Zitat von KittyThompsonIst doch gut, wenn dir einiges klar geworden ist und dass du es nicht erklären kannst ist okay. Wenn du zuviel zu tun hast, dann mach lieber das, anstatt Stories zu schreiben. Die kriegst du schon noch fertig, wir Leser haben Zeit und warten gern.
LG Kitty
Ich stimme Kitty Thompson zu. Wir haben Zeit und warten gerne!!
Dann ist ja gut ... Wie gesagt, es ist nichts schlimmes passiert. aber wenn ich was verspreche, will ich es auch halten ... und das heißt in meinem Falle: Schulisch besser werden und privat ein sehr guter Pfadfinderleiter werden. Wobei das fast noch schwerer ist, weil ich nie an mein Vorbild herankommen kann, das geht gar nicht - und genau dem hab ich das versprochen ... Dieser Leiter hat meine Freunde und mich da jetzt so richig ins kalte Wasser geworfen. Er hört auf und ist der Meinung: "Ich hab jetzt 10 Jahre was getan - jetzt seit ihr drann, macht was drauß!" Ich geb ja zu, pädagogisch ist das sehr wertvoll, aber es stößt einen schon vor den Kopf und macht einen traurig, wenn einer der besten Bekannten seinen "Job" einfach so an den Nagel hängt. Und den will man dann natürlich auch nicht enttäuschen. Ebenso mit den Schulnoten, dieser Bekannte will einfach, dass aus uns was wird ... Er hat uns schon Nachhilfe usw. angeboten.
Aber jetzt genug Privatkram ... wieder zur Story!!!
Etwa fünfzig Minuten später stand Branco kurz vor dem K11. Ständig sah er sich um, ob er nicht den Wagen von Jansen oder sonst etwas auffälliges entdeckte. Aber nichts. Doch so richtig aufatmen konnte er erst, als er das Gebäude betrat und zum Fahrstuhl ging. Hier inmitten von so vielen Polizisten würde Jansen es nicht wagen ihm etwas anzutun. Als er in den Fahrstuhl einstieg sah er auf seine Uhr. Michael hatte schon Dienstschluss, ebenso Alex, das hieß, dass sich niemand wundern würde, dass er jetzt ins Büro kam. Im Moment sollten sich dort nur Gerrit, Jan und Hanna befinden. Auch war Branco sich sicher, dass Michael niemandem etwas von dem, was heute Morgen vorgefallen war, erzählt hatte. Michael war zwar wütend gewesen, Branco hatte ihn noch nie so erlebt, aber er wusste, dass Michael einfach so viel Anstand besaß um so etwas nicht weiter zu tratschen. Der Fahrstuhl hielt, die Türen öffneten sich und Branco trat auf den Flur und schlug die Richtung zum Büro ein. Er klinkte die Tür auf und sah kurz hinein, niemand war da. „Vielleicht ein Einsatz“ dachte sich der junge Kommissar, setzte sich an Michaels Schreibtisch und schaltete den PC ein. Er wollte Michael eine Nachricht hinterlassen und versuchen ihm darin alles zu erklären. Während der PC hochfuhr öffnete Branco eine Schublade des Schreibtisches nahm seine Dienstwaffe nebst einem Ersatzmagazin und steckte beides ein, wer wusste schon wofür er es noch brauchen konnte. Und sicherer fühlte er sich damit allemal. Endlich war der PC startklar. Branco öffnete ein Programm und begann dann zu schreiben:
Lieber Michael, ich weiß, genau wie du, was heute früh vorgefallen ist. Und ich verstehe es, wenn du nie wieder etwas mit mir zu tun haben willst. Aber bitte lies dir das hier wenigstens bis zum Ende durch, danach kannst du mich meinetwegen vergessen. Bitte erzähle auch niemandem von dem, was du hier lesen wirst. Höchstens Alex, sonst niemandem! Ihr beide seit in großer Gefahr!! Nur wegen mir … Ich werde verfolgt, schon seit meiner Ankunft hier in Deutschland. Angefangen hat aber alles im Kosovo. Dort ist viel Schreckliches passiert, was mich einfach nicht loslässt. Deshalb hab ich auch getrunken und Drogen genommen, ich weiß das ist keine Entschuldigung, ich wusste einfach nicht mehr weiter … Durch dich, Michael ist mir erst richtig klar geworden worauf ich da eigentlich zusteuere. Deshalb habe ich beschlossen, erst einmal unterzutauchen. Und ich bitte dich, und auch Alex inständig: Sucht mich nicht!!! Das bringt euch nur noch mehr in Gefahr. Und bitte passt auf euch auf! Ich kann mir vorstellen, dass die Leute, die mich überwachen sollten, sich jetzt an euch heften, weil sie hoffen mich so zu finden. Bitte haltet euch aus der Sache heraus, ich will euch nicht noch mehr in Gefahr bringen! Die Leute wissen, wer ihr seid und wo ihr wohnt, bitte seit vorsichtig! Ich kümmere mich darum, dass alles wieder in Ordnung kommt, das verspreche ich euch! Aber bitte haltet euch da heraus!!!!! Ich melde mich wieder.
Branco
Nachdem er die letzten Worte getippt hatte las er sich alles noch mal durch. Es klang nicht besonders kunstvoll, aber er hoffte, dass Michael es verstehen würde. Mehr konnte er ihm auch im Moment nicht erklären, so viel Zeit hatte er nicht. Schließlich speicherte er die Datei so ab, dass sie nur Michael auffallen würde. Dies war gar nicht so schwer. Da Branco öfter an Michaels, wie auch an Alexandras PC arbeitete war ihm aufgefallen, dass beide eine völlig unterschiedliche Art hatten Dateien zu speichern. Das System von Alex war recht schnell zu durchschauen, da sie alles ordentlich beschriftete und in Ordner sortiere. Michael dagegen hatte auch eine Ordnung in den Dateisammlungen seines PCs, jedoch war diese eher diffus. Auch beschriftete er die Dateien nicht mit korrekten Namen, sondern mit Kürzeln oder Namen, die er sich besser merken konnte, da er dieses ‚Fachchinesisch’ hasste. Aber auch sein Ordnungssystem war mit etwas Mühe und Einarbeitung zu durchschauen. So wusste Branco genau, dass es Michael Morgen sofort auffallen würde, dass jemand etwas an seinem PC verändert hatte.
Zur Story: Der Teil ist genauso gut, wie alle anderen vorher, einfach klassssssseeeee. Aber mich wundert, dass Michael seine Dienstwaffe im Büro hat, dann kann er doch nicht bei einem Einsatz sein, oder? Schade, dass Branco wieder abhaut und sich nicht helfen lässt. Ich hoffe, das geht gut.
LG Kitty
PS.: Du schreibst hier über einen Streit zwischen Michael und Branco, über einen Vorfall... aber ich finde nichts in der Story... hilf mir mal, wo steht das ungefähr???? Ich hab gerade die Story noch mal komplett durchgelesen und so müde bin ich doch gar nicht mehr .
Schei** ich hab einen riesen Teil vergessen online zu stellen - arrrgggghh, verdammt! Das wird sofort behoben!!!! 1000x SORRY!!!!!
Jap ich bin Pfadi bei der DPSG, seit 10 Jahren. Das ist mein liebstes und wichtigstes Hobby, vielleicht schon fast eine Lebenseinstellung ... Jedenfalls sind die Leute, die bei mir im Ort auch Pfadfinder sind für mich zu einer Art 2. Familie geworden. Deshalb ist es auch sehr schmerzlich, wenn einer der liebsten Menschen diese "Familie" dann verlässt und gleichzeitig sämtliches Vertrauen auf einen legt - ich finde diese Situation nicht so sehr angenehm - man weiß nicht wie man es weiterführen soll, muss es aber, weil es einem selbst wichtig ist und weil man niemanden enttäuschen will ... Na ja, ich bin inzwischen auch zu der Überzeugung gelangt, dass genau dieser Leiter mich damals vorgeschlagen hat, als es um die Wahl zur Stammesvorsitzenden ging ... Dass hat er mir zwar nie gesagt, aber jetzt so im nachhinein kann ich es mir nur so erklären. Denn vom alter her wäre ich lange nicht passend für diesen Job gewesen und ich weiß auch, dass es noch weitere Interessenten gab, die alle passender gewesen wären als ich. Na ja, aber ich bin dann halt gewählt worden, obwohl ich weder Volljährig noch Leiter bin. Mein männl. Amtskollege ist etwa 15 Jahre älter als ich. Ebenso die anderen Leiter ... Das sind alles Dinge, an die ich mich erst gewöhnen musste und da tat es gut zu wissen, dass es da gute Freunde gibt, die einen immer unterstützen - und einer dieser besten Freunde geht jetzt halt ...
Ich werd jetzt definitiv so schnell es geht Leiter, das hab ich mir vorgenommen - ich hasse es langsam so zwischen den Stühlen zu sitzen: Nicht ganz Pfadi, weil man zu Leiterrunden darf und nicht ganz Leiter, weil man ja zur Pfadistufe gehört.
Nochmal ganz großes SORRY!!!!! Diesen Teil habe ich ein paar mal geändert und deshalb damals eine neue Datei angefangen - und die hab ich vergessen on zu stellen ...
Branco fuhr den PC gerade herunter, als die Bürotür aufging und Gerrit eintrat. Dieser schaute ihn verwundert an und fragte: „Was machst du denn hier? Du hattest doch heute früh Dienst.“ Branco atmete leicht auf, Michael hatte anscheinend wirklich niemandem etwas von allem, was am Morgen vorgefallen war erzählt. Dann antwortete er Gerrit: „Ich wollte nur kurz mein Handy holen, hab’s mal wieder liegenlassen.“ Gut, dass würde Gerrit bestimmt glauben, denn das kam wirklich des Öfteren vor, dass er sein Handy im Büro vergas. Und Gerrit schien es zu glauben, denn er stellte keine weiteren Fragen. „Na ja, ich wird dann mal wieder los. Hattet ihr eben einen Einsatz?“ meinte er dann aber doch zu Gerrit, um sicherzugehen, dass dieser keine weiteren Fragen zu seinem Aufenthalt im Büro stellte. „Ja, ja, wieder mal ein Fehlalarm – warum gibt’s so was eigentlich immer nur, wenn ich Dienst hab?“ antwortete Gerrit. „Keine Ahnung, aber sieh’s so: Wenn jeder Fehlalarm echt wäre, gäb’s meiner Meinung nach zu viele Mörder.“ sagte Branco dazu nur und wand sich dann zum Gehen. „Hast auch wieder recht – Aber warte noch kurz, ich hab heute eine e-Mail bekommen, soll dich grüßen …“ rief Gerrit ihm hinterher. Das verwunderte Branco jetzt sehr. Wieso bekam Gerrit eine Mail, von dessen Absender er ihn grüßen sollte? So drehte er sich um und trat wieder ein Stück näher zu Alexandras Schreibtisch, an welchem Gerrit inzwischen Platz genommen hatte und sah den Kommissar nun gespannt an. „Ich hab vorhin eine Mail von Jürgen Kellert bekommen. Er schreibt ich soll dich grüßen um er wünscht dir hier in Deutschland alles Gute und gutes Einleben.“ Branco starrte Gerrit an, in ihm stieg ein Gefühl zwischen Hass, Wut und Angst auf. Dieser Mann, der ihm das hier ausrichten lies war niemand anderer als der Vizechef der deutschen Polizisten im Kosovo! „Stimmt etwas nicht?“ fragte Gerrit, der Branco seltsam ansah. „Nein, nein, alles in Ordnung.“ antwortete der schnell und versuchte wieder normal zu wirken. „Woher kennst du Jürgen Kellert?“ fragte er dann Gerrit. „Das war lange Zeit mein Chef im Drogendezernat. Ein ganz umgänglicher netter Typ, mit Massenhaft Beziehungen zu allen möglichen Leuten. Wer mit ihm gut zu Recht kam und dann auch noch gute Arbeit leistete hatte seine Beförderung im Durchschnitt drei Mal schneller als andere.“ Gerrit hielt kurz inne und sah Branco an, dann fragte er: „Warst du im Kosovo seinem Team unterstellt?“ Branco antwortete nur trocken: „Jeder war ihm unterstellt, er ist Vize-Chef aller Polizisten dort.“ Gerrit grinst. „Das sieht ihm ähnlich, im ‚Ämtersammeln’ war er schon immer gut – seine Beziehungen machen es möglich – ich vermute auch, dass er den Posten als Dezernatsleiter damals nur dadurch bekommen hat. Aber wie gesagt, wenn man mit ihm gut konnte hatte man keine Probleme zu erwarten.“ Branco nickte leicht und Gerrit erzählte weiter: „Er ist dann ja vor etwa eineinhalb Jahren in den Kosovo gegangen, was ich ehrlich gesagt, bis heute noch nicht verstanden habe, aber egal. Jedenfalls hat er mir etwa ein halbes Jahr später den Rat gegeben mich hier auf einen Posten zu bewerben, da er gehört hatte, dass hier einer frei geworden wäre. Und na ja, jetzt bin ich hier und fühl mich sehr wohl, kann dem guten Kellert beinahe dankbar sein.“ schloss Gerrit seinen Vortrag grinsend. Branco konnte es nicht fassen, Gerrit sprach hier von Dankbarkeit gegenüber dem Mann, den er hassen und fürchten gelernt hatte? Dem Mann, der an allem, was ihm widerfahren war schuld war? Dem Mann, der sogar über Leichen ging? Das konnte nicht wahr sein, am liebsten hätte Branco Gerrit angeschrieen, ob er überhaupt wüsste, von wem er da redete und das alles was er sagte nicht der Wahrheit entsprach! Diesem Mann konnte man nicht Dankbar sein! Dazu tat er viel zu viel was andere ins Unglück stürzte!
Ja warum schreit er dann nicht??? Dann wäre es endlich raus und Gerrit würde ihm sicher zuhören und auch glauben, da bin ich mir eigentlich sicher. Wieder mal ein toller Teil einer tollen Story, mehr davon.
Plötzlich kam Branco etwas ganz anderes in den Sinn: Was war wenn er hier einem Spion von Kellert gegenüberstand? Immerhin hatte Kellert Gerrit diesen Job hier besorgt und nach allem, was Gerrit gesagt hatte, kam es Branco so vor, als hätten sich die beiden damals gut verstanden. Ein Spion im K11?! Und dann Gerrit?! Ihm vertrauten hier alle, dass wusste er. Und was gab es für eine bessere Tarnung? Ein Polizist der nach langjährigem Dienst vom Drogendezernat zur Kripo wechselte – völlig unspektakulär, absolut normal. Niemand würde je auf die Idee kommen, etwas dabei komisch zu finden. Branco starrte Gerrit an, war er wirklich ein Spion, oder ging jetzt Brancos Fantasie mit ihm durch und er sah Gefahren, wo überhaupt keine waren. War es gefährlich hier zu stehen? Mit Gerrit in einem Büro, ohne weitere Kollegen? Egal, Branco wollte nur noch weg von hier. Vielleicht irrte er sich auch, aber besser war besser. „Gerrit, ich muss jetzt wirklich los …“ sagte Branco und versuchte seine aufkeimende Angst nicht zu zeigen. „Branco, was ist denn nur los mit dir? Warum bist du so komisch, ist irgendetwas passiert?“ erwiderte Gerrit und trat einen Schritt auf ihn zu. „Ich muss wirklich los, ich hab noch einen Termin und ich will dich auch nicht weiter stören.“ meinte Branco darauf nur, drehte sich zur Tür und wollte gehen. Er hatte die Bürotür gerade geöffnet als Gerrit ihn am Arm festhielt und sagte: „Jetzt warte doch. Was ist los? Ich seh’ doch, dass mit dir etwas nicht stimmt. Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Nein, es ist nichts! Und jetzt lass mich los!“ antwortete Branco etwas lauter. Gerrit ließ ihn los und sah seinen Kollegen an. Er wusste genau, dass irgendetwas war, warum nur redete Branco nicht mit ihm? Auch Branco blieb stehen und musterte Gerrit kurz. Was für ein Spiel spielte er? Konnte er ihm trauen? „Branco, ich … es …“ begann Gerrit, wurde jedoch von Branco unterbrochen: „Gerrit, ich weiß auf welcher Seite ICH stehe! Aber wo stehst DU?“ Damit drehte er sich eilig um und ließ einen völlig verblüfft dreinblickenden Gerrit im Flur zurück. Er nahm die Treppe und rannte beinahe noch Hanna und Jan um, die ihm ebenfalls verblüfft hinterher sahen. „Was war denn hier los?“ fragte Jan Gerrit, als er ihn im Flur stehen sah. Gerrit schien erst jetzt aus einer Art Trance aufzuwachen und meinte nur: „Wenn ich das wüsste. Ich hab keine Ahnung, was mit Branco los ist.“ Danach folgte er seinen Kollegen ins Büro, immerhin mussten sie noch ihren Einsatzbericht tippen, auch wenn es nur ein Fehlalarm gewesen war. Gerrit ließ sich hinter Alexandras Schreibtisch nieder und begann den Bericht zu tippen. Nebenbei unterhielt er sich mit seinen Kollegen.
„Und du hast wirklich keine Ahnung, was Branco hier wollte?“ fragte Jan irgendwann. „Na ja, er hat gemeint er habe sein Handy vergessen, aber das glaub ich ihm jetzt nicht mehr so ganz. Er war so total komisch drauf. Er muss etwas anderes hier gewollt haben …“ berichtete Gerrit. „Vielleicht war er einfach nicht gut drauf, kann ja auch mal vorkommen.“ entgegnete Hanna, stand danach auf und verstaute ihr Dienstwaffe wieder in dem dafür vorgesehen Schrank. Gerrit sah ihr dabei zu und plötzlich überkam ihn ein ganz seltsames Gefühl. Er stand vom Schreibtisch auf und ging zu Michaels Schreibtisch herüber, zog eine Schublade auf und saget dann entsetzt: „Ich weiß, was Branco hier wollte! Er hat seine Dienstwaffe geholt!“ „Was?! Aber was will er denn damit?“ entfuhr es Jan. „Wenn ich das nur wüsste. Hoffentlich hat er nichts Dummes vor, so seltsam wie er drauf war.“ entgegnete Gerrit und überlegte, was er jetzt tun sollte. „Ruf Micha an und sag ihm was los ist.“ schlug Hanna schließlich vor. „Vielleicht weiß er ja, was mit Branco ist.“ Gerrit nickte und nahm den Telefonhörer in die Hand, etwas Besseres fiel ihm im Moment auch nicht ein. Nach zweimaligem Klingeln ging Michael schließlich an sein Handy. Gerrit berichtete ihm, was im Büro vorgefallen war. Michael versuchte Gerrit zu beruhigen, der sich wirklich Sorgen zu machen schien und versprach, sich auf den Weg zu Brancos Wohnung zu machen, da er vermutete, dass Branco dort bald auftauchen würde. Nachdem Michael das Telefonat beendet hatte ging er zu seinem Wagen und machte sich auf den Weg. Auch er machte sich jetzt Gedanken um Branco. Schon den ganzen Tag hatte er darüber nachgedacht. Was war nur mit ihm? Erst diese Sache mit den Drogen und dem Alkohol und jetzt das! Hatte etwa ihr Streit heute Morgen Branco dazu veranlasst sich etwas anzutun? Nein, das durfte nicht sein. Das würde Michael sich nie verzeihen auch wenn er sauer auf Branco war, so war dieser immer noch sein Freund. Und er befand sich, allem Anschein nach, in einem Zustand in dem er seine Freunde mehr zu brauchen schien, als je zuvor. Was war nur vorgefallen? Warum redete Branco nur nicht mit ihm darüber?
Auf die Bitte einer Einzelperson hin geht es dann endlich mal weiter
„Hey! Willst du dich umbringen, oder was?!“ brüllte ein wütender Autofahrer aus dem Fenster und schlug mit der Faust auf die Hupe des Wagens. Der junge Mann, wegen dem er gerade so abrupt bremsen musste und den er beinahe angefahren hätte, starrte in aus angstgeweiteten Augen an. Er schien ebenso erschrocken wie der Fahrer des Wagens. Dann jedoch schien er sich wieder zu fangen und lief weiter. Jetzt jedoch langsamer, als eben. Der Mann hinter dem Steuer sah ihm kurz nach, schüttelte den Kopf und fuhr dann weiter. Wie aus dem Nichts war der junge Mann auf der Straße aufgetaucht. Branco atmete schwer, dieser beinahe Unfall hatte ihn doch sehr erschreckt. Er hatte den Wagen überhaupt nicht gesehen. Wie auch, er war gerannt, wollte nur möglichst weit weg vom Kommissariat und der Ungewissheit, ob Gerrit nun ein Spion war oder nicht. Allmählich merkte er wie sich sein Puls wieder normalisierte. Er ging jetzt in normalem Tempo und dachte nach. Er traute es Gerrit eigentlich nicht zu so ein falsches Spiel zu spielen, aber wie gut kannte er ihn überhaupt? Sie arbeiteten jetzt gerade einmal 2 Wochen zusammen in einem Büro und waren in dieser Zeit bis über beide Ohren mit Arbeit beschäftigt gewesen. Also konnte Branco behaupten Gerrit eigentlich nicht einschätzen zu können. Aber da war die Gewissheit, dass Alexandra und Michael ihm vertrauten, ebenso die anderen Kollegen im Büro wie auch der Staatsanwalt. Und sie kannten den Beamten Gerrit Grass schon eine ganze Weile. Wäre es möglich sie alle so lange zu täuschen? Branco bezweifelte das, aber trotzdem blieb die Angst in ihm, dass Gerrit doch etwas mit seinen Verfolgern zu tun hatte. Branco seufzte und blieb kurz stehen. Er sah sich um, hier schien alles so normal. Leute gingen an ihm vorbei und der Verkehr auf der Straße floss vor sich hin in den nahenden Abend hinein. Warum konnte diese Normalität um ihn herum nicht auch sein Leben füllen? Er wollte nichts besonderes, einfach nur Normalität. Zu Hause sein, zur Arbeit gehen und wieder nach Hause kommen. Es klang so banal, war jedoch von seiner momentanen Lage meilenweit entfernt.
Langsam ging Branco weiter. In der nächsten Straße sah Branco eine Kirche, sie fiel ihm deshalb auf, weil gerade einige Menschen herauskamen. Die Abendmesse musste gerade zu ende sein schlussfolgerte Branco bei einem kurzen Blick auf seine Uhr. Ohne groß nachzudenken bog Branco auf das Kirchengelände, ging an einigen Leuten vorbei, die ihn kurz musterten, was Branco nicht großartig wunderte. Sein Äußeres war wirklich einmal besser gewesen. Die Kleidung mochte noch gehen, aber der Dreitagebart, die dunklen Augenringe und der kalte Blick, in dem man aber bei näherem Hinsehen Angst, Trauer und Hilflosigkeit entdecken konnte verschafften ihm schon ein recht bizarres Aussehen. Branco waren die Blicke jedoch egal, ohne sich daran zu stören betrat er das Gotteshaus. Er sah sich kurz suchend um, fand dann dass Gesuchte – das Weihwasserbecken – ging darauf zu, benetzte kurz die Fingerspitzen darin und bekreuzigte sich. So hatte er es gelernt, als er noch klein war. Während er auf eine Bank etwa in der Mitte des Kirchenschiffs zusteuerte kamen ihm viele Gedanken in den Sinn. In seiner Kindheit war es für ihn etwas ganz normales gewesen in die Kirche zu gehen. Es gehörte für ihn einfach zum Sonntag dazu. Er hatte es von klein auf so kennen gelernt. Seine Eltern waren beide katholisch und so gehörte es einfach dazu. Branco erinnerte sich, wie er zu Erstkommunion ging und wie er, stolz wie Bolle, das erste Mal ministrierte. Branco grinste leicht, als er daran dachte. Er kam schließlich an der Kirchenbank an, machte eine kurze Kniebeuge und setzte sich dann. Als er 16 war ging er zur Firmung und auch danach war Kirche für ihn immer noch ein Thema. Er hatte einige gute Freunde in der Gemeinde und sah keinen Grund nicht mehr dorthin zu gehen. Von Seiten seiner Eltern war auch nie Druck gekommen, er müsse zur Kirche oder ähnliches. Erst als er nach seinem Schulabschluss zum Studium ging geriet das Thema Kirche für ihn in den Hintergrund. Er zog in eine andere Stadt, fand neue Freunde. Die Gewohnheit sonntags zur Kirche zu gehen legte er nach und nach ab. Und heute betrat er eine Kirche meistens nur noch an Weihnachten und Ostern, wenn er seine Familie besuchte. Aber an seiner Einstellung zum Glauben hatte sich in all den Jahren nichts geändert. Einige Minuten lang starrte Branco einfach vor sich hin, genoss die Ruhe, die dieses Gebäude auf ihn ausstrahlte und versuchte einmal alles, was ihn belastete auszublenden und diesen Moment zu genießen. Doch dann hörte er Schritte, die sich ihm näherten. Er sah sich kurz um und entdeckte einen älteren Mann, seiner Kleidung nach zu urteilen, den Pfarrer dieser Kirche, der sich ihm näherte. Der Pfarrer, etwa um die sechzig, lächelte ihn kurz freundlich an und fragte: „Darf ich mich setzten?“ Dabei deutete er auf die Bank, in der auch Branco saß. Der Kommissar lächelte ebenfalls und nickte als Antwort nur. Der Pfarrer setzte sich und schwieg kurz, dann aber sagte er: „Sie sind katholisch, oder?“ „Woher wissen Sie …?“ fragte Branco verwundert. „Ich habe gesehen, wie Sie die Kirche betreten haben.“ erwiderte der Pfarrer und wirkte ein wenig verlegen, dass er Branco beobachtet hatte. „Ach so.“ sagte dieser mit einem entschuldigendem Lächeln auf den Lippen und fügte dann grinsend an: „Taufe, Erstkommunion, Firmung und zehn Jahre ministrieren, da bleibt was hängen.“
Wenn es zu dem Teil Fragen gibt, dann immer her damit!
Auch der Pfarrer lächelte kurz. Dann aber fragte er: „Weshalb sind Sie hergekommen? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ „Nein, ich denke nicht … Ich bin auch ganz zufällig hier. Ich bin hier vorbei gegangen und habe gesehen, dass die Kirche offen war.“ Der Pfarrer schien Branco nicht so recht zu glauben und sagte in einem eher väterlich wirkendem Tonfall: „Irgendetwas bedrückt Sie, dass sehe ich Ihnen an.“ Branco fühlte sich irgendwie ertappt und nickte leicht mit dem Kopf. Er wusste auch nicht so genau warum er so schnell damit rausrückte, eigentlich wollte er es gar nicht. Aber er hatte das Gefühl, dass er diesem Mann neben sich nichts vormachen konnte. Er schien ein sehr gute Menschenkenntnis zu besitzen. Immerhin hatte er Branco noch nie gesehen und hatte so schnell erkannt, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Dieser Fakt machte den Pfarrer sympathisch, fand Branco. Der junge Kommissar sah dem Pfarrer kurz ins Gesicht. Dieser lächelte ihn aufmunternd an und sagte: „Wissen Sie, ich bin der Meinung, dass ein junger Mann wie Sie es sind, nicht so trübsinnig sein sollte. Sie haben noch so viel vor sich!“ „Glauben Sie mir, in meiner Situation wären Sie auch nicht glücklich.“ entgegnete Branco und starrte wieder stur geradeaus. „Dann erzählen Sie mir, was Sie bedrückt. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.“ meinte der Pfarrer darauf hin und setzte wieder dieses väterlich wirkende Lächeln auf. Branco seufzte kurz, vielleicht hatte der Pfarrer ja Recht und er konnte ihm wirklich irgendwie helfen. Zumindest würde er ihm zuhören und allein dieser Fakt reichte Branco im Moment schon. Dort neben ihm saß ein Mensch der ihm einfach nur zuhören wollte und dem er alles erzählen konnte. Er kannte diesen Mann nicht, hatte ihn noch nie gesehen. Aber er vertraute ihm. Die Art die er an sich hatte machte ihn zu einem liebenswürdigen älteren Herrn, der sich um jeden der ihn um Rat fragte zu kümmern schien. „Gut, ich erzähle Ihnen, was mich bedrückt.“ begann Branco schließlich. Der Pfarrer nickte leicht.