Ich hab mich auch wieder ans Werk gemacht und etwas zusammen geschriftelt. Wie sollte es auch sein, es ist wieder eine F1 Story geworden. Den 1. Teil widme ich meiner treuen BETA Leserin. Und natürlich meiner treuen Leserin und 2. Hälfte.
Der Graf und das Geheimnis
„Flo, seitdem du die Kocharena machst, hast du dich verändert. Du bist so arrogant geworden. Wo ist der Florian König von früher?“ Kai verließ wutentbrannt die Hotellobby. „Fragt sich nur, WER hier arrogant geworden ist?“, brüllte ihm Florian hinterher. „Was ist denn mit dem los? Der benimmt sich seltsam in letzter Zeit. Er hat nur noch schlechte Laune, vor allem zu dir, komisch!?“ Heiko stand verblüfft neben Florian. „Ich weiß es nicht. Wenn er so weiter macht, dann klatsch ich ihm ein paar, vielleicht kommt er dann wieder zur Vernunft. Ich versuch morgen mit ihm zu reden und wenn er da wieder so drauf ist, dann hat er einen Freund weniger. Gute Nacht, Heiko.“ Florian ging mit gemischten Gefühlen auf sein Zimmer. Er grübelte, warum Kai auf einmal so seltsam geworden war. Aber ihm wollte beim besten Willen nichts einfallen. Er machte sich fertig und ging ins Bett.
Florian dachte an den Tag, der so schön angefangen hatte. Er und Kai hatten soviel Spaß, bis Johnny aufgetaucht war. Er ist ein guter Freund von Florian, seitdem verhielt sich Kai seltsam. ‚Wenn ich es nicht besser wüsste, ist Kai eifersüchtig auf Johnny.’ Er wusste, dass Kai auch schwul war, aber dass er…Florian verwarf den Gedanken und schlief kurze Zeit später ein. Kai lag auf seinem Bett und dachte auch nach. ‚Ach Flo, wenn du wüsstest, was ich für dich empfinde. Aber ich bin zu feige es dir zu sagen. Aber…ich liebe dich. Ich habe Angst, dass unsere Freundschaft deswegen kaputt geht. Ich hoffe du verzeihst mir, dass ich so stinkig dir gegenüber bin. Aber so habe ich meine Gefühle für dich besser im Griff.’ Kai weinte leise und eine Sternschnuppe, flog an seinem Fenster vorbei. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als das Florian neben ihm lag. Mit den Gedanken an Florian, schlief er ein.
In dem beschaulichen, kleinen Dorf „Flai“ gab es ein großes Schloss, das auf einem Berg stand, sodass man das ganze Dorf überblicken konnte Um das Dorf herum, gab es hohe Berge und Wälder. Das Volk war sehr glücklich und Jeder kannte Jeden. In dem Schloss „Formula“ lebte ein Graf, er war alleine, seitdem seine Eltern gestorben waren. Das Volk hasste ihn, denn er war arrogant und gefühlskalt. Er vergraulte jeden und schikanierte seine Angestellten, doch tief in seinem Herzen sehnte er sich nach menschlicher Nähe. „Diener Heiko?! Wo bleibt meine Tageszeitung? Ein bisschen flott, wenn’s geht.“ Er brüllte durch das ganze Schloss. „Nicht mal in Ruhe frühstücken kann man hier“, missmutig schmiss Heiko sein Baguette auf den Teller und eilte zu dem Graf. „Ihre Zeitung, Graf Kai“, er machte eine Verbeugung und reichte sie ihm. „Wird auch mal Zeit. Wo ist die olle Hofschranze Ulrike? Es ist Zeit für meine Fußmassage. Und sag dem Koch, dass der Kaffee ungenießbar war. Noch einmal so ein Gesöff und er wird entlassen. Und nun lass mich in aller Ruhe meine Zeitung lesen.“ Kai machte eine Handbewegung, damit Heiko verschwand, dieser ging und blieb an der Tür stehen. „Ich werde Ulrike Bescheid geben, dass sie zu Ihnen kommen soll.“ Er ging in die Küche und sah, Ulrike auf einem Stuhl sitzen, die sich die Fingernägel feilte. „Uli, du sollst zum Graf. Er wartet auf seine Fußmassage. Und Peter, dein Kaffee hat ihm nicht geschmeckt.“ Peter steckte vor Wut sein Küchenmesser ins Brett. „Für wen hält der sich eigentlich? Ich koche den Kaffee schon seit vielen Jahren. Langsam reicht es mir!“ Ulrike sprang von ihrem Stuhl auf. „Beruhig dich, Peter. Der bekommt sich schon wieder ein. Da werd ich ihm mal die Füße massieren gehen.“ Sie schüttelte sich, bei dem Gedanken an seine Füße. „Sie haben gerufen, Graf?“ Ulrike ging langsam auf ihn zu und ihre langen blonden Haare wehten im Wind. Er saß in seinem Sessel und seine nackten Füße lagen auf einem Hocker. „Da bist du olle Hofschranze ja endlich. Es ist Zeit für meine Massage. Und weil du mich so lang hast warten lassen, wirst du mir noch ein warmes Bad einlassen und mir den Rücken waschen.“ Ulrike atmete tief durch. ‚Oh nein, das kann ja heiter werden.’
10 Minuten später: Okay, ich hab mich wieder eingekriegt... einigermaßen... Erst mal zum Teil im Hier und Jetzt. Kein Wunder, dass Kai so drauf ist... seine Gefühle machen ihn sicher fix und fertig und Wut ist oft leichter zu ertragen als Trauer und Schmerz. Hoffentlich redet er mit Flo.
Dann zum Teil... *wieder anfängt mit Grinsen*... zum Teil mit dem Grafen. Herrlich, wie du die ganzen Leute mit eingebracht hast. Aber wo ist Flo? Er kommt sicher noch, wie ich dich kenne. Diener Heiko und Koch Peter *rofl*... Ulrikes Gesicht würde ich gern mal sehen, wenn sie das lesen würde *rofl*
Ich bin gespannt, wie die Story weiter geht und freue mich auf das Wochenende mit dir. Formel 1, Fussi (hoffentlich gewinnt Stuttgart noch irgendwie) und Kocharena.
Zitat von nicb83„Sie haben gerufen, Graf?“ Ulrike ging langsam auf ihn zu und ihre langen blonden Haare wehten im Wind. Er saß in seinem Sessel und seine nackten Füße lagen auf einem Hocker.
*kicher* Der Teil ist nicht schlecht...ich habe nur eine Frage...wie können Haare im Wind wehen, wenn sie sich im Schloss aufhält...*mal nachgrübelt*
Warum die Haare wehen, überlas ich jetzt einfach eurer Fantasie. *hust* Danke für die lieben Kommis.
Während im Schloss schlechte Stimmung herrschte, kam ein junger Mann ins Dorf. Er war groß und hatte blonde kurze Haare. Seine Sachen waren schmutzig und seine Hose war zerlöchert. Er pfiff ein Lied und die Menschen auf der Straße sahen ihn skeptisch an. „Wer ist das denn? Und wie sieht der aus?“ Die Menschen tuschelten und schauten ihm nach. Vor der Bäckerei blieb er stehen und ließ sein Gepäck fallen, was nichts anderes war als ein alter Sack, wo er seine Sachen drin hatte. Er sah sich faszinierend die Rennkutsche an, die davor stand. Er war so erstaunt, dass er den Mann nicht bemerkte, der hinter ihm stand. „Die Kutsche gefällt dir, ne?“ Erschrocken drehte sich der lange Blonde um. „Haben sie mich erschreckt. Gehört die Ihnen? Kutschen sind meine Leidenschaft, mein Vater hatte auch eine.“ Der alte Mann ging an ihm vorbei und lachte. „Willst du vielleicht mitfahren?“ Er machte eine Handbewegung, dass er sich neben ihn setzen sollte. „Ja gerne.“ Er schwang sich neben ihn und sie fuhren los. Der junge Mann genoss die Fahrt und er nahm die Gegend auch intensiver wahr. Er war noch nie in einem so großen Dorf gewesen. Er ist auf dem Lande aufgewachsen, was sehr einsam gelegen war. Und es begeisterte ihn jedes Mal, wenn er ins Dorf ging, denn da war viel mehr los, als auf dem Land. Die Häuser waren größer und hier gab es viel mehr Kinder. Vielleicht fand er hier auch endlich sein Glück.
‚Ist das schön hier. Soviel freundliche Menschen’, dachte er sich. „Wo bin ich hier eigentlich gelandet?“ Er stieg ab und half beim Abladen. „Du bist in einem sehr bescheidenen Dorf gelandet, namens „Flai“. Beide gingen ins Haus und stellten die Sachen ab. Der junge Mann sah sich in dem alten Bauernhaus um. Es war nicht groß, aber sehr gemütlich. Neben dem Ofen, auf einem Teppich, stand ein alter Schaukelstuhl. Unter dem Fenster stand ein großer Tisch, mit 4 Stühlen. Gegenüber der Kochstelle, in der Ecke stand eine Badewanne und eine Leiter führte zum Schlafgemach. Florian fühlte sich gleich sehr wohl, auch wenn er den Unbekannten noch gar nicht kannte.
„Ich bin übrigens Niki“, er reichte ihm die Hand. Der junge Mann schaute ihn verblüfft an, denn er hatte nicht damit gerechnet. Denn er war dreckig von Kopf bis Fuß. „Was ist los? Ich beiße nicht. Und meine Wanne steht dort drüben, “ er grinste. „Meinst du, dass ich da reinpasse?“ Er sah zu dem alten Mann herunter. Niki musste auch lachen. „Das wird schon gehen. Du kannst dir ruhig ein Bad nehmen. Und wenn du möchtest, kannst du die Nacht gerne hier verbringen.“ „Ich bin übrigens Florian“, sagte er und setzte sich in die kleine Wanne. ‚Tut das gut’. „Wie lange bist du denn schon unterwegs?“ „Ich glaube 1 Woche, ich weiß es nicht genau.“ Niki setzte sich neben ihn, auf einen Hocker. „Woher kommst du genau? Und was ist der Beweggrund deiner Reise?“ Florian sah ihn traurig an. „Ich möchte im Moment nicht darüber sprechen. Ich bin aus dem Dorf „Köbel“. Danke, dass ich hier übernachten darf.“ Er sah ihn dankbar an. „Ich freu mich, wenn jemand da ist. Ich bin sonst immer alleine. Wenn du Lust hast, kannst du mir dann auf dem Feld mithelfen.“ Niki stand auf und ging in die Scheune. Florian lächelte ihm hinterher. Es war das erste Mal, dass man ihn fragte, ob er Lust hätte. Sein Vater hatte es ihm immer befohlen, die Feldarbeit zumachen. Wenn er es nicht wollte, gab es Schläge. Er hasste es eigentlich auf dem Feld zu arbeiten, denn er bekam nie die Anerkennung für seine harte Arbeit. Florian genoss noch einige Minuten das schöne warme Wasser. Danach machte er sich fertig und ging zu Niki. „Da bist du ja.“
Beide verbrachten eine lustige Zeit auf dem Feld. Und Florian hatte das erste Mal wieder richtig Spaß dabei. „Das war ein richtig schöner Tag. Soviel Spaß hatte ich lange nicht mehr.“ Er setzte sich geschafft an den Tisch. „Das habe ich gemerkt. Es hat sich noch niemand mit soviel Freude ins Heu fallen lassen.“ Florian wurde rot und schaute verlegen auf den Tisch. „Das muss dir nicht peinlich sein. Ich finde es schön. Denn manche junge Männer die ich kenne, die drücken sich gerne davor.“ Florian wurde traurig und erzählte Niki den Grund für seine Reise. „Meine Mutter hat uns verlassen, sie ist einfach gegangen“, er hatte Tränen in den Augen. „Mein Vater war völlig fertig deswegen. Zuerst überwog die Trauer und später die Wut. Und die hat er an mir ausgelassen, immer wenn er besoffen war, hat er mich verprügelt. Deswegen hab ich auch die Narbe auf dem Rücken. Eines Morgens lag er tot in seinem Bett, die Flaschen lagen daneben. Mein Onkel hatte sich um alles gekümmert. Mir war es egal, was mit dem Alten passiert. Ich hab meine Sachen gepackt und bin einfach losgezogen. In dem Haus wollte ich nicht weiter leben, es hat zu viele Erinnerungen. Na ja…und nun bin ich bei dir gelandet.“ Florian wischte sich die Tränen mit dem Hemdärmel ab und lächelte. Niki war erschüttert, als er dies alles hörte. Und er nahm sich vor, für Florian da zu sein, wenn er Hilfe brauchte. „Das tut mir leid. Du kannst so lange bleiben, wie du willst. Ich bin froh, dass jemand da ist. So und nun wird gegessen, ich hab einen Bärenhunger.“ Florian freute sich innerlich, dass er endlich wieder jemanden hatte, der ihn akzeptierte.
„Wie heißt das dunkle Brot?“ Florian nahm sich eine Scheibe und betrachtete es. „Das wird furzender Nikolaus genannt.“ Er legte das Stück angewidert auf das Brett zurück. Niki lachte schallend. „Das kannst du ruhig essen. Das schmeckt hervorragend. Die Reichen nennen es Pumpernickel.“ Jetzt musste auch Florian lachen. Er probierte es und es schmeckte ihm. „So gut, habe ich lange nicht mehr gegessen.“ Er lehnte sich entspannt zurück und legte eine Hand auf den Bauch. „Schön, dass es dir geschmeckt hat.“ Nach dem Essen legten sich die Beiden schlafen. Niki wollte Florian am nächsten Tag, das Dorf zeigen.
Okay, war also wirklich Niki. Süß. Und er nimmt Flo bei sich auf. Das ist echt lieb von ihm. Der Arme hat aber auch eine Menge durchgemacht *seufz*. Armes Kerlchen, der Kleene. Tolle Story, wie grad gesagt, ich liebe sie.
„Die Rennkutsche kenn ich. Die ist von EMSI-Lenny Merkur.“ Heiko saß auf der Bank, im Schlossgarten. Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. „Ja, das stimmt. Kennst du schon das neueste Modell von BH-Willi? Die fahren sich sehr gut. Ich durfte vorgestern, bei Günther mitfahren.“ Christian, der Gärtner des Schlosses, schnitt gut gelaunt die Hecke. „Erkennst du auch, welche Rennkutsche das ist?“ Er schnitt noch hier und ein bisschen da und präsentierte Heiko stolz sein Kunstwerk. „Moment, ich glaub die hast du mir gestern gezeigt. Mhm…Ferkel-Rouge?!“ Christian nickte und schnitt weiter. Heiko beobachtet ihn dabei und genoss die Frühlingssonne. Graf Kai wollte sich nach dem entspannten Bad und dem guten Mittagessen auch eine Brise Frühlingssonne genehmigen. „Hach, war das ein schönes Bad. Ich werde mir noch ein bisschen Sonne gönnen. Da kann ich dem Gärtner noch nebenbei auf die Finger gucken.“ Kai wollte die Terrasse hinunter gehen, als er wie angewurzelt stehen blieb. „Das kann doch nicht wahr sein!“ Er stürmte im Bademantel und Pantoffeln in den Garten. „Ich habe gesagt du sollst die Hecke schneiden und nicht verschandeln!“ Kai lief wutentbrannt auf Christian zu. „Du bist entlassen. Ach und nimm die olle Hofschranze und den Koch gleich mit!!!“ Er brüllte Christian an und zeigte mit dem Finger auf das Schloss. Christian schmiss die Schere weg und ging. Bevor er zurück ins Schloss ging, trat er noch gegen den Eimer, wo das abgeschnittene Grünzeug drin war. „Du kannst doch nicht einfach so das Personal rauswerfen? Sie arbeiten schon so lange hier!“ Heiko war entsetzt und brüllte den Graf ebenfalls an. „Du kannst doch auch gehen, es zwingt dich keiner hier zu bleiben! Ich hab schon lange die Schnauze voll von euch Gesindel!“ Kai ging wütend zurück ins Schloss. Heiko sah ihm fragend hinterher. „Was ist nur mit dem los, in letzter Zeit? Der wird immer alleine bleiben, wenn er weiterhin so drauf ist.“ Heiko ging ebenfalls zurück ins Schloss. Er kam in die Küche, wo er seine Freunde ratlos und verzweifelt vorfand.
„Was machen wir jetzt?“ Christian ging in der Küche auf und ab. „Setz dich, du machst mich nervös", sagte Peter, der tröstend neben Ulrike stand. „I-I-ich kann es immer noch nicht glauben, warum macht der so was?“ Sie sah Peter verweint an und schluchzte. „Mach dir keine Sorgen. Der Graf ist ein arroganter Schnösel, er wird früher oder später bemerken, das wir ihm fehlen.“ Christian bemerkte Heiko als erster. „Hat der Graf noch was gesagt?“ Heiko nickte. „Nur dass er die Schnauze voll hat, von uns Gesindel“, er seufzte und trank ein Schluck Wasser. „Warum zieht ihr nicht fürs Erste in die Pension „Krebs“? Ich glaube, Jan hat immer Zimmer frei.“ Christian dachte über das Angebot nach. „Das ist gar keine schlechte Idee. Dann werd ich meine Sachen packen und hier verschwinden. Kommt ihr mit?“ Ulrike nickte und Peter verließ die Küche, um seine Sachen zu packen. „Was ist mit dir Heiko, kommst du mit?“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Ich bleib hier, sonst ist er ja ganz alleine. Und das ist nicht gut für ihn. Ich werde schon irgendwie mit ihm klar kommen. Macht euch keine Sorgen. Und wenn es mir zuviel wird, dann weiß ich ja wo ihr seid. Und zur Not geh ich zu Bauer Niki, der hat auch immer Platz für „Gestrandete“. Christian ging auf Heiko zu und umarmte ihn. „Halt die Ohren steif, Kumpel.“ Ulrike stand immer noch weinend daneben. „Uli, pass gut auf die Zwei auf, ja? Ich werde mich bei Niki melden, wenn etwas ist.“ Heiko und Niki waren seit Jahren sehr gut befreundet. Heiko nahm Uli in den Arm und drückte sie ganz fest. Dann gingen sie, um ihre Sachen zu packen.
Nun stand er alleine in der Küche und konnte es immer noch nicht fassen. Seine Freunde verließen das Schloss. Würden sie zurückkommen? Wie würde es mit dem Graf weitergehen, so ganz alleine im Schloss?
Pension Krebs . Herrlich. Jaja, Bauer Niki hat immer ein Plätzchen frei. Der is hat nett, der Bauern Niki . Aber der hat ja im Moment schon einen 'Gestrandeten', um den er sich kümmern muss. Was ist nur mit dem Grafen los?
Heiko verließ ebenfalls die Küche und ging zu Christian. „Ich versuche mit dem Graf noch mal zu reden. Vielleicht kommt er noch zur Vernunft. Ich hoffe, ihr könnt mich irgendwie verstehen, dass ich hier bleibe. Ich kenne ihn ja schon so lange und er tut mir einfach leid“, Christian nickte. Es fiel ihm schwer, seinen besten Freund einfach zurück zu lassen. Aber er dachte auch an den Grafen. Er würde zugrunde gehen, wenn er ganz alleine wäre. Er wusste auch, dass der Graf es nicht ernst meinte, dass alle gefeuert waren. Er konnte es nicht ertragen, dass sich alle so gut verstanden. Er konnte seine Gefühle einfach nicht mehr zeigen. Graf Kai stand am Fenster und sah seine Angestellten, wie sie sein Anwesen verließen. „Was hab ich getan? Kommt zurück, ich brauche euch doch.“
Heiko ging zurück ins Schloss, nachdem er seine Freunde verabschiedet hatte. Er ging den langen Flur entlang, der zum Zimmer des Grafen führte. Als er anklopfen wollte, hörte er ein lautes Schluchzen. Langsam öffnete er die Tür und schaute vorsichtig hinein. „Hab ich’s doch gewusst, dass er es bereut.“ Der Graf saß weinend am Fenster. Heiko ging auf ihn zu und half ihm hoch. „Wieso sind sie noch hier, warum sind sie nicht mit den anderen gegangen?“ Er sah Heiko fragend an. „Weil ich sie nicht alleine lassen wollte. Sie würden doch alleine nicht zu Recht kommen. Aber wenn die anderen wieder kommen sollen, dann müssen sie sich ändern.“ Heiko versuchte ihn zu beruhigen. „Aber wie?“ Er wischte sich die Tränen ab und sah Heiko traurig in die Augen. „Vielleicht sollten sie mehr unters Volk gehen, so lernen sie auch andere Menschen kennen. Sie dürfen auch nicht mehr so arrogant daher kommen, versuchen sie sich einfach zu öffnen. Sie müssen einfach wieder Gefühle zulassen nur so lernen sie jemand Neues kennen.“ Den letzten Satz dachte sich Heiko. „Vielleicht haben sie Recht. Ich werde morgen einen kleinen Ausflug ins Dorf machen. Gute Nacht, Heiko.“ Heiko nickte und verließ das Schlafzimmer vom Grafen. ‚Ich bin mir sicher, dass sie wieder glücklich werden.’
Ulrike, Peter und Christian machten sich auf den Weg zur Pension, inzwischen war auch der Mond aufgegangen. „Hoffentlich hat er noch zwei Zimmer frei?“ Ulrike war erschöpft und ihr Gepäck wurde immer schwerer. „Wir sind gleich da, ich sehe schon das Schild“, sagte Heiko und zeigte auf ein altes Steinhaus. Er ließ sein Gepäck fallen und klopfte an die Holztür. Nach einigen Minuten, öffnete sich die Tür einen Spalt und ein alter Mann streckte seinen Kopf hinaus. „Was wollt ihr denn zu der späten Stunde noch hier?“
Heiko erzählte ihm, in welcher Not sie sich befanden. „Und wir dachten du hast noch 2 Zimmer frei für uns, wenigstens für diese Nacht.“ Der alte Mann öffnete die Tür und bat die Drei hinein. „Ich hab noch ein Doppelzimmer und ein kleines Zimmer frei. Ihr könnt solange bleiben, wie ihr wollt.“ Aber das wollten die Drei nicht. „Wir werden natürlich nicht umsonst hier wohnen. Wie helfen dir in der Pension mit. Ich kann in der Küche helfen und Ulrike kann deiner Frau beim Betten machen behilflich sein.“ Jan nickte und lächelte. „Danke, aber das ist nicht nötig, ihr seid unsere Gäste. Hier sind die Schlüssel, Treppe hoch und rechts.“ Er gab ihnen die Schlüssel und wünschte eine ‚Gute Nacht’. „Gute Nacht Jungs“, Ulrike schloss ihre Tür auf und verschwand im Zimmer. Die Jungs gingen ebenfalls in ihre Zimmer und machten sich fertig für die Nacht.
Wenigstens sind sie alle untergekommen. Das ist schon mal eine echte Erleichterung. So muss sich Heiko auch nicht um seine Freunde sorgen. Jetzt kann man nur hoffen, dass der Graf sich Heikos Ratschläge ein wenig zu Herzen nimmt.
Der Hahn krähte, wie jeden Morgen bei Sonnenaufgang. Doch das störte Florian nicht, er schlief wie ein Murmeltier. Niki war bereits auf den Beinen und war schon fertig mit dem Versorgen der Tiere. Er bereitete das Frühstück für sich und seinen Gast vor und freute sich, dass er endlich nicht mehr alleine war. Florian wurde munter, als er Kaffeegeruch wahrnahm und die Sonne ihn kitzelte. Er streckte sich ausgiebig und sprang mit einem Schwung aus dem Bett. Er hastete die Treppe hinunter, sodass er fast gestolpert wäre. „Oh da hat es aber jemand eilig“, Niki lachte und stellte eine Kanne auf den Tisch. „Hast du gut geschlafen?“ Florian beantwortete die Frage mit einem Lächeln. „Oh ja das habe ich, ich hab lange nicht mehr so gut geschlafen“, er setze sich in Unterhose an den gedeckten Tisch. Niki sah ihn stumm und traurig an. „Was ist? Geht’s dir nicht gut?“ Florian war besorgt um den alten Mann. Niki schüttelte den Kopf und lächelte gequält. „Alles in Ordnung, du erinnerst mich nur an jemanden. Sag mal, was hältst du davon, wenn ich dir heute das Dorf zeige? Damit du weißt wo es dich hin verschlagen hat.“ Florian nickte heftig und seine Augen leuchteten, wie ein kleines Kind, was vor dem Tannenbaum steht. „Sehr gerne…ich hab gestern auf der Fahrt hierher schon einiges gesehen und war fasziniert. Vor allem von dem Schloss, was ich aus der Ferne gesehen hab. Wer wohnt da?“, er sprach so schnell, das er sich fast an der Scheibe Brot verschluckte. „Das erzähl ich dir alles, wenn wir unterwegs sind. Erstmal frühstücken wir in aller Ruhe und dann machst du dich fertig. Wir haben den ganzen Tag Zeit.“ Niki grinste und freute sich, dass er jemandem etwas Gutes tun konnte. Denn innerlich war er sehr traurig, aber das wollte er seinem jungen Gast nicht zeigen.
„Morgen Uli, hast du gut geschlafen?“, fragte Peter, als er Ulrike an der Treppe begegnete. Sie schüttelte den Kopf und sah ihn traurig an. „Nein, ich hab die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Ich muss immer an Heiko denken.“ Er nahm ihre Hand und gemeinsam gingen sie nach unten, um zu frühstücken. „Mach dir keine Sorgen, er wird sich gegen den Griesgram schon durchsetzen. Und außerdem können wir uns auch wieder im Dorf umsehen. Wir waren so lange nicht mehr hier und bei Gelegenheit könnten wir ja auch Bauer Niki besuchen gehen.“ Christian saß schon im Speiseraum und hatte es sich mit einer Zeitung gemütlich gemacht. „Da seid ihr ja. Ich hab den Tisch gleich mit für euch gedeckt“, er legte die Zeitung weg und schnitt sich ein Brötchen auf. Peter und Ulrike setzten sich ebenfalls. „So gut hab ich lange nicht mehr geschlafen, wie letzte Nacht. Was wollen wir heute eigentlich machen?“ Christian biss in sein halbes Brötchen. „Peter hatte die Idee, dass wir ein bisschen das Dorf unsicher machen und vielleicht Bauer Niki besuchen. Der ist doch auch den ganzen Tag alleine, er freut sich bestimmt über Besuch.“ „Das ist eine sehr gute Idee, vielleicht kennt er wieder ein paar neue Rennkutschen, er ist doch Experte für so was.“ Die Drei frühstückten zu Ende und machten sich dann fertig, um das Dorf unsicher zu machen.
Aber irgendwie muss ich den letzten Teil noch mal lesen... ich hänge gedanklich immer noch an dem Bild wie Flo in Unterhosen die Treppe runter kommt... *grins*