Zwei Stunden später stand Kai mit kleinen Augen und einem ziemlich schweren Kopf in der Tür. Verwundert sah er Florian auf dem Boden vor seinem Schrank sitzen, wo seine Alkoholika-Sammlung stand. "Morgen", gähnte er zur Begrüßung. "Willst du da weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben?" Florians Kopf zuckte hoch. "Wie meinst du das?" "Ob du Durst hast?" Er deutete auf den Schrank. "Das kann doch nicht wahr sein", murmelte Florian und sprang auf. "Der Schrank ist leer, verdammt." Kai blickte ihn an, dort standen alle Flaschen so, wie er sie hingestellt hatte. Sein Blick wurde skeptisch und er musterte Florian vorsichtig, der mit geballten Fäusten vor ihm stand. "Er ist nicht leer." Der packte Kai am Kragen von dessen Pyjama und schüttelte ihn heftig. "Verdammt noch mal, Kai, mach die Augen auf. Er ist leer. Sieh genau hin. Du musst es doch sehen. Die Flaschen stehen doch alle hier unten." Damit trat er mitten in die Sammlung leerer Flaschen, die laut klirrend durcheinander fielen. Das Klirren war nicht zu überhören, auch wenn Kai auf dem Boden nichts sah. Ihm wurde schwindlig und er wischte sich fahrig über die Augen. Als er wieder auf den Boden starrte, lagen dort tatsächlich die Flaschen herum, leer, wie Florian es gesagt hatte. Er sah den Schrank an, aber dort stand natürlich keine einzige mehr. Vollkommen verwirrt traf sein Blick den seines Freundes. "Was zum Teufel geht hier vor?" Florian lachte hart auf. "Das frage ich mich seit Tagen." "Moment mal… wo ist der Inhalt der Flaschen?" "Den hab ich getrunken. Ich habe das alles getrunken. Und soll ich dir was sagen… ich merke nichts von der Wirkung." "Du… hast…", stotterte er erstaunt. "Das ist unmöglich. Wenn du alles getrunken hättest, wärst du tot." "Bitte, glaub mir. Bitte, Kai. Ich hab das getrunken, aber es tut mir nichts. Pass auf." Er ging in die Küche und holte sich ein großes Messer. Dieses rammte er sich mit einem Ruck in den Bauch und ließ es los. Kai hatte erschrocken aufgeschrieen und starrte seinen Freund jetzt mit offenem Mund an. Vorsichtig legte er die Hand um den Griff und zog das Messer langsam heraus. An der Klinge war Blut, aber die Wunde selber blutete nicht. Kai öffnete Florians Hemd und sah sich die Wunde an, die sich langsam wieder schloss. "Kannst du mir das erklären?", fragte Florian leise. "Nein. Das kann ich nicht." Kai grübelte. "Du warst noch nie krank oder verletzt, oder täusche ich mich da?" "Du täuschst dich nicht. Es ist eine Tatsache." Kai ging langsam durch das Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. "Was siehst du, wenn du in den Spiegel guckst? Einen Typ mit roten Augen?" Florian sah ihn erstaunt an. "Du hast es gesehen?" "Ich dachte, ich hätte mich getäuscht. Als du gestern im Büro so wütend und aufgebracht warst, sahen deine Augen irgendwie rot aus." "Sie sind schwarz und wenn ich sauer bin, funkeln sie rot. Meine Haut ist bleich und glatt und meine Haare sind lang, sie gehen mir bis hier." Er drehte Kai den Rücken zu und zeigte es mit der Hand. Der versuchte, sich das vorzustellen. "Würde dir bestimmt stehen… ich meine, das steht dir bestimmt." "Du glaubst mir?" Skeptisch sah er ihn an. "Flo, du hattest gerade ein 30 Zentimeter langes Messer im Bauch und du hast eine riesige Menge Alkohol im Blut, ohne dass man etwas merkt. Dass mit dir etwas nicht normal ist, hab ich inzwischen auch kapiert. Und natürlich glaube ich dir, du bist mein bester Freund." "Hast du Angst vor mir? Menschen haben doch Angst vor dem Unbekannten." Kai war irritiert. 'Menschen?', dachte er. 'Was bist du dann?' "Nein, ich habe keine Angst vor dir. Oder sollte ich?" Hastig schüttelte Florian mit dem Kopf. "Nein. Das sollst du nicht. Ich habe auch keine Angst, aber ich verstehe nicht, was mit mir passiert. Diese Unverletzbarkeit, mein Äußeres, was vor anderen anscheinend verborgen ist. Meine Träume." "Träume?" Er lehnte sich im Sessel zurück und atmete tief durch. Dann erzählte er Kai von seinen Träumen. Beschrieb ihm die Hölle, erzählte von den gepeinigten Seelen, die er gesehen hatte und er berichtete auch von seinen eigenen Gefühlen bei diesen Bildern. Für ihn war das alles richtig gewesen. Er hatte sich dort, in diesem Grauen, wohl gefühlt, sicher… "Es war wie ein Zuhause, was ich immer gesucht habe", beendete er seinen Bericht und blickte dann schweigend auf seine Hände.
Wow....geil, wie Flo so richtig austickt und der arme Kai hat keine Ahnung, was denn eigentlich los ist. *grins* Tja...auch wenn die vollen Flaschen tausendmal ne Illusion sind...selbst Kai kann nicht ignorieren, wenn die nicht existenten leeren Flaschen mit lautem Klirren umfallen *lach* Flo greift ja zu ziemlich drastischen Maßnahmen. Ein Messer im Bauch. Kein Wunder, dass Kai da erschrocken aufschreit. Gut, dass er Flo jetzt glaubt, sonst wäre der zu Demonstrationszwecken noch aus dem Fenster gesprungen...*grins* Mach bitte ganz schnell weiter, die Story ist fantastisch. lg, Isi =)
"Vampir." "Ich steh nicht auf Blut und flattere auch nicht nachts durch die Gegend." "Sicher?" "Ja." Florian sah Kai lächelnd an. "Wenn ich ein Vampir wäre, würdest du dein Hotelzimmer wahrscheinlich nicht mehr mit mir teilen, oder?" Kai zuckte mit den Schultern. "Dann trag ich eine Kette aus Knoblauch. Nur, damit du nicht in Versuchung kommst." Er sah ihn schräg von der Seite an und lachte. Florian fiel mit ein. "Was könntest du sein? Vielleicht ein Alien?" "Ich bin nicht klein und auch nicht grün und mit Untertassen hab ich nur zu tun, wenn mein Kaffee drauf steht." "Gott." "Dann fall auf die Knie und bete mich an." Kai lachte. "Geht nicht, du weißt doch, meine Meniskus." Grinsend schüttelte Florian den Kopf. Dann wurde er ernst. "Außerdem bin ich bestimmt kein Guter. Du hast selber gesagt, ich hab so eine sadistische Ader." "Hast du auch. Du liebst es, andere in die Pfanne zu hauen. Keine nette Eigenschaft." "Ich weiß", brummte Florian zerknirscht. Er hob den Blick und sah sich um. "Gehen wir ins Museum?" "Mu…?" Kai sah hinüber zu dem Haus, welches Florian anstarrte. Sein Blick schien förmlich an dem Gebäude zu kleben. "Okay… gehen wir eben ins Museum. Was hoffst du, dort zu finden?" "Keine Ahnung", seine Stimme klang gepresst und angespannt. "Aber irgendetwas in mir zieht mich dorthin." Sie überquerten die Straße. "Da ist man schon mal für ein paar Tage in London und du schleppst mich in ein Museum." "Etwas Bildung schadet nie", sagte Florian und brachte ein schiefes Lächeln zustande. Sie betraten das große Steingebäude im Herzen Londons und zahlten den Eintritt bei einer älteren Dame, die sie ermahnt, dass das Museum nur noch zwei Stunden geöffnet habe. Dann schlenderten sie durch die Ausstellung. "Himmel und Hölle, Glaube oder Wahrheit", las Kai in einem Prospekt. "Ich dachte, die Sache mit Gott hätten wir abgehakt." "Es gibt ja noch was anderes." "Der Teufel? Du?" Kai lachte auf. "Also Hörner, ´nen Huf und ´nen Schwanz hast du nicht, falls dich das beruhigt." Florian grinste. "Hörner und Huf stimmt…" "Ruhe", fuhr ein Mann sie an, als sie ziemlich laut lachten. Florian drehte den Kopf langsam um 180 Grad und knurrte den Mann dann an. Der wurde weiß und verließ stolpernd den Raum. Als er Kai ansah, blickte er in zwei weit aufgerissene Augen. "Tut mir leid", murmelte er. "Langsam wirst du mir echt unheimlich, Flo." Der zuckte hilflos mit den Schultern und sah sich wieder die Ausstellungsstücke an. Es waren Dinge, die bei Ausgrabungen irgendwo auf der Welt gefunden worden waren und die man vielleicht auf Umwegen mit der Bibelgeschichte in Verbindung bringen konnte. In einem Raum lag ein Buch. Davor stand ein Mann im Anzug und mit einem Diktiergerät in der Hand. Florian und Kai traten neben ihn. "Stück: Ein Buch. Alter: Unbekannt. Sprache: Unbekannt. Inhalt: Unbekannt. Fundort: Privatsammlung, London." Er seufzte leise und bemerkte dann die Gäste. "Oh, Verzeihung, ich wollte nur schnell meine Arbeit hier beenden." "Wir wollten Sie nicht stören", sagte Kai entschuldigend, doch der Mann winkte ab. "Nein, Sie stören nicht. Nur hier in dem Raum gibt es bisher nichts zu sehen. Nur eben dieses unbekannte Buch. Wir können damit nichts anfangen und haben es erst einmal hier zwischengelagert." Florians Augen leuchteten, als er das Buch sah. Seine Hand glitt über das Leder und die Buchstaben. Denn sah er den Mitarbeiter an, bis der den Blick erwiderte. "Es gibt kein Buch. Sie haben keins gefunden. Es war nur ein Irrtum. Und die Kassette des Diktiergerätes sollten Sie auch löschen. Sonst denkt noch jemand, dass Sie spinnen." Der Mann nickte. "Da haben Sie vollkommen Recht, Sir." Er vernichtete seine Aufzeichnung und verließ den Raum. Florian nahm das Buch an sich und steckte es unter seine Jacke. Kai sah ihn empört an. "Sag mal, spinnst du?" "Beruhige dich. Die Menschen können mit diesem Buch sowieso nichts anfangen." "Aber du." "Es hat mich gerufen, Kai. Deswegen sind wir hier." "Aha…" Florian lächelte wissend und war jetzt sehr ruhig. Er verließ das Museum, gefolgt von seinem Freund. Sie gingen zurück ins Hotelzimmer und Florian räumte das Zimmer um. Er schob die Betten beiseite und schaffte Platz in der Mitte des Raumes. "Vielleicht solltest du besser raus gehen. Ich weiß nicht, was mit mir passieren wird, aber etwas passiert." "Ich bleibe, Flo. Vielleicht brauchst du Hilfe." Dankbar sah der ihn an. "Kannst du dieses Buch lesen?" Er warf es ihm zu. Kai besah sich die merkwürdigen Kringel und Punkte. "Nein. Kann ich nicht. Du?" "Ja. Es ist das Buch der Offenbarung." "Ist das nicht so ein Teil der Bibel?" "Ja und nein. Das ist nicht dieses Buch." Er strich über das Leder und legte es dann auf das Bett. Dann nahm er eine Tüte Zucker, die er unterwegs gekauft hatte und fing an, auf dem Boden Linien zu ziehen. "Dieses Buch ist älter als die Bibel", erklärte er seinem Freund. "Es ist von Satan geschrieben." "Woher weißt du das, Flo? Warum so plötzlich?" "Schau auf den Kalender und die Uhr. Je näher die Zeit rückt, meine Zeit, desto mehr weiß ich plötzlich." Kai erkannte inzwischen, was Florian auf dem Boden malte. Es war ein Pentagramm, in welches Florian sich stellte, als er fertig war. Er nahm das Buch und drückte es an sich, dann schloss er die Augen und wartete. Kai warf einen Blick auf sein Handy. Heute war der 6.6.06 und es war 18 Uhr. "Sechs Uhr sechs", murmelte Kai. "Darauf wartest du." "Ja", hauchte Florian. Seine Stimme klang ruhig und sehr tief. Um seinen Körper begann sich eine rote, flimmernde Aura zu bilden. Die Linien des Pentagramms leuchteten ebenfalls und tauchten den Raum in ein unheimliches Licht. Kai ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu, dann setzte er sich hin und wartete. Bisher hatte er nicht an übernatürliche Dinge geglaubt. Aber was er hier vor sich sah und noch sehen würde, konnte man nicht mit wissenschaftlichen Fakten erklären. Zumindest konnte er das nicht.
"Da haben Sie vollkommen Recht, Sir." *g* Ich wünschte, ich könnte Leute so schnell und gründlich überzeugen...hihi. Der Teil ist genial. "Alien?" - "Ich bin nicht klein und auch nicht grün und mit Untertassen hab ich nur zu tun, wenn mein Kaffee drauf steht." *schrottlach* Absolut genial. So...jetzt ist es also soweit, was? 6.06.06 um 6 Uhr 6. Oh man. Da frag ich mich ja, warum das nicht frühmorgens um 6 Uhr 6 passiert ist. *g* Aber gut, es ist eben so. Vielleicht, weil der Teufel ein Langschläfer ist? *grübel* Mach bitte ganz schnell weiter, bin gespannt, was jetzt passiert. lg, Isi =)
Jetzt wirds interessant. *Stuhl hol und gespannt hinsetz* Was steht in dem Buch? Da muss ich jetzt aufpassen,wenn ich was Unbekanntes sehe - es könnte Flo sein.
Danke, danke, danke. Einen Teil gibt es heute noch. Aber dann reicht es.
Seit Florian das Museum betreten hatte, hatte er plötzlich gewusst, was er tun musste. Und er ahnte, wer er war. Aber das konnte er Kai nicht sagen. Er spürte zwar die Wahrheit, aber begreifen konnte er sie nur langsam. Sein Freund würde ihn sicher im Stich lassen. Und davor hatte er Angst. Nicht vor dem, was er war und was er werden würde. Aber vor der Einsamkeit. Obwohl er sich noch nicht genau erinnerte, wusste er doch, dass er immer allein gewesen war. Und dass er schon lange lebte. Nicht erst 38 Jahre. Er war viel älter. Die Uhr schaltete auf 6 Uhr 6 um, als eine heiße Welle durch seinen Körper schoss. Er stöhnte heiser auf und sank auf die Knie. Kai raschelte, war wahrscheinlich aufgesprungen, um ihm zu helfen. Mühsam öffnete er die Augen. Pure Besorgnis schaute ihm aus Kais Gesicht entgegen. "Egal, was passiert. Halt dich da raus", brachte er keuchend hervor. Dann entfuhr ein lang gezogenes Knurren seiner Kehle. Sein Körper schien unter Strom zu stehen und sein Kopf füllte sich mit Erinnerungen. Mit seinen Erinnerungen. Binnen weniger Sekunden wusste er alle Details aus seinen vorherigen Leben. Und er erinnerte sich auch an seinen Vater. "Mach die Augen auf, Florian", sagte der Teufel. Er stand innerhalb des Pentagramms und blickte auf seinen Sohn hinab. "Und steh auf, mein Junge." Langsam erhob der sich, das Buch hielt er weiter fest an sich gepresst. "Hallo, Vater." Kai hatte die Augen weit aufgerissen, als ihm bewusst wurde, wer dort aufgetaucht war und was das bedeutete. Und er hatte Angst. Während er überlegte, ob er wohl ein guter Mensch war bisher, lauschte er atemlos dem Gespräch der beiden. "Vater, ich bin immer noch sehr verwirrt." "Das kann ich mir vorstellen. Du wirst die Gedanken in dir bald ordnen können. Gib dir ein wenig Zeit." Der Gehörnte drehte den Kopf und blickte Kai an, der noch etwas zu schrumpfen schien. "Was macht dieser Mensch hier?" "Er ist mein bester Freund und hat sich um mich Sorgen gemacht." "Eine Seele für uns?" "Nein, Vater. Dafür ist er viel zu gut." "Was du dir für Freunde ausgesucht hast…" Der Teufel schüttelte den Kopf und sah Florian wieder an. "Denke daran, wozu du auf der Erde bist." "Wozu genau eigentlich?" "Es ist deine Aufgabe, die Seelen zu verteilen. Wir wollen keine guten bei uns, sie leiden zu kurz. Und die oben wollen keine verschlagenen, bösen. Du entscheidest, du kennst die Menschen." "Das heißt, ich altere nicht mehr?" "Nein. Binnen der nächsten Tage wirst du unvorstellbare Kräfte entwickeln. Halte dich von Kirchen fern und meide Bäder in Weihwasser." Florian lachte leise. "Ja, Vater." Der nickte und blickte ihn fast liebevoll an. Er legte eine seiner Hände auf die Schulter seines Sohnes. Die langen dünnen Finger drückten sie leicht. "Ich bin stolz, wie du dich entwickelt hast." Damit war er verschwunden und ließ einen glücklichen und einen fassungslosen Mann zurück.
*lach* Na, das ist klar, dass Kai sich sofort fragt, ob er bisher ein guter Mensch war...passiert ja nicht jeden Tag, dass der Teufel im Hotelzimmer auftaucht, um seinen Sohn zum ersten Mal seit 2006 Jahren persönlich zu sehen...*kicher* Da darf man mal kurz überlegen... Das ist fantastisch. Plötzlich weiß er also alles...man, da muss man doch furchtbare Kopfschmerzen kriegen, wenn man plötzlich Erinnerungen aus ettlichen Leben im Kopf hat...*schauder* Mach bitte ganz schnell weiter, bin gespannt, wie genau Kai jetzt reagiert und was als nächstes passiert... lg, Isi =) Ps: Der Teufel ist ganz schön altmodisch...wer badet denn bitte in Weihwasser???
Öhm, Kitty... Zucker??? Um einen Zauberkreis zu ziehen? In welchem Forum hast du da nachgeschaut??? *vorwurfsvoll den Kopf schüttelt*
a) Pentagramm - auch wenn es gerne dazu benutzt wird und als Satanssymbol bezeichnet wird, nur wenn eine Spitze nach unten schaut. Außerdem, zur Dämonenbeschwörung o. ä. werden Kreise benutzt! Die wiederum werden mit Kreide, Kohle oder wenn es pulvrig ist Salz oder Sand gezeichnet... *kennt die süßen Teufel eigentlich nur von Haribo* b) Buch der Offenbarung??? Ähm, du meinen entweder das Necronomicum, die Grimoire oder das 6. und 7. Buch Mose.... c) Selbst wenn Florian der Sohn des Teufels ist, ein wenig Vorbereitung ist für ein solches Ritual schon notwendig....
Also der Teil gefällt mir nicht... das anschließende Gespräch ist wieder in Ordnung. So, und damit ist die Kritik offen raus.
Zur Kenntnis genommen, aber ich ändere es nicht. Die Story ist ohne irgendwelche Recherche und ohne den nötigen Ernst entstanden. Das mit dem Zucker ist schon bewusst gewählt, eben weil es absoluter Blödsinn ist. So wie ein großer Teil der gesamten Story, aber das wirst du noch merken. Sie soll eher zum Lachen sein als irgendwelche Rituale zu beschreiben und zu erklären. Das mit dem Buch der Offenbarung hab ich mal irgendwo aufgeschnappt und per Halbwissen eingebaut. Mir ist auch ziemlich egal, ob es das gibt, wie es richtig heißt und was weiß ich noch. Das mit dem umgedrehten Pentagramm weiß ich, aber ich will ja hier keine Anleitung geben zum Teufel anbeten, sonst wirft man mir hier noch Satanismus vor *evil grins*.
Danke für die Kommis und Bhelial... danke für die offene Kritik (auch wenn ich sie in dem Fall ignoriere *schäm*)
Neuer Teil kommt etwas später, denke ich. Muss noch mal kurz ins Heu... zum Teufel damit... *brummel*... um mal beim Thema zu bleiben.
Wieso ignorieren? Du gehst doch drauf ein, und sagst eindeutig warum nicht... *lacht* Immerhin kommt eine Reaktion... aber gut... dann warte ich mal geduldig ab, was sonst noch passiert...
Natürlich kommt ´ne Reaktion. Deine Kritik war ja auch vollkommen gerechtfertigt, da muss ich weder sauer schweigen noch irgendwie mich aufregen.
Hier der nächste Teil:
Kai blickte Florian vollkommen perplex an. Jetzt sah der auch so aus wie er sich selber beschrieben hatte. Und Kai blieb bei seiner Meinung, die langen Haare standen ihm irgendwie, auch wenn sie sein ganzes Aussehen veränderten. Ihm brannten tausende Fragen auf den Lippen, aber er bekam keinen Ton heraus. Florian lächelte ihm unsicher zu und trat aus dem Pentagramm. Dann verwischte er es, so gut es ging. Er ließ sich auf das Bett nieder und öffnete das Buch. Jetzt waren die Buchstaben auch lesbar. Aber er kannte den Inhalt. Dort stand nur die Wahrheit. Die Wahrheit über Gott, die Hölle und über ihn. Paradies und Unterwelt, Sünde und gute Taten. Er würde die hinteren Seiten füllen, die sich langsam leerten, denn er würde entscheiden, für welche Verfehlungen man demnächst in der Hölle landete und für welche im Paradies. "Kündigst du jetzt beim Sender?", fragte Kai schließlich leise. "Keine Ahnung. Muss mal sehen, wie ich die beiden Jobs unter einen Hut kriege und ob ich die Sendung überhaupt noch machen kann. Darf." Kai lachte trocken und freudlos auf. "Du bist der Sohn des Teufels, der nachweislich existiert, auch wenn ich es immer noch nicht fassen kann. Nenn mir eine Person beim Sender, die dich rausschmeißen würde." Florian hob den Blick und sah seinen Freund an. "Ich wusste es nicht, Kai. Und als ich es wusste, war es fast Zeit für die Rückkehr meiner gesamten Erinnerung und meiner Identität. Ich habe kein Probleme damit, was ich bin, aber ich hatte Angst, dass du nichts mehr mit mir zu haben möchtest." Hastig schüttelte der den Kopf. "Nee, nee, wir sind Freunde… ich bin ja noch hier… aber ich muss das erst mal verdauen." "Gehen wir runter, was essen?" "Gern." Kai folgte Florian aus dem Raum. "Coole neue Frisur." Der stockte. "Ach du… du siehst es jetzt? Wie soll ich das Niki erklären?" "Keine Ahnung… Imagewechsel? Oder sag ihm die Wahrheit." "Oh, klar. Ich gehe zu ihm. 'Hi, Niki. Wunder dich nicht, wenn ich mich verändert habe, ich bin 2006 Jahre alt und der Sohn des Satans.' Er wird sich freuen." Kai grinste leicht. "Du kennst ihn. Ich bin mir sicher, dass es ihn nach dem ersten Schock schon interessieren wird. Und auch unsere netten, jungen Fahrer." Sie erreichten das Restaurant und suchten sich einen Tisch, der etwas abseits stand. "Ja, die Jungs würde das sicher total begeistern, oder sie versuchen, mich zu killen." "Aber… du bist doch nicht böse… oder?" Skeptisch sah Kai ihn an. "Oder?" "Ich bin ein Mensch. Dazu wurde ich in 2000 Jahren erzogen. Ich habe dunkle Seiten, aber auch den Willen und die Fähigkeit, sie zu unterdrücken. Meine Aufgabe ist die Aufteilung der Seelen." "Ich verstehe das nicht. Wie funktioniert das?" Florian lehnte sich vor und senkte die Stimme. "Ganz einfach. Jedes Baby bekommt eine Seele, wenn es geboren wird. Und je nachdem, wie es sich im Laufe der Jahre bis zu seinem Tod verhält, kommt die Seele ins Paradies oder in die Hölle. Paradies… ist ja bekannt. Muss ich nicht näher erläutern, oder?" "Es ist so, wie die Kirche es beschreibt?" "Ja, ewige Glückseeligkeit und der ganze Schmus. Die Hölle bedeutet das Fühlen der Qualen, die man anderen Menschen zugefügt hat. Auge um Auge, wie es in der Bibel so schön steht. Und zwar so lange, bis keines der Opfer mehr Rache wünscht. Dann kommt die Seele in eine Art Arbeitswelt. Dort ist sie in einem Körper gefangen, lebt in einer miesen Wohnung und geht einem Job nach, der nicht bezahlt wird und richtig öde und schwer ist." Kai schluckte. "Also lohnt sich eine gutes Leben doch, oder?" "Ja, es lohnt sich. Die Hölle ist nicht erstrebenswert." Er stockte. "Für einen Menschen." "Dein Vater…" "Ich kenn ihn selber nicht. Er hat mich weggeben, nachdem ich gerade geboren wurde, der Mistkerl." Kai hustete erschrocken. "Jetzt weiß ich, warum du keine feste Freundin hast." "Wieso?" "Weil du Schiss hast, sie deinem Vater vorzustellen. Die Reaktion von ihr könnte… interessant werden." "Interessant?" Er grübelte und knabberte an einem Stück Weißbrot. Vorsichtig schaute er sich um, legte beide Hände um die kleine Scheibe und schloss kurz die Augen. Im selben Moment roch es nach frisch aufgebackenem Brot und die Scheibe dampfte und knusperte, als er hinein biss. "Besser." Kai reichte ihm noch eine Scheibe zum Aufbacken und nahm sie grinsend entgegen. "Ich bin kein Ofen", beschwerte der sich nicht ganz ernst gemeint. "Deine Augen… kannst du das ändern? Ich meine, so schwarz mit dem roten Funkeln… das könnte die Zuschauer irritieren." "Ich kann es lernen. Aber im Moment fällt es mir etwas schwer." "Also mich stört es nicht." Das Essen kam. Miserabel, wie immer in England. "Was ist eigentlich gut und was böse? Was sollte ich nicht tun, um nicht bei deinem Vater zu landen?" "Morden, Vergewaltigen, Menschen und Tiere quälen. Wer das tut, hat keine Chance." "Was ist mit den kleinen Sünden?" "Wer auf Erden schon bereut, hat eine Chance, nicht gleich verdammt zu sein. Und sollte ich mich nicht entscheiden können, weil der Mensch weder gut noch böse war, kommt seine Seele nach dem Tod in einen anderen Körper und hat dort die Chance, sich erneut zu bewähren." "Interessant. Was ist mit Kindern? Sie haben doch nichts getan." "Kinder sind immer unschuldig. Immer." Florian lächelte. "Und psychisch kranke Menschen, die morden?" "Haben sie ihre Taten genossen, kommen sie zu uns. Haben sie wirklich ohne eigenen Antrieb gehandelt und nur aufgrund ihrer Krankheit, drehen sie eine Extrarunde." Kai lächelte. "Langsam verstehe ich, warum du als Mensch leben solltest. Wie wurde es vorher entschieden?" "Vater und Gott haben um die Seelen gekämpft… dabei haben sie fast die Erde vernichtet." "Was?" "Ja… die Dinosaurier sind nicht einfach so ausgestorben." Erstaunt sah Kai ihn an. "Kein Meteorit?" "Nein. Kein Meteorit." "Oh." Florian lachte. "Jedenfalls haben sie dann entschieden, dass es klare Regeln geben muss." "Was ist mit den 10 Geboten?" "Entschuldige mal, Kai. Wenn du die auf die heutige Zeit umlegst, landen ja 90 Prozent der Menschen in der Hölle." Grübelnd aß er. "Da hast du wohl Recht. Also müssen sich die Regeln mit der Zeit ändern?" "Richtig. Das ist der einzige Grund, warum ich existiere. Mein Auftrag, meine Bestimmung." Kai hob den Blick und sah ihn lächelnd an. "Ich bin dankbar dafür. Aber wie machst du das eigentlich mit dem Verteilen der Seelen?" "Ganz einfach: Modern. Ich mach das per E-Mail. Liste und dann wird einfach angeklickt, wer wohin kommt." "Woher weißt du denn, wer welches Leben geführt hat?" Florian lächelte leicht. "Ich weiß es einfach. Ich habe das Leben eines jeden Menschen auf dieser Welt im Kopf." "Brauchst du ´ne Aspirin?" Er lachte auf. "Nein, danke. Ich kann das ausblenden." "Woher weißt du das eigentlich alles? Ich dachte, du hast erst vor einer Stunde von deinem Schicksal erfahren?" "Ja, aber es kam alles mit einem Mal. Wie gesagt, ich weiß es einfach. Es ist schwierig, dir das zu erklären." Kai zuckte mit den Schultern und gab sich erst einmal damit zufrieden. Stattdessen widmete er sich seinem Essen. Bis Florian schließlich leise sagte: "Danke." Er hob den Kopf und sah ihn fragend an. "Wofür?" "Dafür, dass du immer noch hier bist." Lächelnd ließ er sein Besteck sinken. "Wir sind Freunde. Ich weiß zwar nicht, wie viel von dem alten Florian noch in dir steckt, aber für mich hat sich eigentlich nichts verändert." "Ich habe mich nicht sehr verändert. Nur die Unruhe der letzten Tage ist weg. Und darüber bin ich echt froh." "Darf ich das Buch mal lesen?" "Natürlich. Aber Vorsicht, Kai. Es ist lang. Die Geschichte der Welt in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft ist verdammt umfangreich." "Wie viele Seiten hat es?" "Einige Milliarden." "Aha… okay…" Er kratzte sich leicht am Kopf. "Du kannst mir ja die besten Kapitel empfehlen." Grinsend nickte Florian. "Gern." "Warum grinst du?" "Weil du unglaubliche Dinge sehr ruhig hinnimmst." Er lachte leise. "Wenn alle so nett reagieren, oute ich mich als Dämon." "Dämon…" "Sicher, was denkst du denn, was ich bin?" "Moderator und mein bester Freund. Den Rest versuche ich mal zu ignorieren." Florian erhitzt sein Fleisch etwas stärker, indem er es leicht mit dem Finger berührte. "Mal sehen, wie lange dir das gelingt."
Mensch Kitty!! *vorwurfsvollguckt* Wie soll ich mich bei so einem Teil denn entscheiden, welche Stelle ich am liebsten mag??? Der Kommentar über Flo`s nicht existente Freundin ist natürlich genial. "Schatz...das ist mein Vater. Du hast vermutlisch schonmal von ihm gehört..." Und das Röstbrot im Restaurant....sehr praktisch, wirklich. Klar, dass Kai das gleich ausnutzt. *g* Wenn Flo beim Sender rausgeworfen wird, kann er ja einen Schnellimbiss aufmachen... Mach bitte ganz schnell weiter, bin wirklich gespannt, wie lange Kai die kleinen "Veränderungen" noch ignorieren kann...und ob er je dazu kommt, das eine oder andere Kapitel aus dem Buch zu lesen...die paar Milliarden Seiten würde nicht mal ich schaffen... lg, Isi =)
Jaja, der liebe Kai nutzt das gleich aus und benutzt Flo als "Ofen". Nun weiß Kai alles über Flo. Ich seh schon Niki vor mir, wenn Flo ihm es erzählt.*kicher* Dann wünsch ich Kai viel Spaß beim Buch lesen.
Es gelang Kai bis zum nächsten Morgen. Denn Florian tobte gegen 8 Uhr ziemlich hektisch durch das Hotelzimmer und schüttelte seine rechte Hand. Dabei stieß er Flüche aus, die nicht ganz ohne waren. "Was hast du denn?", fragte Kai müde. "Musst du deine dämliche Kette unbedingt in die Nähe meines Handys legen?" Dabei hielt er Kai seine Handfläche vor die Augen, wo sich eine hellrote Brandblase abzeichnete. In Kreuzform. "Entschuldige." Florians Blick war furchterregend, als er Kai böse anknurrte. Dem wurde zum ersten Mal bewusst, dass Flo wahrscheinlich nicht nur die Seelen der Toten verteilen konnte, sondern auch Macht über noch lebende Menschen hatte. "Es tut mir leid." Erschrocken zog der seine Hand weg, als er die Angst in Kais Augen sah. "Ich wollte dich nicht erschrecken, verzeih mir. Es tat nur weh und ich bin Schmerzen nicht wirklich gewöhnt. Ich habe sie zwar immer empfinden können, aber sie waren für mich nicht schlimm. Meine Sinne waren abgestumpft, jetzt sind sie voll da." Kai lächelte und stand auf. Er suchte in seiner Reisetasche herum und holte eine Tube hervor. Vorsichtig verrieb er die Salbe auf der Wunde. "Gegen Brandblasen und Sonnenbrände. Das hilft, damit es nicht mehr so weh tut und schneller heilt." Florian verzog das Gesicht. Kais Güte und Hilfsbereitschaft war für seine dunkle Seele kaum zu ertragen. Sein Herz hingegen jubelte vor Glück. Er lächelte ihm zu. "Danke. War gar nicht so schlimm." "Du kannst dich nicht mehr so gut beherrschen, oder?" "Nein." Er seufzte. "Kai, ich muss dir was erzählen. Es gibt da doch eine Frau in meinem Leben. Aber ich weiß nicht, ob das eine Zukunft hat. Ich werde nicht altern, sie schon." "Deshalb kündigst du mir doch nicht die Freundschaft. Wieso sollte es eine Beziehung stören. Wer ist es?" In seinen Augen lag ein wissendes Funkeln. "Du weißt es doch. Nazan." "Dann solltest du ihr beichten…" Florian verzog das Gesicht. "…entschuldige, sagen, wer du bist." "Sie wird mich verlassen." "Kommt drauf an, wie nah ihr euch steht. Seit wann seid ihr zusammen?" "Seit zwei Monaten." "Liebst du sie?" "Ich weiß nicht… verliebt bin ich schon. Papa killt mich." Kai lachte leise. "Ich helfe dir, wenn du möchtest. Sowohl mit Nazan als auch mit deinem Vater." "Du würdest dich für mich mit dem Teufel anlegen?" "Natürlich."