Was sich neckt das liebt sich. *kicher* Hoffentlich langweilt sich Micha nicht allzu sehr noch auf der Hochzeit. Bin mal gespannt, wie der Abend weiter verläuft.
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Regina strahlte Alex an, als diese sich auf den eben frei gewordenen Sessel gesetzt hatte. „Alex …schön, dass du doch gekommen bist.“, freute sie sich, lächelte der wesentlich älteren Cousine freundlich zu. „Das ist wohl klar, Regina, wir haben doch früher viel Zeit miteinander verbracht, auch wenn du damals so viel kleiner warst.“, erwiderte Alex, ihr Gesicht verklärte sich ein klein wenig, als sie an ihrer beider Kindheit zurückdachte. Oft genug waren sie durch das Wohnzimmer getobt, bis Anette sie gebremst und mit ihnen gespielt hatte, um die Kinder wieder zu beruhigen. „Woran denkst du, Alex?“, wollte Regina neugierig wissen. „Ich habe mich an die Stunden erinnert, die wir in unserem Wohnzimmer herumgelaufen sind und meine Mutter oft genug mit uns gespielt hat. Weißt du noch, wie wir bei Oma in den Ställen herumgelaufen sind, solange, bis uns Opa hinausgeworfen hat?“, fragte Alex plötzlich, neugierig darauf wartend, was Regina antworten würde. Diese lachte kurz, aber herzlich auf. „Du wirst ja richtig sentimental, Alex. Natürlich erinnere ich mich an das, wie denn auch nicht! Viel zu rasch sind wir doch groß geworden.“, bemerkte Regina bedauernd. Bestätigend nickte Alex, blickte ihrer Cousine in die Augen, ehe sie meinte: „Und jetzt sitzen wir hier, weil du heiratest. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass du schon alt genug dafür bist. Ich sehe immer noch das kleine, übermütige Mädchen vor mir, das du mal warst.“ Sie hörte Reginas glückliches Lachen. „Du siehst, wie schnell die Zeit vergeht, Alex. Aber es wird Zeit, dass auch du unter die Haube kommst, den richtigen Typen hast du dir ja schon mitgebracht. Tante Anette unterhält sich ja schon ganz gut mit ihm.“, stellte Regina fest. Alex wandte sich Michael und ihrer Mutter zu. „Meine Mutter wird ihm Geschichten erzählen, die ich ihm verheimlicht hätte. Du siehst ja, dass er sich gut zu unterhalten scheint.“, brummte Alex. „Ich denke, dass ich wieder zu den Beiden gehen werde, ich möchte nicht, dass Michael von mir Dinge hört, die ihm eigentlich gar nicht erzählen möchte.“ Regina horchte auf. „Ach, heißt er Michael?! Erzähle mir von ihm!“, bat sie, abwechselnd schaute sie zwischen Michael und Alex hin und her. „Das willst du gar nicht wissen, glaube mir. Außerdem geht es heute eigentlich gar nicht um mich sondern um dich.“, erklärte Alex fest. „Über Michael und mich reden wir ein anderes Mal.“ Sie hatte eigentlich absolut keine Lust zugeben zu müssen, dass alles gar nicht so war, wie es schien
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Alex war darüber erleichtert, dass sich neben Regina ein Mann setzte, der im gleichen Alter war wie die Braut selbst. „Das ist Sven!“, meinte sie stolz, lächelte ihn glücklich an. Alex hatte im ersten Moment den Eindruck, als ob dieser Sven das Glück seiner Frau nicht teilte, im nächsten Augenblick war dieses Gefühl auch schon wieder vorbei. „Ich bin Alex.“, stellte sie sich kurzerhand selbst vor, um sich auch gleich von ihren trüben Gedanken abzulenken, die an diesem Tag wohl so fehl am Platz waren. Sven zog eine Braue hoch. „Alex?! Die Alex?“, wollte er wissen, sah Regina fragend an. Sie nickte begeistert. „Das ist meine Cousine Alex. Ich habe dir doch schon so viel von ihr erzählt.“, erinnerte sie. Bestätigend nickte Sven. „Ich weiß, und ich habe kein einziges Wort davon vergessen. Freut mich, dass ich dich endlich kennen lerne.“, erklärte er ernst, seine Augen strahlten sie jedoch an. Alex wunderte sich zwar darüber, erwähnte es jedoch mit keinem Wort, wollte sie die gute Stimmung doch nicht zerstören. „Ich freu mich auch.“, gestand sie, obwohl sie sich noch nicht sicher war, ob es auch tatsächlich so war. Erleichtert nahm sie zur Kenntnis, dass sich jemand neben sie stellte und sich räusperte, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Solltest du nicht wieder zu deiner Mutter gehen, Alexandra? Es ist doch sicherlich schon eine Weile her, dass du sie besucht hast.“, bemerkte Melanie, mit etwas Ironie in der Stimme. Langsam erhob sich Alex, mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen sah sie zu Regina. „Tante Melanie, hat Recht, ich sollte wohl ein wenig zu Mama hinüber gehen, auch wenn sie sich mit den Leuten um sich herum gut unterhält, aber Tante Melanie möchte sich sicherlich wieder zu dir setzen.“, bemerkte Alex, warf ihrer Tante einen raschen Blick zu und verschwand, ehe eine der beiden Frauen überhaupt eine Antwort geben konnte. So konnte sie den missbilligenden Blick der Tante nicht mehr ausmachen.
„Was treibt dich hierher, Alex? Hat deine Tante dich vertrieben?“, wollte Anette neugierig wissen, warf ihrer Schwester einen interessierten Blick zu. „Natürlich, sie war doch der Meinung, dass du dich langweilst.“, erwiderte Alex. Anette lachte kurz auf. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Ich unterhalte mich köstlich. Immerhin war man klug genug, Leute, die sich kennen, zusammen zu setzen. Ich wundere mich nur, dass Ela nicht auch hier ist.“, meinte Anette plötzlich, als sie sich wie so oft in den letzten Minuten umgeschaut hatte. „Ich denke, dass es einen guten Grund geben wird, Mama, vielleicht ist Jona krank geworden und Ela musste deshalb auch zu Hause bleiben. Du weißt doch, dass sie die Kleine in solchen Situationen nicht alleine lässt.“, erwiderte Alex, erschrocken wurde sie von ihrer Mutter kurz angestarrt. „Wieso weiß ich davon nichts? Ela ruft mich doch bei solchen Dingen immer gleich an.“, stellte Anette fest. Mitleidig schaute Alex sie an. „Mama, ich habe doch gar nicht gesagt, dass es stimmt, was ich von mir gegeben hab. Ich meinte doch nur, dass es so sein könnte.“, erklärte Alex geduldig, wusste sie doch, dass ihre Mutter sehr aus dem Häuschen war, wenn es um ihre bislang einzige Enkeltochter ging.
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Anette wurde abgelenkt, als das Brautpaar auf die Tanzfläche ging. „Ah, schau nur, gleich kannst du tanzen, das tust du doch so gerne.“, bemerkte sie, vergessen war die Sorge um die kleine Enkelin. „Natürlich, Mama, aber dazu sollte ich einen Partner haben, der es auch gerne tut. Michael ist nicht gerade der Tänzer, den Frau sich wünscht.“, stellte Alex mit einem Seitenblick auf Michael fest. Er hatte sich an dem Gespräch der Frauen nicht beteiligt, da es ihm nicht wirklich interessiert hatte, sondern hatte die Menschen um sich herum beobachtet. Ab und zu schüttelte er über das Verhalten der verschiedensten Leute nur den Kopf. Erst als Alex seinen Namen aussprach, regierte Michael wieder und wandte sich ihr zu, sein Blick wurde fragend. „Sie sollten mit Alex ein, zwei Mal tanzen.“, schlug Anette vor, grinste breit, als sie seinen erstaunten Gesichtsausdruck bemerkte. „Meinen Sie nicht, Frau Rietz, dass ich das selbst entscheiden sollte?“, erkundigte sich Michael belustigt, es erheiterte ihn, als Alex´ Mutter ihm zerknirscht in die Augen schaute. „Sie entscheiden das selbst – natürlich! Es war auch nur ein Vorschlag.“, gab Anette kleinlaut zu, gewinnend lächelte sie ihn an. „Das weiß ich doch, Frau Rietz. Wie Alex Ihnen sicherlich schon gesagt hat, ist Tanzen nicht so ganz mein Ding.“, murmelte Michael vor sich hin, ohne daran zu denken, dass Anette ihn vielleicht gar nicht hören konnte. Er merkte nur Alex’ strafenden Blick, Sekunden später spürte er ihren Ellbogen in seiner Seite. Erschrocken blickte er zu ihr hinüber und erkannte erst jetzt, dass sie ihn schon eine Weile zu beobachten schien. „Schau mich nicht so an, ich mach doch heute alles, was du sagst.“, erwiderte Michael und war erstaunt darüber, dass sie zu lachen begann. „Es war ein Fehler, das zu sagen. Wer weiß, was mir heute noch so alles einfällt, Michael.“, erwiderte Alex, errötete, als ihr bewusst wurde, was sie eben gesagt hatte. Verlegen vor sich hin lächelnd senkte sie den Kopf, wollte sie doch seinem Blick nicht begegnen. Sie merkte sehr wohl, dass er sie noch immer musterte, konnte sogar sein Minenspiel vor sich sehen, zu gut kannte sie ihn doch. „Darauf werde ich sicher noch zurückkommen, egal was mir einfallen wird.“, drohte Michael lachend, zwinkerte ihr vergnügt zu. „Du wirst bereuen, diesen Satz überhaupt gesagt zu haben.“ Alex kicherte nur, hielt es nicht für notwendig, überhaupt etwas darauf zu sagen. Anette hörte ihnen interessiert zu, ein Grinsen spaltete ihr Gesicht. Das Gespräch zwischen ihrer Tochter und deren Kollegen gefiel ihr ausgesprochen gut.
Alex brauchte eine kurze Zeit, um sich wieder zu beruhigen. Nach wie vor huschte die Aussage, die sie selbst getätigt hatte, durch den Kopf und sie könnte sich jetzt noch in die Zunge beißen ob dieses Satzes, verstand doch noch immer nicht, warum sie sich dazu hatte hinreißen lassen. Ruckartig hob sie den Kopf, blickte Michael direkt in seine tiefblauen, stechenden Augen, die sie spitzbübisch anlächelten. „Na du …“, meinte er belustigt. „Hast du jetzt lange genug über uns nachgedacht?“ Zaghaft nickte Alex. „Ich denke darüber nach und könnte mich jetzt noch ohrfeigen.“, gab sie zu. „Noch weiß ich nicht, was mich zu dieser Aussage angestiftet hat.“ Sie wirkte auf Michael noch immer recht zerknirscht, und so konnte er im Moment nichts anderes als sie anlächeln, zu süß fand er ihren Gesichtsausdruck und das sich darauf abspielende Minenspiel.
Erst Sven lenkte ihn von Alex ab, irritiert schaute Michael zum Bräutigam auf und schien im ersten Moment nicht zu wissen, was er mit dem wesentlich Jüngeren anfangen sollte. Doch Sven ließ ihn einfach links liegen, was Michael zwar unheimlich störte, aber zu ignorieren beschloss. Ehe er jedoch irgendetwas sagen konnte, wurde Alex gefragt: „Willst du mit mir tanzen? Regina meinte, dass du das gerne tust. Und außerdem wäre es nicht schlecht, wenn wir uns ein klein wenig kennen lernen könnten!“ Fürs Erste war Alex von diesem Vorschlag so sprachlos, dass wie erst gar nicht wusste, wie sie richtig darauf reagieren sollte. Hilfesuchend schaute sie zu Michael. Zu ihrem Entsetzen nickte er ihr sogar noch aufmunternd zu. „Geh´ schon … ich lauf dir ja nicht davon, nicht heute.“, versprach er, schenkte ihr sein bezauberndstes Lächeln. Etwas in seinen Augen sagte ihr, dass sie der Bitte des Bräutigams Folge leisten sollte. Deshalb erhob sich Alex, langsamer, als es sich eigentlich gehören würde. „Na, geh schon, er beißt dir doch nicht den Kopf ab.“, bemerkte Michael belustigt. „Ich verspreche dir sogar, dass ich auch mit dir tanzen werde, ein- oder zweimal.“ Er merkte sehr wohl, dass es in ihren Augen kurz aufleuchtete, und endlich verschwand sie mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.
Anette hatte die kleine Szene beobachtet. „Was haben sie ihr denn gesagt, dass sie so rasch verschwunden ist?“, wollte sie neugierig wissen, interessiert blickte sie Michael in die Augen. Er lächelte sie siegessicher an. „Wissen Sie, Frau Rietz, ich habe ihr auch einen Tanz versprochen. Und Alex weiß genau, wie sehr ich tanzen hasse.“, erwiderte er. Anette kicherte vor sich hin. „Alex hat mir einmal davon erzählt, ist aber schon eine Weile her.“, bemerkte sie aufgedreht, ihr Blick wanderte zur Tanzfläche und beobachtete die wenigen Menschen, die sich darauf tummelten. „Alex scheint sich gut zu unterhalten. Sie und dieser Seven scheinen sich gut zu verstehen.“, stellte Alex fest. „Und es gefällt mir gar nicht, wie Sven sie anhimmelt. Sie scheint es auch noch zu genießen.“ Erschrocken musterte Michael die Sprecherin, wusste vorerst nicht wirklich, was er von dem Gehörten halten sollte. Erst als er ebenfalls zu den Tanzenden schaute, verstand er nun auch, wovon Frau Rietz sprach. „Machen Sie doch irgendetwas, Herr Naseband.“, bat sie aufgeregt. Michael konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht ganz verkneifen, zu sehr belustigte ihn Anettes große Aufregung. Aber er musste ihr dann doch recht geben, er konnte es nicht wirklich durchgehen lassen, dass es bei dieser Hochzeit vielleicht zu einem Streit kommen würde, nur weil sich der Bräutigam sich eventuell in einen der Gäste verlieben könnte. Und dass er selbst es vielleicht auch getan haben könnte, verdrängte er gekonnt. Auf alle Fälle wollte er nicht zulassen, dass Alex sich wieder von ihm entfernte, hatte er doch in der Küche ihrer Mutter das Gefühl gehabt, in ihr etwas ausgelöst zu haben, das bisher noch nicht da gewesen war. Er hatte jedenfalls keine Lust, Alex wieder zu verlieren.
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Deshalb erhob er sich rasch, ging schneller zu dem Paar, als er es eigentlich sollte und tippte Sven leicht auf die Schulter. Ein etwas aus der Fassung geratener Bräutigam schaute Michael kurz an, schien sekundenlang nicht zu verstehen, was da überhaupt gespielt wurde. Als es ihm zu Bewusstsein kam, seufzte er kurz auf und schlich mit hängendem Kopf zu seinem Platz zurück.
Erstaunt hob Alex den Kopf, als Michael auf sie zugekommen war, und schaute ihn aus großen Augen an. „Was soll das denn werden?“, fragte sie irritiert, nicht wissend, wie sie richtig reagieren sollte. Zaghaft lächelte er auf sie herab. „Weißt du, kleine Alex, es gibt Personen, denen es nicht besonders gut gefallen hat, dass du dich mit diesem Sven so gut unterhalten hast. Außerdem habe ich große Lust, gerade jetzt eine Runde mit dir zu tanzen.“, erklärte Michael, wieder ernst geworden. Geschmeichelt schmunzelte Alex vor sich hin. „Na dann ... es wird gerade ein langsames Lied gespielt, das ist gerade das Richtige für dich.“, bemerkte sie belustigt, mit Mühe konnte sie ein schallendes Lachen verhindern. Anstatt zu antworten, nahm Michael sie in die Arme, legte diese behutsam um ihren schlanken Körper und zog sie enger an sich heran, als es sich gehören würde. Sekundenlang wartete er vergeblich darauf, dass Alex ihm ein wenig dabei half, seine Scheu vor dem Tanzen abzulegen, endlich zog sie seine Hand hinter ihrem Rücken hervor, nahm sie in ihre. Nur die Nähe behielt sie bei, verstärkte sie sogar noch ein wenig, schmiegte sich in seine Arme, sogar noch enger an ihn. „Was hast du vor?“, wollte Michael wissen, bemüht, so sachlich wie möglich zu bleiben und seine große Verwunderung nicht zu zeigen. Deshalb wartete er die wenigen Minuten schweigend, die Alex brauchte, um sich eine Antwort zu überlegen. „Das kann ich dir noch nicht sagen, Michael. Ich habe doch noch ein wenig Zeit, nicht wahr?“, meinte sie endlich nachdenklich. „Außerdem glauben einige, dass wir ein Paar sind, also ist es sicherlich nicht ganz so verkehrt, wenn wir zumindest so tun, als ob wir es auch tatsächlich sind.“ „Und da ist dieser enge Tanz sicherlich goldrichtig.“, stellte Michael belustigt fest, er zog sie wieder enger an sich, da sie sich während ihrer kurzen Unterhaltung von ihm ein wenig entfernt hatte – viel zu viel, wie er mit Entsetzen festgestellt hatte. Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen hob sie den Kopf und schaute ihm in die Augen, versank beinahe darin. Sie merkte gerade noch, wie es in ihnen spitzbübisch aufblitzte.
Behutsam führte er sie über die Tanzfläche, sich sachte im Takt des Liedes bewegend. „Bleib, ich möchte noch ein wenig tanzen.“, meinte er, als sie sich nach dem Ende des Liedes von ihm lösen wollte. Mit hochgezogener Braue schaute sie zu ihm auf. „Ich möchte dich doch noch im Arm halten. Beim Tanzen kann ich das, ohne mich rechtfertigen zu müssen.“, erklärte Michael ernst, seine Augen wussten davon nichts, sie lachten sie schelmisch an. „Ich wusste gar nicht, dass du dich rechtfertigen musst, wenn du mich im Arm hältst. Bin ich denn so unausstehlich?“, erkundigte sich Alex, nicht wissen, ob sie wegen seiner Äußerung gekränkt sein sollte oder nicht. „Du weißt, dass du das nicht bist, kleine Alex, du bist doch ausgesprochen süß.“ Verlegen errötete Michael, am Rande nahm er ihr Kichern wahr. „Und als dein Kollege müsste ich mich rechtfertigen, wenn ich dich so eng an mich presse, aber …“, rasch unterbrach er sich, die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, wollte er ihr auf keinen Fall verraten. „Was wolltest du sagen?“, hakte sie schnell nach, ihr Blick wurde fragend. „Es ist nicht so wichtig, Alex, noch nicht.“, gestand er und hatte plötzlich das Bedürfnis, sie auf die Stirn zu küssen. Alex hielt kurz die Luft an, da sie damit absolut nicht gerechnet hatte. Scheu schmunzelte sie zu ihm auf, wusste aber nicht, was sie davon halten sollte.
Nach wie vor drehten sie sich zur Musik, auch wenn keiner von ihnen wirklich mitbekam, was die Band tatsächlich spielte, sie hatten nur mehr Augen für sich. Michael löste seine Hand von ihrer, legte sie um ihren Körper, streichelte sanft über ihren Rücken. Langsam schob Alex ihre Arme um seinen Nacken, überlegte, ob sie ihren Kopf an seine Brust legen sollte oder nicht. Michael nahm ihr eine Entscheidung ab, sachte führte er sie durch die offene Balkontür ins Freie. Auch dort war die Musik noch zu hören. Schweigend nahm Alex das zur Kenntnis, hatte keine Lust, sein Handeln zu hinterfragen. Sie genoss einfach nur seine Nähe und die Ruhe um sich herum, nur die Musik und das Gemurmel der Menschen drangen zu ihnen nach draußen. Und es roch nach Regen, auch wenn es im Garten des Lokals noch trocken war. Aber am Horizont waren Blitze zu sehen, leiser Donner war zu hören, wenn gerade keine Musik gespielt wurde.
Michael suchte den Himmel ab, das Gewitter war weit genug weg, so brauchten sie nicht wieder ins Haus zurück. Er hielt Alex noch immer im Arm, lächelte verträumt auf sie herab, im Klang der inzwischen leiser gewordenen Musik drehten sie sich weiter, vergaßen auf alles um sich herum. Erst als nichts mehr von der Hochzeit zu hören war, blieb Michael stehen, und da Alex noch immer in seinen Armen lag, blieb ihr nichts anderes übrig, als es auch zu tun. Sie blickten sich kurz um, merkte, dass der Garten größer war, als sie es bei ihrem Kommen angenommen hatte, und sie musste zugeben, dass es ihr zu gefallen begann.
Alex lauschte der Musik, die nur mehr sehr leise zu ihnen drang, legte ihren Kopf endlich an seine Brust, umklammerte seinen Körper und genoss seine Nähe, das Alleinsein. Sie hörte nur sein leises Lachen, merkte, dass er sie noch enger an sich zog und fest an sich presste. „Alex …“, stöhnte er in ihr Haar, hatte er doch sein Gesicht darin versteckt und roch noch immer den süßlichen Duft ihres Haarshampoos. Sie konnte nicht mehr sagen, wie lange sie so eng aneinander geschmiegt dastanden, nach einer fast endlos erscheinenden Zeit hob Michael den Kopf, schaute auf sie herab, ehe er seine Hand unter ihr Kinn legte und sie damit zwang, zu ihm aufzusehen. Sein Blick wurde zärtlich, als er auf ihren traf. Er versank im Braun ihrer Augen, mit nichts ließ er sich davon abbringen. Nach Sekunden senkte er langsam den Kopf, seine Lippen begannen mit den ihren zu spielen. Seine Zunge stupste fordernd gegen ihre, verlangte fordernd Einlass. Alex gewährte ihn schon nach wenigen Augenblicken und ließ damit einen wunderbaren Kuss zu. Beide kippten völlig hinein, nahmen aus diesem Grund nichts mehr um sich herum wahr.
So hörten sie auch nicht, dass Anette laut nach ihnen rief, und auch das stets näher kommende Donnergrollen überhörten sie völlig. Sie erschraken erst, als die ersten großen Tropfen auf sie herab prasselten. Irritiert schauten sie sich in die Augen, hoben den Blick und ließen den Regen auf ihre Gesichter herunter tropfen. Nach endlosen Sekunden lachten beide glücklich auf, ließen die angenehme Kühle des Wassers über ihre Wangen laufen, ungeachtet dessen dass Alex´ Schminke nun komplett verlief und bereits auf ihr Kleid herunter tropfte. Obwohl der Gewitterregen immer stärker wurde, blieben sie wo sie waren, küssten sich zärtlich, fordernd und leidenschaftlich sogar schon. Erst ein heftiger Donner ließ sie auseinanderfahren und machte ihnen klar, wo sie sich befanden. Inzwischen goss es in Strömen, sie waren bereits bis auf die Haut durchnässt – Michael hatte sein Sakko über die Lehne seines Stuhles gehängt, jetzt erst wurde ihm das erst bewusst.
„Komm, lass uns nach Hause fahren …“, bat Alex, die plötzlich auftretende Kälte ließ sie erschauern. Michael nickte nur, während er sie in der Dämmerung musterte. Erst ein besonders greller Blitz ließ ihn erkennen, dass Alex´ weißes, tropfnasses Kleid mehr zeigte, als es verbergen sollte. Gierig leckte er sich über die Lippen, nahm ihre Hand und zog sie schweigend mit sich. Erst auf der Terrasse blieb er stehen, musterte sie wieder von oben bis unten, schluckte hart. Im ersten Moment wusste Alex nicht, was los war. Erst als Michael meinte: „Sieh dich doch mal an“, schaute sie an sich hinunter und konnte ein Kichern nicht ganz unterdrücken. „Natürlich, ich hätte es wissen müssen … und es sieht dir ähnlich!“, bemerkte sie belustigt, stellte sich gefährlich nahe vor ihm hin. „Ich bin doch auch nur ein Mann, und warum sollte ich mir hübsche Frauen nicht genauer ansehen. Ich finde dich doch unheimlich süß, und in deinem jetzigen Outfit erst recht.“, gab er zu, zog den Kopf zwischen die Schultern, da es über ihnen besonders laut donnerte, wieder prasselte Regen mit riesigen Tropfen auf sie herab. Auch wenn sie unter einem kleinen Dachvorsprung standen, bekamen sie wegen des heftigen Windes trotzdem etwas von dem vielen Wasser ab.
Endlich haben es die 2 geschafft. Da kann das Gewitter noch so stark sein. *kicher* Typisch Mann, sobald man von einer Frau ein bissl mehr sieht unter dem Stoff...
„Alex … wie siehst du denn aus?“, rief eine ihr bekannte Stimme aufgeregt aus. Alex wandte sich dem Klang zu, sah Regina auf sich zukommen. „Ich habe mir die Füße vertreten und hab leider die Schnelligkeit des Gewitters unterschätzt.“, erklärte sie und verschwieg den tatsächlichen Grund, weshalb sie im Garten herumgelaufen war. „Ich hol dir meine Jacke.“, murmelte Michael, da er verhindern wollte, dass sich Alex eine Verkühlung holen konnte. Den wahren Grund wollte er sich selbst nicht eingestehen. Ehe Alex überhaupt reagieren konnte, war er auch schon mit dem Sakko zurück. Behutsam, fast schon zärtlich, legte er es über ihre Schultern. „Es muss ja nicht jeder sehen, wie süß du bist.“, nuschelte er nur. „Alter Schleimer.“, flüsterte Alex belustigt, hielt seinen Blick kurz gefangen. „Ihr sollten vielleicht nach Hause fahren, bevor ihr krank werden.“, schlug Regina vor und zerbrach damit die knisternde Stimmung, die zwischen ihnen herrschte, bemerkte es nicht einmal. „Das haben wir auch vor, Regina, aber wir werden nicht mehr zurückkommen.“, erklärte Alex bedauernd. „Ich habe keine passende Kleidung mehr mit.“ „Das habe ich mir fast gedacht, Alex … schade eigentlich.“, stellte die Braut betrübt fest. „Aber es wird die Zeit kommen, in der wir uns wieder unterhalten werden. Deine Mutter ist übrigens schon vor einer viertel Stunde nach Hause gefahren, nachdem sie euch nicht mehr gefunden hat.“ Plötzlich lächelte Regina ihre Cousine schelmisch an. „Ihr wolltet doch alleine sein, nicht wahr?“, fragte sie, neugierig blickte sie zwischen Alex und Michael hin und her. „Das wollen wir doch jetzt auch noch.“, murmelte Alex vor sich hin, warf ihm einen raschen Seitenblick zu und nahm ein verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht wahr. „Dann verschwindet mal, ihr Zwei, melde dich, wenn du wieder in München bist.“, bat Regina. Alex nickte nur, ehe sie sich überschwänglich von der Braut verabschiedet hatte. Michael brachte gerade noch ein „Tschüss“ über die Lippen, bevor Regina wieder in den Saal entschwand.
Sie gingen um das Gebäude herum zum Parkplatz, wollten sie doch eine weitere Begegnung mit Melanie, Alex´ Tante, vermeiden. Der Regen war zwar schwächer geworden, es tröpfelte jedoch immer noch. Da beide schon nass waren, beeilten sie sich auch gar nicht mehr, Michael nahm nur ihre Hand in seine, sie verknoteten ihre Finger ineinander. Erst vor dem Auto blieben sie stehen, fragend schaute Alex zu ihm auf, schien nicht zu wissen, warum er den Wagen nicht aufsperren wollte. Kaum bückte er sich, um in der Außentasche nach dem Schlüssel zu suchen, wurde ihr klar, dass sie seine Jacke noch immer auf ihren Schultern lag. Entschuldigend lächelte sie ihm zu, versank im Blau seiner Augen, in die sie bereits sekundenlang starrte. Langsam näherte sich ihr Gesicht dem seinen, wandte dabei ihren Blick von seinem nicht ab. Sanft begann sie mit seinen Lippen zu spielen, endlich ließ er einen wunderbaren Kuss zu, und Alex kippte wieder hinein, ungeachtet dessen, dass es wieder stärker zu regnen begonnen hatte. „Daran könnte ich mich gewöhnen …“, nuschelte sie, kaum dass sie sich voneinander gelöst hatten. „Darüber können wir reden.“, sagte Michael leise, ein feines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Rasch hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er das Auto endlich öffnete und ihr die Tür aufhielt.
Alex zitterte während der kurzen Fahrt vor sich hin, egal wie sehr sie sich auch in Michaels Sakko einwickelte. Doch auch die Jacke war bereits durchnässt und wärmte sie nicht mehr. Auch wenn Michael sich auf die Fahrt konzentrierte, entging es ihm nicht. „Ich werde dich später wärmen, dir richtig einheizen.“, versprach Michael, grinsend schaute er zu ihr hinüber, während sie bei einer roten Ampel standen. Auch Alex kicherte vor sich hin, überlegte, was sie darauf überhaupt sagen sollte. „Eine ausgezeichnete Idee, ein gemeinsames Bad wäre gar nicht mal so schlecht.“, bemerkte Alex, genüsslich rieb sie sich ihre Hände. „Und was machst du mit deiner Mutter? Ich denke, dass sie es nicht verstehen würde, vor allem deswegen, weil sie der Meinung ist, dass wir nur Kollegen sind.“, erwiderte Michael belustigt. Erschrocken holte sie tief Luft, warf Michael einen raschen Blick zu. „Daran hab ich gar nicht gedacht.“, murmelte sie enttäuscht. „Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben.“ Da Michael sich aufs Einparken konzentrierte, antwortete er vorerst nicht.
Hand in Hand liefen sie auf das Haus zu, in dem die Wohnung von Anette Rietz lag. „Warte mal …“, nuschelte Michael, als Alex gerade dabei war, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Erwartungsvoll schaute sie zu ihm auf. Lächelnd nahm sie zur Kenntnis, dass sich sein Gesicht langsam zu ihr hinab senkte, seine Lippen begannen zärtlich mit ihren zu spielen, und endlich ließ sie einen wundervollen Kuss zu, den beide nicht lösen wollten. Erst als ein anderer Hausbewohner an ihnen in den oberen Stock vorbei polterte, ließen sie voneinander ab. Alex öffnete nun endlich leise die Wohnungstür, darauf hoffend, dass Anette auf sie nicht aufmerksam werden würde. Natürlich war das nicht der Fall, sie stand bereits mitten im Vorraum und schaute erwartungsvoll, aber auch mit einem Anflug von Erstaunen auf ihre Tochter und Michael.