetzt in die Höhle und sehen uns um. Wenn wir da nichts finden, dann gehen wir zurück zum Auto und fordern Verstärkung an. Das hat so oder so keinen Zweck. Der Wald ist einfach zu groß.“ Michael nickte versöhnlich. Die Aussicht auf ein baldiges Ende ihrer „Mission“ stimmte ihn schon fröhlicher.
Danke für die tollen Kommentare. Jetzt sind alle Gäste meines Bruders weg und ich kann euch schnell nen weiteren Teil präsentieren, bevor ich dann schnell ins Bettchen hüpfe:
„Ganz schön dunkel hier drin.“, meinte Alex und lief enger neben ihrem Kollegen her. „Kein Problem.“, grinste Michael und machte ein Feuerzeug an. Im ersten Moment war Alex erleichtert, doch dann stutzte sie. „Michael rauchst du wieder ?“, fragte sie. „Wie kommst du darauf?“, stellte Michael die Gegenfrage. „Na ja. Gerrit hat so was angedeutet. Er hätte dich erwischt oder so….und weil du das Feuerzeug in der Jacke hast.“ Michael lachte. „Ein guter Abenteurer ist auf jeden Möglichen und Unmöglichen Zwischenfall vorbereitet.“ Nun musste auch Alex lachen: „Und du bist natürlich ein guter Abenteurer. Schon klar.“ Sie liefen weiter in die Höhle rein, bis sie nach ein paar Minuten vor einer massiven Steinwand standen. „Komisch.“, sagte Michael. Alex zuckte nur mit den Schultern. „Lass uns wieder gehen. Hier kommen wir nicht weiter. Wenn die Vermisste hier wäre hätten wir sie sehen müssen. Wir sind immer gerade aus gelaufen und Abzweigungen haben wir auch nicht gesehen. Komm.“ Michael war sich immer noch nicht sicher. Er hatte ein komisches Gefühl, konnte es aber nicht beschreiben oder zuordnen. „Aber der Gang ist ziemlich breit. Der Feuerzeugschein reicht grade mal damit wir beide uns halbwegs erkennen können. Vielleicht ist rechts oder links doch noch ein Weg den wir nicht gesehen haben.“, meinte Michael. Alex seufzte. Manchmal ging ihr Michael auf die Nerven. Man musste wissen, wann man in einer Sache nichts mehr unternehmen konnte. Wann Schluss war. „Michael. Wir rufen Verstärkung und dann können wir die Höhle mit Scheinwerfern genauer unter die Lupe nehmen, okay?“, schlug Alex vor. Michael ließ sich auf diesen Kompromiss ein und die beiden gingen zurück. Doch nach ein paar Metern bebte die Erde unter ihnen. Instinktiv ließen sie sich auf den Boden fallen und schützen ihre Köpfe mit den Armen. Es gab einen Ohrenbetäubenden Lärm und dann war alles wieder still. Zu still. „Michael.“, fragte Alex zaghaft. „Michael?“ „Alex! Alles in Ordnung?“, fragte Michael. „Ja.“ Michael taste nach seiner Kollegin und nahm schließlich ihre Hand. Sie standen auf und gingen weiter Richtung Ausgang ohne ein Wort zu sprechen. „Wir müssen doch gleich da sein.“, sagte Alex verzweifelt. „Warum sehen wir noch kein Licht?“ Diese Tatsache beunruhigte Michael zwar auch, aber er sprach es seiner Kollegin zuliebe lieber nicht aus. „Wir sind auch gleich da. Keine Angst, Alex.“ Plötzlich schrie Alex auf und krallte sich an Michaels Jacke fest. „Was ist los?“, fragte Michael. Er hatte nichts sehen oder hören können. „Ich bin auf irgendetwas getreten und fast ausgerutscht.“, erklärte Alex mit zitternder Stimme. Michael ging in die Hocke und sah nach. Es war ein Stock. Ein bis zwei Meter lang. „Alex, du Glückskind.“, sagte er und stand auf. Er drückte Alex einen Kuss auf die Wange und zündete mit seinem Feuerzeug den Stock an. Nun hatten sie eine Fackel, mit der sie weitaus besser sehen konnten. Doch Michaels erster Impuls war, die Fackel ganz schnell wieder auszumachen. Das was er sehen konnte wollte er nicht sehen. Sie waren tatsächlich schon wieder am Ausgang. Dummerweise war der aber verschüttet, durch das Erdbeben. Riesige Felsbrocken versperrten den Ausgang. Sie saßen in der Falle. Hinten eine massive Felswand und vorne…im Prinzip das selbe.
Vielen Dank. So macht das posten/schreiben doch Spaß Jetzte folgen die ersten Probleme....
Alex hatte noch kein Wort gesagt. Sie starrte auf die Wand vor ihr. Es war schlimm. Schlimmer hätte es für sie nicht kommen können. Sie litt unter Klaustrophobie, aber daran wollte sie lieber nicht denken. Sie fühlte sich wie damals, als ihr ein verrückter Arzt ein unbekanntes Medikament gespritzt hatte. Tunnelblick. Sie konnte nur auf diese Mauer schauen. Um sich herum nahm sie nichts mehr wahr. Nur diese Mauer. Alles andere verschwamm zu einer dunklen Masse. Stimmen. Sie erinnerte sich noch genau. Michael und Gerrit hatten sie angesprochen. Sie gerüttelt und geschüttelt. Doch sie hatte nur das Echo weit entfernt gehört. Ganz weit weg. Und jetzt? Michael sprach mit ihr. Aber er war so weit weg. Sie fühlte sich nicht dazu in der Lage so laut zu schreien wie er, damit er sie verstand. Alles drehte sich. Schneller. Immer schneller. Michael fing sie auf. Das Feuer lag auf dem Boden und brannte munter vor sich hin. Er ließ sich mit ihr nieder und zog sie auf seinen Schoß. „Alex?“, flüsterte er leise. „Alex.“ Er strich ihr die blonden Haare aus dem Gesicht und küsste sie auf die Stirn. „Alex, wach auf.“ Langsam öffnete Alex ihre Augen und schaute im ersten Moment verwirrt um sich. Doch dann sah sie Michael und die Erinnerung traf sie hart. „Ich will hier raus.“, sagte sie sofort. „Michael! Ich will hier raus.“ Sie sprang auf und rannte auf die Mauer zu. Sie versuchte kleine Steine aus dem Geröll zu ziehen. Das ihre Arbeit nichts brachte und unter Umständen gefährlich war, bemerkte sie nicht. Michael schaute ihr eine Weile zu. Er hatte schon immer vermutet, dass Alex unter Platzangst litt, aber sie gab ihre Schwächen nicht gerne zu. Aber spätestens als sie die Höhle betreten hatte, wusste er, dass es so wahr. Alex drehe sich immer wieder heimlich um, aber Michael hatte es bemerkt. Er stand auf und ging auf Alex zu. „Hey…“ Er fasste sie an den Schultern und drehte sie zu sich. „Komm mit. Wir untersuchen die Höhle weiter, wir haben ja jetzt mehr Licht.“ Er nahm das Holz in die eine Hand und Alex Hand in die andere. Sie folgte ihm stumm und drückte seine Hand. „Hast du dein Handy dabei?“, fragte Alex nachdem sie eine Weile gelaufen waren. „Ach Alex, das funktioniert doch hier nicht.“, sagte Michael. „Schau nach. Schau gefälligst nach. Mach schon. Schau nach.“ Alex wurde wieder panisch. Sie wollte hier raus. Weg. Einfach weg. Michael zog sein Handy aus der Tasche und zeigte es Alex. Wie erwartet funktionierte es nicht. Die ersten Tränen liefen ihr über die Wange. Dann rannte sie los. Immer gerade aus. Sie stoppte erst vor der Wand, vor der sie vorher schon gestanden hatten. Ihren erhitzten Kopf lehnte sie gegen die kühlen Steine. Dann fing sie hemmungslos an zu weinen und ließ sich auf den Boden sinken. Sie zog die Beine an und machte sich so klein wie möglich. Dieser Trick hatte auch als Kind schon funktioniert, wenn sie in ihrem Zimmer schlafen sollte und die Türe angelehnt war. Je kleiner sie war, desto größer war der Raum.
Habe nur einen kleinen Kritikpunkt. Klaustrophobie und Platzangst sind nicht die gleiche Phobie.
ZitatUmgangssprachlich wird Klaustrophobie meist fälschlicherweise als Platzangst bezeichnet. Damit wird ausgedrückt, dass man in der gegebenen Situation zu wenig Platz hat. Als Fachbegriff wird mit Platzangst allerdings die Agoraphobie als "Angst vor öffentlichen Plätzen" bezeichnet,...
Quelle: Wikipedia
Ansonsten bin ich sehr begeistert von deiner Story. Kann es kaum erwarten bis du die nächsten Teile posten wirst.
Vielen Dank für das Kommi & danke dir, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Da haben wir wohl unterschiedliche Quellen. Ich hab das extra nochmal nachgeschaut ob das stimmt und hab das halt so rausgefunden. Meine Mama leidet auch dadrunter, deswegen...Wenn euch das nicht allzusehr stört würde ich das erst mal so stehen lassen und das nachträglich ändern. Recherchier das dann mal genauer, wie des jetzt so ist. (Will dir damit nicht zu nahe treten&sagen du lügst.)
Als Michael sie fand, bot sich ihm ein jämmerlicher Anblick. Es tat ihm weh, Alex da so sitzen zu sehen. Ein Häufchen Elend. Sie zitterte stark und weinte. Sie schlang ihre Arme so fest um ihre Beine, dass ihre Knöchel schon weiß hervortraten. „Alex.“, sagte Michael leise und kniete sich neben sie. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und sie zuckte erschrocken zusammen. Als sie ihn ansah, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Ihre Augen glänzten und ihr Blick war so voller Angst und Panik, das ihm augenblicklich auch ganz mulmig wurde. Er nahm sie in den Arm und drückte sie ganz fest an sich. Er spürte wie ihr Herz schlug und sie Schutz in seinen Armen suchte. Sie versteckte ihr Gesicht und versuchte an nichts zu denken. „Ich verspreche dir, wir kommen hier raus. Ganz bestimmt. Sie finden uns.“, sagte er mit fester Stimme. Alex musste daran glauben, sonst würde sie wahnsinnig werden. „Wir müssen doch morgen feiern.“, flüsterte er in ihr Ohr. Dieser Gedanke zauberte ein kaum sichtbares Lächeln auf Alex Gesicht, das Michael aber spüren konnte. Ja, sie würden morgen feiern. Ganz bestimmt. Sie konnten morgen früh bestimmt mit den Kollegen ihr Jubiläum feiern. 10 Jahre. 10 wunderschöne, lange Jahre kannten sie sich schon. 10 Jahre retteten sie sich gegenseitig. Bei ihrem Beruf, war es ein kleines Wunder das sie 10 Jahre zusammenarbeiteten. Es war so gefährlich. Aber Alex wusste, dass sie sich immer auf Michael verlassen konnte. Michael ließ sich manchmal zwar für ihren Geschmack zu viel Zeit, aber er kam doch immer rechtzeitig. Darauf konnte sie sich verlassen. Selbst als sie unter einer Meter dicken Schneeschicht in Österreich vergraben lag, weil sie ihren Dickschädel durchsetzen musste, war Michael da gewesen. Er hatte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um Alex zu finden. Lebend. Und wenn Michael nun sagte, dass sie morgen feiern würden, dann hatte er Recht. Sie würden rauskommen. Ihre Kollegen würden sie retten. Michael log sie nicht an. Nie. Robert würde sie finden.
Michael merkte, dass Alex sich ein wenig entspannte. Er nutze die Gelegenheit um Alex abzulenken. „Weißt du….morgen…da wird unser Tag, Alex. Wir lassen ihn uns durch nichts und niemanden vermiesen. Nur du und ich. Morgen früh werden wir mit den Kollegen im K11 mit ein bisschen Sekt anstoßen und dann lassen wir die Arbeit Arbeit sein und wir zwei Seilen uns ab. Sollen die Kollegen doch die Arbeit machen. Wir machen uns einen schönen Tag und tun wozu wir Lust haben. Was hältst du davon?“ Alex lächelte ihn an. „Ja. Das machen wir. Nur du und ich.“ Michael gab ihr einen Kuss auf die Haare. „Gehen wir wieder nach vorne? Ich glaube das ist besser.“ Alex nickte und stand auf. Während sie liefen, drückte sie sich eng an Michael. Er strahlte soviel Ruhe aus. Sie liefen nebeneinander her bis Michael plötzlich stehen blieb. „Was ist?“, fragte Alex entsetzt. „Schau, hier ist ein Gang. Lass uns mal reingehen.“, sagte Michael. Er deutete auf einen schmalen Gang rechts von ihnen. Alex nickte zaghaft und sie quetschten sich durch die Lücke. Nach wenigen Metern mussten sie allerdings seitwärts gehen, da der Gang immer schmaler wurde. „Stop. Wir drehen um Alex. Das wird zu eng. Ich komme gleich nicht mehr weiter und bleibe stecken. Es bringt uns zwar auch nicht raus, aber ich denke es ist besser wenn ich bei dir bin.“, sagte Michael. Alex nickte und drehte auf der Stelle um. Der Gang war ihr so oder so nicht ganz geheuer. Nach ein paar Schritten wusste sie auch warum…. Sie schrie los und Michael hielt sich aus Reflex die Ohren zu. „Was ist los, Alex?“, fragte er. „Ratten!!!!!!!!!“ Alex war eine dicke schwarze Ratte über die Füße gelaufen. Wusste der Himmel wo sie herkam. „Michael ich will hier weg.“ Innerlich fluchte Michael. Alex musste ruhig bleiben. Wenn sie noch mal einen solchen Lagerkoller bekam, würde er es deutlich schwerer haben sie wieder zu beruhigen. „Ruhig bleiben Alex. Wir gehen jetzt erst mal wieder zurück und dann sehen wir weiter.“ Alex nickte stumm und quetschte sich weiter vorwärts. Als sie endlich wieder am „Ausgang“ waren, ließen sie sich erschöpft auf den Boden fallen. Alex lehnte sich an Michael und versuchte entspannt durchzuatmen. „Hab ich mich jemals über meine Größe oder Oberweite bei dir beschwert?“, fragte sie. Michael stutzte im ersten Moment und fing dann an zu lachen. „Warum fragst du?“ „Stell dir vor ich wäre so groß wie Gerrit und hätte Ti…eine Oberweite größer als D . Meinst du ich hätte die Tortour gerade überlebt?“ Michael lachte wieder. „Das wäre blöd gewesen, dann wärst du irgendwann stecken geblieben und ich hätte dumm dagestanden. Ich hätte die falsche Figur um noch viel weiter vorzugehen und du die falsche um umzudrehen.“ Alex grinste ihn an. „Wenn ich mich jemals wieder über so etwas beschwere kneif mich, okay?“ „Liebend gerne.“, grinste Michael. Alex kuschelte sich wieder in Michaels Arme und murmelte eine Beleidigung, die nach Blödmann klang an seine Brust. Nach einer Weile seufzte Michael tief. Sein Kopf ruhte auf dem seiner Kollegin und gedankenverloren streichelte er ihren Nacken. „Michael du hast den Job.“, murmelte Alex. „Was?“, verwirrt unterbrach Michael seine Gedanken und die Streicheleinheiten für Alex. „Nicht aufhören.“, beschwerte sie sich auch gleich. „Ich hab gesagt du hast den Job. Ich werde ganz müde wenn du mich so verwöhnst. Mir krault nie jemand den Nacken. Und ich hab doch in letzter Zeit so Probleme beim Einschlafen, besonders bei Vollmond. Du kommst einfach und streichelst mir den Nacken bis ich schlafe.“ „Und dann?“ „Dann gehst du wieder.“, lächelte Alex. Michael lachte. „Das könnte dir so passen.“ „Wieso? Erinnerst du dich nicht mehr daran, dass Robert mich mal „Stute“ genannt hat. Er hat dich doch mal gefragt ob du „eure Stute“ mal wieder striegelst, wobei du mir nur Stroh aus den Haaren gezupft hast.“ Michael brummelte eine Bestätigung und ärgerte sich gleichzeitig wieder über Roberts Kommentar. Alex hatte wirklich Stroh im Haar gehabt. Warum glaubte ihm das keiner? „Pferde muss man auch regelmäßig striegeln. Dann kannst du mir doch mal ab und zu den Nacken kraulen…Als kleiner Freundschaftsdienst sozusagen.“, grinste Alex. „Du hörst dich an wie ein Verbrecher.“, lachte Michael. „Ich hab außerdem keine Lust auf dumme Kommentare von den anderen.“ „Die sind mir egal.“, murmelte Alex. Michael hatte seine Streicheleinheiten wieder aufgenommen und so wurde sie wieder schläfrig. In letzter Zeit schlief sie wirklich schlecht. Nach wenigen Minuten war sie dann auch eingeschlafen. Michael seufzte erleichtert auf. Wenn Alex ein paar Stunden durchschlief, musste sie nicht all zu lange Zeit wach in der Höhle verbringen.
Während Alex vor sich hin schlummerte, dachte Michael an seinen Sohn. Mike war 16 und sein ganzer Stolz. Er hatte viele Fehler in seinem Leben gemacht, doch Mike zeigte ihm immer wieder, dass er doch nicht alles falsch gemacht hatte. Auf der anderen Seite…er hatte Mike schon so lange nicht mehr gesehen. Klar telefonierten sie hin und wieder miteinander, aber er vermisste seinen Sohn. Er hätte Mike gerne mal wieder in den Arm genommen und irgendetwas mit ihm gemacht. Fest nahm er sich vor, seinen Sohn anzurufen und einzuladen wenn er hier wieder rauskam. Während er an seinen Sohn dachte, wurde er immer trauriger. Einsamer. „Ich bin so alleine.“, dachte er. Wenn Mike da war ging es ihm gut. Sie hatten Spaß und lachten. Dann dachte er nur an die Sonnenseiten des Lebens und nichts schlechtes traf ihn. Dieses Gefühl hatte er sonst nur bei Alex. Er mochte Gerrit&Robert. Sie waren seine Freunde, er verstand sich mit ihnen, aber meistens waren sie für ihn nicht mehr als Kollegen und Kumpanen zum Bier trinken. Mit Alex war alles anders. Er vertraute ihr blind und würde alles für sie tun. Und mit einem Mal traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag in de Nacken. Alex war es. Alex war die Frau nach der er sich die ganzen Jahren sehnte. Er wollte nicht mit irgendeiner Frau alt werden, sondern mit Alex. Er wollte sich nicht bei irgendeiner Frau sicher und geborgen fühlen. Er wollte Alex an seiner Seite. Niemand anderen. „Scheiße!“, sagte er und seufzte. „Was ist?“, murmelte Alex verschlafen. Erschrocken zuckte Michael zusammen. Hoffentlich hatte er nicht die ganze Zeit laut gedacht. „Hab ich dich geweckt?“, fragte er vorsichtig. Alex brummelte etwas in sein Hemd. Hieß das ja oder nein? „Tschuldige’“, sagte Michael also einfach und seufzte wieder. Nun war Alex hellwach. „Michael! Warum seufzt du die ganze Zeit rum? Was ist los? Du kannst doch mit mir reden. Jetzt ist die perfekte Gelegenheit. Keiner kann weglaufen.“ Michael zögerte. Er konnte Alex nicht sagen was er für sie fühlte. Sie brauchte ihn. Wenn sie nicht ihn verliebt war, dann konnte er sie nicht mehr beruhigen. „Alex….das kann ich dir nicht sagen. Ich kann dich nicht mehr beruhigen wenn du es weißt.“, erklärte er. Alex schaute ihn verwirrt an, doch dann fiel ihr wieder ein das sie ja festsaßen. „Danke das du mich dran erinnerst. Ich hatte vergessen, dass wir festsitzen. Sag schon. Bist du ein Vergewaltiger oder Mörder?“, fragte sie. „Ach was. Ich….“ Michael atmete noch einmal tief durch und brachte dann die Worte hervor die das Ende oder das Glück bedeuten konnten. „Ich liebe dich, Alex.“ Etwa 5 Minuten schaute Alex Michael mit ausdruckslosem Gesicht in die Augen. Sie war gewillt den Kontakt nicht abzubrechen. Michael erhoffte sich eine Antwort, also erwiderte er den Blick, doch irgendwann konnte er nicht mehr. Er schaute auf den Boden und bereitete sich innerlich darauf vor, dass Alex sich von ihm entfernte. „Wann hast du das gemerkt, Michael?“ fragte Alex nüchtern. „Ich….gerade eben, um ehrlich zu sein.“ Alex nickte. „Das ist gut.“ „Wie gut?“, fragte Michael verwirrt. Alex grinste. „Vor einem Monat haben Robert, Gerrit und ich eine Wette abgeschlossen. Man Michael ich bin schon so lange in dich verliebt und immer wenn ich versucht habe dir das zu zeigen, hast du das als Freundschaftliche Geste gesehen. Ich war völlig verzweifelt, weil ich nicht mehr wusste wie ich dir meine Gefühle klar machen soll. Dann hab ich es in meiner Not Gerrit und Robert erzählt. Dann haben wir gewettet. Ich sollte einfach nichts mehr machen. Gerrit meinte: „Man merkt oft erst, dass einem Dinge oder Personen fehlen, wenn sie nicht mehr da sind.“ Ja und dann hab ich alle Näherungsversuche eingestellt. Robert meinte, du merkst das nach 6 Wochen, also von heute aus gesehen in zwei. Gerrit hat dir mehr zugetraut. Er meinte du schaffst das in zwei Wochen, also vor zwei Wochen. Jetzt stecken wir aber in der Mitte fest….Das heißt ich werde zweimal zum Essen eingeladen.“ Michael wusste nicht was er sagen sollte. Alex liebte ihn, aber er hatte es nie bemerkt. Und es wurden sogar Wetten auf sie abgeschlossen. „Michael, jetzt küss mich endlich. Du kannst später immer noch nachdenken.“, maulte Alex. Michael grinste, denn das klang schon wieder sehr nach seiner Alex. Und wenn sie ihm schon so offensichtlich die Erlaubnis gab, musste er das auch nutzen.
Einige Stunden später saß Alex auf Michaels Schoß und kuschelte sich in seine Arme. „Michael. Wie lange dauert das noch. Das kann doch nicht sein. Vermissen die uns gar nicht? Wir sitzen schon mindestens gefühlte 3 Wochen hier drin.“, sagte Alex. Michael gab seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn. „Wir kommen hier wieder raus. Keine Angst. Wir waren doch um 2 mit dem Staatsanwalt verabredet. Wenn wir nicht auftauchen werden die den Wald durchkämmen und dann sehen sie auch die Höhle. Dann denken sie sich bestimmt, dass wir hier fest sitzen….“ „Ich hoffe du hast Recht.“, seufzte Alex. „Ich habe immer Recht, Kollegin.“, grinste Michael. Doch Alex schaute ihn nur entrüstet an. „Kollegin???“ „Mein Schatz.“ Alex lächelte und küsste Michael sanft. „Ich liebe dich.“ Sie küsste ihn erneut und grinste dann. „Wie vertreiben wir uns jetzt die Zeit?“ „Was schlägst du denn vor?“, fragte Michael scheinheilig. „Och….“ Alex zupfte an Michaels Hemd rum und küsste ihn dann leidenschaftlich. „Spontan würden mir da so einige Dinge einfallen….“
Hallöchen! Ich muss sagen, coole Story...die gefällt mir, wobei man das Liebesgeständnis noch n bisschen hätte hinauszögern können, das kam nun so holterdiepolter!!! Aber trotzdem ist die Story gut geschrieben...der Ablauf ist interessant beschrieben und die Höhle komt echt unheimlich rüber,da möchte ich auch nicht festsitzen! Bin gespannt, wie es weiter geht! LG Tan
Vielen Dank. Ich werde die Geschichte dann nochmal durchgehen und gucken ob ich das ändern kann. Hier geht es weiter.
Ein paar Stunden später saß Alex immer noch bzw. schon wieder frierend auf Michaels Schoß. In der Ferne hörten sie plötzlich Hundegebell. „Michael, hörst du das? Das sind bestimmt die Kollegen…“ In der Tat war das Gebell nach einigen Minuten direkt vor ihrer Nase. Getrennt waren sie „nur“ durch die Steine. Dumpfe Stimmen klangen zu den Verschütteten rüber. Alex sprang auf. „Hallo. Hilfe! Robert? Wir sind hier drin. Hilfeeeeee!“ „Alex, das hat keinen Sinn. Sie hören uns nicht. Aber sie retten uns bestimmt, wenn die Hunde angeschlagen haben.“, meinte Michael und zog Alex wieder auf seinen Schoß. Alex seufzte. „Ich kann nicht mehr. Michael, bitte. Ich will hier raus. Einfach nur raus.“ „Du musst jetzt ruhig bleiben. Ich weiß ich hab gut reden, aber…Alex vertrau mir. Bald sind wir wieder frei. Keine Angst. Ich bin so stolz auf dich. Am Anfang hab ich mir ein bisschen Sorge gemacht, weil ich nicht wusste wie ich dir helfen soll mit deiner Angst. Aber, wirklich brauchen tust du mich nicht. Wenn ich Klaustrophobie hätte, ich glaube ich würd’ vor die Wand rennen. Es sind nur noch 2, 3 Stunden. Bitte Alex.“, redete Michael ihr zu. Alex schluchzte. „Ich bin überhaupt nicht so stark wie du denkst. Am liebsten würde ich aufspringen und irgendetwas tun, aber ich zwinge mich sitzen zu bleiben…ich will nicht das du denkst das ich total hysterisch und bescheuert bin. Wenn du nicht da wärst….“ Michael schaute seine Freundin entsetzt an. Nie würde er so über sie denken. Außerdem hatte sie doch diese Angst, da war es nur verständlich wenn sie so reagierte. „Ich würde nie so denken, Alex. Es ist doch nichts schlimmes wenn man eine Phobie hat. Jeder hat Angst vor irgendetwas und bei manchen ist das halt schlimmer. Dann kann man aber etwas dagegen unternehmen…..Hörst du das?….Ein Bagger oder so.“ „Mir ist egal was es ist, Hauptsache es geht schnell.“, meinte Alex.