Sry, dass ich dir erst jetzt ein Kommi schreibe :(:( Also, du machst es aber auch immer spannend Kitty ;) Der arme, arme Gerrit... Nach Südamerika??? Habe ich da gerade richtig gelesen??? Nach Südamerika?????? Ey...bitte, bitte nicht *dichanfleh* Alex darf nicht nach Südamerika gehen...nein, nein, nein... Warum musst du ausgerechnet hier aufhören?? Warum nur?? :) Bitte, schreib ganz schnell weiter...ich muss unbedingt wissen, wie es weiter geht...also ;);)
Danke für die ganzen Kommis und hier kommt der nächste Teil:
Dienstag:
Gerrit saß mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einer Trage und wehrte sich dagegen ins Krankenhaus gebracht zu werden. Michael jedoch versuchte, ihn dazu zu überreden. “Lass dich kurz durchchecken und dann kannst du ja wieder nach Hause. Es ist besser, glaub mir.” “Ich hasse Krankenhäuser, das weißt du.” Der winkte ab. “Du hast nur Schiss vor den Nadeln.” Er lachte. Gerrit nickte leicht und ergab sich schließlich. Er legte sich hin und ließ sich behandeln. Der Arzt stieg in den Wagen, die Trage wurde ebenfalls hineingeschoben und man brachte Gerrit ins Krankenhaus. Michael blieb bei Sieberts Haus und überwachte die Arbeit der Spurensicherung. Er seufzte. Der Altar und die Zeitungsausschnitte würden Fragen aufwerfen, unangenehme Fragen. Er griff sich sein Handy und rief Alex an.
Diese saß, sprachlos, auf ihrem Sofa und starrte in Philipps bittende Augen. Der sah, dass sie nicht ganz abgeneigt war und fing an, ihr die Vorteile aufzuzählen. “Du verdienst da in einem halben Jahr mehr als hier in einem ganzen. Und wir wären zusammen. Wir könnten herausfinden, ob es was wirklich Ernstes ist mit uns.” Er streichelte ihre Hand und küsste sie leicht. “Ich glaube das nämlich. Ich liebe dich, Alexandra.” Sie schluckte leicht. Winzige Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie stellte ihr Glas weg und umarmte ihn. “Ich liebe dich auch, Philipp und ich kann es mir durchaus vorstellen, mit dir weg zu gehen. Aber…” Sie zögerte. “Ich weiß nicht, ob ich das alles hier zurück lassen kann, ob ich das schaffe.” “Deine Arbeit?” “Meine Arbeit, meine Freunde und Kollegen.” “Michael Naseband.” Sie trennte sich von ihm. “Ja, ihn auch. Er ist mein bester Freund geworden im Laufe der Zeit.” “Er kann mich nicht leiden.” “Ach quatsch. Der ist einfach so. Ich hab mich daran gewöhnt und merke es gar nicht.” Sie lächelte. “Er will mich nur beschützen, weil er glaubt, du könntest mir weh tun.” In dem Moment klingelte Alex Handy. “Rietz? Ach, hallo Micha.” Philipp stöhnte auf und verdrehte die Augen. “Gerrit ist was…?” Eine Weile hörte sie schweigend zu. Als sie aufgelegt hatte, zitterte ihre Hand leicht. “Was ist, Alex?” “Gerrit ist angeschossen worden. Micha und er waren bei einem Verdächtigen. Es war wohl eine Falle.” “Wie geht es deinem Kollegen?” “Micha sagt, es wäre nur ein Streifschuss, aber die haben ihn vorsichtshalber mit ins Krankenhaus genommen.” Sie lehnte sich gegen Philipp. Der nahm sie in den Arm und streichelte sie sanft. “Wirst sehen. Morgen rennt er wieder fröhlich im Büro herum.” “Hoffentlich.”
Sehe ich da etwa eine FS...*hinguck*...jaaaaaaa :):) *freu* Oje, oje, ojeeeee...armer Gerrit...aber, es ist besser, wenn er sich kurz durchchecken lässt :):) Oh, man...hoffentlich geht Alex jetzt nicht...das darf sie einfach nicht..nein, nein, nein... Ohne Alex...das wäre soooooooooooo langweilig :(:( Und wie würde Michi drauf reagieren...? Deine Story ist einfach klasse, genial ;);) Lass uns daher nicht soooo lange warten :) Ich will unbedingt wissen, wie es nun weiter geht mit Alex...
Am nächsten Morgen war Gerrit tatsächlich wieder da. Sein verletzter Arm hing in einer Schlinge und er durfte für 2 Wochen nur Innendienst machen. Aber ansonsten ging es ihm gut. Er unterhielt sich gerade mit Max über eine besonders attraktive Schwester, als die Polizeipräsidentin und Kirkitadse den Raum betraten, Max und Hannah raus schickten und sich dann auf das Sofa niederließen. “Herr Naseband… ich verlange eine Erklärung. Eine umfassende.” Michael schluckte und senkte den Blick. Alex stellte sich schützend neben ihn. “Was ist los? Worum geht es?” Die Polizeipräsidentin reichte ihr eine Akte. Es war Michaels Akte. Und es lagen alte Zeitungsausschnitte darin, ein Foto von ihm in jungen Jahren, auf welchem rot und dick das Wort Mörder stand. Alex musste zwei Mal hinsehen, denn damals hatte Michael noch eine Frisur gehabt. Sie schob die Zeitungen zur Seite und sah, dass die Akte einen alten Eintrag enthielt. “Am Ende meiner Ausbildungszeit in Düsseldorf waren meine Kollegen und ich hinter Siebert her. Er hatte diverse Banken ausgeraubt und dabei insgesamt vier Menschen getötet. Wir standen unter dem Druck der Öffentlichkeit und der Vorgesetzten. Und wir wussten, der Mann ist gefährlich. Nach einer Weile fanden wir heraus, dass er eine Freundin hatte und ein Kind. Er lebte dort auch, ganz offen in der Stadt, obwohl die halbe rheinländische Polizei hinter ihm her war. Also wollten wir ihn zu Hause überraschen, weil wir hofften, er würde dort vernünftig sein. Aber das war er nicht..” Michael stockte. “Wir brachen die Tür auf und standen ihm plötzlich gegenüber. Er zog eine Waffe und schoss auf uns. Dann schnappte er sich seinen Sohn und hielt ihn als Schutzschild vor sich. Er schoss immer weiter. Es war ein heilloses Durcheinander. Da hat sich aus meiner Waffe ein Schuss gelöst und das Baby getroffen. Er war sofort tot. Siebert hat mir damals Rache geschworen. Er ist nicht hier, um Banken zu knacken, er will mich.” “Wie alt war das Kind?” Alex war zutiefst schockiert. “5 Monate.” Eine Weile herrschte Schweigen im Raum. “Gab es eine Untersuchung?” Michael nickte und sah Alex verzweifelt an. “Ja, aber man hat mich von jeder Schuld frei gesprochen.” Sie legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. Gerrit setzte sich wieder auf die Kante von Michaels Schreibtisch. “Dann wissen wir ja jetzt, was der Typ wirklich will. Aber was machen wir jetzt? Wie gehen wir vor? Wo könnte er sein?” “Am liebsten würde ich Sie von dem Fall abziehen”, sagte Kirkitadse und schnitt Michael mit einer knappen Geste das Wort ab, als der sich hochstemmte und zu einem Protest ansetzte. “Aber da Sie sich eh nicht daran halten würden, können Sie genauso gut hier bleiben und Ihren Kollegen helfen.” “Denk nach, Michael”, sagte die Polizeipräsidentin drängend. “Vielleicht fällt dir doch noch ein, wo der Typ sein könnte. Leider hatte ich damals mit dem Fall nichts zu tun.” Sie und Kirkitadse erhoben sich und verließen das Büro. Michael ließ den Kopf in seine Handflächen sinken. “Verdammt”, murmelte er. “Wir müssen den Kerl finden. Der ist zu allem fähig.” “Wo, Micha? Wo? Du kennst ihn besser als wir.” “Ich weiß es nicht. Damals haben wir ihn bei seiner Familie gefunden. Wo er sich bis dahin aufgehalten hatte, hat er uns nie gesagt.” Alex ging zu ihrem Schreibtisch und setzte sich. Sie suchte im Intranet und in alten Dateien der Düsseldorfer Polizei nach Hinweisen. Michael saß noch einige Minuten schweigend da, bevor er sich an der Recherche beteiligte. Im Laufe des Tages, der relativ schweigsam verlief, kam nur Gerrit einmal ins Büro und legte Michael den Ordner der KTU auf den Tisch. “Nicht viel”, sagte er. “Die Kugel mit der ich angeschossen wurde, stammt aus einer Handfeuerwaffe 22 mm, osteuropäische Herstellung, sagte die KTU.” “Das kann nicht sein”, brummte Michael. “So eine Waffe hat er damals schon benutzt und bei den Überfällen hier in München ja auch.” “Genau dieselbe Art und Weise wie damals.” Alex sah Michael mit zusammengepressten Lippen an. Der nickte leicht. Er nahm den Ordner und blätterte ihn durch. Er überflog den Bericht schweigend. Schließlich blickte er auf. “Nichts. Der einzige Hinweis auf seinen Aufenthaltsort ist ein totes seltenes Silberfischen.” “Silberfischchen?”, fragte Alex verwirrt. “Diese kleinen Viecher, die manchmal durch Wohnungen huschen.” Sie winkte ab. “Ich kenne Silberfischchen. Aber wie du gesagt hast, die leben doch überall. Wieso selten?” “Seltene Art steht im Bericht. Die eine ’Leiche’ ist sehr selten und in München gibt es derzeit keinen bekannten Ort, wo es diese Insekten gibt.” “Vielleicht etwas außerhalb.” Gerrit zuckte mit den Schultern. Dann verzog er das Gesicht und fasste nach der Schusswunde. “Keine Ergebnisse in diese Richtung. Wir werden Biologen dransetzen. Und du fährst jetzt nach Hause.” Gerrit wollte noch widersprechen. Doch dann nickte er Alex zu. “Du hast Recht. Bis morgen.” “Bis morgen”, sagte Michael. “Erhol dich.” Die zwei verbliebenen Kommissare arbeiteten noch einige Stunden und forschten weiter, auch in Richtung der seltenen Insektenart. Doch wirklich weiter kamen sie nicht. Also verabschiedeten sie sich voneinander und gingen irgendwann am späten Abend nach Hause.
WOW....Das sind zwei echte Hammerteile!!!! Diese Story müssten die echt verfilmen! Ich bin begeistert, wie Du alles beschreibst....Bleibt nur noch zu sagen: Armer Michael....
ALso ich freu mich schon auf eine FS..Wenn Du Zeit hast....
Alex war ziemlich müde, als sie nach Hause kam. Philipp wartete bereits auf sie. Er nahm ihr ihre leichte Jacke ab und hängte sie an die Garderobe. “Und, was sagen diene Kollegen?” “Wie?” Alex sah ihn fragend an. Philipp blickte sie ein wenig enttäuscht an. “In wenigen Tagen geht mein Flieger. Ich dachte, du wolltest mit?” Mit einem Seufzen ließ sich Alex auf die Couch fallen. Philipp machte ihr etwas zu Essen. “Ich weiß, Philipp, ich weiß. Aber im Moment geht es auf Arbeit drunter und drüber. Micha ist persönlich in den jetzigen Fall involviert und er ist fix und fertig. Wenn ich ihm jetzt auch nachsage, dass ich bereits nächste Woche München verlassen will…” Philipp ging zu ihr und nahm sie in den Arm. “Ist ja gut, Alex.” Er streichelte ihr eine Träne weg, die über ihre Wange rann und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. “Ich will dich ja nicht drängen, Schatz. Aber wenn ich wieder weg bin…” “… hast du Angst, dass ich hier bleibe”, vollendete Alex den Satz. “Ich will dich begleiten.” Sie küsste ihn. “Ich will es wirklich. Aber mir fällt es doch sehr schwer, es vor allem Micha zu sagen.” “Das verstehe ich ja. Er ist dein bester Freund. Aber wir sind in sechs Monaten wieder hier.” Jetzt kam Alex ins Grübeln. Das war eine sehr begrenzte Zeit. Und wenn sie mit ihren Vorgesetzten sprach, konnte sie danach vielleicht sogar ihren alten Job zurück haben. Sie lächelte leicht und fiel Philip um den Hals. Zwischen zwei Küssen hauchte sie: “Morgen rede ich mit unserer Polizeipräsidentin und dem Staatsanwalt.” ‘Und mit Micha und Gerrit’, fügte sie in Gedanken hinzu.
Michael saß am nächsten Morgen mit müden Augen im Büro. Er hatte sehr schlecht geschlafen, war immer wieder von Albträumen geplagt aufgewacht. Er hatte Siebert gesehen, seinen Sohn im Arm haltend und er hatte das Baby erschossen. Doch das tote baby hatte sich verändert, war gewachsen und trug am Schluss das Gesicht seines Sohnes Mike. Er war mehrfach schweißgebadet aufgewacht. Jetzt saß er am Computer und wartete auf eine Eingebung, da er mit normalen Recherchen nicht weiter kam. Der bestellte Biologe war auch noch nicht da. Und auch Alex ließ heute auf sich warten. Er seufzte. In diesem Moment betrat Gerrit den Raum. “Morgen, Micha. Du siehst ja nicht sehr frisch aus.” “Morgen.” Er erzählte Gerrit von den Träumen, der nickte verstehend. “Du siehst besser aus als gestern.” “Ja, ich war gerade noch mal beim Arzt. Der meint, es würde gut verheilen.” “Wenigstens eine gute Nachricht heute.” “Mmm”, brummte Gerrit leise. “Wo steckt eigentlich Alex?” “Keine Ahnung. Mit Philipp im Bett?” Ein Grinsen huschte über die Gesichter der beiden Männer, wobei es bei Michael etwas verkniffen wirkte.
Alex saß indessen im Büro der Polizeipräsidentin. Staatsanwalt Kirkitadse war ebenfalls anwesend und lauschte Alex Erklärungen. Sein Gesicht hatte bereits nach ihren ersten Worten einen bedauernden Ausdruck angenommen. Jetzt sah er sie enttäuscht an. “Haben Sie sich das gut überlegt, Frau Rietz?” Sie schüttelte mit dem Kopf. “Nein.” “Ich habe gerade Ihre Akte durchgeblättert. Wenn Sie in einem halben Jahr Ihren Selbstfindungstrip beendet haben, können Sie sich wieder melden.” Die Polizeipräsidentin erhob sich. “Ich wünsche Ihnen alles Gute, egal, wie Sie sich entscheiden.” Sie schüttelte ihre Hand und geleitete sie zur Tür. “Warten Sie.” Kirkitadse folgte Alex auf den Flur und ging einige Minuten schweigend neben ihr her. Schließlich sah er sie von der Seite an. “Wissen Herr Grass und Herr Naseband von Ihrem Entschluss?” “Nein.” Sie schüttelte seufzend den Kopf. “Die beiden ahnen nicht das Geringste. Ich weiß gar nicht, wie ich es Micha beibringen soll”, gestand sie ihm. “Wir arbeiten jetzt so lange zusammen…” “Er wird nicht begeistert sein. Aber ich hoffe doch mal, dass Sie in sechs Monaten wirklich wieder kommen.” “Ich habe nicht vor, in Brasilien zu bleiben.” Sie sah ihn lächelnd an. Er reichte ihr die Hand, wünschte ihr alles Gute und entließ sie dann in Richtung ihres Büros.
Alex nahm sich vor, sofort mit Michael und Gerrit zu sprechen, ließ es aber bleiben, als sie ihre Kollegen mit missmutigen Gesichtern vor den PCs sitzen sah. “Was ist los?” “Wir kommen einfach nicht weiter”, knurrte Michael und rieb sich über die Augen. Sie waren leicht gerötet und schwarze Ringe lagen darunter. Er sah aus, als hätte er nicht gut geschlafen. “Alles klar bei dir?” Michael schüttelte mit dem Kopf und erzählte ihr von seinen Albträumen. “Ich habe Angst, dass er rausbekommt, dass ich einen Sohn habe”, gestand er Alex. “Wenn der Mike was antut…” Er biss sich auf die Unterlippe. “Bis jetzt macht er keine Anstalten, dass er überhaupt in diese Richtung denkt und wir sollten hoffen, dass das auch so bleibt”, versuchte Alex ihn zu beruhigen. Sie verscheuchte Gerrit von ihrem Platz und setzte sich. “Was Neues vom Biologen?” “Er kommt frühestens morgen.” “Na toll. Also weiter warten. So geht es doch nicht weiter. Lauter Banküberfälle, wir wissen genau, wer der Täter ist, aber wir kommen nicht einen Schritt weiter.” Gerrit schlug leicht auf den Tisch. Alex, die etwas in Gedanken war, schreckte hoch. “Was?” “Na, du scheinst ja auch nicht ganz da zu sein? Zu viel Sport mit deinem Lover?” Empört sah sie Gerrit an. “Na hör mal… das geht dich gar nichts an.” Er lachte und warf Michael einen Blick zu, der diesen finster erwiderte. Für das Geplänkel seiner Kollegen hatte er im Moment keine Nerven.
WOW...Super Teile muss ich sagen...Ich hoffe echt, dass Alex nach einem halben Jahr wieder kommt...Und ich bin gespannt, wie Micha und Gerrit das aufnehmen werden,....
Ich hoffe zudem, dass Mike nicht in Großer Gefahr ist...
Ich freu mich schon auf eine weitere FS.,...Wenn Du Zeit hast!
Zitat von gummibaerchen12345WOW...Super Teile muss ich sagen...Ich hoffe echt, dass Alex nach einem halben Jahr wieder kommt...Und ich bin gespannt, wie Micha und Gerrit das aufnehmen werden,....
Ich hoffe zudem, dass Mike nicht in Großer Gefahr ist...
Ich freu mich schon auf eine weitere FS.,...Wenn Du Zeit hast!
Aber ich hoffe, dass Alex erst gar nicht weg geht, wie sollten die denn das halbe Jahr ohne sie überbrücken? Einfach 6Monate später einblenden?
Hat dich das wirklich so erschreckt, dass eine mitdenkt? Wie gesagt, mich würde es nicht wundern wenn die story verfilmt wird, was aber nur geht, wenn Alex da bleibt^^
. So, danke für die Kommis und hier der nächste Teil.
Am Abend, als sich die Arbeitszeit dem Ende näherte, wurde Alex immer nervöser. Sie musste mit den beiden reden, aber sie wusste nicht wie. Gerrit merkte es und sah Michael hin und wieder fragend an, der grübelte, ob er nicht irgendetwas übersehen hatte, was mit Siebert zusammenhing. Er seufzte. Auch ihm war Alex seltsames Verhalten aufgefallen, wie sollte es ihm auch entgehen. “Sag mal, Alex”, sagte er schließlich. “Ist etwas?” Sie sah ihn erschrocken an. “Was meinst du?”, fragte sie vorsichtig. “Okay, jetzt bin ich mir sicher. Gerrit und ich sind nicht blöd, Kollegin. Da ist doch was, was du uns sagen willst. Du wirst von Stunde zu Stunde nervöser.” Auffordernd sah er sie an. “Ja, es gibt da etwas, worüber ich mit euch reden will. Schon seit gestern.” “Dann spuk es aus.” Michael wurde langsam ungeduldig. Alex blickte auf ihren Schreibtisch, dann in Michaels Gesicht. “Philipp hat mich gebeten, mit ihm nach Brasilien zu gehen…” Sie machte eine Pause. “Und ich habe zugesagt.” Ungläubig schauten ihre Kollegen sie an. Gerrit fasste sich als erster wieder. “Wann wollt ihr weg?” “Nächste Woche. Ich war heute morgen bei der Polizeipräsidentin. Sie hat mir eine Auszeit gestattet von sechs Monaten. Dann muss ich mich entscheiden, ob ich zurück kommen will.” “Und? Willst du das überhaupt?” Alex erschrak ob der eisigen Stimme von Michael. “Sicher will ich das. Philipp will ja nicht in Brasilien bleiben und ich auch nicht. Meine Heimat ist München geworden.” “So?” Gerrit sah Alex traurig an. “Du meinst es ernst? Wow… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…” Er stand auf und ging ein paar Schritte. Jetzt stand er mitten im Raum und zeigte mit seiner Körperhaltung, was alle fühlten. Pure Unsicherheit. “Du würdest hier echt fehlen, ohne dich ist doch hier im Büro total Langeweile.” Geschmeichelt lächelte die Kommissarin. “Danke, Gerrit. Aber ich komm ja wieder. Philipp und ich wollen sehen, ob wir zusammen passen.” Max öffnete die Tür, blickte hinein und ging wieder. Er wusste nicht, was los war, aber die Stimmung im Büro war definitiv nichts für ihn. Er wies Andre darauf hin, als der ihm entgegen kam und die beiden gingen in Richtung Ausgang. Michael stand auf und trat an das Fenster hinter Alex Schreibtisch. Schweigend starrte er hinaus. Alex sah ihn eine Weile an, wartete auf eine Reaktion, aber als nichts kam, wand sie den Blick ihrem Computer zu. Sie war ein wenig enttäuscht, schließlich waren sie und Michael schon lange Freunde. “Ich finde es unglaublich schade, dass du weg willst, aber ich wünsche dir von Herzen alles Gute”, sagte Michael schließlich leise. Langsam drehte er sich um und blickte auf Alex hinab. “Von ganzem Herzen.” Alex hob den Blick und drehte sich um. Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie stand auf und umarmte Michael fest. “Danke”, sagte sie leise. “Und mach dir keine Sorgen, Alex. Wir halten dir deinen Schreibtisch frei.” Jetzt musste sie lachen. So war er, ihr Kollege und bester Freund. Er brachte sie immer zum Lachen, auch wenn sie sich nicht gut fühlte, wie im Moment. Sie löste sich von ihm und ging auf Gerrit zu, der sie ebenfalls kurz in den Arm schloss. “Ich wünsch dir auch alles Gute, Alex, hoffe aber doch, dass du schnell wieder kommst.” Er strich ihr kurz über den Rücken und sah sie dann lächelnd an. Die ganze Anspannung, die den Tag über im Büro geherrscht hatte, war weg. Sicher waren alle drei ein wenig traurig, dass sie in Zukunft nicht mehr zusammen arbeiten würden, aber wenigstens wussten sie jetzt, woran sie waren. Und Alex fühlte sich durch die guten Wünsche von Michael und Gerrit in ihrer Entscheidung bestätigt. “Jetzt brauchen wir ihre Launen wenigstens nicht mehr zu ertragen”, sagte Michael mit einem ganz schwachen Grinsen. Gerrit lachte leise und Alex stieß ihm leicht in die Seite. “Nach diesen Launen wirst du dich noch sehnen.” Er nickte. “Kannst du Recht haben.” Er warf einen Blick auf seine Uhr. “Wie sieht´s aus? Feierabend?” “Immer doch. Philipp wartet.” “Ich will mit ner neuen Bekanntschaft ins Kino”, sagte Gerrit und grinste vielsagend. “Und du?” Michael zuckte mit den Schultern. “Mal sehen. Vielleicht geh ich noch ne Runde Billardspielen und dann heim.” Sie verabschiedeten sich voneinander und jeder ging seiner Wege.
“Ich hab es ihnen erzählt”, waren Alex erste Worte, als sie die Wohnung betrat. Philipp fing seine Freundin auf und hielt sie kurz fest. “Ich hab es Ihnen erzählt. Micha und Gerrit wünschen mir alles Gute und die Chefin und der Staatsanwalt halten meinen Posten 6 Monate frei.” Stürmisch küsste sie ihn. Philipp grinste und zog Alex zur Couch. Er ließ sich drauffallen und zog sie auf seinen Schoß. “Freut mich, dass es dir so gut geht.” Er sah sie an. “Ich habe hier nämlich was für uns.” Alex sah verschiedene Bücher und Blätter auf dem Tisch liegen. “Artikel über Brasilien.” Sie nahm einen der Zettel und las eine Weile. Philipp blickte sie schweigend an und strahlte über das ganze Gesicht.
Kurz vor Mitternacht lief Michael zu seiner Wohnung. Er hatte etwas getrunken, wollte deshalb nicht mehr fahren und Geld für ein Taxi hatte er nicht mehr dabei. Außerdem war die Kneipe, wo er bis jetzt gewesen war, nur wenige hundert Meter von seiner Wohnung entfernt. Er dachte an Alex, seufzte leise und ging weiter. Er bedauerte es sehr, dass sie wegging, hoffte aber, dass sie so schnell wie möglich zurückkommen würde. Gerade bog er um die Ecke, in die Straße ein, wo er wohnte. Er lief die letzten Meter und trat auf den Hauseingang zu. In seiner Tasche suchte er nach dem Schlüssel, als er ein Knistern hinter sich wahrnahm. Er drehte sich um, sah aber nichts. Einige kleinere Büsche, ein paar Schatten von Bäumen, Dunkelheit. Ein wenig verwirrt schüttelte er den Kopf. Er zog den Schlüssel aus der Tasche und wollte die Tür öffnen, als er wieder ein Rascheln hörte, dieses Mal genau hinter sich. Er drehte sich reflexartig um, erkannte durch das Licht, welches über der Haustür brannte die Person hinter sich und riss die Augen auf. Sein Mund öffnete sich, aber kein Laut kam über seine Lippen, da in diesem Moment ein Gummiknüppel gegen seine Schläfe sauste. Mit einem leisen Seufzen klappte Michael zusammen und fiel seinem Angreifer in die Arme, der ihn unter Stöhnen zu einem weißen Transporter zog und ihn in den Kofferraum wuchtete. Hastig fuhr er davon. Sein Dienstausweis, der Michael aus der Tasche gerutscht war, blieb im Schein der Lampe zurück, die sich Sekunden später ausschaltete.