Und wenn ich schon mal bei Stories bin, die die Welt nicht braucht... hier noch eine. Angefangen habe ich diese Idee vor... vor... 6...7 Jahren. Dann lag sie lange in den Archiven und irgendwann hab ich sie weitergeschrieben. Die Idee ist natürlich Blödsinn, aber ich fand sie irgendwie lustig. Schuld an der Story sind Kai und Heiko, die Flo früher gern wegen seines Nachnamens aufgezogen haben. Danke, Jungs, für die Idee. Und geprägt ist die Story ein wenig von den Sissi-Filmen.
Adel verpflichtet
Florian und Niki standen, wie fast jeden zweiten Samstag während einer Formel 1 – Saison im Paddockbereich einer Rennstrecke und unterhielten sich über das kommende Rennen hier in Ungarn. Nach einer Weile gesellte sich Kai zu ihnen. Er grinste in die Kamera und wand sich seinen Kollegen zu. „Das sind Sitten. Da wird man bei seinem Lieblingsrennstall rausgeschmissen, weil die Herrschaften noch höhere Herrschaften erwarten.“ Florian grinste leicht. „Wer besucht Ferrari?“ „Die oberen Leitungsorgane dieses Landes. Die Königsfamilie.“ Florian fiel das Lächeln förmlich aus dem Gesicht. Er hatte sich sonst immer im Griff, allerdings schockierte ihn die Nachricht von Kai doch enorm. Niki und Kai blickten ihn fragend an. „Was ist mit dir los? Alles in Ordnung?“ „Sicher“, sagte Florian und nickte leicht. Er wand sich wieder dem Thema zu, über welches Niki und er gerade gesprochen hatten und beendete die Sendung schließlich. Florian setzte sich nach der Sendung von seinen Kollegen ab und wartete am Eingang des Paddockbereiches. Nach einer Weile fuhr eine Limousine vor. Er trat neben den gepanzerten Wagen und blickte auf die verspiegelte Scheibe. Langsam wurde die geöffnet. Eine Mann saß im Fond des Wagens und blickte den Moderator ernst an. Er war in einen leichten Anzug gekleidet, dem man das Geld förmlich ansah. „Möchtest du einsteigen?“ Florian nickte, öffnete die Tür und schlüpfte in den Wagen. ‚Hoffentlich sieht das niemand.’ „Flo“, sagte die ältere Dame, die neben ihrem Mann im Wagen saß. Florians Züge wurden weicher. „Hallo Mama.“ Er umarmte sie kurz. Dann blickte er seinen Vater an. „Du interessierst dich kein Stück für die Formel 1. Wieso zum Henker bist du hier?“ „Weil ich mit dir reden muss, Florian. Und zweitens, weil man als Staatsoberhaupt auch manchmal Dinge tun muss...“ „...für die man sich eigentlich nicht interessiert. Amen. Ich kenne die Sprüche.“ „Schön, dass du wenigstens ein bisschen behalten hast.“ Missbilligend blickte der ungarische König auf Florians Jeans hinab. „Gleiches gilt ja leider nicht für deine Sachen.“ „Ich...“ „Jetzt reicht es aber. Ich wusste ja immer, dass ihr beide Dickköpfe seid, aber was ihr hier veranstaltet ist kindisch. Ihr habt euch über zehn Jahre nicht gesehen, also sagt wenigstens erst einmal hallo bevor ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht.“ Die beiden Männer senkten die Köpfe. Erleichtert blickte Sara Király ihren Mann und ihren Sohn an. „Florian, wir sind nicht hier, um dich bloßzustellen. Wir haben dir deine Freiheit gelassen, als du gehen wolltest, um normal zu leben, wie du es nennst. Dein Vater ist krank. Er muss sich einigen Operationen unterziehen und wird in Zukunft die Staatsgeschäfte nicht mehr so ausüben können, wie es notwendig ist. Und du bist der rechtmäßige und einzigste Thronerbe. Ich bitte dich inständig, komm nach Hause, übernimm die Pflichten, die dir mit deiner Geburt auferlegt wurden. Bitte, Florian.“ Flehend sah die Frau ihren Sohn an. Der stutzte. „Du bist krank?“ Antonov Király nickte leicht. „Ja.“ Betrübt senkte Florian den Blick. Er wollte nicht regieren. Ihm war dieser ganze Hof mit seinen Regeln so zuwider. Aber er konnte weder seinen Vater noch sein Volk im Stich lassen. „Wann und wo?“ Sara nickte lächelnd und nahm die Hände des Mannes in ihre. „Ich wusste, du würdest deine Pflichten erkennen. Morgen Abend ist ein großer Ball. Dort wird dir dein Vater offiziell die Regierungsgeschäfte übergeben.“ „Ich mache es nicht freiwillig. Ich habe keine andere Wahl, Mama.“ Er blickte seinen Vater an. „Da ist noch etwas, was ihr wissen solltet, weil ich es nicht verheimlichen werde. Ich bin schwul und mit einem Mann verheiratet.“ Florians Eltern rissen erstaunt die Augen auf. Derweil nickte Florian ihnen zu und stieg aus dem Wagen aus. „Na Mahlzeit“, murmelte Antonov Király.
Bitte was? Flo ist adelig und auch noch der Sohn vom König? Da muss ja viel passiert sein, das er seine Eltern nicht mag, bzw nicht regieren will. Was sagt Kai, das er der Sohn vom König ist?
*gröhl* Das ging ja gut los. Ich kann mir das mal wieder richtig schön vorstellen, wie Flo das Grinsen aus dem Gesicht fällt und auf dem Boden aufklatscht. *kicher* Tja, da tauchen Mama und Papa also unerwartet und unangekündigt auf...nett. *grins* Und dann gleich mit so einer Hiobsbotschaft. Flo ist ja wahnsinnig begeistert, wie man sieht. *g* Aber er hatte ja seine kleine Revange...."Ich bin schwul und mit einem Mann verheiratet." *kicher* Da schlägt doch jedes Elternherz höher. "Na Mahlzeit." Also wie Hofetiktte klingt das nicht. *grins* Der arme König kann nicht mal richtig fluchen. Mach bitte ganz schnell weiter. lg, Isi =)
Florian ging langsam zu seinem Hotel. „Was hast du mit der Königsfamilie zu tun, Flo? Außer, das ihr denselben Nachnamen pflegt.“ Kai stand plötzlich vor Florian. „Ich weiß ja schon lange, dass du mir was verheimlichst und ich habe dich nie gedrängt, es mir zu sagen, aber im Moment mache ich mir Sorgen um unsere Ehe.“ Florian küsste Kai leicht auf den Mund. „Brauchst du nicht. Niemand und nichts kann uns trennen. Aber ich muss dir da etwas erzählen. Und mit deiner Anspielung auf meinen Namen hast du schon ganz Recht.“ „Du existierst nicht.“ „Wie?“, fragte Florian irritiert, während er neben Kai herging. „Ich habe deine persönlichen Angaben durch den Computer gejagt, als du bei uns angefangen hast. Das mache ich bei allen Neuen so. Und bei dir habe ich nichts gefunden. Eine Geburtsurkunde, ja, aber das Krankenhaus hat keine Akte über deine Geburt oder deine Mutter, keine Adressen, Schulen, wo du angeblich warst, nichts.“ „Du hast in den Archiven des falschen Landes nachgesehen. Versuch es mal in Ungarn.“ „Du bist Ungar?“ „Ja. Außerdem musst du meinen Nachnamen ins Ungarische übersetzen.“ „König...“, grübelte Kai. „Wusste ich mal.“ „Es heißt Király.“ Kai hob langsam den Kopf. „Dein Name ist Florian Király?“ „Florian Antonov Király, Kronprinz des Königreiches Ungarn um genau zu sein.“ Mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Ehrfurcht blickte Kai seinen Ehemann an. „Du weißt, dass das ein Grund für mich wäre, die Ehe zu annullieren.“ Florian nickte leicht. „Ja.“ Flehend sah er Kai an. „Bitte, Kai, lass mich nicht allein. Ich liebe dich und es tut mir so unendlich leid, dass ich es dir nicht eher gesagt habe. Ich hatte einfach panische Angst, dich dadurch zu verlieren.“ Florian schluckte. „Außerdem brauche ich gerade jetzt deine volle Unterstützung.“ Kai schwieg einige Zeit. „Warum sind deine... Eltern hier?“ „Mein Vater ist krank. Für mich heißt das, dass ich mich nicht mehr drücken kann. Ich muss meine Pflichten übernehmen und werde ab morgen offizieller Regent und Vertreter von Ungarn sein.“ Mit geschlossenen Augen stand Kai vor Florian. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sein Freund blickte ihn schweigend an. Er ahnte nur, was für einen Schock er Kai gerade versetzt hatte. Langsam öffnete Kai die Augen. „Was wird aus deinem... unserem Job? Was wird aus uns? Werden wir uns öffentlich zeigen können? Flo, ich habe tausend Fragen.“ „Ich will dich nicht verstecken, mein First Man.“ Kai grinste. „Und unsere Ehe schon gar nicht. Entweder, die Leute kommen damit klar oder sie lassen es halt. Was unseren Job angeht, weiß ich selber nicht, wie es weiter gehen soll.“ „Wann lerne ich deine Eltern kennen?“ „Heute Abend, wenn du willst.“ „Abendessen mit einer echten Monarchenfamilie... deren Sohn zufällig mein Ehemann ist. Flo, was tust du mir an?“ Kai seufzte. „Ich komme mir vor wie Sissi.“ Florian lachte auf. „Entdecke ich da so etwas wie Neugier?“ Kai zuckte leicht mit den Schultern. „Warum nicht. Es klingt auf jeden Fall spannend.“ Plötzlich grinste er breit. „Was wird Niki wohl dazu sagen?“ Florian dachte nach. „Ich habe früher bei den Geschichtsstunden nie so aufgepasst, aber historisch gesehen hat Österreich eine ganze Weile die Regentschaft über Ungarn gehabt.“ „Das wird ihm gefallen“, murmelte Kai. „Sehr gefallen.“
ENDLICH! Du hast sie on gestellt! *in die hände klatscht* Ich schmeiss mich hier weg vor lachen....Flo erzählt seinen königlichen Eltern mal quasi nebenbei: Ich bin schwul und verheiratet! DAS Gesicht von Papa König hätte ich ja gern gesehen!*kugel vor lachen*
Das Kai geschockt ist kann ich gut nachvollziehen.... Bin ja mal gespannt, wie es weiter geht.
"Du existierst nicht." *rofl* Genialer Spruch von Kai. Tja, da hat er wohl tatsächlich beim falschen Land nachgeguckt. Aber woher hätte er das schon wissen sollen??? Tja, jetzt weiß er es ja...Abendessen mit der königlichen Familie (in die er zufällig eingeheiratet hat) *kicher* Mach bitte ganz schnell weiter, bin ja mal gespannt, wie DAS abläuft. lg, Isi =)
„Mein Gott, bin ich nervös.“ Kai zitterte richtig. Er saß neben Florian in einer Limousine und fuhr zum Abendessen ins Hotel von Florians Eltern. „Ganz ruhig“, sagte sein Freund. Er nahm Kais Hand in seine eigene und drückte sie leicht. „Es sind nur meine Eltern. Vergiss ihren Rang einfach. Du gehörst zur Familie.“ „Nicht wirklich. Du hast mit falschem Pass geheiratet. Wir sind also offiziell nicht einmal vermählt.“ „Das holen wir in Ungarn nach. Dort ist die Homo-Ehe zwar nicht so verbreitet und bekannt, aber doch erlaubt. Und wenn sie es nicht wäre, würde ich sie erlauben.“ Er hauchte einen Kuss auf Kais Hand. „Danke, dass du mitkommst.“ „Keine Ursache. Aber sag mal… von wegen Homo-Ehe erlauben… deine Familie hat doch eher einen repräsentativen Rang oder? Ich meine, ihr habt ein Parlament, was Entscheidungen trifft.“ „Das ist richtig. Es läuft ungefähr so wie in England oder Spanien, nur dass unsere Familie in Ungarn doch ein wenig zu sagen hat. Man fragt uns bei wichtigen Entscheidungen und man folgt unserem Rat auch.“ Der Wagen hielt und ein Diener öffnete die Tür. Der Mann verneigte sich tief vor Florian und begrüßte ihn förmlich auf Ungarisch. Kai nahm seine Sprachkenntnisse zusammen und verstand ihn sogar. Er war froh, dass er für Sprachen eine so gute Ader hatte und dass er durch seine Arbeit bereits mehrfach in diesem Land gewesen war. Zusammen betraten die Männer das Restaurant des Hotels. Dort saßen bereits Florians Eltern und warteten auf ihren Sohn. Er hatte sie natürlich angerufen und ihnen erzählt, dass er nicht allein kommen würde. Florian atmete tief durch, begrüßte seine Mutter mit einem Kuss auf die Wange und seinen Vater mit einem knappen Nicken. Dann stellte er Kai vor. Florians Mutter lächelte Kai offen zu und sagte auf Englisch: „Schön, Sie kennen zu lernen.“ „Es ist mir eine Ehre, Euer Hoheit“, murmelte Kai auf Ungarisch. Antonov zog eine Augenbraue hoch und musterte Kai kühl. Er stand auf und gab ihm die Hand. „Woher können Sie unsere Sprache? Hat Florian Ihnen einiges beigebracht, damit Sie Eindruck schinden können?“ Kai schluckte. „Ich denke nicht, dass ich das nötig habe, Euer Hoheit. Und wenn Sie mir nicht glauben, ist das Ihre Sache. Sie können ja mal schauen, wie viel mir Flo in den vergangenen vier Stunden beigebracht hat.“ „Sie wussten vorher nichts von seiner Herkunft?“ Der Mann war erstaunt. „Nein.“ „Ein Wunder, dass Sie zu ihm halten“, sagte Sara Király. „Nein, kein Wunder“, sagte Kai und blickte Florian an. „Liebe. Es ist mir völlig egal, woher er kommt und wer er ist.“ Florian sah, dass das Gesicht seines Vaters eine Spur milder wurde. Das war bei dem alten Griesgram noch nie vorgekommen. Kai schien ihm zu imponieren. Sie setzten sich und bestellten etwas zu essen. Florians Eltern horchten Kai eine ganze Weile aus, fanden aber nichts an dem Mann auszusetzen. Fast nichts. "Ihr werdet keine Nachkommen haben. Das heißt leider, dass unsere Linie aussterben wird, da Florian unser einziger Sohn ist", beschwerte sich Antonov. Kai räusperte sich und sah Florian unsicher an. Der nickte ihm zu. "Ich war einige Jahre mit einer Frau verheiratet. Nicht, weil ich sie wirklich geliebt habe, sondern mehr aus Angst, meine wahren Neigungen könnten heraus kommen. Ich habe zwei Kinder. Einen Sohn, Ricco, er ist 9 und eine Tochter, Robin, sie ist 7 Jahre alt." Der alte Mann nickte. "Nicht ganz der übliche Weg, aber… Ihr zwei werdet doch richtig heiraten, oder?" "Das habe ich schon vor." Florian sah Kai an. "Damit die Ehe wirklich gültig ist, müssten wir kirchlich heiraten." "In Deutschland geht das nicht." Sein Freund grinste. "Zeig mir einen Priester in diesem Land, der mir die Ehe mit dir verbieten will. Es wird keiner wagen, glaube mir." "Hat seine Vorteile, wenn man so ein Land regiert." "Ja." Florian legte sein Besteck weg und nahm Kais Hand. "Ich weiß, was ich dir aufbürde. Wenn du wirklich offen an meiner Seite stehen willst, musst du noch einiges mehr lernen als nur meine Muttersprache." Der zuckte mit den Schultern und küsste Florian auf den Handrücken. "Das ist mir vollkommen egal. Für dich würde ich alles tun." Da die beiden Männer bewusst Ungarisch gesprochen hatten, um ihre Tischnachbarn nicht auszugrenzen, hatten Florians Eltern verstanden, was sie durchdiskutiert hatten. Sara nahm die Hand ihres Mannes und lächelte ihm gerührt zu. "Ich denke, Ungarn hat eine Zukunft." Der zog eine Augenbraue hoch. "Ja, das hat es. Wenn auch eine ziemlich schräge." Florian musste über die Wortwahl seines Vaters lachen. So hatte der Mann mit ihm noch nie gesprochen. Er sah ihn an. "Meine Kollegen beim Sender, unsere Freunde bei der Formel 1, sie haben keine Ahnung, wer ich bin und dass wir zusammen sind. Ich habe eigentlich keine Lust, jedem einzeln zu erklären, was Sache ist. Darf ich sie bitte zu dem Ball einladen?" "Natürlich. Aber wie werden sie reagieren?" "Ich hoffe mit Neugier und Respekt." "Dann sind sie im Schloss jederzeit willkommen." Sara lächelte und sah denn Kai an. "Sie sehen besorgt aus. Aber das sollten Sie nicht sein. Florians Aufgaben sind hauptsächlich repräsentative. Er hat für unwichtige Dinge Stellvertreter und muss nur bei sehr wichtigen Ereignissen persönlich anwesend sein. Auch wenn mein Mann das jetzt nicht gern hört: Es spricht eigentlich nichts dagegen, wenn er und damit auch Sie weiter arbeiten." Als Antonov den Mund öffnete, sah sie ihn streng an. "Ich finde es sogar gut in unserer heutigen Zeit, wenn der König von Ungarn sein Geld selber verdient und nicht von den Steuereinnahmen lebt." Florian nahm ihre Hand und küsste sie. "Du bist eine sehr weise Frau, Mama. Vater hat eine Wahl getroffen, in der ich seine Klugheit erkenne und anerkennen muss." Der alte Mann schien zufrieden mit seinem Sohn. Er nickte ihm geschmeichelt zu. "Anscheinend kannst du dich trotz deines lockeren Lebensstils der letzten Jahre noch gewählt ausdrücken. Es freut mich, das mit zu bekommen." "Ich habe nicht alles verlernt, Vater. Und das werde ich dir beweisen. Ebenso, dass ich meine Pflichten gegenüber meiner Familie und meinem Land sehr ernst nehme." Kai war beeindruckt und fühlte sich in eine andere Zeit versetzt, wenn er Florian so reden hörte. Aber er war auch ein wenig eingeschüchtert und nervös. Also tat er das, was er in solchen Situationen immer tat. Er lehnte sich zu seinem Freund hinüber. "Morgen bei dem Ball… was soll ich da tragen? Ein Kleid?"
*schrottlach* Ein Kleid? *gröhl* Ich sterbe. Das is zu genial. *kringel* Das will ich sehen, wenn Kai da im Kleid auftaucht....*rofl* Tja, da scheint er tatsächlich bei Flo`s Vater einen Stein im Brett zu haben...gut für Kai. Bin ja mal gespannt, wie Niki und die anderen reagieren...*kicher* Ich nehme nicht an, dass sie vorher irgendwie drauf vorbereitet werden, oder? *grins* Mach bitte ganz schnell weiter Kitty! lg, Isi =)
Am nächsten Tag hatten Kai und Florian alle Mühe, sich vernünftig auf das Rennen zu konzentrieren. Dank Nikis Leitung und seinen leisen Ermahnungen bekam zumindest Florian es noch einigermaßen hin. Nach der Sendung sammelte Kai einige Leute ein und ging mit ihnen zu Florian, der sich von Niki eine Standpauke anhörte. "Sag mal, wo warst du heute mit deinen Gedanken? Vielleicht solltest du abends nicht so lange ausgehen, dann bist du bei der Arbeit ein wenig besser drauf. Wenn die Zuschauer sowas mitbekommen… Was soll der Auflauf?" Norbert deutete auf Kai. "Er hat uns her geschleppt." Florian schluckte. "Es gibt etwas, was ihr erfahren solltet. Allerdings nicht hier. Heute Abend findet im Königspalast dieser Stadt ein Ball statt und ihr seid herzlich eingeladen." Niki grübelte. "Ich habe da was in einer Zeitung gelesen. Die Ungarn spekulieren, dass der derzeitige König zugunsten seines Sohnes abdanken will." Er sah Florian an. "So ein Ball wäre ja mal was anderes, aber wie kommst du auf die merkwürdige Idee, dass die uns da rein lassen?" "Man wird euch einlassen." Florian sah Niki an. "Musst ja nicht jedem gleich auf die Nase binden, dass du aus Österreich bist." Er grinste ihn frech an. Mario Theissen lachte und sah dann Kai an. "Wie kommen wir zu der Ehre und was habt ihr da zu suchen?" "Das erfahrt ihr dort. Kommt ihr?" "Klar. Party ist immer gut." Norbert freute sich schon auf das Essen. Florian dämpfte dessen Enthusiasmus ein wenig. "Wäre es möglich, dass ihr vernünftig gekleidet dort auftaucht?" Er dachte an das Gesicht seines Vaters, wenn Niki da mit Kappe und Rollkragenpullover auflaufen würde. Die jungen deutschen Fahrer tuschelte miteinander. Sie waren restlos begeistert und ihnen war es egal, wie sie zu der Ehre kamen, zu so einem Event eingeladen zu werden. Sie nahmen alles mit, was sie kriegen konnten. Nur Nick Heidfeld sah skeptisch von Kai zu Florian und wieder zurück. Doch schließlich zuckte auch er mit den Schultern.
*grins* Jaja....solange es was zu Essen gibt, ist es ja egal, WIE man es kriegt...oder woher...oder warum. *g* Die werden Augen machen...*schondrauffreut* Ich liebe Szenen, in denen das Weltbild von irgendwelchen Leuten völlig umgekrempelt wird, am besten bei einer völlig irren Aktion. Und was könnte verrückter sein als ein Moderator, der sich mal eben als Thronfolger von Ungarn entpuppt?? Mach bitte ganz schnell weiter, ich bin auf die Reaktionen gespannt... lg, Isi =)
Florian war mit seinem Freund direkt zum Palast seiner Eltern gefahren, um ihm in Ruhe zeigen zu können, wo er aufgewachsen war. Und Kai hatte wieder das Gefühl, eine Zeitreise zu machen, als das Auto vor der großen Marmortreppe hielt, die zu einer Tür hinaufführte, welche von zwei Wachen bewacht wurde. Die Männer trugen wunderschöne Uniformen in den Landesfarben weiß, grün und rot. Und sie hatten Degen an ihren Gürteln hängen. Als sie Florian erblickten, verneigten sie sich tief vor ihm und öffnete ihm dann die Tür. Der atmete tief durch. "Wie lange warst du nicht mehr hier?" "Über 10 Jahre." Kai nahm dessen Hand und ließ sich dann von ihm in den Empfangssaal führen, von wo mehrere Türen abgingen. Eine Frau in einem hübschen Kleid huschte herein, erblickte Florian und sank vor ihm in einen tiefen Hofknicks. "Euer Majestät", murmelte sie. "Es ist eine Freude, Sie wieder zu sehen." "Gräfin." Florian reichte ihr die Hand, die sie küsste. Dann nickte er ihr zu, sich zu erheben. "Ich freue mich, wieder hier zu sein. Bitte, sorgen Sie dafür, dass meine Räume vorbereitet werden." "Jawohl, Euer Majestät." Sie knickste erneut und verschwand. Kai hatte sie nicht ein mal angesehen. "Gräfin?" "Ja. Nur Damen und Herren aus hohen Adelsfamilien dürfen hier Dienst tun. Es ist eine Ehre." "Muss ich dich jetzt auch Siezen?" Kai meinte die Frage vollkommen ernst. "Wir haben das Spanische Hofzeremoniell vor 100 Jahren abgeschafft, was die österreichischen Kaiser uns aufgedrückt haben. Nach diesem hättest du mich Siezen müssen. Jetzt darfst du gern weiterhin Flo zu mir sagen." Er zögerte. "Wenn wir unter Gästen sind, wäre Florian allerdings angebrachter." Kai merkte, dass da noch mehr war. "Wie reden deine Eltern dich an, wenn ihr zum Beispiel einen Ball besucht?" "Bisher mit Kronprinz, ab heute Abend mit königliche Hoheit." "Verstehe." Kai hielt Florian fest und sah sich kurz um. "Florian, ich respektiere eure Sitten und Gebräuche und werde mich sicher nicht darüber lustig machen. Also sei bitte aufrichtig zu mir." Er küsste ihn und trat einen Schritt zurück. Mit einer leichten Verbeugung sagte er: "Zeigen Sie mir jetzt Ihr Zimmer, königliche Hoheit?" "Sehr gern." Unendlich erleichtert über Kais Verständnis und seine bedingungslose Liebe ging er voraus. "Gut, wenn du es wirklich lernen willst, dann aber alles. In der Öffentlichkeit hast du sowohl meinem Vater als auch meiner Mutter die Hand zu küssen, wenn sie dich begrüßen. Dies immer in Verbindung mit einer Verbeugung." "Ja, königliche Hoheit." Kai bemerkte einige Diener, die wichtigen Aufgaben nachzugehen schien, jedoch ihre Aufgaben bei Florians Anblick sofort vergaßen und sich verneigten, bis die beiden Männer vorbei waren. 'Das wird anstrengender als ich dachte.' Er folgte Florian eine Treppe hoch und einen Gang entlang. "Nach meiner Ernennung zum Regenten dieses Landes werde ich dich offiziell meinen Eltern vorstellen und werde sie noch auf dem Ball um ihren Segen bitten. Folge einfach meinem Beispiel." "Ja, königliche Hoheit." "Du musst das nicht die ganze Zeit sagen." Florian sah Kai an, der den Blick offen erwiderte und völlig ernst aussah. "Ich liebe dich, Kai. Mehr als je zuvor." "Ich liebe dich, Florian." "Das hier sind meine Gemächer", sagte Florian und deutete auf mehrere Türen, die rechts und links vom Flur abgingen. "Es sind Zimmer, die alle miteinander verbunden sind und eine U-Form bilden. Gehst du von der Treppe links weg, gelangst du zu den Gemächern meiner Eltern. Allerdings wirst du die wohl nie zu Gesicht bekommen. Denn auch ich darf sie nur betreten, wenn ich gerufen werde." Kai nickte. "Jawohl." "In meinen Räumen kannst du dich völlig frei bewegen. Ich werde dort von einigen Damen und Herren bedient, die alle verschiedene Pflichten haben. Wer was tut, können sie aber selber erklären." "Ja." Kai sah sich erstaunt um. Der Teppich, auf dem er lief war wunderschön, sah aber nicht übermäßig teuer aus. Das ganze Schloss wirkte nicht so protzig, wie er es erwartet hatte. Es war praktisch gebaut, wunderschön, aber anscheinend auch kostengünstig. "Was guckst du?" "Eure Vorfahren haben die Steuergelder anscheinend nicht in ihre Schlösser gesteckt. Versteh mich nicht falsch, es ist wunderschön hier, aber es wirkt nicht so teuer, wie man es sich vorstellen könnte." "Ungarn war nie ein so reiches Land wie England, Spanien oder Holland. Mit diesen Königshäusern können wir uns nicht vergleichen und wollen es auch nicht. Wie Mutter sagte, ich werde auch weiterhin arbeiten, so wie ich es von jedem mündigen Bürger dieses Landes erwarte. Die Ungarn sind ein ehrliches, hart arbeitendes Volk. Das hat sie stark gemacht und an diese Stärke glaube ich." Beeindruckt sah Kai seinen Freund an. "Du liebst dieses Land. Das habe ich immer gespürt, wenn wir hier waren. Es freut mich, dass du es jetzt so offen zeigst." Florian öffnete eine Tür und zog Kai in den großen, wohnzimmerartigen Raum, an dessen einer Wand ein Kamin war. "Natürlich liebe ich dieses Land. Es ist meine Heimat." Er schlang die Arme um Kais Hals und küsste ihn innig. Bis er hinter sich ein Räuspern vernahm. Genervt drehte er sich um. "Shegev", rief er erfreut, als er einen alten Mann erblickte. Der verneigte sich so tief es sein Alter zuließ und küsste Florian die Hand. "Mein Kronprinz. Endlich sind Sie zurück. Ich hatte nie Zweifel, dass Sie wiederkommen, wusste aber nicht, ob meine Gesundheit ein Wiedersehen zulassen würde." "Natürlich bin ich zurück. Das habe ich doch versprochen." Er ergriff Kais Hand und zog ihn neben sich. "Shegev, das ist Kai. Er ist…" Der Mann musterte Florian, dann Kai. Er verneigte sich vor ihm. "… Ihr zukünftiger Ehemann und unser Königgemahl, ich verstehe." "Reich ihm deine Hand", zischte Florian Kai auf deutsch zu. Der tat dies unsicher, empfing von ihm einen angedeuteten Handkuss und half dem Mann dann, sich wieder richtig hinzustellen. "Vielen Dank für den herzlichen Empfang." "Seit der Kronprinz das Licht der Welt erblickte, diene ich ihm. Was ihn glücklich macht, macht mich glücklich." Florians Augen blickten mit so einer Dankbarkeit auf den Mann, dass es Kai ganz warm ums Herz wurde. "Shegev war mein Lehrer, mein Vater, mein Vertrauter. Er wusste jedes Geheimnis von mir, hat mir viele meiner Geheimnisse sogar erst erzählt und sie mir erklärt. Er hat mir beigebracht, zu dem zu stehen, was ich fühle." Kai nickte verstehend. "Dann bin ich Ihnen zu großem Dank verpflichtet." Der alte Mann winkte geschmeichelt ab. "Ich habe nur meine Pflicht getan." "Und das vergesse ich dir nie, Shegev." Florian nickte in Richtung Tür und er Mann ging mit einer Verbeugung. "Du musst ihn nicht Siezen. Diener redest du mit ihrem Rang plus Nachnamen an und Duzt sie. Bei ihm ist es allerdings okay, zeigt es doch deinen Respekt vor ihm. Und der ist gerechtfertigt. Dieser Mann war mir mehr ein Vater, als mein Vater es je sein kann." Kai nickte. Er zögerte kurz und murmelte dann. "Diese Sache mit dem Handkuss… das ist mir unangenehm." "Ich mag es auch nicht, Kai, aber es gehört dazu. Entziehst du jemandem deine Hand, entziehst du ihm damit deine Gunst. Das kann den anderen schwer kränken. Akzeptiere es, dass die Angestellten dir so ihren Respekt erweisen wollen." Florian nahm Kais Hand und sank vor ihm auf die Knie. Er presste seine Lippen leicht auf dessen Handrücken und hielt sich dessen Hand dann gegen die Stirn. "Keiner wird deine Hand mit seinen Lippen berühren. Höchstens ich, um dir zu zeigen, wie unendlich dankbar ich dir bin, dass du diese Last mit mir teilen willst." Kai zog Florian auf die Füße. "Ich liebe dich. Das gehört dazu." "Meinen Eltern ist es übrigens erlaubt, dir die Stirn zu küssen. Das darf nicht mal ich, laut Zeremoniell." "Hilfe", stöhnte Kai auf. Florian zog ihn mit, einen Raum weiter. Hier stand ein einladendes Himmelbett. "Mein Schlafzimmer." "Das gefällt mir." "Dachte ich mir." Florian schob ihn auf das Bett und ging dann auf und ab, während er seinem Freund erklärte, wie er sich am Abend verhalten musste, um nicht negativ bei Florians Eltern oder beim sonstigen Hofstaat aufzufallen. Kai lauschte seinem Freund aufmerksam. Ungefähr eine halbe Stunde. Dann schaltete er ab. Er nickte immer wieder, wenn Florian ihn ansah und betrachtete in der restlichen Zeit das Zimmer um sich herum. Die Vertäfelung an den Wänden, die wenigen, aber doch sehr stilvollen Möbel, alles passte hervorragend zusammen. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass es einem Jugendlichen irgendwann einmal gefallen haben könnte. Dafür war es zu erwachsen. Fast zwei Stunden später unbrach Florian seinen Monolog und sah Kai an. "Seit wann hörst du mir nicht mehr zu?" "Seit etwas über einer Stunde", sagte Kai lächelnd. "Aber sprich ruhig weiter. Ich mag es, wenn du so hin und her läufst. Die Hose betont deinen süßen Hintern. Und ich liebe den Klang deiner Stimme, also sprich ruhig weiter." Kopfschüttelnd sah der seinen Freund an. Dann lachte er. Wie sollte er nach so einem Kompliment sauer sein. "Ich gehe rüber in das andere Zimmer und werde mich ankleiden." Als Kai eine Augenbraue hob, grinste er. "Umziehen, meine ich." "Kannst du das allein, oder brauchst du Hilfe?" "Nicht deine zumindest. Lass dich überraschen. Ich schicke Shegev, er wird dir etwas… passendes für diesen Anlass raussuchen und du wirst es tragen, klar?" Kai sprang auf und verneigte sich. "Ja, königliche Hoheit, wie Sie wünschen." Florian wand sich um, straffte sich und hob ein wenig die Nase. So stolzierte er aus dem Zimmer, gefolgt von Kais leisem Lachen. Grinsend schloss er die Tür hinter sich und schloss kurz die Augen. Sein Freund hatte keine Vorstellung, was da auf sie beide zukommen würde. Für den war das alles hier ein großes Abenteuer. "Für mich ist es mein Leben", murmelte er und rief dann nach zwei Grafen, die ihm helfen würden.
Oh man...das ist ja ein ganzer Berg an Regeln. Hast du dir die alle ausgedacht oder nachgeschlagen? In beiden Fällen muss es ja wahnsinnig viel Arbeit gewesen sein...*kopfschüttel* Und sowas nennst du "Zwischenstory, die die Welt nicht braucht." *schnaub* Genial, wie Kai einfach abschaltet, während Flo ihm alle wichtigen Regeln erklärt...das kann ja was werden, auf dem Ball, wenn er nicht aufgepasst hat. *grins* Mach bitte ganz schnell weiter, bin gespannt, wie der Ball verläuft. lg, Isi =)
Shegev betrat den Raum, verneigt sich leicht und sah Kai dann prüfend an. "Der Kronprinz schickt mich. Ich soll Ihnen bei der Sachenwahl helfen." Er runzelte die Stirn. "Er meinte, Sie hätten einen etwas extravaganten Geschmack, der bei seinen Eltern vielleicht auf Unverständnis stoßen könnte." Kai verdrehte die Augen. "Ich kann zwar Ungarisch, aber dieses geschwollene Gerede ist mir fast zu hoch." Er seufzte und setzte sich auf das Bett. "Sie haben Florian sehr geholfen, helfen Sie jetzt bitte mir. Ich möchte nur, dass er glücklich ist, ich will ihm helfen, aber irgendwie habe ich zum ersten Mal im Leben Angst, dass ich es nicht schaffe." Der alte Mann nickte leicht. "Seit wann wissen Sie, wer er ist?" "Seit 24 Stunden." "Oh… Das ist… kurz…" Er sah Kai eine Weile schweigend an. "Herr…" Der hob die Hand. "Kai. Erst Recht, wenn wir hier allein sind." Shegev wollte etwas erwidern, ließ es aber bleiben. Es ziemte sich nicht für einen Diener, eine höhergestellte Person zu belehren. "Kai, Sie sollten sich nicht so viele Sorgen machen. Ich hatte damals, als ich in den Dienst der Königsfamilie getreten bin, auch Angst. Mein Vater gab mir einen guten Rat: Schweige, beobachte und lerne. Und jetzt schauen wir mal, welche Sachen wir Ihnen verpassen können." Kai lächelte dem Mann zu, der sich erneut kurz verneigte und dann das Zimmer verließ. 'Danke', dachte er. Als Shegev einige Minuten später wieder da war, blickte er erstaunt auf die Kleidung, die der über dem Arm hängen hatte. Es sah aus wie eine Militäruniform. Sie war in weiß gehalten, mit einigen grünen und roten Teilen. Dazu gab es schwarze Stiefel. "Das sollte passen, wenn meine Augen mich nicht sehr täuschen." Er legte die Sachen auf einen Stuhl. Den Degen, den er in der Hand hatte, legte er auf den Tisch. "Wozu ist der da?" "Zierde, Tradition. Suchen Sie sich etwas aus." Er sah Kai auffordernd an. "Darf ich bitten?" Der erhob sich, zögert kurz und fing dann an, sich auszuziehen. Er sah, wie Shegev sich höflich umwand. "Darf ich Sie um etwas bitten?" "Natürlich. Ihrem Rang nach dürfen Sie es mir ab heute Abend auch befehlen." "Das möchte ich nicht. Shegev, heute Abend werden Freunde von mir und Florian auf dem Ball sein. Wir haben allerdings wahrscheinlich keine Zeit, sie zu begrüßen. Könnten Sie das übernehmen, wenn Ihre Zeit es zulässt. Sagen Sie ihnen noch nicht, wer Florian wirklich ist, aber kümmern Sie sich darum, dass sich alle wohl fühlen." "Natürlich, gern." "Und das wird nicht zuviel? Ich meine…" Kai zögerte. "Sie haben sicher noch andere Verpflichtungen." "Ja, gewöhnliche Tagesverpflichtungen. Aber wenn Sie, der Kronprinz oder dessen Eltern mir einen Befehl erteilen, geht dieser natürlich vor. Dann weise ich andere Diener an, meine Pflichten zu erledigen." "Dann ist ja gut." Kai, der mittlerweile in Unterwäsche im Zimmer stand, zog sich die weiße Hose an. Sie passte ihm wie angegossen, aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Shegev schien in jeder Lage genau zu wissen, was er tat und vermittelte seiner Umgebung damit eine Ruhe und Sicherheit, die ansteckend war. Er zog sich die Uniformjacke über und hatte ein Problem. "Könnten Sie mir mal helfen? Irgendwie komme ich mit den Knöpfen nicht klar." "Sicher. Diese Knöpfe hier, die in unseren Landesfarben gehalten sind, sind nur Zierde." Er schlug eine Seite der Jacke leicht um. "Hier sind die richtigen." Langsam knöpfte er sie zu, richtete Kai den Kragen und trat dann einen Schritt zurück. Er reichte ihm die Stiefel und schnallte ihm zuletzt noch den Degen um. Dann lächelte er und wies auf einen Spiegel. Kai sah an sich hinab, was ihm allerdings nicht wirklich dabei half, sich ein Bild von sich selber zu machen. Er trat vor den Spiegel und hielt für einige Sekunden die Luft an. Die Uniform, die Shegev ihm ausgesucht hatte, saß als hätte man sie Kai auf den Leib geschneidert. Sie kaschierte kleine Problemzonen, streckte ihn und ließ ihn größer erscheinen als er eigentlich war. Er drehte sich hin und her und schüttelte verblüfft den Kopf. "Wow." "Wie bitte?" "Tut mir leid, dafür fällt mir die Ungarische Übersetzung gerade nicht ein." Shegev lachte leise. "Sie sehen sehr gut aus und vor allem sehen Sie so aus, dass es dem König gefallen wird. Er legt großen Wert auf Traditionen." Kai riss sich von dem Anblick im Spiegel los. "Und wie kommt er damit zurecht, dass sein Sohn schwul ist?" "Er duldet es." Shegev zögerte. "Homosexualität in Königshäusern gibt es, seit es Königshäuser gibt, aber meist im Verborgenen. Es gibt nicht viele repräsentierende Adlige, die sich so frei dazu bekennen, wie der Kronprinz es tut. Und dass er Sie auch noch heiraten will, ist ziemlich viel für Seine Majestät." "Das tut mir sehr leid für meinen zukünftigen Schwiegervater. Aber ich liebe Florian. Ich werde ihm helfen, ihn unterstützen, aber ich werde ihn sicher nicht aufgeben." Ein Leuchten erschien auf dem Gesicht des alten Mannes und Kai glaubte, in dessen Augen winzige Tränen zu entdecken. "Ich habe dem Kronprinzen immer versprochen, dass er sein Glück finden würde, wenn er nur ehrlich zu sich selber ist. Er musste immer so stark sein und jetzt endlich hat es sich gelohnt." Kai schauderte bei der Sanftheit von Shegevs Stimme. Dieser Mann empfand für Florian genauso viel, wie dieser für ihn. Er seufzte. Mit so einem Vater hätte Florian es im Leben viel leichter gehabt. "Also, ich kann mich so sehen lassen?" "Ja, Kai." Der alte Mann zögerte. "Darf ich Ihnen eine Frage stellen?" "Sicher." "Ich habe ja den Werdegang des Kronprinzen im Fernsehen ein wenig verfolgt, wenn es mir möglich war. Daher weiß ich, dass er mit Niki Lauda zusammenarbeitet. Ich habe diesen Mann immer bewundert. Wird er heute Abend auch hier sein?" "Er hat zugesagt. Ich denke schon, dass er kommt." Kai grinste. "Wie kommt es bei Ihren Freunden und Bekannten an, dass Sie einen Österreicher bewundern?" "Ich predige anderen, sich selber treu zu sein, dann muss ich ja wohl mit gutem Beispiel vorangehen, oder?" "Wohl war. Aber… ist diese uralte Feindschaft wirklich noch so groß?" Shegev seufzte. "Ungarn lebt von zwei Dingen. Tourismus und Geschichte. Die Touristen ernähren uns, die Geschichte macht uns stark. Jeder Österreicher wird in diesem Land mit Respekt, Höflichkeit und offenen Armen empfangen, auch wenn Großmütter und Großväter ihren Enkeln die Geschichte unseres Landes abends am Kamin immer wieder erzählen." "Tun Sie das auch?" "Ich habe keine Familie. Ich habe immer nur unserem Königshaus gedient." Der Mann verneigte sich. "Entschuldigen Sie mich jetzt bitte. Ich muss runter gehen und ihre Freunde empfangen, es ist sieben Uhr, sie werden sicher bald eintreffen." "Erkennen Sie sie?" "Ja, Kai. Es sind die Leute, die ich noch nie auf einem Ball gesehen habe." Damit ging er. "Was für ein Typ." Kai sah ihm mit offenem Mund nach. Dieser Mann nötigte ihm einen ungeheuren Respekt ab und ein Gefühl der Verbundenheit, was er normalerweise erst im Laufe von Jahren aufbaute. Er schüttelte den Kopf und wand sich wieder seinem Spiegelbild zu. "Wow", sagte er erneut.
"Es sind die Leute, die ich noch nie auf einem Ball gesehen habe." *Schrottlach* Ja, das ist natürlich eine Möglichkeit, sie zu erkennen. Diejenigen, die mit offenem Mund dastehen und alle anderen angaffen, als wären sie Aliens. *lach* Dieser Diener, dessen Namen ich mir nicht merken kann, ist genial. Ich mag ihn wirklich. Nach Augenmaß passende Klamotten zu finden und dabei noch Weisheiten auszuteilen ist ne ganz schöne Leistung. Mach bitte ganz schnell weiter Kitty, ich mag die Story wirklich. lg, Isi =)
Hui, da war ja jemand fleissig! Nicht, das ich mich beschweren will*zwinkert* Hatte ich wenigstens viel nachzulesen*grinst*
Es ist für alle Beteiligten ein bissl viel*verstehend nickt* Mir würd der Kopf schwirren und ich bräuchte gaaanz schnell gaaaaaanz viel Urlaub*zwinker*
Den Diener Shegev mag ich auch*isi zustimmt* Weisheit austeilen, richtige Klamotten aussuchen und einem die Angst nehmen (bzw beruhigend wirken) verdient echt einen Orden!
Ich bin ja mal gespannt, wie die 'Leute, die ich noch nie auf einen Ball gesehen habe' reagieren werden;)