Ziemlich irritiert schaute ich ihr nach und wusste nicht, wie ich mich in den nächsten Tagen ihr gegenüber verhalten sollte. Doch hatte ich im Augenblick kaum mehr Zeit dafür, darüber nachzudenken, durch das etwas unerfreuliche Gespräch hatte ich völlig auf die Zeit vergessen und so musste ich mich beeilen. Trotzdem war ich die Erste im Büro. Darüber war ich ziemlich erstaunt, da Michael ja zeitgerecht von mir weggefahren war. Eigentlich sollte er deshalb schon hier sein. Warum war er es noch nicht?, fragte ich mich. Doch ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, da sich die Türe öffnete und meine Kollegen mit dem Staatsanwalt betraten den Raum. Sehr erstaunt nach ich es zur Kenntnis, blickte erwartungsvoll zwischen den Männer hin und her. Es dauerte eine Weile, bis sie meine Anwesenheit überhaupt erst bemerkten, da sie in eine Gespräch über Fußball – wie konnte es auch anders sein – vertieft waren. Erst als ich mich energisch räusperte, schienen sie mich zu bemerken.
„Ich wollte eigentlich nur wissen, ob schon etwas dringendes angefallen ist?“, erklärte Kirkitadse, der als erster die Sprache wieder gefunden zu haben schien. Nach einem raschen Blick zu Gerrit und Michael schüttelte ich den Kopf, ehe ich antwortete: „Nein, Herr Staatsanwalt, noch gibt es nichts Dringendes!“ Entschuldigend lächelte ich ihm zu. „Außerdem sind wir doch erst ins Büro gekommen.“, stellte ich bedauernd fest. Noch beschäftigte mich nämlich das eigenartige Verhalten von Marie vom Abend zuvor und von heute Morgen, denn einordnen konnte ich es noch immer nicht. Es würde vermutlich noch einige Zeit dauern, bis ich es konnte. „Sie halten mich doch sicherlich auf dem Laufenden, wenn es zufällig etwas geben sollte?“, fragte Kirkitadse und riss mich damit auf meinen Gedanken. „Ich muss nämlich wieder zu Gericht!“ Ehe einer von uns darauf etwas sagen konnte, war er auch schon wieder verschwunden – wie so oft!
Der Tag verlief so unspektakulär wie selten zuvor. So konnten wir lang liegen gebliebene Akte endlich aufarbeiten. Ab und zu unterhielten wir uns, um abschalten zu können, dabei schlurften wir die eine oder andere Tasse Kaffee und arbeiteten schließlich wieder mit vollem Elan weiter.
Obwohl sich Marie sonst immer einmal am Tag bei mir meldete, so tat sie es an diesem Tag nicht, und zu meinem großen Entsetzen wusste ich auch den Grund dafür. Außerdem wusste ich nicht, wie ich in den nächsten Tagen an sie herankommen sollte, vermutlich würde es mir unheimlich schwer fallen. Kurz seufzte ich auf, ehe ich zu meinem Handy griff und Maries Nummer wählte. Natürlich war sie für mich nicht erreichbar, nur ihre Mailbox meldete sich. Entnervt warf ich das kleine Telefon auf den Schreibtisch, sprang auf und lief ruhelos im Büro auf und ab. Es ging an mir vorüber, dass ich von meinen Kollegen beobachtet wurde. Erst als ich mit Michael zusammen stieß, schrak ich zusammen. Irritiert blickte ich zu ihm auf, versank in seinen blauen Augen und bemerkte darin das bei ihm übliche Glitzern, wenn es darum ging, mich wieder einmal ins Bett zu bekommen.
Liebevoll schaute er mir in die Augen, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Es schien ihm an diesem Tag vollkommen egal zu sein, dass wir nicht alleine waren. „Was ist denn los mit dir, kleine Alex?“, fragte er ausgesprochen leise, nur für mich verständlich. Hilflos zuckte ich mit den Schultern. „Genau kann ich dir das auch nicht sagen, Michael, ehrlich. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich Marie heute nicht erreiche, sie hat ihr Handy ausgeschaltet, es meldet sich nur die Mailbox.“, erzählte ich zerknirscht. „Und es ärgert mich maßlos, dass ich weiß, weshalb sie auf den gestrigen Abend so reagiert!“ Betreten senkte ich den Blick, fixierte meine Schuhspitzen. Kurze Zeit hörte ich kein Wort von Michael – es war sehr ruhig im Raum, fast schon zu ruhig, stellte ich fest. Langsam hob ich den Kopf, weil ich wissen wollte, was sich um mich herum abspielte. Erst jetzt merkte ich, dass Gerrit das Büro bereits verlassen hatte. Auf meinem Schreibtisch fehlte der bereits erledigte Stoß Akten. Etwas erstaunt stellte ich fest, dass ich sein Verschwinden gar nicht bemerkt hatte, war aber auch froh darüber, dass ich mit Michael nun alleine zurückgeblieben war. Und eigentlich sollte mir das nur mehr als Recht sein, da ich ein ernsthaftes Gespräch führen sollte, mit ihm und vor allem mit Marie. Es würde jedoch noch einige Tage dauern, dass ich mit meiner Tochter reden konnte, doch dass wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht.
Ruckartig hob Michael den Kopf und schaute mir in die Augen. „Was ist los mit dir?“, wollte er neugierig wissen. „Du hast mich jetzt lange genug beobachtet, also muss etwas in der Luft liegen.“ Wie recht er doch hatte, deshalb nickte ich zustimmend. „Wir sollten reden, Michael!“, stellte ich fest. Sein Blick wurde nachdenklich, er schien zu überlegen. „Das sollten wir auf alle Fälle tun, Alex, so bald wie möglich. Wie wäre es denn nach Dienstschluss?“, wollte er wissen, fragend schaute er mich an. „Heute leider nicht, Micha, ich habe in einer halben Stunde einen Termin.“, gestand ich leise, wagte nicht, ihm in die Augen zu schauen. „Termin? Welchen Termin denn?“, erkundigte er sich, und ich merkte an seiner Stimme, dass er ziemlich irritiert zu sein schien. Endlich hob ich den Kopf und sah in an, nicht wissend, was ich darauf antworten sollte. Lange schwieg ich, blickte ihm unverwandt an. „Kann ich dir das erst in ein paar Tagen erzählen?“, brachte ich endlich hervor. „Warum denn das? Mach doch kein Geheimnis daraus!“, bat er. Ich stand auf, ohne etwas zu sagen und ging zu ihm, lehnte mich an die Schreibtischkante. Schweigend schaute ich ihm in die Augen, hielt seinen Blick kurz gefangen. „Fürs Erste musst du damit wohl leben müssen, Michael Naseband. Bitte, frage mich nicht weiter aus, ja?“, flehte ich. Irgendetwas in meinem Gesicht musste ihm sagen, dass es mir verdammt ernst zu sein schien. Also schwieg er und betrachtete mich gründlich von oben bis unten. Etwas an mir schien ihm nicht zu gefallen, wollte deshalb etwas sagen, unterließ es dann aber und schüttelte schließlich nur den Kopf, so, als würde er seine Gedanken abschütteln wollen. „Sehen wir uns noch heute Abend?“, fragte er nur, um vom Thema abzulenken. Nachdenklich schwieg ich einige Sekunden und starrte ihn nur schweigend an. „Das kann ich dir nicht sagen, Micha, ich weiß es nämlich selbst noch nicht …!“, gab ich leise zu. Als ich sein Mienenspiel einige Zeit beobachtete, tat mir meine Antwort auch schon wieder Leid. Zärtlich streichelte ich über seine Wange, mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. Behutsam beugte ich mich endlich zu seinem Gesicht und küsste ihn äußerst sanft, als kleine Entschädigung für einen eventuell entgangenen Abend zu zweit. Ich war darüber erstaunt, dass er diesen Kuss besonders liebevoll erwiderte, und auch er vergaß alles um sich herum ….
Langsam und in Gedanken versunken ging ich durch die Straßen Münchens, nahm nichts um mich herum mehr wahr. Im Moment schien es mir, als würde meine heile Welt in sich zusammenbrechen. So wusste ich nicht, was ich von dem Ergebnis der verschiedensten Untersuchungen halten sollte. Je länger ich darüber nachdachte, umso mehr verunsicherte es mich, mitten auf dem Gehsteig blieb ich einfach stehen und starrte vor mich hin, ohne etwas wahrzunehmen. So geschah es, dass mich einige Leute anstießen, ohne dass ich es bewusst wahrnahm. „Bleiben Sie doch nicht mitten im Weg stehen, gehen Sie doch endlich weiter!“, wurde ich endlich angefahren, als ich mich nicht weiter bewegte. Erst jetzt erwachte ich aus der Erstarrung. Wie aus einem Schlaf erwachend starrte ich um mich, wusste vorerst nicht, wo ich mich befand. Es dauerte wenige Sekunden, bis ich es wieder wusste. Verärgert schüttelte ich über mich selbst den Kopf und setzte entschlossen meinen Weg fort, ohne wirklich zu wissen, wohin ich eigentlich gehen wollte. Nach langer Zeit, die ich ziellos in der Stadt herumgelaufen war, blieb ich vor meinem Wohnhaus stehen, starrte zu den Fenstern hinauf, hinter denen ich meine Wohnung wusste. Nirgends brannte Licht, meine Tochter war also nicht zu Hause. Ich konnte es ihr nicht einmal verdenken...! Lange blieb ich regungslos stehen und schaute nach oben, ohne zu wissen, was ich eigentlich genau vorhatte.
„Entschuldigen Sie …!“, wurde ich angesprochen, und ich erschrak deshalb, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Irritiert blickte in zwei blaugrüne Augen, die mich eingehend musterten. „Ich beobachte Sie schon eine ganze Weile und bemerkte, das Sie schon sehr lange auf das Haus gegenüber starren …!“, begann der hagere dunkelhaarige Mann, der kaum größer war als ich selbst. Er kam mir irgendwie bekannt vor, konnte jedoch nicht sagen, woher ich ihn kannte. „Ja, das tue ich, aber warum fragen Sie?“, erkundigte ich mich verwirrt. Ich merkte, dass er verbissen nach etwas suchte. Sekunden später zog er seinen Dienstausweis aus der Gesäßtasche und zeigte ihn mir. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich meinte: „Eigentlich fällt es nicht ganz in Ihren Zuständigkeitsbereich mich danach zu fragen, warum ich dieses Haus beobachte.“ Er schaute mich zwar etwas ratlos an, überging diese Bemerkung jedoch einfach. „Ein Anrainer hat uns angerufen, weil er Sie bemerkte, und ich war eben ganz in der Nähe … Ihren Ausweis, bitte.“, forderte er mit einer leichten Schärfe in seiner Stimme. Darüber ein wenig erstaunt, da er bis jetzt ja äußerst freundlich war, kramte ich gewohnheitsmäßig ebenfalls in meinen unzähligen Hosentaschen und zog einfach meinen Dienstausweis, den ich noch immer bei mir trug. Mein Gegenüber riss nur die Augen auf, schwieg vorerst nur und schien nicht zu wissen, was er tun sollte. Es war ihm anzusehen, wie seine Gedanken rasten. „Tut mir Leid …!“, murmelte der Fremde, wandte sich plötzlich um und rannte weg. Überrascht schaute ich ihm kurz nach, ehe ich versuchte, ihm zu folgen. Natürlich verschwand er rascher aus meinem Blickfeld als mir lieb war. Schnaufend blieb ich solange stehen, bis ich wieder zu Atem gekommen war. „Mist ...“, brummte ich nur vor mich hin und ging langsam wieder zurück. Ich merkte, dass mir das Laufen gut getan hatte, obwohl mir dieser Typ entkommen war. Vermutlich befürchtete er, dass er wegen des falschen Ausweises Schwierigkeiten bekommen könnte. Auf dem Weg zurück entschloss ich mich, endlich doch in meine Wohnung hinauf zu gehen.
Natürlich war sie vollkommen leer, Marie war sicherlich mit einem ihrer unzähligen Freunde unterwegs. Seufzend betrat ich das leere Wohnzimmer, setzte mich auf das Sofa, während ich den Fernseher einschaltete. Da ich keine Ahnung hatte, was es an diesem Abend spielte, zappte ich einfach durch das Programm, ohne wirklich zu begreifen, was ich sah. Es dauerte einige Zeit, bis es mir endlich zu bunt wurde und ich den Fernsehapparat auch wieder abschaltete, regungslos blieb ich im Dunkeln sitzen und starrte vor mich in. Am Rande bekam ich im Laufe des Abends mit, dass sich die Wohnungstür öffnete und auch wieder schloss. Marie musste nach Hause gekommen sein, ohne ins Wohnzimmer nachzuschauen, ob sich vielleicht jemand darin befand, verschwand sie in ihrem Zimmer. Krampfhaft überlegte ich, ob ich ihr nachgehen und ein klärendes Gespräch beginnen sollte. Etwas hielt mich davon ab, und ich konnte nicht einmal sagen, warum ich diese Aussprache wieder hinauszögerte, sie war doch so wichtig. Doch anstatt zu Marie zu gehen, verließ ich fast fluchtartig die Wohnung.
Wie schon einmal an diesem Tag irrte ich durch die Straßen Münchens, doch dieses Mal saß ich im Auto. Je länger ich in dieser Stadt herumfuhr, um so mehr vergaß ich, auf die zeit zu achten und so kam es, dass ich nach endlosen Stunden meinen Wagen endlich in einem freien Parkplatz schob. Verunsichert schaute ich mich um, um mich zu orientieren. Mit Erstaunen nahm ich zur Kenntnis, dass ich mich nicht weit von Michaels Wohnung entfernt befand, ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Wollte ich nicht sowieso zu ihm, da ich einfach nur Sehnsucht nach ihm hatte. Spätestens jetzt vergaß ich meine Sorgen, die mich seit meinem Arztbesuch vor wenigen Stunden plagten. Jetzt wollte ich mich einfach nur von ihm ablenken lassen, seine Gegenwart genießen. Dass er gar nicht zu Hause sein konnte, auf diese Idee kann ich erst gar nicht.
Rasch stieg ich aus meinem Auto, schloss ab und machte mich auf den Weg zu Michaels Wohnung. Beschwingt lief ich die unzähligen Stufen hinauf und hielt schließlich vor seiner Tür. Da er mir irgendwann einmal einen Reserveschlüssel für den Fall, dass er seinen einmal verlieren sollte, gegeben hatte, schloss ich damit einfach auf. Bedenken, dass es ihm vielleicht gar nicht recht war, dass ich ohne sein Wissen einfach erschien, hatte ich nicht. Leise schloss ich hinter mir ab, lauschend blieb ich in dem kleinen Vorraum stehen. Ich hörte Wasserrauschen. War es tatsächlich schon so spät, dass er sich duschte, um sich anschließend schlafen zu legen? Ich hatte absolut keine Lust, mir diese Frage selbst zu beantworten. Da ich mich in dieser Wohnung bereits gut zu recht fand, machte ich kein Licht, sondern bewegte mich im Dunkeln fort. Leise öffnete ich die Tür, schlüpfte in das kleine Bad und zog mich rasch aus. Eilig huschte ich zu Michael in die Dusche, immerhin wusste ich, wie lange er brauchen würde, um fertig zu werden.
Erstaunt wandte er sich um, als er die Bewegung hinter sich spürte. Seine Augen wurden groß, als er mich erkannte, vom Dampf, den das heiße Wasser verursachte, eingehüllt. „Alex ...?!“, nuschelte Michael, wurde durch das Plätschern des Wassers fast übertönt. „Ja ..., ich bin es ...!“, bestätigte ich mich mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. Er zog mich langsam an sich, presste mich fest an sich. „Ich habe so gehofft, dass du kommst und habe fast nicht mehr daran geglaubt, dass du es dann doch tust.“, meinte er. Zuerst nickte ich nur. „Ich hatte einfach nur Sehnsucht nach dir, so dass ich einfach zu dir gekommen bin ...!“, gestand ich einfach, schmiegte mich nur an ihn und genoss nur seine Nähe. Das Wasser prasselte auf uns herab, es war uns völlig egal ... Lange dauerte es nicht, und ich merkte, wie er auf mich reagierte. Ich nahm es mit einem Lächeln zur Kenntnis und hob den Kopf, um ihm besser in die Augen sehen zu können. „Komm ...“, bat ich, während ich das Wasser abdrehte und seine Hand nahm. Verwirrt folgte er mir, als ich ihn in sein Schlafzimmer zog. „Was hast du mit mir vor?!“, wollte er von mir wissen. Ich kicherte vor mich hin, während ich mich zu ihm umwandte und ihn von oben bis unten musterte. Ohne auf seine Frage näher einzugehen, zog ich ihn behutsam an mich, willig ließ er es mit sich geschehen und ging nur zu gerne auf meine Bemühungen ein.
Ich wachte in seinen Armen auf, eng an ihn gepresst und genoss die Ruhe um mich herum. Glücklich seufzte ich auf, in seinen Armen fühlte ich mich unheimlich wohl, wünschte mir, dass solche Situationen einfach nie vorüber gehen würden. Deshalb schmiege ich mich noch enger an ihn, egal, ob ihn damit vielleicht wecken würde. Aber Michael schlief tief und fest, was ich an seinem tiefen Atem merkte. Ganz freute ich mich darüber nicht, wollte ich doch noch mit ihm schmusen, ehe wir ins Büro fuhren. Doch durch die Ruhe schlief ich wieder ein, wurde erst durch das Läuten eines Telefons geweckt. Auch Michael bewegte ich neben mir, schien auch aufzuwachen. Verschlafen hob er den Kopf und lauschte, um herauszufinden, was ihn geweckt hatte. „Das ist doch dein Telefon.“, stellte er fest, ließ mich jedoch nicht frei. Ich schaffte es auch nicht, mich zu befreien. „Lass es bleiben ... kleine Alex, ich möchte dich noch ein wenig im Arm halten.“, fuhr er fort, doch auch sein Handy meldete sich lautstark. Wir seufzten beide kurz auf, während Michael nach dem kleinen Telefon griff, das auf dem Nachtkästchen lag.
„Gerrit ...?! Was ist denn los?“, fragte Michael leicht ungehalten, mit Mühe konnte er ein Gähnen unterdrücken. „Das fragst du jetzt aber nicht im Ernst, oder? Hast du heute schon einmal auf die Uhr gesehen?“, wollte er wissen. Ich konnte das Gespräch deshalb gut verfolgen, weil Michael es auf laut gestellt hatte. Aufgrund Gerrits letzter Frage sahen wir beide auf den Wecker, der neben Michael stand, und erschraken, denn es war bereits nach zehn Uhr. „Du hättest schon vor zwei Stunden hier sein sollen.“, stellte Gerrit leicht verärgert fest. „Tatsächlich?“, wunderte sich Michael, Hilfe suchend schaute er mir in die Augen. Ich zuckte nur mit den Schultern, mit Mühe und Not konnte ich verhindern, dass ich ebenfalls etwas sagte. Immerhin wollten wir beide noch immer nicht, dass jemand von unserer Beziehung erfuhr. „Ich werde mich beeilen.“, versprach Michael nur und beendete so rasch wie möglich das Gespräch, um Gerrit die Möglichkeit einer Antwort zu nehmen.
Michael verzog leicht seine Lippen, es sollte ein Lächeln werden, doch es misslang gründlich. „Dann sollten wir uns wohl beeilen ...!“, murmelte er nachdenklich. „Gut, dass du seit Monaten schon Sachen hier hast und deshalb nicht mehr nach Hause fahren brauchst.“ Bestätigend nickte ich nur, verträumt schmunzelte ich vor mich hin, als ich an die vergangene Nacht dachte. Sie war wie so oft eine Wucht gewesen. „Waran denkst du gerade, meine süße Maus?“, erkundigte sich Michael, während er mich genauestens musterte und sich dabei gierig über die Lippen leckte. „Woran ich denke, Michael? Vermutlich denke ich gerade an das Gleiche wie du, wenn ich so in dein Gesicht sehe.“, erwiderte ich mit einem verschmitzen Lächeln auf den Lippen, während ich behutsam über seine noch immer nackte Brust streichelte. Es wunderte mich, dass er mich nicht davon abhielt, ihn weiter zu liebkosen, er senkte nur seinen Kopf und küsste mich so liebevoll und zärtlich, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnahm.
Sehr zornig und ungehalten schaute Gerrit auf mich herab, ab und zu nippte er an seinem Kaffee. „Warum bist du um einige Stunden zu spät ins Büro gekommen, Alex, das ist doch sonst gar nicht deine Art.“, stellte er vorwurfsvoll fest. Natürlich hatte er Recht, doch ich war nicht wirklich bereit, ihm die Wahrheit zu sagen, jedenfalls jetzt noch nicht. „Ich weiß, Gerrit, aber gestern Abend ist es unheimlich spät geworden ...!“, sagte ich nur vage und verzog meine Lippen zu einem leichten Lächeln, wohl wissend, dass nicht mein langes Wachbleiben für mein zu spät kommen verantwortlich war. Doch genau das wollte ich meinem neugierigen Kollegen nicht auf die Nase binden. „Was geht in deinem Kopf vor?“, wollte Gerrit wissen. „Das ist nicht so wichtig, Gerrit, glaub mir .... und meine Gedanken sind ja bekannter weise zollfrei.“, erklärte ich fest und merkte, dass das nicht die Antwort war, die er eigentlich hatte hören wollen, doch ich war nicht bereit, ihm die Wahrheit auf die Nase zu binden. Und ein weiteres Gespräch wurde durch Michaels Eintreten verhindert, er war wie es schien, sehr lange unter der Dusche gestanden und hatte sich rasiert, sehr genau und noch gründlicher als ich es von ihm gewohnt war. Ehe er irgendetwas sagte, schaute er mir in die Augen und lächelte mich strahlend an. Ich erwiderte seinen Blick, vergaß völlig auf Gerrit, der noch immer vor mir stand. Er wandte sich rasch um und bemerkte erst jetzt Michael. „Ah, da bist du ja endlich.“, stellte er fest. „Wo warst du denn solange? Immerhin hattest du mir versprochen, bald zu kommen.“ Gebannt starrte ich auf Michael. Was würde er auf Gerrits Bemerkung antworten?, fragte ich mich und merkte, wie Michael tief Luft holte, ehe er meinte: „Gestern ist es unheimlich spät geworden ... und von der süßen Kleinen, die in meinem Arm wach geworden ist, möcht ich erst gar nicht reden.“ Ich hielt die Luft an, denn ich war mir nicht sicher, was kommen würde. Bevor einer der beiden Männer etwas sagen konnte, räusperte ich mich, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. „Michael ... ich habe echt keine Lust, von deinem Abenteuern zu hören, weil es immer das Gleiche ist.“, brummte ich und wunderte mich selbst, dass ich diesen Satz ohne weiteres über die Lippen brachte. Gerrit nickte bestätigend, sagte jedoch nichts, da Michaels Handy läutete. Nach einem Blick auf den Display erhob er sich und verließ das Büro, um das Gespräch draußen entgegen zu nehmen.
Ich wunderte mich über sein Verhalten. Warum um alles in der Welt verschwand er aus dem Raum, während er telefonieren wollte? Hatte er etwas zu verbergen? Diese beiden Fragen schwirrten mir im Kopf herum, als ich vergeblich versuchte, einen Bericht vom vorangegangenen Tag abzutippen – vergeblich. Immerhin wieder sah ich Michael vor mir, wie er mit dem Handy den Raum verließ und schon eine ganze Weile telefonierte. Mit Schrecken merkte ich, dass in mir so etwas wie Eifersucht aufstieg. Irritiert starrte ich vor mich hin, nahm gar nichts mehr um mich herum wahr. Deshalb bemerkte ich auch nicht, dass Michael wieder gekommen war und mich beobachtete. „Alex ... wo bist du gerade mit deinen Gedanken?“, wurde ich gefragt, reagierte jedoch überhaupt nicht auf diese Frage, sondern starrte nur vor mich hin, ohne ihn wirklich wahr zunehmen. Ich erhob mich, ging an ihm vorüber und verschwand aus dem Büro, beachtete Michael noch immer nicht und ließ ihn vermutlich ziemlich verwirrt zurück.
Wie lange ich in München herumgefahren war, konnte ich beim besten Willen nicht mehr sagen, irgendwann entschloss ich mich, doch noch nach Hause zu fahren. Dort traf ich auf eine ziemlich hektische Marie. Eine Weile beobachtete ich sie, und endlich sprach ich sie an. „Was ist denn hier los, Marie?“, wollte ich von ihr wissen, folgte ihr mit den Augen. Marie blieb nicht stehen, während ich mich mit ihr unterhielt. „Ich habe eine Verabredung!“, erklärte sie ernst, als sie gerade an mir vorbei lief. „Das ist schön, Marie, aber ich möchte wissen, wer der Glückliche ist.“, bemerkte ich, neugierig geworden. Jetzt beendete sie ihre Wanderung doch und blieb vor mir stehen. Sekundenlang schaute sie mir in die Augen. Schließlich schüttelte sie energisch den Kopf. „Sagst du mir, mit wem du deine Abende verbringst?“, wollte sie ungehalten wissen. „Ich treffe mich seit Jahren mit dem selben Mann, Marie, und verbringe verdammt viel Zeit mit ihm.“, erwiderte ich ernst, in der Hoffnung, von Marie endlich etwas zu erfahren. Natürlich erzählte mir mein Kind nichts, es wirbelte nur weiterhin durch die Wohnung, bis sie endlich fertig war und vor mir stehen blieb. „So, ich bin fertig, Mum, warte nicht auf mich, ich kann dir nicht sagen, wann ich hier sein werde.“, meinte sie nur, ehe sie mich flüchtig auf die Wange küsste und endgültig verschwand.
Noch immer ziemlich irritiert über das Verhalten meiner Tochter ging ich endlich ins Wohnzimmer, in der Hand ein großes Glas mit Wasser. Wieder fiel mir Michael und sein geheimnisvolles Telefonat ein. Hatte dieses Gespräch vielleicht etwas mit Maries Verabredung zu tun?, fragte ich mich, wieder spürte ich so etwas wie Eifersucht, die in mir zu nagen begann. Ich malte mir die unmöglichsten Dinge aus, die die beiden so treiben konnten und diese Vorstellungen trieben mich in den Wahnsinn. Unruhig begann ich, im Raum umher zu laufen, vor einem der Fenster blieb ich stehen und starrte in das Dunkel der Nacht. Wie lange ich da stehen geblieben war, konnte ich danach nicht mehr sagen, es kam mir unheimlich lange vor. Noch immer spuckten mir die unmöglichsten Gedanken im Kopf herum. Wie würde ich wohl reagieren, wenn Marie und Michael... Ich wollte mir das gar nicht vorstellen, obwohl ich wusste, dass Michael und ich sehr viel Zeit miteinander verbrachten, wir waren nur an wenigen Tagen für ein paar Stunden getrennt. Wie er sich an meine Tochter hätte heranmachen sollen, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Laut schluchzte ich auf, denn inzwischen flossen mir die Tränen über die Wangen, zu sehr hatte ich mich wohl hineingesteigert. Wahrscheinlich redete ich mir die unnötigsten Dinge ein, die es gar nicht geben konnte oder sollte. Verstohlen wischte ich über meine Wangen und ärgerte mich über mich selbst. Ich verstand selbst nicht, warum ich mich sosehr in etwas hineinsteigerte, obwohl ich Michael gut genug kennen musste, sodass ich wissen musste, dass er unsere Beziehung nicht hintergehen würde. Aber warum traute ich es ausgerechnet meiner eigenen Tochter zu?, fragte ich mich entsetzt.
Natürlich schlief ich in dieser Nacht äußerst schlecht und unruhig. Deshalb war ich auch ziemlich gerädert, als ich mich endlich aus dem Bett quälte. Auch eine lange kalte Dusche brachte nichts ein, ich war genau so erledigt wie zuvor. Dadurch brauchte ich wesentlich länger als sonst üblich, so musste ich auf meinen heiß geliebten Kaffee verzichten. So rasch ich konnte raste ich zum Kommissariat, ohne auf den Verkehr zu achten. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich das Büro vor Dienstbeginn. Obwohl ich viel zu spät von zu Hause weggefahren war, die Erste war ich trotzdem, und ich blickte mich erstaunt um. Wo waren Michael und Gerrit bloß?, fragte ich mich irritiert, da ich von Michael wusste, dass er äußerst pünktlich war, und Gerrit war der notorische Langschläfer, der sicherlich um einiges zu spät kommen würde. So hatte ich genügend Zeit, mir endlich Kaffee zu kochen, und merkte erst jetzt, wie laut mein Magen knurrte. Unschlüssig blieb ich stehen, überlegte, ob ich zum Automaten gehen und mir eine Kleinigkeit herunterdrücken sollte. Gerade bei diesen Überlegungen riet mir mein Magen durch laute Geräusche dazu.
Schon von weitem hörte ich aufgeregtes Plaudern, ab und zu war kurzes Lachen zu hören. Die Stimmen kannte ich nur zu gut, sie gehörten den beiden Menschen, die mir am meisten bedeuteten. Überrascht blieb ich stehen, schaute Maie und Michael zu, beneidete sie um den Spaß, den sie zu haben schienen. Das bisschen Eifersucht, das ich in den letzten Tagen immer wieder verspürte, meldete sich wieder. Ich holte einige Male tief Luft, versuchte mich wieder zu beruhigen. Es gelang mir nicht, da ich die Zwei noch immer beobachtete. Sie schienen sich bestens zu verstehen, mich hingegen brachte es zur Raserei. Meine Gedanken rasten, und ich konnte sie nicht ordnen, zu sehr beschäftigten sie sich mit dem, was ich gerade sah. Noch immer wusste ich nicht, wie ich richtig reagieren sollte, und ehe ich etwas unternehmen konnte, erhoben sich Michael und Marie. Sie strahlte ihn an und umarmte ihn plötzlich. „Danke für den schönen Abend ...!“, hörte ich meine Tochter plötzlich sagen, bevor sie endgültig aus dem K11 verschwand. Michael blieb noch einen kurzen Augenblick vor dem Automaten stehen und schaute Marie nach. Sein Gesicht, in dem ich zu lesen glaubte, war wie aus Stein gemeißelt, so dass ich nichts daraus erkennen konnte. Erst als er sich endlich auf mich zu bewegte, erwachte ich aus meiner Erstarrung. Eilig wandte ich mich um und lief zurück ins Büro, auf meinen Schokoriegel vergaß ich völlig, zu sehr schockierte mich das, was ich gerade gesehen hatte.
Enttäuscht stellte ich fest, dass Gerrit bereits an meinem Schreibtisch saß, mit einem Kaffee vor sich und tippte wie wild auf der Tastatur herum. Verärgert scheuchte ich ihm von meinem Platz weg und ließ mich schwerfällig auf meinen Sessel fallen. Verstört starrte ich vor mich hin und nahm nichts um mich herum wahr, auch Gerrit nicht, der sich an die Kante meines Schreibtisches gesetzt hatte. Ich merkte gar nicht, dass er mich beobachtete, zu sehr beschäftigten sich meine Gedanken mit Marie und Michael. Noch verstand ich das Verhalten der Beiden nicht und fragte mich nach dem Grund des Treffens. Erst die sich öffnende Tür schreckte mich auf. Michael kam herein. Es wunderte mich, dass er das Büro erst jetzt betrat, immerhin saß ich schon einige Minuten auf meinem Platz.
„Ah, Herr Naseband, sind wir auch schon hier?“, erkundigte sich Gerrit mit hochgezogener Braue. „Wie du siehst ...!“, erwiderte Michael nur, warf mir einen kurzen, aber liebevollen Blick zu. Er schien von meinen Gedanken nichts zu ahnen. Sein Lächeln versuchte ich einfach zu ignorieren, denn mein Zorn war noch immer nicht verraucht, und ich wusste nicht, wie ich mich richtig verhalten sollte. Gerrit war mit seiner Antwort jedoch nicht zufrieden. „Dein Wagen stand doch schon unten am Parkplatz, wo warst du denn bis jetzt?“, erkundigte er sich neugierig. Michael schüttelte erstaunt den Kopf, ehe er antwortete: „Wieso interessierst du dich denn dafür, was ich hier im Hause treibe? Ich bin aufgehalten worden!“ Ich bemerkte einen verwirrten Gerrit. „Es liegt doch gar nichts an, Michael, da ist es ja gar nicht notwendig, wenn du im Haus herumläufst.“, bemerkte er endlich nachdenklich. Michael tat diese Bemerkung mit einer wegwerfenden Handbewegung ab und wollte darauf nichts mehr sagen, für ihn schien dieses Thema beendet zu sein. Aber für mich noch lange nicht, denn noch immer kochte es in mir, ob es Wut oder Eifersucht war, konnte ich in diesem Augenblick nicht sagen. Ich erhob mich, mit der Tasche in der Hand, und versuchte an Michael vorbeizukommen... Es dauerte einige Sekunden, bis es mir zu gelingen schien. Als ob der Teufel hinter mir her wäre, lief ich aus dem Büro. Erst bei den Aufzügen fiel mir ein, dass ich Michael eigentlich hatte etwas zeigen wollen. Deshalb drehte ich mich wieder um und ging zurück.
Als ich die Tür öffnete, saßen Michael und Gerrit an den Schreibtischen, arbeiteten an den Computern. Erstaunt schauten meine Kollegen auf, in Michaels Augen blitze es auf, er schien sich über mein Erscheinen sichtlich zu freuen. Ich selbst kochte noch immer, zuviel dachte ich noch immer darüber nach, ob Michael und Marie mehr verband, als ich es für möglich hielt, und sie mir sagen wollten. Ich kramte in meiner Handtasche, ignorierte den erwartungsvollen Blick der Männer, und es dauerte noch einige Augenblicke, bis ich den kleinen Zettel gefunden hatte. Zornig knallte ich ihn Michael auf den Schreibtisch, verschwand wieder grußlos und ließ vermutlich einen ziemlich verwirrten Michael zurück.
Noch immer ziemlich aufgewühlt irrte ich durch München, auf die Menschen um mich herum achtete ich nicht. Deshalb stieß ich gegen viele dieser Leute, ohne ihre bösen Worte an mich heran zu lassen. Ich hatte beschlossen, einfach darüber zu stehen. Ziellos lief ich durch die Straßen Münchens, ab und zu blieb ich stehen, um in eines der unzähligen Schaufenster zu starren, ohne tatsächlich etwas wahrzunehmen. Unsanft wurde ich in die Seite gestoßen. „Wollen Sie nicht endlich das Gespräch entgegen nehmen. Das Handy läutet ja schon ewig, und es nervt!“, stellte eine Frau neben mir lautstark fest. Erstaunt schaute ich neben mich und bemerkte eine untersetzte Frau, die mich ungehalten anfunkelte. Erst jetzt hörte ich das schrille Läuten des kleinen Telefons in meiner Tasche. Genervt suchte ich nach dem Handy, das ich nach wenigen Sekunden auch fand, auch wenn es bereits aufgehört hatte zu läuten. Am Display konnte ich lesen, wer mich angerufen hatte – natürlich war es Michael. Ich hatte jedoch absolut keine Lust, mit ihm zu reden und aus diesem Grund rief ich auch nicht zurück. Noch war ich viel zu wütend auf ihn. Seufzend ging ich wieder weiter, zwar noch immer nicht wissend, wohin. Doch ich entschloss mich, endlich nach Hause zu gehen, immerhin hatte mich das viele herumgehen doch ermüdet.
Eine angenehme ruhige Wohnung empfing mich. Ich empfand es als tröstend, als ich mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa saß und sich nichts um mich herum regte. Denn noch immer hatte ich keine Lust, mich mit irgendjemanden zu unterhalten, denn wieder läutete das Handy, sehr lange, der Anrufer schien sehr geduldig zu sein. Ich hatte absolut keine Lust, das Gespräch entgegen zu nehmen, ich machte mir nicht einmal die Mühe nachzusehen, wer eigentlich anrief. Es interessierte mich an diesem Tag absolut nicht. Mit einem Mal hatte ich einfach das Bedürfnis, das Handy einfach auszuschalten, und ohne weiter darüber nachzudenken, setzte ich dieses Vorhaben auch in die Tat um. Immerhin wollte ich an diesem Tag meine Ruhe haben, deshalb ignorierte ich auch das Läuten an der Tür, egal, wie lange es durch meine Wohnung schrillte.
Im Laufe des Tages schreckte ich auf, die Stille der Wohnung wurde durch das Sperren einer Wohnungstür unterbrochen. Irritiert lauschte ich den Schritten, die auf den Raum zukamen, in dem ich saß. Es wunderte mich, dass noch niemand gesprochen hatte. Ich erhob mich, um den stummen Besucher entgegen zu gehen. Dass Marie nach Hause kommen könnte, auf diese Idee kam ich erst gar nicht. Zu sehr war ich noch aufgewühlt von dem, was ich am Morgen gesehen hatte. An der Tür stieß ich mit Michael zusammen. Erstaunt riss ich die Augen auf. „Michael...!“, flüsterte ich, verlegen wandte ich den Blick wieder ab, denn wir kamen meine Gedanken wieder in den Sinn, an denen ich schon stundenlang gekaut hatte. „Ja, Alex, ich bin es ... du hast einen Schlüssel in deiner Schreibtischlade ...!“, meinte er, anstatt mich zu begrüßen. „Ich weiß ...!“, brachte ich nur heraus und trat einen Schritt zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Zaghaft betrat er das Wohnzimmer, vor dem Sofa blieb er ziemlich verunsichert stehen und drehte sich zu mir um.
„Wir sollten reden ...!“, meinte er vage, bestätigend nickte ich, obwohl ich genau dem den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war. Jetzt konnte ich es nicht mehr verhindern, und ich beobachtete Michael dabei, wie er in seinen Hosentaschen kramte und nach etwas suchte. Endlich zog er den kleinen Zettel heraus, den ich ihm am Morgen gegeben hatte, und hielt ihn mir entgegen. Sekundenlang starrte ich darauf, wusste vorerst nicht, was ich sagen sollte. Endlich schaffte ich es, den Blick wieder zu heben und in seine Augen zu schauen. „Möchtest du Kaffee?“, fragte ich, um dieses Gespräch noch ein wenig hinauszögern zu können. Doch Michael schüttelte den Kopf. „Lenk nicht ab, Alex ... Setzen wir uns.“, bat er und schob mich zum Sofa, als ich den Raum doch verlassen wollte. Seufzend fügte ich mich in mein Schicksal. Langsam setzte ich mich, verunsichert blickte ich zu Michael. Er hielt meinen Blick gefangen und schien darauf zu warten, dass ich endlich etwas sagte. „Ja, wir sollten reden ...!“, stimmte ich Michael zu, doch ich wusste nicht, wie ich beginnen sollte. Deshalb wartete ich darauf, dass er es tat. Doch ich musste darauf noch eine Weile warten, abwartend beobachtete er mich. „Wie alt ist dieses Bild?“, fragte er plötzlich und wedelte mit kleinen Blatt Papier vor meinen Augen herum. „Es ist keine zwei Wochen alt.“, gestand ich kleinlaut. Michael schwieg und verunsicherte mich dadurch nur noch mehr. „Ich verstehe es einfach nicht, Alex.“, gestand er endlich. „Du hast mir doch immer gesagt, dass du die Pille nimmst. Sie soll doch sicher sein, wie, um alles in der Welt, kannst du schwanger werden?“ Den Kopf verständnislos schüttelnd schaute er mich an und wartete auf eine Antwort. „Erinnerst du dich daran, dass ich vor einigen Wochen krank war und Antibiotika schlucken musste? Dieses Medikament setzt doch die Pille außer Kraft ...!“, erklärte ich, unsicher sah ich ihm in die Augen und versuchte darin zu lesen. Ich konnte es nicht. „Und was hättest du gesagt, wenn ich von dir verlangt hätte, Kondome zu benützen? Wahrscheinlich hättest du mich für verrückt erklärt.“, fuhr ich fort. Nach kurzem Überlegen nickte er. „Wahrscheinlich hätte ich genau das getan, Alex. Und jetzt?“, wollte er verunsichert wissen, ich merkte, wie es in ihm arbeitete. Ich brachte im ersten Moment kein Wort über die Lippen, sondern hob nur hilflos meine Schultern.
„War dieses Baby der Grund, warum du heute so ausgerastet bist?“, erkundigte er sich plötzlich, ihm schien mein Verhalten von heute Morgen allem Anschein nach sehr beschäftigt zu haben. Verlegen senkte ich meinen blick, fasziniert starrte ich auf meine Zehen und konnte ihm nicht in die Augen schauen, als ich den Kopf schüttelte. Ich merkte seinen Blick auf mir ruhen, konnte mich aber nicht durchringen, ihm wieder in die Augen zu sehen. „Kleine Alex, willst du nicht mehr mit mir reden?“, erkundigte er sich sanft, ich spürte seinen Arm auf meinen Schultern. Erschrocken schaute ich zu ihm auf und rutschte rasch von ihm weg. „Natürlich will ich mit dir reden, aber ich weiß noch nicht, wie ich dir erzählen soll, was mich bedrückt.“, gestand ich leise. Von unten her schaute ich ihn an und bemerkte seinen entsetzten und fassungslosen Blick, der mich eingehend musterte. Noch schien er mein Verhalten nicht zu verstehen.
Am Rande nahm ich wahr, dass sich die Wohnungstür lautstark schloss. „Mum ...?!“, hörte ich Marie rufen. „Ich bin hier!“, antwortete ich laut genug, dass sie mich auch hören konnte. „Und was ist jetzt mit unserem Gespräch?“, fragte ich erschrocken, als Michael sich durch ein lautstarkes Räuspern bemerkbar gemacht hatte. „Es stört doch nicht, wenn Marie dabei ist.“, meinte er, sanft streichelte er über meine Wange. „Außerdem sollten Marie und ich dir sowieso noch etwas sagen.“ Erschrocken sah ich ihm in die Augen. Was kam da wohl wieder auf mich zu. „Warum denn?“, fragte ich und fürchtete mich jetzt schon vor einer Antwort. Würde ich das zu hören bekommen, was ich die letzten Tage und Wochen befürchtet hatte. Ich holte tief Luft und fragte mich, ob ich dieses Thema überhaupt besprechen wollte, wollte ich überhaupt hören, dass sie ein Paar waren und ich deshalb nichts mehr zu melden hatte? All diese Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, als Michael und ich auf Marie warteten.
Ich wandte mich der Tür zu, als ich hinter mir Schritte hörte. Meine Tochter gesellte sich zu uns, nachdem sie sich umgezogen hatte und die Jeans gegen eine bequeme Jogginghose getauscht hatte. „Oh, Michael?! Du bist auch hier?“, fragte Marie erstaunt. „Ja, Marie, ich musste mit deiner Mutter reden, sie hat sich den ganzen Tag nicht auf meine Anrufe gemeldet.“, bemerkte er und warf mir einen ziemlich vorwurfsvollen Blick zu, beschämt senkte ich den meinen. „Ich war so zornig auf dich, Michael ...!“, murmelte ich verlegen, verschwieg ihm jedoch den Grund meiner Wut. Ich merkte, wie er mich musterte. „Warum, er hat dir doch gar nichts getan.“, stellte Marie erstaunt fest. Überrascht hob ich meinen Klopf und schaute ihr in die Augen. „Mag sein, aber ich habe mir etwas eingeredet, was vielleicht gar nicht stimmt.“, gab ich zu. Erstaunt blickten Marie und Michael mich an. „Mum ... was meinst du denn damit?“, erkundigte sich Marie irritiert. Hilfe suchend schaute ich zu Michael auf. Ich zuckte mit den Schultern, wollte ich doch nicht zugeben, wie eifersüchtig ich auf die Beiden noch am Morgen war und mich noch immer nicht ganz beruhigt hatte. „Alex, schau mich mal an.“, bat Michael mich, schob seine Finger unter mein Kinn, um meinen Kopf mit sanfter Gewalt zu heben und schaute mir fest in die Augen. „Was geht in dir vor, kleine Alex?“, fuhr er nach kurzem Überlegen fort. Ich seufzte kurz auf. „Ist das so wichtig?“, wollte ich leise wissen. „Natürlich ...! In den letzten Tagen und Wochen hast du dich von mir entfernt, und ich habe mir darüber Gedanken gemacht.“, bemerkte Michael. „Ach, tatsächlich? Und wie schauen die aus?“, wollte ich spöttisch wissen und sah seine große Verlegenheit, aber er hielt trotzdem meinem Blick stand. „Etwas an unserer Beziehung hat sich abgekühlt, Alexandra Rietz und das seit dem Abend damals, als wir gemeinsam mit Marie unterwegs waren.“, erinnerte er mich. Nur zu gut wusste ich, von welchem Abend er sprach. „Ich frage mich deshalb nach dem Grund, was seit damals in dir vorgeht. Kann es sein, dass du dir Dinge einredest, die es eigentlich gar nicht gibt, obwohl ich mich ausgesprochen gut mit Marie an diesem Abend unterhalten habe.“ Erschrocken schaute ich zwischen Marie und Michael hin und her, wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Vor allem wusste ich, dass Michael vollkommen Recht hatte und überlegte krampfhaft, wie ich ihm mein Verhalten erklären sollte.
Marie räusperte sich und lenkte somit unsere Aufmerksam auf sich. „Was im Kopf meiner Mutter vorgeht, kann ich dir schon sagen, Michael. Jedes Mal, wenn wir beide unterwegs waren oder uns länger unterhalten haben, hat Mum doch am Rad gedreht.“, erklärte sie mit einem kurzen Seitenblick auf mich. Irritiert schaute Michael zwischen Marie und mir hin und her, schüttelte endlich heftig den Kopf, so, als wollte er seine unzähligen und ungewollten Gedanken irgendwie daraus entfernen. Es gelang ihm nicht, was ich an seinem Gesicht ablesen konnte. „Alex ... ist es das, was ich mir gerade denke?“, fragte er vorsichtig. Zerknirscht nickte ich und schaute zu Boden, musste seinem Blick jedoch ausweichen. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Du bist eifersüchtig. Auf deine eigene Tochter?“, rief er plötzlich aufgebracht. Michael sprang auf und begann unruhig im Zimmer auf und ab zu laufen. „Also, Mum, geht’s noch?“, brummte Marie ungehalten und schüttelte über mich den Kopf. „Das es vielleicht einen ganz einfach Grund haben kann, dass wir soviel Zeit miteinander verbracht haben, auf die Idee bist du gar nicht gekommen?“, fuhr sie nach wenigen Sekunden des Überlegens fort. Hilflos schaute ich zwischen Marie und Michael hin und her, wusste nicht, was meine Tochter mit ihrer Aussage mir sagen wollte. Deshalb war ich ziemlich irritiert, fragend schaute ich ihr in die Augen. Am Rande bemerkte ich, dass sich Michael inzwischen vor das Fenster gestellt hatte und hinaus starrte. Von Zeit zu Zeit warf er mir einen vernichtenden Blick zu, mit meinem Verdacht hatte ich ihn sichtlich gekränkt.
„Alex, was geht in deinem Kopf vor?“, wollte er wissen, während er sich wieder dem Raum zuwandte und mich unverwandt ansah. „Ich verstehe dich nicht und vor allem das nicht, dass du kein Vertrauen mehr zu mir hast. Und ausgerechnet mit Marie soll ich etwas haben?!“ Er funkelte mich wütend an, ehe er wieder im Zimmer hin und her zu laufen begann. Plötzlich war er vor mir stehen und starrte auf mich herab, hielt meinen Blick gefangen. „Ich habe eine ausgesprochen bezaubernde Freundin, mit der ich gerne zusammen bin, werde zum dritten Mal Vater! Erkläre mir, warum ich noch jemanden haben sollte.“ Marie und ich schauten uns an. „Wieso zum dritten Mal?“, wunderte wir uns und wandten uns jetzt wieder Michael zu, um ihn aus großen Augen anzusehen. „Zum dritten Mal deshalb, weil deine Mutter wieder ein Baby erwartet ...!“, meinte er mit einem Seitenblick auf mich. „Zum dritten Mal deshalb, weil ich vor wenigen Tagen erst bestätigt bekommen habe, dass ich auch eine Tochter habe.“ „Eine Tochter?“, wunderte ich mich, blickte zwischen Marie und Michael hin und her. „Ja, kleine Alex, eine Tochter, stell dir das mal vor. Es ist nur traurig, dass ich erst davon erfahren habe, als sich die junge Frau an mich herangemacht hat.“, meinte Michael. „Schau mich nicht so an, Alex, wie gesagt, ich konnte dieses Mädchen von mir fern halten.“ Er konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, als er mir in die Augen schaute, und er musste mir angesehen haben, wie schockiert ich war, als er sich neben mich setzte und seinen Arm um meine Schultern legte.
„Ich werde dir eine kleine Geschichte erzählen, Alex ... Maus!“, schlug er vor, mit einem Grinsen auf den Lippen. Mit großen Augen schaute ich zu ihm auf. „Welche Geschichte denn, Michael?“, fragte ich verwundert. „Mache es doch nicht so spannend, fang doch endlich an.“, fuhr ich bittend fort, als ich für meine Begriffe viel zu lange darauf warten musste, dass er mich mit seiner Geschichte endlich beginnen sollte. „Stell dir mal vor, Alex, ich war vor über zwanzig Jahren auf Chalkidiki auf Urlaub. Dort habe ich ein sehr junges, hübsches Mädchen kennen gelernt, das zum ersten Mal ohne Eltern und nur mit einer Freundin auf Urlaub war. Sie was ausgesprochen süß, obwohl ich ewig gebraucht habe, sie herumzukriegen.“, begann Michael zu erzählen, theatralisch schwieg er, schien die Spannung erhöhen zu wollen. Ungeduldig stieß ich ihm in die Seite, obwohl es mir bereits dämmerte, wovon er zu sprechen schien. Ich wollte nur noch seine Geschichte zu Ende hören, um entscheiden zu können, ob er von dem sprach, woran ich gerade dachte. „Rede doch endlich weiter, Michael, du machst es ja richtig spannend.“, stellte Marie fest und machte wieder auf sich aufmerksam, denn für Augenblicke war Michael und seine Geschichte in den Vordergrund gerückt. „Ja, ja, ich spreche ja schon wieder. Meine letzten beiden Urlaubstage verbrachte wir nur in meinem Hotelzimmer. Fragt mich nicht, wie ich meinen Freund, der mit mir auf der Insel war, davon überzeugt habe, bei ihrer Freundin zu bleiben, das weiß ich heute nicht mehr. Irgendwie habe ich das wohl auch hingekriegt, im letzten Augenblick habe ich dann das Flugzeug nach Deutschland erreicht.“, gab er zu, schief lächelte er uns an.
Ich saß schweigend auf dem Sofa, seinen Arm noch immer um meine Schultern, und starrte nachdenklich vor mich hin. Es dauerte einige Minuten, bis ich meinen Kopf hob und Michael sekundenlang in die Augen schaute. „Deine Geschichte kommt mir bekannt vor, Micha. Ob du es glaubst oder nicht, meine erste große Liebe war tatsächlich ein Urlaubsflirt und vermutlich der Vater von Marie. Natürlich verlor ich ihn aus den Augen, sobald er nach Deutschland geflogen ist. Keiner von uns beiden hat daran gedacht, die Adresse dem anderen zu geben.“, erinnerte ich mich. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was es für ein Theater es gegeben hat, als feststand, dass ich schwanger war. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Aber meine Eltern haben sich rasch beruhigt und mir geholfen.“ Ich merkte, wie Marie mich kurz anstarrte. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen, Oma und Opa haben das damals sicher nicht so gemeint.“, murmelte sie, und ich wusste, dass sie Recht hatte. „Klar würden sie das nicht tun. Sie haben mir doch geholfen, dich groß zuziehen, damit ich meine Ausbildung fertig machen konnte. Ich denke, sie waren deshalb so schockiert über meine frühe Schwangerschaft, weil meine Mutter doch auch so jung war, als meine Schwester geboren wurde.“, vermutete ich. „Ich denke, dass sie sich Vorwürfe gemacht hat, dass ich mit einer Freundin auf Urlaub hab fahren dürfen.“ Ich schielte zu Michael und überlegte mir, ob ich meine Gedanken überhaupt aus zu sprechen sollte. „Weißt du, Micha, der Mann damals war der Erste, der überhaupt mit mir im Bett gelandet ist. Und ich muss sagen, es war wunderschön, diese beiden Tage.“, gestand ich leise, versteckte mein Gesicht an seiner Schulter, denn ich wollte meine Verlegenheit irgendwie verstecken. Aber trotzdem konnte ich irgendwie das Lächeln auf seinem Gesicht wahrnehmen, denn inzwischen hatte ich begriffen, dass nur Michael mein Urlaubsflirt von damals gewesen sein konnte.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie ruhig es um mich herum geworden war. Endlich hob ich den Kopf, da ich ein Räuspern wahrgenommen hatte. Das Erste, was ich bemerkte, waren Maries Augen, die fest auf mich gerichtet waren. „Ich versteh eines nicht, Mum, Michael erzählt das Gleiche wie du, warum um alles in der Welt hast du ihn nicht sofort erkannt .... immerhin arbeitet ihr schon eine recht lange Zeit zusammen.“, bemerkte meine Tochter, verständnislos schüttelte sie den Kopf. Verlegen zuckte ich mit den Schultern. „Ich hatte ihn so anders in Erinnerung ...!“, gestand ich leise, zaghaft schaute ich zu Michael auf und versuchte so etwas wie ein Lächeln, was mir gründlich misslang. „Du hast dich in all den Jahren kaum verändert, kleine Alex, ich habe mich sofort wieder zu dir hingezogen gefühlt, als wir uns vor Jahren im K11 wieder getroffen haben.“, erzählte Michael. „Die unbeschwerte Art von damals hast du noch immer, du bist nur etwas ernster geworden in all den Jahren.“ Marie hatte uns interessiert zugehört, wieder machte sie sich durch ein Räuspern auf sich aufmerksam. „Ich habe dich bald nach unserem Umzug hierher nach München kennen gelernt, hast du dir da schon gedacht, dass ich diene Tochter sein könnte?“, wollte sie neugierig wissen und sah ihm bei dieser Frage direkt in die Augen. Michael hielt ihrem Blick stand, während er nachdachte. „Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, Marie. Doch erst, als deine Mutter erzählt hat, dass sie von einem Urlaubsflirt schwanger geworden war, war ich mir sicher. Du kannst dir nicht vorstellen, Marie, wie sehr ich darüber nachgedacht habe, ob ich es dir erzählen soll, etwas hat mich jedoch davon abgehalten.“, bemerkte er kleinlaut. Marie und ich sahen ihn verständnislos an. „Und warum hast du es dann doch getan?“, fragte ich ungläubig, denn inzwischen hatte ich verstanden, dass nur Michael der Vater meiner Tochter sein musste. „Als Marie sich schließlich an mich herangemacht hat, ist mir wohl nichts anderes übrig geblieben. Mit ihrem Einverständnis habe ich einen Vaterschaftstest machen lassen, um ganz sicher zu gehen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie enttäuscht sie am Anfang darüber war, dass ich als Freund ausgefallen bin.“, erzählte er lächelnd. Ich merkte, wie verlegen Marie wurde. „Aber immerhin habe ich jetzt endlich einen Vater, das ist doch auch etwas wert.“, stellte sie breit grinsend fest. Michael nickte bestätigend. „Ja, Marie, jetzt hast du endlich die Familie, die du dir verdient hast. Und du bekommst auch gleich zwei Geschwister mitgeliefert.“, erwiderte er endlich, legte die Arme um unsere Schultern und zog uns zu sich.
ich weis ich hab lange nichts von mir hören lassen aber ich hatte in der letzten Zeit echt viel zu tun und konnte nicht weiterlesen. Ich bemühe mich dass in der nächsten Zeit zu machen aber ich kann nichts versprechen da ich in den nächsten Wochen immer noch Schularbeiten schreibe bis zum Umfallen und da hab ich einiges zu lernen. Aber ich schreib dir einen Kommi wenn ich was geschrieben habe und schreib auch dazu für welche Kapitel es ist damit du weißt wie gut mir die Story immer noch gefällt. Ich hab gerade gesehen als ich ins Forum kam du hast wieder eine Neue Angefangen zu schreiben. Wenn du nicht jeden Tag ein Kapitel postest komm ich dir irgendwann hinterher.
Schreib mir eine Antwort wenn du antworten willst bitte per Mail hier denn das zeigt es mir immer bei meinen E-Mails an und dann schreib ich auch schnell zurück.