Hey Gummy!!! Aus einem mir nicht bekannten Grund hab ich eben erst gemerkt, dass du deine Story hier auch ongestellt hast...hab sie gerade eben nochmal komplett durchgelesen...und bin wieder mal sprachlos... Du hast das wirklich super geschrieben und ich warte gespannt auf die FS...und auf Arbeit...*zwinker* lg, Isi =)
Sorry, dass ich so lang gebraucht hab, um einen neuen Teil on zu stellen..Aber nu geht es weiter!
Vor der Wohnzimmertür blieb Lily zögernd stehen und lauschte. Worte wie "Hogwarts", "Hexe" und "Eulenpost" waren zu hören, also waren ihre Eltern gerade dabei, Vernon zu erklären, WAS genau sie war. "Sie ist eine Missgeburt, ein Freak!", drang Petunias wütendes Kreischen zu Lily hinaus und Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und Petunia kam regelrecht aus dem Wohnzimmer geschossen. "Tuney, ist alles in Ordnung?", fragte Lily ängstlich und besorgt, als sie das Wutverzerrte Gesicht ihrer Schwester sah. "Lass mich in Ruhe, Du Freak! Du und das verdammte Eulenvieh habt alles kaputt gemacht!" "Wieso?", stammelte Lily und trat instinktiv einen Schritt zurück. "Du glaubst doch nicht etwa, dass Vernon mich jetzt noch heiraten will", fauchte Petunia und lief die Treppe hoch. "Ich hasse Dich, Lily!" Mit diesen Worten verschwand Petunia in ihrem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. `Das hast Du ja super hinbekommen`, gratulierte sich Lily in Gedanken und betrat das Wohnzimmer, mit den Tränen kämpfend. "Petunia?" Vernon war bei Lilys Eintreten von seinem Stuhl aufgesprungen und schaute hoffnungsvoll zur Tür. "Ach, Du bist es nur, Lily", murmelte er und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. "Es tut mir leid", murmelte Lily und schaute ihre Eltern entschuldigend an. "Ist schon gut, Lily", tröstete Isabella und nahm sie in den Arm. "Du kannst ja nichts dafür, dass Dawn so lange braucht und gerade jetzt auftaucht!" "Ich geh Petunia suchen", murmelte Vernon, der dem Gespräch von Lily und Isabella keine Beachtung schenkte, und erhob sich. "Wir müssen einiges besprechen." Bevor Lily auch nur ein weiteres Wort hervorbringen konnte, war Vernon schon zur Tür hinaus. "Ich hoffe nur, er sagt nun nicht die Hochzeit ab", murmelte Lily und schaute besorgt auf die Tür, die hinter Vernon laut ins Schloß gefallen war. "Das glaub ich nicht. Und wenn, dann ist er nichts weiter als ein oberflächlicher Trottel und Petunia hat an ihm nichts verloren", meinte Edward und lächelte Lily aufmunternd zu. Lily nickte wortlos, wissend, dass ihr Vater Recht hatte und sie eh nicht gegen ihn ankommen würde, wollte sie gegen ihn argumentieren.
"Petunia, Liebes? Ich bins, Vernon. Darf ich reinkommen?" Zaghaft klopfte Vernon an die Tür und wartete, bis er ein gedämpftes, schniefendes "Herein" hörte. Langsam öffnete er die Tür und blieb suchend im Türrahmen stehen, bis er Petunia schließlich mit dem Gesicht im Kissen vergraben auf dem Bett liegend entdeckte. Vorsichtig ging Vernon auf das Bett zu und ließ sich langsam neben Petunia auf die Matratze nieder. "Petunia, Liebes, was ist denn los?" fragte er verwundert, als er merke, wie sich Petunia unter seiner Hand versteifte, die nun auf ihrem Rücken ruhte. "Du wirst mir sicher sagen, dass Du mich nicht mehr heiraten kannst", schniefte Petunia kaum verständlich. "Und ich kann Dir nicht mal böse sein, denn wer will schon die Schwester eines Freaks heiraten?" Vernon blieb vor Staunen der Mund offen stehen. `Wieso denkt sie nur, dass ich die Hochzeit absagen will`, dachte er verwundert und strich sanft mit einer Hand über Petunias Rücken. "Wie kommst Du denn auf den dummen Gedanken, Liebes? Ich liebe dich und ich will DICH heiraten und nicht Lily!" "Du willst mich wirklich immer noch heiraten?" "Petunia, ich liebe dich und ich will mit dir alt werden! Ich kann mir keine bessere und perfektere Frau vorstellen! DU bist es, die ich will." Bei diesen Worten drehte sich Petunia auf den Rücken, zog Vernon in ihre Arme und küsste ihn leidenschaftlich.
Lily seufzte erleichtert auf, als Vernon mit Petunia Arm in Arm zurück ins Wohnzimmer kam und Petunia wieder über das ganze Gesicht strahlte. "Das ist also noch mal gut gegangen", dachte sie erfreut und lächelte ihrer Schwester zu. Doch das Lächeln verging Lily bei dem eisigen Blick, mit dem ihre Schwester ihr Lächeln beantwortete. `Sie ist also immer noch sauer auf mich´, dachte Lily betrübt und ließ sich mit hängendem Kopf aufs Sofa plumpsen. Sie verlor sich wieder einmal in Sekundenschnelle in der Brüterei, wieso Petunia sie so abgrundtief zu hassen schien. Lily war so in Gedanken versunken, dass sie nicht einmal bemerkte, wie sich ihre Mutter neben sie setzte und ihr einen Arm um die Schulter legte. "Hey, mein Frosch, alles klar?" fragte Isabella leise und riss Lily so aus ihren Gedanken. "Mum! Bitte nenn mich nicht mehr Frosch, ja? Ich geh schließlich nicht mehr in den Kindergarten", werte Lily sich gegen den Spitznamen, den ihr ihre Mutter im Kindergarten gegeben hatte, da sie Frösche über alles geliebt hatte und bis zur Vierten Klasse einen Plüschfrosch hatte, der überall mit hin musste. "Schon gut, Lily", lächelte Isabella beschwichtigend, "war ja nicht böse gemeint. Aber nun sag schon, was ist los? Du schaust so bedrückt." Lily zögerte etwas mit der Antwort. Sollte sie wirklich ihrer Mutter sagen, dass Petunia sie hasste? Isabella glaubte immer noch, dass zwischen den beiden Schwestern alles in Ordnung sei, denn sowohl Petunia als auch Lily waren vorsichtig mit ihren Äußerrungen in Gegenwart der Eltern. "Ach, es ist…", setzte Lily an, brach jedoch ab, da sie nicht wusste, wie sie es in Worte fassen sollte. "Ist es wegen diesem Jungen, den Dad erwähnt hatte?", hackte Isabella vorsichtig nach. "Mum, es hat nichts mit James zu tun", stöhnte Lily. "Aha, James heißt er also?" Lily trat sich in Gedanken gegen ihr Schienbein. Jetzt würde ihre Mutter sicher keine Ruhe geben, bis sie mehr erfahren würde. "Mum, ich sag es noch mal: Ich bin nicht in James verknallt. Es hat also nichts mit ihm zu tun. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist", gab sie schließlich zu. "Na gut, aber wenn Du mit mir reden willst, ich bin immer für dich da, Ok?" "Sicher, dass weiß ich", versicherte Lily und versuchte, zu lächeln. Isabella strich ihr über den Kopf und erhob sich. "Wollen wir dann los? Der Tisch ist für 18:30 Uhr bestellt", meldete sich Vernon zu Wort. "Es ist schon fast 18 Uhr und wir müssen eine ziemlich weite Strecke fahren, um ins Fifteen zu kommen." "WOW, das ist ein echtes Nobelrestaurant", entfuhr es Lily und schaute Vernon anerkennend an "Ja, aber du kommst nicht mit", zischte Petunia giftig und funkelte Lily mit ihren braunen Augen hasserfüllt an. Lily schaute ihre Schwester entgeistert an und Isabella, die auf den Weg in den Flur war, blieb in der Tür stehen und drehte sich blitzschnell um. "Was soll das heißen, Lily kommt nicht mit? Sie ist deine Schwester, Petunia und gehört zur Familie. Sie kommt mit!" "Aber es ist meine Verlobung und ich will diesen Freak nicht dabei haben", rief Petunia und stampfte mit dem Fuß auf. "Mäßige deinen Ton, junge Dame", donnerte Edward und schaute seine älteste Tochter nicht minder fassungslos an. "Ich verbitte mir derlei Wörter gegenüber deiner Schwester, ist das klar?" "Es ist doch war", murmelte Petunia halblaut. "Jetzt ist aber genug, ich will kein Wort mehr hören. Wir gehen alle und nun Schluss", schaltete sich Isabella ein. "Mum, ist schon OK. Ich bleib hier, wenn sie es will", murmelte Lily und schaute mit rotem Kopf zu Boden. "Sei nicht albern, Lily. Geh und hol deine Jacke." Isabella schaute so grimmig drein, dass weder Petunia noch Lily sich trauten zu widersprechen.
Die Fahrt zum Restaurant verlief schweigend. Die gute Stimmung die noch vor einer guten Stunde geherrscht hatte, war auf den Nullpunkt gesunken. Lily fühlte sich unwohl, weil sie sich unerwünscht vorkam; Petunia war sauer, weil Lily dabei war; Isabella und Edward schämten sich für Petunias Verhalten und Vernon wusste einfach nicht, was er sagen sollte, um die Stille zu durchbrechen.
"Willkommen im Fifteen", wurden sie schon an der Tür von einem Mann im schwarzen Anzug begrüßt. "Haben Sie reserviert?" "Ja haben wir. Einen Tisch für fünf Personen auf den Namen Dursley." "Wenn Sie mir bitte folgen wollen?" Der Mann brachte die kleine Gesellschaft an einen runden Tisch in einer schönen Nische am Ende des großen Saales. "Sag mal Vernon, wo sind denn deine Eltern?" fragte Edward verwundert und blickte sich um. "Also meine Mutter ist vor zwei Jahren gestorben und mit meinem Vater habe ich seit einem Jahr keinen Kontakt mehr", antworte Vernon leise. "Das tut mir leid", flüsterte Lily und umarmte Vernon reflexartig, bevor sie neben ihrer Mutter Platz nahm. "Danke, Lily", murmelte Vernonen verlegen. "Aber lasst uns heute Abend von was anderem reden!" Alle nickten zustimmend und es schien, als würde die gute Stimmung doch noch zurückkehren.
"Das war ein schöner Abend", meinte Edward und klopfte Vernon anerkennend auf die Schulter, der gerade seine Geldbörse wieder einsteckte. "Hast dich wirklich nicht lumpen lassen." "Danke Edward. Für meine Petunia ist mir eben nichts zu viel." "Ach, Du alter Schmeichler", kicherte Petunia und bedachte ihren Verlobten mit einem schmachtenden Blick. Lily zog es vor, nichts zu sagen und zog sich schweigend den Mantel an. Sie hakte sich bei ihrer Mutter unter und gemeinsam gingen sie Richtung Ausgang. Gerade als sie und ihre Mutter Edward durch die Tür in den Abend folgen wollten, hörte Lily ein bekanntes Lachen. Ein sehr bekanntes Lachen. Lily blieb abrupt stehen und wandte ihren Kopf in Zeitlupe in die Richtung, aus der das Lachen kam.
Hm...Keine Kommis? Ist die Story soooo schlecht? Naja... Ich schreib trotzdem mal weiter
"Was machst du denn hier?" hauchte sie, auf einmal Kreidebleich und starrte auf den Tisch zu ihrer Rechten, nur wenige Meter entfernt. Der Junge, der mit seinen Eltern und einem weiteren Jungen an diesem Tisch saß, hatte sie dennoch gehört und schaute sich ebenfalls um. "Hey, Lily! Was für eine nette Überraschung! Wir sind heute Nachmittag aus Frankreich wieder gekommen und Mum hatte keine Lust zu kochen. Also hat Dad uns eingeladen. Übrigens, das ist meine Mum, Claire Potter und das hier ist mein Dad, Kevin. Und Sirius kennst du ja. Mum, Dad, das ist Lily Evans. Sie ist in meinem Jahrgang." Bei der Vorstellung hatte der Junge auf die einzelnen Personen gedeutet und schaute Lily nun erwartungsvoll an. "Hallo Lily. Nett Dich kennen zu lernen", meldete sich als erste Claire Potter zu Wort und streckte Lily die Hand hin. "James hat in den vergangenen Wochen sehr viel von dir gesprochen. Nun gut, eigentlich immer." Claire Potter lachte hell und Lily schüttelte verwirrt die ihr dargebotene Hand. "Hat er das?" fragte die verblüfft und warf einen kurzen, fragenden Blick zu James. "Mum, bitte", murmelte James und musterte mit hochrotem Kopf das Tischtuch. "Wieso" Sie hat doch recht", meinte sein Vater und schüttelte ebenfalls Lilys Hand. "Was machst du denn hier", versuchte James vom Thema abzulenken. "Meine Schwester hat heute ihre Verlobung hier gefeiert", antwortete Lily und deutete auf Petunia, Vernon und ihre Eltern, die mit fragenden Gesichtern hinter hier ihr standen. "Meine Schwester Petunia, ihr Verlobter Vernon Dursley und meine Eltern Isabella und Edward Evans." James schüttelte jedem die Hand, nur Petunia verschränkte ihre Arme, schaute verbissen in die andere Richtung und ignorierte die Glückwünsche der Familie Potter. "Ach, das ist also James Potter", meinte Edward in einem Ton, der klar machte, dass Lily ebenfalls über James zu Hause geredet hatte. James zog es jedoch vor, bei Lilys rotem Gesicht nichts zu erwidern und lächelte nur. "Können wir dann gehen?" fragte Petunia laut und klang ziemlich genervt. "Vernon und ich wollen noch ins Kino." James warf Lily einen fragenden Blick zu, doch sie rollte nur mit den Augen und formte fast lautlos die Worte "Frag lieber nicht". James nickte und zwinkerte ihr lächelnd zu. Das Lächeln wurde eine Spur breiter, als er bemerkte, dass Lilys Wangen sich leicht rot färbten. "Wir sehen uns dann in der Schule, James. Sirius." Lily nickte dem zweiten Jungen zu, der der Unterhaltung mit einem leichten Lächeln gefolgt war. "Ja, bis in drei Wochen, Lily", antworteten beide wie aus einem Mund und schüttelten nochmals die Hände der Evans/Dursleys. Lily nickte nur und eilte hinter ihrer Schwester aus dem Restaurant und zum Auto.
Zu Hause ließ sich Lily angezogen auf ihr Bett fallen und dachte wieder einmal nach. Natürlich wieder über James. Aber diesmal mit Absicht. Sie wurde nicht schlau aus ihm. Im Restaurant war er irgendwie süß, wie er da so verlegen geschaut hatte. War James Potter doch nicht so schlimm, wie sie immer gedacht hatte? Hatte er wirklich zu Hause über sie geredet? Und was hatte James über sie gesagt? Hatte er sich über sie aufgeregt, dass sie ihm einen Korb gegeben hatte? Frustriert drückte Lily ihr Gesicht in das Kissen und fluchte. Sie wurde einfach nicht schlau aus dem ganzen. Weder aus James noch aus sich selbst. Sie hasste James, hasste seine Art, seine Sprüche und wie er durch die Schule stolzierte. ´Und doch denke ich neuerdings immerzu an ihn`, stöhnte Lily frustriert in Gedanken. `Warum nur?"
Lily kam zu keinem Ergebnis, egal wie angestrengt sie nachdachte. Sie beschloss schließlich, sich umzuziehen und begab sich ins Bad. Mit halbgeschlossenen Augen zog sie sich aus, hängte ihre Sachen auf einen Bügel und schlüpfte in ihren blauen Lieblingsschlafanzug mit den Sternen. Beim Zähneputzen ließ Lily noch mal den Tag Revue passieren und dabei kamen ihr die Worte ihres Vaters in den Sinn:
"Wenn Du ihn nicht magst, wieso denkst Du dann über ihn nach?"…. "Schon klar, Du bist nicht verliebt"
Lily fiel die Zahnbürste aus dem Mund, der vor Schreck weit offen stand und starrte ihr Spiegelbild an. Hatte sie sich tatsächlich, ohne es zu merken, in James Potter verliebt? Hatte ihr Vater vielleicht doch Recht? Lily ließ das 6. Schuljahr vor ihrem geistigen Auge ablaufen. Sie blieb bei den kleinen Veränderungen von James hängen und merkte, dass sie gar nicht sehen wollte, wie er sich zum Guten verändert hatte. `Man sagt, Liebe macht blind`, dachte Lily, ´aber für Hass gilt das auch. ` Sie machte das Waschbecken sauber und huschte in ihr Bett. Aus der Tasche neben dem Nachtkästchen kramte sie ihr Fotoalbum raus und suchte nach dem letzten Klassenfoto. Selbst in der Zaubererwelt gab es solchen Unsinn wie Klassenfotos. `"Es tut mir leid, James", flüsterte Lily zu dem Bild und strich mit einem Finger über das winkende Abbild von James Potter. "Ich werde mich ändern und wenn Du mich immer noch haben willst… Ich liebe Dich, James. Und das ist wahr. Ich war nur zu blöd, es zu erkennen." Lily küsste das Bild, verstaute das Buch wieder in der Tasche, löschte das Licht und kugelte sich unter der Decke zusammen. Mit den Gedanken bei James schlief sie schließlich ein.
Ja was geht denn hier ab? Warum steht denn hier kein Kommi?? LEUTE?! Seid ihr blind??? Haaaaaalooooooo...hier is ne FS für euch!! *anlockwiedieHundemitLeckerli* Also echt.... Die Fs ist super Gummy...das ist ein Teil, den ich besonders gern Beta gelesen hab...hihi...wie Lily die Zahnbürste ausm Mund hängt...zu geil...*grins* Und Jamesie-Boy schämt sich ja sooooooo...weil er von ihr geredet hat...*lach* Das ist echt niedlich. Sooo...und jetzt schreib ganz schnell weiter hier Gummy...das geht doch nicht, dass du hier so hinterherhängst... lg, Isi =)
Danke für dein Kommi, meine Beta-Maus! Und hier mal ein neues Chapter...Vielleicht lockt das ja die Katze hinterm Ofen hervor*lacht*
3. A surprise and a meeting in Diagon Alley
Einige Tage später saßen Claire und Kevin Potter früh am Samstagmorgen am Frühstückstisch, als die friedliche Stille (James und Sirius schliefen noch) durch ein Klopfen an der Fensterscheibe gestört wurde. Zwei braune Eulen, mit jeweils einem wichtig aussehenden Umschlag im Schnabel, saßen draußen auf dem Fenstersims und schauten aufordernd ins Zimmer. "Ist die Post heute früh, ist ja noch nicht mal 8 Uhr", meinte Claire verwundert, während Kevin das Fenster öffnete und die Eule herein ließ. "Die Hogwarts - Briefe", verkündete Kevin und schloss wieder das Fenster hinter den Eulen. "Schau mal, James´ Umschlag ist ganz schön schwer. Was da wohl drin ist?" "Gute Frage. Mach die Jungs schnell wach, ich bin so neugierig!" "Dein Wunsch sei mir Befehl, cara mia." Kevin gab Claire noch einen zärtlichen Kuss und dann sprintete er schnell die Treppe in den zweiten Stock hoch, zum Zimmer seines Sohnes.
"James! Sirius”, drang eine laute Stimme in die Träume der beiden Jungs, die in ihre Decken eingerollt waren wie ein Würstchen im Schlafrock, allgemeinhin auch als Hot Dog bekannt. "Post für Euch!" Kevin betrat ohne anzuklopfen das Zimmer und ging schnurstracks zum Bett seines Sohnes. Mit einem Ruck hatte er die Bettdecke weggezogen, was James zu einem Grunzen und einem Drehen auf die andere Seite veranlasste. "Was seid ihr nur für Murmeltiere", lachte er. "Da muss ich dann wohl den Eimer kaltes Wasser holen." "Wage es ja nicht", knurrte James und saß ebenso kerzengerade im Bett wie Sirius. "Wusste ich doch, dass ich euch damit wach bekomme", meinte Kevin und grinste vergnügt. "Haha, sehr witzig", grummelte James und ließ sich zurück in die Kissen fallen. "Wieso weckst Du uns so früh?" "Ihr habt Post bekommen, hab ich doch gesagt", entgegnete sein Vater, der noch breiter grinste, als er sah, wie Sirius sich knurrend unter die Bettdecke verzog, um weiter zu schnarchen. "Und deswegen weckst du uns?", fragte James und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. "Dein Brief ist ziemlich dick und schwer, Sohn, und dein Mutter und ich sind neugierig, was drin ist." James zog eine Augenbraue erstaunt in die Höhe und streckte seinem Vater die Hand hin. "Dann gib schon her." Innerhalb weniger Sekunden hatte er den Brief aufgerissen und drei Pergamentblätter rausgeholt. Auf dem ersten stand wie jedes Jahr, dass er den Zug von Gleis 9 ¾ nehmen sollte und das zweite Pergament war die Bücherliste. Neugierig nahm James das dritte Blatt in die Hände, nachdem er die beiden anderen nur überflogen hatte. Laut las er vor:
"Sehr geehrter Mr Potter, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir Sie zum diesjährigen Schulsprecher ernannt haben. Anbei finden Sie das dazugehörige Abzeichen. Wir sind sicher, dass Sie der Ehre dieses Amtes gerecht werden…"
Völlig sprachlos lies James den Brief sinken, während sein Vater einen lauten Jubelschrei ausstieß, der sogar Sirius aufweckte. "Was ist denn los?", murmelte er verschlafen. "Wer schreit hier so rum? Werden wir angegriffen?" Kevin verschwand mit einem gemurmelten "Das muss ich deiner Mutter erzählen" aus dem Zimmer und ließ die beiden Jungs allein. "Nein, Tatze. Wir werden nicht angegriffen", erwiderte James, der immer noch fassungslos auf den Brief in seiner Hand schaute, leise. "Du wirst es nicht glauben, aber ich bin Schulsprecher." "Also so dämlich und verpennt bin ich auch nicht, als dass ich dir DAS glauben würde! Wer würde dich zum Schulsprecher machen?" "Tatze, ich schwör, ich sag die Wahrheit! Hier, lies selbst." Mit diesen Worten reichte James ihm den Brief und lies das Abzeichen aus dem Briefumschlag auf Sirius Schoß kullern. "Das…Das…glaub ich ja nicht", murmelte Sirius und schaute aus, als hätte man ihm einen Verwirrungszauber auf den Hals gehetzt. "Du und Schulsprecher. Ich mein, bisher wurden doch nur Vertrauensschüler zu Schulsprechern gemacht." "Ja schon. Aber Du weißt auch, dass Vertrauensschüler keine Vorraussetzung für Schulsprecher ist. Man kann auch ohne Vertrauensschüler gewesen zu sein Schulsprecher werden. Wieso die aber gerade mich ausgewählt haben, kann ich dir auch nicht sagen." "Ist ja eigentlich auch egal, Krone. Schulsprecher! Ich wette, Evans platzt vor Neid." "Lily, Tatze. Ihr Name ist Lily. Mal schauen, wer der andere Schulsprecher, bzw. Schulsprecherin ist. Ich hoffe nur, es ist nicht Melinda Gordon aus Hufflepuff. Die ist dumm wie Bohnenstroh und irgendwie seltsam." "Wieso glaubst Du, dass es ein Mädchen wird? Vielleicht werden ja zwei Jungen zu Schulsprechern ernannt." "Es ist Tradition, dass ein Junge und ein Mädchen gewählt werden. Aber vielleicht hab ich ja Glück und es wird doch noch Lily." "Zwei Gryffindor? Bist du sicher? Bisher waren es immer welche aus zwei unterschiedlichen Häusern." "Mich würde nichts überraschen, Tatze. Aber nun komm, ich hab Hunger." Im Laufschritt rannten die beiden in die Küche, wo James von seiner Mutter, die vor Stolz zu platzen schien, fast erdrückt. Natürlich ließ es sich Claire nicht nehmen, aus dem kleinen Frühstück ein kleines Festessen zu machen.
Zur selben Zeit bekam besagte Lily Evans ebenfalls einen Brief der Hogwartschule für Hexerei und Zauberei zugestellt. Lily wunderte sich über die Dicke des Briefumschlages und riss ihn schnell auf. Im Umschlag befanden sich drei Pergamentblätter. Die ersten beiden überflog sie nur, dort stand das Übliche: Dass der Hogwartsexpress am 1.9. um 11 von Gleis 9 ¾ abfahren würde und ihre Bücherliste. Das dritte Pergament war dagegen höchst interessant. Beim lesen wurden Lilys Augen groß wie Untertassen:
"Sehr geehrte Miss Evans, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir Sie zur diesjährigen Schulsprecherin ernannt haben. Anbei finden Sie das zugehörige Abzeichen. Wir sind sicher, dass Sie der Ehre dieses Amtes gerecht werden…"
Lily stieß einen lauten Schrei aus, so dass ihre Eltern besorgt angerannt kamen, um zu schauen, ob was passiert war. "Lily, alles in Ordnung?", fragte Isabella und schaute ihre Tochter fragend an. "Du hast so geschrieen." "Nein, alles in Ordnung. In bester Ordnung sogar. Ich bin Schulsprecherin geworden!", jubelte Lily und hielt ihrer Mutter den Brief unter die Nase. "Das ist ja wundervoll, mein Frosch", strahlte Isabella, nachdem sie den Brief gelesen hatte, und zum ersten Mal beschwerte sich Lily nicht über den Kosenamen. "Ja, nun bist Du der Oberfreak der Freaks", spottete Petunia, als sie hinter ihrem Vater in die Küche kam. "Welch eine Ehre." "Petunia", warnte Edward und nahm den Brief von seiner Frau entgegen. "Lily, das ist wirklich wunderbar! Wir sind stolz auf dich!" Auch Mama und Papa Evans ließen es sich nicht nehmen und machten aus dem Frühstück ein kleines Fest. Allerdings ohne Petunia, die es vorzog, zu ihrem Verlobten zu gehen.
Am nächsten Tag machten sich die beiden Familien – unabhängig voneinander – auf den Weg in die Diagon Alley, um die benötigten Schulsachen einzukaufen. James und Sirius trafen sich natürlich mit ihren Freunden Remus und Peter, die schon vor Fortescue's Ice-Cream Parlour auf sie warteten. Claire und Kevin Potter, Veronica und Carlisle Lupin, Remus Eltern, und Rosalie Pettigrew, Peters Mutter, wurden ausgesandt, um die Schulsachen zu besorgen, was die Erziehungsberechtigten auch lachend taten. Die vier Jungs machten es sich an einem Tisch in der Nische bequem und bestellten zwei der größten Eisbecher (Sirius und James teilten sich einen, sowie Peter und Remus), die Florence Fortescue auf der Karte stehen hatte. "Man, mein Arm tut weh", jammerte Sirius, als er seinen Löffel aufheben wollte. "Was ist denn los, Tatze?", fragte Peter und schaute seinen Freund besorgt an. "Ach, Tatze meinte, er könnte eine Wette gegen mich gewinnen", meinte James frech grinsend und stopfte sich einen Löffel Eiscreme in den Mund. "Aber da hat er sich wohl getäuscht." "Eine Wette? Um was ging es denn?", fragte Remus neugierig und ließ den Löffel wieder sinken, den er grad zum Mund führen wollte. "Und was war der Wetteinsatz?" "Wir haben gewettet, wer den Quidditch World Cup gewinnen wird: Frankreich oder Griechenland. Und ich hab auf Griechenland getippt", erklärte James breit grinsend. "Und der Wetteinsatz war: Zwei Wochen ohne Magie putzen." Remus und Peter brachen in schallendes Gelächter aus und lachten noch mehr bei dem schmollendem Gesicht, welches Sirius aufsetzte. "Haha, sehr witzig", grummelte er und stopfte sich missmutig Löffel um Löffel Eiscreme in den Mund. "Habt ihr bald genug gelacht?" "Entschuldige, Kumpel", meinte Remus und bemühte sich um eine ernste Miene. "Aber schon allein der bloße Gedanke, dass Du auf Knien über den Boden rutscht, mit Lappen und allem – das ist einfach zu gut!" "Und du weißt doch: Wenn es um Quidditch geht, sollte man sich nicht mit James anlegen. Der kennt sich, zumindest von uns vieren, am besten damit aus", setzte Peter hinzu, ebenfalls um Ernsthaftigkeit bemüht. Sirius grummelte irgendwas Unverständliches vor sich hin und bedachte James mit einem finsteren Blick, worauf hin dieser nur frech grinste. "Ich bin ja gespannt, wer Schulsprecher ist", beeilte sich Remus, der der besonnenste und ruhigste unter den vier Freunden war, das Thema zu wechseln. "Wie, ich dachte, DU würdest das Abzeichen kriegen", meinte Peter und schaute verwirrt drein. "Peter", begann Sirius, "nur weil man Vertrauensschüler ist bzw. war, wird man nicht automatisch Schulsprecher. Das solltest Du eigentlich wissen. Aber mich würde es auch mal interessieren", setzte er mit einem unschuldigen Lächeln in James' Richtung hinzu. Remus und Peter wechselten erstaunte Blicke, als James ergeben seufzte und unter den Tisch tauchte, um etwas aus seiner Tasche zu holen. "Wir kennen einen des diesjährigen Schulsprecherteams", erklärte James und legte einen Briefumschlag vor sich auf den Tisch. "Ja? Wer ist es denn? Kennen wir ihn oder sie?", fragten Peter und Remus gleichzeitig. "Oh ja, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ihr ihn sehr gut kennt", antwortete Sirius und schob den mittlerweile leeren Eisbecher zur Seite. "Nun sagt schon: Wer ist es?", quengelte Peter und schaute von James zu Sirius, "Ich bin der diesjährige Schulsprecher", stieß James hervor und man hatte das Gefühl, als würde er etwas Unanständiges zugeben. "Guter Witz, Krone", lachte Remus. "Jetzt Ernsthaft: Wer ist es?" "Ich hab's doch grad gesagt: ICH bin es", wiederholte James und schob Remus den Brief zu. "Da, lies selbst." Remus nahm den Brief und las die kurzen Zeilen schnell durch. Fassungslos ließ der Werwolf das Blatt sinken und schaute seinen Freund an. "Du bist tatsächlich Schulsprecher!" Peter, der den Mund voll mit Schokoeiscreme hatte, verschluckte sich vor Schreck und spuckte die Hälfte quer über den kleinen Tisch, wobei sich Sirius und James gerade noch aus der Schusslinie ducken konnten. Hinter James quietschte ein rothaariges Mädchen, welches sich an ihm vorbeiquetschen wollte, um zu einer Freundin zu gelangen (die drei Tische weiter saß) auf. Ruckartig drehte sich der Quidditch-Captain beim Klang der vertrauten Stimme in seinem Sitz um und schaute geradewegs Lily Evans ins Gesicht, die erschrocken auf den dunklen Schokofleck auf ihrer schneeweißen Bluse starrte. "Lily…es tut…mir so leid", stammelte Peter aufgeregt, sprang auf und reichte Lily eine Servierte, damit sie das Gröbste wegwischen konnte. "Es war keine Absicht!" "Das weiß ich, Peter", lächelte das Mädchen und wischte vorsichtig das Eis ab. "Klamotten kann man waschen. Aber was hat dich denn so erschreckt, dass Du das leckere Schokoladeneis wieder ausspuckst?" "Nunja, James ist zum Schulsprecher gewählt worden", erklärte der Schokoladeneisattentäter und ließ sich wieder in seinen Sitz fallen. "Bitte? Du bist Schulsprecher, James?", fragte die Rothaarige und schaute James verwirrt in die Augen. "Ja, bin ich", erwiderte dieser und schaute seine Klassenkameradin offen an. "Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte." "Tja, einen Grund haben sie sicher gehabt", lächelte Lily und streckte ihm die Hand hin. "Ich gratuliere, James. Wir werden dieses Jahr wohl einiges zusammen machen müssen." James starrte auf die ausgestreckte Hand als wäre sie eine Fata Morgana und versuchte, das gerade Gehörte zu verarbeiten. Lily, Lily Evans, nannte ihn James, wo sie sich seit der ersten Klasse weigerte, seinen Vornamen auch nur zu schreiben. Und dann gratulierte sie ihm auch noch dazu, dass er Schulsprecher geworden war. 'Versteh einer die Frauen', dachte James und nahm nun doch die Hand. 'Ich jedenfalls nicht.' "Danke Lily", lächelte James. "Aber was meinst Du damit, dass wir dieses Jahr viel zusammen machen? Gehst Du nun doch mit mir aus?", setzte er mit einem halb hoffnungsvollen und halb frechen Grinsen hinzu. Lily lachte, ein leises, melodisches Lachen. "Nein, James. Das hab ich damit nicht gemeint. Aber ich bin ebenfalls Schulsprecherin. Das heißt: Wir sind ein Team. Und deshalb schlage ich vor: Lass uns das Kriegsbeil begraben und das beste Schulsprecherteam werden, was Hogwarts je hatte." Nicht nur James schaute Lily an, als hätte sie sich eben in eine Unterirdische oder ein Matschmännchen (oder wie diese Kleinen Wesen hießen, an die die verrückten Muggle glaubten) verwandelt, sondern auch Peter, Sirius und Remus starrten die Rothaarige Gryffindor mit offenen Mündern an. "Wer bist Du und was hast Du mit Lily Evans gemacht?", hauchte James, als er sich wieder erinnern konnte, wie man sprach. "Heißt das, du bist einverstanden mit unserem Waffenstillstand?" 'Ich hoffe, er sagt ja", betete Lily insgeheim. 'Es wäre DIE Gelegenheit, neu anzufangen und James besser kennen zu lernen! Und wer weiß, vielleicht klappt es ja doch noch mit uns.' "Klar bin ich. Aber ich frag mich doch, woher dein plötzlicher Sinnenswandel kommt." "Dann ist alles klar", lächelte Lily, ohne auf den letzten Teil von James Aussage einzugehen und wandte sich zum Gehen. "Wir sehen uns dann im Hogwartsexpress." Mit diesen Worten ließ sie die vier Jungs, die sonst nichts so leicht aus der Fassung brachte, sprachlos zurück und setzte sich zu ihrer Freundin, die mit hochgezogener Augenbraue das Gespräch beobacht hatte (auch wenn sie nicht verstehen konnte, worum es ging).
"Was bitte war das denn, Krone?", fragte Sirius leise und musterte seinen besten Freund. "Wenn ich das nur wüsste, Tatze", murmelte dieser, der noch immer mit großen Augen auf die Stelle starrte, wo wenige Sekunden zuvor noch Lily gestanden hatte. "Aber was es auch war, eins ist sicher: Dieses Schuljahr dürfte interessant werden… Lily und ich Schulsprecher." "Ich hoffe nur, dass das Schloss am Ende des Schuljahres noch steht", meinte Remus, der sich von dem 'Schock' als Erster erholt hatte. "Moony, wir können uns benehmen", entgegnete James gespielt entrüstet. "Wir sind schließlich keine Kleinkinder!" "So?" Remus heuchelte Erstaunen. "Gut zu wissen." Die vier Jungs brachen in helles Gelächter aus und verlangten schließlich nach der Rechnung. "Wir müssen uns beeilen, Tatze. Meine Eltern warten sicher schon vor Flourish und Blotts", meinte James und übernahm die Rechnung komplett. "Wir brauchen noch die neuen Schulbücher. Und danach müssen wir noch zu Madam Malkin's, wir brauchen neue Festumhänge für den Abschlussball." "Du hast Recht. Was ist mit euch beiden?", wandte sich Sirius an die beiden anderen Freunde. "Habt ihr schon alles?" "Um ehrlich zu sein: Nein", antworteten Peter und Remus wie aus einem Munde. "Dann kommt mit, Mum und Dad haben sicher nichts dagegen. Es sei denn, eure Eltern warten auch auf euch." "Nein, Peters Mum ist schon nach Hause, sie fühlte sich nicht wohl. Und meine Eltern sind arbeiten. In St. Mungo ist die Hölle los, wie Dad sagt und es werden alle Heiler gebraucht." "Dann auf zum fröhlichen Einkaufen", rief James und die 4 Jungs rannten um die Wett Richtung Flourish und Blotts, wo Claire und Kevin Potter bereits auf sie warteten.
"Also Lily, was war das eben mit Potter?", fragte Carry, eine blonde Gryffindor und Lilys beste Freundin, als die Jungs aufbrachen. "Es sah so… friedlich aus. Ich dachte, Du kannst ihn nicht leiden?" "Erstens hat er auch einen Vornamen und der lautet James, Carry. Und zweitens: Ich hab ihm dazu gratuliert, dass er Schulsprecher geworden ist. Und da ich ebenfalls Schulsprecherin bin, hab ich ihm angeboten, das Kriegsbeil zu begraben. Es ist schließlich nicht vom Vorteil, wenn das Schulsprecherteam sich ständig angiftet oder nicht miteinander redet", erklärte Lily und nahm einen Schluck ihrer Eisschokolade. "Ok, ok, dann eben James. Er ist also Schulsprecher geworden. Und ich dachte, Remus wäre sicher, was das betrifft", sinnierte Carry halblaut vor sich hin. "Professor Dumbledore wird sich schon was dabei gedacht haben. Ach ja, stell dir vor: Meine Schwester hat sich verlobt!" "Nein! Doch nicht etwa mit diesem komischen Dursley?" "Doch genau mit dem. Aber so lang sie glücklich ist. Und SO schlimm ist er auch nicht. Übrigens weiß er jetzt, dass ich eine Hexe bin. Dawn hat deinen Brief gerade gebracht, als er den Antrag gemacht hatte." "Ups, das tut mir leid, Lily. War keine Absicht!" "Das weiß ich doch", winkte Lily ab. "Ich bin dir ja nicht böse! Willst Du nicht gleich mitkommen und mich beim Shoppen begleiten? Mum und Dad sind zwar auch dabei, aber mit dir wär's noch lustiger." "Klar komm ich mit. Wo sind denn deine Eltern?" "Noch in Gringotts, Geld tauschen. Es war vorhin ziemlich voll." "Wann wollt ihr euch denn treffen?" "In 10 Minuten an der Apotheke." "Dann lass uns schon mal losgehen", schlug Carry vor und winkte nun ihrerseits nach der Rechnung. "Lass dein Geld stecken, ich lad dich ein zur Feier des Tages." "Wieso denn das?" fragte Lily, die bereits nach ihrem Geldbeutel greifen wollte. "Süße, man wird nur einmal im Leben Schulsprecherin in Hogwarts." "Gut, Du lässt dich eh nicht abbringen, was?" "Nein, lass ich nicht", entgegnete ihre Freundin und die blauen Augen blitzten amüsiert in der Sonne. Carry zahlte und die beiden Mädchen gingen nun auch, um die Schulsachen zu besorgen.
Die letzten Tage bis zum Schulbeginn vergingen für die Siebtklässer viel zu schnell und Lily machte sich mit Bedauern daran, ihren Koffer zum letzten Mal zu packen. "Ich wünschte, ich würd noch mal neu ankommen können", seufzte Lily am letzten Abend beim Abendbrot. "Ich werde Hogwarts vermissen." "Du kannst ja auch als Lehrerin zurückkehren", lächelte Isabella. "Klug genug wärst Du ja. Warum wirst Du nicht Lehrerin für Zaubertränke?" "Ganz einfach: Professor Slughorn geht noch nicht in Rente und ich hab keine Lust auf Unterricht. Wenn ich dran denke, dass ich solche Chaoten wie die Marauder unterrichten muss", kicherte Lily und nahm einen Schluck Milch. "Die was bitte?", fragte ihr Vater mit hochgezogener Augenbraue. "Die Gruppe von James Potter und seinen Freunden. Sie nennen sich 'Die Marauders' und machen den Lehrern das Leben quasi zur Hölle. Aber ich muss zugeben, dass das meiste, was sie so anstellen, doch recht amüsant ist." "Aha… James Potter? Ist das DER James Potter?", fragte ihre Mutter mit einem wissenden Blick zu ihrem Mann. "Ja, ist es", erwiderte Lily und vergrub ihr Gesicht hinter der Abendzeitung, die ihr Vater soeben ausgelesen und auf den Tisch gelegt hatte, damit niemand ihr rotes Gesicht sehen konnte. Ihre Eltern lächelten sich zu und beschlossen, nicht weiter nachzuhacken. Nach etwa 10 Minuten verkündete Lily, dass sie müde sei und sich schon hinlegen wollte. Schließlich müsse sie auch früh raus am nächsten Tag. Ihre Eltern nickten zustimmend und die Schulsprecherin verschwand Minuten später im Bett und träumte von James und sich, allein auf dem Astronomieturm bei Vollmond.
tbc
LG gummy
PS: Sorry, dass es so lang gedauert hat...Aber ich denk nicht immer dran, was onzustellen...Alzheimer, ihr wisst ja;)