Hallo, halle, habe wieder eine Geschichte für euch, viel Spaß beim Lesen.
Eine Begleitung zum Verlieben
Unruhig ging Alex in ihrem Wohnzimmer auf und ab und blieb dann irgendwann vor dem offenen Fenster stehen, ohne etwas wahrzunehmen. „Mist …!“, brummte sie vor sich hin. Sie konnte schon nicht mehr sagen, wie oft sie dieses Wort vor sich hingebrummt hatte. Auch wenn sie dabei immer wieder mit dem Fuß gegen das Tischbein oder gegen das Sofa geschlagen hatte, ihren Frust wurde sie dabei nicht los.
Sie konnte nicht sagen, wie lange sie regungslos dagestanden hatte, als sie durch das schrille Läuten des Handys erschreckt wurde. Sie fuhr herum, blieb wieder kurz stehen, um zu hören, wo das kleine Telefon lag. Alex brauchte nicht allzu lange, um sich zu orientieren. Mit raschen Schritten ging sie in das kleine Vorzimmer und kramte in ihrer Handtasche solange herum, bis sie das Gesuchte endlich gefunden hatte. Natürlich hatte das Läuten inzwischen längst aufgehört, als sie das Telefon endlich in Händen hielt, und so rief sie ihre Mutter kurzerhand zurück.
„Alex, gut, dass du mich anrufst.“, sagte Anette Rietz, anstatt sie zu begrüßen. „Natürlich mache ich das, Mama, und das weißt du auch.“, erwiderte Alex belustigt und wunderte sich über die Wortwahl ihrer Mutter. „Du weißt doch, dass Regina Ende nächste Woche heiratet. Und Tante Melanie ist nach wie vor der festen Überzeugung, dass du eine Beziehung hast.“, kam Anette sofort auf den Punkt ihres Anliegens zu sprechen. Alex war im ersten Moment ziemlich sprachlos und hatte absolut keinen Plan, was sie ihrer Mutter überhaupt antworten sollte. „Aber das ist ja nicht so …!“, erwiderte Alex ziemlich fassungslos. „Ich weiß, ich weiß, aber deine Tante sieht das nicht so. Du hast noch einige Tage Zeit, dir etwas zu überlegen.“, erklärte Anette ernst. Alex sog erschrocken die Luft durch die Nase ein, wusste vorerst nicht, was sie auf die Forderung ihrer Mutter überhaupt sagen sollte. „Wie stellst du dir das überhaupt vor? Bis nächsten Samstag hab ich zwar noch ein bisschen Zeit, meine Freunde anzurufen, aber ich denke nicht, dass sie mich doch relativ kurzfristig begleiten werden. Du kannst doch Tante Melanie davon überzeugen, dass ich alleine kommen werde.“, schlug Alex entrüstet vor. Sie hörte ihre Mutter leise lachen. „Du machst mir Spaß, Mädchen. Das kannst du dir abschminken, deine Tante ist ausgesprochen eigensinnig und stur. Sie lässt sich doch von mir nicht sagen, dass du alleine bist.“, bemerkte Anette, Alex konnte an ihrem Ton erkennen, was ihre Mutter von ihrer Schwester und ihrer eigenartigen Meinung hielt. „Lass dir etwas einfallen, Alex … wir sehen uns nächsten Samstag. Und sei bitte pünktlich.“, bat Anette, ehe sie sich von ihrer Tochter verabschiedete.
Hihi der Anfang ist ja mal lustig...Eine eigensinnige Tante, die darauf besteht, dass ihre Nichte einen Freund und somit eine Begleitung hat und Alex im Stress, eine passendende Begleitung aufzugabeln. Ich hab' ja schon so eine Ahnung, wer das sein könnte*verschmitzt grinst*
Danke für die Kommis, schauen wir mal, ob du mit deinem "Verdacht" recht hast, Gummibaerchen. Hier gibts also einen neuen Teil:
Irritiert starrte Alex auf das kleine Telefon in ihrer Hand. Was war das denn, fragte sie sich erstaunt und schüttelte ungläubig den Kopf. Das einzige, das sie von dem kurzen Gespräch begriffen hatte, war, dass sie für diese Hochzeit in einigen Tagen unbedingt eine Begleitung brauchte. Es stellte sich nur die Frage, wo sie diese so rasch herbekommen sollte. Immerhin wusste sie, dass ihre besten Freunde an den Wochenenden stets ausgebucht waren. Es stellte sich daher nur die Frage, wo sie eine solche so rasch auftreiben sollte. Sie war sich bewusst, dass niemand Zeit haben würde, sie nach Osnabrück zu begleiten – ein ganzes Wochenende würde sich keiner frei nehmen können. Außerdem hatte sie insgeheim gehofft, dass sich alles wieder zum Besten wenden würde. Der Anruf ihrer Mutter ließ ihre Hoffnung wieder dahin schmelzen. Alex nahm ihre Wanderung durch die Wohnung wieder auf, oft blieb sie am Fenster stehen, um gedankenverloren hinauszustarren, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Oft genug spukte ihr die bevorstehende Hochzeit ihrer Cousine im Kopf herum, auf der sie unbedingt dabei sein musste, und verwünschte ihre uneinsichtige Tante. Ziemlich verschlafen saß Alex am anderen Morgen im Büro, oft genug gähnte sie herzhaft vor sich hin und schüttelte über sich selbst den Kopf, da sie genau wusste, weshalb sie noch so müde war. Immerhin hatte sie sich die halbe Nacht in ihrem Bett herumgewälzt, ohne wirklich zu schlafen und hatte das Gefühl gehabt, alle paar Minuten auf den Wecker auf dem Nachtkästchen geschaut zu haben. Da Gerrit nur im Büro war, war es ausgesprochen ruhig im Raum, und Alex wurde deshalb nur noch müder. Selbstverständlich blieb das ihrem Kollegen nicht verborgen. Endlich legte er seinen Kugelschreiber zur Seite, mit dem er verbissen auf einem Blatt geschrieben hatte, und blickte interessiert zu seiner Kollegin, beobachtete sie eine Weile. „Erkläre mir bitte, warum du heute so müde bist.“, bat er endlich, neugierig geworden. Ihre erste Reaktion war eine wegwerfende Handbewegung. „Du hast ja keine Ahnung.“, brummte sie vorerst nur. „Das glaube ich dir sogar, du könntest mir aber helfen zu verstehen.“, schlug Gerrit vor, gutmütig lächelte er ihr zu. Alex schüttelte nur den Kopf. „Ist nicht so wichtig, Gerrit, glaub mir. Außerdem ist es privat, da möchte ich dich gar nicht erst mit hineinziehen.“, stellte sie fest und lächelte ihm entwaffnend zu. Sie merkte selbst, dass sie ihn nicht wirklich überzeugen konnte, und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie auch gar keine Lust, es zu tun. „Lass es einfach so stehen, Gerrit, im Moment ist es besser so, glaub mir einfach.“, fuhr Alex nach wenigen Sekunden fort. Langsam schüttelte Gerrit den Kopf, denn er war mit ihrem Vorschlag absolut nicht einverstanden. „Ich habe absolut keine Lust, mit einer verschlafenen Alexandra zusammen zu arbeiten, die vielleicht auch noch schlechte Laune bekommt.“, erwiderte er aufgebracht. „Ich werde mich bemühen, genau die nicht zu bekommen, wenn das deine einzige Sorge ist. Aber jetzt lass uns endlich mit dem Arbeiten beginnen, es lenkt mich vielleicht ab.“, meinte Alex. Gerrit konnte sich das zwar nicht vorstellen, sagte jedoch nichts mehr, da er Alex im Augenblick nicht einschätzen konnte.
Natürlich gelang es ihr nicht, die Gedanken über die bevorstehende Hochzeit loszuwerden. Sie verfolgten sie den ganzen Tag bis in die Nacht hinein. In ihren Träumen spukte wieder das Telefonat mit ihrer Mutter herum, immer wieder wachte sie deshalb auf und fragte sich, wie sie ihrer Tante begreiflich machen sollte, dass es einen Freund eigentlich gar nicht gab und in der nächsten Zeit wahrscheinlich auch nicht geben würde. Seufzend kroch sie aus dem Bett, stapfte in die Küche. Unschlüssig ging sie zum Kühlschrank, nur um ihn zu öffnen und unschlüssig davor zu stehen, nicht wissend, was sie zu finden hoffte. Völlig verschlafen nahm sie sich die Milch heraus und schenkte sich ein Glas voll. Gedankenverloren trank sie Schluck um Schluck, bis nichts mehr da war und stellte verdrossen fest, dass sie trotzdem nicht ruhiger geworden war. Zu viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum, ohne dass sie sie ordnen konnte. Alex starrte vor sich hin, ohne die Umgebung wahrzunehmen. Nach endlosen Minuten hellte sich ihr Gesicht schließlich wieder auf, Alex sprang auf und lief ins Wohnzimmer, wo sie im Schrank zu kramen begann. Endlich fand sie das, was sie gesucht hatte – das Telefonbuch von München. Hastig blätterte sie darin herum, bis sie gefunden hatte, was sie suchte und schrieb die Ziffern ab. Sie seufzte erleichtert auf, als sie die Telefonbücher wieder verstaute und wieder zurück in ihr Schlafzimmer ging. Mit der Gewissheit etwas Wichtiges erledigt zu haben, legte sie sich in ihr Bett, schlief sogar gleich ein und erwachte ausgeschlafen, aber leider auch viel zu spät. Erschrocken sprang sie aus dem Bett, nachdem sie auf den Wecker gesehen hatte, rasch lief sie ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Nach einer Katzenwäsche schlüpfte sie in ihre Kleidung, hastete ohne Kaffee aus ihrer Wohnung. Mit quietschenden Reifen verließ sie den Parkplatz und raste zum K11. „Du bist zu spät dran, Alex!“, stellte Gerrit fest, schüttelte entrüstet den Kopf. „Ich weiß, Gerrit, hab verschlafen, tut mir echt leid.“, murmelte Alex schuldbewusst, während sie ihren Rechner hochfuhr. Gerrit stellte sich breitbeinig vor ihrem Schreibtisch auf und schaute auf sie herab. „Was um alles in der Welt treibst du während deiner Nächte?“, fragte er ungehalten. Irritiert sah sie ihm in die Augen. „Das fragst du ausgerechnet mich, Gerrit? Normalerweise bist es doch du, der verschläft, und keiner will von dir wissen, was du in der Nacht davor so getrieben hast.“, erwiderte Alex kühl, für sie war dieses Thema erledigt und begann deshalb mit ihrer Arbeit, ohne weiter auf Gerrit zu achten, der noch immer vor ihrem Schreibtisch stand und vorerst nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte. Ehe er irgendwie reagieren konnte, öffnete sich die Tür und Michael betrat das Büro. Gerrit fuhr herum, funkelte seinen Kollegen wütend an. „Wieso kommst du erst jetzt? Michael, du hattest doch schon vor zwei Stunden Dienst gehabt“, bemerkte er ungehalten. „Ich weiß, Gerrit, ich weiß, aber ich habe ausnahmsweise mal verschlafen.“, erklärte Michael nur. „Natürlich, war ja klar, ich hätte es wissen müssen. Habt ihr nicht zufällig gestern Abend etwas gemeinsam unternommen?“, wollte Gerrit interessiert wissen, neugierig beäugte er seinen Kollegen. Entsetzt schauten Alex und Michael sich an, schüttelten heftig den Kopf. „Nein, haben wir nicht. In den letzten Wochen waren wir kaum gemeinsam unterwegs.“, gab Michael zu, warf Alex einen raschen Blick zu, konnte daraus jedoch nicht lesen und wandte sich deshalb auch gleich wieder ab, um sich endlich an seinen Schreibtisch zu setzen. Am Rande bekam er die Unterhaltung seiner beiden Kollegen mit, wollte einfach nicht hinhören. Aber Alex sprach laut genug über die bevorstehende Hochzeit ihrer Cousine, sodass Michael es gar nicht überhören konnte. Er lächelte versonnen vor sich hin, hatte er doch gewusst, dass dieses Ereignis Alex so lange beschäftigen würde, bis es auch wieder vorbei war. Je länger dieses Gespräch dauerte, umso mehr ging es ihm auf die Nerven. Deshalb verließ er fluchtartig das Büro, ohne den anderen wirklich zu sagen, wohin er wollte. Erstaunt und irritiert blieben Alex und Gerrit zurück.
Schauen wir mal, ob ich dir diese Fragen alle beantworten kann danke für dein Kommi, hier gibts doch glatt wieder einen Teil:
Erst als der nach einem kurzen Telefonat den Raum verließ, war sie endlich allein. Darauf hatte Alex gewartet. Rasch griff sie zu ihrem Handy, tippte die Nummer ein, die sie sich in der Nacht herausgesucht hatte. Ungeduldig wartete sie darauf, dass jemand abhob. Nach unzähligen Minuten wurde ihre Geduld endlich belohnt. Ihr Gesprächspartner meldete sich – leicht genervt, wie Alex meinte. Rasch trug sie ihr Anliegen vor und war erstaunt darüber, dass es ihr so glatt von den Lippen ging. Geschäftig sagte die Dame am anderen Ende der Leitung zu, für das nächste Wochenende den Termin zu vermerken und zu fixieren. Erfreut bedankte sich Alex und beendete das Telefonat, löschte sogleich die Nummer, ohne hinterher sagen zu können, warum sie das getan hatte. Kaum hatte sie ihr Handy neben sich auf den Tisch gelegt, ging die Tür auf und Gerrit tauchte wieder auf. Irritiert schaute er auf eine vor sich hin lächelnde Alex, schüttelte den Kopf, da er damit absolut nichts anfangen konnte.
Und da das kleine Problem, vor das ihre Tante sie gestellt hatte, aus der Welt geschaffen worden war, fühlte sie sich ausgesprochen wohl und glücklich, schlief die kommenden Nächte auch wieder durch. Deshalb kam sie auch wieder pünktlich ins Büro. Mit einem Anflug von Zufriedenheit registrierte Gerrit das, unterließ jedoch eine Bemerkung darüber. Warum das so war, konnte er eigentlich gar nicht sagen, wies er seine Kollegen doch immer wieder gerne auf Kleinigkeiten hin, die falsch liefen. Alex bemerkte Gerrits Schweigen sehr wohl, auch sie akzeptierte das an diesem Morgen gerne, und genoss die Ruhe, die sich auf das Büro legte.
Erfreut rieb sich Alex die Hände, der Freitag war rascher gekommen, als sie erwartet hatte. „Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf dieses Wochenende freue, Leute.“, rief sie aufgekratzt aus, als sie den Rechner herunterfuhr und sich endlich erhob. Michael lachte kurz auf. „Das kann ich mir denken, Alexandra Rietz, du warst ja ewig nicht mehr in Osnabrück.“, stellte er belustigt fest. Alex nickte nur, während sie sich darauf konzentrierte, ihren Schreibtisch aufzuräumen. „Was seht ihr mich so an? Ich muss doch wenigstens hier Ordnung machen, bin ja erst wieder nächste Woche hier.“, bemerkte sie, lächelte vor sich hin, als sie an die kommenden Tage dachte. Erschrocken holte Gerrit Luft. „Geht´s noch, Alex?! Du kannst mich doch nicht mit diesem Chaoten hier alleine lassen.“, rief er aufgebracht und deutete auf Michael. Alex lächelte schief. „Jetzt hab dich doch nicht so, Gerrit. Erstens ist nichts los und zweitens kommt Robert morgen wieder zurück. Seine Reha ist doch schon wieder vorbei.“, bemerkte Alex belustigt. Erstaunt zog Gerrit eine Augenbraue hoch, während er seine Kollegin neugierig musterte. „Das ist jetzt nicht wahr, oder? Das ist wenigstens eine gute Nachricht, wenn du mich schon im Stich lässt.“, meinte er, lächelte fein vor sich hin. „Mach dir keine Mühe, Gerrit, du redest mir kein schlechtes Gewissen ein, ich werde dieses Wochenende genießen, glaub mir … und vielleicht schleppe ich sogar jemanden ab.“, hoffte Alex grinsend.
Ohhh müssen die Jungs ohne sie auskommen...das tut mir aber leid. Gerrit wird es überleben. Aber wenn hat sie denn angerufen? Eine Begleitagentur? Mhmm...
Danke für dein Kommi, hier gibts doch glatt wieder einen Teil:
Michael machte sich mit einem kurzen Auflachen bemerkbar. „Das glaubst du jetzt aber nicht im Ernst, Alex?“, wollte er grinsend wissen und wandte sich Gerrit zu. „Ach, ich wollte dir noch sagen, dass der Chaot leider dieses Wochenende dienstfrei hat und schon verabredet ist.“ Mit diesen Worten verschwand er aus dem Raum und ließ einen ziemlich irritierten Gerrit zurück. Ehe er jedoch irgendetwas sagen konnte, verschwand auch Alex mit den Worten „Ein schönes Wochenende“. Rascher als ihm lieb war, war sie auch aus dem Büro gelaufen und nahm ihm daher die Möglichkeit, irgendetwas zu sagen. „Mist.“, brummte er nur vor sich hin, nahm sich vor, seine beiden Kollegen auf ihr Verhalten anzusprechen, sollten beide wieder zum Dienst erscheinen.
Gähnend räkelte sich Alex in ihrem Bett, der Wecker hatte schon vor Minuten schrill geläutet. Sie konnte sich nur nicht entscheiden aufzustehen. Es dauerte noch einige Minuten, bis sie es schließlich schaffte, ins Bad zu schlurfen. Endlich wurde ihr bewusst, dass sie sich beeilen sollte, um pünktlich bei der Hochzeit zu sein. Immerhin hatte ihre Mutter ihr das Versprechen abgerungen, es zu sein, und sie sollte beizeiten losfahren, um dies auch einzuhalten. Die Fahrt würde ja lange genug dauern. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Warum war sie nicht früher aufgestanden, fragte sie sich ungehalten.
Rasch schlüpfte sie aus ihrem Nachthemd, stellte sich unter die Dusche und ließ heißes Wasser auf sich herabrinnen. Erst als es an der Tür klingelte, erwachte sie aus ihren Träumereien, denen sie nachgehangen hatte. Irritiert stellte sie das Wasser ab, wickelte sich in ein Badetuch und tapste mit nassen Füßen zur Wohnungstür, eine glänzende Spur hinter sich zurücklassend. Durch den Spion blickte sie nach draußen und erstarrte. Langsam öffnete sie die Tür, ließ ihren frühen Besucher ein. Aus großen Augen beobachtete sie ihn dabei, wie er aus seinen Schuhen schlüpfte und schließlich ins Wohnzimmer schlurfte. Langsam folgte sie ihm, musterte ihn von oben bis unten. Entsetzt stellte sie fest, dass ihr ungebetener Gast einen Anzug trug, seine Schuhe blitzten mehr als sonst. Rasch wandte er sich zu Alex um und sah sie eindringlich an. „Möchtest du so zu deiner Cousine fahren?“, fragte er, ohne Alex zu begrüßen. Heftig schüttelte sie den Kopf, lief zur Treppe, die zum Bad führte und blieb aber bald stehen. „Machst du bitte Kaffee? Dabei kannst du dir überlegen, wie du mir dein frühes Erscheinen erklärst.“, schlug sie vor, wartete seine Antwort erst gar nicht ab, sondern lief die restlichen Stufen nach oben und machte sich rascher fertig, als man es von ihr gewohnt war.
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Während sie an ihrer Tasse mit sehr heißem Kaffee nippte, sah sie ihrem Gegenüber fest in die Augen. „Also, Michael Naseband, was um alles in der Welt treibt dich um diese Uhrzeit hierher?“, erkundigte sich Alex endlich interessiert. Milde lächelte er ihr zu, kramte sekundenlang in seinen Jackentaschen. Es dauerte nicht lange, bis er einen zusammengefalteten Zettel herauszog. „Weißt du das nicht mehr, Alex. Ich werde es dir erklären, wenn wir auf den Weg nach Osnabrück sind. Jetzt ist dazu keine Zeit mehr.“, bemerkte Michael, lächelte ihr leicht zu. „Na, da bin ich aber gespannt.“, murmelte Alex. Während ihrer Unterhaltung hatte er ihr den noch immer gefalteten Zettel zugeschoben. Sie starrte kurz ziemlich verwirrt darauf, wusste vorerst nicht, was sie damit anfangen sollte. „Was ist damit?“, wollte sie wissen, als sie das Blatt zur Hand genommen und einige Male in der Hand herumgedreht hatte. Milde lächelte Michael sie an, lachte leise vor sich hin. „Sagen wir mal so, Alex, das ist mein Auftrag, hier zu sein und dich nach Osnabrück zu begleiten.“, erklärte Michael, wieder ernst geworden, wedelte mit seinem Blatt Papier, das er ihr abgenommen hatte, vor ihrem Gesicht hin und her. Unwillig schüttelte Alex den Kopf, stellte die inzwischen leere Tasse zurück auf den Tisch. „Spinner …! Du bist Polizist und keiner, der es nötig hat, bei einer Begleitagentur zu arbeiten.“, brummte sie, plötzlich schob sie ihren Sessel ruckartig zurück, nahm ihre Tasse wieder zur Hand und stellte sie in die Abwasch, ließ Wasser hinein laufen. „Komm, gib mir deine, wir sollten bald fahren.“, fuhr sie fort. „So wie ich dich kenne, lässt du dich von deinem Vorhaben eh nicht abbringen.“ „Das stimmt schon, Liebelein, wir werden mit meinem Wagen fahren.“, schlug Michael vor. Er war erstaunt darüber, dass Alex seinen Vorschlag widerspruchslos zur Kenntnis nahm und hatte auch nicht vor, sie darauf anzusprechen.
Mit einer kleinen Reisetasche in der Hand lief sie neben Michael die Treppe hinunter – schweigend. Nachdenklich blickte sie ihn ab und zu von der Seite her an, schüttelte hin und wieder den Kopf. Noch immer begriff sie nicht, warum er mit ihr zur Hochzeit ihrer Cousine fuhr. Es stimmte schon, dass sie bei einem Begleitservice jemanden gebucht hatte, aber dass ausgerechnet ihr Kollege und bester Freund mit ihr mitfahren würde, konnte sie beim besten Willen nicht fassen. „Auf deine Erklärung bin ich echt schon neugierig, Michael, ich kann es gar nicht mehr erwarten, sie zu hören.“, gestand Alex, während sie darauf wartete, dass Michael das Auto endlich aufsperrte. „Beeile dich doch, wir sind doch schon zu spät dran.“ „Alex, jetzt mach mal halb lang, bis drei Uhr nachmittags sind wir bei dir zu Hause!“, versprach Michael belustigt, schaute ihr dabei zu, wie sie ihre Reisetasche auf dem Rücksitz deponierte. Misstrauisch schaute sie ihm in die Augen, konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Das veranlasste ihn dazu, spöttisch auf sie herab zulächeln. „Es ist gestern Abend wieder viel zu spät geworden?“, konnte er sich nicht verkneifen zu fragen. „Nein, das nicht gerade, ist nur viel zu früh um aufzustehen.“, bemerkte Alex ungehalten, sie musterte ihn mit einem wütenden Blick. „Und dann kommen auch noch Leute unangemeldet bei mir vorbei, um mich zu begleiten.“, fuhr sie fort, während sie die Wagentür lautstark zuzog. Michael schüttelte über ihr Verhalten nur den Kopf und startete endlich sein Auto.
„Alex, schlaf einfach während der Fahrt, ich werde dich wecken, wenn ich für einen Kaffee stehen bleibe!“, schlug er vor. Heftig schüttelte sie den Kopf. „Auf keinen Fall, ich möchte doch wissen, warum du mit mir auf diese Hochzeit fährst. Du hast mir doch versprochen, es zu erklären.“, erinnerte sie ihn. Michael seufzte lautstark vor sich hin. „Du lässt dich ja nicht davon abbringen, nicht wahr? Aber lass mich einfach nur aus München herausfahren, auch wenn es noch sehr früh am Morgen ist, Autos sind immer auf den Straßen.“, gab Michael zu. Er warf ihr einen schnellen Blick zu und stellte fest, dass ihr seine Antwort absolut nicht gefallen hatte. Aber im Moment störte ihn das nicht im Geringsten, hoffte er doch, dass sie doch einschlief. Immerhin war Alex nicht der Typ Mensch, der um diese Zeit im Auto saß und quer durch Deutschland fahren musste, sondern den halben Tag schlafend im Bett verbrachte. Warum also sollte sie nicht einen Teil ihrer gemeinsamen Fahrt verschlafen, sagte sich Michael, und so konnten sie ihre Reise endlich beginnen.
Nee oder? Micha bei einer Begleitagentur?! Herrlich...auf ihn hab ich jetzt nicht getippt. Eher auf einen anderen Typen und Michael wird eifersüchtig, wenn sie von der Hochzeit erzählt. *kicher* Auf die Erklärung von ihm, bin ich mal gespannt, warum er mitkommt.
Freut mich, dass ich dich überraschen konnte, aber danke trotzdem für dein Kommi, hier gibts wieder einen Teil:
Alex hielt sich tatsächlich daran, ihn in München mit ihren unzähligen Fragen, die ihr auf der Zunge langen, nicht zu löchern. Er war zwar erstaunt darüber, sprach sie jedoch nicht darauf an. Lächelnd nahm er zur Kenntnis, dass sie immer wieder hinter vorgehaltener Hand verstohlen gähnte. Nur ihre grenzenlose Neugier und der riesengroße Stolz hielten sie noch wach. Kaum hatte Michael den Stadtrand hinter sich gelassen, rührte sich Alex wieder, auch wenn sie bereits sehr müde geworden war. Sie räusperte sich, um endlich auf sich auf sich aufmerksam zu machen. Er lächelte nur vor sich hin, auf ihre viele Fragen wartend. Sie ließen nicht lange auf sich warten. „Ich verstehe noch immer nicht, warum ich neben dir sitze und durch Deutschland fahre.“, begann sie das Gespräch endlich. „Weißt du, Liebelein, da gibt es so einige Kleinigkeiten, von denen du nichts weißt.“, gestand Michael belustigt. Empört blies Alex die Luft aus den Lungen. „Das geht aber gar nicht, Michael Naseband, wir sind doch Freunde.“, bemerkte sie entgeistert. „Freunde?! Weshalb hast du mich dann nicht gebeten, dich zu begleiten?“, erkundigte sich Michael neugierig. „Fragst du mich das jetzt im Ernst? Als ich das letzte Mal etwas in diese Richtung von dir gewollt habe, hast du es mit einem Widerwillen getan, dass ich mir geschworen habe, dich nie wieder um etwas zu bitten.“, erklärte Alex ernst. „Soviel also zum Thema Freundschaft, Michael Naseband. Aber ich frage mich trotzdem, was du hier machst?“ Fragend schaute sie zu ihm hinüber, doch er konzentrierte sich zu sehr auf den Straßenverkehr, sodass er ihren Blick gar nicht bemerkte, doch er hörte ihr trotzdem zu. „Das ist eine längere Geschichte, Alex.“, meinte er gut gelaunt. „Na, dann erzähle mir das alles Mal haarklein. Wir haben so viel Zeit, und du schläfst mir während der Fahrt nicht ein.“, bemerkte Alex spöttisch. „Keine Angst, Liebelein, ich bin gestern Abend zeitgerecht ins Bett gekommen und habe deshalb viel geschlafen. Außerdem kannst du mich ja ablösen.“, stellte Michael belustigt fest, als er ihr empörtes Schnauben hörte. „Wie komme ich denn dazu? Habe ich dich gebeten, mich zu begleiten?“, wollte sie wissen. „Indirekt schon, Alex. Immerhin hast du eine Begleitung gebucht. Dass ausgerechnet ich dieser Begleiter bin, ist eben Zufall.“, erklärte er. „Zufälle gibt es nicht, Michael. Jedenfalls glaube ich nicht daran, weißt du?“, erwiderte Alex kühl, warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Aber erkläre mir jetzt endlich, warum wir jetzt gemeinsam nach Osnabrück fahren.“
Vorerst schwieg Michael, wusste er doch nicht, wie er mit seiner Geschichte überhaupt beginnen sollte. Ungeduldig, wie Alex ab und zu war, räusperte sie sich energisch, um sich wieder bemerkbar zu machen. „Weißt du keine Antwort mehr, Michael?“, fragte sie gespannt. „Das ist richtig, ich habe keine Ahnung, wie ich es dir erklären soll.“, gestand er kleinlaut. Alex begann schallend zu lachen. „Das ist jetzt aber nicht wahr, der sonst so vorlaute Michael ist nicht in der Lage, mir eine kleine Geschichte zu erzählen.“, höhnte sie. Aufgebracht zog Michael scharf die Luft durch die Nase ein, wagte einen kurzen Blick zu Alex, die noch immer leise vor sich hin kicherte. Es gefiel ihr unheimlich gut, ihn ein wenig aus der Fassung gebracht zu haben. Aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das nicht lange anhalten würde. „Du tust mir unrecht, Alex, und das weißt du auch.“, begann er endlich zu reden. „Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich überhaupt anfangen soll.“ Mitleidig schaute sie zu ihm hinüber, beobachtete ihn wenige Augenblicke schweigend. „Fang einfach mit dem Anfang an.“, schlug Alex vor. „Du hast es doch nicht notwendig, dir ein kleines Taschengeld dazu zu verdienen.“ Michael kicherte vor sich hin. „Das mag wohl stimmen, Alex, aber Geld kann man ja nie genug haben, denke ich. Aber mal im Ernst, ich muss sagen, dass ich mir nichts dazu verdiene, obwohl diese Idee nicht einmal schlecht ist, nebenbei etwas zu verdienen.“, meinte Michael anerkennend. „Du lenkst vom Thema ab. Ich habe begriffen, dass du für das hier keinen müden Cent bekommst. Aber warum tust du dir das dann hier an?“, fragte Alex neugierig. „Ich überlege mir die ganze Zeit, wie ich dir diesen Teil der Geschichte überhaupt beibringen soll, da ich ein wenig Angst vor deiner Reaktion habe.“, gab Michael kleinlaut zu.
Der Micha machts aber auch spannend. Muss ja eine sehr knifflige Geschichte sein, das er sich nicht traut. Und warum er überhaupt in so einer Agentur arbeitet.
Warum er dort arbeitet?! Das ist hier die Frage .... danke für dein Kommi, hier gibt es den nächsten Teil, viel Spaß beim Lesen.
Vorerst schwieg Michael, wusste er doch nicht, wie er mit seiner Geschichte überhaupt beginnen sollte. Ungeduldig, wie Alex ab und zu war, räusperte sie sich energisch, um sich wieder bemerkbar zu machen. „Weißt du keine Antwort mehr, Michael?“, fragte sie gespannt. „Das ist richtig, ich habe keine Ahnung, wie ich es dir erklären soll.“, gestand er kleinlaut. Alex begann schallend zu lachen. „Das ist jetzt aber nicht wahr, der sonst so vorlaute Michael ist nicht in der Lage, mir eine kleine Geschichte zu erzählen.“, höhnte sie. Aufgebracht zog Michael scharf die Luft durch die Nase ein, wagte einen kurzen Blick zu Alex, die noch immer leise vor sich hin kicherte. Es gefiel ihr unheimlich gut, ihn ein wenig aus der Fassung gebracht zu haben. Aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das nicht lange anhalten würde. „Du tust mir unrecht, Alex, und das weißt du auch.“, begann er endlich zu reden. „Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich überhaupt anfangen soll.“ Mitleidig schaute sie zu ihm hinüber, beobachtete ihn wenige Augenblicke schweigend. „Fang einfach mit dem Anfang an.“, schlug Alex vor. „Du hast es doch nicht notwendig, dir ein kleines Taschengeld dazu zu verdienen.“ Michael kicherte vor sich hin. „Das mag wohl stimmen, Alex, aber Geld kann man ja nie genug haben, denke ich. Aber mal im Ernst, ich muss sagen, dass ich mir nichts dazu verdiene, obwohl diese Idee nicht einmal schlecht ist, nebenbei etwas zu verdienen.“, meinte Michael anerkennend. „Du lenkst vom Thema ab. Ich habe begriffen, dass du für das hier keinen müden Cent bekommst. Aber warum tust du dir das dann hier an?“, fragte Alex neugierig. „Ich überlege mir die ganze Zeit, wie ich dir diesen Teil der Geschichte überhaupt beibringen soll, da ich ein wenig Angst vor deiner Reaktion habe.“, gab Michael kleinlaut zu.
Er beobachtete die Autobahn vor sich genau, denn der Verkehr nahm im Moment ein wenig zu, und so musste Michael vom Gas gehen. Er wunderte sich, darum die Kolonne plötzlich langsamer geworden war. „Jetzt glaube ich es aber.“, brummte Michael ungeduldig vor sich hin. „Es wird doch keinen Unfall geben …!“ „Glaube ich gar nicht. Du musst doch nicht gleich das Schlimmste annehmen.“, beruhigte Alex ihn, verrenkte den Kopf so, dass sie eventuell auch etwas erspähen konnte. Doch es gab rein gar nichts zu sehen, nur zwei Autos waren viel zu langsam unterwegs und bremsten so die ganze Kolonne. „Siehst du, Michi, ich habe es dir doch gleich gesagt, es ist absolut nichts geschehen. Du bist und bleibst ein Pessimist.“, knurrte Alex. „Aber du kommst mir nicht mehr davon, jetzt kannst du mir endlich den Rest deiner geheimnisvollen Geschichte erzählen.“ Michael lachte kurz auf. „Ich hätte es wissen müssen. Du bist und bleibst die Neugierde in Person.“, bemerkte er gut gelaunt, lächelte vor sich hin. „Ja, lache du nur. Und du weißt ganz genau, dass ich von Berufswegen so neugierig sein muss. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du um den heißen Brei herum redest?“, wollte sie ernst wissen. Michael schüttelte fürs Erste nur den Kopf, konzentrierte sich wieder auf die Straße vor sich, da er beschlossen hatte, ein wenig schneller zu fahren und hatte absolut keine Lust, sich auch noch dabei zu unterhalten, wollte er sich doch auf die Fahrt konzentrieren. Außerdem hoffte er, dass Alex dann doch noch einschlafen würde, aber nichts dergleichen geschah. Wie zum Trotz tat sie nichts in diese Richtung, aber sie schwieg vorerst, starrte beim Fenster hinaus, versuchte etwas wahrzunehmen, aber die Landschaft flog nur an ihr vorbei, denn die Geschwindigkeit, mit der Michael fuhr, war einfach zu hoch.