"Du hast mich ganz schön reingelegt gestern, kann das sein?", wollte Michael wissen. Alex schüttelte heftig den Kopf. "Das würde ich mir doch gar nicht trauen.", bemerkte sie ernst. "Doch, das würdest du...nennst du mir den Grund?" Langsam schüttelte sie den Kopf. "Das möchte ich doch gar nicht.", gestand sie leise. "Ich glaube, ich kann ihn mir denken!", grinste Gerrit und fuhr den beiden davon. Erstaunt über diese Aussage starrten sie ihm eine Weile schweigend nach. "Was hat er denn damit gemeint?", sprach Alex ihre Gedanken aus. "Dass er den Grund weiß, warum du mich angeschwindelt hast...denk ich mal!" "Den kann er doch gar nicht wissen ...!", bemerkte sie nur und wagte ihm nicht in die Augen zu schauen. "Er wird es aber vermuten können...und ich kann das übrigens auch!" grinste er stolz. "Ach, tust du das?" Verwundert schaute sie zu ihm auf. Lächelnd nahm sie zur Kenntnis, dass er gefährlich nahe vor ihr stand. "Ja, das tue ich...!" murmelte er. Er konnte ihr Parfum riechen, so nahe standen sie sich, und er merkte, wie sein Herz raste und unkontrollierte Schläge machte. Was hat sie in den letzten beiden Tagen mit mir gemacht, fragte er sich. Ihre strahlenden Augen verrieten ihm, worauf sie wartete. Langsam kam er ihr noch näher, senkte seinen Kopf und küsste sie zärtlich. Beide genossen diesen Augenblick. Sie lösten sich, als Michael einen Schneeball an den Rücken bekam. Seufzend ließen sie voneinander ab. Hinter sich hörten sie leises Lachen. "Jetzt kommt, ihr zwei Turteltauben...!", rief Gerrit. Erschrocken schauten sie einander in die Augen. "Muss das denn jetzt sein!", murmelte Michael, leicht ungehalten. "Komm, lass uns weiterfahren, sonst ist er wieder so drauf, wie gestern Nachmittag!", flüsterte Alex. "Und darauf hab ich echt keinen Bock. Aber wir reden noch darüber, ich mein, du solltest mir erklären, warum du mich hereingelegt hast.", antwortete Michael belustigt und zwinkerte ihr zu, als er ihr erschrockenes Gesicht sah. "Ich dachte, du kannst es dir auch denken!", erwiderte sie trotzig. "Vielleicht denke ich es mir, aber ich möchte es von dir hören. Komm jetzt, fahren wir mit dem Schlepplift wieder nach oben.", bat Michael. "Quatschen können wir auf der Fahrt nach oben auch noch." Alex nickte zur Bestätigung, und kurze Zeit später saßen sie wieder im Lift nach oben.
Gerrit wartete schon ungeduldig auf die Beiden am Beginn der Piste. "Na, endlich!", rief er ihnen schon von weitem entgegen. "Was heißt denn hier na endlich?" wollte Michael wissen, als sie neben Gerrit standen. Der wog seinen Kopf nur hin und her, sagte einige Sekunden nichts. "Kommt mit, fahren wir!", bat er schließlich nur, ohne auf Michaels Frage einzugehen. Alex verdrehte die Augen und folgte ihrem Kollegen, der schon losgefahren war. Auch Michael folgte den Beiden und fuhr bergab.
"Ich kann nicht mehr, Leute!", meinte Alex nach einigen Stunden. Schwer atmend stand sie vor dem Schlepplift. "Sollen wir was trinken gehen?", wollte Michael wissen. "Die Idee ist ganz gut, aber ich werde nach meiner Mutter sehen, sie war den ganzen Tag schon alleine.", stellte Alex fest. "Aber ihr könnt ja heute noch einen Männerabend machen." "Okay, dann machen wir das so, dann kannst du mit deiner Mutter den Wellnessbereich unsicher machen!", schlug Gerrit vor. Bedächtig wiegte Alex ihren Kopf hin und her. "Ja, können wir machen...!", murmelte sie nur, ehe sie sich voneinander verabschiedeten.
"Jetzt erzähl mir mal, was da los ist, mit euch beiden!", bat Gerrit, als er neben Michael in einem Lokal saß. Aus großen Augen starrte Michael seinen Freund an, wusste nicht sofort, was er antworten sollte. "Jetzt schau mich nicht so an. Ich hab doch Augen im Kopf." "Das weiß ich doch...!", murmelte Michael vor sich hin, noch immer nicht wissend, was er eigentlich darauf sagen sollte. "Also? Jetzt erzähl mir doch endlich mal, was hier los ist...!" Bittend sah Gerrit seinen Kumpel an, er merkte sehr wohl, dass er sich wand und nichts erzählen wollte. "Es war doch ausgemacht, nichts zu sagen.", gestand Michael und senkte den Blick. "Ja, aber dann dürft ihr euch auch nicht vor meinen Augen küssen!", beschwerte sich Gerrit. "Das haben wir doch gar nicht gemacht, du warst ja soweit weg.", nuschelte Michael. "Ich habe es trotzdem gesehen...und so weit weg war ich nun auch wieder nicht...also? Ist es was ernstes, oder läuft das nur in diesem Urlaub?" Hilflos zuckte Michael mit den Schultern. "Ich weiß es doch auch noch nicht, Gerrit. Darüber haben wir noch nicht geredet.", gestand er leise. "Ach, Michael bitte, so was spürt man doch...!", murmelte Gerrit. "Das einzige, das ich spüre, ist, dass mein Herz wie verrückt rast, Schmetterlinge im Bauch herumschwirren und ich feuchte Hände bekomme, wenn sie in meiner Nähe ist.", gab Michael zu. "Ja...du bist verliebt, falls ich dir diese Zustände erklären sollte...!" Michael kicherte vor sich hin. "Natürlich, Gerrit. Das weiß ich auch, aber ich kann dir nicht wirklich sagen, ob es ein Urlaubsflirt ist oder nicht.", gestand er leise. "Aber ich wünsche mir wieder was Festes, Gerrit." "Ich weiß ja nicht, was du unter Urlaubsflirt verstehst, aber deine Gefühle müssen ziemlich stark sein...zu stark für einen Urlaubsflirt, wenn du mich fragst." Peinlich berührt schwieg Michael zu diesen Worten. Sein Blick wanderte unruhig durch das kleine Lokal. "Was ist los, hm?", fragte Gerrit. "Ich weiß es doch auch nicht, Gerrit. Ich bin im Augenblick unheimlich glücklich, weißt du das?", fragte Michael plötzlich. Gerrit begann breit zu grinsen. "Ja, ich sehe es dir an, Micha...Ich glaub es nicht, unser Macho ist schwer verliebt...!" "Also, weißt du ...! Macho, was soll denn das heißen!" brummte Michael ungehalten vor sich hin. "Ja, was soll das schon heißen, Michael?" Er tat Gerrits Bemerkung mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. Gerrit lachte leicht und trank einen Schluck Bier aus seinem Glas. "Weißt du, ich freue mich für dich...!", erklärte Gerrit nach einer Weile. Irritiert schaute Michael ihn an. "Du tust was?! Du freust dich für mich?", wollte er, unsicher geworden, wissen. "Ja...ist das verboten?" Michael schüttelte langsam den Kopf. "Natürlich nicht, ich frage mich natürlich nur, warum du das tust." "Ja, warum sollte ich mich nicht freuen? Ich mein, langsam solltest du dir ja mal Gedanken über deine Zukunft machen...!", grinste Gerrit. "Ach nein, tatsächlich. Und ausgerechnet du willst das wissen.", erwiderte Michael belustigt wissen. "Ja, stell dir vor...nein, im Ernst, Micha...ich finde es gut, dass ihr euch endlich gefunden habt...!" Fassungslos starrte Michael seinen Freund an. War es ihnen so stark anzusehen gewesen, das sie etwas füreinander empfanden, ohne dass sie es sich je gesagt hätten. "Jetzt guck nicht so...ihr seid schon lange scharf aufeinander!", erklärte Gerrit und bestellte noch zwei Bier.
Alex saß mit ihrer Mutter tatsächlich in der Sauna. "Alex?", begann Anette plötzlich ein Gespräch. Lange hatten sie einfach nur schweigend nebeneinander gesessen. Erwartungsvoll hob Alex ihren Kopf und schaute ihre Mutter fragend an. "Ihr seid doch jetzt schon so lange zusammen, Michael und du...!", stellte sie fest. Alex schluckte. Mit Mühe konnte sie ein "Eigentlich noch nicht!" zurückhalten. "Ja, wir sind schon eine ganze Weile zusammen, Mama. Warum willst du das jetzt wissen?" wollte sie leicht verunsichert wissen. "Denkt ihr schon über Hochzeit nach? Und Kinder? Ich meine, du bist ja nun mal auch nicht mehr die Jüngste!", erklärte Anette. Alex holte tief Luft. Es hatte ja so kommen müssen, bemerkte sie, aber was sollte sie jetzt darauf sagen. "Du weißt, dass ich das nicht böse meine, aber du wolltest doch immer Kinder haben. Wenn du noch länger wartest...deine Chancen werden doch nicht besser. Und Michael ist doch jetzt der Richtige, oder?" Interessiert schaute Anette ihrer Tochter in die Augen, versuchte darin zu lesen. "Ja, das ist er, Mama, aber wir haben doch noch etwas Zeit und außerdem, warum kümmerst du dich um mein Leben, ich kann das selber planen!", erwiderte Alex ungehalten. Freudlos lachte Anette auf. "Wir beide wissen doch genau, dass du bisher immer an den Falschen geraten bist.", stellte sie fest. "Also brauchst du dich über eine solche Frage nicht allzu sehr aufregen!" "Ja, aber da kann ja ich auch nichts dafür...!" Alex senkte ihren Blick, aus irgendeinem Grund konnte sie ihre Mutter nicht mehr ansehen. "Ich werde wieder in unsere Wohnung gehen. Ich habe keine Lust mehr!", murmelte sie nach endlosen Minuten. Wortlos schaute Anette ihrer Tochter hinterher. Im ersten Augenblick wusste sie nicht wirklich, was sie von Alex´ Reaktion halten sollte.
Als sie ihren Schlafraum betrat, erschrak sie. Michael lag auf dem Bett und las ein Buch. "Was machst du denn hier?", fragte sie. Ihre Worte klangen patziger, als sie eigentlich sein sollten. Erstaunt blickte er auf, wusste vorerst nicht, was er von ihrem Tonfall halten sollte. "Was ist denn los? Hab ich dir was getan?", wollte er aus diesem Grund wissen. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Nein, Michael, hast du nicht.", sagte sie langsam. "Was ist denn los, kleine Maus?", fragte er leise, während er ihre Hand nahm und sie sanft zu sich aufs Bett zog. Hilflos zuckte sie mit den Schultern. "Weiß ich eigentlich auch nicht so wirklich...Sie hat mich doch glatt darauf angesprochen, wann wir endlich heiraten und Kinder bekommen.", nuschelte sie kleinlaut. Leise lachte er vor sich hin. "Das war ja auch zu erwarten, oder? Was hast du ihr geantwortet?" "Dass wir noch Zeit haben..., wir sind doch erst so kurz zusammen.", erwiderte sie. Behutsam lehnte sie ihren Kopf an seinen, genoss seine Gegenwart. Sanft legte er seine Arme um ihren Körper.
"Ich hab dich vermisst.", gestand er plötzlich, knabberte an ihrem Ohr. "Ich dich auch...!", flüsterte sie und streichelte sanft über seine Brust. "Das gefällt dir, nicht wahr?", wisperte Alex, sie ging auf seine Spielereien ein. Vorsichtig zog er sie noch näher an sich und begann sie zärtlich zu liebkosen. "Natürlich gefällt mir das, Alex. Sehr sogar!" murmelte er leise. Michael erwiderte ihren Kuss ausgesprochen sanft und zärtlich. Lächelnd sahen sie sich in die Augen. "Ich liebe dich!", flüsterte sie so leise, dass er sie kaum verstehen konnte. "Ich dich doch auch, Liebelein.", nuschelte er, liebkoste ihren Rücken und merkte, wie sehr sie die sanften Berührungen genoss. Alex schloss die Augen und kuschelte sich in seine Arme. So kam es, dass sie einschlief, die Ruhe um sie herum tat ein Übriges dazu. Lächelnd sah er auf sie herab, als er ihre gleichmäßige Atmung bemerkte. "Also, weißt du, Alex...!" sagte er leise vor sich hin und konnte nicht verhindern, dass er ein wenig enttäuscht war. Er hörte ein zaghaftes Klopfen an der Tür.
Langsam und vorsichtig zog er seinen Arm unter Alex hervor und ging leise zur Tür. "Ich wollte eigentlich zu Alex!", erklärte Anette. "Ist sie denn nicht hier?" "Doch, natürlich!", entgegnete Michael. "Aber sie ist eingeschlafen!" "Ach so...!", murmelte Anette nur und ging zurück in das kleine Wohnzimmer. Michael folgte ihr, nahm neben Frau Rietz Platz und schaute sie fragend an. "Was schauen Sie mich jetzt so an?", wollte diese erstaunt wissen. "Ich wollte eigentlich nur fragen, was sie von Alex wollten?", erkundigte sich Michael neugierig. "Nur mal nach ihr sehen!", erklärte Anette. "Ach so...nur mal nach ihr sehen...aha...!", murmelte Michael. Irgendwie konnte er Frau Rietz nicht ganz glauben, etwas in ihrer Antwort machte ihn misstrauisch, doch er konnte nicht sagen, was es eigentlich war. "Was sehen Sie mich jetzt so an, Herr Naseband?", erkundigte sich Anette. Hilflos zuckte er mit den Schultern. "Ich weiß es doch auch nicht und wundere mich nur, warum Alex so plötzlich zurückgekommen ist.", gab er zu. "Warum so plötzlich? Wir waren eine ganze Weile in der Sauna!", antwortete sie unschuldig. "Ich habe euch beide nicht so zeitig zurück erwartet.", gestand Michael belustigt. "Ach so!?", antwortete Anette. "Natürlich. Ihr Frauen habt doch immer wieder etwas zu bequatschen.", stellte er fest. "Kann schon sein! Aber diesmal halt nicht!" Michael lächelte milde vor sich hin. Rasch wandte Anette ihren Blick von ihm ab. Sie hatte das Gefühl, dass er sie durchschaute.
"Wollen Sie mir nicht sagen, was wirklich der Grund war, warum Sie so früh wieder hier waren?", fragte er plötzlich. "Das hat Alex Ihnen doch sicherlich erzählt, denke ich mir.", bemerkte Anette. "Ich würde es gerne noch einmal von Ihnen hören!", erklärte er. "Warum dass denn?", erkundigte sich Alex´ Mutter erstaunt. "Ich höre nun mal gerne beide Seiten, bevor ich mir meine Meinung dazu bilde!" Anerkennend nickte Anette. Damit hatte sie eindeutig nicht gerechnet. "Also? Ich höre...!" Erwartungsvoll schaute Michael Anette in die Augen und wartete eine geraume Zeit, bis sie endlich zu erzählen begann. "Wir hatten nur ein Gespräch über eure Zukunft!", erklärte Anette. "Und ich glaube, Alex war das nicht so ganz recht, stimmt’s?", fragte Michael neugierig. Zaghaft nickte seine "Schwiegermutter". "Wieso habe ich mir das gedacht?" erkundigte sich Michael. "Dabei wollte ich doch nur wissen, wie es mit euch weitergeht!" "Meinen Sie nicht, dass Sie uns das überlassen können? Ich glaube, wir sind beide erwachsen genug, um eine Partnerschaft aufrechterhalten zu können.", erwiderte Michael und lächelte sie entwaffnend an. "Daran habe ich auch nie gezweifelt, Herr Naseband, aber...ich meine, meine Alex ist ja auch nicht mehr die Jüngste, und sie wollte schon immer Kinder haben." Michael begann zu kichern. "Das weiß ich doch..., aber so etwas gehört doch gut überlegt!", bemerkte er, als er sich wieder beruhigt hatte. "Ja, aber ihr seid doch schon so lange zusammen!" Er erschrak kurz. Was hatte er da bloß wieder gesagt, fragte er sich. "Und außerdem...wünsche ich mir doch endlich auch Enkelkinder!" Michael begann schallend zu lachen. "Und die anscheinend ausgerechnet von Alex.", stellte er nach einer Weile fest. "Ja, natürlich von wem denn sonst? Alex ist im Moment diejenige, die einen anständigen Mann hat, Ela ist doch momentan alleine!" Er war über dieses Kompliment sichtlich geschmeichelt, ein feines Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Außerdem wollte ich doch nur mal nachgefragt haben!", erklärte Anette leise. "Warum müssen alle Mütter dieser Welt gleich sein?", wunderte er sich, fragend schaute er ihr in die Augen. "Warum?" Erstaunt sah Anette zu ihm auf. "Wie sind denn alle Mütter?" Über ihre Frage ein wenig irritiert legte er seinen Kopf ein wenig schief, sie nicht aus den Augen lassend. "Sie sind eben so wie Sie, Frau Rietz.", war dann schließlich seine Antwort. "Und wie bin ich?", fragte sie neugierig weiter. "Frau Rietz, lassen wir doch dieses Thema. Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass ich Sie nicht beurteilen kann, weil ich Sie kaum kenne. Aber ich bekomme Hunger, wollen wir nicht Essen kochen?", erkundigte sich Michael, um endlich von sich und diesem heiklen Thema abzulenken.
"Wollen wir nicht heute wieder essen gehen?", wollte Alex wissen, die soeben aus dem Zimmer gekommen war und den letzten Satz mitgehört hatte. "Ah, Alex. Du bist schon wach?", rief Michael erfreut aus, stand auf und ging rasch auf sie zu. "Ja, bin ich...!" Lächelnd sah sie ihm in die Augen. "Und wieder toll hergerichtet.", stellte er anerkennend fest. "Nur für dich!", flüsterte sie leise, als er endlich bei ihr angekommen war. Sanft legte sie ihre Arme um seinen Körper. Geschmeichelt kicherte er vor sich hin. "Warum hab ich mir das gedacht?", nuschelte er, genoss einfach ihre Nähe und küsste sie auf die Stirn. Lächelnd legte sie ihren Kopf an seine Brust und schloss die Augen. "Micha...?!, begann sie und hob leicht den Kopf, um sein Gesicht besser sehen zu können. "Was ist denn, Kleines?", hakte er nach und schaute erwartungsvoll auf sie hinab. "Wo ist denn Gerrit? Er fehlt doch.", bemerkte Alex. Grinsend sah er ihr in die Augen. "Der sitzt unten an der Bar, er hat jemanden kennen gelernt...!" "Ach, ehrlich?!", wunderte sich Alex. "Das ist ja was völlig neues!" "So neu ist das gar nicht, Alex...!" Leise kicherte sie vor sich hin, als sie sich aus seinen Armen löste. "Hast ja Recht, Micha. Aber wie ist das nun, wollen wir Obertauern unsicher machen?", erkundigte sie sich neugierig. "Klar machen wir das. Frau Rietz kommen Sie mit?", wollte Michael wissen. Begeistert nickte Alex´ Mutter. "Selbstverständlich. Es muss doch jemand auf euch beide aufpassen.", erklärte sie ernst. "Mama, meinst du nicht, wir sind alt genug?", fragte Alex. Sie schien über Anettes Aussage sichtlich entsetzt. "Natürlich seid ihr alt genug, Alex...!", murmelte Anette nur, ehe sie in ihrem Schlafzimmer verschwand. Seufzend sah Alex ihrer Mutter nach. "Komm jetzt auf keine dummen Ideen, Alex. Ich möchte eigentlich nicht, dass ihr streitet.", meinte Michael. Etwas in ihrem Blick sagte ihm, dass sie einer Diskussion nicht aus dem Weg gehen würde. "Ich gebe mir Mühe, okay?", erwiderte Alex leise und zog ihn sanft am Hemd hinter sich her ins Zimmer. Erstaunt ließ er sie gewähren. "Was hast du vor, Liebelein?", fragte er neugierig. "Was ich vor habe?" Verführerisch grinsend sah sie ihn an. "Find es doch raus...!" "Das werde ich, Süße, aber erst möchte ich was essen.", kicherte er und sie reagierte genau so, wie er es sich gedacht hatte. Aus großen Augen starrte sie ihn an. "Ist dir das Essen wichtiger als ich?" fragte sie enttäuscht. "Du weißt, dass es nicht so ist, aber ich habe keine Lust, gestört zu werden. Denn genau das werden wir nämlich, Kleines, weil deine Mutter annimmt, dass wir gemeinsam weggehen.", versuchte er ihr zu erklären. Traurig ließ sie sich aufs Bett fallen. "Alex, du hast mich doch den Rest der Nacht.", bemerkte er. Langsam setzte er sich neben sie. "Bist du immer so wenig spontan?", murmelte sie und musste irgendwie selbst über ihr letztes Wort lachen. "Alex, komm mir nicht so! Du weißt sehr gut, dass es nicht so ist.", erwiderte er. "Und ich hab dir den Grund dafür gesagt, warum ich heute nicht spontan bin." "Ja, ja...!", nuschelte sie und drehte sich auf den Bauch. Verschränkte die Arme unter dem Kopf und legte diesen darauf.
Ehe Michael etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür, und Anette betrat den Raum. "Seid ihr soweit? Ich habe langsam Hunger.", erklärte sie vorsichtig. Michael nickte heftig, nahm sich seine Jacke und wollte das kleine Zimmer verlassen, als Alex ihn zurückhielt. "Was ist los, Kleines?", fragte er leise und sah ihr in die Augen. "Und wenn ich jetzt nicht mitgehen möchte?", wollte sie wissen. Entsetzt schaute Michael auf sie hinab. "Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?", erkundigte er sich und hielt ihr seine Hand entgegen. "Ich habe keinen Hunger...!", erklärte sie fest. "Ach nein?! So wie ich dich kenne, hast du den ganzen Tag noch nichts gegessen.", mischte Anette sich in das Gespräch. "Und wenn schon, was geht es denn dich an?", zischte Alex, ging an den beiden vorbei und verschwand im Bad. Wie vom Donner gerührt, starrte Michael ihr hinterher und wusste nicht, was er darauf hätte sagen sollen. "Vielleicht sollten wir doch alleine gehen!?", schlug Anette vor. Nachdenklich schaute er auf die Badezimmertür. "Ich denke, dass es das Beste sein wird, Frau Rietz.", murmelte er schließlich vor sich hin. "Dann kommen Sie...!" Anette stand bereits an der Tür und hielt diese auf, sodass er ihr folgen konnte.
Alex lehnte an der Wand. Sie konnte mithören, was Michael und ihre Mutter im anderen Raum sagten. "Alex, wenn du es dir anders überlegst und du dich wieder beruhigt hast, kannst du ja anrufen, dann werde ich dir sagen, wo wir sind! Bis später...!", rief Michael, ehe Alex die Tür ins Schloss fallen hörte. Langsam nickte sie, ohne sich bewusst zu werden, dass niemand mehr da war, der sie sehen konnte.
Seufzend ging Michael neben Frau Rietz her. Beide schwiegen schon die ganze Zeit. "Was ist nur los mit ihr?", murmelte Anette plötzlich. Er lachte kurz auf. "Ich weiß schon, warum sie plötzlich so anders ist!", gestand er, mehr wollte er eigentlich zu diesem Thema nicht mehr sagen. "Ja? Warum denn?", fragte sie erstaunt nach. Michael hatte es ja gewusst, Anette Rietz würde nicht eher Ruhe geben, bis sie die Wahrheit herausgefunden hatte. "Alex hat nicht das bekommen, was sie wollte.", erwiderte er nur, mehr brauchte sie ja nicht zu wissen. "Aha...!", machte sie nur. Es war ihr anzumerken, dass sie nicht wirklich wusste, wovon er sprach. Er war ja sowieso der Meinung, dass sie das nichts anging und deswegen erwiderte er auch nichts mehr.
Alex meldete sich den ganzen Abend nicht mehr. Michael nahm es mit wachsender Unruhe zur Kenntnis, aber er wollte das Gespräch nicht mehr darauf bringen.
Alex war währenddessen noch einmal auf die Piste gegangen. Heute war Nachtskilauf. Eigentlich wollte sie dort mit Michael hingehen, aber dieser war nicht da. Außerdem wollte sie einfach nur noch raus, nach der Situation vorhin. Einige Minuten blieb sie am Rande der Piste stehen, sah den anderen Leuten beim Ski fahren zu. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie kaum etwas um sich herum wahrnahm. Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie neben sich ein lautes Räuspern vernahm. "Ganz alleine hier, oder wartest du auf jemanden?", wollte ein junger Mann mit Lächeln auf den Lippen, blondem Haar und wunderschönen grünen Augen wissen. "Ich bin alleine hier, wie du siehst, und ich warte auf niemanden.", erklärte Alex ernst. Dass Michael vielleicht auf sie warten könnte, ignorierte sie einfach. "Ich bin auch alleine...wollen wir dann zusammen fahren...alleine ist es verdammt langweilig...!" Begeistert nickte Alex, der Fremde neben ihr hatte ja so Recht. Nach einem Blick in die strahlend grünen Augen ließ sie all ihre Vorsicht verschwinden, und Michael war einfach vergessen. Im Verlauf des Abends lernten sie sich näher kennen, hatten unheimlich viel Spaß miteinander.
Am nächsten Morgen wachte sie in den Armen des Fremden auf. Es dauerte einige Zeit, bis sie realisierte, wo sie sich befand. Langsam setzte sie sich auf, sah sich weiter um und sah dann Jan an. So hieß er, das wusste sie inzwischen. Was um alles in der Welt tat sie hier, fragte sie sich irritiert. "Guten Morgen...hast du gut geschlafen, Alex?" wollte Jan wissen, während er sich aufsetzte und ihr über den Rücken streichelte. Sie zuckte leicht zusammen, denn sie hatte nicht bemerkt, dass er wach geworden war. Langsam nickte sie. "Ich habe gut geschlafen.", stellte sie fest. "Das ist schön.....die Nacht war wunderschön, Alex...wiederholen wir sie?". fragte er leise. "Ich weiß es nicht...!", flüsterte sie. Noch immer war sie über ihr Handeln erschrocken, konnte im Augenblick nicht klar denken. "Es muss ja auch nicht unbedingt eine Nacht sein, es kann ja auch ein ganzer Tag sein!", grinste er und sah ihr liebevoll mit seinen strahlenden Augen in ihre. Unbehaglich nagte sie an ihrer Lippe. Was sollte sie jetzt tun, wie sollte sie sich jetzt aus der Affäre ziehen, fragte sie sich. Vorsichtig begann er, ihre Schultern zu küssen. Perplex hielt sie den Atem an. Was sollte sie jetzt bloß tun? Sanft liebkoste er ihren Bauch dabei und hoffte darauf, dass sie seine Zärtlichkeiten erwiderte. Aus einem Grund, den sie selbst nicht kannte, gefielen ihr seine Spielereien, sodass sie darauf einging, ohne über die Folgen nachzudenken. Vorsichtig ließ sie sich in die Kissen zurückfallen, schloss die Augen, genoss seine Berührungen. Irgendwann, sie konnte nicht mehr sagen, wann es war, erwiderte sie seine Küsse, vergaß völlig darauf, dass sie nicht alleine zum Ski fahren gekommen war. Sie stöhnte leise auf, als sie bemerkte, dass er langsam in sie eindrang. Sie genoss die Momente, in denen sie sich so nahe waren. Und sie merkte, wie sehr sie ihn erregte, musste feststellen, dass es ihr gefiel. Nach einer Weile kamen sie schließlich beide zum Höhepunkt.
Lange schmusten sie noch, vergaßen völlig auf die Zeit. Am Rande nahmen sie wahr, dass ein Handy läutete. "Das muss deines sein!", murmelte er leise, ließ sie aber nicht wirklich los. Mit ein wenig Nachdruck schaffte Alex es doch, sich aus seiner Umarmung zu befreien und nach ihrem Handy zu suchen. Irgendwo in dem Hotelzimmer fand sie es. Mit Entsetzen las sie den Namen, der auf dem Display erschien. Sollte sie nun ran gehen oder nicht? Langsam drückte sie auf den roten Knopf. Sie hatte einfach keine Lust, mit ihm zu sprechen. Sie wollte am Liebsten gar nicht mehr unter seine Augen treten. Deswegen drückte sie den Anruf weg. Sie wusste, dass er es noch oft versuchen würde, sie zu erreichen. Wieder wanderte ihr Daumen zur roten Taste auf dem kleinen Telefon und drückte fest darauf. Diesmal hielt sie diesen Knopf einige Sekunden fest. Schließlich schaltete sich das Handy aus.
Jan beobachtete sie dabei. "Wer war es denn? War es denn nicht wichtig, weil du das Gespräch nicht angenommen hast?", wollte er wissen und kam zu ihr, um sich neben ihr niederzulassen. "Ich möchte jetzt einfach nicht telefonieren!", murmelte sie und legte das Handy beiseite. "Trotzdem sollte ich vielleicht langsam mal zurück in mein Hotel gehen." Sie merkte sehr wohl, dass er enttäuscht war, doch hatte sie keine Lust, sich rechtfertigen zu müssen. "Jetzt schon? Nach dieser Nacht?", erkundigte er sich und begann, an ihrem Ohr zu knabbern. "Schau mal auf die Uhr, Jan, es ist doch schon gleich wieder Nachmittag.", nuschelte Alex leise, begann aber erneut, seine Berührungen zu genießen. "Ich werde trotzdem gehen, Jan, es ist besser so...!", sagte sie plötzlich und schob seine Hand weg, die sie liebkoste. "Sehen wir uns wieder?", fragte er leise und sah ihr beim Anziehen zu. Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Wahrheitsgemäß antwortete sie: "Ich weiß es noch nicht." Vielleicht laufen wir uns hier noch über den Weg, dachte sie, laut sagte sie das jedoch nicht. "Krieg ich wenigstens deine Handynummer?", wollte er noch wissen. Alex nickte, ihr Blick schweifte suchend durchs Zimmer. Auf dem kleinen Schreibtisch fand sie schließlich das, was sie suchte. Sie kritzelte rasch einige Ziffern auf ein Blatt Papier und reichte es Jan. "Danke...!" Mit einem bezaubernden Lächeln verabschiedete er sich von ihr. Sein Kuss raubte ihr den Atem. Wortlos verließ sie schließlich das Zimmer, in dem sie die letzten Stunden verbracht hatte.
Langsam ging sie aus dem Hotel, die Straßen entlang. Zu ihren Kollegen und Freunden, zu ihrer Mutter wollte sie noch nicht. Sie würde wohl zuerst herausfinden, was passiert war. "Alex...da bist du ja...!", hörte sie eine erleichterte Stimme hinter sich herrufen. Langsam drehte sie sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und sah sich Gerrit gegenüber. Entsetzt schaute sie zu ihm hoch. "Was machst du denn hier?", fragte sie erstaunt. "Na, dich suchen. Michael hat gesagt, du wärst die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen!?" erklärte er. Beschämt nickte sie, senkte nun doch ihren Blick. Plötzlich kam sie sich so hilflos und klein vor. "Wo warst du denn?", wollte er wissen. Alex schüttelte nur den Kopf, wandte sich um und trabte mit den geschulterten Skiern Richtung Hotel. "Alex, jetzt bleib mal stehen...!" Gerrit folgte ihr. Er hielt sie an der Schulter fest, als sie einfach weitergehen wollte. "Was ist denn?". fragte sie genervt. Mitleidig schaute er auf sie herab. "Kannst du dir das nicht denken, Alex? Ich möchte verstehen, warum du nicht mit mir reden möchtest, warum du letzte Nacht nicht zu Hause warst!", erklärte er ihr ernst. "Und was möchtest du Michael sagen?" "Das weiß ich doch noch nicht, Gerrit...!" murmelte sie leise und senkte den Blick. Seine letzte Frage hatte gesessen. Plötzlich fühlte sie sich elend, merkte selbst, dass die vergangene Nacht ein großer Fehler gewesen war. Aber es war nun mal geschehen und konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Auch wenn ich vll. der einzige Kommischreiber bleib...
Kaum sind Alex & Micha zusammen, soll es wieder vorbei sein? Das kannst du doch nicht machen??! Was will Alex Micha erzählen? Ich glaube nicht das er ihr das verzeiht. Das kann ja noch ein schöner Urlaub werden. *seufz*
Danke für das Kommi, hier gibt es wieder einen Teil:
Nachdenklich lehnte sie sich gegen die Hauswand und ließ sich daran herunterrutschen. Ihre Ski, die sie noch in der Hand hielt, rutschten langsam zur Seite. Ehe sie auf dem Boden aufschlagen konnten, hielt Gerrit sie fest, während er Alex nicht aus den Augen ließ. "Alex, was ist los mit dir? Wollen wir auf einen Kaffee gehen?", fragte er besorgt. "Gerrit, ich hab Mist gebaut!", flüsterte sie plötzlich leise. Mit Mühe konnte er sie verstehen. Deshalb lehnte er die Ski gegen die Wand und setzte sich schließlich neben Alex. Vorsichtig legte sie ihren Kopf an seine Schulter. "So schlimm kann es gar nicht sein, Alex, dass du es mir nicht erzählen kannst.", murmelte er, beruhigend streichelte er ihren Kopf. "Doch, das ist es...ich habe alles kaputt gemacht, bevor es überhaupt richtig angefangen hat!", nuschelte sie. Mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten. Einige Male schluckte sie heftig, in der Hoffnung, sich wieder beruhigen zu können. Doch es misslang, die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Gerrit war sichtlich erschüttert über ihren Ausbruch, sodass er im ersten Moment gar nichts sagte. Vorsichtig zog er sie in seine Arme. Hoffte, dass sie sich so wieder etwas beruhigte. Seine Nähe tat ihr gut, bemerkte sie, doch sie fühlte sich noch immer unmöglich. Alex war froh, dass Gerrit nicht darauf drängte, dass sie weiter sprach. Sie würde es gerne, fand jedoch nicht die richtigen Worte, um zu sagen, was sie getan hatte und wie sie sich im Moment fühlte.
"Gerrit, ich habe die...vergangene Nacht mit einem anderen Typen verbracht!", sagte sie plötzlich und schniefte leise vor sich hin. "Du hast was?", fragte Gerrit erstaunt. Er hatte geglaubt, sich verhört zu haben. "Hab gestern Abend beim Nachtskifahren einen Typen kennen gelernt, mit ihm hab ich die Nacht verbracht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre ich jetzt auch noch dort.", gestand sie leise. "Und es war wunderschön!" Beschämt senkte sie wieder den Blick, sie schaffte es einfach nicht, ihm in die Augen zu schauen. "Und...was ist mit Michael?", fragte er vorsichtig nach. Sie zuckte hilflos die Schultern. "Ich weiß es doch nicht, Gerrit...Kannst du dir vorstellen, wie ich mich jetzt fühle? Michael und ich sind erst seit zwei Tagen zusammen, und jetzt das...!", entgegnete Alex. Wieder begann sie zu weinen, verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen, um die Tränen zu verbergen. "Klar kann ich dich verstehen, Alex...! War das denn nur diese eine Nacht, oder kannst du dir mehr mit diesem Mann vorstellen?" "Ich hoffe, es bleibt bei dieser einen Nacht, Gerrit, ich war leider so dumm, dass ich ihm meine Nummer gegeben habe.", gab sie zu. "Und leider habe ich nicht daran gedacht, zu verhüten, bei Michael nicht und bei Jan auch nicht!" "Und wie soll das ganze jetzt weitergehen, wenn ich mal so fragen darf!?" "Das weiß ich doch nicht, Gerrit. Ich schaffe es unmöglich, ihm heute wieder unter die Augen zu treten.", gestand Alex. "Kannst du mir vielleicht sagen, was in mich gefahren ist, dass ich solchen Mist mache?" "Ich habe keine Ahnung, Alex...! Liebst du Michael denn?" "Gestern hätte ich dir noch mit "Ja" geantwortet, ohne nachzudenken, heute weiß ich es nicht mehr, Gerrit.", flüsterte sie. "Das solltest du raus finden, Alex, so schnell wie möglich...für Michael ist das mit euch nämlich kein Urlaubsflirt mehr!" "Ich weiß es, Gerrit, ich weiß es.", bekannte sie kleinlaut. "Bis gestern hätte ich schwören können, dass es was Dauerhaftes ist zwischen Michael und mir, heute weiß ich es nicht mehr." "Wie gesagt, Alex. Du musst das herausfinden!" Langsam nickte sie, aber das wusste sie auch selbst. Aber um herauszufinden, wie es um die Gefühle zu Michael stand, musste sie sich erst damit auseinander setzen. "Komm, lass uns erstmal in die Ferienwohnung gehen. Michael macht sich echt Sorgen...!" "Ich möchte noch nicht...!", murmelte sie und versteifte sich, als Gerrit sie mit sich hochziehen wollte.
"Alex, du kannst dich nicht ewig davor drücken...er hat wirklich Angst um dich und schon überlegt, ob er nicht die hiesige Polizei verständigt!" Überrascht schaute sie zu ihm auf. "Ehrlich?", fragte sie ziemlich verblüfft. Gerrit nickte ernst. Seufzend erhob sich Alex endlich. Sie hielt es doch für besser zu tun, was er wollte. Langsam folgte sie ihm zu ihrem Hotel. Ehe sie es betraten, blieb Gerrit abrupt stehen, sah ihr in die Augen und fragte: "Warum hast du das eigentlich gemacht? Das ist doch gar nicht deine Art!" "Ich war so verdammt sauer gestern...erst fragt meine Mutter Dinge, die sie nichts angehen und dann...blockt Michael auch noch ab, als ich ihm näher kommen will...!" Entgeistert starrte Gerrit auf sie herab, schwieg eine Weile, ehe er sich endlich erkundigte: "Und das rechtfertigt einen Seitensprung?" "Du hast ja Recht Gerrit, ich weiß ja, dass es falsch war...aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen...!" "Immerhin siehst du ein, dass du einen Fehler gemacht hast, Alexandra Rietz! Das ist schon etwas wert, aber mach dir darüber Gedanken, wie du dich in der nächsten Zeit Michael gegenüber verhalten wirst." bat Gerrit. Alex nickte. Schließlich gingen sie in das Hotel.
Sehr langsam näherte sie sich ihrer kleinen Wohnung, die für eine Woche ihr Zuhause war. Eigentlich hatte sie absolut keine Lust, Michael gegenüber zu treten, hatte sie ihn doch verraten. Unsicher schloss sie die Tür auf und trat rein. Sofort standen Michael und Anette vor ihr und sahen erleichtert in ihr Gesicht.
"Alex, endlich...!", hörte sie Michael leise rufen und fand sich im nächsten Augenblick in seinen Armen wieder. "Wo warst du denn?", fragte er, ohne auf ihre Antwort zu warten. Sie befreite sich aus seinen Armen und verschwand einfach in ihrem Schlafzimmer. Sie wollte einfach alleine sein und hoffte, dass ihr Michael nicht folgen würde. Doch da hatte sie sich geirrt. Keine Sekunde später stand er hinter ihr. "Alex, was ist denn passiert...rede doch mit mir...bitte...!" Seine Stimme klang flehentlich. Aus diesem Grund wandte sie sich um und starrte ihn lange schweigend an. "Hat dir jemand etwas getan?" wollte er wissen. Besorgt sah er ihr in die Augen. Sie schüttelte langsam den Kopf und überlegte krampfhaft, wie sie ihn wieder loswerden könnte. "Mensch Alex, jetzt sag doch bitte was...!" "Michael, mir geht es gut, und mir ist nichts passiert!", sagte sie endlich leise. Erschrocken merkte sie, dass er langsam auf sie zukam. "Was denn dann? Kleines, wo warst du...ich habe mir Sorgen gemacht, die ganze Nacht nicht geschlafen, ich habe dich die ganze Zeit gesucht...!" Sie biss sich leicht auf ihre Lippen, konnte sie ihm doch nicht sagen, wo sie gewesen war. Zu sehr würde sie ihn damit verletzen.
"Ich...war spazieren!", erklärte sie schnell. "Die ganze Nacht? Und noch dazu mit den Skiern hier?", fragte Michael fassungslos. Behutsam schob er seine Finger unter ihr Kinn und hob mit sanfter Gewalt ihren Kopf. "Verkaufe mich bitte nicht für blöd, Alex! Wenn du das getan hättest, hätte ich dich vermutlich gefunden." "Ich...hab mich halt...verlaufen...und erst vorhin zurück gefunden...!" Enttäuscht ließ er von ihr und verschwand aus dem Raum, dessen Decke ihm auf den Kopf zu stürzen drohte, würde er länger darin bleiben. Er merkte sehr wohl, dass sie ihn belog, und es schmerzte ihn unheimlich. Seufzend verließ er das Appartement, er wollte einfach alleine sein und deshalb einige Zeit im Ort spazieren gehen.
Alex ließ sich weinend auf das Bett fallen. Lautlos schluchzte sie vor sich hin, nahm nichts mehr um sich wahr, wollte es auch gar nicht. Sie merkte nicht einmal dass Michael wieder kam, sich umzog und sich dann in sein Bett legte. Mit dem Rücken zu ihr. Lange konnte er nicht einschlafen, hörte sie weinen. Doch er wollte sie an diesem Abend nicht trösten, noch immer war er gekränkt, weil sie ihn belogen hatte.
"Michael...schläfst du?", fragte sie irgendwann leise. Er brummte nur, um sie auf sich aufmerksam zu machen, doch er hielt es nicht für notwendig, sich ihr zuzuwenden. Vorsichtig strich sie über seinen Rücken. Aber er reagierte noch immer nicht. Schließlich hörte sie wieder auf und verließ das Bett, um aus dem Raum zu gehen.
Sie konnte es nicht ertragen, von ihm mit Verachtung gestraft zu werden, obwohl sie wusste, dass er Recht hatte. Weinend legte sie sich auf das Sofa. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Gerrit im Dunkel des kleinen Wohnzimmers saß. Lange verhielt er sich ruhig, wollte ihr nicht sagen, dass er auf einem der Sessel saß, die im Raum herum standen. "Hast du es ihm gesagt?", fragte er plötzlich mit sanfter Stimme, um sie nicht zu erschrecken. Erschrocken fuhr sie auf, suchte ihn in der Dunkelheit und konnte ihn nur schemenhaft rechts von sich erkennen. Einige Sekunden dachte sie über seine Frage nach. "Nein, habe ich nicht...ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht und habe ihn angelogen.", gestand sie kleinlaut. "Und jetzt ist er sauer und enttäuscht...!", stellte Gerrit fest. "Natürlich...er redet nicht mehr mit mir!", bemerkte sie traurig, obwohl sie selbst wusste, dass sie schuld an seinem Schweigen war.
"Das wird er die nächsten Tage sicherlich weiterhin so tun, Alex...!" "Ich weiß, Gerrit, aber was soll ich denn machen?" Gerrit lachte lustlos auf. "Du machst mir echt Spaß, Alex. Ich verstehe noch immer deinen Beweggrund nicht ganz, warum du ihn betrogen hast, aber steh zu deinem Fehler, Herrgott nochmal!", meinte er endlich. "Ja, toll, soll ich hingehen und sagen: Micha, ich hab dich betrogen, aber mach dir nichts daraus, das mit uns wird schon wieder...! Oder wie stellst du dir das ganze vor?" Ihre Stimme wurde lauter als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Erschrocken schaute sie dorthin, wo sie im Dunkel die Zimmertür vermutete.
"Komm, wir gehen noch eine Weile spazieren!", erklärte Gerrit. Aus großen Augen starrte sie ihn an. "Jetzt noch?", fragte sie erstaunt. "Ich hab doch nur einen Jogginganzug an." "Willst du denn, dass Michael das hier mitbekommt? Das könnte nämlich durchaus möglich sein, nach deiner Lautstärke gerade...!" "Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht können wir uns noch in den Eingangsbereich des Hotels setzen, wo ich nicht so auffalle.", schlug sie vor und schwieg schließlich betroffen. "Meinetwegen auch das, Alex...!" Während des Gespräches hatte er sich erhoben und wartete bereits an der Türe auf sie. Alex folgte ihm und kurze Zeit später saßen sie im Empfangsbereich des Hotels. Sie wagte nicht, Gerrit in die Augen zu schauen. Starr richtete sie ihre Augen auf den Boden, nur um seinen Blick entgehen zu können.
"Ach du Scheibenkleister...!", murmelte Alex plötzlich. Da sie einen kalten Luftzug bemerkt hatte, wollte sie auf den Grund gehen, wodurch er verursacht worden war und entdeckte dabei Jan. "Was ist denn los?", wollte Gerrit neugierig wissen. Noch hatte er den späten Besucher nicht entdeckt. "Lass uns schnell wieder in die Wohnung gehen!", bat Alex nervös. Gerrit hielt sie an der Hand zurück. "Du bleibst hier, wir wollen das jetzt klären, ohne dass Michael es mitbekommt. Von deiner Mutter wollen wir gar nicht reden.", erklärte er ernst. "Gerrit...da ist Jan...!", flüsterte sie leise. "Jan?!" Erstaunt schaute er ihr in die Augen und folgte ihnen schließlich, als sie durch den Raum wanderten. An einem blonden jungen Mann blieb sein Blick haften. "Das ist der Typ von letzter Nacht?", wollte er wissen. Unbehaglich nickte sie. "Ja...!", hauchte sie. Gerrit sah dem Mann eine Weile zu. "Der sucht nach jemanden!", stellte er schließlich fest. Alex nickte langsam. "Natürlich...! Er wollte mich doch wieder sehen...!", murmelte sie und wirkte verstört. Gerrit grinste. "Wirst einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben!" Sie sah ihren Kollegen von der Seite an, wusste nicht wirklich, was sie antworten sollte. Ihr Blick schweifte zu Jan ab. "Im Bett ist er der pure Wahnsinn!", hörte sie eine Stimme sagen, die sich als ihre herausstellte. Erschrocken schaute sie Gerrit in die Augen und hielt kurz den Atem an. Aus großen Augen starrte er sie an, wusste nicht wirklich, ob er sich verhört hatte. "Und Michael?", fragte er nach. "Der auch...!", murmelte sie leise. Doch ganz war sie davon nicht überzeugt. Rasch blickte sie zu Gerrit auf, um auf seinem Gesicht herauszufinden, ob er ihre Unsicherheit mitbekommen hatte. "Bist du dir da sicher, Alex?", fragte er nach. Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß es doch auch nicht, Gerrit. Lass mich einfach in Ruhe.", verlangte sie energisch und erhob sich, um zum Aufzug zu gehen. Dabei vergaß sie alle Vorsicht.
"Hallo, schöne Frau.", grinste Jan, der ihr gefolgt war und nun neben ihr am Fahrstuhl stand. "Jan? Was machst du denn hier?", fragte sie entsetzt. Mehr brachte sie im Moment nicht heraus. "Ich hab dich gesucht...!", erklärte er. Seine Augen hielten ihre gefangen, sie schaffte es aus diesem Grund nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Jan lächelte leicht und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er schien genau zu wissen, was er in ihr auslöste und schien mit dem festen Entschluss in das Hotel gekommen zu sein, ihre Beziehung zu vertiefen. Alex wurde nervöser, als sie es ohnehin schon war. "Gehen wir auf dein Zimmer?" fragte er leise. Sie schüttelte energisch den Kopf, schwieg aber weiterhin, da sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Insgeheim hoffte sie, dass Gerrit auftauchen würde. "Warum?", wollte Jan enttäuscht wissen.
"Liebling, so warte doch auf mich...!", hörte sie Gerrit rufen. "Deswegen...!", murmelte sie. Jans Gesicht wurde zur Maske, und Alex wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie war sichtlich erleichtert, dass Gerrit endlich neben ihr stand. Etwas an Jans Gesichtsausdruck jagte ihr jedoch Angst ein. Wortlos verschwand er aber. Alex sah ihm nachdenklich nach. Was mochte da noch auf sie zukommen. Nach dem Blick in Jans Augen wurde ihr bewusst, welch großen Unsinn sie eigentlich verzapft hatte, als sie mit ihm in sein Hotel gegangen war. "Das Ganze sah jetzt aber schon nach großer Verliebtheit aus, Alex!", bemerkte Gerrit leise. "Ich weiß.", murmelte sie beklommen. "Ich weiß. Je länger ich über dieses Thema nachdenke, umso sicherer bin ich mir, dass es bei mir nur die Enttäuschung war, dass ich Michael nicht ins Bett bekommen hab!" "Ach Alex, und deswegen gehst du mit einem Anderen ins Bett? Das passt eigentlich gar nicht zu dir!" stellte Gerrit erneut fest. Zerknirscht nickte sie und starrte auf ihre Schuhspitzen. "Ich weiß. Es ist sonst auch nicht meine Art.", gab sie unumwunden zu. "Und ausgerechnet mit Micha machst du so was...dem Mann, der dich wirklich über alles liebt!", nuschelte er leise. Als sie Gerrits Worte hörte, hob sie doch ihren Blick und schaute ihn fragend an. "Woher weißt du das denn, Gerrit?", erkundigte sie sich überrascht. "Wir waren doch neulich noch auf einen Kaffee...da hat er mir erzählt, dass ihr zusammen seid und auf meine Frage, ob das für ihn was Festes ist oder nur ein Urlaubsflirt hat er mir seine ziemlich heftigen Gefühle für dich erzählt...!" Freudlos lachte Alex auf, wich aber seinem Blick nicht aus. "Und ausgerechnet wegen eines gekränkten Stolzes mache ich dann alles kaputt. Komm, lass uns hinauffahren, Gerrit. Ich werde doch müde.", bemerkte sie. Einerseits sagte sie die Wahrheit, auf der anderen wollte sie dieses für sie unangenehme Thema nicht mehr weiter diskutieren. "Denk einfach mal darüber nach, Alex...!", bat Gerrit, während er in den Fahrstuhl stieg. Alex nickte nur und folgte ihm. In der Ferienwohnung verschwanden beide in ihren Schlafzimmern.
Sie versuchte so leise wie möglich, sich zu entkleiden und ins Bett zu legen, ohne Michael zu wecken, ohne zu ahnen, dass er wach war. "Wo warst du denn?", hörte sie ihn fragen. "Mit Gerrit unten...!", erzählte sie ziemlich einsilbig. Eigentlich hatte sie absolut keine Lust, ihm von ihrer Abendunterhaltung zu erzählen. Michael seufzte sehr leise und legte sich wieder zurück, er hatte sich aufgestützt, während er mit Alex sprach. "Du glaubst mir nicht, nicht wahr?", wollte sie enttäuscht wissen. Aber warum war sie es überhaupt, fragte sie sich, schließlich hatte er mehr Grund, es zu sein. "Wie soll ich dir glauben, Alex, du hast mich vorhin angelogen...und das vom allerfeinsten. Du hast mir ins Gesicht gelogen und auch noch gedacht, ich glaube dir...!", murmelte er. Alex hielt erschrocken die Luft an. Er hatte es also doch gemerkt, dachte sie, was mach ich denn jetzt? "Jetzt guck nicht so, ich bin nicht blöd...Mittlerweile kenne ich dich gut genug, um zu wissen, wann du mich anlügst...!" Das Licht ihrer Nachttischlampe schien auf sein Gesicht, es wirkte ausgesprochen traurig. Mit ihrer Lüge hatte sie ihn zutiefst verletzt, vermutlich sogar mehr, als wenn sie mit der Wahrheit herausgerückt wäre, auch wenn sie nicht so einfach zu verstehen wäre. "Sagst du mir jetzt endlich mal, wo du letzte Nacht wirklich warst?", bat er. "Genau das wollte ich nicht tun, Michael...!", murmelte sie und konnte ihm nicht in die Augen sehen. "Und warum? Warum tust du mir so weh und lügst mich an?", fragte er, etwas sauer geworden. Alex merkte sehr wohl, dass er beleidigt war und sie ihm die Wahrheit sagen sollte, aber etwas in seinem Blick hielt sie davon ab. "Ja, okay, rede halt nicht mehr mit mir...!" Eingeschnappt drehte er ihr wieder den Rücken zu und zog sich die Decke über den Kopf. "Im Moment ist es besser so, glaub mir.", nuschelte sie, löschte endlich das Licht, rollte sich unter ihrer Decke zusammen und konnte lange nicht einschlafen, da ihr hunderte Gedanken durch den Kopf gingen.
Auch Michael konnte nicht einschlafen. Es tat einfach weh, dass sie ihn so sehr angelogen hatte. Das hatte sie in den ganzen fünf Jahren nicht getan, in denen sie sich kannten. Er konnte einfach nicht verstehen, dass sie es nach all der Zeit tat. Auch als es schon langsam wieder hell wurde, hatten beide noch kein Auge zugetan.
Alex lauschte, versuchte herauszufinden, ob er noch schlief. Doch es war in der ganzen Wohnung noch sehr ruhig. Erst als sie die Tür des Nebenzimmers hörte, als sie geschlossen wurde, entschloss sie sich, ebenfalls aufzustehen. Michael bewegte sich nicht, blieb liegen wie er gerade war, da er einfach keine Lust hatte, mit ihr zu reden. Erst als er das Zuklappen der Tür vernahm, kam Leben in ihn. Langsam setzte er sich auf und stellte seine Füße neben das Bett. Er schlurfte zum Schrank, um sich Kleidung für den Tag heraus zu suchen. Im Grunde genommen hatte er große Lust, einfach nur im Bett zu bleiben, den Tag zu verschlafen und keinen um sich zu haben. Doch das konnte er nicht machen. Er war hier im Urlaub, wollte eigentlich einfach nur Spaß haben. Langsam zog er sich an und verließ dann sein Schlafzimmer.
Anette richtete gerade das Frühstück her, Alex lehnte einfach nur an einem der Küchenkästchen und schaute ihrer Mutter mit wenig Begeisterung zu. "Alex, was ist los mit dir?", wollte Anette wissen. "Michael und ich hatten Streit!", erwiderte Alex nur, da sie ihn sehr wohl gesehen hatte, als er den Raum betreten hatte. "Aus welchem Grund?", fragte ihre Mutter weiter. Alex seufzte kurz auf, warum musste Anette auch so neugierig sein?! "Weil ich nicht ehrlich war...!", murmelte sie und hoffte, dass er ihnen nicht zuhörte. Doch da hatte sie sich geirrt. Er stand noch immer am selben Fleck und hörte ihnen aufmerksam zu. "Alex...wie meinst du das jetzt? Hattest du etwas mit einem anderen Mann?", murmelte Anette erschrocken. Entsetzt starrte Alex auf ihre Mutter, ihr Blick wechselte zu Michael. Warum musste Anette auch so viele Fragen stellen und dabei auch noch der Wahrheit so nahe kommen? Anstatt zu antworten stieß Alex sich von dem Kästchen ab und verschwand einfach aus dem Raum, die Tür hinter sich zuwerfend.
Michael rannte hinter ihr her, holte sie beim Treppenhaus ein. "Hat deine Mutter Recht?", donnerte er, riss sie am Arm zurück und schaute auf sie herab. Mit Entsetzen nahm er ihren ängstlichen Blick wahr. "Lass mich los, du tust mir weh!", bat sie leise und versuchte, sich zu befreien. "Erst, wenn ich weiß, ob deine Mutter Recht hat...und wehe du lügst mich noch einmal an." Der Ausdruck in seinen Augen jagte ihr Angst ein, so hatte sie ihn noch nie erlebt. Mit Entsetzten stellte sie fest, dass sie ihn im Augenblick nicht einschätzen konnte und wollte ihm aus diesem Grund nicht antworten. "Jetzt sag es endlich!" schrie er sie an. "Lass mich los, du tust mir weh, verdammt noch einmal!", schrie Alex zurück. Im Moment konnte sie nicht anders, auch wenn sie im Hintergrund einige Türen öffneten und sich wütend wieder schlossen. Wie wild zog sie an ihrem Arm, doch sein Griff verstärkte sich.
"Sag mir endlich die Wahrheit, Alexandra Rietz!" Seine Stimme klang ziemlich fordernd, und sie konnte ihn noch immer nicht einschätzen. Obwohl sein Gesicht wie aus Stein gemeißelt schien, sein Blick wurde immer flehender. "Bitte, Alex, ich möchte doch wissen, woran ich bin...", murmelte er, seufzte laut auf. "Michael, bitte, lass mir ein bisschen Zeit, um selbst damit zurecht zu kommen." bat sie leise. Er schüttelte nur den Kopf, ließ sie nicht aus den Augen. "Nein, Alex. Ich möchte es wissen...!", gestand er. "Ich möchte es aber nicht sagen...!" Michael war sichtlich enttäuscht, ließ sie los und wandte sich ab, um wieder in ihre Ferienwohnung zurückzugehen. Nach wenigen Schritten blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. "Und ich habe geglaubt, aus uns wird noch mal etwas. Ich halte es für besser, wenn wir unsere Beziehung nur auf das Freundschaftliche beschränken.", sagte er nur und verschwand endgültig. Alex lehnte sich gegen die Wand, ließ sich daran herunter rutschen und fing an zu weinen. Wie oft hatte sie das in den letzten Stunden getan? Und warum musste Anette auch ausgerechnet mit diesem Thema anfangen? All diese Fragen stürmten auf sie ein, und sie wusste darauf keine Antworten.
Michael verschwand Türen knallend wieder in seinem Schlafzimmer, ohne auf Frau Rietz zu achten, die ihm eine Tasse Kaffee entgegen hielt. Verwundert schaute sie ihm nach und wusste nicht, warum er so rasch verschwunden war. Doch er wollte einfach nur alleine sein. Immer mehr glaubte er an das, was Alex´ Mutter vermutete. Und auch ihre Reaktion ließ darauf schließen. Warum, um alles in der Welt, sagte sie ihm nicht einfach die Wahrheit, fragte er sich. Die ersten Tage ihres Urlaubs waren doch so schön gewesen, stellte Michael fest. Er war so aufgewühlt, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Ruhelos lief er im Raum umher, nahm nichts um sich wahr. Erst als sich eine Türe schloss und jemand ihn auf die Schulter klopfte, zuckte er zusammen und drehte sich um. Verwirrt schaute er Gerrit in die Augen. "Was ist los?", wollte Gerrit wissen. Freudlos lachte Michael auf. "Wenn ich das wüsste, Junge. Irgendetwas stimmt mit uns nicht mehr, unsere Beziehung geht den Bach runter, ehe sie richtig begonnen hat. Und ich hab keinen Plan, warum das so ist!", stellte er fest. Langsam ließ er sich aufs Bett sinken, stützte seine Ellbogen auf den Oberschenkeln auf und legte seufzend seinen Kopf auf seine Handflächen. Gerrit setzte sich neben ihn und legte seine Hand auf Michaels Schulter. Vorerst wusste er nicht, was er darauf sagen sollte. Sein Freund und Kollege tat Gerrit einfach nur Leid. "Ich liebe sie doch so!", murmelte Michael leise. Gerrit merkte, wie ernst er das meinte. "Weiß sie es?", wollte er wissen. Er zuckte mit den Schultern. "Ich habe ihr schon mal gesagt, dass mir das mit uns sehr wichtig ist!" "Wie hat sie darauf reagiert?", erkundigte sich Gerrit neugierig. Nachdenklich schaute Michael ihn an. "Ich habe bisher den Eindruck gehabt, dass sie meine Gefühle erwidert, ihr an mir etwas liegt. Im Moment scheint alles nicht mehr so wichtig zu sein, für sie jedenfalls. Etwas steht zwischen uns.", bemerkte Michael, er wirkte auf Gerrit unheimlich traurig und niedergeschlagen. "Komm, wir gehen heute Abend auf ein Bier. Einverstanden?" fragte Gerrit. Michael schüttelte nur den Kopf, sagte einen kurzen Augenblick nichts. "Ich glaube, es ist besser, wenn ich fahre, bevor ich an der Sache zerbreche.", murmelte er endlich und ließ sich auf das Bett zurückfallen, um gedankenverloren zur Decke zu starren. "Michael,...dass ist doch auch dein Urlaub...genieße die letzten Tage so gut es geht, ignoriere Alex einfach, oder tu irgendwas anderes, aber fahr nicht, bitte...!" Michael schüttelte den Kopf. "Nein, Gerrit, ich werde es doch tun, ich schaffe es nicht, sie nicht zu beachten, mir liegt zu viel an ihr. Außerdem möchte ich euch den Urlaub nicht verderben, weil ich schlecht drauf bin. Fahr mich einfach nach Salzburg, von dort werde ich mit dem Zug schon nach München kommen.", meinte er. Noch immer starrte er nach oben, wollte Gerrit einfach nicht ansehen, seine Reaktion auf seine Bitte nicht wissen. "Na gut,...wenn du das möchtest, fahre ich dich...!", nuschelte Gerrit, ein bisschen traurig geworden. Seine Antwort kam sehr zaghaft, da er es noch immer nicht richtig fand, was Michael tat. "Pack deine Sachen und dann sag Bescheid, wenn du soweit bist!", meinte Gerrit, ehe er das Zimmer verließ. Er wartete Michaels Antwort erst gar nicht mehr ab.
Eine Weile lag Michael noch nachdenklich auf dem Bett, ehe er sich daran machte, seine Sachen in die Tasche zu packen. Lange brauchte er nicht dazu. Achtlos warf er die wenigen Dinge in seine Reisetasche. "Was machst du da?", hörte er eine bekannte Stimme leise fragen. Erschrocken fuhr er herum und starrte in zwei rehbraune Augen, die ihn so unendlich traurig ansahen. "Ich packe, da ich nicht mehr vorhabe, weiter Urlaub zu machen.", erklärte er kühl und widmete sich wieder seiner Arbeit, ohne auf Alex zu achten. "Bitte...bleib hier!", bat sie. Ihre Stimme wurde flehend, doch Michael ließ sich nicht beirren, er packte weiter. "Kannst du mir sagen, warum ich das tun sollte?", erkundigte er sich währenddessen. „Weil ich wohl den größeren Grund hätte zu gehen.“, bemerkte Alex, in die Augen schauen konnte sie ihm dabei nicht. Michael fuhr herum und schaute ihr kurz in die Augen. "Ach, hast du den? Dann erkläre ihn mir bitte.", forderte er sie auf. "Michael, ich habe dir schon mal gesagt, dass ich das nicht möchte...akzeptiere es bitte einfach!" "Siehst du, das ist der Grund warum ich nicht mehr hier bleiben möchte, Alex. Kaum hat unsere Beziehung begonnen, taucht eine Lüge auf, die uns das Leben schwer macht, uns beiden. Ich habe keine Lust, darauf aufzubauen, Alex.", erwiderte Michael ernst. "Du hast ein paar Tage Zeit, dir zu überlegen, ob du mir die Wahrheit sagst!" "Michael...ich kann das nicht!", murmelte sie leise und setzte sich auf das Bett. "Na, dann...!", nuschelte er nur, schnappte sich die Reisetasche und verließ den Raum. Alex sah ihm traurig nach, konnte sich jedoch nicht dazu entschließen, ihm zu folgen. So bekam sie nicht mit, dass Gerrit mit Michael das Hotel verließ, um nach Salzburg zu fahren.
Michael sah während der Fahrt schweigend im Auto und sah aus dem Fenster. "Weißt du eigentlich, was mit ihr los ist?", fragte er plötzlich. "Ich? Wieso?" Nun schaute Michael doch zu Gerrit. "Es könnte ja sein, immerhin habt ihr gestern Abend eine ganze Weile miteinander geredet.", stellte Michael fest. "Nein, nein, sie hat mir doch auch nichts gesagt...!" Ungehalten brummte Michael etwas unverständliches vor sich hin, es klang ziemlich verärgert. "Jetzt verarsche mich nicht auch noch. Darauf hab ich echt keine Lust!", knurrte er endlich. "Michael, das tue ich nicht, aber ich denke, das solltet ihr untereinander klären...!" "Das weiß ich doch selbst auch, Gerrit. Aber sie ist nicht bereit, mir zu sagen, warum sie die ganze Nacht verschwunden und erst im Laufe des Nachmittags hier aufgetaucht ist. Mir erklärt sie nur, dass sie spazieren war und sich verlaufen hat. Gerrit, ich hab echt keinen Bock drauf, eine Beziehung auf dieser Lüge aufzubauen, denn dass sie mich anlügt, war mir sonnenklar.", erwiderte Michael in einem Ton, der Gerrit ziemlich erschreckte. "Ich kann dich ja verstehen, Michael, aber ich sitze sozusagen zwischen zwei Stühlen. Du bist mein bester Freund, Alex meine beste Freundin...!" Nachdenklich schwieg Michael, ließ seine Worte nachklingen. "Ich weiß, Gerrit, ich weiß...! Es ist okay, wenn du nichts erzählst. Wer weiß, ob ich dir geglaubt hätte.", erwiderte er endlich. "Michael, jetzt sei nicht sauer auf mich, bitte!", bat Gerrit. "Ich werde es versuchen, ich weiß nur nicht, ob es mir ganz gelingen wird.", murmelte Michael nach wenigen Sekunden und starrte wieder aus dem Seitenfenster. Gerrit seufzte leise und parkte schließlich auf einem freien Platz in der Nähe des Bahnhofes in Salzburg ein. Langsam kroch er ebenfalls aus dem Auto, doch er kam gar nicht mehr dazu, seinem Freund zu helfen, seine Reisetasche aus dem Kofferraum zu heben, Michael war wesentlich rascher gewesen als er selbst. "Michael, denk einfach über die Sache nach und ich rede noch einmal mit Alex, wenn du möchtest...ich bin mir sicher, dass sie dich auch mehr mag, als nur als besten Freund!" Michael seufzte kurz auf. "Davon bin ich vor ein paar Tagen sogar ausgegangen, Gerrit.", gestand er leise und lächelte versonnen vor sich hin, als er an die Zeit dachte, die sie alleine miteinander verbracht hatten. "Du weißt genau, dass Alex nicht die Frau ist, die die Männer reihenweise veräppelt. Und das weißt du auch, Michael...!" "Das Gefühl habe ich im Moment aber schon, Gerrit. Als ihre Mutter sie auf einen anderen Mann angesprochen hat, war sie so entsetzt darüber, dass sie aus dem Zimmer gelaufen ist.", erzählte Michael plötzlich."Ja, aber wenn es so wäre, dann bereut sie es garantiert schon zutiefst.""Das kann sein, aber ich hätte gerne die Wahrheit gehört, Gerrit, kannst du das verstehen? Wie soll ich denn etwas mit ihr aufbauen, wenn sie nicht ehrlich ist?" erkundigte sich Michael. Wenn er ehrlich zu sich war, wollte er eine Antwort erst gar nicht hören, also wandte er sich ab und ging mit seinem Gepäck zum Eingang des Bahnhofes. Gerrit folgte ihm. Er wollte ihn nicht ohne eine Verabschiedung fahren lassen. Doch Michael schien ihn völlig vergessen zu haben, er verschwand nach dem Kartenkauf einfach auf den Bahnsteig.
"Michael? Ich bin auch noch da, oder beachtest du mich jetzt auch nicht mehr?" Irritiert schaute Michael hoch, endlich schüttelte er leicht den Kopf. "Nein, natürlich nicht, entschuldige...!", erwiderte er und verzog die Lippen zu einem entschuldigenden Lächeln. "Setz dich einfach, mein Zug nach München kommt zufällig in einer halben Stunde." "Was ist los mit dir? Nimmt dich die ganze Sache mit Alex so mit oder noch etwas anderes?" Fragend schaute Gerrit zu Michael hinüber. "Mir geht einfach nicht aus dem Kopf, dass sie mich einfach mit einer Lüge abgespeist hat, ohne über die Folgen nachzudenken.", murmelte Michael. "Ich war so unheimlich glücklich, als sie in meinen Armen lag, Gerrit, ich hätte mir sogar was Festes vorstellen können...!" Gerrit nickte. "Das glaube ich dir gerne...es wird sich sicher aufklären, da bin ich mir sicher, aber euch wird der Abstand erstmal gut tun!" Zweifelnd schaute Michael ihn von der Seite her an. "Meinst du...?", fragte er. Gerrit nickte. "Ja, Michael, das meine ich...Sie liebt dich." "Ach, tatsächlich?! Langsam aber sicher glaube ich, dass sie tatsächlich einen anderen hat, sonst würde sie ehrlicher sein, Gerrit! Ihr Verhalten hat mich nicht wirklich davon überzeugt!", regte Michael sich auf. Einige Male atmete er tief ein und aus, um sich wieder zu beruhigen. "Ja, aber ich weiß, dass sie dich liebt!" Darauf sagte Michael lieber nichts mehr. Im Augenblick war er davon nicht sehr überzeugt.
Anette klopfte leise an die Zimmertür. Seit Michael mit Gerrit verschwunden war, war Alex nicht mehr aus dem Schlafzimmer gekommen. "Alex, kann ich hereinkommen?" fragte sie unsicher, als ihre Tochter nicht auf ihr Klopfen reagiert hatte. Doch wieder war nichts zu hören. Anette griff vorsichtig zum Türgriff, der sich jedoch bewegte, ehe Frau Rietz es tun konnte. "Was möchtest du von mir?", fragte Alex leise, als sie die Tür geöffnet hatte. Entsetzt schaute Anette ihrer Tochter in die Augen. "Was ich von dir möchte, Alex? Fragst du das im Ernst? Du setzt dich jetzt einfach zu mir her und frühstückst. Dabei erzählst du mir einfach, was mit dir los ist!", schlug Frau Rietz vor. Alex seufzte leise. Etwas im Ton ihrer Mutter sagte ihr, dass sie besser nicht widersprach und das tat, worum sie gebeten worden war. Doch sie hatte keine Lust, mit einer Unterhaltung zu beginnen. Abwartend setzte sie sich an den kleinen Küchentisch und wartete darauf, dass ihre Mutter das Gespräch beginnen würde. "Was ist los mit dir?" fragte Anette nach einer Weile. Alex senkte den Blick, den sie im Raum umher schweifen hatte lassen. Sie hatte Angst, dass ihre Mutter in ihren Augen erkennen konnte, was los war. "Alex, jetzt rede endlich!" "Das möchte ich eigentlich nicht...Mama. Ich sollte eher mit ihm darüber reden, bevor ich es dir erzähle, aber ich schaffe es einfach nicht.", gestand Alex leise. "Ich kann ihm einfach nicht die Wahrheit sagen!" "Liebst du ihn denn?" Freudlos lachte Alex auf. "Inzwischen weiß ich das auch nicht mehr, Mama.", gestand sie leise. "Ach Alex...!" seufzte Anette. Sie schüttelte leicht den Kopf, wusste einfach nicht, was sie mit ihrer Tochter anfangen sollte. In diesem Zustand kannte sie Alex einfach nicht. "Und ich dachte, du hast endlich den Richtigen gefunden!", murmelte sie enttäuscht. "Bis vorgestern hab ich das auch geglaubt, Mama, aber inzwischen hab ich den größten Unsinn gemacht, den man in einer Beziehung überhaupt machen kann...!", gestand Alex leise, endlich hob sie ihren Kopf und schaute Anette direkt in die Augen. "Also hatte ich vorhin doch recht!?" Beschämt nickte Alex, zuckte mit den Schultern. "Es war eigentlich nur ein One-Night-Stand...aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich ihn betrogen habe, und das schon am Anfang."
"Wie...am Anfang?" Erstaunt und verwirrt zugleich schaute Anette ihrer Tochter an. Mist, dachte Alex und kniff einen Augenblick die Lippen gegeneinander. "Mama, das ist auch so eine Geschichte...!", meinte sie nur, denn darüber wollte sie ihr nichts erzählen. "Was für eine Geschichte, Alex?" "Wenn du ehrlich bist, geht es doch heute gar nicht darum, oder?", erwiderte Alex. "Hast du auch mich angelogen?" "Als Lüge würde ich das nicht unbedingt bezeichnen, Mama. Ich wollte einfach nur dem aus dem Weg gehen, dass du mir bei jedem Besuch die Ohren voll jammerst, dass ich noch immer alleine bin.", bemerkte Alex, schief lächelte sie Anette an. "Alex, was ist im Moment los mit dir, dass du alle Menschen, die dir etwas wert sind beschwindelst? Das hast du noch nie getan!" Hilflos zuckte Alex mit den Schultern. "Ich weiß es doch auch nicht...!", gestand sie leise. Anette seufzte leise. "Mama, ich weiß, dass ich das noch nie getan habe...es tut mir Leid!", murmelte sie leise. Anette zog eine Augenbraue hoch. "Ich verstehe nur nicht, warum du es in den letzten Tagen tust. Was geht nur in den letzten Tagen in dir vor?", erkundigte sie sich verwirrt. "Ich weiß es nicht...!" Sie senkte den Kopf, begann leise zu weinen. Erschrocken schaute Frau Rietz ihre Tochter an, wusste nicht, was sie sagen sollte. Wann war es das letzte Mal gewesen, dass sie ein solches Gespräch überhaupt geführt hatten? Sanft legte sie Alex einen Arm um die Schultern. Mehr fiel ihr im Moment auch gar nicht ein. Es hatte Zeiten gegeben, da war Alex mit solchen Gesten schon zufrieden gewesen, da waren ihr wenige Worte schon zu viel gewesen. Und auch diesmal war es so. Sie war einfach froh, nicht mehr reden zu müssen.
Alex´ Handy läutete. Sie fischte es aus der Hosentasche und blickte kurz auf das Display, worauf nicht zu erkennen war, wer anrief. "Hallo?", meldete sich Alex. Mit gemischten Gefühlen nahm sie das Gespräch entgegen. Sie hasste nichts mehr, als nicht von vornherein zu wissen, mit wem sie es zu tun hatte. "Hallo, hier ist Jan!" Erschrocken hielt sie den Atem an. Was, um alles in der Welt, sollte sie jetzt tun, fragte sie sich entsetzt, warf ihrer Mutter einen raschen Blick zu und bemerkte die Aufmerksam, mit der sie das Telefonat verfolgte. "Hallo...!", sagte Alex aus diesem Grunde nur. "Sag mal, sehen wir uns nochmal?", wollte er wissen. Fieberhaft überlegte Alex, was sie darauf sagen sollte. "Wart mal kurz...!", meinte sie rasch und erhob sich, um den Raum zu verlassen. Ungeduldig wartete Jan am anderen Ende der Leitung auf eine Antwort. Endlich hörte er ihre Stimme wieder. "Da bin ich wieder, Jan. Es gibt Leute, die nicht unbedingt wissen müssen, mit wem ich telefoniere.", erklärte Alex unaufgefordert ihr langes Schweigen. "Also? Was ist nun? Hast du heute Abend Zeit?" Ohne wirklich lange zu überlegen, antwortete sie: "Natürlich hab ich das! Ich hab nämlich keine Lust, den ganzen Abend mit meiner Mutter zu verbringen." Alex kicherte leise vor sich hin, als sie daran dachte, was Anette wohl sagen würde, dass sie wieder mit Jan den Abend und wahrscheinlich sogar die ganze Nacht verbrachte. "Okay, treffen wir uns um sieben bei mir im Hotel?" "Natürlich, ich freue mich schon!", gestand Alex, und das war nicht einmal gelogen. Vergessen waren die Probleme mit Michael und ihrer Mutter. "Gut, bis heute Abend dann...!" "Ja, bis heute Abend...!", wisperte sie, irgendwie hatte sie doch Angst, von jemanden belauscht zu werden. "Ich vermiss dich schon...!", hörte sie ihn sagen. Geschmeichelt lächelte sie vor sich hin, sagte vorsichtshalber nichts darauf, war sie sich noch nicht immer nicht im klaren, wen sie mehr vermisste, Jan oder Michael.
Aufgeregt machte sie sich auf den Weg zu seinem Hotel. Erstaunlicherweise hatte sich Anette mit einer sehr seichten Ausrede abspeisen lassen, ehe sich Alex auf den Weg gemacht hatte. Sie konnte jedoch nicht einschätzen, was ihre Mutter Gerrit erzählen würde, wenn er wieder kam. Etwas unsicher klopfte sie an seiner Zimmertür. Rasch öffnete Jan, er schien hinter der Tür auf sie gewartet zu haben. Sanft zog er sie zu sich, grinste auf sie herab. "Hallo...!", murmelte sie und sah in seine Augen. Sein Lächeln verzauberte sie, ließ sie alles um sich herum vergessen. Sanft presste er sie an sich, sein Gesicht näherte sich dem ihren und küsste sie so sanft, dass es ihr den Verstand raubte. Vorsichtig schob sie ihn zum Bett. Den Kuss lösten sie nicht, erst als sie gegen etwas stießen, trennten sie sich. Verwirrt schauten sie sich an und begannen schließlich zu kichern. "Hm, schon angekommen!?", murmelte er leise, ehe er sich vorsichtig aufs Bett fallen ließ und Alex mit sich zog. Anstatt zu antworten kicherte sie nur vor sich hin. Auch Jan lachte leise, sah sie aber mit funkelnden Augen an. Irgendwie ahnte sie, was kommen würde und sie gab sich dem Augenblick hin, genoss einfach seine zärtlichen Hände. Sie vergaß völlig darauf, dass genau das der Auslöser zu Streitigkeiten gewesen war. Im Moment war es ihr auch vollkommen egal. Sie wollte das genießen, was dort passierte, einfach mal abschalten von den vergangenen Tagen. Durch seine Berührungen, seine Zärtlichkeiten, gelang ihr das auch ganz gut. Wieder verbrachten sie einige wundervolle Stunden miteinander. Abermals vergaß sie völlig die Zeit, dachte nicht daran, dass jemand auf sie wartete, sich vielleicht Sorgen machen könnte, und so schlief sie in seinen Armen ein.
Sanft weckte er sie am Morgen. Durch zärtliches Liebkosen ihrer Wangen wachte sie schließlich auf. Das erste, was sie sah, waren seine grünen Augen, und sie lächelte ihm zu. "Guten Morgen!", flüsterte er mit sanfter Stimme. "Guten Morgen.", erwiderte sie seinen Gruß, noch immer lag ein Lächeln auf ihren Lippen. Zärtlich streichelte er wieder über ihre Wange. Sehr langsam näherte er sich ihrem Gesicht und küsste sie ausgesprochen zärtlich. Sie merkte, wie sie wieder begann, diese Berührungen zu genießen. Deshalb ließ sie sich, wie so oft in den letzten Stunden, fallen. Für sie gab es nur mehr Jan und sie selbst. Wieder schliefen sie miteinander, und es war nicht das letzte Mal an diesem Tag...
Erst als es an der Tür klopfte, fuhren sie auseinander und schauten sich entsetzt in die Augen. "Erwartest du jemanden?!", wollte Alex wissen. "Eigentlich nicht...!", antwortete er und stand auf. Rasch zog er sich eine Boxershorts und ein T-Shirt über und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein Mann in seinem Alter, wesentlich größer als er selbst und starrte ihn mit seinen blauen Augen an. "Ich suche jemanden!", erklärte der Besucher ernst. Erstaunt versuchte er ins Zimmer zu schauen, als er den spitzen Schrei einer Frau hörte, deren Stimme er nur zu gut kannte.
"Alex, du kommst jetzt sofort mit!", rief Gerrit zornig. "Was fällt Ihnen ein? Sie können sie doch nicht einfach so mitschleppen, das geht doch nicht!", bemerkte Jan und versuchte Gerrit aufzuhalten. Es gelang ihm nicht, der Besucher drängte sich an ihm vorbei und stand endlich mit zornig funkelnden Augen vor dem Bett. "Gerrit, darf ich mich vielleicht in Ruhe und vor allem ohne dich anziehen? Warte bitte draußen!" Misstrauisch schaute Gerrit auf sie herab und schien zu überlegen. Schließlich schüttelte er den Kopf. "Das werde ich auf keinen Fall tun, Kollegin. Ich habe es gründlich satt, nach dir suchen zu müssen.", antwortete er ernst. "Dann dreh dich wenigstens um!", erwiderte sie sauer. "Natürlich.", brummte er nur, ging zum Fenster und starrte hinaus. Irgendwann fiel ihm ein, dass er telefonieren wollte, und so fischte er sein Handy aus der Hosentasche heraus.
Alex zog sich währenddessen an und warf Jan, der im Türrahmen lehnte und ihr zusah, einen entschuldigenden Blick zu."Wer ist das eigentlich?", fragte er plötzlich interessiert und deutete mit dem Kopf Richtung Fenster. "Das ist ein Kollege, wir fahren öfter gemeinsam in den Urlaub.", erwiderte Alex, auch sie schaute zu Gerrit hinüber, der noch immer telefonierte. "Ach...ich dachte, er ist dein Freund?", wollte er wissen, nachdem er sich an die Situation am Fahrstuhl erinnert hatte. Entschuldigend schüttelte sie den Kopf. "Ist er nicht. Er hat mir nur geholfen, dich wieder aus dem Hotel zu bekommen!", gestand sie leise und errötete. Er seufzte leise. "Na ja, wenigstens weiß ich jetzt Bescheid. Meldest du dich bei mir?", fragte er leise. Nachdenklich schaute sie ihm in die Augen, im Moment wusste Alex nicht, was sie antworten sollte. Ohne es wirklich zu wollen, schweifte ihr Blick zu Gerrit ab. Inzwischen hatte er aufgehört zu telefonieren und starrte sie schweigend an. Etwas in seinem Blick hielt sie davon ab, Jan die Antwort zu geben, die ihr eigentlich auf den Lippen lag. "Bist du fertig? Können wir jetzt endlich gehen?", fauchte Gerrit. Stumm nickte Alex, sie hielt es für besser, nichts mehr zu sagen. "Gut, dann komm endlich...!", meckerte er weiter und verließ das Hotelzimmer. Auf dem Flur wartete er auf sie. Langsam ging sie an Jan vorbei, der noch immer an der Zimmertür stand. Er schob sie wieder zu und zog sie in seine Arme. "Es war schön, Süße, schade, dass unser Urlaub wieder vorbei ist. Melde dich einfach bei mir, wenn du Lust hast!", bat er, ehe er sie zum Abschied küsste. "Ich melde mich bei dir.", versprach sie, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. "Kann dir nur noch nicht sagen, wann das sein wird." Jan nickte, sah ihr noch einmal mit einem Blick in die Augen, der ihr sagte, wie sehr er ihre Nähe genossen hatte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verließ sie endlich das Zimmer. Auf dem Gang davor wartete ein sehr ungeduldiger Gerrit.
"Na, habt ihr euch noch zärtlich verabschiedet? Alex, kannst du mir mal verraten, was das soll?", fing Gerrit sofort an zu toben. Auf Grund seines Zornes hielt sie es für besser, nichts zu antworten. "Alex, ich rede mit dir...was denkst du dir dabei?" Seine Stimme wurde noch lauter. Erschrocken schaute sie zu ihm auf. Einen wütenden Gerrit kannte sie einfach nicht, und so zuckte sie nur hilflos mit den Schultern. "Du tust Michael verdammt weh damit...geht das irgendwann mal in deinen Kopf hinein?" Inzwischen schrie er richtig. "Weißt du was, Gerrit? Wenn du so schreist, rede ich überhaupt nichts mit dir.", brachte sie mit Mühe heraus. "Das solltest du aber, Alex. Ich kann es einfach nicht kapieren, warum du so was machst,...und das ausgerechnet mit Michael!" Sie merkte selbst, dass er immer wütender wurde. "Geht es hier eigentlich immer um Michael?", fragte sie, inzwischen auch etwas ungehalten. "Im Moment schon, ja...weil dir anscheinend vollkommen egal ist, wie es ihm damit geht...!" Beschämt senkte sie den Kopf. "Ist es nicht, Gerrit,...!", murmelte sie. Er glaubte, sich verhört zu haben und blieb stehen, hielt sie am Arm zurück. "Und warum machst du es dann?" "Ich war doch so zornig, weil er einmal abblockte und nichts wollte.", gestand sie leise. In die Augen sehen konnte sie ihm bei diesen Worten nicht. Gerrit blickte sie fassungslos an. "Und da schmeißt du dich dem Erstbesten an den Hals, Alex? Geht´s eigentlich noch?", wunderte er sich, nachdem er sich wieder gefangen hatte. "Aber wehe, Michael oder irgendein anderer Mann hätte das mit dir gemacht, dann wäre er schön abserviert worden!", fuhr er fort. Noch immer hatte sie den Blick gesenkt. Bestätigend nickte sie. "Und ausgerechnet du bist nicht besser, Alex. Wie konnte ich mich so in dir täuschen?" Verwundert schüttelte er über sich selbst den Kopf. "Man, Gerrit ich weiß, aber...mit Jan ist alles so anders...!", murmelte sie unsicher. "Deine Ausrede steht auf sehr schwachen Beinen, du weißt das hoffentlich? Und außerdem...soll das heißen, dass du Michael aus dem Grund fallen lässt, weil mit diesem Jan alles so anders ist?", erkundigte sich Gerrit. Interessiert schaute er auf sie hinab und wartete lange auf eine Antwort. "Ich kann es dir nicht erklären, Gerrit...!" "Tatsächlich?" Seine Stimme war sarkastisch geworden. "Versuche es einfach, Alexandra Rietz. Ich habe nämlich ein Problem damit, Michael zum nächsten Bahnhof zu fahren und von deiner Mutter zu hören, dass du einfach weggegangen bist. Und bis ich dich in diesem Ort gefunden habe. Das war nicht einfach.", bemerkte er. "Meinst du nicht, dass ich alt genug bin, um selber zu entscheiden, was ich tue oder lasse?" "Bisher habe ich das tatsächlich geglaubt, Alex. Seit dieser Woche bin ich mir nicht sicher, ob du das tatsächlich weißt. Ich bin über dein Verhalten schlichtweg entsetzt.", stellte Gerrit fest. "Warum muss ich immer die brave Alex sein? Nur weil ich es bisher immer war?" Gerrit tat diese Bemerkung mit einer wegwerfenden Handbewegung ab und wandte sich einfach ab, um endlich weiter zu gehen. Alex ließ er einfach stehen. Er war so zornig auf sie, dass es ihm egal war, was mit ihr geschah. Alex war hin und her gerissen. Sollte sie ihm folgen oder einfach wieder zurück zu Jan gehen? Nach endlosen Minuten, in denen sie überlegte, entschloss sie sich, Gerrit zu folgen. Wahrscheinlich war es sogar besser, sagte sie sich. Endlich war sie in der Ferienwohnung angekommen. Ohne darauf zu achten, ob jemand da war, verschwand sie in ihrem Schlafzimmer.
Sie schmiss sich einfach aufs Bett, starrte zur Decke und dachte über die vergangenen Tage nach. Das Weiß der Decke begann zu verschwimmen, Tränen traten ihr in die Augen. Verstohlen wischte sie nach Minuten über ihre Wangen, aus Angst, jemand könnte die verräterische Nässe entdecken. "Warum weinst du, Alex?", wollte Gerrit wissen. An seiner Stimme merkte sie, dass er noch immer sauer zu sein schien. Erschrocken setzte sie sich auf, denn sie hatte ihn nicht kommen hören. "Ich hab in den letzten Tagen wohl alles verbockt, nicht wahr?", fragte Alex kaum verständlich. Zwischen den Worten schniefte sie immer wieder kurz auf. "Ja, das kann gut sein...!", erwiderte Gerrit und setzte sich zu ihr aufs Bett. Obwohl er noch immer ein wenig zornig auf seine Kollegin war, versuchte er in einem Gespräch zu klären, warum sie sich so verhalten hatte. Wieder wischte sie sich die Tränen von den Wangen. Wagte kaum, ihn anzusehen. Geduldig wartete er darauf, dass sie sich endlich wieder beruhigte. Er musste noch einige Zeit darauf warten. "Warum bist du überhaupt hier, Gerrit, ich wollte doch alleine sein.", bemerkte sie leise und sah ihm vorsichtig und scheu in die Augen. "Weil ich wissen möchte, was mit dir los ist, Alex...ich mache mir wirklich Sorgen, wenn ich ehrlich bin!" "Das ist doch unnötig, Gerrit, ehrlich. Ich weiß doch, was ich tue!", erklärte Alex fest, doch sie merkte an seinem Gesichtsausdruck, dass er ihr nicht glaubte. "Das habe ich bemerkt. Michael verletzt du, wir beide streiten heute schon den ganzen Nachmittag, nur deine Mutter lässt du in Ruhe.", erwiderte Gerrit. "Und dann weißt du, was du tust, Alex...!" Ungläubig schüttelte er den Kopf. Alex seufzte leise und sah aus dem Fenster. "Du hast doch keine Ahnung...", bemerkte sie. "Stimmt, von deinem Verhalten habe ich im Moment wirklich keine Ahnung...!",murmelte er enttäuscht. "Wieso versuchst du nicht, es mir zu erklären, Alex? Ich werde vermutlich dann noch immer kein Verständnis für dich haben, aber es ist einen Versuch wert." "Gerrit, ich kann dir das nicht erklären, ich versteh mich ja selbst nicht mehr...!" nuschelte Alex wieder leise. Gerrit lachte kurz auf. "Wenigstens das siehst du ein, Alex. Versuche dir über dein Tun klar zu werden, ehe du Michael wieder begegnest.", bat er ernst. Wütend hob Alex den Kopf und starrte ihn wild an. Erschrocken schaute er in ihre Augen, etwas in ihnen behagte ihm nicht, wusste selbst nicht, was es sein könnte.
"Warum geht es eigentlich die ganze Zeit nur immer um Michael?", fauchte sie. "Fragst du mich das jetzt im Ernst, Alex? Am Beginn der Woche hatte ich den Eindruck, dass ihr was miteinander habt und ihr darüber ausgesprochen glücklich wart. Was um alles in der Welt hat sich seither geändert?", wollte Gerrit wissen. "Mensch, Gerrit, ich weiß nicht, was sich seither geändert hat...an meinen Gefühlen zu Michael eigentlich gar nichts, aber an denen zu Jan eine ganze Menge...!" "Und einen der beiden wirst du verletzen müssen, Alex, das ist dir hoffentlich klar, nicht wahr?", erkundigte er sich, nachdenklich nickte sie. "Ich weiß...und noch ist mir nicht klar, wen ich auf den Mond schießen werde.", gestand sie. "Ich fürchte, für Jan bist du einfach nur eine angenehme Abwechslung im Urlaub...!" "Ach, Unsinn...!", tat sie diese Bemerkung ab. Das wollte sie eigentlich gar nicht hören. "Michael hingegen meint es wirklich verdammt ernst, Alex. Das hat er mir in den letzten Tagen mehrere Male gesagt, und es hat sich so angehört, als wenn er nicht gerade geschwindelt hat. Du weißt, dass er nicht der Typ ist, der die großen Gefühle raus hängen lässt, aber seit einigen Tagen benimmt er sich anders." "Blödsinn, echt. Du willst da schon wieder etwas in Dinge hinein interpretieren, die einfach nicht da sind, Gerrit. Lass mich mit diesem Quatsch endlich in Frieden.", verlangte Alex energisch und schwang ihre Beine aus dem Bett. "Ich sollte wohl mit dem Einpacken beginnen, Morgen fahren wir ja schon nach Hause." bemerkte sie. "Das ist kein Unsinn, Alex. Das ist die Wahrheit, die du lieber schön verdrängst, statt ihr ins Auge zu sehen. Das kenne ich nicht von dir, Alex...sieh zu, dass du langsam mal wieder die alte Alex wirst, die ich kenne...und schätze!" Mit diesen Worten verließ er den Raum, die Türe hinter sich zuwerfend. "Schuft...!", rief sie nur, nahm sich ein Kissen vom Bett und warf es ihm hinterher. Er war schon draußen und so wurde nur die Tür getroffen. Wütend starrte sie auf das Braun des Holzes.
„Ich werde mir die Füße vertreten.“, erklärte Alex, als sie mit dem Packen fertig war, schnappte sich ihre Jacke, die in der Garderobe hing und verschwand. Anette schaute erschrocken zu Gerrit. „Folgen Sie ihr, Herr Grass. Ich möchte nicht, dass sie wieder die ganze Nacht weg bleibt.“ meinte sie kleinlaut. Beruhigend lächelte er auf sie herab. „Klar, Frau Rietz, machen Sie sich keine Sorgen.“, bat er nur, ehe er verschwand. Eilig lief er ins Erdgeschoß, immer eine Stufe auslassend, in der Hoffnung, Alex noch einholen zu können. Er sah gerade noch, wie sie aus dem Hotel verschwand. Mit großen Schritten folgte er ihr. Vor dem Eingang musste er sich kurz orientieren, um festzustellen, in welche Richtung Alex gegangen war. In der schummrigen Beleuchtung des Ortes sah er gerade noch, wie sie um eine Hausecke verschwand. Eilig lief er ihr nach, bog um die gleiche Ecke und stellte mit Erstaunen fest, dass es eine ausgesprochen kurze Gasse war, die in einem kaum geräumten schmalen Weg endete. Was um alles in der Welt wollte Alex hier, fragte er sich, aber wenn er hier stehen bleiben würde, würde er es auch nicht erfahren. Also folgte er ihr weiter. Obwohl auf dem tief verschneiten Weg keine Straßenbeleuchtung mehr war, war es durch den Schnee ausgesprochen hell. So konnte er ihre Fußspuren erkennen. Rasch folgte er diesen Spuren, denn Alex konnte er schon nicht mehr sehen. Gerrit wunderte sich, dass sie sich so rasch bewegen konnte. Der Weg war zwar notdürftig geräumt worden, doch der Schnee war trotzdem tief. War sie wieder mit diesem Typen verabredet, fragte er sich und merkte, dass er zornig wurde. Mit eiligen Schritten folgte er ihr, versuchte sie einzuholen.
Was hat sie nur vor, fragte er sich. Also blieb ihm nur ihr einfach zu folgen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich nur spazieren gehen wollte. Anfangs schien es wirklich so, doch dann... "Ach nein...!", brummte Gerrit vor sich hin, als er eine Person bemerkte, die auf Alex zugelaufen kam. "Ich hätte es mir denken können!"
"Alex, hi...was machst du hier, so spät?", wollte Jan wissen. Ein wenig erschrocken schaute sie ihm in die Augen, denn mit seiner Anwesenheit hatte sie nicht gerechnet. Es gefiel ihr, dass sie so nah vor ihm stand, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. "Ich musste einfach raus...!", sagte sie vage. "Gab es Ärger? Wieder mit diesem Typen von vorhin?", fragte er leise nach. "Ein wenig, wir haben gestritten...!", gab sie nach kurzem überlegen zu. "Wegen mir, hm?" Er seufzte leise. Beklommen nickte Alex, sie wusste keine passende Antwort. "Was hat er gegen mich? Will er was von dir? Ist er eifersüchtig?" Alex lachte kurz auf. "Du kannst beruhigt sein, Gerrit ist nicht eifersüchtig, da er nichts von mir will, aber er hat Michael versprochen, mit mir über uns zu sprechen.", gestand sie endlich leise. "Wer ist Michael?" Mist, dachte sie, was sollte sie darauf bloß antworten? Erschrocken schaute sie zu ihm auf, die Wahrheit wollte sie ihm eigentlich nicht sagen. "Dein Mann?" "Nein, Michael ist nicht mein Mann, sondern mein Freund. Jedenfalls war er das bis vor ein paar Tagen.", murmelte sie vor sich hin. "Er ist gestern abgereist...!" Aus großen Augen starrte er sie an, wusste nicht, was er dazu sagen und davon halten sollte. Alex nahm ihm die Entscheidung ab. "Ich werde wieder zurückgehen, mir wird kalt.", erklärte sie, als er ihr keine Antwort gab.
"Liebst du ihn?", fragte er enttäuscht. Irritiert über diese Frage schaute sie zu ihm auf. Hilflos zuckte sie mit den Schultern. "Das weiß ich nicht, ich versuche es herauszufinden, seit ich mit dir zusammen bin.", gab sie zu. "Zusammen sein? Ich glaube, das können wir jetzt vergessen...!", murmelte er traurig. Bestätigend nickte Alex. "Ich reise morgen ab, Jan, und wir wissen so wenig von einander.", bemerkte sie. "Trotzdem bedeutest du mir mehr, als jede andere Frau zuvor, Alex!", flüsterte er leise. Erstaunt nahm sie seine Worte zur Kenntnis, ließ sie auf sie wirken und stellte fest, dass sie ihr gut taten. Schweigend sah er ihr weiter in die Augen, wartete auf eine Antwort. "Bringst du mich zum Hotel zurück, Jan, mir ist kalt.", sagte sie nur, denn sie wollte dieses Thema nicht wirklich vertiefen. "Vielleicht ist es besser, wenn du alleine zurück gehst, Alex...!", bemerkte er. "Findest du?", erkundigte sie sich lächelnd, wandte sich wieder ihm zu und trat einen Schritt nach vorne, kam direkt vor ihm zum Stehen. Ihre Nähe schien ihn zu irritieren. Nervös schluckte er einige Male. Alex bemerkte es und kicherte vor sich hin. "Was ist mit dir? Ich wollte mich doch nur von dir verabschieden.", erklärte sie belustigt. "Ich hab dir doch gerade erklärt, was ich für dich fühle...!", murmelte er. "Das hast du getan, Jan, ich weiß! Aber was um alles in der Welt stört dich daran, wenn wir uns voneinander verabschieden. Immerhin sehen wir uns nicht mehr!", stellte sie fest und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Verdutzt stand er weiter vor ihr, wusste nicht, was er machen sollte. Plötzlich riss er sie in seine Arme, küsste sie wild und verlangend. "Wollen wir nicht doch noch zu mir...?", wollte er nach endlosen Minuten wissen. "Jan...du machst es mir nicht gerade einfach!", flüsterte sie und schob ihn in die Richtung, in der sein Hotel lag.
Gerrit, der noch immer in ihrer Nähe stand und das Gespräch mitverfolgt hatte, konnte gerade rechtzeitig verschwinden, ohne von den Beiden bemerkt zu werden. Er betete, dass sie seine Fußspuren nicht wahrnehmen würden, denn Alex würde sofort ihn verdächtigen, ihr gefolgt zu sein. Doch dafür hatte sie überhaupt keine Augen mehr. Sie konzentrierte sich nur darauf, möglichst schnell mit Jan zu seinem Hotel zu kommen. Mit Entsetzen bemerkte es Gerrit. Was um alles in der Welt sollte denn das nun wieder werden, fragte er sich zornig, konnte er Alex denn gar nicht mehr alleine lassen? Wütend zog er das Handy aus der Tasche und wählte Alex´ Nummer, hoffend, dass sie ihr Mobiltelefon eingesteckt hatte. Er beobachtete, wie sie es aus der Jackentasche zog, hörte sie seufzen und im nächsten Moment schon das Besetztzeichen im Hörer. Sie hatte ihn weggedrückt. Das machte ihn nur noch wütender, als er es ohnehin schon war. Wie sollte er sie aus diesem Hotel holen, ohne wieder im Zimmer auftauchen zu müssen. Endlich hatten Alex und Jan sein Zimmer erreicht. Mit dem Fuß schubste sie die Tür hinter sich zu und sah ihn an.
Ziemlich unschlüssig stand er im Eingangsbereich des Hotels und wusste nicht wirklich, wie er sich verhalten sollte. Erst ein Räuspern weckte ihn aus der Erstarrung, und er blickte einem Hotelangestellten - dem Portier - in die fragenden Augen. "Kann ich Ihnen helfen?", wollte der wissen. Gerrit überlegte nicht lange, bedächtig nickte er. "Ja, das könnten Sie. Wer war das Pärchen, das vor mir das Hotel betreten hat?", fragte er ohne lange zu überlegen. "Das war Herr Hausmann, seine Begleitung kenne ich nicht. Aber warum wollen Sie das wissen?" Der Portier, ein älterer Herr mit bereits grauen Haaren, schaute zu Gerrit auf. "Wissen Sie, seine Begleitung ist meine Freundin. Ich bin gerade dahinter gekommen, dass sie mich betrügt.", erwiderte Gerrit ungeniert, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, gerade gelogen zu haben. "Das ist nicht wirklich schön, da haben Sie wohl Recht...!" Etwas anderes fiel dem Portier im Moment nicht ein. Er schien dem jungen Mann helfen zu wollen, doch wusste er nicht, womit. "Wissen Sie, Herr Hausmann, unser Direktor, er hat immer wieder Damenbesuche...!", sagte er plötzlich und zwinkerte zu Gerrit auf. "Er ist der Direktor?" Aus großen Augen sah Gerrit den Mann vor ihm an. "Natürlich, natürlich, und das größte Schlitzohr im Ort. Aber das haben Sie sicherlich schon bemerkt." antwortete der Hotelangestellte, wandte sich wieder seinem Arbeitsplatz zu und zog das Telefon zu sich.
Das musste Gerrit erstmal verdauen. Geschockt ließ er sich auf einen der Sessel fallen, die in der Eingangshalle standen. Am Rande bekam er das Gespräch des Portiers mit. "Hier sitzt ein junger Mann, der seine Freundin sucht. Er meint, dass sie mit Ihnen gekommen ist!", hörte Gerrit den Empfangschef sagen.
Kurze Zeit später stand Alex vor ihm. "Was willst du schon wieder hier, Gerrit?", fragte sie genervt. Gerrit konnte sich mit Mühe ein Lächeln verkneifen, sie hatte diesen Satz des Portiers also sofort verstanden. "Komm mir nicht in so einem Ton, Alex. Du weißt selbst, warum ich hier bin. Deine Mutter hat mich gebeten, dich wieder nach Hause zu bringen, heute Abend noch und nicht erst morgen früh.", entgegnete er, wieder ernst geworden. "Sagt mal, wie alt bin ich eigentlich? Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst, das kann ich ganz gut alleine. Bestelle meiner Mutter einen schönen Gruß und sag ihr, dass sie mich nicht mehr behandeln muss wie mit fünfzehn...!" Alex war sauer geworden, das merkte Gerrit. Aber er ließ nicht einfach abspeisen, jedenfalls nahm er sich das vor. "Das, liebe Alex, wirst du ihr selbst sagen, immerhin bin ich nicht dein Sprachrohr." erwiderte er, ihre schlechte Laune einfach ignorierend. "Und Herrn Hausmann wirst du wohl heute nicht mehr sehen, kleine Alex, denn kaum wirst du von Obertauern weg sein, wird eine andere deinen Platz einnehmen!" "Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Du rennst mir hinterher wie ein Dackel...ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst, verdammt nochmal...!" "Ich lasse dich erst wieder in Ruhe, wenn ich dich morgen in deiner Wohnung abgesetzt habe. Ah, bevor ich es vergesse, Alex, solltest du heute noch auf die absurde Idee kommen, bei diesem Typen zu bleiben, ich werde morgen nicht auf dich warten, sondern am Vormittag nach Deutschland zurück fahren, mit deinen Sachen im Gepäck.", erklärte er ernst, ehe er sich umwandte, um das Hotel wieder zu verlassen. Alex seufzte genervt und verschwand wieder im Fahrstuhl.
Sie kam natürlich nicht in die Ferienwohnung zurück, Anette Rietz lief sehr nervös in dem kleinen Wohnzimmer umher. Gerrit schloss die Tür hinter sich. "Frau Rietz?", rief er. Erschrocken fuhr sie herum, sie hatte ihn nicht kommen hören. "Wo bleibt sie denn schon wieder?", fragte Anette ungehalten, um ihre Nervosität zu überspielen. Gerrit ließ sich auf einen Sessel fallen. "Sie ist wieder bei diesem Mann...!", murmelte er leise. Warum er Anette Rietz das erzählt hatte, konnte er eigentlich gar nicht sagen, vorgehabt hatte er es jedenfalls nicht. Als er den entsetzten Blick von Alex´ Mutter sah, könnte er sich wegen seiner Aussage ohrfeigen. "Warum macht sie denn so was nur?", fragte sie verzweifelt. Hilflos zuckte Gerrit mit den Schultern. "Da fragen Sie genau den Richtigen, Frau Rietz. Ich versteh doch Alex auch nicht mehr!", gab er zu. "Herr Naseband ist doch so ein lieber Kerl...ich verstehe sie nicht...!" Gerrit konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Natürlich, daran hätte er auch selbst denken können. Anette war noch immer davon überzeugt, dass Alex und Michael wieder zusammenfinden würden.
"Eigentlich habe ich mich auf diesen Urlaub gefreut, aber jetzt bin ich froh, dass wir morgen nach Hause fahren!" stellte Gerrit leise fest. Anette sah ihn sekundenlang schweigend an. "Das ist mir in den letzten beiden Tagen auch schon durch den Kopf gegangen, Herr Grass. Und ich weiß nicht, was in meine Tochter gefahren ist, dass sie uns allen den Urlaub so vermiest hat.", erwiderte sie endlich. "Sie benimmt sich, wie ein Teenager...so kenne ich sie nicht...!", murmelte Gerrit. "Ob Sie es mir glauben oder nicht, damals war sie vernünftiger. Sie hat sich jedenfalls noch beeinflussen lassen.", stellte Anette fest, traurig dachte sie an Alex´ Kindheit und an das verhältnismäßig vernünftige Mädchen von damals. "In München wird sich das alles wieder ändern...hoffe ich zumindest!" seufzte er. Anettes Blick wurde mitleidig. "Ich hoffe es auch. Ab und zu werde ich anrufen, vielleicht höre ich dann, was mit meiner Tochter los ist." Gerrit nickte zustimmend. "Das können Sie gerne tun...!" "Obwohl ich eigentlich gar nicht glaube, dass ich etwas erfahren werde. Mir fällt gerade etwas ein! Hat Herr Naseband angerufen und Ihnen erzählt, ob er gut nach München gekommen ist?", erkundigte sich Frau Rietz plötzlich. "Er hat mir eine SMS geschrieben. Er ist gut angekommen. Ich hoffe nur, er macht keinen Mist zu Hause...!" Über diese Antwort war Anette entsetzt. "Warum sollte er das tun. Auf mich hat er vor kurzem einen recht vernünftigen Eindruck gemacht." bemerkte sie. "Ja, das ist er eigentlich auch, Frau Rietz. Aber er trinkt auch mal gerne einen über den Durst, wenn ihn etwas bedrückt." Anette war ein wenig erschüttert über diese Antwort. Aber wen wunderte es denn, wenn Michael den einen oder anderen über den Durst trank, obwohl das auch nicht die Lösung war, stellte sie fest. "Keine Sorge, er trinkt nicht täglich oder so was...nur ab und an...!" Ganz überzeugt war sie trotzdem noch nicht, und genau das sagte sie Gerrit auch.
Gerrit zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte Michaels Nummer. Nach endlosem Klingeln hob er endlich ab, seine Stimme klang anders als sonst. "Hallo Michael, hier ist Gerrit...wie geht's dir?" "Fragst du mich das jetzt im Ernst, Gerrit?! Ich fühle mich so hundeelend, dass ich es dir gar nicht beschreiben kann.", knurrte Michael, ohne seinen Freund wirklich zu begrüßen. "Ich kann es mir ja vorstellen. Sag mal, hast du was getrunken?" Michael kicherte vorerst nur vor sich hin, eine Antwort schien ihm auf diese Frage gar nicht einzufallen. "Na klar, Gerrit, das versteht sich wohl von selbst, nicht wahr?", brachte er endlich heraus. "Ja, deine Fahne rieche ich bis hierher...hör doch auf damit, das bringt doch nichts...!" "Ach, was weißt du schon...", brummte Michael. "Du hast doch überhaupt keine Ahnung." "Kann ja schon sein, aber du solltest das trotzdem lassen. Leg dich ins Bett und schlaf, und morgen komme ich vorbei." "Au ja." Michael schien sich ehrlich zu freuen. "Nimm sie doch einfach mit!" Über diese Bitte war Gerrit schlichtweg entsetzt. Konnte dass denn wahr sein, fragte er sich. "Das muss ich mir noch gründlich überlegen. Es kommt darauf an, ob sie ganz artig ist!" Mit einem raschen Gruß verabschiedete er sich von Michael, um zu verhindern, dass dieser seine Antwort hinterfragen konnte.
Es war bereits spät geworden. Gerrit und Anette saßen noch immer im Wohnzimmer und unterhielten sich, als sie die Wohnungstür hörten. Erstaunt schauten sich die Beiden an und wandten sich der Tür zu, durch die Alex in diesem Augenblick auch trat. Erschrocken starrte sie die beiden an. "Ihr seid noch wach, warum?", fragte sie irritiert. "Weil wir uns noch unterhalten haben...!", erwiderte ihre Mutter gereizt. Alex war über den Ton von Anette ziemlich erstaunt. Ihre sonst so sanftmütige Mutter schien schlechte Laune zu haben. "Ich gehe schlafen, gute Nacht!", erklärte Alex, während sie zur Tür ihres Schlafraumes ging. "Ist vielleicht auch besser so!", rief Anette ihr hinterher. "Es könnte sein, dass ich mich vergesse!" Alex drehte sich kurz zu ihr um, sah sie fragend an, schluckte dann aber die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, wieder herunter. Alex verschwand dann doch im Schlafzimmer. Sie hatte einfach keine Lust auf weitere Diskussionen. Auch ihre Mutter schien das Gespräch mit ihr nicht fortführen zu wollen. Sie erhob sich und wandte sich schließlich Gerrit zu. "Ich werde auch schlafen gehen, Herr Grass, gute Nacht.", sagte sie nur."Gute Nacht...!", murmelte er nachdenklich. Mehr fiel ihm dazu gar nicht ein.