Alex starrte in zwei azurblaue Augen. Sie war eben mit deren Besitzer zusammen gestoßen, als sie sich beide in der Kantine anstellten, um sich Kaffee zu kaufen. Sie war von diesen Augen so fasziniert, dass sie sofort darin versank, und sie stellte fest, dass es ihrem Gegenüber ebenfalls so erging. Auch er war vollkommen begeistert und verlor sich immer mehr in ihren Augen, je länger sie regungslos voreinander standen.
"Entschuldige ....!", murmelte sie nur und drängte sich an ihm vorbei, als sie sich der Situation bewusst wurde. Damit er nicht merkte, wie unangenehm ihr es war und das leichte Rot auf ihren Wangen bemerkte, wendete sie sich so schnell wie möglich ab. "So aber nicht.", murmelte er nur und folgte ihr. Sie stand bereits an der Kantinentheke, wo sie auf ihren gerade bestellten Kaffee wartete. Michael, der die Bestellung noch mitbekommen hatte, rief der Bedienung nach: "Noch einen Kaffee, bitte!" Alex schaute erstaunt zu ihm auf. Sie hatte damit gerechnet, dass er froh war, dass sie diese unangenehme Situation von gerade eben gelöst hatte und er ihr jetzt aus dem Weg ging. Aber das er so reagierte gefiel ihr noch besser, stellte sie fest. Leicht lächelnd ging Alex mit ihrer Tasse Kaffee zu einem der freien Tische im hinteren Teil der Kantine. Irgendwie hoffte sie, dass ihr die neue "Bekanntschaft" folgen würde, so wie er es zuvor getan hatte. Seine strahlend blauen Augen hatten sie in den wenigen Minuten, die sie in ihnen versunken war, völlig um den Verstand gebracht.
Tatsächlich tauchte Michael kurz Zeit später auf, ebenfalls mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Erwartungsvoll schaute er auf die Frau vor sich hinab. "Darf ich mich zu dir setzten?", fragte er direkt. Alex nickte nur, wieder versank sie in seinen Augen und brachte kein Wort heraus. Der Typ treibt mich noch in den Wahnsinn, bemerkte Alex, leise seufzte sie vor sich hin, in der Hoffnung, dass es unbemerkt blieb.
"Was machst du eigentlich hier in Osnabrück?", wollte Alex wissen, auch um das eigenartige Schweigen zu unterbrechen. Neugierig blickte sie ihn an. "Ich bin hier bei einer Weiterbildung.", erklärte Michael. "Und ich möchte wissen, was du hier so treibst, denn bei dieser Schulung bist du nicht dabei." Bestätigend nickte die blonde junge Frau. "Ich arbeite hier im Haus, mehr ist im Moment nicht wichtig für dich.", erklärte Alex endlich und ihr Tonfall deutete an, dass sie nicht mehr sagen würde. Obwohl sie ihn ausgesprochen süß fand, wollte sie ihm nichts über sich selbst erzählen, immerhin brauchte er nicht alles zu wissen. Michael schaute sie etwas irritiert an. Mit dieser unterkühlten Antwort hatte er eigentlich nicht gerechnet. Er war in dieser Richtung etwas verwöhnt, die meisten Frauen himmelten ihn einfach an, und er war aus diesem Grund ein wenig verwöhnt. Erschrocken bemerkte er, dass er sie noch immer fasziniert anstarrte. Das Braun ihrer Augen machte ihn völlig verrückt. Mit Mühe konnte er sich zusammenreißen, ihm schwirrten so viele Dinge in seinem Kopf umher, die er ihr hätte sagen wollen. Gott sei dank hatte er sich dahingehend unter Kontrolle. Ihm war klar, dass wenn er jetzt zu schnell vorging, er es sich bei ihr total verscherzen würde.
"Meine Pause ist vorbei, ich muss wieder ins Büro. Es war toll, dich kennen gelernt zu haben.", meinte Alex nur, als sie ihren Kaffee nach einiger Zeit leer hatte. Sie schob ihren Sessel zurück und stand auf, ehe sie ihre leere Tasse zur Hand nahm, um sie zurück zubringen. Bevor Michael antworten konnte, hatte sie sich umgewandt und verschwand einfach. Nach dem kurzen Gespräch war wieder ein unangenehmes Schweigen, zumindest empfand es Alex so, entstanden, so dass sie jetzt so schnell wie möglich weg wollte. Im Moment fühlte sie sich wie ein junger Teenager, der zum ersten Mal verliebt war und das war ihr alles andere als angenehm. Schnell hatte Michael sich jedoch erhoben, um ihr zu folgen. Erst beim Aufzug holte er sie ein. "Ich möchte dich wieder sehen.", hörte er sich sagen. Seine Stimme klang in seinen Ohren ziemlich fremd, stellte er erschrocken fest. Erstaunt schaute Alex zu ihm auf, hatte sie doch nicht damit gerechnet, dass er ihr folgt. Was sollte sie jetzt darauf antworten, fragte sie sich und überlegte krampfhaft, wie sie sich verhalten sollte. Wollte sie tatsächlich schon mit diesem Mann weggehen? Sie wusste es nicht wirklich, fühlte sich unsicher und unbehaglich. "Klar können wir etwas unternehmen.", sagte eine Stimme, die sich als ihre entpuppte. Erschrocken stellte Alex fest, dass sie strahlend zu ihm auf lächelte. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie das überhaupt wollte. Erfreut nickte Michael. "Und wann ist es dir Recht?", erkundigte er sich und grinste Alex dabei an. Hilflos zuckte sie mit den Schultern und dachte angestrengt über eine passende Antwort nach. "Wie wäre es gegen zwanzig Uhr?", wollte sie wissen und sagte ihm auch gleich ein passendes Lokal in Osnabrück. "Geht klar. Aber du musst mir sagen, wo es ist, ich bin ja neu hier.", antwortete Michael, er schien sich zu freuen, dass sein Wunsch in Erfüllung gegangen war. Gespannt lauschte er ihren Ausführungen, die ihm den richtigen Weg zu ihrem Treffpunkt beschrieben. Ehe er sich bedanken konnte, machte der Aufzug durch einen schrillen Piepston auf sich aufmerksam. Alex verschwand rasch darin, er blieb noch sekundenlang an seinem Platz stehen und war enttäuscht, dass sie ohne ein weiteres Wort verschwunden war.
Nachdenklich ging er zu dem Raum, wo seine Schulung stattfand. Sie würde zwei Monate dauern, könnte sich aber auch durchaus um ein bis zwei Wochen verlängern, sollte das Ziel dieses Kurses nicht erreicht werden. Es war eine Vorbereitung für seinen Einsatz im Kosovo, der ein Jahr dauern sollte. Die doch sehr große Entlohnung war für ihn der Anreiz gewesen, diesen Einsatz zu machen, denn seine Scheidung hatte ihn unheimlich viel gekostet. Aber er konnte sich an diesem Tag nicht mehr konzentrieren, der Nachmittag lief an ihm vorbei, ohne das er großartig etwas mitbekam. Die Kaffeepause mit der blonden jungen Frau, deren Namen er noch nicht einmal wusste, spuckte noch immer in seinen Gedanken herum. Am Rande bekam Michael mit, dass ihn jemand ansprach, fühlte sich jedoch nicht wirklich betroffen. Er entschloss sich aber, seinen Kopf in Richtung des Sprechers zu drehen, dem seine "Abwesenheit" nicht wirklich entgangen war. "Ach, sind wir endlich aus der Kantine zurückgekehrt, Kollege?", fragte der Vortragende mit spöttischer Stimme. Michael nickte nur, auf eine Antwort verzichtete er vorsichtshalber. Er wusste, dass sie nicht ganz korrekt ausgefallen wäre. "Dann können wir hoffentlich mit dem Programm fortfahren.", fuhr der Kollege fort und schaute Michael erwartungsvoll an. Wieder nickte er zustimmend und folgte der Rede nur am Rande, denn seine Gedanken schweiften immer wieder ab.
"Alex, sag´ mal, wer war denn der Typ, mit dem du Kaffee getrunken hast? Ist der neu hier?", wollte Alex´ Kollegin Sandra neugierig wissen. Erstaunt blickte Alex von ihren Akten hoch, endlich schüttelte sie leicht den Kopf. "Der Kerl ist auf einer Schulung hier, keine Ahnung, warum er sich zu mir gesetzt hat.", brummte sie nur, es gefiel ihr überhaupt nicht, dass es bemerkt worden war, dass sie ihre Kaffeepause nicht alleine verbracht hatte, wie es sonst üblich war. "Du hast dich aber ganz gut unterhalten, jedenfalls hat Kurt das erzählt.", bemerkte Sandra. Leise kicherte sie vor sich hin. Es machte ihr unheimlichen Spaß, Alex über die Pause auszufragen. "Das war ja klar, wenn Kurt jemand beobachtet, macht das gleich die Runde. Der ist schlimmer als ein Tratschweib. Lass mich damit einfach zufrieden, der Typ war einfach nur nervig.", stellte Alex mit wegwerfender Handbewegung fest. Damit war für sie das Thema abgeschlossen, doch sie hatte nicht mit Sandras Hartnäckigkeit gerechnet. "Glaub´ ich nicht, Alex. Kurt meinte nur, dass ihr euch eine ganze Weile angeregt unterhalten habt.", sagte sie und grinste hinterhältig. "Und das ist so ungewöhnlich? Schau mich nicht so an, Sandra. Der Typ ist doch nur auf Schulung hier, in ein paar Tagen ist er dann wieder weg.", erwiderte Alex. Plötzlich kam ihr wieder die Verabredung in den Sinn. Warum hatte sie sich überhaupt darauf eingelassen, wenn sie so negativ darüber dachte, fragte sie sich. Wahrscheinlich bin ich nur ein Notnagel, eine Notlösung, dachte Alex und schüttelte den Kopf über sich selbst, aber beeindruckt war sie doch von ihm.
Danke für das Kommi, hier gibt es wieder eine Fortsetzung:
Aufgeregt und nervös stand sie vor ihrem Kleiderkasten und kramte darin herum, ohne sich wirklich entscheiden zu können, was sie anziehen sollte. Nach einem kurzen Blick auf den Wecker, der auf dem Nachtkästchen stand, bemerkte sie, dass sie sich beeilen musste. Endlich entschied sie sich für ein blass rosa Top, dass sie zu einer Jeans tragen wollte. Einen leichten Blazer hängte sie sich nur über die Schultern und war schließlich mit sich zufrieden. Eilig verließ sie nun ihre Wohnung.
Kurz vor acht betrat sie das kleine griechische Restaurant. Michael wartete an der Theke auf sie, vor sich ein Glas Bier. Als er den Luftzug der sich schließenden Tür bemerkte, wandte er sich um und lächelte sie strahlend an, als er sie entdeckt hatte. "Schön, dass du gekommen bist.", sagte er nach der Begrüßung. "Schau nur, dort hinter ist ein Tisch frei geworden, wollen wir uns nicht setzten?" Alex nickte nur und folgte ihm.
Während sie sich die Speisekarte durch lasen schwiegen beide. Ab und zu schaute Alex auf, um ihn beobachten zu können. Als er kurz hoch und direkt in ihre Augen sah, senkte sie ihren Blick. Sie fühlte sich ertappt und errötete leicht. "Wie heißt du eigentlich?", fragte Alex plötzlich. "Du hast mir deinen Namen noch gar nicht gesagt!" Inzwischen hatten sie bestellt und sich nicht wirklich unterhalten. Mit einem Mal wusste keiner von ihnen, was sie sagen sollten. "Ich bin Michael, und wie ist dein Name?", wollte er wissen, neugierig schaute er ihr in die Augen. "Ich bin Alexandra, aber alle nennen mich Alex.", antwortete sie und lächelte ihn scheu an. Sie musste sich eingestehen, dass ihr gefiel, was sie sah. Seine blauen Augen faszinierten sie immer mehr, deshalb versank sie zum wiederholten Mal darin.
Mit Widerwillen trennte sie sich von seinen Augen, als das Essen serviert wurde. Alex schnupperte leicht. "Das riecht gut, findest du nicht, Michael?" fragte sie, während sie ihr Besteck zur Hand nahm. "Ja, hoffentlich schmeckt es auch so wie es riecht.", murmelte Michael. Er schob den ersten Bissen in den Mund und fuhr nach kurzem Kauen fort: "Mhm, der Duft hat nicht zu viel versprochen." Bestätigend nickte Alex, schweigend aßen sie weiter. Michael ließ seinen Blick im Lokal herum schweifen. "Es gefällt mir hier, Alex, woher kennst du es?", fragte er endlich. "Hast du vergessen, dass ich hier in der Stadt lebe?", wollte Alex wissen, sie kicherte leise vor sich hin. "Außerdem war ich schon oft hier - mit Freunden natürlich." Verwirrt schaute Michael zu ihr. "Ich habe doch gar nichts gesagt.", murmelte er. Belustigt lächelte sie ihn an. "Das weiß ich, aber dein Blick reicht mir.", gestand sie. Das Gespräch verstummte wieder, schweigend aßen sie fertig. Ab und zu nippten sie am Wein, doch keiner setzte das Gespräch fort, sie hingen einfach ihren Gedanken nach.
Das ist ein Klasse Teil, zu einem Klasse Anfang!! Ich bin mal gespannt, wie das weiter geht mit den beiden Schweigenden Echt süß geschrieben!!! freue mich schon auf eine FS!!!
Danke für die Kommis, hier gibt es wieder einen Teil, wenn auch nur einen Kurzen:
"Der Abend ist ein Reinfall.", dachte Alex, als sie Michael eine Weile stumm in die Augen schaute. Musste aber feststellen, dass er ihr jedoch immer mehr gefiel, auch wenn er nicht wirklich gesprächig war. Andererseits war sie auch nicht besser. Beide führten sich momentan auf wie Teenager bei ihrem ersten Date. Alex überlegte sich, ob sie mit ihm überhaupt noch einmal fort gehen sollte. Obwohl .... dieser Michael gefiel ihr schon, soviel stand schon fest, und sie merkte selbst, dass sie auf den besten Weg war, sich in ihn zu verlieben. Aber wollte sie das überhaupt, fragte sie sich. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich dabei erwischte, wie sie, wie so oft in den letzten Stunden, in seinen Augen versank.
"Woran denkst du gerade? Du siehst so verträumt aus.", stellte Michael fest, als er seinen Kopf hob und sie dabei erwischte, wie sie ihn beobachtete. Alex merkte selbst, wie sie errötete. "Ich denke an gar nichts, Michael, du musst dich irren.", erwiderte sie und hörte ihn leicht lachen. "Du glaubst mir nicht, stimmt´s.", fuhr sie schließlich fort, als sie eine Weile vergeblich auf eine Antwort gewartet hatte. "Das ist richtig. Ein bisschen Menschenkenntnis kannst du mir durchaus zutrauen, Alex.", murmelte er laut genug, dass sie ihn auch verstehen konnte. Alex hielt es für besser, darauf nichts zu sagen, sie widmete sich ihrem Kaffee, der in der Zwischenzeit vor ihr stand. Schweigend rührte sie in dem heißen Getränk herum. So merkte sie nicht, wie er sie nun weiter beobachtete und immer mehr in ihren Bann gezogen wurde.
"Wollen wir morgen gemeinsam Mittagspause machen?", hörte er sich plötzlich fragen. Verwirrt sah Alex zu ihm auf, sie hatte nicht mit einer derartigen Frage gerechnet. Einige Sekunden überlegte sie, ob sie das überhaupt wollte. "Klar können wir das machen, Michael.", sagte sie schließlich. "Heute möchte ich aber schon nach Hause! Stört dich das sehr?", fragte sie. Interessiert beobachtete sie ihn. Er schien ein wenig enttäuscht, obwohl er nichts dergleichen sagte. Aber sein Gesichtsausdruck verriet dafür umso mehr. "Nein, geht schon klar. Ich werde dich nach Hause bringen.", kündigte Michael an, bittend schaute er sie an, obwohl er keine Frage gestellt hatte, so wartete er doch auf ihre Zustimmung. Alex nickte nur, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er grinste sie nur verschmitzt an, rief nach dem Kellner, um die Rechnung zu begleichen.
"Es ist toll gewesen, dass du den Abend mit mir verbracht hast.", meinte Michael, als sie im Auto vor Alex´ Wohnhaus saßen. "Geht schon klar, immerhin bist du fremd in der Stadt.", antwortete Alex. Sie öffnete die Autotür, um aussteigen zu können. Wieder wandte sie sich zu ihm. "Danke für das Essen, Michael, und für den netten Abend. Wir sehen uns Morgen beim Mittagessen. Treffen wir uns am besten beim Ausgang des Gebäudes.", schlug sie vor. Fragend schaute er sie an, deshalb fuhr sie fort: "Auf das Kantinenessen hab ich echt keine Lust. Ich habe vor, in ein kleines Lokal in der Nähe zu gehen. Keine Angst, du kommst wieder pünktlich in deinen Kurs." Michael lachte über ihre Worte. "Also, das ist wohl meine kleinste Sorgen, glaub mir.", antwortete er noch immer lächelnd. Ohne darauf etwas zu sagen, verabschiedete sich Alex. Sie warf die Autotür hinter sich zu und verschwand im Haus. Sie merkte sehr wohl, dass Michaels Blick ihr folgte, bis sie die Tür hinter ihr zugefallen war. Erst dann fuhr er weg.
Wie süß die zwei doch sind Es ist total niedlich, wie die zwei sich verhalten Bin mal gespannt, was da noch zwischen den beiden passiert!!! Vor allen dingen, welche Auswirkungen der Kosovoeinsatz hat! Bitte schreibe schnell weiter !!
Danke für das Kommi, hier gibt es wieder einen Teil:
Lange lag sie wach in ihrem Bett, sie starrte zur Decke, obwohl diese im Dunkeln lag. Ihr Kopf lag auf ihren verschränkt auf dem Polster liegenden Armen, sie dachte über den vergangenen Abend nach. Noch immer war sie der Meinung, dass er der totale Reinfall gewesen war, aber Michael gefiel ihr immer mehr. Zum ersten Mal, seit sie ihm begegnet war, bemerkte sie einige wenige Schmetterlinge in ihrem Bauch, und ihr Herz raste ein klein wenig. Auf ihren Lippen schlich sich ein leichtes Lächeln, mit einem Mal freute sie sich auf das gemeinsame Mittagessen. Sie drehte sich mit einem leichten Seufzen zur Seite und schlief schließlich rasch ein.
Michael ging es nicht anders. An diesem Abend stand er besonders lange unter der Dusche. Er hatte das Gefühl, sich besonders gut reinigen zu müssen. Immerhin wollte er ausgesprochen sauber sein, wollte er ihr doch am nächsten Tag besonders gut gefallen und imponieren.
Den Abend ließ er mit einem Glas Bier vor dem Fernseher ausklingen, obwohl er müder war als sonst, doch war er zu sehr aufgewühlt, um überhaupt einschlafen zu können. Doch immer öfter gähnte er herzhaft, aber er merkte selbst, dass er zu sehr aufgedreht war, seine Gedanken drehten sich noch immer um den vergangenen Abend. Alex, seine neue Bekanntschaft, brachte ihn um den Verstand, sein Herz raste wie wahnsinnig. An die Schmetterlinge in seinem Bauch wollte er gar nicht denken. Ich bin verliebt, stellte er bestürzt fest, und zwar ganz gewaltig. Über diese Entdeckung war er zwar im er im ersten Augenblick nicht unbedingt erfreut, aber zu ändern war es auch nicht mehr. Versonnen lächelte er vor sich hin. Diese Entdeckung gefällt mir aber, bemerkte er, ich sollte vielleicht Zeit mit ihr genießen und sie mir versüßen, solange ich hier bin. Wieder gähnte er ausgiebig. Er entschloss sich nun doch, endlich ins Bett zu gehen, immerhin sollte er am nächsten Tag ausgeschlafen sein.
Zeitgleich trafen Alex und Michael beim Ausgang ein. Er strahlte, als er sie bemerkte. "Alex ...!", begann und wusste plötzlich nicht mehr, wie er seiner Freude, sie zu sehen, Ausdruck verleihen sollte. "Michael, schön, dass du Zeit hast!", sagte Alex zur Begrüßung und lächelte zu ihm auf. Gemeinsam verließen sie das Bürogebäude. "Brauchen wir ein Auto?", fragte er neugierig, als sie an seinem Wagen vorbei gingen. "Nein, es ist nicht weit, wir gehen zu Fuß, tut uns auch ganz gut.", bemerkte Alex und lächelte verschmitzt, als sie sein bestürztes Gesicht bemerkte. "Mach doch nicht so ein unzufriedenes Gesicht.", fuhr sie fort. "Wir sitzen doch beide den ganzen Tag. Dir tut doch ein wenig Bewegung auch ganz gut." Bei ihren letzten Worten klopfte sie sanft auf seinen Bauch und ließ ein helles Lachen hören. Michael hielt rasch ihre Hand fest und meinte ziemlich entsetzt: "He .... was soll das denn werden?" An seiner Tonlage konnte sie erkennen, dass er es nicht wirklich ernst meinte. Seine Augen lachten auf sie herab. "Es stimmt doch, was ich sage, oder etwa nicht? Von Sport hast du in den letzten Wochen nicht viel gehalten.", stellte Alex fest. Betroffen schaute Michael an sich herab und bemerkte, dass sie recht hatte. "Ich hatte doch in den letzten Tagen so einiges zu tun, dass ich leider dazu nicht gekommen bin.", erwiderte er schließlich bedauernd.
Beide werden redefreundlicher Das ist schön!!! Die zwei könnten ja zusammen laufen gehen oder anderen Sport treiben !!! Bin mal gespannt, wie es weiter geht!!! Freue mich schon drauf!!! LG Sami
Interessiert blickte er sich in dem kleinen Gasthaus um, das sie betraten. Es war klein, doch gemütlich eingerichtet, obwohl die Möbel etwas älter waren. Doch das störte nicht wirklich. Der Wirt begrüßte Alex freundlich, sie schien ziemlich bekannt zu sein, bemerkte er und folgte ihr zu einem Tisch, der am Fenster stand. Kaum hatten sie Platz genommen, stand der Wirt auch schon neben ihnen, ein Glas Rotwein in der Hand und stellte es vor Alex ab. Michael war sichtlich erstaunt darüber. Fragend schaute er zu ihr. "Ich bin doch hier Stammgast.", sagte sie, als sie seinen Blick bemerkte. Darauf erwiderte er nichts und begann in der Speisekarte zu lesen, nachdem er sich ein Glas Bier bestellt hatte. Bald schon wusste er, was er essen wollte - Schweinsbraten mit Kraut und Knödel. Alex wusste schon seit einigen Minuten, was sie nehmen wollte.
"Bist du gestern gut nach Hause gekommen?", fragte sie plötzlich, nur um etwas zu sagen. Immerhin wollte sie ein Gespräch in Gang bringen. "Natürlich, es war ja kaum mehr ein Auto auf der Straße.", erzählte Michael, er stockte kurz, da er nicht wusste, wie er ihr sagen sollte, was gerade in ihm vorging. "Du hast mir eine schlaflose Nacht bereiten.", hörte er sich plötzlich sagen und erschrak selbst über diese Worte. Erstaunt schaute sie von dem inzwischen servierten Essen hoch und hob kurz eine Augebraue. Das ist jetzt aber nicht wahr, war ihr erster Gedanke, aber es schmeichelte ihr unheimlich, dass sie eine solche Wirkung auf ihn ausübte. Aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, gefiel er ihr immer mehr. Aber noch wollte sie sich nicht eingestehen, dass sie sich selbst auch unheimlich in ihn verliebt hatte. Außerdem wollte sie gar nicht, dass die ganze Sache so rasch angehen sollte.
Zaghaft lächelte sie zu ihm auf, nippte an ihrem Glas, ohne den Blickkontakt zu Michael zu unterbrechen. Seine Augen blitzten sie belustigt an, dieses Glitzern gefiel ihr besonders. Warum weigerst du dich, diesen Mann an dich heranzulassen, fragte sie sich, er ist doch so süß. Ihr Lächeln vertiefte sich, und sie begann zu strahlen. Alex merkte selbst, wie sie dahin schmolz. Ein paar Schmetterlinge schwirrten bereits in ihrem Bauch herum. Plötzlich gefiel ihr das Gefühl, verliebt zu sein, und so genoss sie mit mit einem Mal seine Gegenwart. Wieder lächelte sie ihn an. Auch Michael schaute sie verträumt an, seine Lippen zogen sich in die Breite.
"Das hat geschmeckt, Alex. Hierher können wir öfter Essen gehen, wenn du Zeit hast.", schlug er vor. Begeistert nickte sie. "Wir können jeden Mittag hierher kommen, wenn du Pause hast.", fuhr er fort. "Klar können wir das machen, Michael. Ich gehe jeden Tag gegen zwölf Uhr Essen,und wir können uns gleich hier treffen, sollte es dein Kurs erlauben.", antwortete Alex. "Mein Kursprogramm liegt in meinem Wohnzimmer, aber soweit ich ihn im Kopf habe, machen wir jeden Tag um die Gleiche Zeit Mittagspause. Wir sehen uns dann jeden Tag kurz nach zwölf Uhr hier.", meinte Michael. Sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er sich schon jetzt freute, seine Zeit mit ihr zu verbringen.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Kommissariat. Bei den Aufzügen verabschiedeten sie sich voneinander. "Sieht man sich heute Abend?", fragte Michael, ehe hinter Alex die Aufzugstüren zugehen könnten und verhinderte durch einige Schritte nach vorne, dass sie sich ganz schlossen. Unsicher zuckte sie mit den Schultern. "Ich weiß nicht ...!", begann sie, ungeduldig machte sich ein Kollege bemerkbar, der hinter Alex stand. Er schien es besonders eilig zu haben. "Wir sehen uns Morgen Mittag.", versprach Alex, ehe Michael wieder zurück trat, damit sich die Tür schließen konnte. Sein verschmitztes Lächeln war das Letzte, was sie von ihm sah.
Danke für das Kommi, hier gibt es nur einen kurzen Teil:
Gedankenverloren starrte sie auf ihren Bildschirm, ihre Arbeit machte sie ganz automatisch. Immer wieder schweiften sie ab, ließ die Mittagspause Revue passieren, obwohl es eigentlich nicht wirklich etwas aufregendes gewesen war. Aber die Ablenkung hatte ihr gut getan, stellte sie fest. Alex merkte nicht, dass sie schon minutenlang nicht mehr alleine im Büro war. Ein lautes Räuspern ließ sie auffahren und starrte ihren Kollegen aus großen Augen an. "Was ist mit dir los, Alex?", erkundigte sich Kurt neugierig, interessiert beobachtete er sie. Alex zuckte mit den Schultern, eigentlich hatte sie keine Lust, mit Kurt über ihre Gefühle zu reden, wusste sie doch, dass er nichts besseres zu tun hatte, als es jedem zu erzählen, der es hören wollte. "Ich bin völlig in Ordnung, glaub mir. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Ich schlage vor, dass du dich ohne weiteres um deine Arbeit kümmern kannst.", brummte Alex nur, ohne von ihrem Bildschirm aufzublicken. Sie hatte sich ihm wieder zugewandt,nachdem sie bemerkte, wer den Raum betreten hatte. Kopfschüttelnd schaute Alex ihm nach und wieder machte sie sich an die Arbeit, obwohl ihr die Aktenarbeit nicht unbedingt lag.
Auch Michael hing seinen Gedanken nach, von seinem Kurs bekam er eigentlich gar nichts mit. Vor seinem inneren Auge tauchte immer wieder eine blonde junge Frau auf. Ihr Lächeln spuckte immer wieder in seinem Kopf herum und raubte ihm den Verstand. Erschrocken zuckte Michael zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er blickte dem Vortragenden verwirrt in die Augen. Im ersten Moment wusste Michael nicht, was von ihm gewollt wurde.
"Herr Naseband, Herr Naseband! Seit der Pause sind Sie nicht mehr bei der Sache. Es wäre toll, wenn Sie sich wieder auf dieses Seminar konzentrieren würden.", sagte der Kollege, der diesen Kurs leitete, strengt und blickte Michael vorwurfsvoll an. Michael nickte verlegen, hielt dem Blick des anderen jeden stand. "Ich werde mein Bestes tun.", versprach er nur, da er das Gefühl hatte, dass eine Antwort erwartet würde. Trotz dieses Versprechens ging der größte Teil des Vortrages an ihm vorbei, nur konnte er dieses Mal sein Desinteresse geschickt verbergen, der Vortragende schien ihn nicht weiter zu beachten.