Inzwischen war Lisa bei Mike an Bahnhof angekommen. „Hi.“ Sie umarmten sich kurz, ehe Mike seine Tasche nahm und sie zum anderen Gleis liefen. „Und, wie geht’s dir so?“ Er musterte das blonde Mädchen von Kopf bis Fuß. Sie sah gut aus, besser als beim letzten Mal. Wesentlich besser. Ihre blauen Augen strahlten ihn an. „Mir geht’s gut. Und dir? Ich hab lange nichts mehr von dir gehört!“ Er nickte. „Ja, man ist eben beschäftigt. Aber du bist ja auch nie on.“ Erst sah sie ihn einen Augenblick verwirrt an, dann lachte sie. „Ich hab eine neue Icq-Nummer. Ich geb sie dir nachher. Wie lange bleibst du diesmal?“ Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, steht noch nicht fest.“ Sie nickte, ehe sie das Gleis betraten und sich auf die Bank setzten. „Willst du nicht bis heute Abend mit zu mir kommen? Ich meine, jetzt ins Büro deines Vaters zu fahren, bringt dir ja auch nichts.“ Er nickte. „Ja, das wäre toll, danke.“ Sie lächelte. Dieses Lächeln war eindeutig schöner als Lauras. „Hallo, Mama. Das ist Mike, weißt du, der Sohn von Onkel Gerrits Kollegen.“ Lisas Mutter lächelte ihn an. „Hallo, Mike.“ „Hi.“ Er grinste. „Mein Vater hat mich vergessen, solange bleib ich hier.“ Sie nickte. „Ist ja kein Problem. Lass deine Tasche ruhig hier unten im Flur stehen.“ „Okay, vielen Dank.“ Er stellte die Tasche ab und folgte Lisa in ihr Zimmer. Dort staunte er erst mal nicht schlecht. Es war kein besonders großer Raum, hatte allerdings Platz für eine E-Gitarre mit Verstärker. Sie hatte eine gemütliche Couchecke, diese war rot, mit Fernseher. Auf ihrem Schreibtisch vor dem Fenster stand ihr Laptop und ihre Wände waren alle mit Postern von ihrer Lieblingsband, den Jonas Brothers, vollgeknallt. Dieses Zimmer gefiel ihm. In Lauras Zimmer gab es überall nur Spiegel und Fotos von ihr. „Willkommen in meinem Reich!“, lachte Lisa und warf sich auf ihre Couch. „Ich find’s hier schön.“ Sie lächelte. „Ja, meine Freunde auch. Du glaubst gar nicht, wie oft wir hier unsere DVD-Abende veranstalten.“ Er nickte. „Schade, dass ich nicht hier wohne!“, meinte er leichthin. „Ja, dir würden Lilly und Tom sicher gefallen.“ „Tom? Dein Freund?“, fragte Mike. Für seinen Geschmack kam seine Frage etwas zu schnell. Lisa grinste. „Vielleicht?!“ Sie musterte ihn. Mike versetzte es einen Stich. Irgendwie gefiel ihm die Vorstellung nicht. Es war nicht so, dass er in Lisa verliebt wäre, aber irgendwie war sie wie ein kleiner Schatz für ihn. Bislang hatte er eigentlich geglaubt, dass sie an keinem anderen Jungen interessiert war als an ihm, doch jetzt…irgendwie war es so, als würde ihm sein ganz persönlicher Besitz entwendet. „Nein, Mike. Tom ist nicht mein Freund.“ Sie grinste, als sie ihn ertappte, wie er hörbar aufatmete. Sie griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich auf die Couch. Eine Weile beobachtete er sie, bis sie ihn irgendwann fragend ansah. „Sag mal, hab ich dich eben so geschockt oder wieso starrst du mich die ganze Zeit an?“ „Nein. Es ist nichts, alles okay.“ *
Klasse Teil!!! Mike verhält sich i-wie komisch!!! Mal sehen wie es weiter geht und Michael am Abend reagiert.... Freue mich schon wenn es weiter geht!!!
Michael war gerade dabei seinen PC herunterzufahren, als sein Handy klingelte. „Naseband?“ „Hallo, Papa. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du nicht was vergessen hast? Weißt du, so was Lebendiges. Zum Beispiel deinen Sohn!“ „Fuck!“, entfuhr es ihm, während er sich mit der Hand vor die Stirn schlug. Er hatte Mike ja glatt vergessen. „Ja, das kannst du laut sagen, du Rabenvater. Ich bin schon den ganzen Tag bei Lisa. Da kannst du mich jetzt auch abholen.“ „Tut mir wirklich furchtbar leid, ich hab einfach nicht mehr dran gedacht!“, murmelte er betroffen, als er mit Mike ins Auto stieg. „Ja, toll, Papa. Weißt du, ich komm sowieso nur noch so selten und dann vergisst du mich auch noch. Ich hatte Glück, dass heute Sonntag war und Lisa nicht in die Schule musste, sonst hätte ich da echt rumgehockt.“ Michael nicke betrübt. „Ja, Mike, es tut mir wirklich leid.“ Während Mike noch weiter seinem Zorn freien Lauf ließ, war für Michael bereits die nächste Überraschung da: Alex saß auf der Stufe vor seiner Wohnung auf der Straße. Was wollte sie? Und sie sah alles andere als glücklich aus. Schnell parkte er und ohne sich weiter mit dem tobenden Mike zu beschäftigen, ging er schnell auf die Blondine zu. „Hey, Zwerg, was ist los?“ Sie schniefte leicht. „Erzähl ich dir drinnen.“ „Und du bis sicher, Alex, dass du dir das nicht eingebildet hast, ja?“, hakte Michael noch einmal nach. Alex saß schutzsuchend an ihn gekuschelt und sah zu ihm hoch. „Natürlich. Michael, ich kann riechen!“ Er seufzte leicht. Sollte Tim sie wirklich betrügen? „Aber sieh mal, sie brauchen doch nur auf der Couch gesessen haben wie wir beide jetzt. Ich rieche jetzt schließlich auch nach dir.“ „Nein, Michael, vergiss es. Als ich ihn darauf angesprochen habe, ist er erst kreidebleich geworden und dann furchtbar wütend.“ Für Michael war das Ganze wieder eine innere Qual. Er wusste, dass es für Alex und die Zwillinge nun mal das Beste war, wenn sie und Tim sich zusammenrauften, aber er, Michael, hoffte für sein ganz persönliches Glück, dass die beiden sich trennten. „Und was willst du jetzt tun?“ Ratlos zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß es doch auch nicht. Ich mein, einerseits brauche ich Tim. Jetzt weniger für mich, mehr als Vater für die Jungs. Aber andererseits will ich einfach nur noch weg von ihm.“ *
Und ihr Freund oder Mann oder was auch immer....boah eh...wie kann man eine Alexandra Rietz betrügen? Wie kann man überhaupt einen K11-er betrügen...Würd ich nie tun ^^
Mike lief gerade in die Küche, als es klingelte. Da Alex und sein Vater aber noch immer im Wohnzimmer hockten, beschloss er aufzumachen. Staunend sah er in Tims Gesicht, dem Vater von Noel und Leon. „Hi. Ist Alex hier?“, fragte er, hatte den Zwillingen jeweils eine Hand auf die Schultern gelegt. „Ja, sie ist hier. Aber gerade nicht ansprechbar.“ Er rückte ein wenig mehr in die Tür, sodass Tim keine Einsicht ins Haus hatte. „Mit ihr zu reden ist eh zwecklos. Ich wollte nur fragen, ob ihr solange auf die Zwillinge aufpassen könnt. Ich muss noch mal los in die Firma, da gibt’s ein paar Probleme.“ Mike musterte ihn spöttisch. Dann zuckte er jedoch die Schultern. „Na ja, geht mich ja doch nichts aus.“ Dann wandte er sich an die Zwillinge. „So, ihr Zwei, dann kommt doch mal rein.“ „Danke. Ich hol die Zwei später wieder ab.“ Mike nickte, schloss dann die Tür, eher Tim sich verabschiedet hatte. „Hi, Mike. Du bist aber groß geworden!“ Bewundernd schaute Noel zu ihm auf. Mike lachte. „Ja, so ist das eben. Ihr wachst doch auch noch. Na, dann kommt mal mit zu eurer Mama.“ Lächelnd schob er die beiden Kleinen vor ins Wohnzimmer. „Mama!“, riefen sie und rannten auf ihre Mutter zu. Erschrocken fing diese sie auf. „Was macht ihr denn hier?“ „Dein Freund hat soeben geklingelt und die beiden hergebracht, weil er noch mal in die Firma muss.“ Augenblicklich traten ihr wieder die Tränen in die Augen. Schnell nahm Mike die Zwillinge und ging mit ihnen in sein Zimmer. Ihn fragend musternd setzten die Zwei sich auf sein Bett. „Wieso weint Mama?“, fragte Noel. „Weil sie traurig ist!“, gab Mike zurück und spielte mit einem Kuli. „Wegen Papa, nicht wahr?!“ Einen Augenblick schwieg Mike, schließlich nickte er. Wenn die Beiden es eh schon wussten, brauchte er ihnen auch nicht versuchen, irgendetwas Anderes zu erzählen. „Wir möchten, dass wir mit Mama zu Michael ziehen.“ Wie von der Tarantel gestochen, schaute Mike die Zwillinge entgeistert an. „Wieso das denn, Leon?“ „Weil Michi die Mama nicht so traurig macht. Aber Michi sagt, das geht nicht, weil er und Mama sich nicht lieb haben. Aber wir finden, dass sie das doch tun.“ Mike schmunzelte. „Ganz schön aufgeweckte Kerlchen, ihr Zwei. Aber glaubt mir, das ist nicht schön, wenn die Eltern nicht mehr zusammen wohnen.“ „Aber schöner als wenn sie sich immer nur streiten!“, erwiderte der Junge. „Kann man sie nicht irgendwie dazu kriegen, dass sie sich lieb haben?“ Mike grinste. „Ihr meint, verkuppeln?“ Die beiden Blondschöpfe nickten. „Ihr wisst doch gar nicht, wie das geht!“, meinte er lachend. Jetzt war es an Noel zu grinsen. „Wir vielleicht nicht, du aber schon. Du kannst doch mal mit deinem Papa sprechen. Und wir reden mit Mama.“ Mike lachte. „Glaubt ihr denn allen Ernstes, dass eure Mama mit euch zwei Zwergen darüber sprechen wird.“ Überzeugt nickten die Zwillinge. Ergeben seufzte er. Einen Versuch war es ja wert. * Spät am Abend, nachdem Alex mit den Zwillingen nach Hause gefahren war, kam Mike zu Michael ins Wohnzimmer. „Na, du Rabenvater!“, neckte er ihn, während Michael schuldbewusst den Kopf senkte. „Sorry, mein Großer.“ War er wirklich so mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, dass er seinen Sohn tatsächlich vergessen hatte? „Sag mal, Papa, wo bist du eigentlich mit deinen Gedanken? Immer noch bei Alex?“ Betrübt nickte er. „Ach, Mike. Einerseits wünsch ich mir so sehr, dass sie sich endlich von ihm trennt…aber andererseits…sie leidet doch so sehr darunter.“ Mike setzte sich neben ihn auf die Couch. „Ach, Papa. Aber sie ist doch auch nicht glücklich. Sie sollte sich von ihm trennen und mit den Kindern in eine andere Wohnung ziehen. Das ist das Beste. Ich meine, Noel und Leon leiden doch auch darunter, findest du nicht?“ Michael nickte. Da hatte Mike allerdings recht. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie sein eigener Sohn darunter gelitten hatte, dass er und Ute sich damals nur noch gestritten hatten. „Schlag ihr doch vor, dass sie für eine Weile bei dir einzieht. Ich mein, wenn ich weg bin, dann können die Kleinen sehr gut in mein Zimmer und Alex und du…ihr kriegt euch auch gut arrangiert.“ Michael schüttelte den Kopf. „Ach, Mike, das ist keine gute Idee. Erstens will ich Alex zu nichts drängen, zweitens würde ich sie dann nicht mehr gehen lassen, das weiß ich, und ich will nicht, dass die Zwillinge sich zu sehr an mich gewöhnen.“ Mike seufzte. Verwundert sah Michael ihn an. „Was ist?“ „Ja, das fragst du noch? Papa, es gibt doch keine bessere Chance eine Frau zu erobern, oder?“ Michael merkte, wie er wütend wurde. „Mike, Schluss jetzt mit den Quatsch. Wir gehen jetzt ins Bett.“
Man kann schon Michael Gewissens Konflikt verstehen... Der Arme Kerl.... Aber das währe echt schön wenn Alex und er zusammen kommen würden!!! Mal sehen was da noch passiert!!!!