Oha....Das nenn ich mal 'ne knappe Kiste! Ich glaub wär ich an der Stelle des Docs - ich wär wohl noch verwirrter*lächel* Ich bin ja gespant, wie er das ganze weiter aufnimmt... Wie immer toll geschrieben, principessa! Freue mich wie immer schon auf mehr!
Nervös stand Michael vor Alex Tür. Er hielt eine einzelne langstielige, dunkelrote Rose in der Hand und zupfte noch etwas an seiner Jacke herum. Zufrieden mit sich selber klingelte er. "Micha." Alex trug eine legere figurbetonte Jeans und einen bequemen Pullover. Ihre Jacke hielt sie in der Hand. "Entschuldige, ich bin noch nicht ganz fertig… wie immer. Komm rein." Wortlos folgte er ihr und sah ihr zu, wie sie auf der Suche nach einigen Dingen, die dann in ihrer Handtasche verschwanden, durch die Wohnung lief. Als sie schließlich alle für Frauen lebenswichtigen Dinge beisammen hatte, blieb sie vor ihm stehen und sah ihn fragend an. "Ist was nicht Ordnung?" Er schluckte und löste sich von ihrem atemberaubenden Anblick. Mit einem Lächeln hielt er ihr die Rose hin. "Hier, für dich. Schönen Valentinstag." "Michael", sagte sie überrascht. Solche Aufmerksamkeiten war sie gar nicht von ihm gewöhnt. Lächelnd nahm sie die Blume und schnupperte daran. "Sie sieht wunderbar aus und duftet unglaublich betörend." "Genau wie du", platzte er heraus. Unsicher, wie sie dieses Kompliment aufnehmen sollte, lächelte sie erneut und stellte die Blume ins Wasser. Dann hängte sie sich bei ihm ein. "Danke für das Kompliment. Dass dich mein Duschgel so umhaut, hätte ich nicht gedacht." "Es ist nicht das Duschgel", erwiderte er mit scheuem Blick. "Es ist die Benutzerin." Ihr Kollege verblüffte sie mit jedem Satz mehr. Was wollte Michael nur damit bezwecken? Sie sah ihn an, aber er hatte den Blick auf den Boden gerichtet. Ohne ein weiteres Wort führte er sie zu seinem Auto und öffnete ihr die Tür. Sie stieg ein und beobachtete ihn, wie er um den Wagen ging und sich dann neben sie auf den Fahrersitz fallen ließ. "Michael?" Er sah sie kurz an. "Ist was?" "Nein, was soll sein?", log er. Und zwar so schlecht, dass er Alex Unglauben förmlich sehen konnte. Sie fuhren in eine kleines italienisches Restaurant, welches Alex noch nicht kannte. Michael versprach ihr allerdings, dass das Essen hier wirklich vorzüglich war. Als sie es betraten, staunte Alex nicht schlecht. Normalerweise trafen sie sich, wenn sie mal allein unterwegs waren, in einer Kneipe oder Gaststätte, wo es Billardtische gab und eine lockere Atmosphäre. Hier war es anders. Das Restaurant war klein und hatte ruhige Nischen. Die Bedienung bediente fast unsichtbar die Gäste, es wurde leise gesprochen, auf den Tischen brannten Kerzen und im Hintergrund spielte leise Musik. Alles wirkte ruhig, privat und entspannend. "Es ist schön hier", stellte sie fest, während Michael ihr aus der Jacke half. "Woher kennst du das Restaurant?" "Mike hat es sich ausgesucht, als er mal hier war. Er hat einfach im Telefonbuch blind auf eins getippt und dann sind wir hier gelandet." Sie sah ihn an. "Ihm hat es hier nicht gefallen, oder?" "Überhaupt nicht." Sie lachten beide und gingen zu einem Tisch, im hinteren Teil des Restaurants. "Das Essen hat ihn aber wieder versöhnt." "Dann muss es sehr gut sein." Alex ließ sich auf die weiche Bank nieder. Michael nahm ihr gegenüber Platz und sah sie lächelnd an. "Danke, dass du meine Einladung angenommen hast." "Eigentlich wollte ich schon ablehnen, nach dem Tag heute. Aber dann dachte ich, reden ist vielleicht doch besser als allein zu grübeln." Der Kellner kam mit der Weinkarte. Michael suchte mit schnellem Blick einen leichten Rotwein aus und bestellte für Alex noch ein Mineralwasser mit wenig Kohlensäure. Er bemerkte ihren erstaunten Blick. "Oder willst du was anderes?" "Nein. Genau richtig." Der Kellner verschwand. "Ich wundere mich nur, dass du weißt, was ich trinke." "Wir haben schon öfter zusammen gegessen." "Schon, aber…" Sie biss sich leicht auf die Zunge und schwieg. "Aber du hast nicht gedacht, dass ich bei meinen vielen Sprüchen auf solche Sachen noch achten konnte, oder?" Skeptisch blickte sie ihn an. "Wer bist du? Und was hast du mit Michael gemacht." Er lachte und strich über ihre Hand, die auf dem Tisch lag. Erleichtert bemerkte er, dass sie es zwar registrierte, aber ihre Hand nicht wegzog. "Weißt du, heute als dieser Typ die Waffe auf mich gerichtet hat, ist mir klar geworden, dass das Leben ganz plötzlich vorbei sein kann. Ich weiß, wir müssen mit dieser Erkenntnis leben, als Polizisten. Aber es gibt noch Dinge, die muss ich einfach loswerden. Vielleicht habe ich schon morgen keine Zeit mehr dafür." "Jetzt machst du mich unruhig." Alex blickte von ihrer Hand auf und traf seinen Blick. "Was ist mit dir los, Micha?" Bevor er antworten konnte, kam der Kellner und brachte die Getränke. Er legte die Speisekarten hin und verschwand wieder. Schweigend widmeten sie sich eine Weile dem Auswählen des Abendessens. Michael konnte sich kaum auf seine Wünsche, bezüglich der Nahrung, konzentrieren. Er bestellte sich eine einfache Salamipizza. Alex hatte sich für Lasagne entschieden und für einen leichten Salat. Als sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, schaute sie Michael fragend an. "Du wolltest noch was los werden, bevor die nächsten… Vampire auftauchen." "Ja, ich… Alex…" Mit rotem Gesicht schaute er sie an. Seine Augen irrten zwischen der Holzlehne hinter Alex und deren Gesicht hin und her. Er vermied es, in ihre braunen Augen zu blicken, denn dann würde ihn der Mut verlassen, die Worte auszusprechen, die ihm seit Monaten, vielleicht seit Jahren, auf der Seele brannten. "Alex, es gibt da etwas, was ich dir schon lange sagen wollte." Neugierig sah sie ihn an. Sie stützte den Kopf auf ihre Hände und lehnte sich etwas zu ihm vor. "Dann tu das doch einfach." Er schluckte mehrfach und presste schließlich hervor: "Ich habe mich irgendwie in dich verliebt, Alex." Diese riss erstaunt die Augen auf, öffnete den Mund, sagte aber nichts. Sie suchte nach den richtigen Worten, bekam aber keinen Ton heraus. Das Essen kam, aber beide rührten es nicht an. Während Michael auf den Tisch blickte, schaute Alex ihn immer noch entgeistert an. Schließlich schob sie ihre Hand langsam über den Tisch und strich über seine Hand. "Michael", sagte sie leise. "Sieh mich bitte mal an." Er hob unsicher den Blick und hatte im selben Moment das unbestimmte Gefühl, dass er eine Dummheit begangen hatte. In Alex Gesicht stand deutlich ihre Antwort geschrieben. "Ich fühle mich total geschmeichelt, Micha. Du bist mein bester Freund, aber mehr ist da nicht. Nicht auf meiner Seite." Er sah deutlich, dass sie ihm mit ihren Worten sehr weh tat, stand auf und setzte sich neben ihn. "Micha, bitte. Ich mag dich und vertraue dir blind. Ich bin so gern mit dir zusammen und genieße deine Nähe. Mir ist bewusst, dass ich dir mit der Ablehnung sehr weh tue, aber du bist mir zu lieb, als dass ich dich anlügen will oder dir was vorspielen möchte." Er spürte ein Brennen in seinen Augen und einen dicken Klos in seinem Hals. Aber er hielt ihrem Blick stand. "Alex, es tut mir leid, ich wollte das nicht zerstören, aber ich konnte nicht mehr." Sie streichelte ihm sanft über die Wange. "Es ehrt mich, dass du es mir gesagt hast. Kannst du mein Nein akzeptieren?" Er wischte sich über die Augen. "Es wird eine Weile dauern, aber natürlich kann ich es akzeptieren. Irgendwie habe ich damit gerechnet. Ich dachte nur, du rennst schreiend weg." Unfreiwillig musste sie lachen. "Nein, das tue ich nicht. Wir können über alles reden. Wie immer." Er zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. "Auch wenn du mich nicht in den Teil deines Herzens lässt, den ich gern besetzen würde, muss ich dir eines noch sagen." Nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, schaute sie ihn fragend an. "Ich werde immer auf dich aufpassen und auch weiterhin sehr eifersüchtig über dich wachen." Mit einem breiten Lächeln setzte sie sich auf ihre Seite des Tisches. "Du hast die offizielle Erlaubnis, jeden Mann zu Brei zu verarbeiten, der mir weh tut." Michael ballte die Fäuste und hielt sie hoch. "Das ist aber lieb von dir." "So bin ich." Beide entschieden sich mit einem Blick ins Gesicht des anderen, das eben angeschnittene Thema erst einmal zu vergessen. Michael war unendlich traurig, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte und nur einen Freund in ihm sah. Es würde eine Weile dauern, bis dieser Schmerz wieder verschwand. Er lächelte und schüttelte unmerklich den Kopf. Er war nicht nur ein Freund für sie, er war ihr bester Freund. Wenn er in ihre Augen sah, wusste er, dass sie ihn anrufen würde, wenn sie Stress mit einem Mann hatte und dass sie sich zu ihm flüchten würde, wenn sie Angst vor irgendetwas hatte. Eigentlich war das Gespräch für ihn in gewisser Weise gut verlaufen. Er war diesen elenden Druck losgeworden, der ihm das Herz zusammengeschnürt hatte und gleichzeitig hatte er Alex als Freundin behalten. Ja, es tat weh, aber er würde es verschmerzen. Verschmerzen müssen. Alex war immer noch erschrocken, dass Michael so viel für sie empfand, obwohl sie insgeheim immer damit gerechnet hatte. Seine Eifersuchtsattacken waren gerade in letzter Zeit nicht mehr zu übersehen gewesen. Aber dass er es ihr tatsächlich einmal gestehen würde, hätte sie nie erwartet. Sie hatte Angst, dass er sich doch von ihr zurückziehen konnte, weil er die Zurückweisung nicht ertrug, aber wenn sie seinen offenen Blick sah, glaubte sie nicht an diese Möglichkeit. Er sah traurig aus, sehr traurig und in seinen Augen schimmerten Tränen. Aber gleichzeitig strahlte er eine innere Erleichterung aus, die fast greifbar war. Die Belastung, nicht offen mit ihr sprechen zu können, war für ihn offensichtlich viel schlimmer gewesen als diese Wendung des Gesprächs, die er wohl wirklich erwartet hatte. Sie nahm seine Hand und lächelte, als er seine großen Hände darum schloss. "Wir sollten Essen, sonst wird es kalt." Er nickte und ließ sie los.
Wer weiß. Danke fürs Kommi und hier noch ein Teil:
Verwirrt und schockiert fuhr ich nach Hause. Es war längst stockdunkel und sehr kalt. Obwohl ich mich besser auf die Straße konzentrieren sollte, wusste ich nicht, wie ich nach Hause gekommen war, als ich in der Tiefgarage meines Wohnblocks meinen Bentley verließ. Ich musste wohl ganz schön verdattert umgesehen haben, denn Suko, der gerade von einem Kampftraining kam, wo er jede Woche hinging, hielt seine Harley direkt neben mir. Er klappte das Visier seines Helmes hoch und legte den Kopf leicht schief. "Alles klar bei dir? Hast du was gesehen, was man bekämpfen kann?" Mit einem müden Lächeln schüttelte ich den Kopf. "Noch nicht. Suko, ich weiß, du bist neugierig und ich erzähl dir von dem Treffen, aber bitte nicht heute. Ich muss unbedingt erst mal einige Dinge verarbeiten." Der Chinese nickte verständnisvoll. Er verabschiedete sich mit einem Klaps auf die Schulter von mir, der mich fast in die Knie gehen ließ und schob seine Maschine zu seinem Parkplatz. Ich ging nach oben in meine Wohnung, immer noch verwirrt, warum mich dieses eine Wort von Pater Ignatius so aus der Bahn geworfen hatte. Ein einziges Wort, was meine tiefsten Wünsche ausdrückte. Bruder, Familie, Seelenverwandter. Auch ein Geisterjäger wie ich sehnte sich nach privatem Glück und Ruhe. Nach einem Menschen, dem man alles anvertrauen konnte, ohne zu reden. Sicher, Ignatius hatte Recht, ich hatte Freunde, gute Freunde, aber letztendlich war ich allein. Bill hatte eine Familie, Sheila und Johnny. Suko hatte Shao, seine Freundin. Wenn sie nach einem anstrengenden Tag, nach einem weiteren Kampf um Leben und Tod, nach Hause gingen, waren da Menschen, die sie auffingen. Ich schloss meine Wohnung auf und blickte mich um. Hier war niemand. Es war kalt, einsam, roch nach kaltem Rauch und auf dem Tisch stand eine angefangene Flasche Bier vom letzten Abend. Traurig und irgendwie verzweifelt ging ich duschen, entschied mich dagegen, noch etwas zu essen und verschwand in meinem kalten Bett.
Jaja, armer Michi, ne? *grins* Hier habt ihr noch einen Teil, um ihn zu bedauern.
Das Essen war schön gewesen, trotz oder gerade wegen Michaels Geständnis. Sie waren sehr offen miteinander umgegangen, Alex schien es in keiner Weise unangenehm, ihre Zeit mit ihm zu verbringen. Aber sie mieden doch die ganz privaten Themen und diskutierten letztendlich über den Fall. "Vampire", hatte Alex immer wieder gemurmelt. Michael hatte ihre Gedanken fast sehen können. Die Gedanken, dass es vielleicht noch mehr von diesen Unwesen geben könnte, dass sie dem nicht allein gewachsen waren, dass sie doch vielleicht Hilfe aus London anfordern sollten. Hilfe von einem ganz bestimmten Geisterjäger, der in ihrem Kopf immer noch herumspukte. Für einige Sekunden stieg Hass in Michael hoch. Hass auf diesen blonden, gut aussehenden, ständig die Welt rettenden Kerl, der Alex den Kopf verdreht hatte. Nach außen hin hatte sie den Abschied vor einigen Monaten gut verarbeitet, aber er kannte sie zu gut. Sie dachte ständig an ihn und sie sehnte sich danach, ihn wieder zu sehen. Auch wenn sie es sich nicht eingestand, sie liebte ihn. Michael blickte sauer in den Spiegel in seinem Bad und fuhr sich über die Glatze. "Warum bin ich nicht blond", murmelte er traurig. Dann wand er sich hastig um. "Quatsch." Wenn sie einen großen, blonden, blauäugigen Typen haben wollte, hätte sie auch mit Gerrit gehen können, aber auch er war für sie nur ein Freund. Er musste wohl damit leben, dass er einfach nicht ihr Typ war. Und mit Aussehen hatte das wenig zu tun, denn Alex war alles, aber nicht oberflächlich. Als er nach einer kurzen Dusche im Bett lag, einsam und leicht zitternd, weil er fror, gestattete er sich ein letztes Mal, seine Träume in sein Herz zu lassen. Er erinnerte sich an die vielen Moment, als er Alex so nah war, näher als manch andere Männer, mit denen sie im Bett gewesen war. Er dachte an die gespielte Hochzeit, an den Kuss, den er seitdem nicht mehr vergessen konnte. Wieder spürte er ihren Körper, den er damals kurz gehalten hatte, dachte an die Vollkommenheit dieses Moments, der eigentlich nur dazu dienen sollte, Verbrechern das Handwerk zu legen. Er sah ihre Augen vor sich, die ihn so glücklich angestrahlt hatten, dass er alles um sich vergaß. Mit einem Aufschluchzen rollte er sich auf die Seite, presste sein Gesicht in die Decke und gab sich seinen aufgestauten Gefühlen hin. Irgendwann schlief er ein, vollkommen erschöpft, aber auch erleichtert.
"Sucht es, sucht es, verdammt noch mal." Die niederen Flugdämonen zogen die Köpfe ein und legten die langen faltigen Ohren an, um das Toben ihres Herrn nicht so laut wahrzunehmen. Sie sahen aus wie kleine Menschen, hatten eine braune faltige Haut und ledrige Flügel. Vor ihnen lief ihr Herr auf und ab, die Schritte weit ausladend, passend zu seiner großen Statur. "Reg dich nicht so auf, Sohn der Finsternis." Der Mann hielt inne und sah Asmodina an. Die Teufelstochter, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, ihn auf seinem Weg an die Spitze zu begleiten, ganz uneigennützig natürlich, saß auf einem Thron aus Knochen und spielte mit der Ecke ihres grünen Kleides. "Ich soll mich nicht aufregen? Ich soll mich nicht aufregen?" Seine Stimme wurde immer lauter. "Mein Aufstieg steht bevor, mein Kräfte bündeln sich, aber ohne meine Waffe, ohne die mächtige Waffe der Finsternis, kann ich sie nicht nutzen. Sie schlummern in mir, wuchern, quälen mich. Sieh dich doch mal um. Dies ist mein Reich, klein, winzig, grau. Nebel begrenzt es. Nebel, der mich eigentlich schützen soll, aber solange ich meine Kräfte nicht habe, ist er für mich ebenso tödlich wie für jeden anderen Menschen." "Er kann dich nicht töten, Herr." "Nein, kann er nicht. Da hast du Recht." Er trat vor sie. Seine schwarzen Augen funkelte sie an, der einzige Teil seines Körpers, der nicht verhüllt war. Der Rest seines Gesichts war geschützt durch eine Maske aus einer silbernen Substanz, den Körper schützte ein langer, schwarzer Umhang, die Hände steckten in Handschuhe aus Leder. "Aber dieser verdammte Nebel kann mir das Fleisch von den Knochen nagen. Und das tut weh." Asmodina wurde eine Spur kleiner. "Verzeihung, Herr. Manche Dämonen ziehen das Aussehen eines Skeletts dem eines Menschen vor." Er wand sich ab. "Dessen bin ich mir bewusst, aber ich mag mein normales, unscheinbares Selbst. Es ist im Moment meine einzige Möglichkeit, meinen Feind zu studieren und diesen Raum hier zu verlassen." "Du arbeitest lieber in dieser Menschenstadt, in einem normalen Beruf, jagst anständige Verbrecher und benimmst dich wie einer von diesen Menschen." Das letzte Wort spukte sie förmlich aus. Ein dumpfes Lachen war zu hören. "Neidisch? Ich kann es wenigstens. Du kannst dich ja mal bei meinem Vorgesetzten bewerben. Ich denke nicht, dass er dich nimmt." Asmodina sagte lieber nichts dazu, denn der Mann, der nicht mehr konnte als ein normaler, schwacher Mensch, würde eines Tages mächtiger sein als jeder Dämon vor ihm. Es gab einige, die ihn vernichten wollten, aber das ging nicht. Das Schicksal schützte ihn so lange, bis er sich selber verteidigen konnte. "Wo ist Lady X?" "In London, sie beobachtet deinen… Bruder." Der Mann lachte. "Was für ein Wort. Uns verbindet nichts. Nur dieses kleine Stück Seele, was sein Untergang sein wird." Er funkelte die Flugdämonen an. "Findet es. Findet die magische Waffe, die es mir ermöglicht, meine Macht zu nutzen. Los." Sie spreizten die großen Lederflügel und flatterten davon, ohne zu wissen, was sie eigentlich suchen sollten oder wo. "Ich muss arbeiten. Meine Kollegen brauchen mich." "Deine Kollegen haben zwei von uns vernichtet. Ganz allein." Irritiert blickte der Mann Asmodina an. "Wie?" "Gestern. Sie haben zwei Vampire vernichtet und dein Chef konnte leider verhindern, dass zwei neue auferstehen. Ein Schande. Töte wenigstens ihn. Er ist gefährlich, weiß über die Dämonenwelt Bescheid. Vernichte ihn, bevor er herausfindet, wer du bist und dich dem Feind ausliefert, bevor die Zeit gekommen ist. Bevor Sinclair dich erkennen soll." Leise fluchend begab sich der Sohn der Finsternis zu einer Seite seines Raumes. Asmodina hatte Recht und das mochte er nicht. Er hob die Hand und der Nebel verwandelte sich in eine Tür. Langsam drehte er sich um, seine menschlichen Augen blitzten. "Wir werden sehen. Wenn es sein muss, kümmere ich mich um ihn." Asmodina zuckte zusammen, als der Blick aus dessen kalten, eisblauen Augen den ihren traf. In solchen kurzen Momenten wurde ihr die Gefährlichkeit dieses Mannes immer wieder sehr bewusst. In ihm schlummerte eine grenzenlose Boshaftigkeit.
Zitat von nicb83Da will ich dir auch mal wieder einen Kommi hinterlassen:
Chef? Sohn der Finsternis? Langsam ahne ich wer damit alles gemeint ist. Und wer ist Lady X?
es ist doch schon im letzten Teil der Geschichte angedeutet worden, wenn ich mic recht erinnere... aber ich mag gar nicht glauben, dass ER so böse sein soll ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter gehen wird!
Mein Verdacht wird irgendwie immer konkreter... Ich möcht auch gern wissen, wer Lady X ist*zwinkert* Wie immer klasse geschrieben und ich freu mich, dass Micha und Alex trotzdem noch gute Freunde sind. Ich hoffe, sie holen John wieder Schreib bitte schnell weiter!
Danke euch für die lieben Kommis. Und da ich mal kurz mit Rechner zu Hause bin, stell ich schnell mal noch einen Teil on.
"Morgen", begrüßte Gerrit seine Kollegen gähnend. "Du bist zu spät", rügte ihn Michael grinsend. Der sah auf seine Uhr. "Stimmt." Alex lachte leise. "Du hast gestern übrigens was verpasst." Interessiert schaute Gerrit von einem zum anderen. "Und was? Ich hatte nur einen Tag frei, also so weltbewegend kann es ja nicht gewesen sein." Er ließ sich auf die Couch fallen und streckte die Beine aus. "Erzählt. Von der Geiselnahme habe ich schon gehört." "Es waren keine normalen Gangster", sagte Alex mit gesenkter Stimme. "Es waren Vampire." "Sehr witzig." "Kein Witz", bestätigte Michael. Gerrit sah sie entgeistert an, dann beleidigt. "Das kann nicht sein. Da habe ich einen Tag frei. Einen einzigen beschissenen Tag und ihr lauft Vampiren über den Weg." Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Das ist unfair. Ich will auch mal wieder was außergewöhnliches Jagen." Alex und Michael sahen sich grinsend an. Genau mit der Reaktion hatten sie gerechnet. Sie ließen Gerrit eine Weile schmollen und schrieben ihre Berichte. Als Michael damit fertig war, ging er zu Alex hinüber und besprach einige Details mit ihr. Sie nickte mehrfach und wies ihn auf einen Fehler hin. "Oh, stimmt." Michael nahm einen Kuli und strich den Fehler durch. Dann gab er Alex den Stift zurück. Kurz trafen sich dabei ihre Blicke. Ein kurzes Lächeln später saß er wieder auf seinem Platz. Die Dinge zwischen ihnen waren geregelt, auch wenn sich Michaels Herz immer noch ein wenig gegen die Wahrheit sträubte, sobald er Alex sah. Aber er hatte heute morgen, als sie sich im Fahrstuhl begegnet waren, gewusst, dass alles okay zwischen ihnen war. Denn sie hatten sich begrüßt wie jeden Morgen und dann noch einmal kurz über den gestrigen Abend gesprochen. Alex hatte ihn vertraut umarmt und ihm versicht, dass er immer noch der Mensch war, dem sie am meisten vertraute und das war die letzte Bestätigung gewesen, die er gebraucht hatte. Er hatte richtig gehandelt, ihr zu gestehen, was er fühlte und es war nicht schlimm, dass sie diese Gefühle nicht erwiderte. Es war nicht schön und es tat weh, aber es war nicht die Katastrophe, die er sich so oft ausgemalt hatte. Doktor Alsleben riss die Tür auf und Michael damit aus seinen Gedanken. Der sonst eher ruhige Arzt kam ins Büro gerauscht und sah sich um. Als er nur Michael, Alex und Gerrit vorfand, knallte er die Tür wieder zu und sah sie empört an. "Vampire. Leichen, die plötzlich wieder aufstehen. Untote, die hier arbeiten. Bin ich bescheuert oder ist es der Staatsanwalt?" Gerrit, der inzwischen genug geschmollt hatte, stand auf und drückte den Mann vorsichtig auf das Sofa. "Setz dich hin. Und nein, du bist nicht verrückt und der Staatsanwalt auch nicht." "Aber… André will mir weiß machen, dass er tot ist." "Er ist tot." Michael sah ihn so neutral wie möglich an, obwohl das entsetzte Gesicht des Gerichtsmediziners einfach zu komisch aussah. "Die Geiselnehmer. Wenn es Vampire waren, wie konntet ihr zwei sie töten? Ich denke, die sind gegen Kugeln unempfindlich. Mmmm?" Alex stand auf und zog ihre Zweitwaffe aus der Tasche. "Hier, da sind besondere Kugeln drin. Geweihte Silberkugeln." "Ihr seid bescheuert. Ihr alle." Er sprang auf und legte Alex die Waffe auf den Tisch. "Ich glaube das einfach nicht." Michael stutzte. "Moment mal. Woher weißt du von den Vampiren? Der Staatsanwalt wollte sich doch darum kümmern." Alex lachte leise. "Und du denkst, dass unser eifriger Doc einfach seine Leichen im Stich lässt, bloß weil Kirkitadse sagt, er soll verschwinden." "Nein, wahrscheinlich nicht." Er sah Alsleben strafend an. "Manchmal sollte man eben auf seinen Vorgesetzten hören." "Er ist nicht mein Vorgesetzter und es gibt keine Vampire." "Doch, gibt es. Finde dich damit ab." Die Tür ging auf und Kirkitadse betrat das Büro. Auch er sah sich um, ob unerwünschte Zuhörer da waren und schloss die Tür, als er nur die Eingeweihten rumsitzen sah. "Na, Doktor Alsleben, wieder etwas erholt?" "Nein", sagte der wahrheitsgemäß. "Noch lange nicht. Ich glaube kein Wort." "Auch gut." Er sah die Kommissare an. "Herr Naseband, Frau Rietz, Herr Grass, wir haben ein Problem."