Kais Krankheit war das Hauptgesprächsthema und verdrängte damit Florians Geständnis von vor zwei Wochen und seine offizielle Einbürgerung in Deutschland. Doch auch er blieb in aller Mund, schließlich waren die beiden Männer ein Paar und würden jetzt wieder auseinander gerissen werden. Die meisten, die die beiden kannten, waren zutiefst erschüttert und hatten Mitleid mit Florian. Doch der wollte Kai nicht gehen lassen. Er wollte nicht allein bleiben, nicht schon wieder. Wie oft hatte er das schon erlebt? Er wusste es nicht. Aber so wie Kai hatte er auch noch nie einen anderen Mann geliebt. In den letzten Tagen hatten sie viel geredet über Möglichkeiten und hatten festgestellt, dass es eigentlich nur eine gab, wenn sie sich den Schmerz des Abschieds ersparen wollten. Aber Florian hatte Angst davor. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es keine Möglichkeit war, jemanden zu halten, sondern ein Risiko, jemanden mit eigenen Händen töten zu müssen. Unsterblichkeit. Für Kai, der viel von Florian erfahren und gelernt hatte, war es eine Hoffnung mit einem Haken. Seine Krankheit wäre mit einem Schlag beseitigt und er würde mit Florian zusammen sein können. Für immer. Aber wollte er das eigentlich? Die meisten Beziehungen hielten nicht einmal ein normales Leben lang. Würden sie sich wirklich bis in alle Ewigkeit lieben oder würden irgendwann zwei einsame Vampire über die Welt wandeln? Oder noch schlimmer, was war, wenn Kai es nicht schaffte, den Dämon in sich zu zügeln? Würde Florian es dann schaffen, ihn zu töten? Die ganze Nacht saßen sie zusammen und redeten über das Für und Wider. Am Ende reichte dann plötzlich ein einziger Blick. Kai wand sich unter Schmerzen auf dem Sofa in der Praxis von Doktor Watkins. Er und Florian hatten die Strecke überhaupt nicht verlassen, da der Arzt Kai unter Beobachtung halten musste. Bei dem war nach der Diagnose sämtlicher Kampfgeist zusammengebrochen. Jetzt lag er hier, seine Hände umklammerten krampfhaft Florians rechten Arm. Der löste nach einer Weile seine Arme und legte seine Hände auf Kais Wangen. Vorsichtig drehte er dessen Kopf zu sich herum. Er setzte sein Vampirgesicht auf. “Ist das wirklich das, was du willst?” Eine ganze Weile blickte Kai Florian an. Sie sahen sich tief in die Augen und schließlich nickte der Reporter langsam. Florian küsste ihn zärtlich. “Gut. Schlaf jetzt etwas. Ich muss telefonieren.” Watkins betrat das Zimmer. “Wie geht es dir, Kai?” “Morgen geht es mir wieder besser.” Der Arzt atmete tief durch. “Dann habt ihr euch also entschieden?” Die Männer nickten. “Ihr wisst, dass ich Florian immer geschützt und versorgt habe…” Er zögerte. “Ich würde so eine Umwandlung gern beobachten.” Florian nickte leicht. “Ich werde es sowieso hier machen.” Er griff nach den Gurten, mit denen man Patienten auf der Liege fixieren konnte und sah Kai ernst an. “Ich werde kein Monster auf diese Welt loslassen. Entweder kannst du dich beherrschen, wie ich es hoffe, oder…” “Oder ich sterbe schnell und ohne Schmerzen.” “Nicht ganz, Kai. Die Umwandlung… der Moment, wo mein Blut die Kontrolle über deinen Körper übernimmt, ist verdammt schmerzhaft. Du wirst spüren, wie deine Organe langsam versagen, du wirst ersticken und doch nicht sterben. Du spürst jede Faser deines Körpers sterben und das ist beängstigend. Obwohl es bei mir so viele hundert Jahre zurückliegt, habe ich es nicht vergessen. Es ist grausam.” “Die Schmerzen, die ich im Moment habe, sind es auch.” Florian sah den Arzt an, der bestätigend nickte. “Darf ich dich an ein paar Geräte anschließen?”, fragte Watkins vorsichtig. “Ist mir eigentlich relativ egal.” Kai sah Florian fragend an. “Er wird versuchen, sich die Kabel abzureißen, sobald die Umwandlung abgeschlossen ist. Davon kann ich ihn nicht abhalten. Und ich brauche Blut, er wird hungrig sein.” “Wieviel?” “Eine komplette Füllung. Sieben Liter.” Watkins riss die Augen auf . Dann nickte er. “Okay, ich werde es besorgen. Danke, dass ihr meine wissenschaftliche Neugier versteht.” Die beiden Männer winkten ab. Sie hatten jetzt andere Sorgen. Sie mussten sich beide Vorbereiten. Und Florian musste unbedingt noch ein Telefonat führen. Und das tat er jetzt auch. Er telefonierte mit der Kanzlerin und erzählte ihr von seinem Plan. Sie war alles andere als begeistert und ließ sich von Doktor Watkins Kais Gesundheitszustand genauestens erläutern. Als der ihr bestätigte, dass Kai nur noch wenige Tage hatte, die er liegend und unter starken Schmerzen verbringen würde, segnete sie es ab. Sie wusste, dass es für die beiden Männer nur Formsache war und sie sowieso nichts aufhalten könnte.
Das ist aber nett von Flo, dass er noch schnell bei Angie anruft und um Erlaubnis fragt...auch, wenn es eine rhetorische Frage ist. *grins* Es zeugt von gutem Willen Tja, das sind tatsächlich einige ernste Probleme...mal abgesehen von den Schmerzen und dem "Sterben ohne zu sterben" kommt ja noch die Gefahr dazu, dass Kai sich nicht beherrschen kann. *besorgtguck* Mach bitte ganz schnell weiter Kitty, ich bin gespannt, wie das verläuft. Übrigens witzig, wie Watkins seine Forschernatur auslebt...*kicher* lg, Isi =)
Kai hatte einmal behauptet, dass es in der Formel 1 - Szene keine Geheimnisse geben würde. Und so war es auch. Obwohl nur er, Florian und Watkins wussten, was Kai und Florian vorhatten, war es am nächsten Tag das Haupttuschelthema. Niki stand bei Watkins im Büro und beäugte misstrauisch Florians Vorbereitungen. Watkins hatte Kai eine geringe Dosis Morphium gespritzt, damit der wenigstens gerade liegen konnte. Florian schnallte ihm Hände und Füße fest. Einen weiteren Gurt legte er über dessen Brust und zog ihn fest. “Au”, beschwerte sich Kai. “Nicht so fest.” “Das ist nötig, mein Engel. Tut mir leid. Ich werde dich erst wieder losmachen, wenn ich mir sicher bin, dass du dich kontrollieren kannst.” Er zerrte den Gurt fester. “So kann ich kaum noch atmen.” “Du wirst gleich nicht mehr atmen müssen.” Florian sah ihn ernst und traurig an. “Nie mehr.“ Er beugte sich zu ihm hinab und küsste ihn zärtlich. Niki stand in der Tür und sah die Männer an. Als Florian sich von Kai trennte, trat er neben die Liege. Der sah ihn aus vor Schmerz und Fieber glänzenden Augen an. “Mensch, Kai…” Er nahm dessen Hand vorsichtig in seine. “Reiß dich zusammen, wenn du ein Vampir bist. Hier gibt es eine Menge Leute, die dich vermissen würden. Flo am meisten.” Kai nickte und blickte seinen Freund an. Dann kniff er die Augen zusammen und stöhnte vor Schmerzen auf. Watkins trat neben ihn und befestigte einige Elektroden an seinem Kopf. Dann öffnete er sein Hemd und verkabelte auch seine Brust. Er wollte so viele Informationen mitnehmen, wie möglich. Solch eine Chance würde er nie wieder bekommen. Er legte Kai noch eine Manschette zur Blutdruckmessung an und stellte die Geräte an. Florian sah Watkins an. “Gehen Sie bitte raus. Der Akt der Umwandlung ist etwas sehr Intimes für uns beide. Intimer als alles andere was zwei Menschen erleben können.” Der Arzt nickte und verschwand. Florian wand sich Kai zu. Er lächelte ihn an und ging zum Fenster um es abzudunkeln. Im Halbdunkel ging er wieder zu seinem Freund zurück. Er trat neben die Liege, auf der Kai lag. Er sah ihn an und streichelte mit der rechten Hand über seine Wange. Kai hatte Angst. Panische Angst. Und er wusste, dass Florian es spüren und riechen konnte. Er sah ihn links von sich stehen, spürte das sanfte Streicheln auf seiner Wange. Er sah die Augen seines Freundes dicht vor sich, als der sich zu ihm hinabbeugte. Seine linke Hand stützte er neben Kais Kopf. Ihr Lippen berührten sich sanft und voller Sehnsucht. Dann spürte er das leichte Stechen von Florians Fangzähnen. Der löste langsam den Kuss und beugte sich weiter über ihn. Seine Lippen glitten zu Kais Ohr und flüsterten: “Ich liebe dich, Kai. Bis in alle Ewigkeit.” Er sah ihn an. “Auf Wiedersehen. Bis gleich.” Der schluckte nervös. Er wollte etwas erwidern, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Vor lauter Anspannung bekam er kaum Luft. Florian beugte sich wieder runter. Kai spürte Florians Lippen über seine Haut streichen, dessen rechte Hand drehte seinen Kopf zur Seite und legte damit seinen Hals frei. Florian hielt ihn mit der Hand fest, als er seine Zähne in die Schlagader seines Freundes stieß. Kai zuckte und stieß ein heiseres, schmerzerfülltes Stöhnen aus. Sein Körper wehrte sich gegen den Tod. Jedes Schlucken von Florian machte ihn schwächer und er wollte das nicht. Er wollte nicht sterben. Die Hände zu Fäusten geballt, das Gesicht vor Schmerzen verzerrt, wehrte er sich gegen Florians eisernen Griff, aber er verlor den Kampf. Er atmete immer flacher, bis er schließlich mit einem letzten Atemzug sein Leben aushauchte.
“Das würde er Kai nie…” Adrian suchte nach dem richtigen Wort. “… antun. Seit Florian uns erzählt hat, was er ist und wie schwer es ist, als Vampir zu existieren, seitdem freue ich mich darauf, alt zu werden und irgendwann in Frieden zu sterben. Das Leben, was er hat, das würde ich nicht wollen.” “Und er will nicht sterben und Florian will ihn nicht verlieren.” Nico blickte auf die verschlossene Tür. “Sicher, aber Kai hat auch nicht den Eindruck gemacht, als beneide er Florian um sein Dasein als Vampir.” Lewis und Nico liefen neben ihm her. “Look”, sagte Lewis und blieb stehen. Er deutete auf Niki und Watkins. Der Arzt saß neben Niki und starrte auf einen Laptop. Die Fahrer liefen zu ihm und blickten auf das Wirrwarr von Diagrammen, Tabellen und Zahlen. “Er ist tot”, sagte Watkins und hob den Blick.
Florian hob den Kopf. Sein Gesicht war nass von seinen Tränen, die Lippen blutverschmiert. Er blickte in die starren, leicht geöffneten Augen seines Freundes. Er sah jetzt friedlich aus, hatte keine Schmerzen mehr. Nie wieder würde er Angst haben oder Schmerzen empfinden. Florian schluchzte heiser und schrie auf wie ein verwundetes Tier. Dann biss er sich selber. Er sah das Blut über sein Handgelenk laufen und auf den Boden tropfen. Langsam hob er den Arm. “Verzeih mir, was ich dir antue, Kai, bitte verzeih mir.” Das Blut tropfte auf Kais leicht geöffnete Lippen und lief in seinen Mund. Erst geschah nichts, doch plötzlich riss Kai die Augen auf und starrte ihn an. Florian wusste, dass er nichts sah oder wahrnahm, er stand auf der Schwelle zwischen Leben und Tod. Mit einem Ruck drehte Florian den Kopf zur Seite und presste seinen Arm auf Kais Mund. Er spürte dessen leichtes Schlucken, welches schnell zu einem gierigen Saugen wurde. Nach einer Weile riss er seinen Arm weg und sah Kai an. Er trat einen Schritt zurück und wartete. Sein Blut würde das zerstörerische Werk jeden Moment beginnen. Unmenschliche Schmerzen zuckten durch Kais Körper. Er schrie auf und wand sich, gehalten nur von den Fesseln. Seine anfangs menschlichen Schmerzensschreie wurden schnell animalisch. Es ähnelte mehr und mehr dem Brüllen eines Raubtieres. Plötzlich verstummte er, sein Gesicht wurde glatt und makellos. Seine Haare wurden eine Spur länger als sie es vorher waren, seine Augen leuchteten in einem raubtierhaften Gelb. Im selben Moment schoben sich die Vampirzähne unter seiner Oberlippe hervor. Sein Blick fixierte Florian und erkannte in ihm seinen Schöpfer.
Sowohl der verzweifelte Aufschrei von Florian, als auch die Schmerzensschreie von Kai waren draußen deutlich zu hören. Die Fahrer blickten erschrocken auf die Tür, Watkins auf seinen Bildschirm. Niki hatte die Augen geschlossen und schüttelte entsetzt den Kopf. Es war unfassbar, was hier vor sich ging. Norbert Haug und Dr. Mario Theissen liefen vorbei und fragten Watkins, was los sei. Da hörten sie ein unmenschliches Brüllen im Raum hinter der Gruppe. “War das Kai?”, fragte Norbert erschrocken. “Ja.” Watkins sah ihn an. “Sein Körper stirbt.” “Florian will…” Er konnte es nicht fassen. “Er tut es gerade.”
Als Kai aufwachte, fühlte er nur eins. Hunger. Alles in ihm drang danach, zu töten, zu trinken. Er wollte Blut, er wollte den Tod spüren, den er bringen konnte. Aber da stand er, sein Schöpfer, sein Meister, seine große Liebe. Kai fühlte sich kalt und leer, spürte seinen toten Körper, der seine dunkle Seele umhüllte, fühlte sein totes Herz und gleichzeitig diese tiefe Liebe, die ihn und Florian dazu gebrachte hatte, das hier zu tun. “Ich habe Hunger”, knurrte er. Florian nickte und nahm eine der Blutkonserven. Er biss hinein und riss eine Ecke ab. Dann setzte er sie seinem Freund an die Lippen. Der trank gierig, bis zum letzten Tropfen leerte er den Beutel. “Mehr.” “Nein.” “Ich will mehr.” Gier und Hass brannten in seinen Augen. “Ich will lebendes Blut. Töten.” “Nein, Kai. Du wirst niemals einen Menschen töten. Zumindest nicht die nächsten 500 Jahre.” In Kais Augen sah Florian den Kampf, der in seinem Körper vor sich ging. Er wollte hier weg, wollte jagen, töten und seinen brennenden Durst stillen. Florian kannte dieses Gefühl noch sehr gut. Tränen brannten in seinen Augen, als er sah, wie Kai litt. Er tastete nach dessen Gesicht, der wollte ihn beißen, doch Florian war schneller. “Ruhig, Kai. Bleib ruhig.” Langsam streckte er seine Finger aus und berührte Kais Stirn. Die Haut war glatt und kalt. Vorsichtig strich er darüber, fuhr über dessen Schläfen und über die Wangen. Schließlich lagen zwei seiner Finger auf Kais Lippen. “Ich weiß, dass du Hunger hast, Kai. Ich kenne ihn, aber du darfst ihm nicht nachgeben. Ich will dich nicht vernichten müssen.” Kai wurde ruhiger. Die sanfte Stimme seines Freundes ließ das Tier in ihm leiser werden. Es kroch zurück, verbarg sich im Schatten und lauerte dort. Kais Blick wurde sanft, die gelben Augen wurden durch seine menschlichen ersetzt. “Flo?” Zum ersten Mal schien er wirklich wahrzunehmen, wo er war und dass er es geschafft hatte. “Ja.” Er lächelte ihm zu. “Hast du noch Schmerzen?” “Nein. Keine. Meine Körper fühlt gar nichts.” Er zuckte mit dem Kopf herum. Vor der Tür waren Menschen. Er hörte ihre leisen Stimmen. Er schloss die Augen und konnte sie riechen. Blut, dort gab es frisches Blut für ihn. “Kai, hey, reiß dich zusammen.” Der schüttelte leicht den Kopf und sah Florian wieder an. Er zerrte an seinen Fesseln. “Mach mich bitte los.” “Nein.” Florian beugte sich über ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. “Ich kann dir mehr geben, als der Dämon in dir. Er bringt dir nur Hass und den Tod.” Wieder küsste er ihn. “Du musst dich entscheiden.” Kai spürte Florians Lippen auf seinen eigenen, hörte seine Worte. Mehr als je zuvor nahm er jede Einzelheit der Berührung auf. Er hörte die leichten Schwankungen in Florians Stimme, das Flehen, die Liebe darin. “Ich liebe dich”, sagte er schließlich leise. “Bis in alle Ewigkeit.” Florian riss die Augen auf. Er lächelte leicht. “Ich kämpfe mit dir, mein Engel. Zusammen schaffen wir es.” “Ich fühle mich so stark wie nie zuvor, Flo.” “Ja, ich weiß. Du bist es auch. Stärker, schneller, deine Sinne sind geschärft. Und du bist gefährlicher als je zuvor.” Er setzte sich auf den Rand der Liege. “Und ich liebe dich mehr als je zuvor.” Kai lächelte. “Ich kann mich kontrollieren. Besser, als ich gedacht hätte. Mit deiner Hilfe schaffe ich es.” Florian lächelte und nahm einen zweiten Beutel Blut. Er teilte ihn sich mit Kai. Sie redeten, machten Pläne für die Zukunft, sponnen sich zusammen, was sie alles machen könnten und entschieden sich dafür, dass sie bei der Formel 1 bleiben wollten, wenn RTL sie ließ.
Niki hielt es nicht mehr aus. Er klopfte an der Tür, Florian rief ihn herein. Er betrat den abgedunkelten Raum. Kai knurrte, als Sonnestrahlen ihn trafen. Florian bat ihn, die Tür wieder zu schließen. “Keine Angst, Kai, die Sonne tut dir nichts. Du kannst ihr widerstehen.” Der sah Niki an. Er roch das Blut, welches durch seine Adern floss, sah das leichte Pulsieren von dessen Halsschlagader. Wieder stieg die Gier in ihm auf, wurde aber erneut durch Florian gebremst, der ihm wie zuvor einfach leicht über die Stirn strich. “Wie geht es dir?”, fragte Niki Kai. “Besser. Ich bin zumindest gesund.” “Das ist gut.” “Niki, bitte hör auf, Angst zu haben. Er wittert es und das macht es nicht gerade leichter für ihn.” “Du hast leicht reden.” “Er kann dir nichts tun, solange ich hier bin. Vertrau mir.” Der Österreicher nickte und ließ sich in einen Sessel fallen. “Und nun?” “Warten.” “Machst du die Sendung heute?” “Nein. Ich werde Kai nicht allein lassen. Niemand anders als ein Vampir kann seinen hypnotischen Kräften widerstehen. Es wäre ein zu hohes Risiko für ihn.” “Dann komm ich mit raus.” Kai sah Florian an. “Die ganzen Reize, die lauten Autos, die Menschen, die Sonne. Willst du dich dem wirklich aussetzen?” “Ja. Ich will es schaffen. Und ich will meinen alten Job zurück.” Florian überlegte. Ihm war es nicht so recht, aber nickte schließlich. “Okay. Ich nehme dich mit.” Vorsichtig, auf jede Bewegung achtend, schnallte er ihn los. Langsam richtete Kai sich auf. Er sah Niki an, dann schwang er die Beine über den Rand der Liege. Schwankend stand er auf. Alles fühlte sich so anders an als vorher. Alles war neu und intensiv. Er fühlte Florians Hand, die seinen Oberarm kontrollierend umfasste und ihn in Richtung der Tür führte. Langsam öffnete er sie. Kai sah den Lichtspalt breiter werden und auf sich zukriechen. Er wurde nervös. Hatte er wirklich Florians Fähigkeiten? Das Licht traf ihn, kroch an seinem Körper nach oben und erreichte sein Gesicht. Hastig schirmte er es ab. Nichts geschah. Als er langsam die Hände sinken ließ, sah er die anderen vor sich stehen, die draußen gewartet hatten. Aus gelben Raubtieraugen blickte er sie an.
Was für eine FS! *staun* Kai ist tot, es lebe Kai! Hoffentlich kann er sich wirklich kontrollieren...aber Flo ist ja da und passt auf...wäre nicht so schön, wenn plötzlich das halbe F1-Team von einem wild gewordenen Jungvampir abgeschlachtet wird...*grusel* Die Zuschauer würden sich bestimmt total freuen...^^ Und die Leute von RTL erst...das treibt die Quoten hoch...da kann man dann gleich noch ne Sondersendung bei Punk 12 oder RTL-Aktuell einschieben. "Vampir tötet F1-Team." - "Vampir? Süß!" *g* Mach bitte ganz schnell weiter, ich bin gespannt, wie Kai zurecht kommt. lg, Isi =)
Unsicher sahen die anderen Kai an. Der zuckte leicht auf sie zu und wurde von Florian festgehalten. Dessen Hand lag um Kais Oberarm, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Kai bleckte die Zähne und schnappte leicht nach Adrian, der erschrocken zurück zuckte. Dann verzog er das Gesicht und lachte. Er verbarg sein Vampirgesicht hinter seinem normalen. Florian schüttelte den Kopf. “Deinen Humor hast du anscheinend immer noch.” Er ließ ihn los. “Hör auf die anderen zu ärgern, bis ich weiß, ob es ein Witz ist oder nicht.” Er wand sich seinem Freund zu. “Okay, versprochen.” Dann sah er sich um, die Welt hatte sich verändert. Alles war heller als je zuvor, lauter, die Konturen waren schärfer, die Gerüche stärker. Er nahm jedes Knistern wahr, jedes Flüstern. “Es ist unglaublich, nicht wahr?” Kai nickte. “Ja. Wahnsinn. Wenn ich mich jetzt hier umsehe, habe ich das Gefühl, die letzten Jahre blind durch die Gegend gelaufen zu sein.” “So ging es mir am Anfang auch.” Florian legte Kai eine Hand auf die Schulter. “Ich zeige dir die ganze Welt, mein Gefährte. Du wirst alles sehen, was wir schon gesehen haben und alles neu erleben. Und ich zeige dir mein Heim.” “Heim?”, fragte Adrian neugierig. Er war wieder einen Schritt auf die beiden Journalisten zugetreten. Niki sah Florian genauso neugierig an. “Was für ein Heim?” “Ich mag es stilecht. Ich habe mir ein altes Schloss gekauft, in Rumänien.” “Transsylvanien.” Niki lachte auf. “Na super. Mit einem kleinen unterjochten Bergvolk?” “Es gibt in der Nähe ein kleines Dorf und die Menschen dort wissen, wer ich bin, was ich bin. Sie akzeptieren es. Sie meiden mein Schloss, aber gleichzeitig bewachen sie es.” “Wieso?”, fragte Adrian interessiert. “Ich meine, wieso tun sie es?” “Vor einigen hundert Jahren wurde das Dorf überfallen und viele Frauen wurden verschleppt. Ich brachte sie zurück, tötete alle Angreifer bis auf den Anführer. Ihn brachte ich den Dorfbewohnern, damit sie ihn richten konnten. Diese Geschichte wird von Generation zu Generation weitergegeben.” “Du schützt das Dorf?” “Ja. Heute ziehen keine Banden mehr durch die Länder und überfallen die Dörfer, aber ich habe durchaus schon Verbrecher gefangen und sie der Justiz übergeben.” Florian grinste. “Sie überlassen mir sogar einmal im Jahr ein Rind. Ich bekomme das Blut und gebe ihnen das Fleisch zurück. Es ist der Jahrestag, an dem ich die Frauen zurück brachte.” “Tja, früher hättest du ´ne Jungfrau bekommen, jetzt gibt´s ´ne Kuh.” Alle lachten über Kais Bemerkung. “Was soll ich mit einer Jungfrau?”, fragte Florian, als sich wieder etwas beruhigt hatte. “Dann eben ein Jüngling.” Er dachte nach und sah Florian an. “Lieber doch nicht. Hast ja mich.” Der nickte und grinste. Er warf einen Blick auf seine Uhr. “Okay, genug gealbert. Wir haben noch eine Sendung zu machen, meinst du, du bekommst deinen Job schon wieder hin?” “Ich weiß es nicht”, sagte Kai ehrlich. “In mir brodelt etwas.” “Das wird noch Jahrzehnte so gehen. Kannst du dich einigermaßen kontrollieren?” “Ich denke schon. Ruf mich hin und wieder zur Ordnung.” Niki sah Florian skeptisch an. “Du kennst ihn und auch den Dämon in dir selber. Kann Kai ihn kontrollieren?” Der überlegte lange. Schließlich nickte er. “Ich traue es ihm zu. Und anscheinend habe ich den Dämon gezähmt… oder Kai ist wesentlich stärker als ich es früher war.” Er sah Kai in die Augen, forschte darin nach der Lust zu töten, küsste ihn kurz und zog Niki dann mit sich mit. “Komm, wir müssen arbeiten.” Er blickte noch einmal über seine Schulter. “Reiß dich zusammen.”
Ui...das ist aber ganz schön gefährlich, Kai gleich allein zu lassen, wenn seine Sinne so überreizt werden...hoffentlich passiert da nix. *besorgtguck* Die Fs ist fantastisch, natürlich. Ein Schloss in Transsylvanien, inklusive unterjochtes Bergdorf...haha...das ist wirklich stilecht. *kicher* Fehlen noch die Schlafsärge, die Spinnen in der Ecke und der Fledermausmist auf der Treppe - auf dem man super ausrutschen kann...*lach* Mach bitte ganz schnell weiter, ich bin gespannt, ob Kai sich wirklich beherrschen kann. lg, Isi =)
Kai nickte ihm zu und blickte ihm eine Weile nach. Er konnte den Blick nicht von seinem Freund abwenden, auch wenn er es gewollt hätte. Jetzt endlich sah er die wahre Schönheit seines Freundes. Er roch den Duft seines Aftershaves, hörte seine Schritte auf dem Beton, sogar seinen Atem. Und er fühlte dessen Gedanken in seinem Kopf. Es war einfach sagenhaft schön. Irgendwie erschreckend, aber auch schön. Er würde auf ewig mit ihm verbunden sein. Als er Florian nicht mehr sehen konnte, wand er den Blick wieder seiner unmittelbaren Umgebung zu. Adrian Sutil stand immer noch neben ihm und sah ihn interessiert an. Angst schien er nicht zu haben. Kai unterbrach seinen Gedanken und schnupperte. Nein, der junge Fahrer hatte keine Angst. Obwohl er sie haben sollte. Er sah ihn an und veränderte kurz seine Augen, dass das raubtierhaften in ihnen aufblitzte. Adrian grinste, als hätte Kai einen tollen Trick vorgeführt. “Es ist unglaublich”, beantwortete Kai die Frage, die Adrian nur mit seinem Gesichtsausdruck stellte. “Ich fühle, sehe und rieche so viel mehr als früher. Man erlebt die Welt ganz neu.” Er schloss die Augen und atmete tief ein. Nicht um Luft zu holen, die brauchte er nicht, er wollte die Gerüche um sich herum aufnehmen. Es roch nach Benzin und Gummi. Kai musste grinsen. Er blickte Adrian an und sein Blick heftete sich unwillkürlich an dessen Halsschlagader. Er sah das Pulsieren, hörte das Rauschen des Blutes. Er konnte den Geschmack fast auf der Zunge spüren, als eine Stimme in seinem Kopf sagte: ‘Lass es.’ Er schüttelte den Kopf und gab ein enttäuschtes Knurren von sich. Dann wand er sich schnell von dem jungen Fahrer ab und ging schnell weg. Adrian blickte ihm nach und ließ ihn gehen. Er hatte das Glitzern in dessen Augen gesehen und dann seinen steifen Körper, als hätte ihm jemand einen Schlag versetzt. Er ahnte, dass Flo es spüren konnte, was mit Kai los gewesen war. Unwillkürlich strich er sich über den Hals und ging zu seinem Team. Auch wenn es im Moment andere Dinge im Fahrerlager gab, die ihn wesentlich mehr interessierten als das Rennen.
Hui, das war ja knapp. Da hat Adrian nochmal Glück gehabt. *grins* Gut, dass Kai aufhören konnte, kaum dass Flo ihn gewarnt hat. *erleichtertschau* Es riecht nach Benzin und Gummi...da muss man kein Vampir sein, um das auf ner Rennstrecke zu riechen, glaub ich. *lach* Bin gespannt, wie das Rennen verläuft...hoffentlich gibt es keine unliebsamen Unterbrechungen lg, Isi =)
Als Kai mit seinem Equipment ausgestattet zu seinem Kameramann lief, fiel ihm wieder der Vampirjäger auf. Er stand am Eingang und blickte finster zu ihm hinüber. Kai grinste ihn an und zeigte ihm provokant seine Vampirzähne. Der schlug seinen Mantel ein wenig zurück und offenbarte ein langes schmales Schwert. Dann wand er sich um und ging. Kai brummte ein Schimpfwort und wand sich dann endgültig seinem eigentlichen Job zu. Er machte sich auch ganz gut, auch wenn er sich immer wieder ermahnen musste, nicht über die Menschen herzufallen. Immer, wenn der Dämon in ihm zu stark wurde, rief ihn Florian telepathisch zur Ordnung, einmal sogar in Verbindung mit einem Schlag, den Kai im ganzen Körper spürte. Außer dem Hunger spürte er noch etwas anderes. Er merkte, dass seine neuerworbenen Fähigkeiten ihm bei seiner Arbeit sehr nützlich waren. Er sah jetzt jedes noch so unmerkliche Muskelzucken, roch förmlich, wenn jemand ihn anlog. Und er machte keinen Hehl daraus, wenn er jemanden beim Lügen ertappte. “So macht der Job doch richtig Spaß”, sagte er zu Florian, als er sich am Ende der Sendung zu ihm gesellte. “Aber ich komm bald um vor Hunger, wenn ich ehrlich sein soll.” “Wir gehen gleich Jagen. Ich zeige dir, wie man lebende Beute fängt und welche Fähigkeiten du noch hast.” “Okay. Beeil dich etwas.” Ungeduldig sah Kai ihn an. “Ich habe Hunger, Hunger, Hunger.” Florian hielt sein Versprechen und stand eine halbe Stunde später neben seinem Freund etwas außerhalb des Fahrerlagers. “Na dann, komm mit.” Er wand sich um und ging in die Wüste hinaus. Kai schluckte nervös. Er hatte das Gefühl, die Sonne würde ihm die Haut verbrennen. Aber als er auf seine Hände sah, waren die vollkommen in Ordnung. Unsicher folgte er Florian, der immer schneller lief. Schließlich bewegten sich die beiden in einer Geschwindigkeit, dass man die Umgebung kaum noch wahrnehmen konnte. So erreichten sie binnen Minuten eine Oase. Lächeln sah Florian sich um und drehte sich ein mal im Kreis. “Hier gibt es Nahrung. Hol es dir.” Kai bewegte den Kopf und sah einen kleinen See, rundherum Bäume, etwas Gras. Er zuckte mit den Schultern. Plötzlich setzten seine neuen Sinne ein. Er konnte das Rascheln von Tieren hören, nahm deren Geruch wahr. Es kam ihm vor, als könnte er das Schlagen ihrer Herzen hören. Unzählige unterschiedliche Rhythmen. Ein Knurren entfuhr ihm, als sich sein Gesicht in das eines Blutsaugers verwandelte. Florian setzte sich unter einen Baum und griff einfach zur Seite. Er hielt ein Tier in der Hand, es sah aus wie ein Erdmännchen. Emotionslos sah er es an und senkte den Kopf. Mit einem gezielten Biss tötete er es und trank. Kai verzog das Gesicht. Dann jedoch sah er sich nach Beute um. Er entdeckte eine Tier, welches aussah wie ein Hase. Aber konnte es den hier wirklich geben? Egal, Hauptsache er bekam endlich Blut. Etwas ungeschickt verfolgte er es, hörte Florian lachen und sah ihn sauer an. Schließlich hatte er das Tier und holte sich seine Belohnung. Er kniete auf dem Boden und trank, als er Schritte hörte. Er sah sich um, doch Florian war nicht da. Stattdessen trat der Vampirjäger aus dem Dickicht hervor. “Hallo, du Monster”, sagte er zu Kai. Der stand sofort auf den Beinen und knurrte den Mann an. Die Spitzen seiner Zähne waren rot vom Blut seines Opfers. “Was willst du hier?” “Dich töten. Dich und deinen Erzeuger.” “Er ist mein Freund.” Der Mann lachte höhnisch. “Ihr seid Hüllen, besessen von einem blutrünstigen Dämon. Ihr könnte nicht lieben.” “Da sieht man, dass du keine Ahnung hast.” “Wo ist dein verdammter Erzeuger?” Kai schluckte hart. Das wüsste er auch gern. “Wo schon, im Fahrerlager“, sagte er schließlich. “Einer muss ja arbeiten.” “Gut, dann kann ich ihm ja deine Asche schicken.” Er zog sein Schwert. Kai war so verunsichert, dass er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Unsicher wich er einen Schritt zurück und stolperte dummerweise auch noch über eine Wurzel. Unsanft landete er auf seinem Hinterteil, als der Mann schon über ihm stand. Kai wollte aufspringen. Er war sich dessen bewusst, dass er stärker und schneller war, aber irgendwie wollte ihm sein Körper nicht gehorchen. Er hatte Angst. Der Mann zog eine Art Lupe aus der Tasche und hielt sie so, dass die Sonne hindurch fiel und verstärkt wurde. Er richtete den so entstehenden Strahl auf Kais Hand, wo sich sofort eine rote Stelle bildete. Kai schrie vor Schmerz auf und zog die Hand weg. “Was denn? Heiß?” Der Mann lachte höhnisch und ließ den Strahl weiter nach oben in Richtung von Kais Gesicht wandern. “Ich werde dir die Augen ausbrennen, bevor ich dir deinen Kopf abschlage und deinem unseligen Leben ein Ende bereite.” Immer weiter wanderte der Strahl nach oben und trat auf Kais Hals. Der kroch panisch rückwärts. Plötzlich riss er die Augen auf. Die Situation hatte sich mit einem Mal verändert. Das Brennglas lag neben ihm, zerbrochen, der Vampirjäger hing zappeln in Florians Griff. Dessen Gesicht war vor Wut und Ärger verzerrt. Blanker Hass lag in dessen Augen, als er sein Gesicht senkte und seine Lippen dem rechten Ohr des Mannes näherte. “Niemand quält den Mann, den ich liebe.” Leichenblass hing der Mann in Florians Griff. “Du darfst mich nicht töten, dann wärst du wieder ein Ausgestoßener.” “Das bin ich gewöhnt. Und ich bin nicht mehr allein.” Damit biss er zu. Erschrocken flüsterte Kai: “Florian…” Der sah ihn böse an und er verstummte. Er sah, wie der Mann schlaffer wurde. Kurz bevor sein Herz aufhörte zu schlagen, riss Florian den Kopf hoch. Seine Vampirzähne waren rot vom Blut des Mannes. Voller Hass biss sich Florian in sein Handgelenk und zwang den Mann, das Blut zu trinken. Dann ließ er ihn auf den Boden fallen und nahm das Schwert. Unter Qualen starb der Körper des Mannes und der Dämon kam zum Vorschein. Er öffnete die Augen, sein Gesicht verzog sich. Hasserfüllt sah er seinen Schöpfer an, der vor ihm stand. Florian hob das Schwert. “Du hast die Ewigkeit nicht verdient.” Damit ließ er es nach unten sausen und hieb dem Mann den Kopf ab. Eine Sekunde später explodierte der neue Vampir in einer Staubwolke. Florian warf das Schwert in den kleinen See. Dann sah er Kai an. Der erwiderte den Blick schüchtern und ließ sich vor ihm auf die Knie fallen. “Es tut mir leid, Flo. Ich habe keine Ahnung, was mit mir los war. Ich konnte einfach nichts von dem nutzen, was ich eigentlich kann, seit ich ein Vampir bin. Ich war noch nie so hilflos, trotz aller Stärke.” “Ich weiß. Ich helfe dir, den Dämon in dir zu beherrschen, deshalb kontrolliere ich teilweise deine Gefühle. Hätte ich dir freie Hand gelassen, hättest du dich einfach auf ihn gestürzt und wärst getötet worden. Du hast keine Kampferfahrung. So hast du reagiert, wie ein Mensch. Du hattest Angst und warst buchstäblich gelähmt.” Er hob seinen Freund vom Boden hoch, senkte den Kopf und küsste ihn zärtlich. “Es tut mir leid, Kai. Ich hätte dir gleich helfen können, ich habe ihn gewittert, als wir hier ankamen und habe mich bewusst so verhalten, dass er mich nicht wahrgenommen hat. Ich wollte dich testen, wollte sehen, wie stark der Dämon dich beherrscht.” “Anscheinend habe ich Angst vor ihm, vor mir selber…” Kai stockte. “Hätte ich mich gewehrt und den Typen in den Griff bekommen, hätte ich ihn getötet.” Er riss erschrocken die Augen auf. “Ja, das hättest du. Stattdessen hattest du den Mut, Angst zu haben.” Wieder ein kurzer Kuss. “Ich bin stolz auf dich. Und ich schäme mich vor dir. Ich wollte nicht, dass du diese Seite an mir kennen lernst.” “Du hast ihn eiskalt umgebracht, Flo. Du hast ihm sein Leben ausgesaugt, ein untotes aufgezwungen und ihn dann vernichtet.” “Ja, das habe ich.” Florian nahm Kais Hand, wo die Verletzung immer noch zu sehen war. Er senkte den Kopf und leckte sanft über die Wunde. Kai keuchte leise auf, merkte dann aber, wie die Wunde sich schloss. “Lerne ich das auch?” “Mit der Zeit wird dein gesamter Körper resistenter gegen Verletzungen.” Florian hob den Blick und sah Kai an. “Gib dir Zeit.” Er veränderte sein Gesicht und sah mit einem Mal unendlich traurig aus. “Es tut mir leid, Kai. Ich habe uns in Schwierigkeiten gebracht. Man könnte herausfinden, was geschehen ist und ich schätze, unsere Bundeskanzlerin wird nicht erfreut sein.” “Was soll sie machen? Uns einsperren?” “Oder uns davonjagen.” Kai schlang die Arme um Florians Hals und schmiegte sich an ihn. “Das ist mir egal, es ist mir völlig egal. Hauptsache ich bin bei dir und du bei mir.” “Ich werde dich nicht verlassen, ich muss dich doch schützen.” Florian sah ihn von der Seite an und legte dann seinen Kopf auf Kais Schulter. Er schloss die Augen. Seine Gedanken vereinigten sich mit denen seines Freundes, was die beiden Männer einander näher brachte, als sie es je zuvor gewesen waren.
Flo wusste, dass der Vampirjäger da ist, und hat nix gesagt??? Tja, das ist wirklich ein sehr guter Weg, um Kai zu testen. *g* Interessant, dass Flo gleichzeitig Kais Gefühle kontrolliert hat, um sicher zu gehen, dass er nicht getötet wird. War ne gute Idee, den Vampirjäger selber zum Vampir zu machen. Das hat ihm hoffentlich nen schönen Schock bereitet, bevor er vernichtet wurde. Immerhin kann er jetzt nicht mehr stören. *erleichtertschau* Und da es ja keine Leiche gibt kann niemand nachweisen, dass Flo oder Kai ihn umgebracht hat...weshalb sie auch niemand anklagen oder verjagen kann. *erleichtertschau* Mach bitte bald weiter, ich bin gespannt auf die Reaktionen. lg, Isi =)
Wie Florian es Kai versprochen hatte, nahm er seinen Freund nach dem Rennen mit nach Transsylvanien. Als sie durch das kleine Dorf liefen, welches im Schatten der düsteren alten Burg lag, schauten einige Bewohner ängstlich aus ihren Fenstern. Ein alter Mann kam demütig auf Florian zu. "Ich grüße dich, Unsterblicher. Willkommen zu Hause." "Hallo, Jasik." Der Mann verneigte sich leicht, sah dann Kai fragend an. "Wer ist das?" "Das ist Kai, mein Gefährte. Ihr solltet ihm noch etwas aus dem Weg gehen, er ist noch sehr jung." "Jung, pöh." Kai schaute sich ein wenig die Umgebung an. Berge, Wälder, das Dorf und die Burg. Jasik nickte. "Wir haben Nahrung für euch." "Wir jagen selber. Behaltet eure Tiere." Ein Leuchten erschien in den Augen des alten Mannes. "Wir haben hier ein Problem mit einem Rudel Wölfe. Die Tiere sind eher harmlos, wäre da nicht ihr Rudelführer." "Das Tier ist gefährlich?" "Es hat zwei Dorfbewohner getötet, obwohl wir Waffen hatten." "Wir kümmern uns darum. Wir finden es und beseitigen dieses kleine Problem." "Wir haben es verletzen können." "Dann kann ich es wittern, wenn es in meiner Nähe ist." Florian nickte dem Mann zu, der sich unter Verbeugungen davonstahl. "Da kannst du den Dämon in dir mal rauslassen. Ich lasse dich einfach mal austesten, wie stark du bist." Kai knurrte ihn an. Seine gelben Augen funkelten wild. Über seine spitzen Zähne rann Speichel. "Lass uns jagen gehen." "Ganz ruhig. Beherrsche dich gefälligst ein wenig." Strafend sah Florian ihn an und fasste ihn dann an der Hand. "Komm, wir gehen rein."
*grins* "Unsterblicher" Tolle Anrede. *g* Soso...ein Rudel Wölfe...Kai freut sich sichtlich...der ist ja ganz scharf darauf, jagen zu gehen. *grins* Reingehen? In die Burg? Da bin ich ja mal gespannt...eine Vampirburg...da könnte man sicher tolle Gruselfilme drehen... lg, Isi =)