Freut mich, dass so viele lesen. Hier geht es nun auch weiter. Diesmal ohne Chat aber dafür mit SpeedDating, also viel Spaß beim lesen. Die Nachhilfe ist aber noch nicht abgeschlossen, mit der geht es dann im nächsten Teil tatkräftig weiter.
Am Samstag war es schließlich soweit, alle die mitmachen sollten trudelten nach und nach in Gerrits WG ein, die schließlich Ort des Geschehens werden sollte. Falk, Gerrits schwuler Mitbewohner, wurde dazu auserkoren den Gong und die anschließende Auswertung zu übernehmen. Dieser hatte auch ohne zögern zugesagt, den Spaß wollte er sich nicht entgehen lassen. Nachdem noch mal die Regeln erklärt wurden, ging es dann auch los.
Sandra saß als erstes Basti gegenüber, der sie frech angrinste. „Wie wäre es denn mit uns. Das wäre doch was. Ingo wäre außerdem sogar noch glücklich, da es unsere Arbeit nicht beeinträchtig, da wir ja nicht in einem Team arbeiten. Also was hältst du davon?“ Sandra grinste fies zurück. „Na dann sollten wir gleich hier und jetzt beginnen. Was meinst du, reicht der Küchentisch der WG?“ fragte sie Basti und sah ihn unschuldig an. Bastis grinsen fiel in sich zusammen. „Ähmmm … Sandra … so war das nicht gemeint. Ich … du … na du weißt schon“, stotterte Basti nun sichtlich verlegen. Sandra lächelte ihm zu und sah ihn erwartungsvoll an, dabei machte sie einen Schmollmund.
Chris saß neben ihnen und sah Sandra verwirrt an. Was war nur mit Sandra los? Sie war sonst nie so offen und direkt. Baggerte sie tatsächlich Basti an? Chris war verwirrt und damit beschäftigt Sandra und Basti zu beobachten, anstatt sich auf sein derzeitiges Speedate, was im Moment Alex war, zu konzentrieren.
„Was nun Basti, Küche, Badezimmer…“, sie beugte sich zu ihm rüber, „…oder doch lieber ein Bett?“ und sah ihn herausfordernd an. Basti stand der Schweiß auf der Stirn. Was ging hier vor? Sandra bot ihm Sex an? Nun kam Sandra ihm noch näher, bis auf wenige Millimeter vor seinem Mund. „Hey Basti“, hauchte sie, „komm runter, das war nur ein Scherz“, sagte sie und hauchte ihm einen zarten und kurzen Kuss auf die Lippen. Zufrieden lehnte sie sich zurück und sah ihn mit einem breitem grinsen im Gesicht an. Basti sah sie überrascht an und langsam verstand er Sandras letzte Worte. Seine Gesichtszüge entspannten sich. „Du … du …. Das war gut Sandra, richtig gut. Wow! Einen Moment lang dachte ich wirklich, dass du ernst machst“, sagte er schließlich und begann nun leise zu lachen. Sandra grinste ihn zufrieden an. ‚Irgendwie macht mir die Sache hier doch Spaß’, dachte sie sich.
Chris währenddessen konnte nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte. Und nicht nur er. Auch Alex saß mit offenem Mund neben Sandra und sah diese an.
Der Gong ertönte.
Sandra hob ihre Hand und winkte Basti kurz zu. Dieser schüttelte ungläubig aber lachend den Kopf und wechselte den Platz. Sandra widmete ihre Aufmerksamkeit nun Robert, der ihr nun gegenüber saß. Chris saß nun Sarah gegenüber. Er konnte immer noch nicht glauben, wie sich Sandra so eben benommen hatte. Sarah plapperte drauf los, aber er hörte nur mit halbem Ohr zu. Immer wieder sah er zu Sandra und Robert rüber. Sie schien sich prächtig zu amüsieren.
Katja hatte nur so teilweise mitbekommen, was zwischen Sandra und Basti vorgegangen war. Sie hatte Robert vor sich gehabt und da er sehr schüchtern und zurückhaltend war, konnte sie zwischendurch Sandras Showeinlage beobachten. Bewundernd hatte sie teilweise zugesehen. Sandra hatte sich in den letzten Wochen wirklich verändert. Katja fragte sich, wie es dazu kam und grübelte darüber nach, anstatt sich ihrem jetzigen Partner, Andre zu widmen.
Wieder ertönte der Gong, so dass die Männer aufstanden und die Plätze wechselten.
Sandra saß nun Andre gegenüber. Sie sprachen höflich über seine und ihre Arbeit. Er erzählte ihr dabei einige lustige Sachen und Sandra lachte immerzu. Chris sah immer wieder verwundert zu ihr hin, statt sich mit Hannah richtig zu unterhalten.
Michael saß nun Katja gegenüber. „Sandra scheint sich ja richtig gut zu unterhalten, findest du nicht?“ stellte er belustigt fest. „Ja, scheint so“, antwortete sie abwesend. „Ja, wirklich. Und in Australien wurden vor kurzem grünrot gepunktete, dreiköpfige Kühe gefunden, die schwarzrot gestreifte Schafe auf die Welt bringen“, fuhr er amüsiert fort. „Echt, ist ja interessant“, meinte Katja und sah weiterhin zu Sandra rüber. „Ja, aber dass Elvis noch lebt und nur die Milch dieser Kühe trinkt und danach jedes Mal besoffen ist, ist das Erstaunlichste daran, findest du nicht?“ Michael sah Katja erwartungsvoll an. „Ja finde ich auch seltsam ….“ Katja sah immer noch zu Sandra, aber langsam drangen Michaels Worte auch zu ihr vor. „… WAS?“ fragte sie ihn schließlich verwirrt und richtete nun ihre Aufmerksamkeit doch wieder auf ihn. „Ach, Madam hört mir ja doch zu und ich dachte schon es läge an mir“, grinste er sie frech an. „OOHHHH … DU ….! Entschuldige, aber ich war etwas abgelenkt“, versuchte sie sich nun zu entschuldigen. „Ja ich weiß. Sandra! Sie ist heute so anders, lustig und offen. Richtig locker. So kenne ich sie gar nicht, aber ich finde es gut. Du etwa nicht?“ wollte Michael nun wissen. „Eigentlich ja, ich wundere mich nur, woher dieser Wandel auf einmal kommt“, meinte Katja. „In der Regel steckt ein Mann hinter solchen Veränderungen“, mutmaßte Michael. „Eben, aber welcher?“ fragte Katja ratlos. Bevor Michael jedoch antworten konnte ertönte der Gong und die Männer tauschten wieder ihre Plätze.
Sandra grinste Michael erwartungsvoll an. „Sandra, Sandra. Weißt du, dass Katja wegen dir völlig durch den Wind ist?“ fragte er sie direkt zur Begrüßung. „Oh das tut mir aber leid. Hat es sie etwa gestört, dass ich ihren Prinzen geküsst habe?“ erwiderte sie schelmisch. „Du bist mir ja eine! Aber ich wusste es schon immer. Stille Wasser sind tief“, grinste Michael sie nun listig an. „Aber sie sind es wert ergründet zu werden“, gab Sandra nun sehr zweideutig wieder. Nun konnte sich Michael nicht mehr halten und lachte los. „Sandra, du bist einmalig“, sagte er und gab ihr laut schmatzend einen freundschaftlichen Kuss auf den Mund. Katja und Chris sahen entsetzt zu. Sandra lachte zufrieden und die restlichen fünf Minuten lachten die Beiden über ihren gelungenen Scherz.
GONG!
Die Männer standen auf und nun saß Chris Kathrin gegenüber. Diese beobachtete ihn aufmerksam. „Na, da ist wohl jemand tierisch eifersüchtig?“ neckte sie ihn. Chris löste den Blick von Sandra, die sich mit Max unterhielt und sah Kathrin verwirrt an. „Eifersüchtig? Auf wen?“ fragte er verdattert. „Auf Sandra! Nun stellt sich nur noch die Frage: warum? Weil sie Spaß hat und du nicht? Oder weil sie sich amüsiert und du nicht der Grund dafür bist?“ stellte Kathrin trocken fest. Chris schaute sie an, als wäre ihr so eben ein zweiter Kopf gewachsen. Kathrin grinste ihn siegessicher an und wartete auf den Gong, während Chris verzweifelt nach Luft schnappte und versuchte irgendetwas zu erwidern, was ihm aber nicht gelang.
Als endlich der Gong ertönte stand Chris sofort auf und setzt sich zu Katja. „Kannst du mir sagen was mit Sandra los ist?“ begannen beide gleichzeitig. „Was?“ wieder gleichzeitig. „Du zuerst!“ Was sie ebenfalls wieder zusammen sagten. Daraufhin hob Katja verzweifelt die Hände. „Stopp, wenn wir so weiter machen, können wir im Zirkus auftreten. Du zuerst“, befahl sie streng. „Was hast du Sandra heute in den Kaffee getan? Sie benimmt sich so merkwürdig. Sie ist so … so … so“, Chris suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. „So offen, lustig, charmant? Wolltest du so etwas sagen? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Sandra flirtet. Aber das kann nicht sein“, versuchte Katja nun Sandras Verhalten zu erklären. „Ach hör doch auf, wir reden Sandra, sie ist nicht so“, widersprach Chris energisch, zu energisch. „Ach nein? Nun, wenn ich mir das so ansehe…“, erwiderte Katja leicht amüsiert über Chris Reaktion und beide sahen zu Sandra rüber. Gerrit war im Moment ihr Partner und sie unterhielt sich angeregt mit ihm. „Wenn es aussieht wie eine Ente, quakt wie eine Ente, läuft wie eine Ente, dann muss es wohl wirklich eine Ente sein“, murmelte Katja nur. Chris sah nun Katja an. „Pfff!“ schnaubte er unzufrieden.
Falk läutete den Gong zum letzten Mal. Chris stand auf und ging zu Sandra, während Basti sich zu Katja setzte. „Hi Katja.“ „Hi Basti.“ Beide waren unsicher und wussten nicht so ganz wie sie miteinander nun umgehen sollten. Sie hatten zwar beschlossen nur Freunde zu sein, doch das hatte sich als schwieriger erwiesen als gedacht. Sie fühlten sich immer noch zueinander hingezogen. Während der Arbeit konnten sie professionell miteinander umgehen, aber sobald sie sich in der Freizeit trafen, war die Spannung besonders hoch, so auch jetzt. „Wie findest du dieses SpeedDating bisher?“ versuchte Katja das Gespräch unverfänglich zu beginnen. „Nun, der Anfang war recht viel versprechend“, antwortete Basti breit grinsend. Katja lächelte verlegen. „Ja, das glaube ich. Sandra scheint Spaß zu haben.“ „Nicht nur sie. Mich würde es nicht wundern, wenn bei Sandra heute alle ihre Nummern hinterlassen“, erwiderte Basti grinsend. „Ja, das kann gut sein. Ich wüsste nur zu gerne, wer sie so vorbereitet hat“, murmelte Katja vor sich hin. „Hey Katja, freu dich doch. Sandra hatte es in letzter Zeit nicht leicht. Besonders das letzte Jahr war hart für sie. Vielleicht hat sie einfach den Sinn des Lebens für sich entdeckt und nutzt nun jede Möglichkeit“, beruhigt Basti sie. „Kann sein. Doch es ist nicht ihre Art. Ich meine, was ist der Sinn des Lebens?“ fragte Katja verwirrt. „Nun, das was wir alle uns insgeheim wünschen. Liebe, Familie, ein Zuhause…“, er beugte sich zu ihr hinüber und senkte seine Stimme, „… eine begehrenswerte Frau, die keine Wünsche offen lässt, jegliche Fantasien mit einem teilt und mit der man sich gegenseitig die Freude und Erfüllung bereiten kann, wie es nur Liebende tun können“, endete Basti. Katja sah ihn erstaunt an. Sein Blick war mit ihrem verschmolzen und keiner von ihnen wollte den Blickkontakt lösen. Katja atmete schwer und ihr wurde warm. Basti erging es nicht anders, eigentlich wollte er etwas anderes sagen, doch als er Katja gegenüber saß und in ihre wunderschönen Augen geblickt hatte, sprudelten die Worte einfach so aus ihm heraus. Katja kam ihm etwas näher, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Basti tat es ihr gleich.
„Sandra, ich habe das Gefühl, dass du eine Menge Spaß hast“, setzte Chris an und bemühte sich dabei so normal wie möglich zu klingen. „Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas tatsächlich Spaß machen könnte, aber ich finde es lustig“, antwortete Sandra frech. „Ach so nennst du das! Ich kenne dich so nicht, das bist nicht du Sandra. Die Sandra, die ich kenne, hätte hier nur mit dem größten Widerwillen mitgemacht und dies auch gezeigt“, meinte Chris. „Du hast Recht. Eigentlich wollte ich mich lieber mit jedem hier streiten, doch ein Bekannter hat mir die Möglichkeiten aufgezeigt, die solche Treffen auch haben können“, sagte Sandra geheimnisvoll. Chris sah sie wieder überrascht an. „Und die wären?“ fragte er schließlich nach, obwohl ihm klar war, dass ihm die Antworten nicht gefallen würden. „Männer kennen zu lernen, Spaß haben und den Dingen ihren Lauf lassen“, antworte Sandra leise. „Den Dingen ihren Lauf lassen?“ fragte Chris nun beunruhigt nach. „Ja. Ich habe lange genug Trübsal geblasen und wie eine Einsiedlerin gelebt. Da draußen warten jede Menge Möglichkeiten und ich habe vor, diese endlich zu ergreifen. Du müsstest das eigentlich am besten verstehen Immerhin praktizierst du diese Lebensweise schon seit Ewigkeiten“, gab sie nun grinsend zurück. Chris hatte es geahnt. Ihre Antwort wollte er nicht wirklich hören. „Sandra das … das kannst du nicht machen“, widersprach er ihr. „Warum?“ fragte sie leise. „Dir fehlt die Erfahrung dabei, du kennst die Spielregeln nicht, die dieses Spiel erfordert“, sagte er ernst. Sie beugte sich zu ihm hin und sah ihm direkt in die Augen. „Ich weiß, deshalb übe ich ja.“ Nachdem sie das gesagt hatte, hauchte sie ihm einen Kuss auf seine Lippen und lehnte sich wieder zurück. Grinsend sah sie ihn an. „Übung macht den Meister. Nicht wahr Chris?“ Dieser sah sie nur verwirrt an, unfähig noch etwas zu sagen.
GONG!!!
Sandra stand auf und schaute zu Katja. Diese war immer noch zu Basti hinübergebeugt und kurz davor ihn zu küssen, doch leider hatte der Gong den Augenblick zerstört. Chris folgte Sandras Blick und schaute sie anschließend wieder an. Immer noch grinsend sah Sandra auch wieder zu Chris. „Ich sag’s ja. Timing ist alles im Leben.“ Mit diesen Worten ging Sandra in die Küche um sich etwas zu trinken zu holen.
Chris fuhr sich mit den Händen verwirrt über das Gesicht. „Sandra kann gut küssen, oder?“ fragte Michael ihn spöttisch und ging ebenfalls zu den Getränken, während ihm Chris wütend hinterher sah.
Katja und Basti waren aus ihrer Erstarrung erwacht und nur widerwillig lösten sie ihre Blicke voneinander. Beide wollten diesen Kuss! Der Kuss, der durch diesen blöden Gong nicht zustande kam. Nun war der Moment verloren. Wieder einmal. Mit wackligen Beinen stand Katja auf und ging zu Sandra. Basti blieb sitzen und sah ihr verwirrt hinterher. Dann sah er zu Chris, der nun da saß und ihn ungläubig anstarrte. Alle redeten nun miteinander und langsam füllte sich die Box vor Falk, in dem die Teilnehmer ihre Kärtchen mit ihren Wunschkandidaten rein geworfen hatten. Falk zog sich schließlich zurück, um in Ruhe die Auswertung zu machen.
Mit einem Glas Wein in der Hand stand Sandra nun im Wohnzimmer am Fenster und schaffte es nicht mit dem Grinsen auf zu hören. Katja kam ebenfalls mit einem Glas Wein zu ihr. „Ereignisreicher Abend, findest du nicht?“ sprach sie Sandra schließlich an. „Oja, das war er. Danke, dass du mich genötigt hast mitzumachen, Katja.“ „Du hattest ja sichtlich deinen Spaß heute Abend. Und das anders als geplant. Wolltest du nicht eigentlich mit jedem streiten?“ fragte Katja neugierig. Sandra grinste noch mehr. „Stimmt, dass hatte ich vor, habe mich dann aber doch um entschieden. Du sagst doch immer, dass ich nicht alles so ernst nehmen und mehr Spaß haben soll. Ich bin nur deinem Rat gefolgt.“ Katja sah sie an und fing nun auch an zu grinsen. „Ich kann mich aber nicht erinnern, dir geraten zu haben, Basti und Michael zu küssen. Ich glaube du hast bisher in deinem ganzen Leben noch nie an einem Abend zwei verschiedene Männer geküsst.“ „Das ist nur zum Teil richtig. Stimmt ich habe noch nie an einem Abend verschiedene Männer geküsst, wobei ich nicht Michael geküsst habe, sonder er mich. Ich habe nur Basti und Chris geküsst“, gestand Sandra und wurde dabei doch etwas rot. Sprachlos und verwundert sah Katja sie an, bevor sie dann anfing zu lachen. „Wie du hast Chris auch noch geküsst? Mensch Sandra, gleich drei Männer. Was sollen nur die anderen denken. Und wer küsst den nun am besten?“ fragte sie neugierig. „Das kannst du wohl besser beurteilen. Immerhin hattest du mit Chris schon eine kurze Affäre und Basti hast du auch schon öfter geküsst und soweit ich weiß, hast du sogar schon mit Michael geknutscht“, gab Sandra frech zurück. „Hey, immer langsam. Das mit Chris ist schon lange her und war wie gesagt nur eine Affäre und das mit Basti, das war kompliziert. Und Michael habe ich nur mal in nicht mehr ganz nüchternen Zustand geküsst, da war nicht mehr“, gab Katja betreten zu. „Aber du hast sie alle geküsst, also wer war der Beste?“ bohrte Sandra nun weiter. „Nur wenn du es auch sagst“, verlangte Katja. Sandra nickte. Katja zählte bis drei. „Basti“, sagte Katja nur kurz bevor Sandra „Chris“ sagte. Beide sahen sich an und lachten lauthals los.
Einige Zeit saßen sie noch zusammen und unterhielten sich über den Verlauf des Abends. Katja wunderte sich immer mehr über Sandra, diese hatte ihr irgendwann gestanden, dass sie einen Chat-Freund hatte und er sie quasi auf diesen Abend vorbereitet hatte. Katja lachte in sich hinein. Sandra und chatten. Das war eine ganz neue Entwicklung an ihr. Normalerweise war sie immer übervorsichtig und von der Anonymität des Internets nicht so ganz begeistert.
Danke für deinen Kommi und hier geht es nun los mit der richtigen Nachhilfe. Wünsche euch viel Spaß beim lesen.
Es war Sonntagabend und Sandra saß gelangweilt vor dem PC. „Wo bleibt er denn nur?“ fragte sie sich selbst.
Autofreak: hi, du speeddaterin, wie lief es? Sherlock Holmes: klasse, ich war der star des abends Autofreak: so gut? Sherlock Holmes: besser noch! fast alle haben ihre nummer bei mir hinterlegt. Autofreak: nur fast, daran müssen wir noch arbeiten!!! Sherlock Holmes: ne lieber nicht, das reicht mir. wenn der siebte auch noch seine nummer hinterlassen hätte, wäre es peinlich geworden! Autofreak: nun es können nicht immer traummänner dabei sein, ein paar nieten sind immer dabei. Sherlock Holmes: nein daran lag es nicht, nur dass ich ihn bereits kenne, er ist ein guter bekannter Autofreak: oh, ein sehr guter? Sherlock Holmes: nicht so! er ist ein nur guter freund! nichts romantisches also! Autofreak: also ein perfektes übungsobjekt Sherlock Holmes: he??? übungsobjekt?? wofür??? Autofreak: nun für stufe drei! wie mache ich einen kerl richtig heiß! Sherlock Holmes: mit ihm?!? spinnst du! der bekäme einen herzinfarkt, wenn ich mich ihm so an den hals werfe. ihm hatte bereits meine darbietung von gestern von den socken gehauen. Autofreak: warum, was hast du gemacht? Sherlock Holmes: nichts schlimmes, nur etwas womit er nie gerechnet hätte. aber lassen wir das. erzähl mir, was genau stufe drei sein soll Autofreak: ohhhh ich verwandle dich online zum playmate des jahres. Sherlock Holmes: *lol* du hast mich neugierig gemacht, erzähl, wie du dir das vorstellst, dann entscheide ich mich, ob ich mitmache Autofreak: nun es ist ganz einfach. du musst ihn scharf machen, zeig ihm, was du so zu bieten hast, die möglichkeiten die ihm entgehen, tue dinge, die niemand von dir erwartet und gebe dich geheimnisvoll Sherlock Holmes: vorzüge??? möglichkeiten??? ICH??? o du kennst mich wirklich nicht! sonst würdest du das nicht sagen! ich habe nichts dergleichen Autofreak: quatsch, jede frau hat das, egal wie sie aussieht Sherlock Holmes: na gut und wie genau soll ich das anstellen? Autofreak: du hast wirklich keine ahnung, stimmts? ok, zieh dich so an, dass deine weiblichkeit betont wird, niemals ordinär, sondern sexy, geheimnisvoll und interessant. lenke seinen blick darauf, ohne dass er es merkt. lecke dir immer wieder die lippen zum beispiel, fahre unauffällig an deinem hals entlang, berühre ihn zufällig, lass ihn dich an dir stehen, so dass er deinen duft riechen kann. solche sachen eben. Sherlock Holmes: he, dann müsste ich ja vorher duschen! Autofreak: wäre von vorteil aber übertreibe es nicht mit dem parfum. dezent und nicht zu aufdringlich ist hier die devise Sherlock Holmes: hört sich lustig an. soll ich wirklich, wenn ich das mit xyz mache, will er dann nicht mehr? Autofreak: xyz? wer ist das? Sherlock Holmes: mein pseudonym für meinen bekannten Autofreak: ach so, soll er das arme opfer werden? denk daran, du kannst immer nein sagen Sherlock Holmes: nun verdient hätte er es ja, in der letzten zeit geht er mir ziemlich auf die nerven und normalerweise ist ja sonst immer er der aufreißer, wird bestimmt lustig, ihn mal zu erleben, wenn er aufgerissen wird, das ist es mir irgendwie wert Autofreak: oje der arme, könnte man ja fast mitleid bekommen, aber nur fast. versuch dein glück und halt mich auf dem laufenden, ok? ich muss nun wieder raus, mein mitbewohner will auch an den PC. Sherlock Holmes: kein problem. danke für die tipps und klar informiere ich dich, wenn es etwas neues gibt. muss doch meinen lehrer auf dem laufenden halten. Cu
Sandra loggte sich aus und grinste hinterhältig. Der arme Chris, der würde in den nächsten Tagen sein blaues Wunder erleben, aber dafür brauchte sie Katjas Hilfe. Diese staunte nicht schlecht, als Sandra ihr von Autofreaks Vorschlag erzählte. Der Typ gefiel ihr, hätte sie Sandra einen solchen Vorschlag gemacht, hätte Sandra ihr den Kopf abgerissen. Aber am besten fand Katja die Idee, dass Chris als Versuchsobjekt herhalten sollte. Wer weiß, vielleicht öffnete es den beiden die Augen. Katja suchte Sandra ein paar ihrer Sachen raus und sie besprachen, wie es weiter gehen sollte.
Am nächsten Morgen kam Chris wie gewohnt etwas zu spät zur Arbeit. Mit der üblichen Begeisterung an einem Montagmorgen betrat er die Kanzlei. Er staunte nicht schlecht, als er Sandra auf sich zukommen sah. Sie hatte zwar wie immer eine Jeans und eine Bluse an, doch etwas war anders. Ihre Jeans war etwas Figurbetonter als sonst und ihre Bluse, nun da waren die ersten drei Knöpfe offen.
Sandra lächelte ihn zur Begrüßung an. „Hallo Chris. Schön, dass du schon da bist. Wollen wir gleich mit den Akten anfangen? Umso früher sind wir fertig.“ „Was? Akten? Ach so, ja sicher doch.“ Chris war verwirrt, sie sah aus wie immer, es war definitiv Sandra und doch, irgendetwas war anders, nur was? Chris sah sie genauer an und Sandra ließ die Musterung geduldig über sich ergehen. Grinsend zog sie eine Augenbraue hoch. Chris fühlte sich ertappt und stottert. „Hast du … ähm … eine neue … Frisur?“ Sandras grinsen wurde breiter. „Nein, immer doch gleiche.“ „Irgendetwas ist anders“, beharrte Chris. „Ja das stimmt. Die Jeans ist von Katja. Ich war gestern noch bei ihr und wir haben uns verquatscht, so dass ich bei ihr geschlafen habe. Da ich mich aber gestern Abend eingesaut hatte, habe ich mir heute morgen eine von ihr ausgeliehen. Etwas musste ich ja schließlich anziehen. Ich kann ja wohl schlecht nackt arbeiten“, gab sie freimütig zu.
Chris wurde etwas rot. „Ach so, dann ist es das. OK, ich denke wir sollten endlich anfangen.“ Sandra drehte sich um und ging, leicht mit den Hüften wackelnd in das Ermittlerbüro. Gut, dass Chris dabei ihr Gesicht nicht sah. Ihre Augen funkelten und sie musste sich das Lachen verkneifen. Herrlich, wie Chris sie angestarrt hatte. Was so eine Jeans und ein paar offene Knöpfe bewirken können. Chris sah ihr hinterher, bevor er ihr langsam folgte. Nackt! Musste sie ausgerechnet dieses Wort sagen. Was war bloß los mit ihm. „Das ist Sandra! Deine gute Freundin, dein Kumpel! Denk nicht an so etwas, wenn du Sandra ansiehst!“ murmelte er sauer und leise vor sich hin. Sandra hielt ihm die Akten hin. „Und wie sieht es aus? Machen wir es so wie immer?“ fragte sie ihn hinterlistig. „Wieso wie immer? Wir haben es doch noch nicht gemacht“, meinte Chris und kratzte sich verlegen am Kinn. Sandra lachte leise und Chris bemerkte, dass sie von den Akten gesprochen hatte. „Naja bisher hast du immer welche gemacht oder ich … gemeinsam haben wir … eigentlich noch nie an den Akten gearbeitet. Wir sollten einfach halbe-halbe machen“, versuchte er seinen Patzer zu vertuschen. Sandra hatte schon richtig verstanden, doch sie ging auf sein Spiel ein. Sie stellte sich direkt neben ihn, so nah wie möglich, an den Schreibtisch und teilte die Akten auf. „Obwohl wir das schon öfter so gemacht hatten. Erst letzte Woche sind wir nach diesem Prinzip verfahren“, sagte sie, nachdem sie ihre Arbeit beendet hatte und ihm seinen Teil der Akten in die Hand gedrückt hatte. Wie zufällig streifte sie dabei seine Finger. Chris wurde warm, sehr warm. Er sah auf seine Finger und dachte eigentlich, dass sie in Flammen stehen müssten, da wo Sandra ihn berührt hatte, fühlte es sich an, als ob seine Finger brennen würden. „Und wird das heute noch etwas…“, hörte er sie sagen. Verwirrt sah er sie an. „… mit den Akten?“ beendete sie ihre Frage. „Ja, ja sicher doch“, murmelte Chris nun doch sehr verunsichert. Langsam ging er zu seinem Platz und ließ sich auf den Stuhl fallen, bevor er endlich mit seiner Arbeit begann. Sandra sah ihm mit unbeteiligter Miene dabei zu, bevor sie sich schließlich auch ihrer Arbeit zuwendete.
Katja hatte das Ganze durch den Türspalt beobachtet und hielt sich eine Hand vor den Mund, damit sie nicht laut loslachte. Sie hätte nie gedacht, dass Sandra es so drauf hätte. Der arme Chris, der hatte keine Ahnung, was ihm noch so alles bevorstand. Leise lachend ging sie nun ihrer Arbeit nach.
Als Chris am Abend nach Hause kam, war er fix und fertig mit den Nerven. Sandras Verhalten war ihm schleierhaft. Er war so frustriert, dass er beschloss joggen zu gehen. Als Basti, sein Freund und Mitbewohner, von der Arbeit wieder kam, hatte er gerade seine Runde beendet. „Fühlst du dich momentan zu dick oder einfach nicht fit genug? So wie du aussiehst, bist du scheinbar einen Marathon gelaufen“, rief er ihm hinterher, bevor er ins Bad verschwand. Chris warf ihm einen wütenden Blick zu und verschwand im Bad.
Stimmt erinnert etwas an die Latte von Gerrit, die abhanden kam. Aber Chris darf noch mehr leiden. Gerrit wusste wenigstens etwas davon im Gegensatz zum armen Chris. Ich denke, dass ich nachher noch einen Teil reinstelle.
So hier geht es weiter. Heute abend gibt es wahrscheinlich den nächsten Teil.
Chris saß vor dem Computer und surfte etwas im Internet. Ihm tat jeder einzelne Muskel weh, er hatte es mit dem joggen eindeutig übertrieben. Eigentlich mochte er es nicht wirklich, aber manchmal tat es ganz gut. Basti kam zu ihm und sah ihm über die Schulter. „Na was machst du da? Hast du dich bei einer Singlebörse angemeldet?“ neckte er ihn. „Sehe ich so aus, als hätte ich das nötig? Da tummeln sich doch nur Loser und Perverse rum. Keine echten Kerle“, gab Chris immer noch gereizt zurück. „Sag das nicht, manchmal trifft man echt interessante Menschen, es muss ja nicht immer um das eine gehen“, widersprach ihm Basti. „Ach, mir scheint, du kennst dich da genauer aus. Lass mal hören“, forderte Chris ihn nun doch neugierig auf. „Na und, ist doch nichts schlimmes dabei. Fremden erzählt man oftmals eher etwas, als denen, die einem irgendwie nahe stehen“, antwortete Basti. „Was hast du zu erzählen, was du mir nicht sagen kannst?“ Nun war Chris wirklich neugierig geworden. Verheimlichte Basti ihm etwas? „Wer sagt, dass ich etwas zu erzählen habe, es gibt genügend andere User, die froh sind, sich jemanden anvertrauen zu können“, gab Basti bereitwillig Auskunft. „So einen Mist kannst auch nur du verzapfen“, antwortete ihm Chris nun doch etwas enttäuscht, weil doch nichts wirklich interessantes von Basti erzählt wurde. „Komm mach das Ding aus, du bist heute dran mit kochen und ich habe Hunger“, forderte Basti ihn auf. Chris hatte genug vom surfen und fuhr den Computer wieder runter.
Sandra saß auch an diesem Abend vor ihrem PC und hoffte eigentlich, dass Autofreak online kommen würde. Sie wollte ihm von ihrem Tag berichten und hoffte, dass er stolz auf sie wäre.
Sie hatte heute besonders viel Spaß bei der Arbeit. Anfangs war sie doch ziemlich nervös gewesen Chris so gegenüber zu treten. Doch seine Reaktionen auf sie hatten sie mutig gemacht. Schnell fand sie gefallen daran ihn etwas zu reizen und hatte praktisch alle Tipps, die ihr Autofreak gegeben hatte, befolgt. Katjas Ratschläge, gelegentlich zweideutige Sprüche vom Stapel zu lassen, hatten Chris dann den Rest gegeben. Das hatte Sandra gemerkt. Zum Schluss traute er sich gar nichts mehr zu sagen. Sandra hatte dieses Spiel in kürzester Zeit verstanden und begeistert gespielt. Das komische Gefühl in ihrem Magen, dass sie dabei hatte, wenn Chris ihr so nahe kam, schob sie ihrem schlechten Gewissen zu.
Sandra sah sich noch mal im Chatroom um, doch Autofreak war noch immer nicht aufgetaucht. Mittlerweile war es schon sehr spät geworden und sie war müde, also fuhr sie enttäuscht ihren Computer runter. Gerade als Sandra sich ausgeloggt hatte, meldete sich Autofreak im Chat an. Doch zu spät, als er ihren Namen in die Suchmaschine eingab, sah er, dass sie sich vor wenigen Minuten ausgeloggt hatte. Frustriert loggte er sich nun auch wieder aus und schaltete das Gerät ab. Er fragte sich, wie es ihr an diesem Tag ergangen war und ob sie seine Ratschläge befolgt hatte. Schade, dass sie sich ausgerechnet heute verpasst hatten. Ihre Geschichte hätte ihn sicher wieder zum lachen gebracht und das konnte er an diesem Tag verdammt gut gebrauchen.
Hier der nächste Teil. Ich hoffe doch, dass noch jemand liest.
Sandra spielte einige Tage dieses Katz-und-Maus-Spiel mit Chris. Der Arme wusste bald nicht mehr was er mit ihr machen oder wie er sich verhalten sollte. Er konnte sich einfach Sandras seltsames Verhalten nicht erklären. Dass sie mit ihm flirtete kam ihm dabei gar nicht in den Sinn. Sandra hatte einen Tag später Autofreak von ihrem Erfolg erzählt und der konnte sich nicht mehr einrenken vor lachen. Sie hatte ihm natürlich nicht alles Details erzählt, aber seine Reaktionen dafür umso genauer. Autofreak hatte ihr geraten noch ein paar Tage so weiter zu machen und sich danach mal mit einem Anderen zu verabreden. Schließlich konnte sie den armen Mann nicht ewig so quälen.
Der Tag war für Sandra und Chris anstrengend gewesen. Sie hatten dem K11’lern bei einem Fall geholfen und konnten ihn heute endlich abschließen. Dieser Tag heute hatte aber auch seine guten Seiten. Sandra arbeitete sehr konzentriert und Chris war froh darüber, denn heute war sie seit langem mal wieder normal. Zumindest fast. An ihrer Art zu kleiden hatte sich nichts geändert. Sandra hatte scheinbar einen neuen Stil gefunden. Etwas von ihrem Alten Ich und etwas von Katjas Tipps – was Chris nicht wusste. Sie kleidete sich sportlich, aber dennoch sexy. Und Chris musste zugeben, dass sie gut darin aussah.
Als sie das Büro gerade verlassen hatten, kam ihnen Andre entgegen. Freundlich begrüßte Sandra ihn, während Chris ihm nur kurz zunickte zur Begrüßung. Er mochte den Typen nicht, jedes Mal wenn sie wegen des Falls in den letzten Tagen hier waren, machte er Sandra an. Am Anfang blockte sie immer ab, aber seit dem SpeedDating unterhielten sie sich öfters. So auch heute. „Eigentlich schade, dass euer Fall abgeschlossen ist. Nun sehe ich sie wohl nicht mehr so oft hier.“ „Das ist wahrscheinlich. Aber man kann sich ja auch an anderen Orten treffen. Eine Einladung zum Abendessen wäre doch eine gute Möglichkeit“, gab Sandra schlagfertig zurück. Chris, der einige Schritte vorgegangen war, drehte sich schlagartig um und sah Sandra entsetzt an, während Andre leicht lächelte. „Sandra sie sind umwerfend. Diese Direktheit ist einfach einzigartig.“ Andre himmelte Sandra gerade zu an. Chris konnte das nicht länger mit ansehen. „Sandra wir müssen zurück in die Kanzlei.“ „Ist ja gut Chris. Ich komme schon.“ „Sandra, sie haben mich gerade auf eine Idee gebracht“, sagte Andre noch bevor sie sich verabschieden konnte. „Ach ja?“ fragte sie scheinheilig. „Abendessen, wir beide, was halten sie davon?“ lud er sie etwas ungeschickt ein. Chris hielt in seiner Bewegung Richtung Aufzug inne. „Andre, ich hatte eigentlich nur Spaß gemacht…“, hörte er Sandra sagen. Beruhigt atmete er tief durch. „… ich gehe eigentlich beim ersten Date zu niemand mit nach Hause. Üblicherweise warte ich damit bis zum zweiten…“, hörte er sie nun weiter antworten.
DONG!!!
Chris rieb sich seinen Kopf. Sandra sah zu ihm. „Alles in Ordnung Chris?“ fragte sie ihn. „Nein, ich habe mir nur den Kopf an dieser blöden Tür gestoßen.“ Wild fuchtelte er mit den Händen herum. Er war so geschockt von Sandras Antwort gewesen, dass er sich ruckartig umdrehen wollte und dabei sich den Kopf an der Kante der offen stehenden Tür gestoßen hatte.
Sandra sah nun wieder zu Andre. „Also?“ fragte er sie erneut. „OK, aber nur ein Abendessen“, gab sie sich geschlagen. „Sehr schön, ich hole sie am Freitag gegen 19 Uhr ab, ist ihnen das recht?“ Sandra nickte und reichte Andre zum Abschied die Hand. Galant hauchte er ihr einen Kuss auf den Handrücken. „Ich freue mich sehr auf unseren Abend Sandra“, sagte er dabei. Sandra grinste verlegen und machte aus Spaß einen kleinen Knicks.
„Ich glaube mir wird schlecht“, murmelte Chris, der sich immer noch den Kopf rieb. Andre begleitete die beiden noch nach unten, bevor er sich verabschiedete. „Eigentlich ein ganz lieber der Andre“, grinste Sandra ihn an. „Haha Sandra“, grunzte Chris sarkastisch. Sandra sah ihn Stirn runzelnd an. „Was?“ murrte Chris. Sandra kam näher und streckte die Hand aus. Sanft fuhr sie ihm durchs Haar. Chris zuckte etwas zusammen. „Sandra, was machst du da?“ fragte er leise und hob gleichzeitig seine Hand um ihre zu stoppen. „Du blutest Chris, entschuldige hätte ich etwas sagen sollen bevor ich…“, sagte Sandra ebenso leise. Chris hielt ihre Hand noch immer fest und sah sie an, während Sandra versuchte, in seinem Blick zu lesen, was das sollte. Unendlich langsam ließ er ihre Hand wieder los, hielt aber noch immer ihren Blick gefangen. Sandra wurde langsam nervös, in ihrem Bauch verbreitete sich ein eigenartiges Gefühl. Chris sah sie an, sah ihre feinen weiblichen Gesichtszüge, ihre schönen Augen, so blau und tief, so tief um darin für immer zu versinken. Langsam kam er ihr entgegen und Sandra tat es ihm gleich. Nur Millimeter trennten noch ihre Lippen voneinander, als plötzlich Chris Handy klingelte.
Sandra und Chris fuhren auseinander, verwirrt sahen sie sich nun an. „Ich … Telefon …“, murmelte Chris bevor er schließlich nach seinem Handy griff und sich meldete. „Haaallooo Ingo..“, begrüßte Chris seinen Chef mit zittriger Stimme. „Christian alles in Ordnung bei euch?“ „Ja, … alles in Ordnung. Was gibt es denn?“ antwortete er immer noch etwas verlegen.
Jaja immer diese Handys. Stören wirklich immer in den unmöglichsten Momenten. Hier habe ich noch einen neuen Teil zu bieten. Wenigstens etwas, was noch weiter geht. Viel Spaß beim lesen.
Während Chris telefonierte holte Sandra den Verbandskasten aus dem Kofferraum. Sie konnte immer noch nicht fassen, was beinahe geschehen wäre. Als sie mit dem Verbandskasten zurückkam, war Chris gerade fertig mit telefonieren. „So zeig mal her“, forderte sie ihn auf, auch um von ihrer Verlegenheit abzulenken. „Ist doch gar nicht schlimm, lass uns lieber in die Kanzlei fahren“, antwortete Chris. „Ach ja und warum blutest du dann?“ wollte Sandra nun grinsend wissen und zeigte dabei auf seine Schläfe. Mit den Fingern berührte Chris die Stelle und fühlte nun tatsächlich etwas Warmes. Wütend griff er zum Verbandskasten, öffnete diesen ruppig, schnappte sich ein Tuch und ließ den Rest fallen. Immer noch wütend stieg er ins Auto ein und wartete ungeduldig darauf, dass Sandra es ihm gleich tat.
Diese stand noch vor dem Auto und hatte Chris Reaktion verwirrt verfolgt. „Männer, wenn sie was haben, dann führen sie sich auf wie Kleinkinder“, brummte sie vor sich hin und betrachtete die Schweinerei, die Chris hinterlassen hatte. „Na toll und ich darf nun alles wieder einsammeln“, sagte sie, bevor sie sich hinkniete um die Sachen aufzuheben. Während sie dies tat, ging ihr die Situation von eben noch einmal durch den Kopf. Sandra konnte es nicht fassen, nun hätte sie beinahe bereits zum zweiten Mal Chris geküsst. Christian Storm ihren Kollegen und guten Freund. ‚Eigentlich hast du ihn schon einmal geküsst’, hörte sie ihre innere Stimme sagen. Sandra erinnerte sich wieder an diesen SpeedDating-Abend. ‚Das war doch nur Spaß’, dachte sie sich, aber sogleich meldete sich ihre innere Stimme wieder zu Wort ‚Lügnerin’, sagte ihr diese. „Na super, nun ist es also amtlich, ich werde verrückt. Nun höre ich schon Stimmen“, brummte sie leise vor sich hin. „Sandra mit wem redest du?“ fragte sie Chris, der mittlerweile wieder ausgestiegen war, weil Sandra ihm zu lange brauchte. „Nur mit meinem zweiten ich“, sagte sie leicht säuerlich, nahm den Verbandskasten und stieg ein. Chris tat es ihr gleich. Eigentlich wollte er sie darauf ansprechen, aber ein Blick zu Sandra sagte ihm, dass es besser wäre es nicht zu tun. Schweigend fuhren sie zur Kanzlei.
Schnell berichteten sie Ingo was noch im K11 besprochen wurde, bevor dieser die beiden in den Feierabend schickte. An der Tür stieß sie mit Katja zusammen. Diese betrachtete Sandra kritisch. „Sandra? Was ist los? Du stehst ja völlig neben dir“, stellte Katja beunruhigt fest. Die sonst so souveräne Sandra wirkte vollkommen durcheinander. „Äääähmm Andre, du weißt schon der aus dem K11, hat mich zum Abendessen eingeladen“, antwortete Sandra in der Hoffnung, dass Katja nicht mehr genauer nachfragte. „Oh, aber das ist doch toll. Wann denn?“ wollte Katja nun wissen. „Das wird bestimmt super, deswegen brauchst du nicht aufgeregt zu sein. Soll ich dir bei der Vorbereitung helfen?“ bot sie sogleich an, weil sie wirklich der Meinung war, Sandra wäre deswegen so durcheinander. Sandra nickte nur und verabschiedete sich von Katja. Auf dem Weg zu ihrem Auto dachte sie darüber nach, warum das alles so kompliziert war.
Autofreak: hört sich ja nach einem vollem erfolg an! gratuliere Sherlock Holmes: na ja wie man’s nimmt. Autofreak: hey was sind denn das für töne? nicht zufrieden? Sherlock Holmes: er interessiert mich nicht, reicht das als antwort. Autofreak: hey, vergiss es, er muss dich nicht interessieren, er dient nur zu übungszwecken, du musst lernen, nicht immer alles so ernst zu werden. genieß den abend und versuch dich zu amüsieren. ich muss los, mein mitbewohner braucht heute dringend den PC, sorry sehen wir uns am sonntag? Sherlock Holmes: ja ich versuchs. hey danke nochmals für alles Autofreak: was tut man nicht, um einer frau in not zu helfen. ich hoffe das du demnächst gewisse worte wieder fehlerfrei buchstabieren kannst Sherlock Holmes: ha ha aber nicht mit dem! cu.
Sandra schaltete ihren Computer aus. Morgen Abend sollte sie also mit Andre ausgehen. Hoffentlich war das kein Fehler. Ganz wohl war ihr nicht bei dem Gedanken daran. Sie ging in ihr Schlafzimmer und versuchte zu schlafen.
Basti saß mit Katja auf ihrem Balkon und erholte sich von der Steuererklärung. Er war vorbeigekommen um ihr dabei zu helfen. „Was war denn heute wieder los? Du hast doch bestimmt schon mit Sandra gesprochen. Chris kam nach Hause, zog sich um und ist gleich wieder joggen gegangen. Er kam erst nach zwei Stunden wieder und so wie er aussah, ist er wie ein Verrückter gerannt. Ich glaube um seine Fitness brauchen wir uns in nächster Zeit keine Sorgen zu machen.“ Erwartungsvoll sah Basti Katja an. Diese grinste. „Irgendwie tut mir Chris Leid, aber Sandra ist da in so einer Phase, sie will sich ändern und Chris ist ihr Übungsobjekt“, gestand sie schließlich lachend und erzählte ihm die ganze Geschichte. Basti konnte es nicht fassen. Soviel Hinterhältigkeit hätte er Sandra gar nicht zugetraut. „Oh man, Chris kann einem ja wirklich Leid tun. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Sandra so etwas drauf hätte“, schloss sie schließlich ihren Bericht. „Katja, nicht nur ihr Frauen könnt Spielchen spielen. Du währst erstaunt, welche Tricks wir Männer drauf haben“, prahlte Basti mit ein wenig Stolz. „Ach ja. Raffinesse und Manipulation ist nun mal eine reine Frauendomäne, das könnt ihr nun wirklich nicht. Du machst dir selber was vor, wenn du behauptest, du hättest das drauf“, widersprach Katja ihm lachend. Basti sah das als Herausforderung an. „Nun Katja, wir Männer gehen anders vor. Es stimmt, dass ihr Frauen mit euren weiblichen Vorzügen spielt.“ Er rutschte etwas näher zu ihr hin und sah sie an. „Geschickt lenkt ihr unsere Blicke darauf…“. Langsam fuhr er ihr an ihrem offenen Blusenkragen entlang. „... und wie von selbst öffnen sich einige Knöpfe …“ Er ließ seinen Worten Taten folgen und öffnete geschickt zwei Knöpfe ihrer Bluse, so schnell und ohne jegliche Berührung ihrer Haut. Interessiert, was wohl nun passieren würde, sah Katja ihm dabei zu. „ … sodass wir etwas von der wunderschönen Unterwäsche sehen können.“ Ganz vorsichtig fuhr er mit den Fingern erst über den Rand der Bluse, um dann den Rand des BHs zu umfahren. Katja atmete tief ein, diese leichten Berührungen von Basti und seine Worte steigerten unweigerlich ihre Erregung. „Oh ja, das ist auch so ein Trick. Ihr atmet tief ein um damit unsere Berührungen besser fühlen zu können, doch Katja ihr atmet ein, wir aus.“ Verwirrt sah Katja ihn an. Leise lachend näherte er sich ihrem Nacken, zärtlich hob er ihre Haare hoch und blies ihr sanft über die empfindliche Haut hinter dem Ohr. Katjas Erregung steigerte sich weiter und sie konnte ein leises stöhnen nicht mehr unterdrücken. „Manchmal folgt ein Kuss…“ er hauchte ihr einen Kuss hinters Ohr. „… und manchmal sogar ein zweiter“, und wieder berührte er ganz leicht mit seinen Lippen die Stelle hinter ihrem Ohr. Nun war es um Katja ganz geschehen, ihre Gefühle fuhren Achterbahn und sie wollte mehr. Noch nie war ihr Basti so nahe gekommen und nun hatte er in ihr eine Sehnsucht und ein Verlangen geweckt, dass sie so nicht kannte. „Mit den Fingern die Lippenkonturen nachfahren“, hörte sie ihn sagen und küsste, während er es tat, seine Finger. „Und lasst eure Lippen folgen“, beendete sie seinen Satz, bevor sie ungeduldig seinen Kopf zu dem ihrigem zog. Sanft küsste sie ihn und tastete mit ihrer Zunge seine Lippen ab, spielte mit diesen, bis er ihr endlich Einlass gewährte. Lange und leidenschaftlich spielten ihre Zungen miteinander und das Verlangen nach dem anderen wurde mehr. „Basti, keine Ausreden, keine Flucht mehr, ich weiß was ich will. DICH, ich will dich heute, ich will dich morgen und jeden weiteren Tag“, flüsterte sie gegen seine Lippen. Basti sah sie an und bemerkte, dass sie es ernst meinte. „Was so ein Chatroom für Auswirkungen haben kann, vor allem auf Unbeteiligte, ist doch erstaunlich“, lachte Katja und setzte sich dabei auf seinen Schoß. „Sebastian Thiele, ich liebe dich und ich lasse dich nie wieder los!“ Und als ob sie ihm dies beweisen wollte, umschloss sie seine Beine mit den ihrigen. „Katja Hansen ich liebe dich, ich liebe dich, ich…“ Katja verschloss ihm den Mund, in dem sie ihn erneut küsste. Aber dieses Mal noch verlangender. Basti stand auf, zumindest versuchte er es, was nicht so einfach war, da Katja sich immer noch mit den Beinen an ihm festhielt. Als er es endlich doch geschafft hatte, sah er sie an und suchte in ihrem Blick die Zustimmung dafür, weiter gehen zu dürfen. Frech grinste sie ihn an und bewegte aufreizend ihre Hüfte an seiner Mitte. Dies genügte Basti und so trug er sie ins Schlafzimmer.
Jetzt sind Katja und Basti zusammen. Jetzt müssen nur noch Chris und Sanny zusammen kommen. Was aber dauern kann...Sanny muss nur auf die innere Stimme hören.
Mich wundert, dass es dich nicht an die Szene nach der Dusche erinnert hat, als Michael Blind war. Deine Worte haben mich einfach inspiriert. Und beim schreiben musste ich zumindest daran denken.
Danke für eure Kommis und hier geht es nun endlich auch weiter.
Katja wachte früh am nächsten morgen auf und sah einen Kopf, der auf ihrer Brust lag. Basti! Glücklich fuhr sie ihm durch die Haare. Sebastian Thiele war wirklich hier, hier in ihrem Bett und es fühlte sich so verdammt gut und richtig an. Katja war glücklich, das erste Mal in ihrem Leben war sie wirklich glücklich. Sanft fuhr sie mit den Fingern sein Ohr nach. Basti wachte auf, drehte seinen Kopf und sah in die für ihn schönsten Augen der Welt, in Katjas Augen. Seiner Katja, endlich! Er sah keine Unsicherheit, keine Angst in ihren Augen, nur Liebe und Zufriedenheit. Zärtlich küsste er sie. Katja schmiegte sich während des Kusses an ihn und wollte diesen Kuss am liebsten nie enden lassen. Als er ihn dann irgendwann löste, schmollte sie ein wenig. Daraufhin schmunzelte Basti leicht, bevor er sie schließlich erneut küsste. Später, sehr viel später erst standen sie endlich auf. Es dauerte eine Weile, bis sie sich soweit fertig gemacht hatten. Da es bereits spät war gab es nur ein kurzes Frühstück was aus einem schnellen Kaffee bestand, bevor sie sich auf den Weg in die Kanzlei machten. Dort wurden sie bereits erwartet. Erstaunt schauten Chris und Sandra die beiden an, als Katja und Basti gemeinsam die Kanzlei mit einem glücklichen grinsen auf den Lippen betraten. Dieser Morgen steckte voller Überraschungen. Mit einem schmunzelnden Blick betrachteten sie das Frühstück, was vor ihnen stand und anschließend wieder die gerade angekommenen. „Guten Morgen, gut geschlafen?“ begrüßten Sandra und Chris die beiden fast gleichzeitig. Katja umarmte Basti und sah Sandra überglücklich an. „Dein Gesichtsausdruck sagt alles, ihr habt sehr gut geschlafen“, stellte Sandra grinsend fest. „Oder wie ihr das heute so nennt“, fügte Chris hinzu, das wollte und konnte er sich doch nicht verkneifen. Basti schaute etwas belustigt, während Katjas Gesicht von einem leichten Rot-Ton gezeichnet wurde. „Kommt endlich her, damit wir anfangen können. Ich denke ihr braucht ein starkes und nahrhaftes Frühstück, es ist ja genug da“, sagte Chris scheinheilig. Die beiden angesprochenen wurden nun wirklich richtig rot und kamen verlegen zu den beiden anderen. Chris sah die beiden genauer an und grinste. „An den Anblick muss ich mich wohl gewöhnen“, ließ er so nebenbei fallen. Basti und Katja sahen sich betroffen an. „Also Chris, wenn es dich stört, schlafe ich eben bei Katja“, sagte Basti ernst. „Oder ich verschwinde vor Tagesanbruch“, warf nun Katja ein. „Ach nee, Katja, das kannst du mir nicht antun. So ist Basti morgens wenigstens genießbar und vielleicht gibt es dann in Zukunft bei uns auch mal Frühstück. Wobei auf Kerzen und Herzchen dabei könnte ich verzichten“, gab Chris lachend zu und zeigte auf die Dekoration beim Buffet. Basti und Katja betrachteten nun erst einmal genauer das reichhaltige Buffet, zwischendurch waren ein paar Teelichter und zwei rote Herzen durften auch nicht fehlen. „Von wem ist das denn?“ wunderte sich Katja. „Da muss wohl so ein Vögelchen unserer Julia etwas gezwitschert haben und das hat sie zu kreativen Höchstleistungen angeregt“, kommentierte Sandra kurz, bevor sie herzhaft zugriff. Schließlich taten es die anderen drei ihr gleich. Gemeinsam saßen sie nun zusammen im Ermittlerbüro und ließen es sich schmecken. Zwischenzeitlich neckten sie sich immer mal wieder. Irgendwann verabschiedeten sich Sandra und Chris von den beiden, schließlich hatten sie auch noch zu arbeiten. Basti stand ebenfalls auf und machte sich daran die Akten zu sortieren. Selig lächelnd saß Katja auf der Couch und träumte vor sich hin. „KATJA! ARBEIT! Los komm schon“, holte Basti sie dann endlich aus ihren Träumen heraus. Schmunzelnd sah er sie an, während Katja entschuldigend schaute. Gemeinsam machten sie sich nun an die ungeliebte Arbeit.
Am späten Nachmittag brachte Chris Sandra zu Katja. Er machte sich keine großen Gedanken darüber, was Sandra hier wollte. Vor der Tür traf er auf Basti, der auch gerade zu Katja kam. Während sich die beiden Männer unterhielten ging Sandra schon hoch. Mit Katja zusammen wollte sie sich auf ihr Date mit Andre vorbereiten. Katja hatte für Sandra ein Kleid herausgesucht, was sie ihr leihen wollte. Sandra betrachtete sich kritisch im Spiegel. „Du siehst gut aus Sandra“, sagte Katja. Dankbar lächelte Sandra sie an. „Vielleicht sollte mal wieder ein Vögelchen Julia etwas zwitschern, dann bekommen wir am Montag vielleicht wieder so ein schönes Frühstück“, sagte Katja mit einem leichten schmunzeln, bevor sie den Raum verließ um die Wohnungstüre zu öffnen, da es gerade geklingelt hatte. Sandra sah grinsend Katja hinterher und betrachtete sich noch einmal kritisch im Spiegel. „Nicht für diesen Mann“, murmelte sie. Vor ihrem inneren Auge sah sie einen anderen Mann, nicht Andre. Sandra schüttelte irritiert den Kopf, als könnte sie dadurch das Bild verschwinden lassen. Nein, an ihn wollte sie sicher nicht denken! Sie straffte die Schultern und nahm ihre Jacke.
Im Wohnzimmer angekommen sah sie Basti, der Katja liebevoll begrüßte. Sandra lächelte. Die beiden waren wirklich ein schönes Paar. „Hey ihr zwei, Basti, was sagst du als Mann, wie sehe ich aus?“ fragte sie ihn gespannt. Basti sah sie staunend an. „Nun Sandra, ich weiß nicht wie ich es sagen soll“, begann Basti. Sandra sah ihn erschrocken an. „So schlimm?“ fragte sie ihn verunsichert. „… nun ja, du bist die zweit schönste Frau in diesem Raum und das hast du eigentlich nicht verdient. Nein ehrlich, du siehst klasse aus Sandra!“ Basti sah sie bewundernd an und Katja nickte ihr heftig zu, sie war zu überwältigt um etwas zu sagen. Sandra lächelte die Beiden an, teils aus Verlegenheit, teils aus Stolz.
Auch hier danke für deinen Kommi und nun geht es weiter mit dem Date, bin mal gespannt, was du davon hältst.
„Basti hat Unrecht Sandra“, hörte sie nun eine Stimme aus dem Flur. Chris, er kam ins Wohnzimmer und sah sie an. Basti wollte ihn schon unterbrechen, aber dann sah er den Ausdruck in Chris Gesicht und er entspannte sich wieder. Sandra sah Chris irritiert an. „Was machst du hier?“ fragte sie ihn und überging seinen Einwand. „Ich habe Basti hergebracht“, erklärte er ihr. „Ach so“, antwortete Sandra und seltsamerweise war sie enttäuscht. „Aber wie gesagt, Basti hat Unrecht“, wiederholte Chris noch mal seine Worte. „Du siehst nicht nur klasse aus, sondern hinreißend. Andre weiß gar nicht was ihn erwartet“, beendete er seinen Satz. Sandra lächelte ihn glücklich an. „Nicht zuviel oder zuwenig?“ fragte sie schüchtern. „Nein, genau die richtige Mischung. Ich hätte dir das schon beim ersten Mal sagen sollen, aber damals hattest du mich einfach umgehauen, heute war ich vorbereitet“, versicherte ihr Chris ernst. „Danke Chris.“ Sandra sah ihn an.
Es klingelte an der Tür. „Nun Sandra, dein Rendezvous ist da. Viel Spaß!“ Chris beugte sich zu ihr hin und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann schob er Sandra Richtung Wohnungstüre und ging selbst wieder zurück ins Wohnzimmer. Sandra stand einen Moment da und sah Chris erstaunt hinterher. Es klingelte erneut und Sandra öffnete schließlich. Basti und Katja standen verdattert da. „Was war das eben?“ fragte Katja erstaunt. Basti sah sie an und lächelte geheimnisvoll, dann gab er ihr einen Kuss.
„Guten Abend Andre. Ich hoffe es war nicht schlimm, dass sie mich hier abholen mussten“, begrüßte Sandra ihre Verabredung. „Guten Abend Sandra, sie sehen hinreißend aus. Es ist mir egal, wo ich so eine tolle Frau abhole, so lange ich sie überhaupt abholen darf“, begrüßte er sie und reichte ihr den Arm hin. „Können wir?“ fragte er. Sandra lächelte und hänge sich bei ihm ein. „Bereit“, sagte sie um ihn zu überzeugen. Sie verließen die Wohnung und fuhren weg. Chris trat ans Fenster und sah den Beiden nachdenklich hinterher. Anschließend verabschiedete er sich von den zurückgebliebenen und fuhr nach Hause.
Sandra und Andre hatten einen angenehmen Abend. Sie hatten viel geredet und gelacht. Andre war ein höflicher und aufmerksamer Begleiter gewesen. Er hatte sie nie bedrängt und als er sie nach Hause brachte, küsste er sie leicht auf die Wange. Sandra verabschiedete sich und ging hinein. Nachdenklich hielt sie sich die Wange, doch nicht die, die Andre geküsst hatte, sondern die, die Chris geküsst hatte. Nachdem sie sich fürs Bett hergerichtet hatte, sah sie, dass Benno, der Hund ihrer Freundin – den sie momentan zum aufpassen da hatte – auf ihrem Bett lag. Eigentlich wollte sie ihn nicht in ihrem Bett haben, aber heute war sie froh, dass er da war. Sie legte sich zu ihm und knuddelte mit ihm. Sie dachte an Chris und beschloss ihn anzurufen.
„Hallo?“ „Hi Chris, ich bin’s Sandra.“ „Hi Sandra, ist was passiert, brauchst du Hilfe?“ fragte Chris ganz aufgeregt. „Nein, keine Panik. Ich rufe nur an um zu hören, wie es dir geht“, sagte sie schnell um ihn zu beruhigen. „Wie es mir geht? Um diese Zeit? Sandra, es ist gleich Mitternacht“, sagte Chris verwundert über diesen nächtlichen Anruf. „Nun … ich meine … du hattest dich ja gestern verletzt … und vorhin … ich hatte vergessen dich zu fragen“, stotterte Sandra. ‚Es war eine blöde Idee gewesen ihn anzurufen’, dachte sich Sandra in diesem Moment. Nun doch neugierig geworden setzte sich Chris etwas in seinem Bett auf. „Ah! Nein ist alles OK, es war nur eine Schramme. Und wie war dein Date?“ „Andre ist ein toller Mann“, antwortete Sandra kurz. „Nun so toll auch wieder nicht, wenn du um diese Zeit alleine im Bett liegst.“ Chris grinste spöttisch. „Wer sagt denn, dass ich alleine in meinem Bett liege“, antwortete Sandra hinterhältig und machte es sich etwas bequemer. „Ach nein?“ fragte Chris erstaunt nach. ‚Sandra würde doch nicht …’, dachte er sich, wurde aber in seinem Gedanken durch Sandras Antwort gestört. „Nein, neben mir liegt ein etwas behaarter Kerl, der sich gerade von mir verwöhnen lässt“, sagte Sandra wahrheitsgemäß. Chris schluckte hart. „Aha und dann rufst du mich an … Was soll ich davon halten?“ fragte Chris nach und schaffte es nicht, den leicht säuerlichen Klang seiner Stimme zu unterdrücken. Sandra lachte leise ins Telefon. ‚Himmel, warum muss das so sexy klingen wenn sie lacht’ dachte Chris. „Er ist halt ein männliches Wesen, ich darf ihn verwöhnen und er schläft dabei ein. Was aus mir wird interessiert ihn nicht.“ Sandra hielt ihre Hand auf die Sprechmuschel, so dass Chris ihr Kichern nicht hören konnte. Chris fuhr in seinem Bett hoch. WAS hatte Sandra soeben gesagt. „Ähm Sandra …“, er stockte. „Ich glaube nicht, … dass ich solche Details hören möchte“, stotterte Chris nun leicht ins Telefon, doch dann machte sich die Erkenntnis in ihm breit. Männliches Wesen? „Sandra, wer liegt da neben dir im Bett?“ fragte er vorsichtig, wobei er langsam einen Verdacht hatte. „Benno! Wer dachtest du denn?“ Nun konnte Sandra sich nicht mehr halten und lachte laut los.
Erleichtert atmete Chris auf und fiel endlich in ihr Lachen ein. „Sandra, Sandra, Sandra. Du bist mir ja vielleicht eine.“ „Du hast mit dem Thema angefangen, ich habe nie gesagt, dass ich einen Mann neben mir habe. Ich kann nichts dafür, dass du so eine lebhafte und versaute Fantasie hast, Chris.“ „Ja, ja gib nur mir die Schuld dafür. Das hast du doch mit Absicht gemacht, gib es zu Sandra.“ „OK, du hast Recht. Aber es bot sich einfach so an und da konnte ich einfach nicht anders“, gestand Sandra ihm immer noch leicht lachend. „Schön, dass du deinen Spaß hattest und was ist mit mir?“ fragte Chris hinterhältig. Ihm war so ein Gedanke gekommen, wie er es Sandra heimzahlen konnte. „Stimmt, das war wirklich etwas fies, du hast Recht. Was schlägst du vor?“ gespannt wartete sie auf seinen Vorschlag. „Nun, nachdem du meine Fantasie so angeregt hast, gibt es nur eine Lösung Sandra.“ „Und die wäre?“ Sandra hielt gespannt den Atem an. „Telefonsex“, triumphierte Chris. „Süße Träume Sandra“, sagte er und legte auf. Grinsend stellte er sich nun Sandras Gesicht vor. Sandra klappte die Kinnlade runter und ungläubig sah sie den Telefonhörer an. Langsam umspielte ein lächeln ihre Lippen. Sie legte sich hin und dachte an das ungewöhnlichste Telefongespräch, vor allem zu dieser Uhrzeit, das sie jemals geführt hatte. Dennoch schlief sie kurze Zeit später glücklich ein.