Danke für eure Kommis, Gummy, Sami und K11fansunny Weiter geht es.
Panisch erzählte ich Papa von meiner Begegnung mit Michael, doch er lachte nur. „Na, sei doch froh. Dann trifft ihn der Schlag vielleicht nicht ganz so stark, wenn er am Montag feststellt, dass du seine neue Kollegin bist!“ Entsetzt sah ich ihn an. „Meinst du, er wird geschockt sein?“ Papa zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er damals zig Mal hier ankam und gefragt hat, ob du dich gemeldet hättest. Und das letzte Mal, als er angerufen hat, habe ich ihm sagen müssen, dass du auf jeden Fall in Amerika bleiben willst. Tja, danach hat er nie wieder angerufen. Ich kann dir also nicht sagen, in wie weit es ihn schocken wird, wieder mit seiner ehemals oder vielleicht noch immer großen Liebe zusammen arbeiten zu müssen. Ich weiß nur, dass du ihm dann Zeit geben musst und es ihm auch verzeihen musst, wenn er vielleicht in der ersten Zeit etwas kühl dir gegenüber ist.“ Ich nickte. Ja, wahrscheinlich hatte Papa recht. Ich wünschte, ich wäre damals nicht von hier abgehauen und mit Tony gegangen. Ich hätte hier bleiben sollen, bei Michael. Ich seufzte. Rückgängig konnte ich es ja jetzt leider nicht mehr machen. Der Montag kam eher als mir lieb war. Um viertel vor neun hatte ich bei Sewarion Kirkitadse im Büro zu erscheinen. „Frau Rietz, dann werde ich Sie jetzt mal ins Büro bringen. Ich bin mir sicher, Herr Naseband wird Augen machen.“ Er wird sich den Schock für’s Leben einfangen, dachte ich und folgte dem Staatsanwalt mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Der Staatsanwalt klopfte. „Herein?“, rief eindeutig Michael und der Staatsanwalt betrat den Raum, schob mich zu meinem Ärger vor sich her. „Herr Naseband, ich habe eine lebendige Überraschung für Sie!“, rief er freudig und legte mir die Hände auf die Schultern. „Hi!“, sagte ich schüchtern und sah erst schnell zu Michael, dann zu diesem Gerrit und ließ meinen Blick auf ihm ruhen, nur um bloß nicht in Michaels Augen sehen zu müssen. Doch ich konnte nicht anders, ganz automatisch wanderte mein Blick zu Michael, der mir direkt in die Augen sah. Ich schluckte, wollte den Augenkontakt beenden, schaffte es aber nicht. Michael war stärker. Erst durch das Zufallen der Türe erwachte ich aus meiner Starre und stellte fest, dass der Staatsanwalt gegangen war. „Warum hast du letztens nichts gesagt?“, fragte Gerrit. „Na ja, wollte euch eben überraschen!“, erklärte ich lahm und schaffte es nun endlich meinen Blick von Michael zu lösen. „Du kriegst natürlich deinen alten Schreibtisch wieder. Hab mich eh schon gewundert, wieso der Staatsanwalt Gerrit in ein anderes Büro geschickt hat, aber so macht es natürlich Sinn!“, stellte er fest und lächelte mich an. Dann stand er auf, kam auf mich zu und zog mich in die Arme. „Ach, Alex, ich bin froh, dass du wieder da bist.“ „Dann lasst uns doch heute Abend was trinken gehen, zur Feier des Tages!“, schlug Gerrit vor. „Ähm, heute ist schlecht. Vielleicht…vielleicht ein anderes Mal.“ Warum ich jetzt total panisch abgesagt hatte, wusste ich nicht so genau. Zum einen wollte ich Eliza nicht auch noch den Abend über ganz alleine bei Papa lassen, immerhin sprach er kaum Englisch und sie fast kein Deutsch. Außerdem vermisste sie mich dann immer so schrecklich. „Och, bitte, ich muss dich doch auch noch ein bisschen besser kennen lernen. Wir können ja etwas früher Schluss machen und dann eben nicht so lange in der Kneipe hocken, dann bist du auch früh genug zuhause!“, drängelte Gerrit. Er sah mich süß an. Da konnte ich dann nun wirklich nicht mehr Nein sagen. Genauso wenig wie ich das bei Eliza konnte, wenn sie diesen Blick aufsetzte. „Okay!“, lenkte ich seufzend ein, „aber wirklich nicht so lange.“ Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch und sah zu Michael, der sich eine Zigarette anzündete. „Michael, seit wann rauchst denn du bitte wieder?“, fragte Gerrit irritiert und kam gleich auf ihn zu und zog die Kippe aus seinem Mund, schmiss sie in den Müll. „Na, von dem Schreck hier musste ich mich doch irgendwie wieder erholen!“, verteidigte der sich. Gerrit lachte. „Aber nicht damit. Dann geh spazieren, dann kannst du dich auch erholen. Und gib mir die Packung her.“ Artig rückte Michael zu meiner Überraschung mit dem Päckchen raus und begann dann mit den Akten. Mein Blick galt nur der Zigarette im Mülleimer, an der jetzt Michaels Speichel klebte. Immerhin brauchte ich doch seine DNA für den Vaterschaftstest. Und ich hatte auch noch Glück, denn gegen Mittag verschwanden Gerrit und Michael, um was zu essen holen zu gehen und so schnappte ich mir schnell die Zigarette und tütete sie ein. Dann fischte ich einen von Ellys Schnullern aus der Tasche. Davon hatte ich immer welche dabei. Den tütete ich ebenfalls ein und brachte beides ins Labor.
Mal sehen, ob Michael wirklich der Vater ist *zu 99,999999% sicher sei* Freue mich schon auf einen neuen Teil!!!!! Möchte gerne wissen wie es weiter geht!!!!!
Ich bin natürlich auch gespannt auf das Ergebnis des Vaterschaftstests...Ich hoffe, dass Micha keine Herzattacke kriegt*kicher*, wenn Elly wirklich seine Tochter ist
Am Abend saß ich also mit Michi und Gerrit in unserer alten Stammkneipe und erzählte alles Mögliche über Amerika. Nur Tony und Eliza ließ ich dabei aus. Vor allem Gerrit war sehr interessiert, da er es wohl ins Auge gefasst hatte, mit seiner Freundin den Urlaub in den USA zu verbringen. Plötzlich klingelte mein Handy. Papa! „Hey, was gibt’s?“ „Eliza weint und weint, sie will unbedingt zu dir. Ich krieg sie nicht beruhigt!“, erklärt er. „Okay, versuch sie noch irgendwie ruhig zu kriegen. Ich bin gleich da.“ Ich sah zu Michael und Gerrit, die mich interessiert musterten. „Sorry, Jungs, aber ich muss los. Wir sehen uns morgen.“ Damit stand ich auf, wollte schon verschwinden, da hielt Michael mich fest. „Ich fahr dich!“ Scheiße!! „Ist nicht nötig, Michi. Bleib du doch noch ein bisschen mit Gerrit hier und….“ „Nein, ich fahr dich schon. Du hast doch dein Auto eh auf dem Parkplatz gelassen.“ Verdammt! Aber ich wusste genau, dass ich ihn nicht abschütteln würde können, also fügte ich mich meinem Schicksal. Wahrscheinlich war mein Verhalten hier sowieso schon mehr als merkwürdig für die Beiden. Die Fahrt verlief schweigsam und schon bald hielten wir auf Papas Hof. Der kam schon mit der schreienden Eliza aus dem Haus gerannt. „Elly, I’m here, I’m here. Everything’s alright, Honey!“, versuchte ich sie zu beruhigen, während sie sich an mich klammerte und herzergreifend schluchzte. Sie rieb sich ihre Augen und als sie ihren Blick neugierig auf Michael richtete, wurde mir plötzlich heiß und kalt. Scheiße! Ich hatte ganz vergessen, dass er noch hier neben mir stand. „Who are you?“, fragte sie ihn leise. Verwirrt sah er mich an. Da ich allerdings nicht antwortete, sah er Eliza an. „And who are you? “ „I’m Eliza. And why do you know my mum?“ “Your mum?!” Michael sah von Eliza zu mir und wieder zurück und stieg dann wortlos in sein Auto, fuhr davon. „Fuck!“, murmelte ich leise. „Mum! That’s not a nice word!“, tadelte Eliza mich. Am nächsten Morgen nahm ich mir vor mit Michael zu reden, was allerdings flach fiel, weil er es vorzog, mich zu ignorieren. Gerrit versuchte einige Male zu vermitteln, doch alles was Michael tat, war abblocken. In der Mittagspause ging ich schnell zu Ingo ins Labor, um in Erfahrung zu bringen, ob es sich bei Eliza um Michis Tochter handelte. „Bitte, lieber Gott, mach, dass Tony ihr Vater ist!“, betete ich leise, bevor ich das Gebäude betrat. „Alex!“, rief mir Ingo entgegen, der gerade aus der Tür kam. „Ich hab hier das Ergebnis. Also der Typ hier ist der Vater des Mädchens.“ Entsetzt sah ich ihn an. „Alex, alles in Ordnung?“ „Ähm…ähm, ja. Bist du dir tausend prozentig sicher?“ „Alex, wie lange mache ich den Job schon?“ „Ja, ist ja gut. Danke. Bis dann.“ Mit dem Testergebnis in der Tasche verschwand ich und machte mich unkonzentriert auf den Weg zurück ins K11. Wie sollte ich ihm das nur erklären? Und was würde ich nur wegen Tony machen? Scheiße, Scheiße, Scheiße!!
Bis zum Feierabend hatte Michael kaum gesprochen. Auf dem Weg nach unten, hielt ich ihn am Arm fest. „Könntest du mich nach Hause fahren? Ich hab mich von Papa her fahren lassen!“, log ich schnell. Ich musste einfach mit ihm reden. Trotzig nickte er nur. Die Fahrt verlief schweigend. Wir erreichten den Hof. „Michael, können wir reden? Bitte.“ Wieder nickte er nur, stieg aus und wir liefen schweigend ein Stück in Richtung Koppel. Wie sollte ich anfangen? Wie sollte ich es ihm so schonend wie möglich beibringen? Wie würde er reagieren? „Verdammt, sie ist deine Tochter!“, rief ich dann plötzlich verzweifelt. Perplex sah er mich an. „Sie ist WAS?“ „Deine Tochter!“ Ängstlich lief ich neben ihm her, auf meiner Lippe kauend und den Händen tief in den Manteltaschen vergraben. Michael schwieg. Was sollte er auch schon sagen? Einen Luftsprung machen? Plötzlich griff er nach meiner Hand, drehte mich zu sich und fuhr mit der anderen Hand über sein Gesicht. „Man, Alex, du machst es einem echt nicht leicht.“ Ich lächelte leicht. „Ja, ich weiß. Sorry.“ Er lächelte. „Weiß sie das schon?“ Ich schüttelte den Kopf. „Okay, ich muss das auch erst mal verdauen.“ Ich nickte. „Ich weiß. Tut mir leid, Michi.“ Mittlerweile waren wir wieder am Hof angekommen. „Wir sehen uns morgen. Ciao.“ Damit verschwand er. Versonnen sah ich ihm nach. Als ich es bemerkte, schüttelte ich über mich selbst verärgert den Kopf. Ich sollte mich nicht wieder in ihn verlieben, so wie vor vielen Jahren. Ich hatte das Haus noch nicht ganz betreten, als Eliza mir schon entgegen gesprungen kam. „Mama, Opa und ich haben wieder gelernt!“, rief sie stolz, als sie mir in die Arme fiel. „I’ve told Daddy when he called!“ „Daddy?“ „Yeah. He called and said, he wanna visit us as soon as possible.” Was? Tony wusste jetzt, wo wir waren? Und er würde kommen, um Eliza um holen. Panisch setzte ich das Mädchen ab und lief zu Papa ins Wohnzimmer. „Papa! Eliza und ich müssen weg!!“ „Wieso?“ Verdutzt sah er mich an. „Weil Tony mit Eliza telefoniert hat und er jetzt weiß, wo wir sind!“, erklärte ich. „Ja, und wo willst du mit ihr hin?“ „Weiß nicht, in irgendein Hotel!“ Papa musterte mich durchdringend. „Mein liebes Kind. Du kannst nicht am späten Abend mit einer Dreijährigen in Panik in ein Hotel flüchten!“, verbat er mir. Er hatte ja recht. Aber was sollte ich machen? Fest stand, dass Eliza und ich hier wegmussten. Aber eine panische Mutter konnte ihre kleine Tochter im Fall der Fälle auch nicht gerade beschützen. „Ich werde jetzt Michael anrufen!“, erklärte Papa mir streng und verschwand, ehe ich Zeit gehabt hätte, irgendwas zu erwidern, geschweige denn einzuwenden. „Elly? C’mon, we’ve to pack now!“ Langsam kam sie auf mich zu. „Why? Are we gonna go back to Daddy?“ „Eliza, listen. Tony isn’t your Daddy, okay? I’ll explain later, but now, please, c’mon and stop asking questions right now.” Ich hob sie hoch und ging mit ihr nach oben in mein altes Kinderzimmer. Sollte Papa Michael eben anrufen. Der würde uns dann halt in ein Hotel fahren, in dem wir hoffentlich vorerst vor Tony sicher waren.