Ich weiß nicht, wie Michael und Kirkitadse es geschafft hatten, aber einen Tag später rief mich mein Chef an und wies mich an, noch in München zu bleiben und die Vampirsache genauer im Auge zu behalten. Dass es da nichts gab, was ich im Auge behalten konnte, erzählte ich Sir James lieber nicht. Also blieben Suko und ich zwei Wochen in der Stadt. Michael zog mit Suko abends durch die Bars, aus zwei Gründen. Erstens kam er so nicht ins Grübeln und zweitens hatten Alex und ich Ruhe. Mich wunderte es ein wenig, dass sich Michael und Suko so gut verstanden und auch, dass Suko keine Probleme damit hatte, Gerrit immer wieder mitzuschleppen. Während Alex leider ihre normalen Schichten abarbeiten musste, die Münchner Verbrecher gönnten uns leider keine zwei Wochen Ruhe und Frieden, tat ich etwas, was ich nie zuvor getan hatte. Ich spielte den Hausmann, kochte, putzte sogar. Alex war mit mir sehr zufrieden, sie lobte sogar meine bescheidenen Kochkünste. Ihre eigenen waren wohl nicht so gut, aber ich hütete mich, etwas in diese Richtung zu sagen. Michael hatte mir nur empfohlen, Alex zum Essen auszuführen, falls ich mal keine Lust zum Kochen hatte. Drei Mal stiegen wir noch hinunter in die Kanalisation, auf der Suche nach mehr Vampiren, aber wir fanden nichts. Leider auch keine Hinweise, wer für das hohe Aufkommen dieser Blutsauger verantwortlich war. Kirkitadse legte den Fall danach zu den Akten. Er sah keinen Sinn mehr in weiteren Ermittlungen. Und auch Sir James machte Druck, dass Suko und ich langsam wieder zurück nach London kamen. Der Abschied von Alex rückte für mich unerbittlich näher.
Das waren tolle Teile, Principessa. Michael ist echt super gegenüber John und Alex. Ich find es niedlich, dass John den Haushalt schmeisst! Ich stell mir das grad bildlich vor*kichert*
Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Nicht nur die Sache mit Alex und John - sondern auch die Vampire und der Sohn der Finsternis interessieren mich brennend.
So stand ich also mal wieder am Münchner Flughafen, Alex im Arm und einen Kloß im Hals. Von Gerrit und Michael hatte ich mich verabschiedet, bevor wir hierher gefahren waren. Suko stand mit den beiden Männern zusammen, um mir und Alex noch einige wenige Minuten zu gönnen, in denen wir uns voneinander verabschieden konnten. Und dieser Abschied war so, wie ich ihn mir nicht gewünscht hatte. Alex hing schluchzend in meinem Arm und hatte mich tatsächlich gebeten, bei ihr zu bleiben. Aber das konnte ich nicht. Und das sagte ich ihr auch. "Ich weiß, dass du fliegen musst", schluchzte sie. Tränen liefen über ihre Wangen. Ich strich sie mit dem Daumen vorsichtig weg. "Alex, es tut mir leid. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen." "Kannst du den Dämonen nicht eine Nachricht hinterlassen, dass du jetzt in München bist?" Lächelnd küsste ich sie. "Lieber nicht. Sie müssen nicht auf dich aufmerksam werden. Ich habe genug Menschen verloren, die ich geliebt habe. Wenn dir etwas passieren würde, das könnte ich nicht ertragen." "Du wirst mich nicht besuchen kommen?" "Nein." Herrgott noch mal. Noch nie war mir dieses eine Wort so schwer gefallen. "Rufst du mal an?" Mein Stimme war so leise, dass man sie kaum verstehen konnte. "Nein, Alex. Ich werde nicht anrufen." Sie nickte verständnisvoll und schlang die Arme um meinen Hals. Ihr Lippen brannten auf den meinen, ich schmeckte ihre salzigen Tränen. Irgendwann wurde der Flug aufgerufen und ich trennte mich widerwillig von der Frau in meinen Armen. Suko zog mich mit sich mit, sonst hätte ich die Kraft wahrscheinlich nicht gefunden, in Richtung des Gates zu gehen. Alex stand hilflos und einsam da, doch ich sah, dass Michael hinter sie trat und seine Hände auf ihre Schultern legte. Sie schluchzte auf und warf sich förmlich in seine Arme. Mir gab es ein gutes Gefühl, dass Michael das nicht ausnutzen würde, er würde einfach nur für sie da sein. Traurig und hilflos winkte ich ihm zu. Er nickte leicht und flüsterte Alex etwas ins Ohr. Sie drehte sich um, sah mich an und lächelte schwach. Meine kleine, starke Alex. "Komm, John", sagte Suko leise. Die Tränen, die mir übers Gesicht liefen, ignorierte er großzügig und nutzte die Situation auch nicht für dumme Sprüche. Zum ersten Mal, seit ich ihn kennen gelernt hatte.
Du hast es geschafft...Ich HEULE! Bist Du zufrieden?*schnief und dich mit tränennassen augen anklangend anschau* Wie kannst Du nur Alex und John sowas antun? Kein Besuch, kein Anruf, nicht mal eine lausige E-Mail wird es geben!*noch mehr heul*
Aber gut, dass Alex Michael hat, der sie hoffentlich so tröstet, wie John es hofft...
Ich bin jetzt wirklich mehr als gespannt, wie es weiter geht. Hau in die Tasten, Principessa!
Nicht weinen mein Hase,die Beiden sehen sich bestimmt bald wieder. Das hoffe ich zumindest. Denn i-wiemuss er ja den Sohn der Finsternis umbringen. Aber vll. merkt Alex das sie doch i-was für Micha empfindet.
Das wäre auch schön, wenn Alex in ihrem Abschiedsschmerz um John evtl. trotzdem herausfindet, dass sie mehr für Michael empfindet als nur gute Freunde.
Freue mich auf die Fs und bin gespannt wie es weiter geht.
Danke, danke . Sehr lieb von euch. Und sorry, Gummy, ich weiß, das war traurig. Nächstes Mal warne ich dich vor, okay? Hier ist noch der Rest dieses Teils.
Mir blieb dann in London aber keine Zeit, viel an Alex zu denken. Lady X sorgte für einigen Ärger in der Stadt. Sie hatte sich mal wieder mit einigen Mafiabossen verbündet, die mir Probleme bereiteten und dieses Mal war ich ihnen dankbar dafür. Gleichzeitig suchte ich immer noch nach dem Anführer der Vampire in London. Schließlich hatte er wahrscheinlich die Waffe, die mein neuer Hauptgegner brauchte, um zu erstarken. Und auch Ignatius beanspruchte immer wieder meine Zeit, aber seine Aussagen und Übersetzungen der alten Texte bezüglich des Sohnes der Finsternis waren so komplex und diffus, dass ich das meiste überhaupt nicht mit mir in Verbindung bringen konnte. Ich bat ihn, mir nur noch die eindeutigen Passagen mitzuteilen, da ich mit dem Rest eh nichts anfangen konnte und er verstand dies auch. Ich war ihm so unendlich dankbar für seine Mühen, dass mir ein Wort des Dankes so banal vorkam, dass ich mich fast schämte, es auszusprechen.
Die Wochen krochen dahin, der Frühling begann. Alex hatte sich schnell wieder gefangen, vor allem Dank Michael, der ihr auch in der Zeit half, als sie gar keine Hilfe wollte. Er war nie aufdringlich, aber trotzdem immer da. Oft schlief er bei ihr und er tat nie mehr, als Alex von ihm wollte. Er hielt sie fest, spendete ihr Trost und Kraft und genoss die Nähe zu ihr. Nicht ein mal versuchte er, weiter zu gehen. Er gab ihr die Zeit, alles zu verarbeiten und holte sie dann in den Alltag zurück. Alex hatte ja gewusst, dass der Abschied kommen würde. Inzwischen war der Alltag wieder angebrochen und sie genoss ihre Arbeit. Dämonische Verbrecher hielten sich zurück, es gab nur den normalen Alltagstrott. "Vermisst du ihn immer noch?" "Etwas." Alex sah Gerrit an. "Ein Teil von mir hofft, dass ich ihn nie wieder sehe und der andere, dass ein Dämon vor der Tür steht und wir ihn sofort brauchen." Der lächelte leicht. "Ich weiß nicht, aber ich denke, wir sehen ihn wieder. Vielleicht schneller als wir denken."
Was schon zu Ende? War aber kurz diesmal der 2. Teil. Auf den nächsten Teil bin ich schon gespannt, wenn der Sohn der Finsternis i-wann geschnappt wird. Oder es mit den Worten von Micha zu sagen:
"Ich weiß nicht, aber ich denke, wir sehen ihn wieder. Vielleicht schneller als wir denken."