Soooo...eine weitere Übersetzung von mir. Manchen Leuten ist sie vielleicht schon von ff.de her bekannt. Die Autorin dieser Story ist die fantastische everytimeyougo und sie hat mir erlaubt, alles zu übersetzen, was sie so schreibt, wenn ich will. Da hab ich mich gleich mal an diese Geschichte hier gemacht. Natürlich mal wieder HAMERON. (Als würde ich was anderes schreiben...) _______________________________
Es ist ein wunderschöner Herbsttag, sonnig und warm, die Schwüle des Sommers nur eine verblassende Erinnerung. Einige leuchtend bunte, fallende Blätter tanzen in der leichten Brise, ehe sie in der Mitte einer ruhigen Wohnstraße landen. Eine weibliche Joggerin biegt um die Ecke und sprintet los, als sie ihren einladenden Vorgarten ein paar Häuserblocks entfernt entdeckt. Schritt, Schritt, Schritt; eins, zwei, drei, zählt sie rhythmisch im Kopf und wird langsamer, bis sie nur noch normal geht, als sie nur ein paar Gebäude von ihrem Zuhause entfernt ist. Als sie das Reihenhaus erreicht, nimmt sie die Abkürzung über das Gras und bricht auf der Türschwelle in einem Haufen zusammen. Sie packt eine Wasserflasche, die sie klugerweise draußen gelassen hat, schraubt den Deckel ab und trinkt einen Schluck. Es ist ein wenig warm, nachdem es eine Weile außerhalb des Kühlschranks war, aber es tut seine Arbeit genausogut. Sie wischt sich den Mund mit dem Handrücken ab, stellt das Wasser weg und zieht ihren iPod heraus. Sie hat Jazz gehört, etwas, was sie nur noch selten tut, weil es sie an ihn erinnert. Heute war es irgendwie in Ordnung. Sie nimmt an, dass die Zeit ihr endlich die emotionale Heilung bringt, die die Entfernung ihr nicht geben konnte. Sie konzentriert sich darauf, ihre Atmung auf ein normales Level zu senken, lehnt sich auf ihre Ellenbogen zurück und reckt das Gesicht zur Sonne. Sie war schon immer gerne draußen und sie ist erneut froh, in einem Gebiet zu leben, wo sie das ganze Jahr lang draußen laufen kann. Das ist es, was sie an ihrer neuesten Heimatstadt am liebsten mag. Sie hatte ein Laufband wo sie einst lebte, aber es war einfach nicht das selbe. Natürlich hatte ihre alte Stadt auch gute Seiten, aber sie versucht, nicht mehr an diese zu denken.
Sie beschließt, hineinzugehen, zu duschen und dann den Rest des Tages in ihrem kleinen Garten mit einem guten Buch zu verbringen. Sie benutzt das Geländer, um sich von den Stufen hochzuziehen, und streckt sich einige Male schnell, ehe sie nach drinnen eilt. Als sie gerade die Tür aufziehne will, bemerkt sie die Ecke eines weißen Umschlags, der aus dem Briefkasten ragt, welcher an der Hauswand angebracht ist. Da sie von Natur aus Optimistin ist, fühlt sie jedes Mal eine Welle der Erwartung, wenn sie ihre Post durchsieht. Man weiß nie, was man findet - eine Einladung zu einer Party, einen Dividendenscheck für einige längst vergessene Investitionen, einen Brief von einem alten Freund. Sie ist pragmatisch genug, um zu wissen, dass der Umschlag höchstwahrscheinlich eine Rechnung ist - allerdings keine überfällige, dazu ist sie viel zu gut organisiert - doch die Hoffnung auf etwas Interessantes ist immer da. Sie öffnet den Briefkasten, greift hinein und zieht nicht einen, sondern mehrere Briefe heraus. Sie öffnet die Tür und betritt den kleinen Eingang, während sie Umschlag für Umschlag durch die Post sieht. Sie bemerkt den dünnen, weißen Umschlag nicht, der in einer starken, schwarzen Schrift adressiert ist und zwischen den Seiten eines Flyers herausrutscht, als die Post auf dem Tisch landet.
Leise summend kommt die frisch geduschte, junge Frau die Treppe hinunter, einen Krimi in der Hand und eine Sonnenbrille in den Haaren. Sie geht in die Küche, da sie entschieden hat, dass eine Tasse Tee und ein Blaubeermuffin die perfekten Begleiter für ihr Buch wären. Als sie die Post auf dem Tisch sieht, erinnert sie sich an den Brief ihrer Nachbarin und beschließt, ihn zu ihr zu bringen, bevor sie sich einen faulen Tag macht. Sie greift nach dem blassblauen Umschlag, von dem sie weiß, dass er nicht zu ihr gehört, erstarrt jedoch mitten in der Bewegung, als sie sieht, was sie bei ihrem vorherigen Durchgehen der Post übersehen hat. Ein Umschlag, geschmückt mit einem bekannten Logo. Fette, schwarze Druckschrift. Eine Briefmarke aus Jersey. Er. Ein Brief...von ihm.
Nachdem sie von ihrer kurzen Brieflieferung zurück ist, macht sie sich einen Tee und schlüpft durch französische Türen auf ihre kleine Veranda. Sie stellt die Tasse und das Buch auf den kleinen Tisch und setzt sich in ihren Liegesessel. Sie hat beschlossen, den Muffin erst mal wegzulassen; ihr Magen fühlt sich ein wenig ungemütlich an. Sie zieht den Brief zwischen den Buchseiten hervor und streicht mit dem Finger über seine Beschriftung. Hat sie ihren Namen je zuvor in seiner gewohnten Schrift gesehen? Sie ist nicht sicher, aber sie glaubt es nicht. Warum hat er ihr geschrieben? Woher kennt er überhaupt ihre Adresse? Sie grinst ein wenig über den letzten Gedanken; natürlich hätte er seine Methoden, ihre Adresse herauszufinden, wenn er sie wissen will. Aus ihrer Personalakte, wenn es keinen anderen Weg gibt. Aber warum sollte er sie wollen? Sie haben nicht mehr miteinander gesprochen, seit dem Abend, an dem sie gekündigt hat...
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Monate zuvor...
Sie geht nach seiner Rede, die keine war, zu seinem Apartement. Er versucht, einen Witz zu machen, aber die Stimmung im Raum ist alles andere als heiter. Sie sagt, was zu sagen sie gekommen ist.
"Sie müssen nicht mehr überlegen, wen Sie feuern sollen. Ich gehe."
"Warum? Ist das wieder eine noble, selbstaufopfernde Geste?," fragt er. "Versuchen Sie, Foreman zu beschützen?"
Wollte er ihr damit sagen, dass es Foreman wäre und nicht sie? War es überhaupt noch wichtig? "Nein."
"Also ist das nur, 'Feuern Sie mich nicht, ich kündige'."
Sieht er nicht, dass er ihr keine andere Wahl gelassen hat? "Ich beschütze mich selbst. Sie haben mich gefragt, warum ich Sie gerne mag. Sie sind aggressiv und unhöflich, aber ich dachte, alles was Sie machen, tun Sie, um den Menschen zu helfen. Aber ich lag falsch. Sie tun es, weil es richtig ist."
Den Tränen nah streckt sie die Hand aus. Er wirft ihr einen kurzen Blick zu und schaut dann weg. Sie denkt, dass sie in diesem Moment für ihn aufgehört hat zu existieren. Sie zieht die Hand zurück. "Ich sehe nur zwei Wege, wie ich alles bewältigen kann. Einer liegt in meiner Macht. Zu gehen. Auf Wiedersehen, House."
Sie geht zur Tür hinaus.
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Sie hat keine Zeit damit verschwendet, einen neuen Job zu finden, eine neue Stadt, ein neues Leben. Das vorherige hinter sich zu lassen, war einfacher, als erwartet. Sie vermisst die Stadt nicht, oder ihre kleine Wohnung, oder ihre Kollegen, nicht wirklich. Manchmal vermisst sie den Job, die Puzzle, ihn. Ihr neuer Job bietet nicht die gleichen Herausforderungen, doch im Moment reicht er ihr. Ihr neuer Chef ist zuvorkommend und langweilig, keine Bedrohung für ihre gefühlsmäßige Gesundheit. Sie nimmt an, dass sie glücklich genug ist und sie hat eindeutig weniger Stress in ihrem Leben. Doch jetzt scheint es, als wäre ihre Vergangenheit zurückgekommen, um sie heimzusuchen. Sie schnaubt. Mensch, Allison, sehr melodramtisch, was? Mach einfach den verdammten Umschlag auf. Sie folgt ihrem eigenen Rat, schiebt einen Finger unter die Lasche und trennt sie schnell von der Fläche, auf die sie geklebt wurde. Sie zieht ein einzelnes, gefaltetes Blatt Papier heraus. Sie schließt die Augen und atmet tief durch, ehe sie die Seite auseinanderfaltet. Einige Sekunden vergehen, ehe sie die Augen öffnet und liest:
Cameron,
wo ist der verdammte Zucker?
Anstatt mit seinem Namen zu unterschreiben, hat er die Seite verziert, indem er den selbstfärbenden Stempel benutzt hat, den sie selbst angefordert hat, als sie anfing, seine Post zu beantworten.
Sie liest den Brief erneut und dann noch ein drittes Mal, nicht ganz sicher, was sie denken soll. Ihr Mund formt sich zu einem unabsichtlichen Lächeln. Als sie ihn das fünfte Mal gelesen hat, grinst sie breit. Sie legt den Brief vorsichtig auf den Tisch, unter das Buch, damit er nicht weggeweht wird, und eilt ins Haus, auf der Suche nach Briefpapier.
Als sie zurück kommt, schreibt sie eine schnelle Antwort und faltet das fröhliche gelbe Papier in Drittel. Sie zögert, als sie die Seite in den passenden Umschlag stecken will. Langsam faltet sie das Papier auf und durchdenkt alle möglichen Folgen dessen, was sie gerade tun will. Sie kommt zu einer Entscheidung, fügt unten an der Seite noch einige Worte hinzu, faltet den Brief wieder zusammen und steckt ihn in den Umschlag. Schnell verschließt sie ihn, ehe sie es sich anders überlegen kann. Sie adressiert den Umschlag aus dem Gedächtnis heraus - witzig, was einem so im Kopf bleibt - und geht wieder hinein, dieses Mal auf der Suche nach ihren Schuhen und Schlüsseln. Sie wird jetzt gehen und ihn abschicken, bevor sie Zeit hat, darüber nachzudenken. Außerdem wird er ihn vermutlich nie lesen. Sie weiß ja, wie er es mit der Post hält. ____________________________
Das war Kapitel eins. Eure Meinung ist immer willkommen. Hameron never dies, egal was die Drehbuchautoren sagen, daher werd ich hier weitermachen, bis mir die Stories ausgehen...hehe. lg, Isi =)
Nur, weil Hameron zur Zeit im Abschwung ist, heiß das nicht, dass ich irgendwann mal mein Ship aufgebe...hehe...und weiter gehts. Die Story hat 12 Kapitel, so lange werdet ihr das jetzt ertragen müssen... __________________
Da er nichs mehr will, als ein paar ruhige Minuten, ignoriert der Arzt die Forderungen seiner Untergebenen nach Aufmerksamkeit. Er betritt sein Büro, schließt die Tür ab und zieht die Blenden zu. Er hat Schmerzen, doch das ist nichts neues und es ist nicht der Grund, warum er die Einsamkeit sucht. Wenn man ihn nach dem Grund fragen würde, ist er nicht sicher, ob er einen nennen könnte, aber zum Glück für ihn hat er eine Altersstufe erreicht, wo er seine Launen nicht länger begründen muss. Nicht, dass er das überhaupt jemals getan hätte. Er geht hinüber zu seinem Schreibtisch, entschlossen, seinen iPod anzuschließen und sein sogenanntes Leben für eine Weile zu vergessen. Sein Stock rutscht und er knallt im Vorbeigehen unbeholfen gegen die Ecke des Schreibtischs. Er flucht, als eine Schmerzwelle durch sein schlechtes Bein rast.
Scheiße Scheiße Scheiße
Er sinkt in seinen Stuhl, reißt eine Schublade auf und wühlt darin nach einer Pillendose. Er nimmt den Deckel ab, schluckt schnell mehr, als er sollte, und wirft sie dann zurück in die Schublade. Er lehnt sich in seinem Stuhl zurück, schließt die Augen und wartet darauf, dass der Schmerz auf ein erträgliches Maß zurück geht. Als er seine Augen schließlich wieder öffnet, ist das erste, was er sieht, ein Berg an Umschlägen, Magazinen und anderen Papieren auf dem Boden. Sie müssen von seinem Schreibtisch gefallen sein, als er dagegengestoßen ist. Er denkt darüber nach, sie für die Putzleute liegen zu lassen, aber er weiß, dass sie einfach wieder auf seinem Tisch enden werden, wenn er das tut. Er rollt seinen Stuhl zum Mülleimer, packt ihn und rollt hinüber zu dem Durcheinander auf dem Teppich. Er lehnt sich vor, schnappt einige Handvoll Papier und steckt sie in den Mülleimer, ohne sie überhaupt anzusehen. Wegen seiner Unaufmerksamkeit übersieht er ihn fast: den sonnengelben Umschlag, der in einer bekannten, verschlungenen Handschrift an ihn adressiert ist. Er rettet ihn aus dem Müll und rollt zurück zu seinem Schreibtisch, vergisst seinen Aufräumversuch. Er ist überrascht, dass sie ihm geantwortet hat. Selbst, als er die Notiz, die er ihr geschrieben hat, in den Briefkasten geworfen hat, war er beinahe sicher, dass sie nicht antworten würde. Nach dem Abend, an dem sie gekündigt hat, war er ziemlich sicher, dass sie ihn hasste, und natürlich hatte sie keine Ahnung, dass er versucht hatte, es wieder gut zu machen...
Monate zuvor...
Er kämpft, als er die Treppen ihres Wohnhauses nach oben steigt. Es ist genau sein Glück, dass sie in einem Gebäude ohne Aufzug wohnt; vielleicht hätte er einfach anrufen sollen. Nein, denkt er, er schuldet ihr wenigstens diese Anstrengung. Und vielleicht noch etwas mehr. Als er ihre Tür erreicht, klopft er mit dem Stock dagegen. Nichts. Er klopt noch einige Male, wobei er immer lauter wird, ehe er seine Geduld komplett verliert und ruft, "Cameron, machen Sie die verdammte Tür auf."
Er hört, wie sich eine Tür hinter ihm öffnet und wirbelt herum, bereit, seinen Frust an der armen Seele auszulassen, die das Pech hat, in der Nähe zu sein. Er öffnet den Mund, um Informationen über Camerons Aufenthaltsort zu verlangen, fängt sich aber, als sich herausstellt, dass die Nachbarin eine kleine, silberhaarige, ältere Frau ist. Er kann sie nicht anschreien, sie sieht aus wie seine Großmutter. Verdammt.
"Falls Sie nach Allison suchen," sagt die Nachbarin, "die wohnt hier nicht mehr. Sie ist vor ein paar Tagen umgezogen." Sie neigt den Kopf zur Seite und sieht ihn an. "Sie sind Allison`s Boss, nicht wahr? Sie hat mir von Ihnen erzählt; dass Sie groß und gutaussehend währen und wunderschöne blaue Augen hätten. Wie ich sehe, hat sie nicht übertrieben."
"Ah, richtig. Bin ich. Ihr Boss, meine ich. Allerdings schätze ich, es war das, was mich verraten hat...," sagt er und wedelt mit dem Stock, "...mehr als die Augen."
"Neiiiin, ich denke nicht. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie je erwähnt hat, Sie wären behindert," erwidert die Frau, nachdem sie dieser Sache offenbar einige Überlegung geschenkt hat. "Ich bin überrascht, dass Sie Ihnen nicht gesagt hat, dass sie umzieht. Sie hält sehr viel von Ihnen. Und...," sie sieht den Gang hinauf und hinunter, um sicher zu gehen, dass sie alleine sind, "...ich glaube, sie steht auf Sie," beendet sie, ihre Stimme auf ein Flüstern gesenkt.
Er kichert. "Was Sie nicht sagen. Sie wissen nicht zufällig, wo sie hingezogen ist, oder?" Er ist sicher, dass sie nicht weit weg sein kann. Vermutlich hat sie nur beschlossen, eine kleinere Wohnung zu nehmen, weil sie glaubt, sie wäre arbeitslos.
"Nein, ich fürchte nicht. Alles was sie sagte war, dass sie irgendwo hin geht, wo es wärmer ist. Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt wusste, wo sie hingeht. Sie hat Ihnen gesagt, dass sie ihren Job aufgibt, nicht wahr? Sie schien so ein verantwortungsbewusstes Mädchen zu sein."
Er fühlt sich, als hätte man ihm in den Magen geschlagen. Sie ist weg? Hat sie ihm nicht zugetraut, das zu regeln? Eine Stimme in seinem Kopf antwortet: Warum sollte sie? Die ganze Sache war von Anfang an deine Schuld. Die Stimme klingt verdächtig nach seinem besten Freund. Er sagt ihm in Gedanken, dass er die Klappe halten soll.
"Jaah. Jaah, das hat sie. Danke für Ihre Hilfe." Er dreht sich um und geht den Weg zurück, den er gekommen ist. Er hört, wie sich die Tür der Nachbarin schließt und beginnt den mühsamen Weg die Treppe hinunter.
Einige Tage später bricht er in das Büro seiner Chefin ein und geht ihre Akten durch, auf der Suche nach einer Adresse. Als er die Adresse, die er findet, auf ein Papier schreibt, sagt er sich selbst, dass er sie nur braucht, falls er eine Frage über einen vergangenen Fall an sie hat. Sie war gut darin, sich Details zu merken, die nicht in der Akte standen. Das Zeug mit den menschlichen Interessen.
Er hat ihre Adresse weggeräumt und weitergemacht. Nachdem sie einige Wochen lang ein disfunktionales dreiköpfiges Team gewesen waren, hatte er zugelassen, dass man ihn dazu brachte, einen Ersatz einzustellen. Er wählte jemanden, der überhaupt nicht so wie sie war, ein kleiner, zur Glatze neigender Schönheitschirurg namens Taub, der fast so alt war, wie er selbst. Cuddy hatte ihn halbherzig gedrängt, eine Frau einzustellen, doch er hatte sie des umgekehrten Sexismusses beschuldigt. Er wusste, dass sie dachte, er würde zu sehr an der Erinnerung an seine verlorene Immunologin hängen, um eine andere einzustellen, die ihr auch nur ansatzweise ähnlich war. Er versuchte nicht, sie eines Besseren zu belehren; sie konnte denken, was immer sie wollte, solange er seinen Willen bekam. Und außerdem wollte er einen Mann, weil er gedacht hatte, dass das Leben ohne eine weitere überemotionale Frau im Team einfacher wäre.
Rückblickend schien das allerdings ein Fehler gewesen zu sein. Es ist wirklich ein schlechtes Zeichen, wenn er der einzige ist, der für den Patienten eintritt. Es war nach einem dieser Gelegenheiten, dass er versehentlich über das kleine Stück Papier stolperte, auf dem ihre Adresse stand. Er fragte sich, ob sie ihn völlig vergessen hatte; fragte sich, ob er überhaupt noch irgendeinen Einfluss auf sie hatte. Er musste es wissen.
Er sieht auf den Brief in seinen Händen hinunter, reibt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Also, sie hat geantwortet. Interessant. Typisch für sie, Briefpapier in Sonnenblumenfarbe zu haben. Er hebt den Umschlag an seine Nase und riecht an dem Papier. Es riecht wie...Papier. Er schnaubt. "Idiot. Was hast du denn gedacht, wie es riecht?," murmelt er laut. Wie sie, flüstert sein Kopf zurück. Er schüttelt den Kopf, um den unwillkommenen Gedanken loszuwerden, reißt eine Ecke des Umschlags weg und zieht das enthaltene Papier heraus. Nachdem er es auseinander gefaltet hat, liest er:
Dr. House,
ich habe ihn mitgenommen. Zu viel Zucker ist schlecht für Sie.
Mit freundlichen Grüßen,
Allison Cameron, MD
Ps: Ich vermisse Sie auch. Sie vermisst ihn auch?! Was zur Hölle? Er vermisst sie nicht; er hat sie nur getestet. Um zu sehen, ob sie antworten würde. Um zu sehen, ob er sie noch kümmerte. Das ist alles. Kein Vermissen. Überhaupt kein Vermissen. Er knüllt die Seite zusammen und legt den Arm zurück, um sie in den Müll zu werfen. Doch er tut es nicht; er hält inne und senkt den Arm. Er zieht die Schreibtischschublade auf, die, in der er seinen Scotch und den Gameboy aufbewahrt, und wirft den zusammengeknüllten Papierball stattdessen dort hinein. Nachdem er die Schublade geschlossen hat, steht er auf und verlässt sein Büro. Er wirft seinem Team schon verächtliche Kommentare zu, bevor er vollständig zur Tür draußen ist. ________________________
Tja, das war Kapitel 2. Falls jemand von euch was sagen will (Beleidigungen, Lobpreisungen, Applaus, was es zum Mittagessen gab, etc...) nur zu... lg, Isi =)
House, House, House..:NATÜRLICH vermisst er Allison nicht...Absolut nicht... Man schreibt ja jedem X-Beliebigen und fragt ihm nach ZUCKER! Nach ZUCKER! HALLO!! Den kann man überall nachkaufen, House!
Und am Papier schnüffeln ist auch kein Zeichen von vermissen...Nein, absolut nicht*kopfschüttel*
Bestell everytimeyougo einen Lieben Gruß. Ihre Stories sind PHÄNOMENAL! Und Du eine richtig klasse Übersetzerin!
*lach* Äh...Gummy: EveryTIMEyougo wird sich da sicher drüber freuen...*kicher* Danke sehr. *knuddel* Und natürlich hast du vollkommen Recht. Hier das nächste Kapitel: _________________________
Verdammt, sie wird sich verspäten. Sie reißt ihre Haustür auf und rennt direkt zur Treppe, hüpft erst auf den rechten Fuß, dann auf den linken, während sie ihre Highheels auszieht und sie in ihrer Hast zur Seite wirft. Sie hat heute Abend ein Date, ihr erstes, seit sie in die Stadt gezogen ist, und sie ist ziemlich aufgeregt deswegen. Tatsächlich ist es ein Blind Date, mit dem Cousin einer Kollegin. Die Kollegin ist ihr nicht sonderlich wichtig, um ehrlich zu sein, aber das muss ja nicht heißen, dass sie ihren Cousin nicht mögen wird. Er klingt nach einem tollen Kerl. Laut Judy, der leicht nervigen Krankenschwester, ist er in den späten Zwanzigern, hochschulgebildet und selbsständig. Man hat ihr ein Bild von ihm gezeigt und obwohl er nicht ihr normaler Typ ist, ist ein Date ein Date und sie hat keine Lust mehr, jeden Abend alleine zu Hause zu sitzen. Und außerdem ist es vermutlich keine schlechte Idee, jemanden zu treffen, der nicht ihr normaler Typ ist. Es ist schließlich nicht so, als hätte es mit ihrem letzten normalen Typen gut geklappt...
Hör auf, Allison. Denk nicht an ihn. Nicht jetzt.
Sie lässt ihre Tasche und Schlüsse auf den Tisch neben der Treppe fallen, als sie hinauf zu ihrem Schlafzimmer eilt. Auf dem Weg zum anschließenden Bad schielt sie auf die Digitaluhr neben dem Bett. Sechs Uhr. Sie hat nur eine Stunde Zeit, um fertig zu werden, also sollte sie besser anfangen. Sie will wirklich einen guten Eindruck hinterlassen.
45 Minuten später kommt sie die Treppe wieder runter, frisch geduscht, geföhnt und zurechtgemacht. Sie werden in einem kleinen Pub-mäßigen Restaurant zu Abend essen, daher hat sie sich salopp gekleidet, in verwaschenen dunklen Jeans und eine schwarze, spitzenbesetzte Bluse. Sie hat das Outfit vervollständigt, indem sie ihr Haar hochgesteckt und große silberne Ohrringe angelegt hat. Ihre schwarzen, knöchelhohen Stiefel machen sie einige Zentimeter größer.
Sie geht hinüber zur Eingangstür, öffnet sie und steckt den Kopf hinaus, auf der Suche nach frischer Luft, nach dem Dampf im Badezimmer und der Hitze des Föhns. Nach einigen tiefen Atemzügen greift sie in ihren Briefkasten, um die Post zu holen, die sie auf dem Weg nach drinnen wegen ihrer Eile nicht mitgenommen hat. Sie eilt wieder nach drinnen und schließt die Tür, wobei sie nur kurz auf den einzelnen Umschlag in ihrer Hand schaut. Sie erstarrt. Er ist von ihm. Unglaublich, verdammt unglaublich. Er hätte kein besseres Timing haben können, wenn er sich bemüht hätte.
Sie schüttelt langsam den Kopf, wandert vom Flur ins Wohnzimmer und sinkt auf das Sofa. Es ist zwei Monate her, seit sie den ersten Brief von ihm erhalten hat. Zwei Monate, seit sie geantwortet hat. Im ersten Monat war sie jeden Tag von der Arbeit nach Hause geeilt, sicher, dass das der Tag sein würde, an dem sie einen weiteren Brief finden würde. Aber das tat sie nie. Als der zweite Monat anbrach, hatte sie es fast aufgegeben, eine Antwort zu erhalten. Vermutlich sortierte nun niemand mehr seine Post und ihr Brief war genau wie viele andere ungeöffnete Umschläge unzeremoniell im Müll gelandet. Oder vielleicht sortierte jemand seine Post für ihn, aber diese Person wusste nicht, wer sie war und hatte den Brief daher in den Müll geworfen. Und dann war die genauso wahrscheinliche Möglichkeit: dass er ihren Brief gelesen und einfach beschlossen hatte, aus welchem Grund auch immer, nicht zu antworten. Oder aus überhaupt keinem Grund. Sie denk lieber, dass es eine der ersten beiden Optionen ist. Dennoch, ihre Post zu kontrollieren ist immernoch das erste, was sie tut, wenn sie zu Hause ankommt. Bis heute Abend. Heute Abend hat sie tatsächlich etwas anderes, auf das sie sich freuen kann. Und so ist heute Abend, natürlich, der Abend, an dem sie einen Brief von ihm findet. Warum tut er ihr das immer wieder an? Gerade, wenn sie mit ihrem Leben weitermacht, gerade, wenn sie heilt, muss er seine Anwesenheit bekannt geben. Nun, scheiß auf ihn! Rauchend vor Zorn hüft sie vom Sofa und stolziert in die Küche, um den Umschlag in den Mülleimer unter dem Waschbecken zu werfen. Als sie zurück ins Wohnzimmer geht, klingelt es an der Tür. Sie schiebt ihren früheren Boss aus ihren Gedanken und geht, um ihr Date zu treffen.
Drei endlos lange Stunden später kommt sie wieder zur Tür herein, der Wind ist ihr aus den Segeln gewichen. Der Abend war ein absolutes Disaster. Offenbar muss sie den Blinde Date-Code neu lernen. Sie hatte vergessen, dass hochschulgebildet nicht unbedingt bedeutete, dass die Person auch einen Abschluss hatte. In diesem Fall bedeutete es, dass er sich für einen Junior-Collegekurs angemeldet hatte. Sie war unsicher, ob er überhaupt an einer der Stunden teilgenommen hatte. Ganz zu schweigen davon, dass selbstständig ein Synonym für arbeitslos sein konnte. Sie persönlich dachte nicht, dass Haustier-Sitting für Verwandte als tatsächliches Geschäft für jemanden durchging, der älter als 16 war. Verdammt, sie hätte es besser wissen müssen. Das würde die Dinge auf der Arbeit unangenehm machen. Judy ist genau der Typ, der gemeine Gerüchte aufgrund eines falschen Loyalitätssinnes ihrem Cousin gegenüber verbreiten würde.
Sie kann nicht anders, als sich zu fragen, ob er überhaupt eine Change gehabt hätte, selbst wenn er jemand gewesen wäre, den sie hätte mögen können. Trotz ihrer besten Bemühungen hatte sie den Großteil des Abends damit verbracht, ihn mit House zu vergleichen. House war groß, schlank und gutaussehend; der Kerl war blass, pummelig und geistlos. House`s starke, autoritäre Stimme; das nasale Jammern dieses Kerls. House`s Entschlossenheit, das zu tun, was er für richtig hielt; die Geschichten dieses Kerls davon, wie er offenbar jeden betrog, den er traf. House`s liebenswerter Unglauben, dass sie ihn mögen könnte; die fade Annahme, dass sie genau das tun würde, von diesem Kerl. Nein, sie ist sicher, dass sie sie nur verglichen hat, weil der Kerl ein Mistkerl war. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen hatte er sie sozusagen angegriffen, als sie versucht hatte, hinein zu gehen, ohne ihm einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Gottseidank hatte ihr älterer Bruder ihr ein paar Tricks beigebracht, wie man von Oktopus-Männern wegkam, als sie noch ein Teenager gewesen war.
Sie schüttelt ihre Jacke ab und hängt sie im Schrank auf, ehe sie sich bückt, um ihre Stiefel zu öffnen und auszuziehen. Sie schlendert in die Küche und füllt den Kessel, da sie sich denkt, dass eine heiße Tasse Tee eindeutig angebracht wäre. Und vielleicht etwas zu essen, denn nicht mal das Essen war heute Abend gut. Ihre Gedanken machen eine Wendung zum Selbstmitleid, als sie in der Speisekammer nach einem Teebeutel und ein wenig Trostessen sucht. Warum war sie überhaupt hierher gezogen? Nur weil sie ihren Job gekündigt hatte, hieß das nicht, dass sie ihr ganzes verdammtes Leben kündigen musste. Wenigstens hatte sie in Princeton Freunde. Hier...niemanden. Tränen bilden sich in ihren Augen und sie schnieft ein wenig. Sie ist einfach so einsam; vielleicht sollte sie eine Katze anschaffen...Sie zieht eine Schachtel Kekse mit Schokoladensplittern aus der Speisekammer, als der Kessel pfeift. Sie schaltet ihn ab und kippt das heiße Wasser über den Teebeutel, den sie in ihre rote Lieblingstasse gehängt hat. Sie ist nicht in der Stimmung, ihn ordentlich in der Teekanne zu machen; ihre Großmutter würde zusammenzucken. Seltsam, dieser Gedanke muntert sie irgendwie auf. Sie rührt den Teebeutel eine Weile herum, ehe sie ihn mit dem Löffel herausfischt, die Schranktür öffnet und ihn in den Müll unter dem Waschbecken wirft. Er landet direkt auf der Post, die sie vorhin hinein geworfen hat. Sie schaut den Umschlag einen Moment lang misstrauisch an, ehe sie seufzt, ihn aus dem Müll befreit und den nassen Fleck vom Teebeutel mit einem Papiertuch abtupft. Sie nimmt ihren Tee, die Kekse und den Brief mit zum Küchentisch und setzt sich. "Also schön, House," sagt sie zu dem leeren Raum. "Was ist jetzt?" Sie holt den Brief aus dem Umschlag und liest:
Cameron,
ich tue eine Menge Dinge, die schlecht für mich sind. Zucker ist die letzte meiner Sorgen. In letzter Zeit irgendwelche Welpen gerettet?
Gregory House, MD
PS: Wer sagt, dass ich Sie vermisse? Ihren Schönheitswert, vielleicht. Ihr Ersatz ist nicht annähernd auf ihrem Hotness-Level.
In letzter Zeit irgendwelche Welpen gerettet? Ist das House-Sprache für "Wie geht`s?"? Sie grinst. Vielleicht haben die Postgötter doch nicht versucht, sie zu verarschen. Vielleicht wusste das Schicksal einfach, dass heute Abend ein guter Zeitpunkt wäre, um sie daran zu erinnern, dass es da draußen jemanden gibt, der sich um sie sorgt, egal wie mies er darin ist, es zu zeigen. Sie steht vom Tisch auf, um ihr Briefpapier zu suchen, während sie in Gedanken schon ihre Antwort formuliert. ____________________
Kommis und konstrukive Kritik sind wie immer willkommen, ich fress euch wirklich nicht, versprochen. lg, Isi =)
'tschuldige, hab den Namen gleich geändert*grinst*
Kommen wir nun zum Teil:
Awesome, as usual. But WHY does House need so long to write an answer? Does he want to show that he 'doesn't miss her'? Okay..Then I have to say this: Fat change House...You miss her and you now that*laugh*
Well...Poor Cam..This guy was a duffer....Good that House's letter came, though... And I want some of these cookies, Cam*wink* And I'm making my tea exactly the same style*chuckles*
Danke Gummy *knuddel* Und hier gleich das nächste Kapitel. Viel Spaß! *grins* _____________________________
Er betritt seine Wohnung, lässt seinen Rucksack gleich an der Tür fallen und hinkt direkt zur Couch, wobei er den anderen Anwesenden im Raum mit einem kurzen Blick quittiert. Er setzt sich, schenkt sich ein Glas Scotch aus der Flasche ein, die praktischerweise auf dem Kaffeetisch steht, und trinkt einen großen Schluck. Er spürt, wie ein Teil der Spannung aus seinen Schultern weicht, sobald die brennende Flüssigkeit seine Kehle hinunterrutscht. Erst nachdem er den Rest des Glases geleert und ein weiteres eingeschenkt hat, zieht er seine Sneakers aus. Er dreht sich zur Seite und rutscht ein wenig, bis er auf der Couch halb sitzt, halb liegt. Er streckt den Arm aus, packt die Ecke des Kaffeetischs und zieht ihn zu sich, bis das Scotchglas leicht zu erreichen ist, ohne auch nur bei dem Geräusch zu zucken, als der schwere Tisch über den Hartholzfußboden kratzt. Sein Kamerad mag den Lärm jedoch nicht und funkelt ihn durch halb geschlossene Augen an.
Es war ein Scheißtag gewesen. Er hatte nicht einen, sondern zwei Patienten verloren: eine Mutter und ihre kleine Tochter, die beide an der selben unergründlichen Krankheit gelitten hatten. Der Ehemann und Vater hatte sich geweigert, eine Autopsie zu erlauben, daher sah es ganz so aus, als wäre es ein weiterer Fall für die Akte der ungelösten Fälle. Er hasst es verdammt, wenn das passiert. Er hebt die Fernbedienung hoch, schaltet den Fernseher an und versucht, sich mit einer dämlichen Realityshow abzulenken. Dämlich ist nicht wirklich das richtige Wort dafür, aber wenigstens sind die Mädels heiß. Die Brünette sieht ein Bisschen wie Cameron aus, wenn er die Augen zusammenkneift. Hmm, Cameron. Das erinnert ihn an was...Er krümmt seinen Rücken ein wenig, damit er besser an die Tasche seiner Jeans gelangt. Er zieht ein gelbes, gefaltetes Blatt Papier heraus. Er faltet es auseinander, legt es glatt auf seinen linken Oberschenkel und versucht, die tiefen Falten aus dem Papier zu glätten, die eine Folge des mehrmaligen Auf- und Zufaltens im Lauf des Tages sind. Er schnaubt. Des Tages...versuchs mit der Woche, denn so lange schleppt er das verdammte Ding schon mit sich herum. Er liest ihn erneut, obwohl er das eigentlich nicht müsste, denn er kann ihn längst auswendig.
House,
nein, keine geretteten Welpen. Ich habe vor kurzem meiner Nachbarin geholfen, ihre Katze aus einem Baum zu locken. Zählt das? Also ist mein Ersatz nicht so heiß wie ich, hm? Was ist passiert, haben Sie diesmal mehr nach Gehirn als nach Schönheit geguckt? Erzählen Sie mir von ihr.
Cameron
Ps: Wer sagt, dass Sie mich vermissen? Sie schreiben mir, oder nicht?
Dieser zweite Brief war am Dienstagmorgen auf seinem Schreibtisch aufgetaucht. Er hatte ihn erwartet und daher angefangen, jeden Tag durch seine Post zu blättern, ehe er den größten Teil davon in den Müll warf. Er war vielleicht überrascht gewesen, als sie das erste Mal zurückgeschrieben hatte, doch dieses Mal wusste er, dass sie das tun würde. Wenn irgendjemand dieses kleine Spielchen zwischen ihnen beenden wird, wird er das sein müssen. Er ist sich wirklich nicht sicher, warum er das noch nicht getan hat.
Er hatte seine Schreibtischschublade aufgezogen und zwei Monate lang fast jeden Tag auf ihren Brief gestarrt. Und beinahe jeden Tag hatte er zwei Monate lang der Versuchung widerstanden, zurückzuschreiben. Sie vermisste ihn, oder jedenfalls dachte sie das. Und jetzt dachte sie, dass er sie auch vermisste. Er würde sie nur in die Irre führen, wenn er zurück schrieb. Es war in jedermanns bestem Interesse, wenn er ihr nicht zurück schrieb. Einschließlich seines eigenen. Das letzte, was er brauchte war, dass sie anfing zu glauben, dass da etwas zwischen ihnen war und hier auftauchen und etwas von ihm erwarten würde.
Er ist nicht sicher, was passiert ist, dass er es sich anders überlegt hat.
Obwohl...streich das. Er hatte es sich nicht anders überlegt. Er hatte eine kleine Notiz an sie zurückgeschrieben, nachdem er eine (oder drei) Vicodin zu viel eingeworfen hatte, und ehe er wusste, was er da tat, hatte er sie abgeschickt und es war zu spät. Und jetzt hat sie zurückgeschrieben. Erneut. Also ist er jetzt wieder an der Reihe. Erneut.
Er ist ja so im A.r.sch.
"Was zur Hölle soll ich jetzt tun?," fragt er seinen Kameraden. Er erwartet keine Antwort und er bekommt auch keine. Er wirft den Brief auf den Kaffeetisch und nimmt stattdessen seinen Drink. Vielleicht verschwindet er einfach, wenn er ihn lange genug ignoriert.
Ein paar Stunden und mehrere Gläser Scotch später döst er halb auf der Couch, seine Augen sind geschlossen und seine Gedanken wandern überallhin, wie sie es immer tun, wenn sein Körper bereit zu schlafen ist, aber sein Kopf nicht. Er beginnt, mögliche Diagnosen für seinen heutigen Fall zu durchdenken. Ihm fallen einige neue Möglichkeiten ein, aber er weiß, dass er seine Theorien jetzt nicht testen kann. Die Körper wurden bereits freigegeben. In ein Beerdigungsinstitut einzubrechen geht selbst für ihn ein Bisschen zu weit, obwohl er darüber nachdenkt. Wenn er sein Team dazu bringen könnte, es zu tun...
Er macht es sich ein wenig gemütlicher und wirft einen Arm über und um den Kopf.
Sein Team. Was für ein nutzloser Haufen Idioten. Vermutlich würden sie es sogar machen. Seit Vogler ist Chase ihm so weit den Arsch hochgekrochen, dass er sozusagen schon wieder aus seinem Mund herauskommt. Er würde alles tun, was man ihm sagt. Foreman würde mit ihm streiten, einfach um zu streiten, aber am Ende würde er trotzdem gehen. Die Antwort nicht zu kennen störte Foreman fast genausosehr, wie ihn selbst. Und letzten Endes waren ihm die Wünsche der Familie scheißegal. Und Taub, nun, der war noch ziemlich neu. Wenn die anderen zwei mitmachten, würde er das höchstwahrscheinlich auch, ob er nun widersprach oder nicht. Nicht, dass er widersprechen würde, da er eigentlich nur ein weiterer Foreman war. Warum zum Teufel er gedacht hatte, dass er zwei von der Sorte brauchte, würde er wohl nie rausfinden...
Er zuckt von dem plötzlichen Gefühl zu fallen. Unkontrollierte Zuckung, teilt ihm sein stets hilfreicher Kopf mit.
Nun, wenn sie hier wäre, würde sie widersprechen. Energisch. Sie würde vermutlich zu Cuddy gehen, um sie aufzuhalten. Eigentlich nicht, das würde sie gar nicht tun müssen, denn er wäre nicht in der Lage, die anderen zu überzeugen, bei seinem schändlichen Plan mitzumachen, wenn sie dagegen argumentieren würde. Sie würden auf sie hören. Himmel, er würde vielleicht sogar auf sie hören. Nicht, dass er sie das wissen lassen würde.
Jesus. Jetzt hat er es getan. Jetzt, wo sie zurück in seinem Kopf ist, wird er sie vermutlich nicht mehr rausbekommen, bis er vollständig einschläft. Vielleicht nicht mal dann. Er erinnert sich an das letzte Mal zurück, als er sie gesehen hat. Sie sah so traurig aus, wie sie da in seinem Türrahmen stand.
"Ich war traurig."
Seine Augen fliegen auf. Sie sitzt neben ihm auf dem Sofa und trägt die selbe blaue Bluse, die sie an diesem Abend getragen hat.
"Was machen Sie hier?"
Sie ignoriert ihn. "Ich wollte nicht gehen. Aber Sie haben nichts getan, um mich aufzuhalten. Es ist Ihre Schuld, dass ich weg bin."
"Aber ich habs versucht. Ich bin zu Ihrer Wohnung gefahren, um sie zurückzuholen. Sie waren schon umgezogen, aber ich habs versucht."
"Ein Bisschen zu spät. Warum haben Sie mich gehen lassen? Warum haben Sie meine Hand nicht genommen?"
"Ich...ich weiß es nicht."
"Doch, tun Sie. Warum?"
"Weil, wenn Sie geblieben wären, etwas zwischen uns passiert wäre. Ich habe widerstanden, aber ich wusste, ich würde das nicht ewig durchhalten. Es hätte nie funktioniert, also war es besser für Sie, einfach zu gehen."
"Warum hätte es nicht funktioniert?"
"Weil Sie mich nicht wirklich wollten. Nicht mein wahres Ich. Sie wollten nur eine Projektion. Jemanden, den Sie reparieren konnten."
"Wie habe ich Sie beschrieben?"
"Was?"
"Meine Nachbarin erkannte Sie wegen meiner Beschreibung. Wie habe ich Sie beschrieben? Als Krüppel?"
"Nein. Sie erkannte mich an meinen Augen..."
"Richtig." Sie lächelt rätselhaft und steht auf.
"Cameron, warte...," er greift nach ihr, aber sie ist schon an der Tür.
"Ich warte."
Er schreckt hoch und sieht sich schnell um. Er ist allein. Naja, fast allein. Er schwingt die Beine vom Sofa und auf den Boden, während er versucht, sich daran zu erinnern, ob er ein leeres Stück Papier im Haus hat.
"Ich schätze, ich könnte ihr von dir erzählen...," sagt er laut und sieht hinüber zu seinem schlafenden Kameraden. ____________________________
Tja, das wars erst mal. Im nächsten Kapitel gibt es noch mehr Briefe und eine Entscheidung. Kommis sind wie immer willkommen. lg, Isi =)
Uhi....Wieder ein tolles Chap...Da hat House ja richtig tiefschürfende Gedanken - and here I am, believing that this was only possible while diagnosing*chuckles*
Anyway..Cam is back in his head...Next Chap and next letter is aproaching..Please continue!*begs on her knees*
Vielen Dank Gummy! *knuddel* Was heißt hier "nächster Brief"? Neee....BRIEFE. Diesmal gleich mehrere. Hab selten so gelacht wie beim Übersetzen von diesem Kapitel...*grins* __________________________
Sie musste dieses Mal nur zwei Wochen lang auf seine Antwort warten. Sich stets seiner launenhaften Natur bewusst, fragt sie sich, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Vorsichtig, aber hoffnungsvoll, faltet sie seinen neuesten Brief auseinander und liest: Cameron,
ja, die Katze zählt. Witzige Geschichte...ich hab jetzt ne Katze. Oder vielleicht sollte ich sagen, eine Katze hat mich. Hat sich eines Tages reingeschlichen, als ich Zeug aus dem Auto reingebracht hab. Das verdammte Vieh will nicht mehr gehen. Hören Sie auf zu lachen, ich meine es ernst. Sie beißt und kratzt, wenn ich sie auch nur in die Nähe der Tür bringe. Gute Gesellschaft, allerdings. Ich mochte Tiere immer schon lieber als die meisten Menschen.
Ihr Ersatz ist ein Kerl. Ich hab letztes Mal nach Gehirn und Schönheit gesucht. Dieses Mal nicht so sehr. Stellen Sie sich Foreman vor, klein, zur Glatze neigend, Jude, und Sie haben Taub.
House
PS: Ja, ich schätze das tue ich.
PPS: Wollen Sie, dass ich aufhöre?
Sie freut sich über das unerwartete Kompliment, aber noch mehr über den heimlichen Hinweis, dass er vorhat, weiter zu schreiben, solange sie keinen Einspruch erhebt.
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Er wartet, bis er alleine ist, ehe er den Umschlag aus der Schublade zieht, in der er ihn versteckt hat, als Cuddy in sein Büro geplatzt ist.
House,
ha, ich hätte nie gedacht, dass Sie ein Katzenmensch sind. Eher ein Grizzlybärenmensch. Nur Spaß. Größtenteils.
Also ist die Diagnostische jetzt eine reine Männerabteilung? Das muss furchtbar nervig für Sie sein, jedes mal Ihr Büro verlassen zu müssen, wenn Sie jemanden sexuell belästigen wollen. Wie kommt Cuddy mit dem zusätzlichen Stress zurecht?
Allison
PS: Nein, ich will nicht, dass Sie aufhören.
Gut, denkt er. Ich brauche das. Vielleicht tun wir das beide.
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Allison,
ein Grizzlybär wäre so cool! Ich weiß aber nicht, wie gut mein Vermieter damit zurechtkommen würde. Ich muss mich mit einem Kater begnügen, der die Persönlichkeit eines Grizzlybären hat. Tatsächlich hab ich beschlossen, ihn Grizzly zu nennen.
Um genau zu sein hab ich den Berg an Belästigungen an Chase abgeschoben, da er sowohl näher da, als auch weiblicher als Cuddy ist. Er schlägt sich ganz gut. Ich denke, es gefällt ihm. Schließlich bin ich liebenswert, wie du genau weißt.
House.
Sie öffnet die Schublade ihres Nachttischs und fügt seinen neuesten Brief den anderen hinzu. Es ist eindeutig eine bunte Sammlung. Dieser spezielle wurde auf einem Rezept geschrieben, das zu einem gewissen Dr. James Wilson gehört.
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House,
armer Chase. Du bist so ein Arsch. Gut zu wissen, dass manche Dinge sich nie ändern.
Wie lange hast du diesen Kater schon und gibst ihm jetzt erst einen Namen?
Ich hatte letzte Woche einen Fall, der dich vielleicht interessiert hätte. Rechtsseitige Sinnesstörungen und plötzliche motorische Schwäche, gefolgt von Fieber, wechselndes Bewusstsein und Aphasie. Differentialdiagnose, Doktor?
Allison
Er faltet den Brief in Viertel zusammen und steckt ihn zurück in die Tasche. Er ist seltsam stolz auf die Tatsache, dass er es geschafft hat, den hier heute nur dreimal zu lesen.
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Allison,
er hatte vorher schon einen Namen. Aber Grizzly ist besser als Verdammte Katze.
Du gibst mir Spitznamen und rezitierst Symptome? Flirten Sie mit mir, Dr. Cameron? Gut zu wissen, dass sich manche Dinge nie ändern. Was hat das MRT gezeigt?
Greg
Der Brief ist nur eine Woche, nachdem sie ihren letzten abgeschickt hat, aufgetaucht. Sie grinst; sie wusste, dass er einem Diagnosespiel nicht widerstehen könnte.
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Und so geht es weiter. Jeder Brief, den sie schickt, ist wie ein Gebet. Jeder, den sie bekommt, ein Segen. Sie ist fast - fast - in der Lage, die Angst zu vergessen, dass er eines Tages aufhören wird zu antworten.
Sie hat das Gefühl, ihn so viel besser kennengelernt zu haben, im Verlauf des Jahres, in dem sie sich nun schon schreiben. Die kurzen, scherzhaften Briefe, die ihre Beziehung begonnen, wuchsen sowohl in Länge als auch in der Tiefe, bis er Details aus seinem Leben mit ihr teilt, von denen sie nicht sicher ist, ob sie sie je erfahren hätte, wenn sie in Princeton geblieben wäre. Faszinierende Geschichten aus einer Kindheit, die auf der ganzen Welt verbracht wurde, durchsetzt mit Hinweisen auf die schlechte Beziehung zu seinem Vater. Eine kurze, sachliche Beschreibung der Umstände um seinen Infarkt und die folgende Operation, gefolgt von einigen emotionsgeladenen Sätzen über die Zeit danach. Es war genug, um ihr die Tränen in die Augen zu treiben. Er vertraut ihr seine gelegentlichen Ängste an, dass sein Drogenkonsum aus dem Ruder läuft, und drückt seine Sorge über seine Gesundheit haus.
Als die Zeit vergeht und ihr Glaube, dass sie nicht aufgezogen werden wird, wächst, beginnt sie damit, Details ihrer eigenen Vergangenheit mit ihm zu teilen. Ihre oft schwere Kindheit und turbulente Jugend. Ihre kurze Ehe und deren tragisches Ende. Ihre Schuldgefühle wegen ihrer Gefühle für den besten Freund ihres Mannes. Ihre Sorge, dass sie nicht für die Karriere gemacht ist, die sie gewählt hat. Ihre Einsamkeit.
Aber es ist nicht alles nur Angst und seelische Leiden. Sie freut sich auch darüber, von seinem alltäglichen Leben zu hören - Krankenhausgerede, Geschehnisse bei seinen Lieblingsfernsehserien und Geschichten über das Verhalten seines tierischen Mitbewohners. Im Gegenzug schildert sie kleine Details aus ihrem Leben - Geschichten über ihren Job und ihre Kollegen, Bücher die sie gerade liest und ihre freiwillige Arbeit in einem Tierheim. Und wieder mit den Welpen, Allison. - Du hast mich inspiriert, Greg.
Sie ziehen sich auf und flirten und versuchen, sich gegenseitig mit Diagnosen zu übertreffen.
Die einzigen Themen, die sie nicht besprechen - die sprichwörtlichen Elefanten in der Ecke - sind, warum sie ihn überhaupt verlassen hat. Und warum er sie ließ.
Zuerst überrascht es sie, wenn er sie nach einer Person oder einem Ereignis fragt, über das sie einige Briefe zuvor geschrieben hat, doch schließlich kommt ihr der Gedanke, dass er ihre Briefe genauso gründlich und oft nochmal liest, wie sie es mit seinen tut.
Es macht ihr Angst, darüber nachzudenken, wie sehr sie seine Briefe braucht, um durch den Tag zu kommen. Es macht ihr Angst und beschwingt sie. Und es macht ihr sogar noch mehr Angst, dass es nicht mehr genug ist. In letzter Zeit sehnt sie sich immer mehr nach dem Klang seiner Stimme. Heute Abend denkt sie darüber nach, ihn anzurufen, und das nicht zum ersten Mal. Sie hat sich bereits bei mehr als einer Gelegenheit selbst davon abgebracht, besorgt über die Reaktion, die sie vielleicht bekommt.
Was, wenn er nicht mit ihr reden will? Was wenn, trotz aller gegenteiligen Beweise, die Briefe nur ein Spiel für ihn sind? Was, wenn sie anruft, und er ist nicht allein?
Oder was, wenn er den Klang ihrer Stimme auch vermisst?
Sie seufzt und nimmt den Hörer ab. ________________________________
Naaaa, wie hat euch das gefallen? Kommis sind immernoch willkommen, ich weiß genau, dass ihr Schwarzleser da seid. lg, Isi =)
Ich verneige mich vor everytimyougo alas Autor und vor dir als Übersetzerin! Du wirst echt mit jedem Satz besser. Langweilst Du dich nicht in deiner Schule?*scherzhaft fragt*
Aber nun zum Chap selbst:
Das kann ja was werden...Die Briefe werden immer länger, immer tiefgründiger und kommen schneller an...
Zu genial vorallem: Chase weiblicher als Cuddy*gröhl* Eine echt amüsante Vorstellung.
Danke schön. *KekseindieRundestellt* Und weiter geht`s! _______________________
Er sitzt auf dem Sofa und schaut ein Hockeyspiel im Fernsehen, trinkt ein Bier und flucht gelegentlich heftig genug, um die Aufmerksamkeit seines Katers auf sich zu ziehen, der auf der Sofalehne döst. Nach einem besonders lauten wütenden Ausruf springt der achtzehn Pfund schwere Kater von der Sofalehne und auf den Schoß seinens Menschen, wo er gerade lange genug bleibt, um seine Unzufriedenheit dem schlechten Bein des Mannes klarzumachen, ehe er ins Schlafzimmer geht.
"Du solltest besser rennen," ruft der Arzt ihm nach, während er seinen Oberschenkel reibt.
Die Ohren des Katers drehen sich nach hinten, während er seinen Lauf zu einem Schlendern verlangsamt.
"Morgen gibts gedünstete Katze auf Toast zum Frühstück," verkündet der Mann laut, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zuwendet.
Es klopft an der Tür. "Komm rein," ruft er.
Der Türknauf rattert. Leise fluchend hinkt er hinüber, wirft die Tür auf und hinkt zurück zur Couch.
"Dir auch ein Hallo," sagt sein Gast.
"Du bist spät dran," erwidert er. "Das Spiel hat schon angefangen. Setz dich und halt die Klappe. Um genau zu sein: hol mir vorher noch ein Bier. Dann setz dich hin und halt die Klappe."
Unberührt vom brüsken Verhalten seines Freundes grinst der andere Mann und eilt zur Küche.
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"Tja, das war mies." Er schaltet den Fernseher aus und schaut hinüber zu seinem Freund, während er ungeduldig mit den Fingern auf die Armlehne tippt.
"Kann ich annehmen, dass du jetzt, da die Devils ordentlich abgeschlachtet wurden, willst, dass ich gehe?"
"Dir entgeht aber auch nichts, oder Jimmy?," sagt er, bevor er den Rest seines Bieres hinunterkippt.
"Schön, ich wollte sowieso gehen." Der Onkologe steht auf und macht sich auf den Weg zur Tür, hält aber dann und dreht sich auf halbem Wege um. "Hey, hast du die DVD vom letzten Wochenende schon zurückgebracht? Der Videoladen ruft mich ständig an."
Er rollt nur mit den Augen, in einer "Was denkst du denn"-Geste, ehe er die Fernbedienung hochhebt, den Fernseher wieder einschaltet und durch die Kanäle zappt.
Nachdem er ein langes, leidendes Seufzen ausgestoßen hat, fragt sein Freund: "Wo ist sie? Ich werd sie auf dem Heimweg dort abgeben."
"Auf einem Tisch," sagt er und wedelt vage mit der Hand. Aus dem Augenwinkel beobachtet er, wie der jüngere Mann hinüber zum nächsten Tisch geht und anfängt, die Papiere dort zu verschieben, auf der Suche nach der DVD-Hülle, ehe er sich wieder auf die Kanäle konzentriert.
"Woah, was ist das?," fragt sein Freund fröhlich. Er sieht gerade rechtzeitig hoch, um zu sehen, wie der andere Mann mit einem sonnenblumengelben Umschlag durch die Luft wedelt.
"Hey! Gib mir das!," knurrt er, springt auf und bewegt sich schneller, als er es in den letzten Jahren getan hat, um zu versuchen, den Brief zurückzuschnappen.
Sein Freund springt zurück, während er den Brief aus dem Umschlag zieht. "So so, er scheint von Allison Cameron zu sein. Ich hab mich oft gefragt, wie es ihr wohl geht," sagt der Mann mit einem Grinsen.
"Wilson," fleht er fast. "Gib ihn zurück."
Sein Freund schaut ihn mit einem fragenden Ausdruck an, ehe er den Brief und den Umschlag zurückgibt. "Keine Sorge. Ich bin nicht du; ich werde nicht in deine Privatsphäre eindringen. Also, wie lange geht das schon?"
"Ein Jahr oder so," murmelt er.
"Ein...ein Jahr oder so! Und du hast es mir nicht gesagt!"
Er kann nur mit den Schultern zucken und auf den Brief hinunter sehen. Er scheint befleckt, nun, da jemand anderes davon weiß.
"Das erklärt eine Menge, wirklich. Ich dachte, ich hätte in letzter Zeit einen leichten Sprung in deinem Hinken entdeckt. Könnte die reizende Dr. Cameron der Grund sein?"
Er ignoriert das unangenehme Gefühl in seinem Magen und verdreht die Augen. "Ein Sprung in meinem Hinken? Bist du auf Crack?," verlangt er zu wissen.
"Nein, ich meine das Ernst. Du warst...ich weiß nicht...glücklicher ist das falsche Wort. Weniger unglücklich, vielleicht? Und ich bin nicht der einzige, der was gemerkt hat. Cuddy sagte gestern was darüber. Warte nur, bis ich ihr erzähle, dass es daran liegt, dass du eine Freundin hast."
"Wie alt sind wir, zwölf? Ich hab keine Freundin. Ich...Sie...Es geht dich verdammt nochmal nix an. Verpiss dich nach Hause, Wilson. Ich rede nicht darüber."
Sein Freund hob beschwichtigend die Hände. "Okay, okay, ich gehe. Und übrigens musst du gar nicht darüber reden. Die Tatsache, dass du das so lange geheim gehalten hast, sagt mir alles, was ich wissen muss. Sie ist dir wichtig, House." Er geht zur Tür, bemerkt unterwegs die DVD und schnappt sie sich.
"Oder vielleicht ist sie so unwichtig dass mir nicht mal der Gedanke kam, sie zu erwähnen," kontert er laut und es klingt sogar in seinen eigenen Ohren kläglich.
"Was auch immer," erwidert der Onkologe und winkt, bevor er die Haustür hinter sich schließt.
Verdammt, denkt er. Er wird das nicht so einfach auf sich beruhen lassen.
Er hinkt zurück zur Couch, den Brief in der Hand, und setzt sich, während er sich die ganze Zeit fragt, ob sein Freund recht haben könnte. Wie wichtig sind ihm Allison´s Briefe geworden? Und Allison selbst? Und wann zur Hölle hat er angefangen, von ihr als Allison und nicht Cameron zu denken? Er faltet den Brief auseinander und liest einige zufällige Zeilen ihrer fröhlichen Schrift. Normalerweise schaffen ihre Briefe es immer, ihn zum Lächeln zu bringen, aber jetzt lächelt er nicht. Bis heute Abend hat er es geschafft, sämtliche Bedeutungen seiner wachsenden Abhängigkeit von ihren Briefen streng zu ignorieren. Solange niemand davon wusste, solange es nur zwischen ihnen war, schien es nicht so...real. Doch jetzt hat er diesen Luxus nicht mehr. Wilson wird ihn über sie ausfragen, über sie beide, bei jeder Gelegenheit, die er bekommt. Jetzt ist er gezwungen, realistisch zu sein. Nichts Gutes kann hiervon kommen. Wenn ich schon daran hänge, dann sie zweifellos auch und sie sollte ihre Zeit nicht mit meinesgleichen verschwenden. Wenn ich nicht mal mit meinem besten Freund reden kann, ohne panisch zu werden, wie zur Hölle soll ich dann je in der Lage sein, ihr irgendwas anderes als diese scheinbare Beziehung zu geben, die nur auf Papier existiert? Vielleicht ist es das Beste, wenn ich die ganze Sache jetzt beende.
Sein Telefon wählt diesen Moment, um zu klingeln und schreckt ihn aus seinen Gedanken. Er hebt das schnurlose Telefon vom Kaffeetisch und kontrolliert die Anrufer-ID. Unbekannter Name, Ferngespräch. Er denkt darüber nach, es zu ignorieren, da es höchst wahrscheinlich ein Telefonverkäufer ist, aber er beschließt, dass er eine Ablenkung gebrauchen könnte, und vielleicht auch jemanden, den er anschreien kann. Er drückt auf den Knopf und hebt das Telefon ans Ohr. "Ja?" ___________________________
Hehe...du dachtest doch nicht, dass jetzt gleich der Anruf kommt, Gummy? *fiesgrins* Naja, meine Schuld ist es ja nicht...Beschwerden und Morddrohungen bitte direkt an die Autorin...*g* Kommis sind wie immer willkommen. lg, Isi =)
Danke für das Kommi, Gummy. Was deine Hoffnung angeht: Das wirst du ja jetzt sehen... Anmerkung: Hier kommen einige Gesprächsfetzen aus der Serie vor, Staffel 1. Ich hab mich hier größtenteils NICHT an die Übersetzung aus der Serie gehalten, ganz einfach deshalb, weil besonders an einer Stelle ein ganz gewaltiger Übersetzungsfehler drin war und ich lieber die unverfälschte Wahrheit online stelle... Danke für das Verständnis. ______________________
Sie hält die Luft an, als sie dem Klingeln des Telefons an ihrem Ohr lauscht. Sie ist nicht sicher, ob sie hoffen soll, dass er abhebt, oder dass er es nicht tut. Ein Klingeln...zwei...drei...
"Ja," antwortet er endlich, in der selben tiefen, schroffen Stimme, an die sie sich so gut erinnert. Der Klang seiner Stimme schiebt so einen Berg an Gedanken und Erinnerungen und Gefühlen in ihren Kopf, alles auf einmal, dass sie sich daran erinnern muss, zu sprechen.
"House? Ich bin`s...Allison." Sie ist nicht sicher warum, aber sie kann sich nicht dazu bringen, ihn Greg zu nennen. Sie hat ihre Briefe an ihn seit Monaten so begonnen, aber es laut auszusprechen ist...anders. Als einige lange Momente ohne Antwort verstreichen, fängt sie an zu hoffen, dass sie irgenwie getrennt werden, da alles besser wäre als diese unangenehme Schwebe. Sie kann ihn atmen hören. Will er denn gar nichts sagen? "Bist du da?"
Er hustet. "Äh, ja. Ich bin da."
"Also, äh...wie geht`s dir?," fragt sie. War das ein Fehler?
"Nicht übel," erwidert er mit monotoner Stimme.
"Störe ich bei irgendwas?" Vielleicht ist jemand bei ihm.
"Nein. Wilson war da und wir haben Hockey geschaut. Er ist eben weg. Ich wollte gerade ins Bett gehen. Du weißt ja, Arbeit morgen und das alles." Vor ihrem inneren Auge kann sie sehen, wie er mit seinem Stock spielt und auf dem Boden starrt, wie er das immer tut, wenn er sich unwohl fühlt.
"Ja, denn ich weiß ja, was für ein Pendant du bist, wenn es darum geht, frühmorgens zur Arbeit zu kommen," zieht sie ihn auf. Komm schon, entspann dich.
"Stimmt."
Sie seufzt. "Stimmt. Äh, House? Ist alles okay?" Offensichtlich nicht.
"Klar. Bin nur müde. Wie ich sagte, ich wollte gerade ins Bett gehen."
"Bist du sicher?," drängt sie und ignoriert die Warnung, die deutlich in seiner Stimme liegt. "Du scheinst nicht sonderlich glücklich darüber zu sein, von mir zu hören." Bitte rede mit mir.
"Glücklich?," fragt er scharf. "Was glaubst du, mit wem du redest, Cameron? Was zur Hölle willst du von mir?"
Eindeutig ein Fehler. "Ich weiß nicht...eine Unterhaltung?"
"Ich unterhalte mich nicht. Dachte, das wüsstest du inzwischen."
"Aber die Briefe..."
"Bedeuteten nichts," unterbricht er.
"Oh. Ich...äh...tut mir leid. Ich dachte, wir hätten da was," sagt sie schnell und versucht immernoch verzweifelt, die magischen Worte zu finden, die ihn wieder zu dem Mann werden lassen, den sie im Verlauf des letzten Jahres kennen gelernt hat.
"Nun, du hast falsch gedacht."
"Ich...okay," sagt sie leise. "Tut mir leid, dass ich dich gestört hab." Sie will noch hinzufügen, dass es nicht mehr vorkommen wird, als ein Klicken in ihrem Ohr verrät, dass er aufgelegt hat. Langsam nimmt sie das Telefon vom Ohr und starrt hinunter auf das noch immer leuchtende Nummernfeld. Was habe ich nur getan?
Sie drückt auf den Endknopf auf dem Telefon und legt es auf den Kaffeetisch, während sie traurig den Kopf schüttelt. Warum muss sie bei ihm immer die Sache vorantreiben? Jedes Mal, wenn er versucht, ihr ein kleines Stück von sich zu geben, muss sie versuchen, mehr zu nehmen. Die Briefe haben ihm nicht nichts bedeutet. Sie weiß, dass sie das nicht taten. Sie hätte geduldig sein müssen, hätte die Dinge nach seinem Zeitplan voranschreiten lassen sollen. Er hätte den nächsten Schritt getan, wenn er bereit wäre. Hat sie es immernoch nicht gelernt? Sie umarmt sich selbst, kämpft die Tränen zurück und denkt daran zurück, wie sie einst für ihn arbeitete. Sie erinnert sich an seine scheinbar völlig unvorbereitete Einladung die der Anfang von etwas hätte sein können, wenn sie nur nicht versucht hätte, ihn zu zwingen, seine Motive darzulegen.
Mögen Sie Monstertrucks?
Ich weiß nicht, was das ist.
Klar. Ich hab zwei Karten. Freitagabend.
Sie bitten mich, mitzukommen?
Klar. Klingt gut.
Wie ein...Date?
Genau. Nur ohne den Date-Teil.
Sie steht von ihrem Platz auf dem Sofa auf und geht in die Küche, um sich eine Tasse Tee zu kochen. Sie hatten viel Spaß an diesem Abend, aber er hatte auf eine eindeutig un-Date-mäßige Art geendet. Er hatte sie nicht mal zur Tür begleitet und dadurch erfolgreich jegliche kurzfristige Chance auf einen Gutenachtkuss abgewehrt. Sie fragt sich, was wohl passiert wäre, wenn sie ihn nicht gezwungen hätte, zu verkünden, dass es kein Date sei, bevor es überhaupt begann.
Das Pfeifen des Kessels bringt sie zurück in die Gegenwart. Während sie Wasser in die Tasse kippt, von der sie sich nicht erinnert, dass sie sie aus dem Schrank geholt hat, erinnert sie sich an eine unangenehme Szene im Flur. Menschen...nehmen mich nicht ernst. Weil ich eine Frau bin, weil ich hübsch bin, weil ich nicht aggressiv bin. Meine Meinung sollte nicht abgelehnt werden, nur weil die Leute mich nicht mögen.
Sie mögen Sie. Jeder mag Sie.
Sie auch? Ich muss das wissen.
Nein.
Natürlich war die Tatsache, dass er sie mochte, bereits darin impliziert, dass jeder sie mochte. Sie versteht das jetzt, aber damals hatte sie es egoistischerweise gewollt...gebraucht..., dass er es für sie aussprach. Natürlich war das nach hinten losgegangen. Seine Mauern waren damals immer noch zu hoch für irgendeine Art von emotionaler Ehrlichkeit. Sie vermutet, dass sie selbst jetzt noch hoch sind, trotz des Fortschritts, den sie auf Papier gemacht haben.
Sie nimmt ihre rote Teetasse und geht nach oben in ihr Schlafzimmer, wo sie die Tasse auf den Nachttisch stellt, während sie sich fertig fürs Bett macht. Selbst das eine Mal, als er freiwillig das Thema auf sie beide gelenkt hatte, hatte sie seiner Führung nicht folgen können...
Sie mögen mich. Warum?
Die Frage klingt irgendwie traurig.
Ich versuche nur herauszufinden, wie Sie ticken. Ich bin nicht warm und kuschelig, Sie hingegen sind Omas selbstgestrickter Kuschelwuschel.
Ich denke nicht, dass Sie deshalb fragen. Ich denke, es liegt an der Rede.
Oh Gott, versuchen Sie nicht, mich auseinanderzunehmen.
Warum fragen Sie dann? Was wollen Sie hören?
Damals hatte er einfach den Raum verlassen. Jetzt hat er aufgelegt. Sie bezweifelt, dass es jemals ein nächstes Mal geben wird.
Sie öffnet die Nachttischschublade und zieht den Briefstapel heraus. Sie legt sie neben den Tee, zieht die Decke zurück, klopft die Kissen zureckt und klettert ins Bett. Heute Abend wird sie sich verwöhnen. Sie wird alle seine Briefe nochmal lesen. Sie wird lächeln, sie wird lachen, sie wird weinen. Sie wird sich an die Zeit zurückerinnern, die sie in seiner Umgebung verbracht hat und sie wird den Verlust einer Zukunft betrauern, von der sie sich vorgestellt hatte, sie mit ihm zu haben. Sie wird den Verlust eines Freundes betrauern. Sie wird sich dafür verfluchen, es ruiniert zu haben und sie wird ihn dafür verfluchen, dass er niemand anderes ist als der, der er ist.
Morgen wird sie die Briefe wegpacken und sie irgendwo außer Sichtweite räumen, bis die Zeit kommt, da sie sie lesen kann, und mehr glücklich als traurig sein wird. Sie wird das selbe mit ihren Gefühlen und Erinnerungen tun; sie irgendwo tief in ihrem Herzen vergraben, bis sie nicht mehr so wehtun. Morgen wird sie weitermachen. Sie wird ein wenig gebrochener sein als zuvor, innerlich ein wenig leerer, aber sie wird noch am Leben sein. Sie wird es durchstehen. Das hat sie schon früher getan. _______________________________
Tja....das lief jetzt nicht ganz so, wie Cameron sich das vorgestellt hat...oder sonst jemand...*hust* Das nächste Kapitel folgt morgen...wie üblich. lg, Isi =)
Danke Gummy...und hier kommt das nächste Kapitel, extra für dich. *knuddel* ______________________________
Ein Auto fährt an der Wohnung des Arztes vorbei und durchbricht die nächtliche Stille. Er beobachtet, wie die Scheinwerfer über seine Schlafzimmerwand gleiten, bis sie in der Nacht verschwinden und das einzige Licht im Raum erneut von einer Digitalweckeruhr kommt, die 2:14 anzeigt. Er liegt auf dem Bett, auf dem Rücken ausgestreckt mit einem Arm über den Kopf geworfen, nicht mal nah dran, einzuschlafen. Sein großer, grau-weißer Kater hat sich an seiner Hüfte zusammengerollt, tief schlafend, und hin und wieder greift er hinunter und streichelt das seidige Fell, um den tröstenden Klang eines Schnurrens hervorzulocken. Er glaubt nicht, dass er sich jemals im Leben so verloren gefühlt hat. Selbst als die Frau, die er für die Liebe seines Lebens gehalten hatte, ihn verließ, hatte er sich nicht so gefühlt. Damals hatte es eine Vorwarnung gegeben und genug Bitterkeit zwischen den Beiden, dass zu dem Zeitpunkt ein klein wenig Erleichterung unter seine Reue gemischt war. Dieses Mal war alles so schnell zur Hölle gefahren, dass er es nicht vorhersehen konnte, keine Zeit hatte, sich gegen die Leere zu stählen, die er nun fühlte. Es ist, als hätte ihm ein sadistischer Bastard den Stock geklaut und ihn ohne eine Möglichkeit zu gehen zurückzulassen. Vielleicht ist es ironisch, dass er der sadistische Bastard in dieser Analogie ist. Er ist der einzige, dem er die Schuld dafür geben kann, dass er sich erlaubt hat, von ihr abhängig zu werden. Er hat sich auf ihre Briefe verlassen; er braucht sie jetzt genau so sehr wie seinen Stock, es ist genau so eine Sucht wie sein Schmerzmittel, und das ist keine Basis für eine Beziehung. Sie verdient etwas besseres. Er sagt sich immer und immer wieder, dass er das richtige getan hat, wenn auch vielleicht, wahrscheinlich, okay: garantiert, auf die falsche Art. Es hilft nichts. Die Unterhaltung von vor einigen Stunden läuft in einer Endlosschleife durch sein Gehirn. "Ja?," sagt er anstelle einer Begrüßung und versucht, sich zu entschließen, ob er den erwarteten Telefonverkäufer verarschen oder einfach anfangen soll zu schreien, um die Unruhe loszuwerden, die die Fragerei seines Freundes verursacht hat.
"House? Ich bin`s...Allison."
Sein Herz hüft ihm in die Kehle und er lässt fast das Telefon fallen. Sie ist es. Einen Moment lang ist alles, was er spürt, pure, ungetrübte Freude über den Klang ihrer Stimme. Einen Moment lang. Doch viel zu schnell kracht er auf die Erde zurück, als er sich an seinen Gedankengang von vor einigen Momenten erinnert. Die Notwendigkeit, diese Sache zu beenden, was immer es für eine ist, um sie vor sich selbst und vor ihm zu retten, beginnt, sich neu zu behaupten. 'Tu es jetzt, bring es hinter dich' kämpft gegen 'Warte, überdenke das'.
"Bist du da?" Ihre Stimme an seinem Ohr erinnert ihn daran, dass er sprechen muss.
Er hustet. "Äh, ja. Ich bin da."
"Also, äh...wie geht`s dir?," fragt sie.
"Nicht übel." Absolut scheiße, danke der Nachfrage.
"Störe ich bei irgendwas?"
"Nein. Wilson war da und wir haben Hockey geschaut. Er ist eben weg. Ich wollte gerade ins Bett gehen. Du weißt ja, Arbeit morgen und das alles." Alles zu überdenken gewinnt. Krieg sie einfach vom Telefon weg. Mach es nicht jetzt.
"Ja, denn ich weiß ja, was für ein Pendant du bist, wenn es darum geht, frühmorgens zur Arbeit zu kommen."
"Stimmt."
"Stimmt. Äh, House? Ist alles okay?"
"Klar. Bin nur müde. Wie ich sagte, ich wollte gerade ins Bett gehen." Lass es sein, Allison. Bitte.
"Bist du sicher? Du scheinst nicht sonderlich glücklich darüber zu sein, von mir zu hören."
Diese eine unschuldige Anschuldigung trifft ihn mit der Macht eines Vorschlaghammers. Er hat sich ihr mehr geöffnet als irgend jemand anderem in Jahren...vielleicht sogar jemals. Es war einfach, als sie nur ein Stück Papier vor ihm war. Aber jetzt ruft sie an, als wären sie alte Freunde. Als wären sie vielleicht sogar mehr. Sie will, dass er sich darüber freut, von ihr zu hören. Es ist alles zu viel. Worte kommen aus freien Stücken aus seinem Mund.
"Glücklich?," fragt er scharf. "Was glaubst du, mit wem du redest, Cameron? Was zur Hölle willst du von mir?"
"Ich weiß nicht...eine Unterhaltung?"
"Ich unterhalte mich nicht. Dachte, das wüsstest du inzwischen."
"Aber die Briefe..."
"Bedeuteten nichts."
"Oh. Ich...äh...tut mir leid. Ich dachte, wir hätten da was." Er kann das Flehen in ihrer Stimme hören.
"Nun, du hast falsch gedacht." Die Worte kommen aus seinem Mund, bevor er sie aufhalten kann.
Seine Augen wandern durch den Raum, auf der Suche nach einer Lösung, aber es gibt keine. Was zur Hölle hat er getan?
Als käme sie von einer Million Meilen Entfernung hört er sie sprechen, sie entschuldigt sich dafür, ihn gestört zu haben, aber ihre Worte kommen gar nicht richtig an. 'Du hast falsch gedacht' und 'Bedeuteten nichts' hallen durch seinen Kopf. Er würde alles geben, um diese Worte zurückzunehmen, doch er kann es nicht. Also tut er das einzige, was er tun kann. Er legt auf, bevor er noch mehr Schaden anrichten kann.
Er legt das Telefon weg, nimmt eine Bierflasche vom Kaffeetisch und hebt sie an den Mund. Als er entdeckt, dass sie leer ist, wirft er sie mit einem Fluch an die Wand.
Er gibt den Versuch zu schlafen für den Moment auf, kämpft sich in eine sitzende Position und streckt den Arm aus, um die Lampe neben dem Bett anzuknipsen. Er blinzelt in die plötzliche Helligkeit und reibt sich die Augen, ehe er seine Beine aus dem Bett schwingt und die Füße auf den Boden stellt. Er wirft ein paar Schmerzmittel aus der Dose auf dem Nachttisch ein und lehnt sich vor, um seine Jeans vom Boden aufzuheben. Er braucht einen Szenenwechsel; es muss etwas geben, was er in seinem Büro zu erledigen hat. Es gibt immer was, nun, da sie weg ist. Während er sich anzieht fragt er sich, ob er dieses Chaos noch beheben kann, ob er einen Teil des Schadens auf irgend eine Art wiedergutmachen kann, den seine groben Worte verursacht haben. Sein Kater funkelt seinen Rücken an, als er den Raum verlässt, ehe er es sich auf dem warmen Fleck gemütlich macht, den er hinterlassen hat.
Eine kurze Motorradfahrt später kommt er kurz vor 3:30 Uhr an seinem Büro an, fest entschlossen, seinen Papierkram nachzuholen. Entgegen dem allgemeinen Glauben weiß er, wie man etwas aufzeichnet, er zieht es nur vor, es nicht zu tun. Doch als er sich an seinen Schreibtisch setzt und auf der Suche nach einem Stift eine Schublade aufzieht, ist er nicht in der Lage, den Stapel Briefe zu ignorieren, den er stattdessen findet. Er zieht sie aus der Schublade, lehnt sich in seinem Stuhl zurück, legt die Füße auf den Tisch und beginnt zu lesen. Erst, als er sie alle zweimal gelesen hat, beginnt sich der Knoten in seinem Magen zu lösen und er entspannt sich endlich und schläft in seinem Stuhl ein.
Er träumt von Zucker und Grizzlybären und einer hübschen Brünette in einer blauen Bluse. Da sind Tränen in ihren Augen.
Er wacht mit dem Wissen auf, dass er etwas tun muss. ______________________________
Na, das ist doch mal ne Einsicht, oder? *grins* Kommis ... naja, ihr wisst schon... lg, Isi =)