So des gibts zu tun! Ach ja ich weiss, dass es Medizinisch nicht möglich ist, was noch alles in der Story kommt - Tekins aufwachen usw. Aber das ist mir a egal und b glaub ich an Wunder! Ich hoff Du liest dennoch weiter!
"Wie ich sehe, geht es Herrn Kurtulus schon wieder ausgezeichnet. Guten Morgen!" grüsste ein amüsierter Dr. Pirschner, der gerade das Zimmer betrat. "Ich will Sie auch gar nicht lange stören, sondern nur kurz Bescheid geben, was Sie heute alles erwartet, Hr. Kurtulus. Als erstes wird noch mal ein CT gefahren, aber erst gegen Mittag. Desweiteren werden Laborwerte abgenommen und zudem werden ein paar Gehirnübungen gemacht, um zu sehen, ob und wie weit ihr Gehirn Schaden genommen hat. Und zu Guter letzt werden noch ein paar Motorische Fähigkeiten getestet, also nichts wildes heute." "In Ordnung. Eine Frage: Ich kann mich an den Unfall, bzw. Überfall selbst nicht erinnern. Liegt das an der OP, wird das vergehen oder bleibt das?" fragte Tekin, während er sich mit Katja´s Hilfe aufsetzte. "Und womit muss ich noch rechnen?" "Sieleiden wahrscheinlich an einer Retrograden Amnesie, was nicht verwunderlich ist. Der Aufprall mit dem Hinterkopf war ganz schön heftig! Machen Sie sich keine Sorgen, das wird sich mit der Zeit legen", erklärte Dr. Pirschner und trat an Tekin´s Bett. "Zu ihrer anderen Frage, Hr. Kurtulus: Diese kann ich Ihnen nicht beantworten, da ich nicht der Experte auf diesem Gebiet bin. Ich werde aber Dr. House bitte, sich ausführlich mit Ihnen zu unterhalten. Aber was ich Ihnen sagen kann ist, dass es die Möglichkeit der motorischen Störungen gibt. Das heisst, dass Sie Probleme mit der Koordination von Armen und Beinen haben. Ebenso können gehäuft Kopfschmerzen auftreten, sowie Schmerzen um Armen und Beinen, die plötzlich auftreten. Genauso können Sie Einschränkungen des Kurzzeitgedächtnisses erleiden. Dies bedeutet kurz und knapp, dass Sie vergesslicher werden." Während der Ausführungen des Arztes wurde Tekin ganz blass und Katja liefen wieder ein paar Tränen die Wange runter. "Aber dies sind alles nur Möglichkeiten. Sie können alle zusammen auftreten, einzeln oder auch gar nicht. Genaueres kann man erst nach dem CT sagen. Sollte keine frische Blutung aufgetreten sein, so denke ich, können wir davon ausgehen, dass keine Folgeschäden bleiben. Also machen Sie sich bitte keine allzu großen Sorgen!" versuchte Dr. Pirschner das Ermittlerpaar zu beruhigen. Katja wischte sich die Tränen von der Wange und strich Tekin sanft über die Wange. "Wir schaffen das schon! Wir beide", flüsterte sie zärtlich in sein Ohr und küsste ihn auf die Wange. Bevor Tekin etwas sagen konnte, kam eine Schwester in das Zimmer mit einer Plastikschüssel in der Hand. "Oh, Hr. Kurtulus, Sie sind ja wach. Ausgezeichnet. Ich bin übrigens Schwester Diana, ich wollte ihnen beim Waschen behilflich sein!" erklärte die Schwester fröhlich und ging zum Fenster, um die Vorhänge zur Seite zu ziehen. "Äh, bitte was möchten Sie?" fragte Tekin verblüfft, während Katja über das Gesicht ihres Liebsten Lachen musste. "Na, Ihnen beim Waschen helfen! Oder schaffen Sie das schon alleine?" grinste die Schwester und ging mit der Schüssel ins Bad, um diese mit Wasser zu füllen. "Also, ich . . . ich kann . . . mich schon selbst waschen", stammelte Tekin und warf Katja einen hilflosen Blick zu als die Schwester die Schüssel neben das Bett stellte und Handtuch und Waschlappen daneben legte. "Ich helfe ihm schon Schwester. Sie können dann gehen", schaltete sich Katja ein und lächelte Tekin verschmitzt an. "Das heisst, wenn das in Ordnung geht, Süsser!" "Ja klar", versicherte Tekin schnell und nickte eifrig. "Sie sehen Schwester, Hr. Kurtulus ist in den besten Händen!" meinte Dr. Pirschner grinsend und zog die Schwester aus dem Raum. Katja half Tekin, sich auszuziehen und wusch ihn, da Tekin doch noch sehr schwach war und das ganze Reden und Sitzen hatte ihn noch zusätzlich erschöpft. Nach 30 min. war Katja dann auch fertig, bis auf den Genitalbereich. "So Tekin, Unterhose runter!" rief Katja und schwenkte grinsend den Waschlappen mit ihrer linken. Tekin weigerte sich und zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch. Katja zog strafend eine Augenbraue hoch. "Sei kein Frosch Tekin!" rief sie und zog die Bettdecke mit einem Ruck zur Seite. Mit der freien Hand griff sie nach Tekin´s Unterhose und wollte sie runterziehen, als sie das freche Grinsen auf seinem Gesicht bemerkte. Zu spät: Tekin zog sie zu sich runter und küsste sie. "Jetzt hab ich dich da, wo ich dich schon immer haben wollte", grinste er. Da ertönte abermals ein Räuspern von Richtung Tür. Die beiden schauten erstaunt auf und blickten direkt in die grinsenden Gesichter von Chris und Sandra. "Ich glaub, wir stören hier wohl", feixte Chris. "Wie es dir jetzt geht Tekin, brauch ich wohl nicht zu fragen oder?" setzte Sandra noch einen drauf und grinste noch breiter als Chris. Tekin grinste zurück und zog Katja noch enger an sich. "Ja, mir geht´s den Umständen entsprechend gut. Und ich hab ja hier alles, was ich brauche", meinte Tekin und strahlte Katja an. "Seit bitte nicht böse, aber ich bin noch nicht ganz fertig und deshalb: Würdet ihr bitte draussen warten? Dauert nur einen Moment", bat Tekin, während er in Gedanken mit einer Locke von Katja´s Haar spielte. Grinsend, aber ohne einen weiteren Kommentar gingen die beiden vor die Tür. "Echt erstaunlich, dass es Tekin schon wieder so gut geht. Nach dem, was Ingo erzählt hat, habe ich gedacht, es wäre schlimmer", meinte Chris zu Sandra. "Hey, freu dich doch!" entgegnete Sandra und knuffte Chris in die Seite. "Hey, was soll das denn?" rief Chris in gespielter Entrüstung und knuffte Sandra zurück. "Natürlich freu ich mich! Wollen wir nur hoffen, dass alles weiterhin so glatt läuft und nichts mehr hinterher kommt." "Wie meinst du das, Chris?" fragte Sandra und setzte sich in die Besucherecke neben einem Wasserspender. "Na ja, ich mein, vielleicht ist das ja die Ruhe vor dem Sturm. Vielleicht komm noch was hinterher, was die Ärzte noch nicht absehen können oder erst später auftritt", unkte Chris und füllte sich einen Becher mit Wasser. "Und dann ist da noch immer Tekin´s Ex. Die wird sicher nicht aufgeben, bis sie ihr Ziel erreicht hat: Tekin´s und Katja´s Tod." Sandra schaute zu Chris hoch und seufzte. "Wir müssen sie kriegen, Chris und zwar schnell!" Chris nickte stumm und setzte sich neben Sandra auf die Zweisitzer - Bank. Schweigend saßen die beiden Detektive nebeneinander und machten sich Gedanken um ihre Kollegen hinter der weißen Tür, auf die sie schauen konnten. Würden sie Selina schnappen? Und was hatte sie noch geplant? Was würde aus Tekin werden? Wie krank war er wirklich? Würde er ein normales Leben führen können? Mit Katja an seiner Seite? So wirbelten die Gedanken der beiden Ermittler unaufhörlich durcheinander.
Danke*rot werd* Ja sicher beantwort ich dir Fragen, allerdings nach und nach...Und weiter gehts!
Nach ein paar Minuten erschien Katja in der Tür und winkte sie rein. "Der Herr erwartet euch", schmunzelte Katja und ging ihren Kollegen voran zu Tekins Zimmer. Tekin saß, von einem Kissen gestützt, aufrecht in seinem Bett und strahlte die drei Ermittler an, als sie an sein Bett traten. "Tekin, Alter, wie gehts dir denn?" fragte Chris und gab Tekin die Hand. "Geht so", erwiderte Tekin und schlug in Chris Hand ein. "Nachher muss ich zum Doc, der schaut dann, wies aussieht." "Ich hoff, er hat gute Nachrichten!", meinte Sandra und gab Tekin einen Kuss auf die Wange. "Das hoff ich auch", stimmte Katja zu und setzte sich zu Tekin aufs Bett, während Chris und Sandra sich auf unbequeme Plastikstühle setzten. "Habt ihr schon was über Selina herausgefunden?" fragte Tekin und schaute Chris ernst an. Chris und Sandra tauschten einen Blick, bevor Chris antwortete: "Leider noch nicht. Sie scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein!" Das Gespräch wurde von einer Krankenschwester unterbrochen, die ins Zimmer kam, um einen Teil der Geräte abzunehmen und eine neue Infusion anzuhängen. "So H. Kurtulus. Ich bin Sr. Betty und nehme Ihnen nun den Überwachungsmonitor und das Sauerstoffgerät ab. Aber ich lasse sie vorläufig am Kopfende stehen, falls noch etwas sein sollte. Wenn es so weiter geht, können Sie aber mit Ihrer Freundin auf die normale Station umziehen. Ach ja Fr. Hansen, ich soll Ihnen sagen, dass Sie nachher noch mal ins Labor gehen müssen, zur Blutkontrolle. Aber das muss nicht sofort sein!" Mit diesen Worten schaltete Sr. Betty den Monitor ab, warf einen Blick aufs EEG, das in Ordnung war, löste die Kontakte und schob den Monitor ans Kopfende, wo er niemanden störte. "Kann man das nicht auch abstellen?" fragte Tekin und zeigte auf das EEG. "Nein, das EEG muss dranbleiben", kam die schnelle Antwort der Schwester, die Bereits die Infusion an den Ständer hängte. "Das was bitte?" fragte Chris und riss die Augen weit auf. "Das EEG , so bezeichnen wir die Aufzeichnung der Hirnströme. So können wir schnell sehen, ob Hr. Kurtulus Gehirn richtig funktioniert." "Ah ja. Siehst du Tekin, ich hab doch schon immer gesagt, du bist verrückt!" witzelte Chris und alle lachten. "So, dies ist eine Infusion mit Vitaminen. Sie läuft sehr langsam durch und muss vor Licht geschützt werden, deshalb auch die Tüte", erklärte die Schwester. "In drei Stunden ist sie durch und dann müssen Sie schon zum CT. Also, ruhen Sie sich noch etwas aus!" Nachdem die Schwester die Infusion angehängt und aufgedreht hatte, nahm sie das Sauerstoffpack und die O2 - Brille und verließ mit einem ´Bis Später´ den Raum. "Das war ja mal ne Hübsche" grinste Chris und schaute der Schwester hinterher. "Hey, du bist hier nicht zum Flirten hier!" rief Sandra entrüstet. "Eifersüchtig?" entgegnete Chris grinsend. "Ich? Wie kommst du denn da drauf?" schnaubte Sandra und schaute zur Decke. Tekin und Katja mussten grinsen. Die beiden wollten nicht wahr haben, dass sie sich liebten und zusammengehörten. Zwar hatten die beiden vor gut 6 Monaten eine kurze Affäre, hatten sich aber nicht getraut, mehr draus werden zu lassen. Aber sie hofften, dass sie wieder zueinander finden würden. "Zurück zu Selina", wechselte Chris schnell das Thema. "Ihre Eltern konnten oder wollten uns keine Auskunft geben. Aber Ingo hat sie überreden können, nachher in die Kanzlei." "Ich hoffe, die wissen, wo Selina sein könnte!" seufzte Katja und kuschelte sich eng an Tekin. "Das hoff ich auch", meinte Tekin und spielte mal wieder mit Katjas Haaren. "Sag mal, du hast es auch mit meinen Haaren heute oder?" grinste Katja und schaute zu Tekin hoch. "Wenn sie doch so weich und schön sind..." , verteidigte sich Tekin lachend. Katja küsste Tekin schnell auf den Mund. "Du bist süss", flüsterte sie ihm ins Ohr. "Ich glaub, wir gehen besser", grinste Chris und er und Sandra erhoben sich. "Familie Bagshi müsste auch bald kommen." Mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden. Aber Tekin und Katja bekamen das nur am Rande mit, zu sehr waren sie miteinander beschäftigt.
Grinsend setzten sich Sandra und Chris in ihren Alfa. "Die beiden sind schon ein süßes Paar", meinte Sandra und kicherte leise. "Da hast du mal recht Sandra", stimmte Chris zu und startete den Wagen. "Man kann da echt neidisch werden, für die beiden gibt es nur sie und ihre Welt." Sandra schwieg. Zum ersten mal in den letzten 6 Monaten fehlte ihr etwas, etwas, das sie vor 6 Monaten noch hatte. Zumindest glaubte sie das. Sie war glücklich nach ihrer gemeinsamen Nacht, sie hatte geglaubt, endlich wieder glücklich sein zu können. Aber sie hatte Angst. Angst, den besten Freund zu verlieren. Angst davor, einen super Kollegen zu verlieren. Und Angst, ihre große Liebe zu verlieren. SO wollte sie wenigstens ihren besten Freund behalten und hatte nach zwei Woche Schluss gemacht. Chris hatte es akzeptiert, schien sogar froh darüber gewesen zu sein. Und das tat am meisten weh. Ob Chris wohl bereute, was zwischen ihnen passiert ist? Wenn ja, war es eh besser, Christian Storm aus ihrem Liebesleben zu verbannen. Aber sie würde gern wissen, wie es mit ihnen weiter gegangen wäre. Aber sie wollte lieber nicht darüber nachdenken. Außerdem ging es jetzt nicht um sie, sondern um Katja und Tekin! Oberste Priorität hatte die Suche nach Selina. Und nichts anderes. Sandra seufzte resigniert und starrte on in Gedanken versunken aus dem Fenster. Chris bemerkte, dass seine Kollegin in Gedanken wo anders war und über etwas zu grübeln schien. "Sandra? Alles klar?" fragte er auch deshalb nach 10 Minuten Schweigen. Sandra reagierte so, wie in den letzten 10 Minuten, nämlich gar nicht. "Ich hab kein Problem damit, den Alleinunterhalter zu spielen. Aber es wird auf die Dauer langweilig, wenn du gar nichts sagst!" "Wie? Was hast du gesagt?" schreckte Sandra schließlich doch auf. "Ich hab mich nur gewundert, was los ist. Du bist so still und nachdenklich. Ist es wegen Tekin?" Sandra schüttelte den Kopf. "Ich mach mir schon Sorgen um Tekin und auch um Katja. aber ich hab über etwas anderes nachgedacht." "Und über was?" Wenn Chris wollte, konnte er richtig hartnäckig sein. Vor allem wenn es um Sandra ging. "Es ist nichts, Chris! Wirklich nicht!" wiegelte Sandra ab und fuhr fort, aus dem Fenster zu starren. Chris war verwundert über das Verhalten von Sandra. Als er an einer roten Ampel hielt, schaute er sich Sandra etwas genauer an. Sie schien nicht grad glücklich zu sein, was in Anbetracht der Geschehnissen nicht verwunderlich war. Ob sie sich doch mehr Gedanken und Sorgen um Katja und Tekin machte, als sie zugab? Aber dann fiel ihm auf, dass Sandra schon seit geraumer Zeit nicht mehr so glücklich aussah. Ob Sandra einsam war? Sie war schon seit einem halben Jahr Single und bisher hatte er geglaubt, sie wäre damit zufrieden. 6 Monate, dachte Chris und musste lächeln. Immer wenn er daran dachte, musste er lächeln, dann war er glücklich. Aber mit der Erinnerung kam auch die Trauer. Trauer darüber, etwas wunderschönes verloren zu haben. Aber er glaubte, dass Sandra recht hatte. Recht damit, eine wunderbare Freundschaft zu gefährden, wenn sie weiter machen würden. Recht damit, in gutes Kollegenverhältnis zu zerstören. Chris seufzte. Irgendwie vermisste er die Abende mit Sandra. Ob es ihr genauso ging? Aber warum hatte sie dann Schluss gemacht? So wirbelten die Gedanken des Ermittler durcheinander. Und auch Chris stellte sich die Frage, was wäre wenn.
Okok...Ich mach ja schon!! Übrigens: Ich habe nichts gegen Türken!! Nur damit das klar ist!
"Chris, pass doch auf! Du musst da abbiegen!" rief Sandra. Chris war so in Gedanken versunken, das er beinah die Abzweigung zur Kanzlei verpasst hätte. Chris fluchte und fuhr eine Straße weiter in eine Sackgasse, wendete und hielt zwei Minuten später vor der Kanzlei. "Und mir vorwerfen, ich sei nicht ganz bei der Sache", spottete Sandra, während sie gemeinsam die Treppen zur Kanzlei hochgingen. Chris knurrte irgendwas unverständliches und öffnete die Tür. Ingo kam ihnen bereits entgegen. "Gibt es irgendwas neues aus dem Krankenhaus?" fragte Ingo aufgeregt und schaute von einem zum anderen. "Tekin geht´s soweit gut, was erstaunlich ist. Nachher hat er ein Gespräch mit dem Arzt", antwortete Sandra und zu dritt gingen sie in das Büro, o sich Sandra und Chris auf die Couch fallen ließen. "Waren die Eltern von dieser Selina schon hier?" wollte Chris wissen. "Nein, aber sie müssten jetzt gleich kommen", erwiderte Ingo. In dem Moment klopfte Gabriele von Polsdorf an die Tür und steckte den Kopf durch die Tür. "Herr Lenssen? Ein Herr und eine Frau Bagshi wollen zu Ihnen." "Danke, Fr. von Polsdorf. Sie sollen reinkommen." "Jetzt bin ich mal gespannt!" meint Chris und setzte sich gerade hin. Das Ehepaar Bagshi waren ein typisch türkisches Ehepaar: Yasemine Bagshi ging etwa 5 Schritte hinter ihren Mann, trug einen dunklen, knöchellangen Mantel und ein dunkelgrünes Kopftuch und schaute zu Boden. Reza Bagshi war ein großer, dunkler Mann in einem dunklen Anzug. Er begrüßte den Rechtsanwalt und Chris, würdigte aber Sandra keines Blickes, Er setzte sich Ingo gegenüber, während seine Frau hinter seinem Stuhl stehen blieb. "Ihre Frau darf sich ruhig setzten", lächelte Ingo und deutete auf den zweiten Stuhl. Auf türkisch wies Reza seine Frau an, sich zu setzten. "Also Hr. Lenssen, worum geht es genau?" fragte Reza mit deutlich türkischem Akzent. "Und wie können ich und meine Frau Ihnen helfen?" "Es geht um Ihre Tochter Selina", begann Ingo, wurde aber von Reza unterbrochen. "Ich habe keine Tochter mehr! Sie ist Schuld, dass Tekin sie verlassen hat und hat so Schande über unsere Familie gebracht!" "Hr. Bagshi, niemand ist Schuld, dass die Beziehung von Selina und Tekin in die Brüche ging", entgegnete Ingo bemüht ruhig. "Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass Ihre Tochter versucht hat, Tekin und seien neue Freundin umzubringen." "Sie wollte was?" Jetzt tobte Reza richtig lossprang auf und fluchte, was das Zeug hielt auf Türkisch. "Bitte, beruhigen Sie sich!", mischte sich Chris von der Couch ein. "Damit ist niemandem gedient!" "Genau. Bitte nehmen Sie wieder Platz!" bat auch Ingo und deutete nachdrücklich auf den Stuhl. "Es ist alles Deine Schuld!" schrie Reza seine Frau an, die demütig den Kopf senkte. "Du hast versagt!" Und nun schimpfte er auf seine Frau mehre Minuten in türkisch ein, bis es Ingo mit Chris Hilfe gelang, für Ruhe zu sorgen. "Wer Schuld hat und wer nicht, ist jetzt nicht von Bedeutung", erkläre Ingo und spielte mit einem Kugelschreiber rum. "Was wir wissen müssen, ist, ob Sie vielleicht wissen, wo sich ihre Tochter aufhalten könnte." "Es tut mir außerordentlich Leid, was Selina angestellt hat, aber leider wissen wir auch nicht, wo sie sich aufhalten könnte. Wir haben seit mindestens drei Monaten keinen Kontakt mehr zu ihr." Ingo fluchte innerlich, so etwas hatte befürchtet. Jetzt waren sie wieder am Anfang. Aber wie es so schön heisst: 1. Kommt es anders und 2. als man denkt. Yasemine meldete sich zu Wort. Sie redete in Türkisch auf ihren Mann ein. Ihr Mann antworte scharf und schnell und wurde immer lauter. Gerade als Chris eingreifen wollte, wandte sich Reza an Ingo: "Meine Frau sagte, sie hätte vor drei Wochen einen Brief von Selina bekommen. Sie hat geschrieben, wo sie sich aufhält. Sie soll sich ein Zimmer in einem Hotel am Nördlichen Stadtrand genommen haben, das Four Seasons oder so ähnlich. Ich weiss allerdings nicht, ob sie noch da ist. Miene Frau hat nicht geantwortet und Selina hat nicht mehr geschrieben." Ingo sah aus, als wollte er das Ehepaar am liebsten abknutschen, konnte sich aber gerade noch beherrschen. "Danke schön! Sie haben uns sehr geholfen!" Kräftig schüttelte er Reza´s Hand und dankte auch Yasemine und begleitete sie noch zur Tür. "So, ihr wisst, was ihr zu tun habt?" fragte Ingo seine Ermittler ernst. "Klar Chef. Wir fahren zu dem Hotel und schnappen uns Selina", erwiderte Chris und erhob sich. "Nicht so hastig Christian", mahnte Ingo und hielt seinen Ermittler am Arm fest. "Selina ist bewaffnet und sehr gefährlich! Sie wird nicht zögern, von der Schusswaffe Gebrauch zu machen!" "Und was schlägst du vor?" fragte Chris, der Selina am liebsten eigenhändig und sofort zur Strecke gebrach hätte. "Wir schalten die Polizei ein und ihr werdet auch eure Waffen tragen", erklärte Ingo. "Geht klar. Und eine Schusssichere Weste brauchen wir dann auch", meinte Sandra und erhob sich nun ebenfalls. Ingo nickte und hängte sich an das Telefon, um die Polizei zu informieren, während Chris und Sandra ihre Waffen überprüften und sich die Schusssicheren Westen anzogen, die Ingo vor einigen Monaten nach einem extrem gefährlichen Fall behalten hatte. Sandra hatte ein wenig Probleme damit, so dass Chris ihr schließlich half. "Danke, Chris", murmelte Sandra verlegen. "Kein Problem, für dich doch immer!" entgegnete Chris leise und zog das letzten Verschlussband fest. Als er fertig war, ließ er Sandra nicht los. Sandra schaute auf und bemerkte, dass Chris sie unverwandt anschaute. "Was ist?" fragte sie, "hab ich was im Gesicht?" "Nein, hast du nicht", entgegnete Chris. "Du trägst die Kette, die du zu unseren ersten Date getragen hast", setzte er nach einem Moment des Zögerns hinzu. "Das weisst du noch?" flüsterte Sandra und schaue Chris in die Augen. "Sicher. Ich weiss auch noch, was du getragen hast: Ein rotes Top und eine schwarze Jeans." Sandra schwieg und schaute zu Boden. "Ich kann mich an alles erinnern, an das, was wir gegessen haben, welche Musik gespielt wurde und welche Tänze wir getanzt haben", fuhr er nach einer kurzen Pause fort. "An diesem Tag war ich noch nie so glücklich und als du Schluss gemacht hast, habe ich das Wochenende nur geheult. Ich weiss nicht, ob du nicht doch recht hast, mit dem, was du gesagt hast. Aber eins weiss ich: Du bist mir echt wichtig. Pass auf dich auf Kleine, ja?" Mit diesen Worten ließ er Sandra los und ging Richtung Tür. Sandra zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, drehte sich um und hielt Chris am Arm fest.
Das kann ich nicht verantworten, also bitte schön!
"Chris, ich..." setzte sie an, holte tief Luft und fuhr dann fort: "Ich war ein Idiot, dich gehen zu lassen! Du bist mir so wichtig, dass ich unsere Freundschaft nicht riskieren wollte. Ich wollte nicht sehen, dass ich dadurch etwas noch viel wertvolleres verlieren würde: Die Liebe meines Lebens. Pass du auch auf dich auf ja?" Nachdem sie geendet hatte, nahm sie allen Mut zusammen und küsste Chris. Chris schob sie von sich. "Nur damit das klar ist: Du bist zu mir zurückgekommen", grinste er, zog Sandra wieder an sich und küsste sie zärtlich. "Mensch, wo bleibt ihr denn?" tönte Ingos Stimme durch die Bürotür und zwei Sekunden später ging die Tür zum selbigen auf. Ingo blieb im Wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg. Der sonst so Wortgewandte Advokat war Sprachlos und starrte einige Minuten lang das engumschlungene Pärchen wortlos an. Sandra und Chris starrten Ingo ebenso perplex und sprachlos an, bis Chris sich als erster an die Regeln der Kommunikation erinnerte. "Eigentlich wäre es mir ja lieber gewesen, dass du es anders erfährst. Aber wie dem auch sei: Sandra und ich sind ein Paar . . .", begann Chris, aber weiter kam er nicht, da Sandra ihm ins Wort viel: " . . . und das werden wir auch bleiben! Trennen lassen wir uns von niemandem!" Ingo musste schmunzeln. Irgendwie haben Kanzleien wohl was anziehendes auf die Menschen. Auch er hatte seine Frau in einer Kanzlei kennen gelernt. Deshalb konnte er nicht böse sein, zumal er ja wusste, dass alle vier - Tekin und Katja inbegriffen - sehr professionell waren und berufliches und privates trennen konnten. "Ich will euch doch auch gar nicht trennen! Ich vertrau euch voll und ganz! Ausserdem freu ich mich für euch! Aber nun müssen wir echt! Die Polizei ist auch schon unterwegs." Chris lies Sandra nur widerwillig los, schnappte sich die Waffe vom Tisch und steckte sie in den Holster, den er sich dann um die Hüfte gürtete. Sandra tat es ihm nach wobei sie kein Hüft - Holster, sondern ein Schulter - Holster trug. Gemeinsam liefen die drei zu dem wartenden Alfa von Chris, der sich auch sofort hinter das Steuer klemmte und, als alle angeschnallt waren, mit Vollgas Richtung nördlicher Stadtrand fuhr.
Nach 15 Minuten halsbrecherischer Fahrt hielt Chris mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz des Four Seasons. Dort stand bereits ein Streifenwagen Polizei und einer der Beamten stieg aus und kam direkt auf das Auto der Ermittler zu. "Sind Sie die Herrschaften von Lenssen und Partner?" fragte er und fummelte nach seinem Dienstausweis. "Ja sind wir", meldete sich Ingo vom Rücksitz und streckte dem Beamten die Hand entgegen. "Lenssen mein Name und das sind meine Ermittler Sandra Nitka und Christian Storm. "Schulze mein Name. Wie wollen Sie den vorgehen?" "Wir wollen Selina mit den Anschuldigungen konfrontieren und sehen, wie sie reagiert. Vielleicht ist ja alles auch nur ein Missverständnis." Sandra schnaubte verächtlich durch die Nase und auch Chris schaute seinen Chef zweifelnd an. "Wie dem auch sei", schaltete sich der Beamte wieder ein, "wir werden Sie verkabeln und dann versuchen Sie, der Verdächtigen ein Geständnis zu entlocken. Dann greifen wir ein." Chris, Sandra und Ingo stimmten nach kurzem nachdenken zu und so machten sich die drei - nachdem sie verkabelt wurden - auf den Weg in das Hotel. An der Rezeption fragten sie nach der Zimmernummer, die ihnen auch prompt genannt wurde und liefen dann hoch in den dritten Stock, in dem sich das Zimmer von Selina befand. "Zimmer 319", flüsterte Chris und fast im Gleichschritt liefen sie den Korridor entlang und kamen nach etwa 15 Türen zum Ziel. "Da ist es", meinte Sandra und hob die Hand um anzuklopfen. Die Tür schwang zurück und gab den Blick auf ein leeres Zimmer frei. "Verdammte Hacke", fluchte Chris und steckte seine Waffe weg. "Der Vogel ist ausgeflogen!" Über Funk gab die Polizei die Erlaubnis, dass sich die Ermittler bis zum Eintreffen der Spurensicherung in dem Zimmer einmal umsahen. Nach nur zwei Minuten hatte Sandra auch schon etwas interessantes gefunden. "Hey, schaut mal! Ich hab ihr Tagebuch gefunden!" rief Sandra und Chris kam aus dem Bad, welches er durchsucht hatte und Ingo kam aus dem Kleiderschrank hervor, den er sich vorgenommen hatte. "Und was steht drin?" fragte er ungeduldig und machte anstallten, Sandra das Buch aus der Hand zu reißen, konnte sich aber noch in letzter Sekunde beherrschen. Chris konnte es seinem Chef nachfühlen, ihm ging es ja nicht anders. Er trat hinter Sandra und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Jetzt sag schon, Süsse! Was steht drin?" "Erst mal nur, wie sehr sie Tekin geliebt hat und wie sehr sie ihn und Katja hasst. Sie gibt ja den beiden die Schuld, dass die Familie sie verstoßen hat", erklärte Sandra und blätterte weiter bis zu dem neusten Eintrag von heute. Sie vertiefte sich und wurde beim Lesen immer blasser. "Was ist denn Sandra? Los, sag schon!" drängte Chris und wurde immer ungeduldiger.
Ey alda hab ich korrekten Stoff ey!*flüster* Kommstu näher*wink* Gute Ware und nur 50 Euro! Quatsch Du bekommst des umsonst;)
"Hört euch das an: `Die Stunde meiner Rache ist gekommen! Tekin und seine kleine Schlampe werden dafür büßen, was sie mir angetan haben! Ich werde ihnen eine bombige Überraschung bescheren! Tekin wird das Krankenhaus nicht lebend verlassen und diese Schlampe auch nicht! Ich werde sie mitnehmen in die Hölle!´ Leute, das hört sich übel an! Die ist garantiert auf den Weg ins Krankenhaus!" "Was meint sie denn mit bombiger Überraschung?" fragte Ingo und schaute von Sandra zu Chris, dessen Gesicht bleich wie ein Gespenst wurde. "Ich weiss, was sie damit meint", sagte Chris tonlos, "die will Tekin und Katja in die Luft sprengen. Und sich gleich dazu!" Ingo wurde noch blasser wie Chris und setzte sich auf das Bett. "Wir müssen und ins Krankenhaus, bevor es zu spät ist", drängte Sandra und verstaute das Tagebuch in ihrer Tasche, um es den Polizisten zu zeigen, die unten warteten. "Dann nichts wie los!" rief Chris und stürmte mit Sandra zur Tür. In der Tür drehte er sich noch einmal um und sah Ingo noch immer auf dem Bett sitzen "Ingo? Kommst du?" Ingo schreckte aus seiner Trance hoch, stand auf und ging mit seinen Ermittlern in den Hof. Dort informierten sie die Polizisten über die neusten Erkenntnisse und Sandra zeigte das Tagebuch. "Und nun glauben wir, das Fr. Bagshi mit einer Bombe auf den Weg ins Stadtklinikum ist, um sich, Tekin Kurtulus und seine Freundin Katja Hansen in die Luft zu sprengen", schloss Chris den Bericht. Ingo kam soweit aus seiner Starre hervor, dass er zustimmend nickte. "Das sehe ich genau wie Sie, Hr. Storm. Ich werde sofort die Leitstelle und das SEK verständigen. Sie informieren bitte schon einmal das Krankenhaus, damit sie schon den Großteil der Patienten evakuieren können", meinte einer der Polizisten und ging zum Wagen, um per Funk die Leitstelle zu informieren, die dann das SEK informieren würde. Sandra, Chris und Ingo rannten zu dem wartenden Alfa der Ermittler. Ingo hatte sich inzwischen gefangen. Während der Fahrt rief Chris im Krankenhaus an und ließ sich mit Dr. Pirschner verbinden. Nach zwei Minuten hatte er ihn an der Strippe und berichtete ihm von den neuesten Erkenntnissen. Als Chris mit der Personenbeschreibung von Selina endete, wurde es still am anderen Ende der Leitung. "Dr. Pirschner? Alles in Ordnung?" fragte Chris und klang besorgt. "Sie sagten, diese Frau habe eine Bombe?" fragte Dr. Pirschner tonlos. "Ja. Haben Sie sie etwa gesehen?" fragte Ingo aufgeregt vom Rücksitz. "Nun, ja..." stotterte der Doktor rum. "Da ist vor 5 Minuten die Cousine von Fr. Hansen gekommen und die Beschreibung passt perfekt." "Was? Katja´s Cousine ist 12 Jahre alt und ist bei den Großeltern in der Lüneburger Heide!" rief Sandra entsetzt. "Und sonst hat Katja nur noch zwei Cousins!" "Dr. Pirschner, bitte versuchen Sie unauffällig so viele Patienten wie möglich rauszubringen. Das SEK ist bereits unterwegs. Und wir sind auch gleich da!" Dr. Pirschner versprach, dieses zu tun und unterbrach die Verbindung: Chris trat aufs Gaspedal und überfuhr mindestens 3 rote Ampeln und zwei Stoppschilder auf den Weg zur Klinik. Hoffentlich ist noch nicht alles zu spät, betete Chris innerlich und bog mit quietschenden Reifen auf dem Klinikparkplatz. Das SEK tauchte nur zwei Sekunden später auf und der große Wagen hielt neben Chris. "Sind Sie die Herrschaften von Lenssen und Partner?" wollte der Einsatzleiter von Ingo wissen. Dieser bejahte dies und berichtete in Kurzform, was passiert ist. "Und es ist sicher, dass sich die Verdächtige im Gebäude aufhält?" "So sicher wie es irgend geht. Dem Chefarzt haben wir bereits informiert Er wird so viel Patienten und Personal durch den Hinterausgang herausschleusen, wie möglich. Meine Ermittler", mit diesen Worten zeigte er auf Sandra und Chris, " werden reingehen und versuchen, sie zur Aufgabe zu bewegen." "Gut. Meine Männer beziehen in den Fluren Position und geben Ihnen Rückendeckung", erwiderte der Einsatzleiter und wandte sich zum Gehen. "Ach ja, bevor ich es vergesse: Einen Bombenexperte ist auch unterwegs." Mit diesen Worten ging er zu seinen Leuten und erklärte ihnen die Vorgehensweise. In diesem Moment kam Dr. Pirschner mit insgesamt 25 Patienten und ebenso vielen Schwestern und Pflegern. "So die Herrschaften", sprach er zu Patienten und Pflegepersonal, "Sie halten sich bitte an die Polizisten hier. Ich und Schwester Brigitte gehen wieder rein und holen die anderen!" Dann wandte er sich an den SEK - Leiter: "So das ist die gesamte Chirurgie. Die Internisten müssten gleich mit Dr. Sahnefelder kommen. Ich und Schwester Brigitte", dabei zeigte er auf die kleine Brünette Dame in weiss neben ihn, "werden noch die Gynäkologen holen und den Belegärzten bescheid sagen. Die Wöchnerinnen sind bereist dort drüben." Dr. Pirschner zeigte auf das kleine Wäldchen, wo sich etwa dreißig Frauen und mindestens so viele Babys standen. Zusammen mit Dr. Pirschner und Sr. Brigitte betraten Sandra und Chris das Krankenhaus durch den Hintereingang. Im ersten Stock trennten sie sich, da die Gynäkologie im 4. Stock lag. Chris und Sandra eilten Richtung Intensivstation, wo ihnen schon eine aufgelöste Schwester entgegen gerannt kam. "Was mach ich nur, was mach ich nur?" jammerte sie und hätte fast Sandra ungerannt. "Oh, tut mir leid, es ist nur so, dass..." "Eine Verrückte mit einer Bombe auf Ihrer Station ist?" unterbrach sie Sandra sanft. "Das wissen wir. Wir sind hier, um ein Blutbad zu verhindern. Gehen Sie bitte rasch hinaus, ja?" "Aber, ich kann doch nicht ", stammelte die junge Schwester, "die Patienten! Was wird aus ihnen?" "Sie gehen jetzt raus und um den Rest kümmern wir uns" erklärte Chris energisch und schob sie den Gang runter. Tatsächlich kam sie der Aufforderung nach und eilte den Korridor entlang. Am Ende des Ganges schlichen bereits erste SEK Beamte en Gang entlang und bezogen Position. Sandra und Chris verständigten sich mit einem Blick und gingen weiter Richtung Patientenzimmer. Durch eine Glasscheibe sahen se eine junge Frau mit dunklen Haaren, die einen Mann fest im Griff hatte und ihm ein Messer an den Hals drückte. "Ist das Selina?" flüsterte Sandra in Chris Ohr, der bestätigend nickte. Leise schlichen sie weiter zur Tür und Chris drückte die Klinke ganz langsam herunter. Da Selina mit dem Rücken zur Tür stand bekam sie nicht mit, wie sich Chris und Sandra herein kamen und sich Chris hinter sie schlich.
"Du wirst dafür büßen, was du mir angetan hast, Tekin!" schrie sie gerade und drückte ihrem Opfer das Messer tiefer an den Hals. "Selina, damit wirst du nicht durchkommen!" keuchte Tekin und versuchte, sich aus Selina´s Griff zu befreien - ohne Erfolg. "Ach meinst du?" entgegnete Selina und lächelte eiskalt. "Lass Tekin bitte los", flehte Katja, die mit blutender Nase in einer Ecke des Zimmers lag und sich ihren rechten Knöchel hielt. "Mach mit mir, was du willst, aber lass Tekin in Ruhe! Schließlich bin ich doch der Wurzel Übel!" "Katja, bist du verrückt?" schrie Tekin entsetzt und wehrte sich noch heftiger. "Du opferst dich nicht! Und schon gar nicht für mich! Und Schuld hast du am allerweinigsten!" "Halt still!" blaffte Selina ihn an, wandte sich an Katja und kicherte irre: "Keine Sorge, meine liebe Katja! Du wirst schon nicht vergessen!" Diese Worte waren wie ein Signal für Chris und er drückte Selina seine Waffe ins Kreutz. "Messer fallen lassen! Das Spiel ist aus!" schrie er und auch Sandra richtete ihre Waffe auf Selina. Selina tat wie ihr geheißen und schleuderte Tekin neben Katja, die ihren liebsten gleich in die Arme schloss. "Das war echt knapp, Leute", seufzte Tekin und grinste. "Danke", hauchte auch Katja schwach, die Tekin immer noch im Arm hielt. "Keine Ursache! Immer wieder gern", grinste Chris und wandte sich an Sandra. "Sagst du bitte dem SEK bescheid, das wir sie haben?" "Sogar mit dem größten Vergnügen", entgegnete Sandra und wandte sich zur Tür. "halt, nicht so schnell, du Schnüfflerschlampe!" rief Selina und ein triumphierendes Grinsen zeichnete sich auf ihrem eigentlich hübschen Gesicht ab. "Ich würde euch gern etwas zeigen!" Mit diesen Worten riss sie ihre Blue auf. Chris, Sandra, Katja und Tekin zogen hörbar die Luft ein starrten entsetzt auf Selina´s Brust. Ihre nun zerrissene Bluse gab nun den Blick auf einen Sprengsatz mit Zeitzünder frei. Selina griff in ihre Hosentasche und zog den Zünder hervor. "Wenn sich auch nur einer muckst, dann fliegt hier alles in die Luft!" rief sie und ein irres Flackern trat in ihre Augen. Nach dieser Eröffnung herrschte Totenstille; man hätte eine Stecknadel fallen hören können, wenn sie einer fallen gelassen hätte. Selina hielt den Zünder gut sichtbar in die Höhe, ging auf Chris zu und nahm ihm die Waffe ab. Dann schritt sie zu Sandra und nahm auch ihre Waffe an sich. Sie befestigte Chris Waffe an ihrem Gürtel, nahm Sandra´s in die linke und den Zünder für die Bombe in die Rechte. So bewaffnet schritt sie auf Tekin und Katja zu. "In einem hast du recht, meine liebste Katja", meinte Selina und hockte sich vor Katja. "Du bist der Quell allen Übels. Du kleine Schlampe hast Tekin verhext, ihm mir gestohlen und so mein Leben zerstört. Und dafür wirst du büßen! Eigentlich habe ich vorgehabt, Tekin auch zu erledigen, aber ich finde, das wäre zu nett für ihn. Er soll so leiden, wie ich gelitten habe. Er soll spüren, wie es ist, jemanden zu verlieren, den man mehr als alles andere auf der Welt liebt. Ich finde, das ist viel wirkungsvoller!" Irre kichernd zog Selina Katja auf die Beine und ging mit ihr zur Tür. "Nein, bitte", flehte Tekin und fing an zu weinen, "tu Katja nichts! Sie hat doch wirklich nichts damit zu tun! Ich bin doch ganz allein Schuld! Mach mit mir was du willst, aber lass Katja aus dem Spiel!" "Zu spät, mein Herz", entgegnete Selina und zog Katja aus der Tür. "Du hattest deine Chance und die hast du vertan. Jetzt musst du genauso leiden wie ich. Und denk daran: Es ist deine Schuld!" Mit diesen Worten verschwand sie mit Katja durch die Tür und somit aus dem Blickfeld der Ermittler. Sandra fasste sich als erste und gab per Handy die neuesten Entwicklungen an das SEK weiter. Zum Schluss bat sie noch, die beiden passieren zu lassen und Katja´s Leben nicht unnötig zu gefährden. Der SEK - Leiter verstand und versprach, nichts zu riskieren. Nach dem Telefonat herrschte Stille, niemand wagte auch nur ein Wort zu sagen. Tekin starrte immer noch völlig apathisch auf die Tür, durch di gerade die Liebe seines Lebens verschwunden war. Würde er Katja je wiedersehen? Was hatte Selina vor? Würde sie wirklich so weit gehen und Katja umbringen? Dieser Gedanke riss Tekin aus seiner Lethargie und er sprang, trotz starker Schmerzen, auf die Beine und lief zur Tür. "Was hast du vor, Tekin?" fragte Chris und hielt ihn am Ärmel fest. "Lass mich los, Chris! Ich muss Katja retten!" rief Tekin, riss sich los und lief, so schnell er konnte, den Gang hinunter. Aber so einfach wurde man einen Christian Storm nicht los. Chris sprintete den Gang entlang und hatte Tekin sehr schnell eingeholt. Bevor Tekin auch nur den ersten Treppenabsatz erreichte, hatte Chris ihn eingeholt und stellte sich in ihm den Weg. "Tekin, jetzt sei doch vernünftig! Du kannst Katja nicht im Alleingang retten!" redete er eindringlich auf ihn ein und hielt ihn an den Armen fest. "Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Tatenlos zusehen, wie ich die Liebe meines Lebens verliere? Durch meine Schuld?" entgegnete Tekin und versuchte, sich aus Chris Griff zu befreien. "Hey, das ist doch nicht deine Schuld!", redete ihm Sandra ins Gewissen, die inzwischen die beiden eingeholt hatte und Tekin´s letzten Worte gehört hatte. "Du hast dich in Katja verliebt und sie sich in dich. Was ist daran so schlimm? Sich zu verlieben ist kein Verbrechen!" "Genau", pflichtete Chris Sandra bei. "Ich versteh, das du sie retten willst, ich würde das gleiche für Sandra tun. Aber du schaffst es a) nicht allein und b) erst recht nicht in deinem Zustand!" "Und was schlägst du vor Chris?" fragte Tekin und seien Stimmlage grenzte schon fast an Hysterie. "Erst mal beruhigst du dich. Auch, wenn es dir schwer fällt", wiegelte Chris einen Einwand von Tekin ab. "Und alles weitere überlässt du dem SEK und uns, kapiert?" "DU verstehst nicht, Chris, ich will, nein ich muss Katja retten. Sie ist doch nur meinetwegen in dieser beschissenen Situation!" blieb Tekin stur. Chris seufzte. Tekin konnte echt stur sein, wenn er wollte, aber alles ihn ihm sträubte sich, Tekin allein gehen zu lassen. Da kam ihm Sandra zur Hilfe. "Offensichtlich lässt Tekin sich nicht umstimmen. Deshalb schlage ich vor, bevor noch mehr Zeit vergeudet wird, dass Tekin einfach mit uns kommt, Chris. So können wir auch auf ihn aufpassen, denn er wird so oder so alles tun, um Katja zu retten." Tekin nickte und Chris gab sich geschlagen. Gemeinsam rannten sie zum Ausgang, wo Selina gerade einen Fluchtwagen forderte und ihn auch, in Anbetracht der Bombe - auch bekam. "So, dann brauch ich noch einen Fahrer", erklärte Selina , während sich Chris, Sandra und Tekin hinter einer riesigen Palme versteckten. "Sie da, Sie machen das", verlangte Selina und deutete auf einen blonden Polizisten Anfang 30. Dieser schluckte, kam aber sofort rüber und setzte sich an das Steuer des 95 Plymouth. "Und denkt daran: Keine Mucken oder alles fliegt in die Luft", drohte Selina und schob ihre Geisel auf die Rückbank. Sie hielt noch einmal den Auslöser hoch und rutschte dann lebst auf die Rückbank. "So, Sie Blondschopf, fahren nun zum Käscherwald. Wissen Sie wo das ist?" Der Polizist nickte und gab Gas. Als er um die Ecke gebogen war, kamen Chris, Sandra und Tekin hinter der Palme hervor und liefen auf Ingo zu, der neben dem SEK - Leiter stand. In knappen Worten berichteten sie von den Vorfällen im Krankenzimmer und von Selina´s wahrscheinlichen Plan, Katja zu Töten. "Verdammte Hacke" fluchte der SEK - Leiter und stampfte auf. "Und wir haben keinen Anhaltspunkt, wo die Flüchtige hin ist!" Tekin, der recht stumm geblieben war, riss plötzlich die Augen auf und schnappte nach Luft. "Tekin, alles in Ordnung?" frage Ingo und runzelte besorgt die Stirn. "Ja, den Umständen entsprechend. Aber ich weiss, wo Selina hin ist", entgegnete Tekin und atmete zur Beruhigung ein paar mal tief ein und aus. "Es kommt nur der Käscherwald in Frage. Dort habe ich Selina zum ersten mal geküsst und dort habe ich mit ihr Schluss gemacht. Dieser Ort ist für sie böse und magisch zugleich, ein perfekter Ort!" "Das macht Sinn", meinte Ingo nach ein paar Minuten und auch der SEK - Leiter nickte zustimmend. Nach einer kurzen Besprechung mit dem Team liefen alle zu ihren Autos und gaben Gas. Sandra, Chris und Tekin liefen zu Chris wartendem Alfa, während Ingo sich entschloss, zusammen mit Dr. Pirschner die Patienten zurück auf ihre Zimmer zu bringen. Im Höchsttempo raste Chris Alfa die Landstraße Richtung Käscherwald entlang und hatten, dank Tekin, der eine Abkürzung kannte, das Fahrzeug bald eingeholt. Sie hängten sich an die Stoßstange des Plymouth und ließen ihm keine Chance, für Ausweichmanöver. Zwei Sekunden später tauchten bereits im Rückspiegel und aus der entgegengesetzten Richtung die ersten SEK Fahrzeuge auf: Die Fahrzeuge aus der Gegenfahrtrichtung stoppten abrupt und bauten so eine Straßensperre. Es gab keinen Ausweg für den Plymouth: Vor ihm die Straßensperre und hinter ihm die Privatermittler und etliche SEK - Fahrzeuge. Chris wollte gerade triumphierend aufschreien, als der Plymouth rechts rüber zog und einen Hollywoodreifen Flug über mehrere Baumkronen machte. Als er auf dem Boden aufkam, überschlug er sich ein paar mal, bevor er auf dem Dach liegen blieb und explodierte. Chris stieg erschrocken derart hart in die Bremse, dass der erste SEK - Wagen beinahe in den Alfa gerast wäre. Im inneren des Alfas herrschte eine entsetzte Stille, niemand sagte auch nur ein Wort, sondern starrten nur auf die Flammen, die gerade noch ein 95er Plymouth waren.
Du darfst aufmachen! Mal ein kurzer Teil, damits spannend bleibt!;)
"Chris, das . . . sag mir dass das nicht wahr ist!" kreischte Sandra hysterisch los und fing an zu weinen. Chris antwortet nicht, denn sein Blick blieb im Rückspiegel an Tekin hängen. Seine Freund und Kollege starrte blass wie ein Kalkeimer auf das lodernde Inferno vor ihnen. "Tekin . . ." setzte er an, brach aber ab, da er nicht wusste, was er zu sagen sollte. Es gab keine Worte, die nicht wie blanker Hohn klangen und auch nichts ändern würden. Das Auto war explodiert und niemand hat das überlebt, da war er sich sicher. Tekin löste sich aus seiner Erstarrung, löste den Gurt, öffnete die Tür, sprang aus dem Auto und raste auf das brennende Autofrack zu. Chris raste fluchend hinterher. "Tekin, du kannst nichts mehr machen", schrie er und erwischte Tekin gerade noch am Arm, bevor er sich in die Flammen stürzen konnte. "Lass mich los", heulte Tekin und versuchte, Chris abzuschütteln. "Ich muss Katja retten!" "Tekin, hör mir zu: Katja ist . . ." "Nein, sie ist nicht tot!" schrie Tekin und trommelte auf Chris ein. Chris ließ Tekin gewähren, da er ihn sehr gut verstehen konnte. Auch er konnte noch nicht begreifen, das Katja tot sein sollte. Verbrannt in einem Auto, das wahrscheinlich von einer Bombe gesprengt, deren Zünder in der Hand einer Irren gewesen ist. Tekin brach nun komplett zusammen und sank schluchzend und von Krämpfen geschüttelt zu Boden. "Alles ist meine Schuld", wimmerte er vor sich hin. "Red keinen Quatsch , das ist nicht deine Schuld", heult Sandra, die inzwischen herangekommen war und sich zu Tekin hockte. "Es ist ganz allein Selina´s Schuld!" Schluchzend lagen sich die drei Ermittler in den Armen, während das SEK, den Tatort absperrte und die Feuerwehr alarmierte, da das Feuer bereits anfing, auf die umliegenden Bäume über zu greifen.