Oh man...ich spüre schon, wie sich meine Augen mit Tränen füllen. Die Story ist einfach sooo traurig. Besonders die Stelle, wo Michael in Alex Armen gestorben ist. Einfach zu traurig *schnief* Die Teile sind, wie immer sehr gut beschrieben worden. Sie liefen bei mir, wie ein Film vor Augen ab. Arme Alex...die ist ja völlig am Ende. Zum Glück aber helfen ihr Gerrit und Branco. Wie gesagt, deine Teile sind einfach genial. Die Story könnte ich mir 1000 mal durchlesen. Daher freue ich mich auch schon auf die neue FS
Danke für die Kommis und hier der nächste Teil... äh... letzte Teil, meine ich.
Zwei Tage blieb Alex allein in Gerrits Schlafzimmer, aß nicht, ließ niemanden an sich heran. Am Dienstagmorgen stand sie zitternd auf. Sie ging ins Bad, duschte, putzte sich die Zähne und ging ins Wohnzimmer. Gerrit und Branco waren nicht da. Auf dem Tisch lag ein Zettel. „Wir sind arbeiten. Wenn was ist, ruf uns an. Gerrit und Branco.“ Alex nickte, ging in die Küche, kochte sich etwas Kaffee, aß einige Bissen und zog sich eine dicke Jacke an. Zu Fuß ging sie zur U-Bahn und fuhr in die Stadt. Sie lief bis zum K11.
Gerrit blickte fragend in Richtung Bürotür, als diese geöffnet wurde und staunt nicht schlecht, als er Alex im Türrahmen stehen sah. Er saß auf Alex Platz und bearbeitete halbherzig einige Akten. „Alex? Was machst du hier? Ist etwas passiert?“ „Nein.“ Sie trat ein und schloss die Tür. „Ich will wieder arbeiten, Leute. Mir fällt zu Hause die Decke auf den Kopf. Und außerdem habe ich Michael ein Versprechen gegeben. Ich will seinen Mörder finden. Und ich hab nicht mehr ewig Zeit.“ Sie strich sich über ihren Bauch und hängte ihre Jacke an den Jackenständer. Gerrit wollte etwas sagen, doch Branco unterbrach ihn. „Schön, dass du wieder hier bist, Alex.“ Er lächelte sie an, stand auf und umarmte sie kurz. Auch Gerrit umarmte sie kurz und wies dann auf ihren Platz. „Bitte schön. Schon angewärmt.“ „Danke.“ Branco grübelte eine Weile. „Wenn du wieder arbeitest und ich mir sicher bin, dass es dir gut geht, werde ich mich wieder auf den Weg machen. Die warten im Kosovo auf mich.“ Erstaunt sah Gerrit ihn an. „Du willst zurück?“ „Ja. Ich werde meine Ausbildung erweitern und der Armee beitreten. Ich will Blauhelmsoldat werden.“ Alex schüttelte den Kopf. „Sei vorsichtig. Ich will nicht noch einen Freund verlieren.“ Branco stützte sich mit einer Hand auf Alex Schreibtisch und schob die andere unter ihr Kinn. Er sah ihr in die Augen. „Ich werde vorsichtig sein. Versprochen.“ Dann ging er an den Computer von Michael und buchte sich einen Flug. „So, ich fliege am Montag.“ „Wie? Gestern?“, fragte Gerrit mit völlig verblüffter Miene. Dann grinste er. Auch Alex und Branco lachten. In diesem Moment kam der Staatsanwalt herein. Er sah Alex, wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders und winkte ab. „Schön, dass Sie wieder hier sind, Frau Rietz.“ Er legte ihr einige Akten auf den Tisch. „Das sind die neuen Unterlagen im Fall Weber.“ Sie schluckte und nickte. „Mit was für einer Waffe wurde Michael erschossen?“ „Walter PPK. Ziemlich altes Modell. Kein Hinweis, woher die Waffe stammen könnte.“ „Das heißt, wir sind keinen Schritt weiter.“ „Richtig. Leider. Das einzige ist das hier.“ Der Staatsanwalt legte eine Tüte vor Alex auf den Tisch, in welchem ein Brief steckte. ‚Es tut mir leid, dass es den Falschen erwischt hat. Nächste Mal ziele ich besser. Hoffentlich bin ich nicht von meinem Weg abgekommen.“ Alex runzelte die Stirn, während sie Branco und Gerrit de Brief reichte. „Wie meint er das? Nicht vom Weg abgekommen? Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.“ Auch die Männer hatten keine Ahnung. „Weitere Drohungen hat es nicht gegeben.“ Der Staatsanwalt verließ das Büro. Branco rannte ihm hinterher, um ihm noch mitzuteilen, dass er München bald verlassen würde. Er bot an, bis Freitag noch zu arbeiten. Kirkitadse war erleichtert, dass Branco vorerst arbeiten wollte, da er nicht wusste, ob Alex dem Druck wirklich gewachsen war.
Die drei arbeiteten viele liegen gebliebene Akten durch, versuchten im Fall Weber weiter zu kommen und kümmerten sich um aktuelle Sachen. Alex tat die Arbeit merklich gut, was Gerrit mit einer gewissen Erleichterung wahrnahm. Da sie weiterhin bei ihm schlief, hörte er nachts, dass sie nach wie vor mit Michaels Tod zu kämpfen hatte. Sie wachte oft schreiend auf, weinte stundenlang. Aber morgens war sie komischerweise immer ziemlich gut drauf. Gerrit überzeugte Alex, mit dem Polizeipsychologen zu sprechen und der sah, dass sie bereit begann, den Tod ihres Freundes zu verarbeiten. Er war ebenfalls dafür, dass sie arbeitete.
Am Montag brachten Gerrit und Alex Branco zum Flughafen, obwohl der beteuerte, dass das gar nicht nötig war. Sie verabschiedeten sich herzlich von ihm und Branco versprach, sich regelmäßiger zu melden als früher. Erst jetzt hatte er nämlich gemerkt, wie sehr er Alex vermisst hatte. Und Gerrit und er waren richtig gute Freunde geworden. Alex sah dem Flieger lange nach, als der in den Wolken verschwand. Gerrit legte seine Hand auf ihre Schulter. „Komm, lass uns noch was Essen gehen. Es ich schon nach eins.“ „Ja, gern.“ Alex wand sich ihm zu und atmete tief durch. „Ich sollte langsam wieder in meine Wohnung ziehen. Und ich muss mich um die Auflösung von Michaels alter Wohnung kümmern.“ Sie schluckte. Gerrit nahm sie in die Arme. „Ich helfe dir bei Michas Wohnung. Und du kannst bei mir bleiben, solange du willst, klar?“ Alex schlang die Arme um seinen Körper und legte ihre Wange gegen seine Brust. „Danke, Gerrit. Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft.“ „Dafür hat man doch Freunde.“ Sie löste sich von ihm und sah ihn an. „Wir haben Hunger. Lass uns was essen gehen.“ Gerrit lachte leise und nahm Alex Hand. Er zog sie zu einem der zahlreichen kleinen Restaurants und sie aßen gemütlich. Gegen 15 Uhr schauten sie noch einmal im Büro vorbei, aber es gab nichts Neues, also fuhren sie zu Gerrit in die Wohnung. Dort sah Alex Gerrits Decke auf der Couch und bekam sofort wieder ein schlechtes Gewissen. „So geht das doch nicht weiter.“ „Wieso?“, fragte Gerrit. „Die ist gemütlich, glaub mir.“ Er legte sich hin und zog die Beine an. „Ja, klar. Vor allem zu kurz für dich.“ Kopfschüttelnd blickte Alex ihn an. „Wie kannst du so schlafen?“ „Gut“, log Gerrit, obwohl ihm seit Tagen der Rücken und vor allem der Nacken weh taten. Alex glaubte ihm keine Wort, beließ es aber erst einmal dabei. Sie sah auf ihre Uhr. „Können wir gleich in Michas Wohnung fahren? Ich will es bis Ende des Monats geschafft haben, sonst muss ich noch einen weiteren Monat die Miete zahlen. Und so viel verdiene ich auch wieder nicht.“ Gerrit hielt es für nicht so gut, da das unweigerlich wieder Wunden aufreißen würde, aber er fügte sich Alex Willen, nahm seine Jacke und seinen Autoschlüssel und fuhr sie zu Michaels Wohnung.
Dort angekommen hatte Alex ein ziemlich mulmiges Gefühl. Sie zögerte, steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Langsam trat sie ein. „Soll ich dich später wieder abholen?“, fragte Gerrit. „Nein, bitte, bleib hier“, bat sie. Der nickte. Alex kümmerte sich erst einmal um Michaels Klamotten. Sie würde sie dem roten Kreuz spenden. Sorgsam verpackte sie alles in Säcke, die sie für diesen Zweck mitgenommen hatte. Nur einen dicken schwarzen Rollkragenpullover mit zwei knutschenden Elchen auf der Brust behielt sie. Das war ein Geschenk von Mike gewesen und Michael hatte das Ding geliebt. Nie getragen, aber geliebt. Sie lächelte traurig. Dann wand sie sich den Papieren zu. Sie stöhnte. „Oh Mann, verflucht noch mal. Ich muss mit der Versicherung reden… Was ist denn das?“ Sie hielt zwei Blätter in der Hand. „Gerrit schau mal.“ Der erhob sich von einem Sessel, auf dem er bis jetzt gesessen hatte und trat hinter Alex, die auf der Couch saß. Er blickte ihr über die Schultern. „Zwei Lebensversicherungen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wundert dich das?“ „Die hier ist auf Mike ausgestellt.“ Sie sah auf das andere Blatt. „Und die hier auf mich.“ Alex schluckte, konnte aber nicht verhindern, dass einige Tränen ihre Wangen hinabliefen. „Er hat sie eine Woche vor seinem Tod abgeschlossen.“ „Wahnsinn“, murmelte Gerrit. „Er hat die erste Rate bar bezahlt, sonst wäre sie gar nicht gültig. Aber das ist verdammt viel für eine Monatsrate.“ Alex blätterte um und erstarrte förmlich. „Zwei Millionen Euro??? Er hat eine Versicherung über zwei Millionen Euro abgeschlossen?“ Gerrit pfiff anerkennend durch die Zähne. „Das war noch an dem Tag, als du ihm gesagt hast, dass du schwanger bist. Er wollte, dass ihr versorgt seid. Deshalb auch diese irrsinnig hohen Raten.“ Ungläubig blickte Alex immer wieder auf die Summe. Sie schüttelte den Kopf. Gerrit setzte sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter und sie lehnte sich gegen ihn. Gerrit nahm die Versicherung für Mike und schaute auf die Endsumme. 500 000 Euro. Aber diese Versicherung lief seit der Geburt des Jungen. Alex hatte für heute genug. Sie nahm die Versicherungsunterlagen mit in Gerrits Wohnung und telefonierte noch am Abend mit der Versicherung. Die waren hörbar unerfreut, diese Summe auszahlen zu müssen und kündigten eine Überprüfung an. Aber dabei würde nichts heraus kommen, das wusste Alex. Trotzdem ärgert sie sich über den Vertreter. Auch Gerrit war sauer. Er hatte als Zeuge das Gespräch mitgehört und schimpft jetzt die ganze Zeit über die Frechheiten, die der Vertreter sich erlaubt hatte. „So ein unhöflicher Mensch.“ Alex winkte ab. „Reg dich ab.“ Sie schluckte leicht und hustete. „Ich hab Halsschmerzen“, klagte sie. „Wahrscheinlich hast du dir bei der Beerdigung was weggeholt. Geh ins Bett. Ich bringe dir noch ein Glas Tee mit Honig. Wir können auch im Schlafzimmer noch etwas fernsehen.“ Alex nickte und ging ins Bad, um sich umzuziehen. Dann schlüpfte sie unter die Decke. Gerrit kam Minuten später mit der versprochenen Tasse Tee und setzte sich zu ihr. Er legte die Füße hoch, öffnete sich eine Flasche Bier und schaltete den Fernseher ein. Es lief ein Krimi, bei dem die beiden Kommissare allerdings sofort wusste, wer der Täter war. „Wenn unsere Fälle doch auch nur so einfach wären“, sagte Alex leise und gähnte. „Ja, wäre schön. Aber unsere Gangster machen nicht so haarsträubende Fehler.“ Alex lächelte. „Doch, manche schon.“ Sie stellte die leere Tasse auf den Nachttisch und legte sich richtig hin. Sie kuschelte sich gegen Gerrit und schloss die Augen. Sekunden später war sie eingeschlafen. Gerrit trank sein Bier aus und schaltete den Fernseher aus. Er wollte aufstehen, doch Alex nuschelte im Halbschlaf, dass er bleiben solle. Unsicher schwankte er hin und her. Sein schmerzender Nacken nahm ihm dann jedoch die Entscheidung ab. Er rutschte, angezogen wie er war, unter die Decke und schlief ein.
Am Morgen erwachte Alex und sah als erstes in Gerrits schlafendes Gesicht. Sie erschrak, dachte an den letzten Abend und lächelte leicht. Dann jedoch machte sich ein schlechtes Gewissen in ihr breit. Michael war gerade einmal zwei Wochen tot und sie lag hier in den Armen eines anderen Mannes. ‚Moment mal‘, dachte sie. ‚Gerrit hat lediglich hier geschlafen, weil ich einfach nicht allein sein wollte. Kein Grund für Gewissensbisse, oder?‘ Der wachte auf und blickte Alex an. „Morgen. Na, wie fühlst du dich?“ „Guten Morgen“, erwiderte die mit kratziger Stimme. „Geht schon.“ Sie räusperte sich. „Es geht wirklich, schau mich nicht so an. Kann ich zuerst ins Bad?“ „Sicher doch. Aber willst du wirklich arbeiten?“ „Natürlich. Ich bin nur ein wenig erkältet.“ Damit war sie weg. Gerrit legte sich wieder hin. Auch in ihm regte sich ein schlechtes Gewissen, welches er jedoch erfolgreich verdrängte. Es war ja schließlich nichts passiert.
Die nächsten Tage und Wochen vergingen. Im Fall Weber kamen die Kommissare nicht weiter, das der nichts mehr von sich hören ließ. Andere Fälle lösten sie schnell. Michael Wohnung hatte Alex leer geräumt und gekündigt. Einige persönliche Sachen hatte sie behalten, an seine Eltern weitergegeben oder an Mike geschickt. Andere hatte sie schweren Herzens verbrannt. Die Asche hatte sich nachts auf den Friedhof gebracht und sie direkt neben dem Grab vergraben. Sie konnte sie nicht behalten, sonst würde sie nie ein neues Leben beginnen können. Zum Friedhof ging Alex anfangs täglich. Erst nur in Begleitung von Gerrit, später allein. Sie weinte oft, wenn sie vor dem Grab hockte. Doch mit der Zeit versiegten die Tränen. Sie nutzte die Besuche bei Michael, um ihm zu erzählen, wie es auf Arbeit war und wie es ihr ging. Immer wieder betonte sie, dass es ohne ihn viel schlechter lief. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie im Fall Weber einfach keinen Ansatz fand. Aber sie konnte nur gründlich ermitteln, nicht hexen.
Mitte Mai meldete sich Alex für einen Vorbereitungskurs für Schwanger an. Und Gerrit wurde genötigt, mit ihr teilzunehmen. Der verzog das Gesicht, erklärte sich aber doch bereit. Er konnte Alex ja nicht hängen lassen. „Ich hab Angst vor der Geburt“, sagte Alex eines abends, als sie den Kurs verließen. „Brauchst du nicht, ich helfe dir, so gut ich kann. Und mit dem Baby ist doch alles okay, wie dein Frauenarzt vor einer Woche hat.“ Alex grinste vor sich hin. Sie strich über ihren Bauch, der sich langsam wölbte. Gerrit kümmerte sich rührend um sie und sie war sich inzwischen sicher, das dahinter ein ganz persönliches Interesse von ihm an ihrer Person stand. Aber sich darauf einzulassen, so weit war sie noch nicht. Auch wenn sie immer noch bei ihm wohnte und auch ihr Bett mittlerweile jede Nacht mit ihm teilte. „Lass uns noch irgendwohin fahren, bitte. Ich würde gern noch etwas unternehmen.“ Gerrit nickte und fuhr in eine ruhige Bar. Hier trank er ein Feierabendbier und Alex einen alkoholfreien Cocktail. Sie redeten über den Job, dann über den Schwangerenkurs. „Ob die Leiterin irgendwann noch schnallt, dass wir nicht zusammen sind?“, fragte Gerrit grinsend. „Wieso? Hat sie wieder was gesagt?“ „Ja, sie hat mich gefragt, ob ich meine Freundin denn auch gut pflege.“ Alex lachte. „Sie ist sowas von neugierig. Aber ich mag sie. Ist schon lustig, sich von einer Frau Mitte 50, die nie im Leben ein Kind bekommen hat, sagen zu lassen, was man bei der Geburt alles beachten soll.“ Auch Gerrit lachte jetzt. Er funkelte Alex mit seinen blauen Augen an und prostete ihr zu. Zum ersten Mal fiel Alex an diesem Abend auf, wie gut er eigentlich aussah. Die kurzen dunkelblonden Haare, die stahlblauen Augen. Die winzigen Lachfältchen um seine Augen. Sie liebt sein Lachen. Es steckte an, vertrieb ihre Sorgen und Ängste. Alex erschrak über ihre Gedanken und trank hastig ihr Glas leer. „Lass uns fahren. Ich bin plötzlich müde…“ Gerrit hatte bemerkt, wie eingehend Alex ihn gemustert hatte. Er nickte, trank den letzten Rest von seinem Bier und ging mit Alex zum Auto. Natürlich fuhr sie. Ziemlich eilig zog sie sich um und verschwand im Bett. Gerrit war sich nicht sicher, ob er, wie die letzten Wochen auch, im Schlafzimmer bei Alex schlafen sollte und blieb auf der Couch. Er lag lange wach und dachte nach. Er musste mit Alex reden. Michael war seit 4 Monaten tot, das war nicht lange, aber wenn er noch länger warten würde, würde alles sehr kompliziert werden. Auch Alex konnte nicht schlafen. Sie war alles andere als müde. Ihre Gefühle verwirrten sie. Sie liebte Michael immer noch. Es schmerzte zwar nicht mehr so sehr, wenn sie an ihn dachte, aber die Gefühle für ihn waren so stark wie eh und je. Sie griff in die Nachttischschublade, wo der Brief lag, den Michael bei einem Anwalt hinterlegt hatte und las ihn erneut. Eigentlich war es unnötig. Sie hatte ihn an die hundert Mal gelesen in den letzten Monaten und kannte ihn Wort für Wort auswendig. „…Alex, ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Und ich hoffe, dass ich dir das inzwischen gesagt habe. Ich bin so ein Feigling, wenn es um solche Sachen geht. Ich möchte, dass du eins weißt. Da mir ja jetzt etwas passiert ist und du vielleicht allein dastehst… Bleib nicht aus falsch verstandener Treue einsam. Das wäre die schlimmste Vorstellung für mich, zu sehen und zu wissen, dass ich dich durch meine Gefühle zum Alleinsein verdammt habe. Nimm dir Zeit zu trauern, aber blicke dann wieder nach vorn. Bitte, Alex. Das ist mir sehr wichtig. Kein Mensch sollte allein sein, vor allem nicht du…“ Tränen liefen über Alex Gesicht. Michael schien es irgendwie geahnt zu haben, was in der Zukunft passieren würde. Der ganze Brief passte auf ihre derzeitige Situation. Nicht hundertprozentig, aber doch in sehr vielen Textpassagen. Sie legte ihn weg und stand auf. Gerrit war noch nicht da, das wunderte sie. Hatte er gemerkt, dass sie verwirrt war? Ahnte er warum? Sie öffnete die Tür, sah ihn auf der Couch liegen und schlafen und schloss sie wieder. Sie musste mit ihm reden. Unbedingt und sehr bald.
Am Morgen, als Alex das Bad verließ, saß Gerrit bereits am Frühstückstisch. Er hatte ein Brötchen vor sich liegen, starrte es an und wartete. Sie setzte sich ihm gegenüber. „Morgen.“ „Guten Morgen, Alex.“ Er hob den Blick, sah sie an und Alex versank schon wieder in seinem Blick. „Warum hast auf der Couch geschlafen?“, fragte sie direkt. Er zögerte. „Ich… ich hatte einfach das Gefühl, du wärst gern allein.“ „Nein, du irrst dich, Gerrit.“ Alex legte ihre Hand auf seine. „Ich bin nicht gern allein. Aber ich brauche noch etwas Zeit.“ Ungläubig schaute Gerrit sie an, dann senkte er den Blick und sah ihre Hand an. Er legte seine linke auf ihre und sagte leise: „Alle Zeit dieser Welt.“ Sie lächelte, nahm sich ebenfalls ein Brötchen und belegte es mit etwas Käse. Langsam aß sie. Dabei beobachtete sie weiterhin Gerrit, der ziemlich steif am Tisch saß. Ihm schien erst langsam bewusst zu werden, was Alex ihm da gerade vermittelt hatte. Nach einer Weile hob er den Blick, lächelte sie unsicher an und aß ebenfalls etwas.
Damit war dieses Thema erst einmal geklärt. Der Sommer kam mit viel Hitze. Eine sehr lange Trockenperiode folgte. Und anscheinend wirkte sich das Wetter auf die Verbrechen der Stadt aus. Sie schienen einzutrocknen. Es geschah fast gar nichts. Zwei Monate lang. Alex und Gerrit saßen den ganzen Tag im Büro und sortierten Akten. Gerrit wischte sich den Schweiß von der Stirn und schaltet den Ventilator ein, der auf seinem Tisch stand. Sofort flogen ihm die gesammelten Blätter entgegen und verteilten sich hinter ihm auf dem Fußboden. Er fluchte und stand auf, um die ganzen Sachen aufzuheben, als er Alex leises Lachen hörte. Empört sah er sie an. „Entschuldige“, murmelte sie. Dann lachte sie wieder. „Ich glaube, die Hitze bekommt uns nicht. Komm, lass uns Feierabend machen. Es passiert doch eh nix.“ Alex nickte zustimmend und stand auf. Sie stöhnte und hielt sich am Tisch fest. Sofort stand Gerrit neben ihr. Besorgt sah er sie an. „Alles klar?“ „Ja, geht schon. Es ist nur die Hitze. Sie bekommt mir nicht so gut.“ Gerrit bot ihr den Arm an und entführte Alex in ein Eiscafé. Danach gingen die beiden noch ein wenig spazieren. Alex atmete schwer. „Es ist so drückend.“ „Ja. Die Luft steht. Das riecht nach Gewitter. Dann wird es hoffentlich kühler.“ „Ich hasse Gewitter“, murmelte Alex. „Hast du Angst?“, fragte Gerrit sie erstaunt. „Ein wenig schon.“ Ganz Gentleman versprach Gerrit ihr, dass er sie beschützen würde. Alex lächelte ihn dankbar an. Zusammen gingen sie zum Parkplatz vor dem K11 zurück, stiegen in Gerrits Auto und fuhren zu Alex Wohnung. Sie waren vor einigen Tagen hierher gezogen, da die Wohnung größer war und bei Gerrit war außerdem der Fahrstuhl kaputt. Und Alex hatte mit dem kleinen Zusatzgewicht keine Lust mehr, Treppen zu steigen. Gerade als sie die Wohnung betreten hatten, hörte man in der Ferne den ersten Donnerschlag. Gerrit schaute sich um und sah eine pechschwarze Wolkenwand von Nord-Westen her über der Stadt aufziehen. Das sah richtig böse aus. Er machte noch etwas zu Essen für Alex und sich und brachte es ins Wohnzimmer, wo Alex am Fenster stand und das aufziehende Gewitter beobachtete. „Konfrontierst du deine Angst?“ „Ja. Der Polizeipsychologe hat es mir geraten. Zwar in einem anderen Zusammenhang, aber vielleicht klappt es auch hier.“ Gerrit grinste und stellte das Tablett ab, auf welchem zwei Teller standen. Alex drehte sich um, lobte ihn dafür, dass er sich jetzt noch hingestellt hatte und so etwas Leckeres gekocht hatte und setzte sich. „Es ist doch gerade mal um sieben“, sagte Gerrit. „Echt?“ Alex blickte auf ihre Uhr. „Das Wetter verwirrt mich, draußen ist es plötzlich so dunkel geworden.“ Gerrit blickte aus dem Fenster und nickte. Der Wind wurde mit jeder Minute stärker. Es trieb bereits Blätter und kleine Äste vor sich her. Nachdem sie gegessen hatten, wusch Alex sich schnell und kroch dann ins Bett. Gerrit folgte ihrem Beispiel und ging dann ins Schlafzimmer. Er schüttelte den Kopf, als er Alex unter der Bettdecke liegen sah. Bis über den Kopf hatte sie sich zugedeckt. Er sah, dass sie zitterte. Gerrit kroch zu ihr und suchte mit den Händen ihren Körper. Er zog sie an sich heran, obwohl es dadurch noch heißer wurde. „Kein Angst“, murmelte er leise und strich ihr beruhigend über den Kopf. In diesem Moment zerriss ein ohrenbetäubender Donnerschlag die Spannung, die bis dahin in der Luft gelegen hatte. Blitze zuckten vom Himmel, der Wind heulte um das Haus. Selbst Gerrit hatte sich erschrocken und Alex noch dichter an sich herangezogen. Er spürte ihren Bauch gegen seinen gepresst. Ihre Haut war schweißnass vor Angst, sie zitterte am ganzen Körper. Er drehte sich ein wenig zur Seite und blickte sie an. Panik stand in ihren Augen. Sie klammerte sich an ihn fest, wie eine Ertrinkende an einem Stück Holz. Als sie seinen Blick spürte, löste sich ihre Verkrampfung etwas. Sie blickte ihn an, lange, eine halbe Ewigkeit. Langsam hob sie den Kopf. Ihre Lippen zitterten, als sie sie auf Gerrits Mund presste. Der war doch ziemlich überrascht, schob es aber auf die Hitze und Alex Angst. Er erwiderte den Kuss und intensivierte ihn, indem er mit der Zunge vorsichtig in Alex Mund eindrang. Seine Hände strichen über ihren Körper, streichelten ihre Haut durch den dünnen Stoff des überlangen T-Shirts, welches sie trug. Alex Hände strichen gierig über Gerrits Körper und glitten über seine nackte Brust. Sie spürte, wie Gerrit den Kuss löste und anfing mit der Zunge über ihren Hals zu streicheln. Sie stöhnte leise auf. Der Gedanke an Michael kam kurz in ihr hoch, doch dann siegte die Lust und die Sehnsucht nach körperlicher Liebe. Sie schloss die Augen und gab sich vollständig ihrem Freund und ihren eigenen Gefühlen hin. Gerrit rollte Alex auf den Rücken, schob die Decke weg und fing an, Alex auszuziehen. Er kniete über ihr, als sie nackt vor ihm lag. Sanft streichelte er ihren Bauch und bedeckte dann ihren gesamten Körper mit kleinen Küssen. Nach einer Weile zog er sich seine Shorts aus und griff zum Nachttisch hinüber. Er zog eine Schublade auf und nahm eine Packung Kondome in die Hand. Alex öffnete die Augen und sah ihn fragend an. „Kondome? Wovor hast du Angst? Dass ich schwanger werde? Da kommst du zu spät.“ Gerrit grinste. „Ich komme nie zu spät, meine Liebe.“ Er küsste sie. „Außerdem hab ich gehört, Kondome schützen auch vor anderen Sachen.“ „Wir haben vor zwei Tagen die halbjährlichen Untersuchungsergebnisse vom Amtsarzt bekommen. Bist du krank?“ „Nein.“ „Gut. Ich auch nicht.“ Sie schlug ihm die Kondome aus der Hand, schlang ihre Arme um seinen Hals und ihre Beine um seine Hüfte und zog ihn auf sich. Gierig küsste sie ihn. Gerrit grinste leicht, trennte sich jedoch dann von ihren Lippen. Er sah sie an, wie sie fragend die Augen öffnete. „Ich will nur, dass du siehst, dass ich es bin.“ Vorsichtig drang er in sie ein. Alex nickte verstehend. Sie stöhnte leise auf. Vorsichtig bewegte sie ihre Hüfte. Schweiß glänzte auf ihrem Gesicht. Ihre Augen waren dunkel und blickten Gerrit jetzt unverwandt an. Der übernahm die Arbeit, bewegte sich leicht, streichelte Alex sanft. Seine Stöße wurden stärker, er fühlte ihren Orgasmus und biss sich leicht auf die Unterlippe. Diese wunderschöne Frau zu spüren, brachte ihn fast vollständig um den Verstand. Wie lange hatte er darauf gewartet. Mit einem Aufstöhnen kam er schließlich in ihr. Erschöpft sank er auf sie und küsste sie leicht. Dann lauschte er. „Es regnet. Das Gewitter ist so gut wie vorbei.“ „Ja“, wisperte Alex. Sie sah ihn lange an. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Was hast du, Alex?“ „Ich liebe dich.“ Sie hatte so leise und zögerlich gesprochen, dass Gerrit sie kaum verstand. Dann jedoch lächelte er. „Ich liebe dich auch, Alexandra Rietz. Dich und dein Baby.“ Alex schluchzte auf. „Ich habe Angst. Was werden die anderen sagen? Michael ist gerade mal ein halbes Jahr tot.“ „Was würde Michael sagen?“ Alex zeigte ihm den Brief. Gerrit trennte sich von Alex, auf der er die ganze Zeit halb gelegen hatte und las ihn. Dann nickte er. „Für mich klingt das, als hätten wir Michaels Segen für unsere Verbindung.“ „Ich habe ihn wirklich geliebt, Gerrit.“ „Ich weiß, mein Engel. Und ich weiß auch, dass du ihn immer lieben wirst. Aber das heißt doch nicht, dass wir keine Zukunft haben, oder?“ Alex schüttelte den Kopf und suchte mit ihren Lippen wieder die seinen. Als sich das Gewitter verzogen hatte, gingen die beiden duschen und fielen dann erschöpft ins Bett. Alex schlief sofort ein, während Gerrit noch einige Zeit wach lag und grübelte. Alex hatte mit ihrer Angst durchaus Recht. Auch er machte sich über die Reaktion der Kollegen und auch ihrer Freunde große Sorgen.
Und unfreiwilligerweise kam die Beziehung der beiden schneller ans Licht der Öffentlichkeit, als sie es gewollt hatten. Staatsanwalt Kirkitadse ertappt sie nämlich beim Rumknutschen im Büro. Alex saß auf Gerrits Schoß, der unter ihrem Shirt sanft ihren Bauch streichelte, der jetzt schon ziemlich rund war. Sie hörten nicht, wie die Tür geöffnet wurde. Kirkitadse grinste leicht, er hatte es seit einiger Zeit geahnt, dass mehr als Freundschaft die beiden Kommissare verband. Nach einer Weile räusperte er sich und schloss geräuschvoll die Tür. Alex hopste ungelenk von Gerrits Schoß, der ebenfalls aufgesprungen war. Mit roten Gesichtern standen sie vor ihrem Vorgesetzten. Der Staatsanwalt grinste leicht. „Ich habe die Akten über die Banküberfälle durchgesehen. Mir sind da einige kleine Fehler aufgefallen. Aber wenn ich sehe, mit was Sie beide Ihre Arbeitszeit verbringen, wundert mich das nicht.“ Alex schluckte leicht. „Tut uns leid.“ „Was? Die Fehler, oder dass Sie mich daran erinnern, dass ich dringend einen Ersatzkommissar brauche, da Sie bald in Mutterschaftsurlaub gehen.“ Gerrit lächelte. Anscheinend hatte der Staatsanwalt keine Probleme mit ihrer Beziehung. Vielleicht nahmen es andere auch so leicht hin. Und sie hatten das Glück, dass es zwar schnell ein Gesprächsthema wurde, aber alle Kollegen gönnten vor allem Alex ihr Glück. Und die Meisten fanden auch, dass Gerrit ein durchaus passabler Ersatz-Papa sein würde. Natürlich gab es auch einige bösere Meinungen, vor allem von Michaels Eltern, aber damit konnten die beiden umgehen. Alex erzählte es am Telefon auch Mike, erklärte dem Jungen aber, dass sie seinen Vater trotz allem noch sehr doll lieben würde. „Verstehst du das, Mike?“, fragte sie vorsichtig. „Ja, ich denke schon. Darf ich mein Halb-Geschwisterchen auch mal besuchen?“ „Sooft du willst, Mike“, sagte Alex positiv überrascht. „Gerrit würde sich freuen und ich sowieso.“ „Cool“, meinte der Junge und beendete das Gespräch.
Zwei Monate später, Alex war jetzt im achten Monat schwanger, ging sie eines Abends noch zum Grab von Michael. Sie stand lange schweigend davor. „Du, Michi, ich muss dir was sagen. Gerrit und ich sind jetzt zusammen. Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht und ich habe angenommen.“ Sie spielte nervös mit ihrem Ring. „An meinen Gefühlen für dich ändert das Nichts, das weißt du sicher. Aber ich kann unser Kind nicht allein aufziehen. Und Gerrit ist ein wunderbarer Mensch und jetzt schon ein liebevoller Vater.“ Sie kniete sich vor das Grab. Mit Tränen in den Augen murmelte sie hoffnungsvoll: „Das verstehst du doch, oder? Du hast ihn doch auch gemocht.“ Ein Rascheln erschreckte sie. Sie sah sich um, konnte im Dämmerlicht aber nichts erkennen. Sie stemmte sich ächzend hoch und sah sich genauer um. Da, im Schatten einer großen Trauerweide stand ein Mann. Alex schluckte nervös und sah genauer hin. War es nur ein Besucher oder beobachtete der Typ sie? Jetzt trat er vor, auf sie zu. Langsam kam er ins Licht. Weber. Wie damals im Park erstarrte Alex vor Angst. Sie zitterte. „So sieht man sich wieder, Frau Rietz. Jetzt kann ich beenden, was ich begonnen habe.“ Damit zog er eine Waffe aus seiner Tasche. Die Walter PPK mit der er Michael erschossen hatte.
Mit blassem Gesicht starrte Alex in die Mündung der Waffe, die der Mann auf sie gerichtet hatte. Panik lag in ihrem Blick. Der Herbstwind zerrte an ihrem Mantel und riss ihn auf, als sie langsam die Hände hob. Weber erstarrte und blickte auf den dicken Bauch der Kommissarin. „Sie haben nicht gelogen?“ „Nein“, sagte Alex, die es langsam schaffte, ihre Angst niederzukämpfen. „Nein, ich habe damals nicht gelogen.“ „Dann kann ich ja froh sein, dass es mir damals nicht geglückt ist, sie zu töten. Dann hätte ich versagt.“ Mit einem Mal wurde Alex der Spruch klar, der auf dem Brief gestanden hatte. Hass kochte in ihre hoch. Sie zeigte auf den Grabstein. „Diesen Mann haben Sie erschossen, Weber. Damals, im Park.“ Der Mann nickte. „In diesem Moment sind sie vom Weg abgekommen. Er ist nicht nur der Vater meines Babys, sondern hinterlässt auch einen 13-jährigen Sohn.“ Jetzt war es Weber, der blass wurde. „Nein, nein, das kann nicht sein. Ich bin nicht so wie die. Ich bin ein gerechter Mensch. Ich habe keinen Vater getötet.“ „Doch“, fauchte Alex den Mann an. „Doch. Genau das haben Sie getan. Sie haben einem Jungen den Vater genommen.“ „Nein“, schluchzte Weber verzweifelt. Er ließ die Waffe sinken, sie rutschte ihm aus der Hand und fiel ins Gras. Dafür zog Alex ihre Waffe, zielte auf den Mann. „Die ist für Michael“, sagte sie eisig und drückte ab. Weber schrie auf und sank ins Gras. Alex hatte ihn an der Schulter erwischt. Er presste seine Hand auf die Wunde und wimmerte: „Das habe ich verdient. Ich habe versagt, es tut mir so leid, Papa.“ Alex rief einen Notarzt und dann Gerrit an. „Ich habe Weber gestellt“, sagte sie tonlos. Gerrit fiel fast vom Sofa. „Was? Wo?“ Er schrie vor Aufregung fast. „Alex, ist dir was passiert? Wo bist du? Sag doch was.“ „An Michas Grab.“ Sie ließ das Handy fallen und sank auf die Knie.
Wenige Minuten später saß Gerrit auf der Umrandung von Michael Grab und hielt Alex im Arm. Leise beruhigte er sie, während der Arzt sich um Weber kümmerte. Dem ging es recht gut, Alex hatte ihn nicht einmal schwer verletzt. Er musste wahrscheinlich nicht einmal operiert werden. Gerrit stand kurz auf und ging zu Weber hinüber. „Haben Sie Alex bedroht?“ „Ja, ich wollte sie töten“, stöhnte er. „Aber dieses Mal war sie schneller.“ „Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen“, sagte der Arzt. Gerrit nickte leicht. Er ging zu Alex zurück und nahm sie wieder in den Arm. „Bist du verletzt?“ Alex schüttelte den Kopf. „Er hat die Waffe fallen lassen, als ich ihm erzählt habe, dass Michael einen Sohn hat. Ich habe erst danach geschossen“, gestand sie. Erstaunt blickte Gerrit sie an. „Weber hat mir erzählt, er wollte dich erschießen, du wärst nur schneller gewesen.“ Alex sah ihn an. „Und nun?“ „Wenn du dich selber anzeigst, hat das disziplinarische Konsequenzen. Wenn Weber bei seiner Aussage bleibt, passiert dir nichts.“ „Und wenn er es nicht tut?“ „Dann steht dein Wort gegen seins.“ Gerrit blickte Alex ernst an. „Er hat einen glatten Durchschuss. In einigen Wochen ist davon nichts mehr zu sehen.“ „Ich müsste den Staatsanwalt anlügen, die Ermittlungsbehörden.“ Alex verzog das Gesicht. „Die Echtler.“ Schweigend sahen sie sich an und beschlossen, erst einmal die erste Vernehmung von Weher abzuwarten. Der wurde noch in der Nacht im Krankenhaus befragt und blieb bei seiner Meinung. Er hatte Alex bedroht, sie hat nur in Notwehr gehandelt. Also beschloss Alex, die Selbstbestrafung des Täters zu akzeptieren und bestätigte dessen Version. Damit war der Fall für sie abgeschlossen.
Am nächsten Morgen saß sie mit Gerrit im Büro, als der Staatsanwalt strahlend mit einer Zeitung in der Hand herein kam. Er legte sie vor Alex hin und tippte auf die Schlagzeile. „Schauen Sie mal. Richtig positive Nachrichten.“ Alex und Gerrit lasen den Artikel über den gestellten Polizistenmörder. Alex musste lachen. „Die hochschwanger Kommissarin Alexandra Rietz, deren Freund ebenfalls Opfer von Herrn Webers Wahn geworden war, stellte den Mann allein auf dem Friedhof am Grab des Vaters ihres Kindes. Mein Gott, wie dramatisch.“ Gerrit lachte. „Jaja, die Boulevardpresse. So spannend ist der Bericht nicht, den Alex gerade geschrieben hat.“ „Darf ich die Zeitung haben?“, fragte Alex. „Sicher. Wofür?“ „Ich will sie Michael zeigen. Er soll wissen, dass ich mein Versprechen gehalten habe.“
Teil 1 Coole Beschreibung mit den Gewitterwolken, das kommt voll gruselig rüber. Michael, tot? Oh nein. …Außerdem schau mich nicht so vorwurfsvoll an, das ist nicht von mir… Oh man Gerrit, also echt. *lach* Das ist richtig traurig.
Teil 2 Das ist ja blöd für die Kommissare, dass ihnen jetzt noch der Staatsanwalt im Genick sitzt. Mark Keller? *lach* Dazu fällt mir nur Alarm für Cobra 11 ein. 3 Drohbriefe pro Woche, na super und da soll man noch normal Dienst schieben? Ja, ja der Micha, immer nett zu seinen Kollegen. Ja, ja Micha und Alex. Wer kommt bloß auf solche Gedanken, das sie was miteinander könnten. *lach* Cool, das die Beiden noch was trinken gehen und Micha das Auto nach Hause bringt, bevor sie in die Bar gehen. Alex ist ja ganz hin und weg, genauso wie Micha von ihren schlanken Beinen. *fg* Gerrit verschwindet, weil es langweilig ist, wie toll. Der Bademantel ist bestimmt ein paar Nummern zu groß. *lach* Och süß, die Beiden küssen sich. …küsste ihm die letzten Zweifel weg… Schön. So romantisch. Hoffentlich wird der Täter bald gefasst.
Teil 3 Hä? Versteh den Anfang grad nicht? Hab ich was verpasst? Welcher Alptraum? *kratz* Hä, wieso sterben, hast Du einen Teil vergessen rein zusetzen? Jetzt bin ich völlig verwirrt, da fehlt ein Teil, oder? Also vor dem dritten jetzt.
Teil 4 Oh nein! *schnief* Oh mein Gott, ist das traurig. *wein* Arme Alex und armer Gerrit. …Er ließ seinen Kopf auf ihre Schulter sinken… Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch sagen soll, ohne wieder anzufangen zu weinen, das ist alles voll traurig. Man leidet voll mit. Der Staatsanwalt ist echt nett, das er in diesem Fall mal was selber macht. Armer Mike. Gerrit ist doch ’ne Löwenmami, aber das macht ihn unwahrscheinlich sympathisch. Wie Branco gibt’s da auch? Na ja egal. *g* Gerrit lässt sie allein, das geht doch nicht. Man Deine Story ist echt traurig. *wein* Branco ist ja echt süß zu Gerrit, lieb das er versucht ihn zu trösten. Oh je, jetzt wird’s kompliziert, man Gerrit, warum liebst du denn Alex auch? Hach, die Beiden sind echt süß. Oh je, arme Alex, war wohl doch ein wenig viel für sie. Alex scheint es ja wieder besser zu gehen, schön das es ihr wieder schmeckt. Branco löffelt aus dem Topf, wie niedlich. …Er sah sich versohlen um… Ich hab ’nen Rechtschreibfehler gefunden. *fg* …Michael Freundin… Noch einer. *g* Trauerfeiern sind echt traurig. Arme Alex.
Teil 5 Schön, das die Drei wieder lachen können. Die werden den Kerl schon kriegen. Oh je, nicht das alte Erinnerungen wieder aufreißen. Michael wollte doch, dass Gerrit sich um Alex kümmert. Der Schwangerschaftskurs ist ja cool und vor allem die Frau ist witzig. Man ist der Brief von ihm traurig. Gerrit ist ja total unsicher Alex gegenüber. *g* Süß. Das Gewitter was aufzieht, hat das was mit diesem Weber zu tun? Kommt ein Unheil auf sie zu? Noch eins? Gibt es auch andere Liebe, als körperliche? *kratz* Och Mensch ist das süß, Michas Brief und so. Klar, dass Michas Eltern das anders sehen. Mike ist echt süß, wie er zu Alex hält. Schade, sie hätte ihn mal umlegen sollen oder so. *grummel*
Man ist das süß, so traurig der Schluss oder na ja auch der Anfang ist sehr, sehr traurig. Ja was soll ich sagen, super Story. Ob das Deine Beste ist, keine Ahnung, Deine Storys sind alle toll, hab mich noch nicht entschieden, welches deine Beste ist, Hexenjagd ist auch sehr gut.