Sodala, das dritte Forum, in das ich die Story stell. Mal sehen, wie sie hier ankommt. Kritik ist immer erwünscht.
Michael vs. Gerrit, ein Streit um Alex
„Was ist denn jetzt schon wieder los? Kann man nicht einmal in Ruhe frühstücken?!“ Michael hatte schon den ganzen Morgen keine Chance auf Frieden. Zum zichsten Mal klingelte heute schon sein Handy, dabei war es doch erst 7:38 Uhr. „Naseband. Aha, ja….leg mir die Akte einfach auf den Tisch, Hannah. Ja, ich komm eh etwas früher…Ja, bis dann. Tschau.“ ,Mann, Mann, Mann. Das kann ja noch ein Tag werden.` dachte Michael genervt. Gerrit war bereits drei Tage auf Urlaub, mit Alex. Gerrits Bruder Günter, dessen Frau und ihre Tochter Lisa hatten bei einem Preis.ausschreiben eine Reise nach Mallorca gewonnen. Während ihrer Reise sollte Gerrit ihr Haus, besser gesagt, ihre Villa hüten. Da er nicht allein fahren wollte, hatte er Alex gebeten mitzukommen. Die hatte natürlich begeistert eingewilligt. Michael war das gar nicht Recht gewesen, aber was sollte er tun? Alex sagen, dass er es nicht haben konnte sie alleine mit Gerrit zu wissen. Das konnte er nicht, Alex würde es bestimmt in den falschen Hals bekommen. Obwohl es für ihn durchaus der richtige Hals war. Er empfand mehr für Alex als nur Freundschaft. Aber ob es für eine langfristige Beziehung reichen würde, da war er sich nicht wirklich sicher. Noch dazu stand zu viel auf dem Spiel. Wenn es nicht klappen sollte, wie sollten Alex und er mit der Tatsache umgehen, einmal ein Paar gewesen zu sein? Das war ihm schlicht und einfach zu brenzlig. Lieber schwieg er und ließ sich davon überraschen, was das Schicksal noch so alles für ihn bereit hielt. Michael blickte widerwillig auf den Brief, den Alex und Gerrit ihm geschickt hatten. Das Haus von Günter war wunderschön eingerichtet, mit über 300 m² auf zwei Ebenen, einem gigantischen Pool auf weiteren 800 m² Gartenbereich, und vielen weiteren Extras, die einem das Leben nur versüßen konnten. Schon wieder meldete sich Michis Handy. Er hatte eine SMS von Max bekommen, ein neuer Fall wartete auf ihn. „Na klasse, Alex und Gerrit lassen sich schön die Sonne auf den Bauch scheinen und ich darf hackeln bis der Arzt kommt.“ Alex und Gerrit waren nun schon 3 Tage weg, seitdem ging es drunter und drüber im K11, erst in weitern 4 Tagen würden sie wieder zurückkommen. Erst dann könnte er endlich wieder kürzer treten. Unmotiviert schnappte sich der Kommissar seine Waffe, seine Brieftasche und sein anderes Klumps und machte sich auf den Weg ins K11. Ein weiterer anstrengender Tag erwartete ihn, doch heute sollte es besonders aufreibend werden.
Als Michael im Büro ankam, warteten Hannah und Max ungeduldig auf ihn. An ihren Blicken erkannte Michi, dass er jeden Moment voll ins Geschehen gestürzt werden würde. „Morgen. Na, was gibts Neues?“ fragte Michael, der sich wünschte eine rhetorische Frage gestellt zu haben. Doch die Antwort kam prompt: „Ne ganze Menge. Der Doc hat angerufen. Am Straßenrand, in der Nähe vom Klärwerk wurde eine Frauenleiche gefunden. Du sollst bitte sofort hinkommen.“ erzählte Max. „Und wenn du zurückkommst, sollst du gleich die Akten hier durcharbeiten. Der Staatsanwalt benötigt sie dringendst.“ schoss Hannah gleich hinterher. „Gut, danke, ich kümmere mich sofort um alles.“ Nachdem seine Kollegen gegangen waren, ließ sich Michael in seinen Sessel fallen. Eigentlich hatte er gar keine Lust zu arbeiten. Seit 3 Tagen machte er schon Überstunden, schlief demnach auch viel zu wenig und wollte im Grunde einfach nur ins Bett. Nach einem kurzen Dösen mit den Füßen am Schreibtisch kam Max herein. „Michael, du bist ja immer noch hier!“ Auf diesen Kommentar reagierte Michael mit leicht geöffnetem Auge und einem Grummeln, das von einem Grizzly hätte sein können. Was solls, Michi konnte nicht aus, also nahm er seine Sachen und machte sich auf den Weg zum Klärwerk. Dort angekommen wurde ihm nahezu schlecht von dem Anblick der zugerichteten Leiche. Sie hatte zahlreiche Verbrennungen an Armen und Beinen, obwohl sie aus dem Wasser gefischt worden war, ihre Augenhöhlen waren leer, ihr Gewand war zerrissen und verdreckt. Nun war Michael vollkommen aus seinem leichten Schlaf gerissen, der Anblick dieses Opfers hatte ihm jegliche Müdigkeit ausgetrieben. „Morgen Doc, wisst ich schon was über die Frau?“ „Morgen Michael. Ja, sie heißt Margarethe Trauleither und ist 28 Jahre alt. Der Mann dort drüben hat sie gefunden, er ist von der Müllbeseitigung und machte gerade seine übliche Runde. Genaueres, du weißt, erst nach der Obduktion.“ „Alles klar, danke Doc.“ Die ganze Zeit über wurden Michi und seine Kollegen von einer zwielichtigen Person beobachtet, die sich hinter Sträuchern versteckt hielt, sodass sie niemand bemerkte. Da die Aufnahme der Personalien bereits ein Kollege von Michael erledigt hatte, fuhr er wieder ins Büro. Schließlich warteten noch eine Menge Akten auf ihre Erledigung…
Na hoffentlich folgt die FS bald . Die Story ist klasse. Flüssiger Schreibstil, zu nahezu 100 % fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik, also, perfekt. Mehr davon....
…Inzwischen lehnte sich Gerrit auf der Sonnenliege zurück. Sein Bruder hatte diese Villa auf Sylt erstanden, und Gerrit genoss die gemeinsame Zeit mit Alex dort. Es war August, die perfekte Zeit also für einen Urlaub. Der leicht kühle Wind wehte ihm durch sein braun-blondes Haar und die Luft roch leicht salzig-süßlich. Die Sonne schien, was einen Tag am Strand durchaus rechtfertigte, auch wenn das Wasser nicht allzu warm war. Alex kam grad tropfnass aus dem Meer und schlich sich an Gerrit heran, der auf der Liege eingenickt war. Leise schlich sie durch den Sand und spritzte den schlafenden Gerrit nass. Dieser wachte erschrocken auf und blickte hoch, als er aber Alex neben sich erblickte, verstand er alles. „Musste das sein?“ raunte er Alex an. „Natürlich du Schlafmütze. Komm mit ins Wasser, es ist herrlich.“ „Ja, herrlich kalt, vergiss es. In der Sonne ist es um einiges wärmer.“ „Du bist halt doch ein Weichei.“ verspottete Alex ihren Kollegen mit einem Lachen. Dieser ließ sich das natürlich nicht gefallen und stürmte auf Alex zu. Sie versuchte sich noch zu wehren, aber da hatte Gerrit sie auch schon huckepack genommen. Er steuerte geradlinig aufs Meer zu, mit Alex auf den Schultern. Diese zappelte und schrie, doch Gerrit ließ sich nicht beirren. Mit einem Knall platschte Alex ins Wasser, nachdem Gerrit sie hineingeworfen hatte. Als sie keuchend an die Oberfläche kam, lächelte sie Gerrit triumphierend an. „Jetzt bist du doch im Wasser. Ich hab gewonnen.“ Erst jetzt bemerkte Gerrit, dass er bis zum Bauchnabel im Wasser stand. Sofort zog er den Rück.zug an, doch Alex warf sich ihm auf den Rücken und tauchte ihn unter. Nach Luft ringend kam er hoch und sah Alex böse an. Doch die hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Von einem Moment zum nächsten kam es zu einer Wasserschlacht zwischen den beiden, dessen Ausgang keiner vorhersehen konnte.
Im Büro angekommen setzte sich Michi murrend an den Schreibtisch. Nach einer Weile Aktenarbeit blickte er gelangweilt auf seine Armbanduhr, doch ihm schien, als wollten sich die Zeiger heute keinen Millimeter vom Fleck bewegen. Um kurz vor zwölf Uhr Mittags kam André zur Tür herein. Er wollte Michael zum Mittagessen abholen, doch dieser hatte keinen Hunger, also ging André mit Max essen. Es war zum Haare ausraufen. Michi hatte zu gar nichts Lust, selten hatte er solchen Unmut verspürt. Sogar der sich sonst zu dieser Tageszeit ankündigende Hunger blieb aus. Doch die Erlösung der Langeweile folgte auf dem Fuß, denn Michaels Telefon klingelte. Es war der Doc, der Michael die Einzelheiten der Obduktion vor Ort erklären wollte. Also packte sich dieser zusammen und fuhr in die Gerichtsmedizin.
Dort angekommen begrüßte ihn Doc Alsleben, der ihn schon erwartete. „He Doc, was gibts, was du mir nicht am Telefon sagen kannst?“ Der Doc führte Michi in die Leichenhalle, nachdem sich Michi einen grünen Kittel übergezogen hatte. „Das Problem ist, dass ich dir die Leiche nicht übers Telefon zeigen kann. Zumindest nicht so, wie ich es will.“ grinste der Doc. Unsicher, was er davon halten sollte, folgte Michael dem Doc, bis sie vor der entstellten Leiche ankamen. Der Anblick hatte sich seit heute Morgen nicht verbessert. Michael wurde wiederum leicht übel, zumal er nur einen Happen Brot vom Frühstück im Magen hatte. „Und, was hat jetzt die Obduktion ergeben?“ fragte Michael und schluckte schwer vom intensiven Modergeruch. „Naja, so einiges. Die Frau wurde schwer misshandelt. In der obersten Hautschicht haben wir Reste von Benzin feststellen können. Sie wurde wa.hrscheinlich mit Benzin übergossen und dann angezündet. Ihre Augenhöhlen weisen massive Verletzungen auf, die von einem stumpfen, ovalen Gegenstand herrühren. Anscheinend wurden ihr die Augen mit einer Art Löffel ausgeschabt.“ Während Alsleben so erzählte, wurde Michael immer schlechter. Ihm war schon kotzübel von den Gerüchen und den Erzählungen, dass er am liebsten getürmt wäre, aber er wollte weiteres über die Frau erfahren, also zwang er sich zum Bleiben…
*würg* Ist ja widerlich. Also, die entstellte Leiche und die Details. Die Story ist genial. Sowohl die Neckereien zwischen Alex und Gerrit als auch der Fall. Weiter so...
Freut mich, dass euch die Story bis jetzt gefällt. Es geht auch schon weiter:
…Nach dem Bericht von Alsleben stand Michael vor dem Eingang zur Pathologie. Er machte tiefe Luftzüge, um seinen Lungen die S.auerstoffaufnahme zu erleichtern. Ein bisschen war ihm noch schwindlig, aber er konnte sich schon wieder ohne Brechreiz bewegen. ,Die Frau wurde mit größter Brutalität misshandelt, vergewaltigt und anschließend erwürgt und ins Klärwerkwasser geschmissen.´ las Michael in dem Bericht, den er in der Hand hatte noch einmal nach. Er klappte jenen zu und machte sich auf den Weg ins Büro.
Dort angekommen hatten Hannah und André bereits die Angehörigen von Margarethe Trauleither informiert und zu dem tragischen Vorfall befragt. Michael und Hannah tauschten ihre Erkenntnisse aus. Als Michi von der Vernehmung erfuhr, schreckte er hoch. Margarethe Trauleither war von Sylt weggezogen, weil ihr Ex-Freund zum Stalker mutiert war, sie Tag und Nacht verfolgt hatte und ihr gegenüber Drohungen ausgestoßen hatte. Ihr Haus auf Sylt war ganz in der Nähe von dem Haus von Günter Grass. ,Ob ich Gerrit und Alex Bescheid geben soll?´ überlegte sich der Kommissar. Eigentlich sollte er das nicht. Seine Kollegen hatten Urlaub, und den hatten sie sich auch redlich verdient. Aber irgendetwas in Michael sagte ihm, er sollte es doch tun. Da kam Kirkitadse zur Tür herein. „Guten Tag, Herr Naseband. Die Kollegen haben Sie schon über den weiteren Verlauf des Falls Trauleither unterrichtet? Sie werden sich auf Sylt einmal umhören, vielleicht gibt es dort Hinweise auf den Ex-Freund von Frau Trauleither, Herrn Simon Mökter.“ „Wieso grad ich? Gerrit und Alex sind doch vor Ort.“ Michi verstand überhaupt nicht, was er dort sollte, außerdem hatte Sylt doch seine eigene Polizei. „Ganz einfach, Herr Naseband. Die Herrschaften Rietz und Grass haben frei, und die Bevölkerung kennt die dort ansässige Polizei. Es wird schwer werden noch etwas zu recherchieren. Aber Sie sind dort unbekannt. Geben Sie sich als Tourist aus und versuchen sie Hinweise über Herrn Mökter herauszufinden. Heute Abend geht Ihr Zug. Viel Vergnügen!“ Der Staatsanwalt verließ das Büro und Michi stand wie von allen guten Geistern verlassen und wusste nicht, wie ihm geschah. Jetzt musste er nach Sylt, und er würde wohl oder übel auf Gerrit und Alex treffen. Ganz wohl war ihm bei dem Gedanken wirklich nicht. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, also machte er sich auf den Heimweg, um seine Sachen für den Einsatz zu packen.
Nach einer nun fast eine halbe Stunde dauernden Wasserschlacht kamen die beiden erschöpft aus dem Meer und ließen sich in den warmen Sand fallen. Sie waren vollkommen K.O., aber zufrieden, sich doch einmal sportlich betätigt zu haben. „Ich hab Hunger. Gehen wir was essen?“ fragte Gerrit seine Kollegin nach einiger Zeit. Diese bejahte begeistert und die beiden machten sich auf zu einer Pommes Bude, unweit vom Strand entfernt. Schon die ganze Woche ernährten sie sich von Hotdogs, Currywurst, Pommes, Schnitzel und allerlei Fastfood, das es sonst noch gab. Nur zum Frühstück und zum Abendessen kochten sie selbst, oder ließen sich was bringen, wobei letzteres überwiegte, da keiner der beiden freiwillig abwaschen wollte.
Nach dem Essen gingen Alex und Gerrit wieder an den Strand, um sich weiterhin die Sonne auf die Bäuche scheinen zu lassen. Den ganzen weiteren Nachmittag verharrten sie so am Meer, bis es langsam anfing zu dämmern. Alex wollte noch am Strand bleiben und den Sonnenuntergang genießen, doch Gerrit drängte sie zum Gehen. Sein Magen hatte sich schon wieder gemeldet, er hatte Hunger. Doch Alex bettelte ihn mit ihren weichen braunen Dackelaugen an noch den Sonnenuntergang anzusehen, sodass Gerrit ihr das nicht abschlagen konnte und sich neben sie in den Sand setzte. Womit Alex nicht gerechnet hatte war, dass Gerrit seinen Arm um sie legte. Verdutzt starrte sie ihn an, doch Gerrit entgegnete ihr mit einem sanften Lächeln: „Wenn du dir schon unbedingt die verschwindende Sonne anschauen musst, dann aber doch bitte richtig schön schmalzig und romantisch. Da gibst du mir doch Recht, oder?“ Darauf konnte Alex nichts sagen, denn sie war vollkommen seiner Meinung und lehnte sich an seinen Oberkörper. Gerrit genoss diese Situation. Mehrmals sah er Alex an, während sie sich an ihn schmiegte. Er war so unendlich erleichtert gewesen, als Alex ihm zugesagt hatte, ihn nach Sylt zu begleiten. Jedes Mal, wenn Gerrit Alex ansah, bekam er ein kribbelndes Gefühl in der Bauchgegend. Bei jedem Einsatz, den sie hatten, machte er sich Sorgen um sie. Gerrit mochte Alex sehr, mehr sogar, als er sich das selber zugestehen wollte. Sie war eine sehr gute Freundin und eine hervorragende Kollegin, er wollte diese Beziehung nicht zerstören. Dennoch erhoffte er sich aus jeder körperlichen Berührung mehr. Nach gut 20 Minuten war die Sonne untergegangen und es wurde rasch kühl. „Jetzt können wir aber gehen, oder?“ stachelte Gerrit. „Jaja, schon gut. Als Dankeschön mach ich auch heute Abendessen.“ Schon strahlte Gerrit übers ganze Gesicht. Sie packten ihre Sachen zusammen und machten sich auf zu Günters Haus…
Hey, cool, neue Smileys Ich denke mal, dass sagt alles. Geniale Geschichte und der Sonnenuntergang... sooooo romantisch. Und dass Michi jetzt auch noch nach Sylt muss, das kann ja nur Spannungen geben. .
Zitat von KittyThompsonHey, cool, neue Smileys Ich denke mal, dass sagt alles. Geniale Geschichte und der Sonnenuntergang... sooooo romantisch. Und dass Michi jetzt auch noch nach Sylt muss, das kann ja nur Spannungen geben. .
LG Kitty
Freut mich, dass die Smileys ankommen
Im übrigen schieß ich mich an. Super Teil und ich freu mich auf mehr!!!
Ich bin gerührt über eure Kommis, *schnief*, danke! @HessischMädsche: ja, das weiß ich.
…In diesem Moment stieg Michael in den Zug ein, es war der letzte heute Abend. Am liebsten hätte er heute Nacht noch in seinem Bett geschlafen, aber der Wille des Staatsanwaltes war ihm nun mal Befehl. Die Fahrt verlief ruhig und Michael schlummerte ein bisschen. Doch sein Schlummern festigte sich zu einem tiefen Schlaf, den nur noch der Schaffner beenden konnte, als der Zug auf Sylt angekommen war. Etwas verwirrt sah sich Michi um. „Sie müssen hier raus. Wir haben die Endstation erreicht.“ erklärte der Schaffner. Michi nickte ihm müde, aber dankend zu, nahm sein Gepäck und stieg aus. Am Bahnhof wartet schon das bestellte Taxi, das ihn in ein Hotel, nahe Günters Haus, brachte. Erschöpft checkte Michi ein, immerhin war es schon 23:59, und ging auf sein Zimmer. Es war nicht sehr groß, aber für ein paar Tage würde es reichen. Er schmiss alles auf den Boden, wusch sich nur schnell und legte sich dann schlafen. Den Rest würde er morgen erledigen. Jetzt freute er sich einfach nur auf eine halbwegs ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen wurde Michi unsanft vom Klingeln seines Handys geweckt. Irgendwie hatte er dieses Deja-Vue satt, er bekam kaum die Augen auf, aber zum Glück brauchte er die auch nicht, und hob ab. „Naseband. Ah, Herr Staatsanwalt…Ja, ich bin gut angekommen…Mhh…In Ordnung, ich werde mich gleich an die Arbeit machen… Ja… Tschüss.“ Verschlafen tastete er den Nachttisch nach seiner Armbanduhr ab. Die Handyuhr war für diese unchristliche Zeit einfach noch zu klein. ,Mmrrrrr. 6:15. Das darf ja wohl nicht war sein.´ dachte sich der Kommissar und torkelte ins Bad um sich zu duschen. Schließlich wollte er wieder ein Mensch werden, bevor er sich den anderen seiner Art zeigte. Alles tat ihm weh, er spürte jede einzelne Sehne und jeden einzelnen Knochen in seinem Körper, er hatte wirklich nicht gut geschlafen. Nach seiner morgendlichen Wäsche holte sich Michi noch eine Kleinigkeit vom Frühstücksbuffet und machte sich dann auf, um etwas über Simon Mökter in Erfahrung zu bringen.
Ohne Probleme verwickelte er einige Leute aus Mökters und Trauleithers Umfeld in Gespräche, indem Michi angab, er sei interessiert am Haus von Frau Trauleither, das leer stand, seitdem sie von Sylt weggezogen war. Da außer ihren Angehörigen noch niemand von dem Tod der jungen Frau wusste, waren die Ermittlungen einfach. Zahlreiche Leute wussten über die disharmonische Beziehung zwischen Margarethe Trauleither und Simon Mökter Bescheid, da es auch oft Probleme mit der Polizei gegeben hatte. Sie waren sehr gesprächig, was Michael die Arbeit ungemein erleichterte. Unter anderem erzählten sie ihm gleich die ganze Geschichte der Beziehung zwischen Trauleither und Mökter. Kurz vor Mittag war Michael schon ein großes Stück mit seinen Ermittlungen weiter gekommen. Er hätte selbst nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Zufrieden mit sich selbst setzte er sich in eine Kneipe und bestellte sich ein Bier und etwas zu essen. Das hatte er sich in der Tat verdient.
Nach dem Essen war er voller Tatedrang, dieses Gefühl hatte er seit langem nicht mehr verspürt. Hatte er es, weil er so sehr mit sich selbst zufrieden war, oder hatte er es, weil er ganz in der Nähe von Alex war. ,Nein, Mann, konzentrier dich auf die Arbeit. Das gibts ja nicht, jetzt denkst du schon wieder an sie. Aus!´ ermahnte er sich, trank sein Bier aus, bezahlte und suchte sich ein stilles Örtchen, um dem Staatsanwalt alles haarklein zu berichten.
Auch Gerrit war inzwischen aufgewacht. Normalerweise war er der Langschläfer, und wurde jeden Morgen vom frischen Kaffeegeruch geweckt, den Alex sonst zum Frühstück zubereitete. Aber heute wollte er Alex überraschen, denn immerhin hatte sie gestern das Abendessen für sie beide gekocht. Als Alex aufstand, war sie begeistert von Gerrits Bemühungen und die beiden aßen, so viel sie konnten, denn heute wollten sie das Mittagessen auslassen und dafür am Abend Essen gehen. Nach dem Frühstück wusch Gerrit auch noch das Geschirr, während Alex alles für einen Strandtag zusammenpackte. Ab morgen sollte einen Kaltfront Sylt erreichen, weshalb die zwei den heutigen Tag voll und ganz auskosten wollten.
Inzwischen telefonierte Michi mit Kirkitadse. Er berichtete dem Staatsanwalt von den Errungenschaften seiner Ermittlungen: „Die Leute hier kennen sowohl die Trauleither als auch den Mökter sehr gut. Sie waren seit 2 Jahren miteinander liiert, aber in den letzten 4 Wochen hat sich die Lage zugespitzt. Herr Mökter hatte seine Arbeit verloren und hielt sich zunehmend bei Frau Trauleither zu Hause auf. Die beiden hatten eigentlich getrennte Wohnungen, aber nun drängte Mökter bei seiner Freundin einzuziehen. Dieser ging der Schritt aber viel zu schnell und sie verweigerte den Vorschlag ihres Freundes. Laut den Nachbarn wurde Mökter immer eifersüchtiger und folgte Trauleither, wohin sie auch ging. Aus diesem Grund trennte sie sich von Mökter, der das aber nicht so einfach hinnehmen wollte, und Traulehither bespitzelte. Frau Trauleither informierte mehrmals die Behörden, die aber nichts gegen Mökter in der Hand hatten. Deshalb zog Frau Trauleither vor genau einer Woche von Sylt weg und wohnte vorübergehend in einem Hotel in München. Seitdem fehlt aber auch von Mökter jede Spur. Keiner hat ihn mehr gesehen, seit die Trauleihter weggezogen ist.… Ja bitte, überprüfen sie das… Danke…Soll ich Gerrit und Alex informieren, vielleicht ist ihnen ja was aufgefallen…Ja, ok…Tschüss.“ Michael legte auf. Kirkitadse hatte ihm ausdrücklich untersagt Alex und Gerrit da mit reinzuziehen. Sie sollten ihre freien Tage genießen. Der Meinung war Michael zwar auch, aber vielleicht hatten sie ja wirklich etwas beobachtet, immerhin war Mökter in der Nähe von Günters Haus gemeldet, doch Kirkitadse gab ihm eindeutig zu verstehen, das er sich den beiden nicht zeigen sollte, dass würde zu viele Fragen aufwerfen und noch dazu Nasebands Tarnung als Tourist gefährden …
Danke für die Kommis. Tja, Gummy, um das zu erfahren musst Du schon lesen. Ich wünsch euch allen Frohe Ostern! Lg, Corina.
…Da sich Kirkitadse erst wieder melden wollte, wenn es Neuigkeiten von Ermittlungen in München zum Fall Trauleither gab, hatte Michael jetzt zum ersten Mal seit langer Zeit wieder seine Ruhe. Er wusste nicht Recht, was er damit anstellen sollte, denn zum Strand konnte er nicht, die Gefahr auf seine Kollegen zu stoßen war einfach zu groß. Also entschloss er sich im hoteleigenen Pool eine Runde schwimmen zu gehen.
Alex und Gerrit waren bereits am Strand angekommen, spannten ihren Sonnenschirm auf und legten sich auf die Liegen. Alex schloss ihre Augen, aber eigentlich war sie kein bisschen müde. Sie dachte an gestern Abend, als sie sich, an Gerrits Brust gelehnt, am Sonnenuntergang erfreute. Das war ein schöner Moment, sie war lange nicht mehr in den Armen eines Mannes gelegen. Gerrit war zwar ihr Kollege, aber ein Typ von Mann, der sich durchaus sehen lassen konnte. Erschrocken ertappte sich Alex bei diesen Gedanken und schlug die Augen auf. Sie sah kurz zu Gerrit rüber, aber seine Augen waren zu, wa.hrscheinlich schlief er. Er sah richtig süß aus. Unsicher blickte sie zur ruhigen See. Was sollten diese Gedanken, sie war doch nicht etwa in Gerrit… Nein, das war sie sicher nicht, Gerrit war doch ihr Kollege. Wiederum dachte sie an den gestrigen Abend und ihre Augenlieder senkten sich zunehmend bis sie ebenfalls einschlief.
Nach einem erfrischenden Bad im Pool machte es sich Michi auf der Sonnenliege bequem, doch nach 30 Minuten war ihm das Herumgesitze zu langweilig und er beschloss doch einen kurzen Ausflug zum Strand zu riskieren. Er musste eben vorsichtig sein. Gemächlich schlenderte er die Promenade entlang und beobachtet die vorbeiziehenden Wolken. Es war ein wunderschöner Tag, doch er konnte ihn mit niemandem teilen. Nach einem kurzen Anflug von Betrübtheit motivierte er sich selbst, denn er lebte in dieser Situation freiwillig, jedoch vergaß er das oft. Als er am Strand ankam sah er nur wenige Personen, die ihren Urlaub genossen. Doch da erblickte er Alex und Gerrit und er konnte seinen Augen nicht trauen.
Da sah er sie, Arm in Arm im Sand liegend, das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. Er ging noch näher auf sie zu, um sich ganz sicher zu sein. Ja, da lagen sie. Alex hatte ihren Arm auf Gerrits Brust gelegt, dessen Arm Alex´ Schulter stützte, so wie damals, als Michi und Alex auf dem Campingausflug waren. Nur, dass damals Michael unter Alex lag. Beide lächelten leicht. In diesem Moment wurde Michael s.auer. Er wurde eifersüchtig, rasend eifersüchtig auf Gerrit, der da mit Alex lag. Zornig ballte er die Fäuste, am liebsten wäre er direkt auf Gerrit zugerannt, hätte ihn hoch gepackt und verprügelt. Er lag da einfach so, mit Alex im Arm und dachte sich nichts dabei. Das Blut schoss in Michis Kopf, doch er musste sich beruhigen. Also lief er so schnell er konnte wieder zurück zu seinem Hotel. Immer noch versorgte ihn sein Körper mit einer Überdosis Adrenalin, das ihn umso schneller laufen ließ. Also doch, er war in Alex verliebt, und er war mächtig eifersüchtig auf Gerrit. In dem Augenblick machte er sich Vorwürfe nicht jeden Moment genutzt zu haben, um Alex zu sagen, was er für sie empfand. Aber nun war es zu spät. Nun lag sie dicht an Gerrit und er war vergessen. Nachdem er fast 20 Minuten nur gerannt war, blieb er keuchend stehen und legte die Hände auf seine Knie. Dann sah er wieder auf. Er war zwar jetzt außer Atem, aber er war wieder runter gekommen. Nur beim Sport konnte er sich richtig auspowern und seine Sorgen wurden ein bisschen kleiner. Mit langsamen Schritten machte er sich auf den Rückweg zum Hotel. Für heute reichte es ihm mit Strandspaziergängen. Im Hotel würde er sich vor den Fernseher setzen und fertig. Während er so dahinschlenderte, fiel ihm nicht auf, dass ihn jemand schon seit dem Strandaufenthalt verfolgte. Doch auch beim Fernsehen blieb ihm keine Ruhe, denn kurz vor dem Abendessen rief Kirkitadse noch mal an…
…Am Strand wachte Gerrit allmählich von der kühler gewordenen Luft auf. Als er die Augen aufschlug, sah er plötzlich Alex auf ihm liegen. Sie hatte den Arm um ihn gelegt und er hielt sie an der Schulter. Gerrit versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern, wie sie in diese Position gekommen waren, doch es fiel ihm nicht ein. Die einzige Erklärung war, dass sie sich beide in den Sand gelegt hatten und dann zusammengekommen waren. Aber es war ihm eigentlich egal. Er wollte Alex auch gar nicht wecken, er wollte diese Situation bewusst auskosten, in eine solche würde er mit Alex sicher nicht mehr so schnell kommen. Vorsichtig, damit Alex nicht aufwachte, legte er seinen rechten Arm unter seinen Kopf und blickte aufs Meer. Es musste sicher 4 oder 5 Uhr Nachmittags sein, denn die Sonne stand schon ziemlich tief. Immer wieder blickte er zu Alex rüber, sie schlief ganz friedlich, er konnte jeden Atemzug von ihr spüren. Gerrit atmete tief ein, lehnte sich zurück in den Sand und schloss die Augen. Dieser Augenblick war einfach unbeschreiblich. Am liebsten wäre ihm, er würde nie vergehen.
Doch nach kurzer Zeit fröstelte auch Alex und sie erwachte. Sie hob den Kopf und ihr Blick traf Gerrits Blick. Gebannt schauten sich die beiden gute 10 Sekunden lang in die Augen, bis Alex anfing zu grinsen. Nun musste auch Gerrit grinsen, doch sie lösten ihre Umklammerung nicht. Weiter verharrten die beiden in dieser Lage, bis Alex anfing: „Was willst du damit bezwecken? Soll heute Abend doch ich zahlen?!“ „Ich will gar nichts damit bezwecken, ich weiß ja nicht mal, wieso wir so liegen, das hast du doch eingefädelt. Und heute Abend zahl ich, verstanden?!“ Wiederum begannen beide zu lachen und standen nun auf. Sie klopften sich den Sand von ihren Körpern und zogen sich etwas über. „Machen wir uns dann fertig zum Essen gehen?“ fragte Gerrit seine Kollegin. Diese nickte mit leicht rotem Gesicht und sie verließen den Strand. Es war ihr ein bisschen peinlich, dass sie in diese Situation gekommen waren. Sie wusste nicht richtig, wie sie sich jetzt gegenüber Gerrit verhalten sollte, erhoffte er sich was davon? ,Alex, komm, denk nicht schon wieder so einen Quatsch. Es war ein Versehen, er sieht das genauso. Mach dich doch nicht fertig!´ „Alex, alles ok? Du bist so nachdenklich.“ „Was? Jaja, alles in Ordnung.“ Sie bemühte sich aufmerksamer zu sein, um keine weiteren Fragen von Gerrit zu provozieren. Jetzt wollte sie einfach den Abend genießen, auf den sie sich schon die ganze Woche freute.
Nachdem Michael aufgelegt hatte, begann er noch einmal gründlich darüber nachzudenken, was ihm Kirkitadse gerade berichtet hatte. Worin war er da nun wieder verwickelt worden? ,Die Trauleither kam also von einem Abendessen mit ihrer Mutter in München nicht mehr zurück ins Hotel. Von einem Anrainer wurde beobachtet, wie sich in der Nähe vom Klärwerk ein Mann und eine Frau stritten, aber trotzdem gemeinsam weitergingen. Aber wer war der Mann? War es vielleicht dieser Mökter? Ist ihr dieser Stalker bis nach München gefolgt? Fahndungen nach ihm brachten bis jetzt keinen Erfolg. Die Wa.hrscheinlichkeit, dass er der Mörder seiner Ex-Freundin ist, ist durchaus gegeben. Und das Gutachten vom Psychologen zwecks der entnommenen Augen hat ergeben, dass der Mörder ein Zeichen setzen wollte. Der Psychologe bezeichnet den Mörder als Psychopathen, der die Augen herausgenommen hat, um zu zeigen, dass er zu jeder Zeit die Gewalt über die Frau hat, dass er sie immer und überall beobachtet und immer entscheiden kann, was als nächstes passieren wird. Die Augen von Trauleither symbolisieren die Macht des Mörders ihr gegenüber. Solange sie sehen kann, kann sie seine Macht erkennen und erfürchtig sein. Nun, da sie tot ist, braucht sie ihre Augen nicht mehr, und der Psychopath sieht die Augen als eine Art erlegte Beute. Ebenso hat der Psychologe gesagt, dass dieses Krankheitsbild auf das Verhalten eines Stalkers passen könnte. Und dieser Mökter hat seiner Ex-Freundin nachgestellt, wo es nur geht. Und alles deutet darauf hin, dass er der Stalker ist. Naja, mal sehen, vielleicht ergeben die Fahndungen ja doch noch was… So ein kranker Typ.´ Michael blickte gedankenvertieft auf die Uhr. Es war schon 19:30, Zeit zum Abendessen. Fluchs machte er sich auf, denn da er Halbpension hatte, musste er sich auch keine Gedanken machen, wo er was zu Essen kriegt.
Auch Alex und Gerrit machten sich auf den Weg. Gerrit hatte versprochen Alex hübsch auszuführen, worauf diese sich riesig freute. Nach 2 Stunden kamen sie wieder aus dem Restaurant und beiden waren paffsatt. „Das hat richtig gut getan, danke, dass du mich ausgeführt hast.“ bedankte sich Alex bei ihrem Kollegen. „Aber lass das ja nicht zur Gewohnheit werden.“ antwortete er mit einem schmächtigen Lächeln. „Das Meer ist so schön ruhig. Was hälst du von einem Verdauungsspaziergang am Strand?“ Gerrit willigte ein, den konnte er jetzt gut gebrauchen. Er hatte so viel gegessen, dass er fast platzte. Nach einer Weile blieb Gerrit stehen: „Sag mal, Alex. Was hälst du davon, wenn wir noch ein bisschen hier bleiben. Es ist gar nicht so kalt, wie die Frösche es angekündigt haben.“ Er war sich nicht ganz sicher, ob er das hätte wirklich fragen sollen, doch als Alex damit einverstanden war, atmete er erleichtert auf