Hier noch eine weitere Story. Würde mich freuen, wenn sie dem ein oder anderen gefällt und ein paar Kommis folgen würden. Viel Spaß wünsche ich allen interessierten.
Zitat Vorabinformation: Chris hat endlich herausgefunden, wer Sandras geheimnisvoller SMS-Schreiber und somit neuer Freund ist. Sandra ist also mit Flo zusammen. Der weitere Verlauf entspricht nicht mehr dem, was bei LuP dann passierte. Aber lasst euch überraschen. Bin gespannt, wie es euch so gefällt.
Sandra Nitka lag im Bett und betrachtete nachdenklich den Mann neben ihr. In letzter Zeit hatte sich einiges verändert. Sie hatte sich verändert. Wie lange war es her, dass sie eine längere Beziehung geführt hatte. Immer wieder scheiterte es daran, dass ihre Arbeitszeiten nicht wirklich normal waren.
Sandra lächelte, als sie an ihren ersten Kuss mit ihm dachte. Eigentlich sollte es nur ein Ablenkungsmanöver werden, da sie sich an jenem Abend von einem anderen Mann extrem belästigt fühlte. Wer hätte gedacht, dass sie sich in Florian verlieben würde! Aber es war so, sie hatte sich verliebt. Und darin lag das Problem.
Sie sah ihn weiter an, wie er so da lag und friedlich schlief, sie dachte zurück an ihre erste gemeinsame Zeit. Die ersten Wochen konnten sie die Finger nicht voneinander lassen. Wie lange hatten ihre Kollegen ihr „nachspioniert“ um heraus zu finden, von wem sie die ganzen SMS bekam oder mit wem sie ständig telefonierte. Chris war besonders engagiert in dieser Beziehung und hatte es schließlich herausgefunden. Chris!
Sie betrachtete Flo’s Gesicht, wie liebte sie dieses Gesicht, sie fand alles an ihm aufregend! Wie er sie küsste, wie er sie ansah, seine Berührungen, seine Zärtlichkeiten. Alles! Doch das war das Problem. Liebte! Hatte! Vergangenheit!
Heute Nacht war ihr klar geworden, dass sich ihre Gefühle für ihn verändert hatten. Es war natürlich etwas ungünstig ihm es in DEM Augenblick zu sagen, schließlich waren sie gerade mittendrin. Aber genau da war es ihr bewusst geworden. Seine Küsse schmeckten fade, seinen Geruch fand sie nicht mehr erotisch, jede seiner Berührungen ließen sie erschaudern, doch nicht aus Erregung, sondern weil es ihr auf einmal unangenehm war.
Und dann war da noch dieses Bild, das ihr während dem Sex mit Flo, im Kopf rum geisterte. Ein anderer Mann! Er stand zwar im Dunkeln und sie konnte nur seine Umrisse erkennen, aber alles an ihm zog sie an. Seine Haltung wie er so lässig an einem Auto lehnte. Seine Bewegungen, die auf sehr viel mehr hoffen ließen. Ihr Traummann sprühte gerade zu von Sexappeal. Flo konnte da nicht mithalten.
Dann war da noch die Sache mit Chris. Seit sie mit Flo zusammen war, ließ er immer wieder spitze Bemerkungen gegen ihn ab. Er mochte Flo aus verschiedenen Gründen nicht, was Sandra nicht so ganz verstehen konnte. Doch ihre Freundschaft zu Chris litt darunter und das war ihr die Beziehung zu Flo nicht wert. „Liebhaber kommen und gehen, aber Freunde die hat Frau ein Leben lang“, murmelte sie. Sandra sah Flo immer noch an und ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.
Sandra saß bereits am Küchentisch als Flo runter kam. Er hatte bereits geduscht und war angezogen. Als er sich zu ihr beugte um ihr einen Guten Morgen Kuss zu geben, drehte sie den Kopf weg. Irritiert sah er sie an.
„Was ist los Sandra?“ fragte er beunruhigt. „Florian, wir müssen reden“, begann sie zögerlich. Flo setzte sich hin. Wenn eine Frau so eine Unterhaltung begann, war es ernst. Und wenn Sandra ihn dann auch noch Florian nannte, sehr ernst, dass wusste Flo. „Es funktioniert nicht mehr, ich mein das zwischen uns. Ich weiß nicht woran es liegt, aber es fühlt sich nicht mehr richtig an.“ Sandra atmete aus. Es war raus, sie hatte es ihm gesagt.
Flo saß versteinert da und sah sie an. Er hatte mit vielem gerechnet, aber damit nicht. ‚Was hatte sich verändert? Am Vortag war doch alles noch in Ordnung. Wer hatte Sandra beeinflusst sich von ihm zu trennen? CHRIS!’ waren seine Gedankengänge. „Es ist Chris, nicht wahr? Er hat dich so lange bearbeitet, bis du nachgegeben hast! Was hat er dir erzählt? Hat er dir das mit meiner Familie unter die Nase gerieben?“ fragte er wütend nach. Sandra sah ihn verständnislos an. „Chris hat damit gar nichts zu tun. Niemand hat mich beeinflusst. Gefühle können sich ändern und meine haben sich geändert“, erwiderte Sandra sauer, seinen letzten Satz hatte sie gar nicht mitbekommen, zu sehr kam die Wut hoch, dass er der Meinung war, Chris würde sie beeinflussen.
Katja war so eben in der Wohnung erschienen. Schon länger hatte sie einen Schlüssel zu Sandras Wohnung für Notfälle. An diesem Morgen waren die beiden Frauen verabredete und Katja wollte Sandra mit einem Frühstück überraschen, weil sie immer noch ein schlechtes Gewissen hatte, dass sie ihrer Freundin hinterher spioniert hatte. So nutzte sie ihren Schlüssel, in der Absicht ein schönes Frühstück vorzubereiten. So hatte sie Flos letzte Worte gehört und sofort verstanden. „Ach du Scheiße! Florian du bist verheiratet!“ rief sie empört aus und sah mitfühlend zu Sandra, die nun langsam begriff. ‚Hat er dir das mit meiner Familie unter die Nase gerieben? Familie? Chris? Was geht hier vor?’ dachte sich Sandra. Wütend und verachtend sah sie ihn an. „Verstehe ich das richtig? Du hast eine Familie? Frau und Kinder, willst du das damit sagen? Was hast du dann in meinem Bett gesucht? Warum redest du von heiraten? Gott war ich blöd! Wie konnte ich nur auf dich reinfallen! Verschwinde sofort aus meiner Wohnung und geh zu deiner Familie. Belüge die und dich weiter, aber nicht mehr mich“, schrie sie ihn wütend an. „Sandra es ist nicht so, wie du denkst. Bitte lass es mich doch erklären“, versuchte Flo sie zu beruhigen. „Bist du verheiratet? Ja oder nein?“ fragte Sandra ihn kalt. Flo nickte nur, als er ihren wütenden Gesichtsausdruck sah. „Dann gibt es nichts zu bereden. Nimm deine Sachen und verschwinde augenblicklich“, sagte sie laut und deutlich, bevor sie aufstand und hinausging.
Katja überlegte kurz ihr zu folgen, besann sich aber dann doch eines besseren. Flo jetzt alleine in der Wohnung zu lassen, war wohl keine so gute Idee. Und vielleicht brauchte sie jetzt einen Moment für sich alleine’, dachte sie sich. „Nun, du hast Sandra gehört. Ich gebe dir eine halbe Stunde Zeit, um deine Sachen zu packen und von hier zu verschwinden. Solltest du dann noch hier sein, dann wirst du nicht mehr in der Lage sein, deine Frau jemals wieder zu betrügen, das verspreche ich dir“, funkelte sie ihn wütend an. Niemand hatte es verdient so verarscht zu werden und schon gar nicht Sandra.
Flo begriff, dass es vorbei war und ging hinauf. Zwanzig Minuten später saß er bereits im Auto und fuhr wütend davon. Sein Weg führte ihn direkt in die Kanzlei von Lenßen und Partner. Als er die Kanzleitür geöffnet hatte, kam ihm auch direkt Chris entgegen. Wütend ging er auf ihn los. „Du verdammtes Arschloch, konntest deine Klappe mal wieder nicht halten. Musstest ja Sandra alles direkt auf die Nase binden!“ schrie er ihn dabei an. Chris hatte sichtlich Mühe, sich den wild gewordenen Flo vom Leib zu halten. „Sag mal tickst du nicht richtig? Was habe ich mit dir und Sandra zu schaffen? Oder mit eurer Beziehung?“ wollte Chris nun sauer wissen. Ingo und Basti kamen in das Vorzimmer. Sie hatten das Geschrei gehört und wollten nachsehen, was los war. „Tu nicht so unschuldig. Nur von dir konnte sie es wissen!“ schrie Flo noch immer. Chris sah ihn verständnislos an. „Jetzt reicht es. Chris kann Sandra nichts gesagt haben. Er weiß es nicht!“ mischte sich Ingo nun ein. Verwundert sahen ihn Flo, Chris und Basti an. Flo ließ nun Chris endlich los. Er sah sie einen Moment lang an und zischte dann in ihre Richtung, „Ich war das Beste, was Sandra geschehen konnte!“, bevor er sich endgültig wegdrehte und verschwand.
„Was war das denn?“ fragte Basti seinen Chef und Chris sah ihn ebenfalls neugierig an. „Ich denke, Sandra hat herausgefunden, dass Flo verheiratet ist“, sagte Ingo einfach. Chris und Basti sahen nun ihren Chef entsetzt an. „Seit wann weißt du das und wann wolltest du uns das sagen?“ fragte Chris schließlich wütend. „Ich denke nicht, dass euch das was angeht. Es ist Sandras Ding und ich mische prinzipiell nicht in euer Privatleben ein“, antwortete Ingo verärgert. „Seit wann das denn? Ich dachte immer, dass du uns und vor allem auch Sandra magst. Und dann verheimlichst du ihr so was?“ fragte Basti ebenfalls etwas sauer. „Ich mag euch alle und ihr liegt mir am auch sehr am Herzen, dass wisst ihr. Auch Sandra. Aber ich wollte ihr nicht wehtun. Außerdem wollte ich nicht in die Schusslinie geraten, wenn sie es erfährt. Einer betrogenen Frau geht man lieber aus dem Weg, besonders einer betrogenen Sandra. Ich dachte, diese Erfahrung hättet ihr mittlerweile auch gemacht. Und ihr wisst, wie wütend Sandra wird und wie sie reagiert, wenn es nur um Mandanten geht. Ich möchte sie nicht erleben, wenn es sie selber betrifft“, erwiderte Ingo nun leicht schmunzelnd.
Chris konnte es nicht fassen. „Na toll Ingo. Ausgerechnet jetzt, da Sandra endlich etwas lockerer und ausgeglichener geworden ist, musst du ihr so etwas verschweigen. Dann viel Glück, wenn sie erfährt, dass du Bescheid wusstest. Ich fahr zu ihr und sehe nach dem rechten“, wütend stampfte Chris aus der Kanzlei und schmiss die Türe hinter sich zu. Ingo und Basti sahen belustigt hinterher. „Na der wird was erleben. Ich möchte nicht freiwillig einer wütenden Sandra Nitka begegnen, vor allem nicht bei so etwas“, spottete Ingo und Basti lachte leise.
Katja war inzwischen Sandra gefolgt. Von weiten sah sie sie schon im Park gegenüber auf einer Bank sitzen. Ihre Schultern bewegten sich auf und ab. Schnell lief sie zu ihr und legte tröstend einen Arm um sie. „Beruhige dich doch, Sandra. Das wird schon wieder. Du konntest das ja nicht wissen. Wir sind alle auf ihn herein gefallen. Er ist es nicht wert, dass du um ihn weinst“, versuchte Katja ihre Freundin zu trösten. Sandras Schultern zuckten immer mehr, doch irgendetwas irritierte Katja nun. „Sandra? Sandra alles OK? Sieh mich bitte mal an“, sagte sie deshalb streng.
Sandra hob tatsächlich den Kopf und sah sie an. Katja sah die Tränen, aber anders als sie erwartet hätte. Es waren keine Trauertränen, nein es waren Lachtränen. Sandra lachte und konnte nicht damit aufhören. „Sandra hör auf, du bist ja hysterisch“, fuhr sie Katja besorgt an. „Nein, bin ich nicht. Ich finde es nur ungeheuer witzig, dass ausgerechnet ich mal ‚die andere Frau’ bin. Eigentlich dachte ich immer, dass ich die Betrogene sein werde. Aber so? Niemals!“ gab sie lachend zu. Katja verstand nun gar nichts mehr. Fragend und irritiert schaute sie ihre Freundin an. „Katja, sieh mich nicht so an. Ich drehe schon nicht durch. Bevor mir Flo das mit seiner Familie gestanden hat, habe ich mit ihm Schluss gemacht“, klärte Sandra sie immer noch lachend schließlich auf. „Ich finde das einfach nur noch komisch, ich mache Schluss, serviere ihn eiskalt ab und er ist trotzdem der Arsch! So etwas nenn ich Gerechtigkeit.“ Endlich verstand auch Katja, warum Sandra so reagierte und stimmte in ihr Lachen ein. Beide lachten lauthals und hatten sich auch nicht erholt, als sie sich auf den Rückweg machten.
Sie sahen, wie Chris Auto ankam und gingen auf ihn zu. Chris konnte nicht fassen, was er da sah. Sandra und Katja waren am lachen. Sichtlich verwirrt schaute er die zwei an. „Eigentlich dachte ich, dass du Beistand brauchst. So wie es aussieht, ist das nicht der Fall“, begrüßte er sie ungehalten. Sandra sah ihn an und grinste. „Christian Storm, mein tugendhafter Held. Wie immer, leider zu spät. Diese holde Maid hat den Feind bereits vertrieben“, sagte Sandra und tippte sich dabei auf die Brust und bekam erneut einen Lachanfall. Chris sah sie einen Moment verdattert an und dann lachte er ebenfalls. „Ihr seid mir vielleicht ein paar Knalltüten.“
Ui...mein lieber Herr Gesangsverein, da gings ja ab bei Sanny und Flo.
Zum Glück hatte sie vorher schon Schluß gemacht, bevor sie rausgefunden hat das er ne Family hat. Ich willl net wissen, wenn sie rausbekommt, das Ingo davon wusste.
Freut mich, dass dir auch diese Story gefällt. Auch hier gibt es nun einen weiteren Teil.
Seit zwei Monaten war Sandra nun wieder Single und irgendwie sagte ihr dieser Zustand überhaupt nicht zu. Sie musste es sich schließlich einfach eingestehen, dass ihr der Mann an ihrer Seite fehlte. Lange überlegte sie, wie sie das Problem angehen sollte. Ihr fiel dabei nur Katja ein, wobei ihr das ziemliches Unbehagen bereitete. Katja war immer voll von irgendwelchen verrückten Ideen. Wenn sie sie dabei um Rat fragen würde, würde Katja sicher alles Mögliche unternehmen wollen und war dann nur schwer davon abzubringen und davor hatte Sandra doch etwas Bammel. Deswegen sagte sie erst einmal nichts.
Als Sandra und Katja mal wieder gemeinsam einen Auftrag hatten, sprach Katja sie nach einiger Zeit des Schweigens schließlich an. „Weißt du Sandra, ich denke es wird Zeit, dass wir mal wieder auf die Piste gehen. Die Sache mit Flo darf dich nicht wieder dazu bringen, dass du nur von einem Mann träumst. Wir sollten das wieder konkret in Angriff nehmen. Du kennst doch das Sprichwort: Auch andere Mütter haben hübsche Söhne, also lass uns diese mal suchen“, begann Katja irgendwann das Gespräch. Sandra sah sie an und schmunzelte leicht. „Ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe mir schon das Gleiche gedacht. Aber irgendwie fehlt mir die Zeit und ich bin nicht so wie du. Du gehst auf die Männer zu und flirtest direkt mit ihnen, dieses Talent fehlt mir irgendwie“, gab Sandra etwas verlegen zu. „Nun dann müssen wir dafür Sorgen, dass du es lernst! Ich werde es mit dir üben. Keine Sorge Sandra, das wird schon“, zuversichtlich sah sie ihre Freundin an. Diese hingegen sah sie zweifelnd an. ‚Auf was habe ich mich da nur wieder eingelassen?’ fragte Sandra sich leicht beunruhigt.
Am gleichen Abend machte sich Katja dann auch schon an ihren speziellen Auftrag und erklärte Sandra, wie sie auf die Männer zugehen sollte. Nur mit viel Mühe konnte sie schließlich Sandra davon überzeugen, dass sie das ‚erlernte’ auch gleich mal am lebenden Objekt ausprobieren sollte. Mit Alex Hilfe überredete sie Sandra am Samstag Münchens Innenstadt unsicher zu machen.
Am nächsten Tag lud Chris sie zum Essen ein. Die beiden Freunde verbrachten einen angenehmen Abend. Am nächsten Morgen in der Kanzlei verließ Sandra auf einmal fluchtartig eine Besprechung mit Ingo und Chris. Nach einiger Zeit kam sie dann sichtlich blass um die Nase wieder zurück. Besorgt schauten die beiden sie an. „Alles in Ordnung mit dir Sandra?“ fragte Ingo auch gleich. „Ja geht schon wieder. Das war das Essen gestern. Das ist mir nicht so gut bekommen, habe mir nur etwas den Magen verdorben. Das geht schon wieder vorüber“, versuchte sie die beiden zu beruhigen. „Das ist also der Dank. Da lade ich dich einmal zum Essen ein und schon meckerst du wieder rum. Dabei war es dein Vorschlag da Essen zu gehen und bisher hat es dir immer geschmeckt“, wetterte Chris gleich los. Ingo konnte sich ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen. So kannte er seine beiden Ermittler, immer wieder neckten sie sich gegenseitig. „Sandra wenn es nicht besser wird, gehst du aber bitte zum Arzt“, wandte er schließlich doch noch besorgt ein. „Ja Papa“, sagte dies nur leicht genervt.
Der Samstagabend kam schneller als Sandra lieb war und nun stand sie mit Katja in ihrem Schlafzimmer in einem Kleid von Katja. Ihre Hoffnung, dass ihre Magenverstimmung eine gute Ausrede sei, um Katja von ihrem Vorhaben abzubringen, hatte sich leider nicht erfüllt. Katja versuchte ihr klar zumachen, dass Kleidung eines der ersten Signale war, auf dass die Männer reagierten. „Sandra, du musst deine Vorzüge mehr hervorheben, so dass die Männer sehen können, was du zu bieten hast. Du kleidest dich immer gerne zu hochgeschlossen. Wie soll da die Fantasie eines Mannes angeregt werden?“ versuchte Katja ihr zu erklären. Sandra rollte genervt mit den Augen. „Katja sieh mich doch mal an. Ich sehe lächerlich aus. Das bin nicht ich, dass bist du“, versuchte sie klar zu machen und schaute wieder kritisch in den Spiegel. Sie hatte ein schwarzes Kleid an. Es war dreiviertel lang und betonte ihre weiblichen Rundungen sehr vorteilhaft. Das Oberteil hörte direkt über ihren Brustansatz auf, so dass zwar alles verdeckt war, aber man doch genug sehen konnte. Feine Spaghettiträger zierten ihre Schultern und ließen sie dadurch wunderschön wirken. Ihre Haare waren locker hochgesteckt, was ihr etwas Geheimnisvolles verlieh.
„Sandra sieh dich mal genauer an. Du siehst toll aus. Ich hätte nicht gedacht, dass du so hübsch bist. Ehrlich“, neidisch sah Katja ihre Freundin an. In diesem Moment klingelte es an der Tür und Katja öffnete schnell. Zögerlich folgte Sandra ihr. Alex betrat gerade die Wohnung und hielt plötzlich inne, als sie Sandra sah. „Siehst du, ich sehe lächerlich aus. Sieh dir nur Alex an und was sie für ein Gesicht macht!“ Vorwurfsvoll sah Sandra Katja an. „Sandra … du … WOW … wenn ich ein Mann wäre, würde dich gleich flach legen! Ehrlich!“ stotterte Alex begeistert. „Boah, das ist nicht fair, warum haben die anderen das, was ich haben will“, beschwerte sie sich nun. „Du siehst toll aus. Ich hätte dich beinahe nicht erkannt! Du siehst so ganz anders aus als sonst. Ich hätte nie gedacht, dass dir so etwas stehen würde“, gab Alex schließlich ehrlich zu. Katja grinste siegessicher vor sich hin. „Siehst du! Alex findet es so toll, dass sie dich gleich verführen will.“ „Super, das heißt jetzt, dass ich nur für Frauen anziehend wirke? Darauf stehe ich nicht besonders“, gab Sandra zickig und genervt zurück. Sie fühlte sich unwohl und kam sich zu aufgedonnert vor.
„Ich warne dich Sandra! Wehe du ziehst dich um. Wir machen jetzt Münchens Innenstadt unsicher und wenn du es möchtest, gehen wir irgendwohin, wo wir bisher noch nicht waren. Da kennen dich die Männer dann nicht. Was hast du also zu verlieren? Außer vielleicht einer sehr heißen Nacht“, warnte sie Alex grinsend. Sandra sah sie entsetzt an. Was Alex nur noch mehr zum grinsen brachte. „Auf geht’s! Zieht euch warm an ihr Münchner Männer, hier kommen drei heiße Weiber. Kämmt euch die Haare, wascht euch und versorgt euch gut mit Gummis“, sagte sie schließlich lachend. Sandra straffte die Schultern und seufzte ergeben. „Also dann mal los. Bevor ich es mir anders überlege.“ Katja und Alex grinsten sich siegessicher an. Oja dieser Abend versprach interessant zu werden. Gemeinsam machten sie sich nun auf den Weg in die Innenstadt.
Chris und Basti standen an der Theke und langweilten sich. Die Frauen waren entweder zu jung oder in Begleitung. „Tolle Idee Basti. Hier ist ja absolut tote Hose. Ich wollte ja lieber in unsere Stammkneipe, aber nein, der feine Herr wollte ja lieber etwas Neues ausprobieren“, meckerte Chris. Basti dagegen sah gespannt auf die Tür. „Na ich denke, das hast sich soeben geändert. Sieh mal, wer gerade zur Tür herein gekommen ist“, forderte er seinen Freund und Kollegen auf. Tatsächlich drei wunderschöne Frauen betraten das Lokal, stellte nun auch Chris fest. Nach genauerem Hinsehen winkte er ab. „Wirklich toll, dass ist doch Alex mit ihren Freundinnen“, sagte Chris genervt. „Stimmt. Egal lass uns hingehen und sie begrüßen.“ Basti steuerte direkt auf die drei zu und zog Chris mit sich. Beim näher kommen erkannte Basti, dass eine der zwei anderen Frauen Katja war. Basti grinste.
„Hey, seht mal wer hier ist“, sagte Alex und wies auf die zwei, die ihnen entgegenkamen. Katja lächelte Basti an, doch Sandra versteckte sich hinter Alex. „Das ist ja Chris! Wenn der mich so sieht, bekommt der sich gar nicht mehr ein vor lachen!“ flüsterte sie mit Entsetzten Alex ins Ohr. Alex lachte. Es versprach tatsächlich ein lustiger Abend zu werden. Die Jungs waren bei ihnen angekommen und begrüßten die drei freundlich. „Hallo ihr beiden, wollt ihr uns nicht eure Freundin vorstellen?“ fragte Chris nun doch etwas neugierig. „Ich denke nicht, dass das notwendig ist Chris“, erwiderte Alex geheimnisvoll grinsend, ehe sie einen Schritt zur Seite trat und somit freie Sicht auf Sandra gewährte. Sandra stand ihm nun gegenüber und wurde rot. Basti und Chris lächelten freundlich. Bastis Grinsen wurde breiter, als er erkannte, wer da vor ihm stand.
Chris brauchte etwas länger um zu erkennen, dass Sandra vor ihm stand. „Sandra?“ ungläubig und etwas irritiert sah er sie an. „Bist du das?“ „Hallo Chris! Ehm … wie geht’s?“ fragte Sandra unbeholfen. Nervös verschränkte sie die Arme vor der Brust und lenkte so Chris Aufmerksamkeit erst recht auf ihren Körper. Nervös zupfte sie nun an ihrem Oberteil und versuchte es hochzuziehen, um sich zu bedecken. Durch diese Bewegung fiel Chris Blick nun auf ihr Dekolleté. Seine Augen weiteten sich und ihm wurde warm.
„Sandra du siehst umwerfend aus.“ Basti sah sie bewundernd an. „Nicht wahr! Ich mein, sie sieht so heiß aus, so verdammt sexy! Welcher Mann kann da schon widerstehen. Gut, dass ihr da seid, so könnt ihr Sandras Bodyguards spielen. Ich denke, dass wir heute viel zu tun haben, um die sabbernden Ekeltypen von ihr fernzuhalten“, sagte Alex mit einem leichten Grinsen. Sandra warf ihr einen bitterbösen Blick zu. „Was ist? Ist doch wahr!“ verteidigte sich Alex.
Sandra war das ganze unheimlich peinlich. Ausgerechnet Chris! Alex Sprüche fand sie auch nicht besonders toll. Musste sie sie auch noch so anpreisen?! Chris stand immer noch da und konnte es nicht fassen. Dieses Traumwesen sollte Sandra sein? Sandra, die sonst nur Jeans trug und meistens sehr zugeknöpft war. Das konnte nicht sein. Katja sah zwischen den beiden hin und her. Die Spannung, die in der Luft lag, war nur zu deutlich zu spüren. Verwundert sah sie zu Basti, der sie grinsend ansah. Bewundernd betrachtete er nun Katja. Klar Sandra sah toll aus, doch auch Katja musste sich ganz und gar nicht verstecken stellte er nun fest.
Die drei Frauen hatten sofort für Aufsehen gesorgt. Die ersten Männer kamen bereits auf sie zu. Genauer gesagt auf Sandra. „Hallo schöne Frau. Lass uns tanzen?“ fragte auch gleich der erste, der bei Sandra ankam. Sandra schaute ihn etwas hilflos an, fand sie doch diesen Typen alles andere als sympathisch. „Hey Kumpel, verzieh dich mal ganz schnell wieder! Diese Schönheit gehört zu mir“, hörte sie eine bekannte Stimme dies sagen. Chris. Er hatte sich von seinem Schock erholt und stand nun beschützend vor ihr. Die anderen Männer verstanden und verzogen sich wieder.
Katja, Alex und Basti konnten sich das Lachen kaum noch verkneifen. Chris benahm sich benahm sich wie ein eifersüchtiger Liebhaber. „Darf ich bitten?“ auffordernd hielt Chris nun Sandra die hin und sah sie dabei mit seinem treuherzigen Hundeblick an. Diese Geste löste Sandras Anspannung und befreit lächelte sie ihn an, bevor sie seine Hand ergriff. „Aber gerne doch.“ Zusammen gingen sie auf die Tanzfläche. Basti griff nun nach Katjas Hand und zog sie ungefragt mit auf die Tanzfläche. Alex stand nun ganz alleine da. „Na prima. Die Pärchen der Kanzlei Lenßen und Partner haben sich wieder gefunden und ich steh nun wieder alleine da“, murmelte sie verärgert. Langsam ging sie Richtung Theke.
„War das deine Idee?“ fragte Basti leise seine Kollegin. „Nun, Sandra wollte sich etwas verändern. Ich habe ihr nur etwas die Richtung gezeigt. Wenn die Basis stimmt, ist es eine leichte Aufgabe“, antwortete sie geheimnisvoll grinsend. „Die Grundlage stimmt tatsächlich. Ich hätte nie gedacht, dass Sandra so aussehen kann“, sagte Basti nun ebenfalls grinsend. Katja versteifte sich etwas, so war das aber nicht gedacht! Basti merkte es und zog sie näher an sich ran. „Aber am bezauberndsten siehst immer noch du aus“, flüsterte er an ihrem Kopf, bevor er ihr einen zärtlichen Kuss auf ihr Haar gab. Katja seufzte glücklich und schmiegte sich noch enger an ihn. Basti nahm dies mit einem Schmunzeln im Gesicht zur Kenntnis.
„Ich hatte dich zuerst gar nicht erkannt Sandra. Du siehst so anders aus, gar nicht nach der Sandra, die ich sonst kenne“, gestand Chris schließlich leise. Er hielt sie in den Armen und hatte einen angemessenen Abstand zu ihr. Sandra verdreht ihre Augen. „Ich gebe dir einen Tipp: Frag nie Katja in Sachen Mode, du siehst ja was bei raus kommt“, äußerte sie sich etwas genervt. „Ehrlich gesagt, hätte ich das auch nie gemacht, Katja um Modetipps gebeten“, grinste nun Chris. „Aber ehrlich gesagt, kann ich ihr dieses Mal nur ein Kompliment zu ihrem Geschmack machen. Du siehst gut aus, um nicht zu sagen, richtig heiß!“ Sandra wurde rot und wurde im gleichen Moment von hinten gestoßen, was zur Folge hatte, dass sie in Chris Armen landete. Dieser zog sie nun noch dichter an sich heran. Sandra genoss es sichtlich so eng mit ihm zu tanzen. ‚Was ist nur los mit mir? Ich habe das Gefühl ich hätte tausend Schmetterlinge im Bauch’, dachte Sandra verwirrt. Diese Nähe zu Chris war so anders als sonst und das verwirrte sie zunehmend. Chris hingegen genoss es Sandra so dich an sich zu spüren. Auch er hatte solch ein seltsames Kribbeln im Bauch und er musste zugeben, dass ihm dieses Gefühl sogar sehr gut gefiel.
Er sah Sandra an und die beiden verloren sich in dem Blick des jeweils anderen. Wie ferngesteuert kam er ihr mit seinem Gesicht immer näher. Auch Sandra kam ihm nun entgegen. Das Gefühl in ihrem Bauch wurde stärker. Ihr wurde schwindelig. Chris war nur noch Millimeter von ihren Lippen entfernt. Plötzlich spielte ihr Magen verrückt und Sandra sah ihn mit geweiteten Augen verstört an. Verwundert blickte Chris auf sie runter. Er sah nur noch, wie Sandra sich die Hand vor den Mund presste und Richtung Toilette rannte. Ihr wurde plötzlich schlecht und sie musste sich übergeben. Katja hatte aus den Augenwinkel gemerkt, dass sich etwas verändert hatte. Sie sah sich suchend um und sah einen verwirrten Chris, der mitten auf der Tanzfläche stand und nicht wusste wie ihm geschah. Sie überlegt nicht lange, sondern folgte Sandra auf die Toilette. Alex hatte es ebenfalls mitbekommen und folgte den beiden.
„Sandra? Sandra was ist los?“ fragte sie in der Toilette angekommen. Eine kreidebleiche Sandra aus einer der Kabinen heraus. Sie sah schlecht aus. Alex kam auch gerade rein. „Mir ist irgendwie nicht gut. … Ich weiß nicht was los ist. … Es dreht sich alles …“, gab sie noch zögerlich von sich, bevor sie letztlich das Bewusstsein verlor. Instinktiv versuchten Katja und Alex sie aufzufangen, ehe sie auf den Boden knallte. Katja war nun in Panik. „Ich hole die anderen beiden. Sie sollen uns helfen, sie hier raus zu schaffen und einen Krankenwagen zu rufen“, sagte Alex, als sie wieder Herr der Lage war.
Schnell lief sie hinaus und als sie bei Basti und Chris ankam, berichtete sie sogleich was geschehen war. Chris stürmte sofort los und trat ohne zu klopfen ein, unbeeindruckt von der Tatsache, dass dies eigentlich die Damentoilette war. Katja war über Sandra gebeugt und tupfte ihr das Gesicht mit nassen Tüchern ab. „Sie kommt nicht wieder zu sich. Chris bring sie hier raus. Vielleicht wird es an der frischen Luft etwas besser. Der Krankenwagen müsste bestimmt auch gleich kommen.“ Chris kam sofort der Aufforderung nach. Vorsichtig hob er Sandra hoch und brachte sie raus zu Bastis Wagen, mit dem sie gekommen waren. Er war noch nicht richtig dort angekommen, als der Krankenwagen eintraf. Direkt brachte er Sandra zu den Sanitätern und legte sie schließlich auf die Liege im Krankenwagen, während er schilderte, was sich ereignet hatte. „Wir nehmen sie mit“, sagte einer der beiden. „Ich komme mit“, sagte Katja schnell, bevor die Tür des Krankenwagens sich schloss. Basti, Alex und Chris sahen dem Krankenwagen hinterher. „Na los, wir fahren hinterher“, forderte Alex schließlich die Männer auf. Doch die beiden standen immer noch wie versteinert da. „HALLOOOOO!!! Heute noch!!!“ forderte Alex sie nun lauter und energischer auf. Das zeigte endlich seine Wirkung und gemeinsam setzten sie sich in Bastis Auto.
Hihi...Was die Sandra wohl hat *g*....Schon doof, dass es ausgerechnet DANN kommen muss....Die wollte doch gerade den Chris küssen Aber voll lustig, wie Alex&Katja sich bemühen...Aber irgendwie, ist das ein bisschen vertauschte Rollen...Na ja ich bin gespannt, was noch so kommt....Schreib bitte bald weiter...glg Julia
Danke für eure Kommis. Ja schon doof, dass Sandra sich gerade in dem Moment übergeben musste. Aber so ist es nun einmal. Es wird noch mehr solcher lustigen Szenen geben, das kann ich euch schon versprechen. Hier der dritte Teil und viel Spaß beim lesen.
Schnell hatte der Krankenwagen das Krankenhaus erreicht und die immer noch bewusstlose Sandra wurde schnellstens rein gebracht und ins nächste freie Behandlungszimmer gebracht. Katja hatte das Gefühl, dass die Untersuchung Stunden dauern würde. Die anderen drei waren inzwischen auch angekommen und nun warteten sie gemeinsam auf weitere Informationen. Endlich kam ein Arzt auf sie zu. „Ich suche die Angehörigen von Frau Nitka“, sprach er in die Runde. „Ich bin ihre Schwester“, antworte Katja schnell und deutete mit ihren Blicken den anderen an, bloß ruhig zu sein. Der Arzt bekam die Blicke jedoch nicht mit. „Wer von den anwesenden Männern ist der Lebensgefährte von Frau Nitka?“ fragte er weiter. Irritiert schauten sich Basti und Chris an. „Keiner“, sagte Alex sofort ohne nachzudenken. „OK, dann würde ich sie bitten mir zu folgen“, wandte sich der Arzt nun wieder an Katja, ehe er voraus ging. Zögerlich folgte Katja ihm.
„Warum wollte er wissen, mit wem Sandra zusammen ist?“ wunderte sich Basti. Ratlos sah er Chris und Alex an. Alex fing an zu grinsen. „Naja, Übelkeit und plötzliche Ohnmacht … vielleicht ist Sandra ja schwanger“, versuchte Alex die angespannte Situation etwas aufzulockern. Zweifelnd und verwundert sahen Chris und Basti sie an. „Was denn? Möglich kann alles sein. Aber das sollte ein Spaß sein“, sagte sie nur Schulter zuckend.
Katja saß nun dem Arzt gegenüber und schaute ihn verwundert an. „Sind sie sicher?“ fragte sie ihn leicht schockiert. Dieser nickte. „Ja wir haben es zweimal getestet“, antwortete er ernst. „Und ich soll es ihr sagen?“ fragte sie etwas entsetzt weiter. „Normalerweise wäre jemand anders dafür zuständig, aber da dies in diesem Fall nicht geht, wäre es so am besten, denke ich“, antworte der Arzt ihr. „Na gut, ich mache es. Kann ich nun zu ihr?“ „Wenn sie wollen. Ich werde in der Nähe bleiben, falls noch etwas sein sollte“, bot er ihr an. Katja nickte nur. Der Arzt stand auf und begleitete sie zu Sandras Zimmer und betrat dieses nun gemeinsam mit ihr. „Frau Nitka? Ihre Schwester ist nun da“, sagte er bevor er wieder das Zimmer verließ. Sandra schaute ihm verwundert nach und wendete sich an Katja. „Schwester?“ fragend blickte sie ihre Freundin an und grinste. „Ich muss schon sagen, der Abend war recht interessant. Zumindest so ein Ende hätten wir alle uns nicht vorgestellt“, gab sie nun schmunzelnd von sich. Katja sah sie jedoch sehr ernst an und auch das leichte lächeln konnte nicht davon ablenken. Fragend musterte sie Katja. „Was ist los? Da du ja nun meine Schwester bist, hat der Arzt dir bestimmt etwas gesagt. Was fehlt mir?“ fragte sie nun doch sichtlich beunruhigt. „Nichts, ehrlich. Dir fehlt nichts. Eigentlich hast du etwas zu viel“, antworte Katja sehr leise, so dass Sandra Mühe hatte sie zu verstehen. „Was ist es? Ist es sehr schlimm?“ panisch sah Sandra Katja an. Diese musste nun doch schmunzeln. „Nun, als schlimm würde ich es nicht bezeichnen...“ Sandra sah sie erleichtert an. „… du bist nur ein bisschen schwanger“, beendete Katja schließlich ihren Bericht. Sandra blieb der Mund offen stehen. „WAS? NEIN! Nicht das! Alles andere, nur nicht das“, gab Sandra entsetzt von sich, noch wollte sie nicht so ganz begreifen, was sie so eben gehört hatte.
Basti, Alex und Chris hörten Sandras Stimme, die immer lauter wurde und folgten dem Lärm. „ICH … NEIN … DIESER … VERDAMMTE MISTKERL … ICH BRINGE IHN UM!!!“ Chris kam ins Zimmer und sah Sandra erstaunt an. Basti und Alex folgten ihm und sahen das gleiche. Sandra saß auf dem Bett und fluchte vor sich hin. Katja stand daneben und konnte sich kaum noch das Lachen verkneifen. Der Arzt stand etwas abseits und schien sichtlich verwirrt zu sein, über das, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. „Was ist hier eigentlich los?“ fragte Chris nun sichtlich irritiert über das Geschehen nach. Sandra sah ihn wütend und mit funkelnden Augen an. „WAS LOST IST??? … DU FRAGST, WAS LOS IST??? … DU UND DEINES GLEICHEN … ZWEI MINUTEN SPASS UND WIR FRAUEN DÜRFEN ES 18 JAHRE AUSBADEN, DAS IST LOS! DU … DU … DU … MANN DU!“ warf sie Chris an den Kopf. Basti begann zu grinsen, während Chris sie immer noch verwirrt und nun auch noch entgeistert anschaute. „DU LACH NICHT! … DU BIST JA AUCH SO EIN EXEMPLAR!“ schrie Sandra nun Basti an. Nun konnte sich Katja auch nicht mehr zurückhalten. Laut prustete sie los. Alex schaute sie verwundert an und begriff dann auch, was los ist. So stimmte sie auch in das Lachen von Katja und Basti ein. Sandra sah die drei wütend an und schaute dann zu Chris. Sein Anblick ließ ihre Wut verschwinden. Sie begann nun ebenfalls leise zu lachen.
Chris stand da, wie ein begossener Pudel und wirkte ziemlich verzweifelt. Sandra erinnerte sich, was sie ihm in ihrer Wut an den Kopf geworfen hatte und musste nun noch lauter lachen. „Was ist hier eigentlich los? Könnt ihr mir mal bitte erklären, warum ihr so lacht“, gab Chris nun auch wütend von sich. Er hasste es, wenn er nicht wusste, was los war und vor allem dann, wenn er scheinbar der Grund war, warum alle lachten. Mitleidig schaute Sandra ihn nun an. „Es war wohl etwas zu viel heute. Naja, Schwangere sollten sich vielleicht etwas mehr schonen.“ Chris sah sie verdattert an. „Von dem bisschen tanzen?“ fragte er verdattert, denn noch immer hatte er nicht so ganz verstanden, was ihm da gerade mitgeteilt wurde. Nun konnte auch der Arzt sich nicht mehr das lachen verkneifen. Chris brauchte einen Moment, bevor er seinen Fehler bemerkte. „Oh … entschuldige … ich wollte … ich meine … ich … weiß wie … nur wir…“, stotterte er herum und wusste nicht, wie er aus dieser Zwickmühle wieder heraus kommen sollte. „Chris, … Flo, er ist der Vater“, Sandra konnte Chris Gestammel nicht mehr mit ansehen. „Aber demnächst erkläre ich dir gerne, wie das mit den Babys geht. Eins kann ich dir dennoch versichern, es hat nichts mit tanzen zu tun“, Sandra konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. Zu oft war sie dafür Chris Neckereien in letzter Zeit ausgesetzt gewesen. Chris sah sie an und stimmte schließlich ins allgemeine Lachen ein.
Sandra dachte spät in der Nacht darüber nach, was in an diesem Tag so ereignet hatte. Nachdem der Arzt sie ermahnt hatte, sich etwas zu schonen, hatte er sie entlassen. Schwanger! Von Flo! Ihr Leben war als Single schon das reinste Chaos. Wie sollte es erst als allein erziehende Mutter werden? Sandra wusste nicht genau, was sie nun machen sollte. An Schlaf war nicht zu denken. Sie stand auf und zog sich an. Sie verließ das Haus und ging eine Runde im Park spazieren, ging aber dann direkt auf den kleinen See zu. Hier war ihr Lieblingsplatz, hier konnte sie immer gut nachdenken. Als die Sonne bereits aufging, machte sie sich auf den Rückweg. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Katja war an diesem Tag schon früh zu Sandra aufgebrochen, da sie sich etwas Sorgen machte. Als Sandra nicht aufmachte, war sie dann schon etwas beunruhigt, sah dann aber kurz darauf, wie sie aus dem Park kam. Erleichtert atmete sie auf, als Sandra auf sie zukam. „Guten Morgen, da bist du ja. Ich hatte mir etwas Sorgen gemacht“, begrüßte sie Sandra. Sandra winkte ab. „Nicht nötig. So schnell mache ich keinen Blödsinn. Ich musste so über einiges nachdenken“, sagte sie, während sie gemeinsam in die Wohnung gingen. „Das kann ich mir vorstellen. Was ist dabei heraus gekommen?“ fragte Katja vorsichtig. „Ich werde es Flo sagen. Er hat ein Recht zu erfahren, dass er wieder Vater wird. Ich will nicht, dass mein Kind aufwächst ohne zu wissen, wer sein Vater ist.“ Sandra sah Katja entschlossen und ernst an. Diese nickte verstehend. „Gehst du mit ihm wieder eine Beziehung ein?“ fragte sie nun nach. „Nein, Flo und ich das ist vorbei. Das wird auch nie wieder etwas geben“, sagte Sandra entschlossen. „Gut. Komm lass uns endlich rein gehen und frühstücken.“ Sandra schaute Katja kritisch an und lachte schließlich leise. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr alle in der nächsten Zeit versuchen werdet mich zu mästen.“ Gemeinsam betraten sie nun Sandras Wohnung und machten sich auch gleich auf den Weg in die Küche.
Danke für deinen Kommi. So hier kommt der zweite Teil für heute. Das ist dann auch das Ende der Vorgeschichte und so langsam erfährt man dann auch, was es mit dem Titel auf sich hat.
Mittlerweile waren drei Wochen vergangen und Sandra hatte mit Flo alles besprochen. Er hatte zwar gehofft, Sandra wieder zurückgewinnen zu können, aber nichts was er gesagt hatte, konnte sie umstimmen. Nicht einmal die Tatsache, dass er die Scheidung eingereicht hatte, änderte etwas an Sandras Entscheidung. Er akzeptierte schließlich widerwillig ihre Entscheidung. Chris hingegen wurde ihr gegenüber so richtig fürsorglich. Den Anblick der bewusstlosen und leichenblassen Sandra auf der Toilette hatte sich bei ihm tief eingebrannt. Er hatte sich fest vorgenommen ein wachsames Auge auf Sandra zu werfen. Gemeinsam waren sie auf einen Einsatz und observierten jemanden. Chris wollte, dass Sandra sich etwas zurückhielt, aber dickköpfig wie sie nun einmal war, setzte sie ihren eigenen Kopf durch. Der Einsatz war soweit gut beendet und sie waren auf dem Weg zum Auto um in die Kanzlei zurückzufahren. Sandra ging es auf einmal gar nicht mehr so gut. „Chris kannst du mich nach Hause bringen? Ich glaube es war heute doch etwas anstrengend für mich“, fragte sie Chris. Dieser sah sie besorgt an. „Alles in Ordnung?“ „Ja, ich denke nur, dass es für heute doch etwas zu viel war. Ich hätte vielleicht doch lieber auf dich hören sollen“, beruhigend lächelte sie ihm zu. Gemeinsam stiegen sie ein und Chris fuhr los. Sandra ging es immer schlechter. Sie hatte Schmerzen und ihr war schwindelig. Plötzlich krümmte sie sich vor Schmerzen, als eine heftige Schmerzwelle sie erfasste. Sehr besorgt sah Chris zu ihr rüber, nachdem er das Auto gestoppt hatte. „Sandra was ist los?“ „Chris, irgendetwas stimmt nicht! … Das Baby, … ich glaube ich blute.“ Ängstlich sah sie ihn an. Chris verstand und wendete den Wagen. „Ich bringe dich direkt ins Krankenhaus“, informierte er sie dabei. Sandra krümmte sich immer weiter vor Schmerzen.
Nach wenigen Minuten erreichten sie das Krankenhaus. Chris war gerast wie ein Verrückter. Ein Arzt der gerade vor der Tür stand, sah wie Chris angerast kam. Wütend wollte er ihn gleich anschnauzen, wie er denn nur so fahren konnte, als dieser auch schon aus dem Auto sprang. „Sind sie Arzt?“ schrie er ihn schon fast an. Der Arzt war nun sichtlich irritiert und nickte nur. Besorgt sah er auf die Frau im Auto. „Was ist mit ihr?“ fragte er schließlich. „Sie ist schwanger. Als sie über Schmerzen klagte, wollte sie erst nach Hause. Dann wurden diese aber schlimmer und ich habe mich auf den Weg hierher gemacht. Unterwegs erzählte sie mir, dass sie denkt, sie hätte Blutungen und kurz bevor wir hier ankamen wurde sie ohnmächtig“, berichtete Chris schnell die Geschehnisse. Der Arzt holte Sandra aus dem Auto und lief mit ihr zum nächsten Behandlungszimmer. Chris blieb zurück und informierte zwischenzeitlich Ingo, schließlich erwartete er die beiden noch in der Kanzlei. Anschließend rief er Katja an, da er sich nicht sicher war, ob er Flo auch Bescheid geben sollte. Katja sagte ihm, dass sie auch zum Krankenhaus käme und Flo Bescheid sagen wollte.
Chris lief unruhig und ungeduldig im Wartezimmer auf und ab und wartete, dass ihm endlich jemand etwas mitteilen würde. Währenddessen erreichten Katja und Basti das Krankenhaus. Als sie an Chris Auto vorbei gingen bemerkten sie mit Entsetzen das Blut auf dem Beifahrersitz. Geschockt gingen sie hinein. In wenigen Worten erklärte Chris ihnen was passiert ist. Entsetzt suchte sie Trost in Bastis Armen. Dieser wog sie sanft hin und her wie ein Kind. Inzwischen war auch Flo angekommen. Basti erzählte ihm, was Chris ihnen mitgeteilt hatte. Geschockt setzte er sich hin. Die anderen taten es ihm nach. Außer Chris, der lief weiter unruhig im Wartezimmer auf und ab.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich ein Arzt zu ihnen. Es war derselbe wie vor drei Wochen. „Guten Tag zusammen. Frau Nitka geht es den Umständen entsprechend gut. Sie schläft im Moment“, begann er zu erzählen, da er immer noch davon ausging, dass Katja Sandras Schwester war. „Was ist mit dem Baby?“ fragte nun Flo. Der Arzt sah ihn betreten an. „Leider konnten wir nichts mehr machen, Frau Nitka hatte eine Fehlgeburt. Das ist nicht ungewöhnlich, jede vierte Schwangerschaft endet vor der 12. Woche“, sagte er. Katja sah ihn geschockt an. „Warum? … Kann sie…“, stotterte Katja. Der Arzt sah sie verständnisvoll an. „Nun es gibt viele Gründe für eine Fehlgeburt. Überarbeitung, Stress, doch in diesem Fall lag es anscheinend am Fötus. Er war unterentwickelt und Mutter Natur hat nur ihre Arbeit getan und es ausgetrieben. Dank des schnellen Handelns von Herrn Storm, geht es Frau Nitka soweit ganz gut. Sie kann weiterhin normal schwanger werden und gesunde Kinder bekommen. In diesem Fall sollte es einfach nicht so sein“, endete er seinen Bericht.
Betreten sahen sich nun alle an. Katja fasste sich als erste wieder. „Weiß sie es schon?“ „Ja, aber ich denke sie wird jetzt jede Menge Unterstützung brauchen, um den Verlust zu verarbeiten“, antwortete der Arzt. „Dürfen wir zu ihr?“ wollte nun Flo wissen. „Ja sicher, aber nicht alle auf einmal“, sagte der Arzt. „Katja und Florian, ich denke ihr solltet zuerst gehen“, bestimmte Chris. Die zwei angesprochenen nickten und gingen dem Arzt hinterher. Bei Sandras Zimmer angekommen ließ der Arzt sie eintreten und ging wieder weg. Sandra schaute die beiden an. Katja war sichtlich erstaunt, wie sie Sandra vorfand. Sie hatte mit einer weinenden Sandra gerechnet oder zumindest mit einer deprimierten, aber Sandra wirkte gefasst und ruhig. „Hey, wie fühlst du dich?“ fragte Katja vorsichtig und unsicher nach. „Gut. Ich vermute, der Arzt hat euch Bescheid gesagt was los ist. Ich meine das mit dem Baby“, erwiderte Sandra. Beide nickten nur. Keiner von beiden wusste, was er sagen sollte. „Es tut mir leid Flo, dass das geschehen ist. Ich weiß nicht, vielleicht hätte ich weniger arbeiten sollen, mehr Gemüse essen…“, begann Sandra zu erzählen und schaute ihn dabei traurig an. „Sandra es war nicht deine Schuld. Der Arzt hat gesagt, dass etwas nicht in Ordnung war. Mach dir bitte keine Vorwürfe. Es sollte einfach nicht sein“, unterbrach er sie. Katja setzte sich zu Sandra aufs Bett und hielt ihre Hand. Dankbar drückte diese zu. Die beiden brauchten im Moment keine Worte, sie verstanden sich auch so. Flo fühlte sich überflüssig. Er ging zu Sandra, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und flüsterte leise „Leb wohl Sandra.“ Er wusste, dass es nun endgültig vorbei war, nur das Baby hatte sie noch miteinander verbunden. Sandra sah ihn an und nickte ihm zu. „Ich wollte wirklich nicht, dass es so zu Ende geht. Danke für die schöne Zeit, die wir zusammen hatten“, flüsterte sie ebenso leise zu ihm. Flo sah sie traurig an, nickte und verschwand – für immer!
Katja sah sie erstaunt an. „Das war’s? Du lässt ihn einfach so gehen?“ „Warum denn nicht? Was sollte ich denn sonst machen? Katja wir hatten bereits vorher alles geklärt. Unseren Streit hatten wir schon begraben. Das Baby war die einzige Verbindung, die wir noch hatten. Ich bin froh, dass wir es so friedlich beenden konnten“, erklärte Sandra. Katja sah sie irritiert an. „Sandra wenn man dir so zuhört, könnte man meinen, du wärst glücklich über das, was geschehen ist.“ „Nein Katja, natürlich nicht. Ich wollte das Baby nicht verlieren. Aber dass ich es verloren habe, macht doch vieles leichter. Jede Menge Probleme haben sich in Luft aufgelöst. Sei ehrlich, wie wäre das ausgegangen? Ich und ein Baby, ohne richtigen Vater. Mein Leben ist so schon chaotisch genug, mal abgesehen von den Arbeitszeiten. Wie hätte das denn funktionieren sollen. Ich möchte Kinder haben, aber wenn richtig, mit einem Ehemann oder zumindest Partner an meiner Seite, der mir hilft und mich unterstützt. Es tut weh, glaub mir. Ich habe mich langsam richtig auf das Baby gefreut, aber so ist es doch besser“, traurig aber bestimmt sprach Sandra diese Worte aus. Katja verstand, was ihr Sandra damit sagen wollte. Und in gewisser Weise hatte sie damit rech, musste sie dann doch eingestehen. Schließlich umarmte sie Sandra als Zeichen, dass sie es verstanden hatte. Sandra war froh, dass Katja es verstand. Lange blieben die beiden in dieser Umarmung sitzen.
Wie gespannt bist du denn? Eigentlich wollte ich den nächsten Teil erst morgen einstellen, aber wenn du es gerne möchtest, kann ich auch schon den nächsten posten. Ist ja schon alles geschrieben.
So dann werde ich dich erlösen und von deiner Ungeduld befreien. Hier kommt der nächste Teil.
Ein Jahr war seitdem vergangen und Sandra hatte ihre Fehlgeburt gut überstanden. Sie dachte nur selten daran, dass sie jetzt ein Baby hätte. Die erste Zeit war sie noch sehr traurig darüber gewesen, doch sie hatte begriffen, dass das Leben weitergehen musste. Es hatte sich inzwischen nicht wirklich viel geändert. Chris und sie waren immer noch ein Team und harmonierten gut miteinander. Katja und Basti waren sich eine Zeitlang richtig nahe gekommen, aber irgendwie schafften sie es nicht den letzten Schritt aufeinander zu zugehen. Nach einigem hin und her hatten sie beschlossen einfach weiterhin Freunde zu bleiben. Katja hatte danach einige Bekanntschaften, sogar eine kurze Beziehung, doch irgendwie kamen Katja und Basti nicht so ganz voneinander los und so endete die Beziehung von Katja auch schon wieder recht bald. Sandra war auch immer noch alleine. Mit Chris hatte sie nie darüber gesprochen, was damals in der Kneipe beinahe geschehen war. Beide waren zur Tagesordnung übergegangen und verhielten sich gegenüber genauso wie vorher auch. Nach dem Versuch von damals hatte sich Sandra von Katja zu keinen weiteren Experimenten mehr überreden lassen.
Dafür hatte sie das Internet für sich entdeckt. Sandra war zu einer begeisterten Chatterin geworden. Fast jeden Abend, wenn ihre Zeit es zuließ, saß sie nun am PC und quatschte mit irgendwelchen Leuten, so wie auch an diesem Abend.
Autofreak: hi sherlock holmes, auch mal wieder online? Sherlock Holmes: aber ja doch, was machst du heute hier. Heute ist doch Fußball? Autofreak: heute nicht, war ein anstrengender tag und unsere jungs spielen schlecht. Sherlock Holmes: was machst du eigentlich? Wir chatten nun seit wochen zusammen und ich weiß so gar nichts über dich? Autofreak: stimmt, nun eigentlich mag ich ja gerade deshalb das internet, hier ist man so schön anonym. Aber du hast recht etwas kann ich dir ja erzählen. Nun ich arbeite in einem büro und hab im moment etwas ärger mit meiner kollegin. Sherlock Holmes: das kenne ich, heute war bei mir auch so ein scheiß tag. Ich sag nur eins, männer! Autofreak: sag bloß, du bist ne frau Sherlock Holmes: klar, was dachtest du denn? Ein esel? Autofreak: nein eigentlich dachte, dass du ein mann wärst. Kommst nicht rüber, als wärst du ne frau. Sherlock Holmes: liegt vielleicht daran, dass ich mich momentan nicht wie eine fühle. In meinem job muss ich meinen mann stehen, da darf man nicht zimperlich sein. Autofreak: ach so, was machst du denn beruflich? Polizei oder etwas in dieser art? Sherlock Holmes: hey du verletzt die wichtigste regel! Keine persönlichen fragen oder andeutungen! Autofreak: sorry, aber dein nick bringt einen auf solche gedanken. Sherlock Holmes: es gibt auch viele bücher und filme von ihm. Vielleicht bin ich einfach nur ein fan von ihm. Ist dir das etwa neu? Autofreak: nicht wirklich. Immerhin ziehen frauen gerne solche verleiche zwischen ihm und mir Sherlock Holmes: ???? Autofreak: na du weißt schon, spannung, einfühlungsvermögen in verschiedene situationen, verbrecherjagd Sherlock Holmes: was hast du denn mit verbrecherjagd zu tun? Autofreak: viele denken hauptsächlich an so etwas bei meinem beruf Sherlock Holmes: bist du etwa ein polizist? Autofreak: heee, wichtigste regel! Aber nein, bin ich nicht. Autofreak: sorry ich muss nun los, meine schlechtere hälfte will auch mal an den PC. Recherchen und so, vielleicht seh ich morgen abend noch mal rein. Cu Sherlock Holmes: mal sehen ob ich es schaffe, habe morgen viel zu tun. Man schreibt sich.
Sandra loggte sich aus. Ihr gefiel es, sich mit Autofreak zu unterhalten, er war immer so lustig und direkt. Er war ihr sympathisch. Bessere Hälfte? Schade er war wohl verheiratet. Sie fuhr den Computer runter und ging schlafen.
Autofreak loggte sich ebenfalls aus und löschte den Gesprächsverlauf. Sicher ist sicher. Er wollte nicht, dass sein Mitbewohner herausfand, womit er seine Zeit im Internet verbrachte. Sherlock Holmes war also eine Frau, sicher so ein Mannsweib, wo es einem Mann nur eiskalt den Rücken herunter läuft. Er lachte. „Was ist? Warum lachst du?“ fragte eine Stimme hinter ihm. „Nichts. Hast du dir eigentlich schon mal vorgestellt, wie eine Frau aussehen muss, vor der Männer nur so kuschen?“ fragte Autofreak. „Was? Hast du heute zuviel Druckerschwärze im Büro eingeatmet?“ fragte der andere verwirrt. Autofreak grinste wieder und ließ den anderen stehen. Ratlos sah dieser ihm hinterher.
„Chris du machst das falsch!“ sauer kam Sandra auf Chris zu. „Bist du ein Anfänger oder was? Wenn die Minikamera uns irgendetwas bringen soll, musst du sie vernünftig anbringen, damit sie hält und wir auch ein gutes Bild haben.“ „Ich habe ja von Anfang an gesagt, dass der Blumentopf eine Scheißidee ist. Aber nein, du musstest ja wieder mal deinen Dickkopf durchsetzten. Mach doch deinen Scheiß selber Sandra, mir reicht es.“ Chris gab ihr wütend die Kamera und ging raus zum Wagen. Sandra sah ihm ebenso wütend hinterher. In letzter Zeit stritten sie immer häufiger. Was war bloß los. Sie atmete ein paar Mal tief durch und brachte schließlich die Kamera richtig an.
Irritiert schaute Basti hoch, als Chris die Tür zuknallte. „Ich dachte ihr seit bei einem Einsatz? Solltet ihr nicht irgendeine Wohnung verwanzen?“ fragte Basti Chris erstaunt. „Frag nicht! Mach so was nie mit einer Frau, vor allem nicht mit einer Sandra Nitka. Die Frau bringt mich zur Weißglut. Wenn sie nicht Sandra wäre, dann…“ brach Chris seinen Satz ab. „Dann was? Chris spuck es aus, Hals umdrehen, umbringen? Küssen? Oder wie Alex es formuliert hat, flach legen?“ spöttisch sah Basti seinen Freund an. „Tickst du noch richtig? Sandra küssen? Ich? Da küsse ich doch vorher lieber eine alte Oma“, wütend sah Chris ihn an. „Ich kann zwar nicht mit einer alten Oma dienen, aber tut es ein etwas älterer Ingo auch?“ spottete Basti weiter. „Ach las mich doch in Ruhe! Ich gehe joggen“, gab Chris leicht wütend von sich. „Ja, auch so kann man seine Energie raus lassen“, rief Basti ihm noch hinterher. „Ja vor allem wenn ich mir vorstelle, dass jeder Schritt den ich mache, in deinen Weichteilen landet“, gab Chris nun noch wütender als vorhin zurück. Basti ging nun doch lieber in Deckung. Chris zu reizen konnte gefährlich werden.
„Sandra, Alex und ich haben eine Idee. Wir wollten auch mal so ein SpeedDating veranstalten, was denkst du?“ Katja sah unschuldig zu Sandra. „Katja geb’s auf, ich lass mich nicht mehr auf eure blöden Ideen ein. Das letzte Mal hat mir gereicht“, genervt sah Sandra sie an. “Na komm, stell dich mal nicht so an. In gewisser Weise hattest du doch auch Spaß an diesem Abend, zumindest bis zu einem gewissen Punkt“, sagte Katja empört. „Was du so Spaß nennst. Ich wundere mich bis heute, dass Chris noch keine blöden Bemerkungen über den Abend gemacht hat. Vor allem nicht darüber, wie ich an diesem Abend angezogen war. Ich weiß bis heute nicht, wie es dazu kommen konnte, dass wir miteinander getanzt haben. Manchmal denke ich, dass wenn…“, fing Sandra an zu sagen, hörte dann aber doch auf, als ihr bewusst wurde, über was sie redete und mit wem. „Ja ja Sandra, wenn dir damals nur nicht schlecht geworden wäre, hättest du ihn bestimmt geküsst“, vollendete Katja den nicht beendet Satz von Sandra. Sandra sah sie etwas verärgert an. „Stell dir mal vor, du hättest ihn wirklich geküsst und dir wäre dabei schlecht geworden. Chris hätte ein Trauma fürs Leben davon getragen und wäre ab da wahrscheinlich ungeküsst geblieben“, sprach Katja mit einem breiten Grinsen weiter. Bei der Vorstellung musste nun auch Sandra leise lachen.
„Na dann erklär mir mal, was ihr euch für dieses SpeedDating so vorgestellt habt“, forderte Sandra ihre Freundin nach einer Weile auf. „Die Regeln bei so etwas sind ganz einfach. Eine gleiche Anzahl von Männern und Frauen müssen dabei sein, haben dann sieben Minuten Zeit sich zu unterhalten und wechseln dann zum nächsten Gesprächspartner. So lernt man innerhalb kürzester Zeit einige interessante Menschen kennen. Eine unparteiische Person ist für den Gong zuständig, sammelt die Karten ein, die von jedem Teilnehmer ausgefüllt werden, kontrolliert wer sich gegenseitig sympathisch fand und gibt so die Telefonnummern dann bei gegenseitiger Übereinstimmung weiter.“ Erwartungsvoll sah Katja Sandra an. „Und an wen habt ihr da so gedacht, wer mit machen soll? Gehen Alex und du die Strafkartei durch?“ zog Sandra das Ganze doch wieder etwas ins lächerliche. „Wir haben uns darüber schon Gedanken gemacht. Bei den Männern haben wir an Max, Andre und Robert aus dem K11 gedacht, genauso wie Michael und Gerrit und natürlich Basti und Chris. Bei den Frauen dachten wir an Hannah aus dem K11 und Kathrin – Gerrits Mitbewohnerin. Alex hat noch Sarah dazu überredet und ich Julia. Ebenso Alex und ich“, erzählte Katja und sah dabei Sandra neugierig an. „Daher weht also der Wind. Du willst dir einen von den Männern aus dem K11 angeln“, grinste Sandra, wobei ihr etwas auffiel. „Wenn ich richtig gezählt habe, sind das aber bisher nur sechs Frauen.“ „Ich bin doch deine beste Freundin“, erwiderte Katja nur und sah sie mit einem Hundeblick an. „Nein, oh nein. Haltet mich daraus! Was soll ich denn da? Ich meine, Alex steht auf Michael, ist ja kein Geheimnis. Du willst dir ebenfalls jemanden von den K11’lern unter den Nagel reißen und auch Julia wird da nicht abgeneigt sein. Was soll ich mit Basti? Nein Katja ehrlich, ich habe da keinen Bock drauf“, sagte Sandra empört. „Du hast Chris vergessen“, sagte Katja mit einem hinterhältigen Grinsen im Gesicht. „Habe ich nicht. Mit diesem Idioten kann man im Moment nichts anfangen, mit dem streite ich mich im Moment nur noch. Oder willst du, dass ich mich mit allen Teilnehmern streite?“ gab Sandra schnippisch und leicht wütend zurück. Katja lachte. „Warum nicht? Dann hätten wir andere umso bessere Chancen bei den Männern. Überlege dir doch einmal folgende Möglichkeit: Du wirst die erste in der Runde sein und jeder, der sieben Minuten mit dir durchhält, ist umso glücklicher mit den anderen Frauen“, nur mit Mühe konnte sich Katja ein lachen unterdrücken. Sandra sah sie erstaunt an. Sie konnte den Vorschlag von Katja nicht ganz glauben. Als sie es sich schließlich vorstelle, musste sie dann doch lachen. Die Vorstellung gefiel ihr.
„Na gut ich mache mit. Aber ich will wirklich mit jedem streiten dürfen. Irgendwie muss ich meinen Frust auf Chris ja abbauen“, gab sie lachend endlich nach. Überschwänglich umarmte Katja sie. „Danke, danke. Ich verspreche dir, du darfst dich streiten soviel du willst. Wenn du willst kannst du dich sogar mit den Männern prügeln.“ Nun lachten beide und brauchten einige Zeit, bis sie sich wieder beruhigt hatten. Kurz darauf telefonierte Katja mit Alex und sie einigten sich, den anderen Teilnehmern direkt bescheid zu geben.
An diesem Abend saß Sandra wieder vor dem Computer und hoffte, dass Autofreak online war und tatsächlich, er war bereits da.
Autofreak: hey sherlock holmes, dachte, dass du heute nicht mehr on kommst Sherlock Holmes: hi, ja hatte ich eigentlich auch nicht vor, aber ich muss etwas frust ablassen Autofreak: wieder ärger mit dem kollegen? Sherlock Holmes: ja das auch und dazu nun noch eine durch geknallte kollegin Autofreak: du auch? da kenn ich auch eine. Sherlock Holmes: deine? Autofreak: nicht direkt. eigentlich arbeitet sie immer mit dem anderen kollegen zusammen, aber sie hat immer so eigenartige ideen Sherlock Holmes: ja meine kollegin auch, sie hat sich in den kopf gesetzt am wochenende ein speeddating zu veranstalten Autofreak: kenne ich. ist so eine neumodische erfindung, schwer in im moment. jedes wochenende gibt es so was. Sherlock Holmes: und was hälst du von so etwas? Autofreak: ehrlich? nicht die dümmste idee. erspart viel zeit und geld Sherlock Holmes: wie meinst du das? Autofreak: sehe es doch mal von der seite. anstatt stunden lang mit einer frau irgendwo rum zu sitzen und sich zu langweilen, nur um heraus zu finden, dass es nicht passt, weißt du so in sieben minuten bescheid und ersparst dir dabei ein teures abendessen Sherlock Holmes: du bist ja ein ganz toller. ist das deine masche, abendessen und dan… Autofreak: heee, man lebt nur einmal und etwas spaß muss sein und manchmal kann das angenehme mit dem nützlichen verbinden Sherlock Holmes: reden wir immer noch vom gleichen? Autofreak: Sex? Sherlock Holmes: dachte ich es mir doch bei mir ist es so lange her, dass ich im lexikon die wörter sex und orgasmus nachschlagen muss Autofreak: und du lebst wirklich noch? Sherlock Holmes: du darfst nicht vergessen, dass ich eine frau bin. wir stehen nicht so unter druck wie ihr männer immer Autofreak: so nun bist du wieder eine frau. aber zu deiner beruhigung wir können auch nicht immer Sherlock Holmes: so alt? potenzprobleme oder erektionsstörungen? Autofreak: oberste regel!!! und nein, so alt bin ich auch noch nicht. sorry, ich muss leider los. war ein interessantes und lustiges gespräch, wenn du willst, kann ich dir ja am freitag einige tipps geben Sherlock Holmes: tipps wofür? das speeddating? denkst du, ich hätte das nötig? Autofreak: nun, schließlich musst du gewisse wörter auch erst im lexikon nachschlagen, also denke ich schon. kannst mir ja am sonntag abend dann berichten wie es war. Sherlock Holmes: ok, vielleicht hast du recht, versuchen wir es mal. bis freitag. cu
Sandra loggte sich aus und lachte leise. Unglaublich, dass sie mit einem Fremden über solche Sachen redete und dass dieser ihr nun Tipps für den kommenden Samstag geben wollte. Aber vielleicht funktionierte das auch nur, weil er ein Fremder war.
Autofreak fuhr seinen PC runter und grinste schelmisch vor sich hin, das war vielleicht ein Gespräch! Nie im Leben würde er sonst einer Frau so etwas sagen. Ja Sherlock Holmes war wirklich einmalig. Er freute sich regelrecht auf den Freitagabend und überlegte schon, welche Tipps er ihr geben konnte, damit die Männer auf sie aufmerksam wurden. Wer weiß, vielleicht konnte er so diesem Mannsweib zu ihrem Liebesglück verhelfen. Dann würde er auch den Trauzeugen machen. Eigentlich schade, dass sie sich nicht mal treffen konnten. Egal wie sie aussah, Humor hatte sie auf jeden Fall und war scheinbar auch jemand zum Pferde stehlen. Er stand auf und pfiff leise den Hochzeitsmarsch vor sich hin.
Oh mein ngott...... vll sollte ich auch mal wieder chatten um wieder mal was lustiges zu erleben. also ich freu mich schon wahnsinnig auf die fortsetzungen=)