Die Story ist enstanden, nachdem mir Leute hin und wieder geschrieben haben, ob ich nicht zu ihrem jeweiligen Lieblingskommissar ´ne Story schreiben könnte. Es gibt nun bekanntlich 4 und ich hab also 4 Stories angefangen.
Dies ist die Michael-Story, ich würde sie als Mix aus Drama und Love-Story beschreiben. Weiß aber noch nicht ganz, wohin sie sich entwickelt. Eine Portion Humor ist jedenfalls auch dabei.
Wer bist du?
“Morgen Alex”, sagte Gerrit und betrat gut gelaunt das Büro. Die Angesprochene hob den Blick und lächelte ihm zu. “Morgen, Gerrit. Wie war der Abend?” Gerrit lachte. “Sie heißt Nina, wir waren in der Disco, danach hab ich sie nach Hause gefahren und bin dann zu mir.” “Was war los?” “Sie war blond”, sagte der abwertend. Empört sah Alex ihren Kollegen an. “Na hör mal.” Er lachte. “Nein, so meinte ich das nicht. Sie hatte nix in der Birne.” Damit ließ er sich auf die Couch fallen, die im Büro stand. “Wo ist Michael?” Er deutete auf dessen freien Platz. “Keine Ahnung”, sagte Alex achselzuckend. “Sich zu verspäten ist nicht seine Art. Vielleicht wurde er aufgehalten.” Gerrit zog eine Augenbraue hoch. Mister Pünktlichkeit in Person verspätete sich und hatte nicht mal angerufen. Er grinste vor sich hin und sah dann wieder Alex an. “Was liegt an?” Sie hörte auf, auf der Tastatur ihres Rechners herumzutippen, was sie bis jetzt getan hatte und schob den Stuhl ein Stück von ihrem Schreibtisch weg. “Die Banküberfälle sind aufgeklärt. Die Täter haben alle gestanden. Das Attentat auf unseren Polizeipräsidenten ist verhindert, der Täter ist wahrscheinlich in Amerika. Staatsanwalt Kirkitadse hat sich bereits mit den amerikanischen Behörden in Verbindung gesetzt und versucht diese dazu zu bewegen, den Mann zu verhaften und auszuliefern. Neue Fälle gibt es nicht. Also Akten aufarbeiten.” Gerrit stöhnte genervt auf. “Wieso sagt einem bei der Ausbildung niemand, dass die Hälfte der Polizeiarbeit aus Akten bearbeiten besteht.” Er setzte sich an Michaels Rechner und fuhr ihn hoch. Dann half er Alex, den Aktenberg abzuarbeiten, der auf ihrem Schreibtisch lag.
Die beiden waren so in ihre Arbeit vertieft gewesen, dass sie gar nicht merkten, wie die Zeit verging. Alex hielt sich ihren Bauch, der leise vor sich hin grummelte und blickte auf ihre Uhr. “Was? Es ist schon fast um zwei. Ich habe Hunger. Und wo bleibt eigentlich Michael?” Sie erhob sich, um in die Cafeteria zu gehen. Gerrit zuckte mit den Schultern und stand ebenfalls auf, als der Staatsanwalt die Tür öffnete. Er sah sehr ernst aus, sein Gesicht war kalkweiß. “Hallo”, grüßte er knapp und scheuchte zwei Kollegen raus, die im Büro noch zu tun hatten. Als er mit Alex und Gerrit allein war, setzte er sich auf den Zeugenstuhl und zeigte auf die Bürostühle der beiden Kommissare. “Setzen sie sich bitte.” “Herr Kirkitadse, was ist los?”, fragte Alex. Noch nie hatte sie den Staatsanwalt so ernst und… traurig, ja er sah traurig aus, gesehen. “Es ist etwas Schreckliches passiert.” Alex riss die Augen auf und stemmte sich ein wenig aus ihrem Stuhl heraus, auf den sie sich gerade hatte fallen lassen. Sie deutete auf Michaels Schreibtisch. “Micha?”, fragte sie vorsichtig. Kirkitadse nickte leicht. “Er hatte einen Autounfall.” Mit offenem Mündern blickten die beiden Kommissare den Staatsanwalt an. “Aber, er lebt doch, oder?”, fragte Gerrit vorsichtig. “Noch”, sagte Kirkitadse leise. “Ich wurde eben erst vom Krankenhaus informiert, wo man Herrn Naseband operiert hat. Sein Zustand ist äußerst kritisch. Er hat sehr schwere Kopfverletzungen erlitten. Außerdem zahlreiche Schnittwunden, Prellungen. Alles eher harmlos, aber halt sein Kopf.” Alex war wieder in ihren Stuhl zurück gefallen und hatte wortlos zugehört. Sie zitterte am ganzen Leib. Michael lag im Krankenhaus. Im Krankenhaus. Er war schwer verletzt. Vielleicht würde er… Nein, sie schüttelte den Kopf und rief sich selber zur Ordnung. So durfte sie nicht denken. “Was ist passiert?” “An einem Fußgängerüberweg , der zugeparkt war, ist wohl plötzlich eine Frau mit Kinderwagen auf die Straße getreten. Herr Naseband war, soweit es feststellbar ist, mit normaler Geschwindigkeit unterwegs. Deshalb konnte er noch ausweichen und einen Zusammenstoß verhindern. Sein Wagen ist frontal in einen LKW gekracht. Alex nickte. Ihr war schwindelig, als sie aufstand und zur Tür lief. Sie nahm ihre Jacke. “Wo liegt er?”, fragte sie leise, als sie bereits die Türklinke in der Hand hatte. Ihr Blick ruhte starr auf der Tür. “Marienhospital”, sagte Kirkitadse. “Fragen Sie nach einem Doktor Werner.” “Ich fahre dich, wenn du willst”, bot Gerrit an, doch Alex schüttelte den Kopf. Damit war sie raus. Gerrit wand sich wieder an den Staatsanwalt. “Was hat der Arzt noch gesagt?” “Dass Herr Naseband die Nacht voraussichtlich nicht überleben wird.” Traurig blickte er auf den Boden. “Es tut mir leid.” Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Gerrit ließ den Kopf auf die Hände sinken. Er konnte nicht begreifen, was er hier hörte. Das konnte alles nicht wahr sein. Das war nicht möglich. Tränen brannten in seinen Augen.
Oweh, das fängt nicht gut an!*schnief* Aber sehr gut geschrieben und ich freu mich schon, wenns weiter geht! Ich will wissen, obs Micha schafft oder nicht....
Ach so, kannst du? Na gucken wir doch mal, ob du Recht hast . Hier also die FS:
Alex hatte sich per Handy ein Taxi gerufen. Der Taxistand lag nur zwei Straßen weiter, es dauerte also nicht lange. Sie stand vor der Tür und blickte sich suchend um. Da kam der Wagen. Sie winkte ihm zu, stieg ein und nannte die Adresse. Der Fahrer nickte und fuhr an. “Geht es Ihnen nicht gut?”, fragte er besorgt, als er Alex blasses Gesicht sah. Die schüttelte den Kopf. “Geht schon.” Damit war das Gespräch beendet. Es herrschte Schweigen und Alex verfiel wieder ins Grübeln. Sie dachte an Michael, wie er sie jeden Morgen mit diesem Lächeln begrüßte, bei dem ihre ganz warm ums Herz wurde. Das hatte sie heute Morgen vermisst, als sie ins Büro gekommen war. Da hatte sie schon ein merkwürdiges Gefühl gehabt, hatte es aber ignoriert. Und jetzt? Jetzt saß sie hier, bangte um ihren Kollegen und besten Freund und hoffte einfach nur, dass sie dieses wunderschöne Lächeln wieder sehen würde. “Hallo?”, fragte der Fahrer und drehte sich um. Alex schreckte hoch und sah aus dem Fenster. Sie waren schon da. “Oh, Verzeihung. Ich war in Gedanken.” Sie drückte dem Fahrer das Geld in die Hand und stieg aus dem Wagen aus. Eilig lief sie auf den Eingang zu und betrat die Notaufnahme. Sie ging zum Tresen und fragte nach einem Patient mit dem Namen Michael Naseband, der am Vormittag eingeliefert worden war und einem Doktor Werner. Die Schwester nickte und sah zu ihrer Kollegin hinüber. “Naseband. Der Verkehrsunfall. Intensivstation 2. 2. Stock, dort drüben ist der Fahrstuhl. Einfach nach links gehen, die Station ist nicht zu übersehen, es steht groß an der Tür. Fragen Sie bei Schwester Clara nach Doktor Werner. Sie ist sowas wie seine rechte Hand.” Alex eilte davon und rief schnell noch ein ‘Danke’ über ihre Schulter. Sie stieg in den Fahrstuhl und drückte auf den Knopf für die zweite Etage. Langsam glitt der nach oben. Alex kam es vor als würde sie Stunden in diesem Kasten stehen, bevor endlich die Türen zur Seite glitten und den Blick auf einen sterilen weißen Flur freigab. Sie wand sich nach links und stand bald vor der Tür zur Intensivstation. Eine ältere Frau in Schwesterntracht kam auf sie zu und ließ sie hinein. Auf einem Schild an ihrem Kittel stand: Schwester Clara. Alex stellte sich vor und fragte wieder nach ihrem Kollegen und nach dem Arzt. Ihre Stimme zitterte vor Aufregung und Angst. Tränen liefen über ihr Gesicht. Schwester Clara legte den Arm um ihre Schulter und führte Alex ins Schwesternzimmer. Hier drückte sie sie auf einen Stuhl. Sie ging zu einem Schrank, nahm eine Flasche heraus und kippte etwas von dem Inhalt in einen kleinen Plastikbecher. Sie reichte ihn Alex. “Hier, Frau Rietz, trinken Sie das. Es ist ein Beruhigungsmittel. Es wirkt sehr schnell und sie machen auf mich den Eindruck, als würden sie jeden Moment umkippen.” Alex zögerte kurz, dann nahm sie den kleinen Becher und kippte dessen Inhalt hinter. Sie schüttelte sich und schloss kurz die Augen. Das Mittel wirkte überraschend schnell. Nach zwei Minuten hatte sie sich wieder so weit gefangen, dass sie der Schwester zuhören und auch deren Fragen beantworten konnte. “Herr Naseband ist Ihr Kollege?” “Und ein sehr guter Freund”, sagte sie traurig. “Hat er Familie?” “Sein Sohn lebt in Düsseldorf bei Michas Ex-Frau.” “Gut. Wenn das so ist… Ihrem Freund geht es sehr schlecht, Frau Rietz. Vor Ort musste er ein Mal wiederbelebt werden. Er hat extrem schwere Kopfverletzungen erlitten. Der Airbag hat wohl versagt und er ist gegen die Windschutzscheibe geschleudert worden. Im Moment ist Doktor Werner bei ihm. Ebenso zwei Spezialisten für Gehirnverletzungen. Herr Naseband ist wirklich in den besten Händen, aber Wunder können wir leider auch nicht vollbringen.” Erschrocken blickte Alex auf. “Sie meinen, er könnte… er wird…?” Schwester Clara legte sanft die Hände auf Alex Unterarm, als sie sah, dass der erneut die Tränen kamen. “Die Ärzte geben ihm noch diese Nacht, wenn sich sein Zustand nicht endlich stabilisiert. Er scheint auf der Grenze zwischen Leben und Tod zu stehen und sehr zu schwanken.” “Ich will zu ihm, bitte, Schwester Clara.” Die Frau sah Alex flehenden Blick. Sie nickte leicht und zog einen grünen Kittel und einen Mundschutz aus einem Schrank. “Ziehen Sie das an. Ich schaue mal nach, wie weit die Herren Doktoren sind.” “Vielen Dank.” Alex war einerseits erleichtert, aber andererseits stark beunruhigt. Dass die Schwester eine Untersuchung störte, hieß für Alex nur, dass sie Michael bereits aufgegeben hatte und die Ärzte lieber bei Patienten sah, die noch eine Chance hatten. Wenige Minuten später hatte Alex sich den Kittel übergestreift und den Mundschutz aufgesetzt und wartete ungeduldig auf Schwester Clara. Die kam in diesem Moment in Begleitung dreier Ärzte aus dem Bereich der Station, die durch eine Schleuse vom Verwaltungsbereich getrennt war. “Doktor Werner”, stellte sich Klaus Werner bei Alex vor und nickte den anderen Ärzten zu, die daraufhin verschwanden. Er zog seinen grünen Kittel aus und warf ihn in einen dafür vorgesehenen Behälter. “Frau Rietz, ich würde mich nachher gern mit Ihnen unterhalten. Es ist jetzt drei Uhr. In einer halben Stunde in meinem Büro, wenn es Ihnen Recht ist. Dann kann ich Ihnen auch Ihre Fragen beantworten.” Alex nickte hastig. “Darf ich zu Micha?” “Ja. Gehen Sie.” Alex ging zu der Schleuse und Schwester Clara ließ sie hinein. Mit klopfendem Herzen ging sie neben der Schwester her. Wie würde Michael aussehen?
*schnief* Das war wieder so traurig. Meine Vermutung hat sich noch nicht bestätigt. Vll. kommt das ja noch. Lass dir aber Zeit, ich bin kein Drängler, was FS angeht. Ich hab Zeit.
Klar doch Smilee, ich beeile mich ja... zum Glück hab ich hier schon ein wenig vorgeschrieben...:
Sie gingen an verschiedenen Krankenbetten vorbei, die durch Glastüren vom Gang getrennt waren. So konnten die Schwestern jederzeit schon im Vorbeigehen sehen, wie es den Patienten ging. Schließlich blieb Schwester Clara vor einer Tür stehen und deutete hinein. Dann ging sie leise. Alex stand vor der Glastür und sah hinein. Es gab nur ein Bett. Dort lag Michael. Alex schluchzte auf, als sie ihn so sah. All diese Apparate um ihn herum, die Schläuche und Kabel, Infusionsständer. Sie lehnte die Handflächen gegen die Tür, um nicht den Halt zu verlieren. “Micha”, schluchzte sie leise. “Bitte, tu mir das nicht an.” Sie wollte da nicht rein. Wollte die Verletzungen nicht genau sehen, die er erlitten hatte. Und doch glitt ihre Hand wie von selbst zur Klinke und drückte sie hinunter. Unfähig, ihre Bewegungen kontrolliert zu steuern, ging sie zu seinem Bett. Das Zimmer war ein wenig abgedunkelt. Michael trug einen dicken weißen Verband um seinen Kopf. Ebenso über seine Augen. Eine tiefe Schnittwunde zog sich vom rechten Augenwinkel hinab bis zu dessen Hals. Sie war genäht worden, aber mit einem dieser neumodischen Gelpflaster abgedeckt, so dass Alex alles sah. Seine Lippen waren leicht geöffnet, ein Schlauch führt von einer Beatmungsmaschine in seinen Mund. Alex Blick glitt weiter nach unten. Er trug so ein Krankenhaushemd. Die Decke war bis in Brusthöhe hochgezogen, seine Arme lagen neben seinem Körper. Auch hier waren Schnittwunden und blaue Flecken zu sehen. Und viele Schläuche. Apathisch zog sich Alex einen Stuhl an das Bett und setzte sich hin. Sie blickte auf den Monitor, der Michaels Herzschläge anzeigte. Die Linie war unregelmäßig, kein normaler Sinus-Rhythmus, wie es sein sollte. Immer wieder entstanden längere Pausen. Ganz vorsichtig, fast ängstlich, nahm Alex Michaels Hand in die ihre. “Micha, hörst du mich?”, fragte sie, obwohl sie wusste, dass der nicht antworten würde. “Du musst kämpfen, bitte.” Sie streichelte seinen Handrücken, darauf bedacht, nicht an die Kanüle zu kommen, die dort steckte. “Ich brauch dich doch. Was soll denn aus dem K11 werden, ohne dich? Du weißt doch, Gerrit und ich sind so allein völlig aufgeschmissen.” Wieder schluchzte sie. Ihr Kopf sank nach vorn.
Ohman...Ich hab nun schon das erste Tempopacket leer*schnief* Das ist soooo traurig...Und vor allem gut geschrieben, ich hoffe, es geht bald weiter - sobald Du Zeit hast!
Hoffentlich hast du noch ein paar Tempos aufgehoben:
Als Alex sich nach fast einer Viertel Stunde einigermaßen gefangen hatte, stand sie langsam auf, ließ Michaels Hand los und streichelte ganz zärtlich seine Wange. “Mach keinen Quatsch, bis ich wieder da bin, hörst du?” Damit ging sie. Vor der Schleuse zog sie sich den grünen Kittel aus, warf ihn weg und ging zum Schwesternzimmer. Dort saß Schwester Clara und schrieb einige Dinge in eine gelbe Akte. “Entschuldigen Sie”, sagte Alex. Die Schwester sah auf, lächelte freundlich und unterbrach ihre Arbeit ganz. Sie erhob sich. “Wo ist das Büro von Doktor Werner?” “Ich bringe Sie hin. Er hat mich darum gebeten.” Alex hatte das Gefühl vor Fragen zu explodieren, aber sie traute sich nicht, eine einzige zu stellen, aus Angst, die Antworten nicht zu verkraften. Schweigend und in Gedanken ging sie neben Schwester Clara her. Diese führte sie zu einem Fahrstuhl an der Südseite des Hospitals und drückte auf den Knopf für die 10. Etage. Dort saß die Verwaltung und dort hatten auch viele Ärzte ihre Büros. So auch Doktor Werner, der direkt gegenüber vom Fahrstuhl saß. “Dort drüben”, sagte sie freundlich und deutete auf die richtige Tür. “Wenn Sie fertig sind, kommen Sie wieder runter. Ich setzte gleich einen Tee auf. Sie können sicher auch einen vertragen.” Alex nickte dankbar. Dann wand sie sich der Tür zu. Sie atmete tief durch, klopfte zaghaft und trat ein, als der Arzt laut ‘Herein’ rief. Doktor Werner stand auf und deutete auf einen bequemen schwarzen Ledersessel vor seinem Schreibtisch. “Bitte, Frau Rietz, nehmen Sie Platz.” “Danke”, sagte sie und setzte sich langsam. Sie sah die Sorge in den Augen des Arztes. “Bitte reden Sie offen mit mir. Michael würde es wollen. Wir sind schon so viele Jahre gute Freunde, ich muss einfach wissen, woran ich bin.” Werner nickte und seufzte leise. “Ich hasse solche Gespräche. Sie sind mir so zuwider, weil sie mir zeigen, wo die Grenzen der modernen Medizin liegen.” Alex blickte kurz auf den Boden, dann sah sie den Mann vor sich wieder an. Er hatte weiße Haare, trug eine randlose Brille und blickte sie aus weichen grauen Augen an. Sie vertraute ihm, obwohl sie ihn kaum kannte. “Sie meinen, er hat keine Chance?” Der Arzt winkte ab. “Moment. Keine Chance hat er, wenn er tot ist. Aber seine Kopfverletzungen sind so schwer… Ich weiß nicht, ob ich ihm wünschen würde wieder aufzuwachen. Ich denke nicht, dass er diesen Unfall ohne psychische Schäden überstanden hat.” “Was genau meinen Sie?” “Alles, Frau Rietz. Sollte sich der Zustand von Michael Naseband wider Erwarten doch bessern und er aus dem Koma erwachen, in dem er jetzt liegt, ist alles möglich. Genauer kann ich es Ihnen nicht sagen. Es tut mir leid.” Alex nickte traurig, dann fiel ihr etwas anderes ein. “Er hat einen Verband über den Augen? Was ist passiert?” “Die Scheibe ist gesplittert, als er mit dem Kopf dagegen geprallt ist. Sie wissen ja, dass dieses Sicherheitsglas in viele tausend Einzelteile zerspringt und dummerweise sind einige dieser Teilchen in seine Augen geraten. Zum Glück splittern die Teile in Stücke, die weder spitze Ecken, noch scharfe Kanten haben. Er hat leichte Verletzungen der Hornhaut erlitten, sowie im linken Auge eine kleine Rissverletzung des Augapfels. Das heilt alles wieder, aber es ist nicht gut, wenn die Augenlider im Moment bewegt würden. Deshalb haben wir sie mit Klebestreifen fixiert und den Verband drüber gemacht, damit stärkere Lichtwechsel die Augen nicht erreichen. In circa… zwei, vielleicht drei Wochen kommt der Verband weg, dann müsste alles wieder in Ordnung sein.” “Wenn er so lange überlebt”, flüsterte Alex, doch der Arzt hörte es. “Ja, wenn er so lange überlebt.”
Tja, K11 ohne Micha geht nicht, aber das ist ja ´ne Fanfic, also, gucken wir mal, ob er wieder aufwacht. Danke für´s Kommi und weiter im Text:
Nach dem Gespräch mit dem Arzt war Alex nach draußen gegangen und hatte Gerrit und den Staatsanwalt telefonisch darüber informiert, wie es genau um Michael stand. Die beiden waren ziemlich schockiert und Gerrit wollte unbedingt noch vorbei kommen. Alex verstand das. Er wollte sich von Michael verabschieden, falls der es wirklich nicht schaffen sollte. Jetzt saß sie mit Schwester Clara im Schwesternzimmer und trank schwarzen Tee. Er war stark und bitter, aber im Moment genau das, was Alex brauchte. Sie blickte in ihre Tasse und seufzte leise. Ihre Gedanken wanderten wieder zu Michael. Was, wenn er morgen tatsächlich nicht mehr da wäre. Einfach so? Wieder kamen ihr die Tränen. Schwester Clara sah sie mit einem mitleidigen Blick an. “Sie kennen ihn schon lange?” “Ja.” Alex schluckte ihre Tränen runter. “Seit fünf Jahren. Er ist mein Kollege und bester Freund. Wenn ich den Gedanken zulasse, dass er den nächsten Morgen nicht mehr erlebt, dann hab ich das Gefühl, mein Herz würde zerreißen.” Die Schwester nickte leicht. “Wenn Sie möchten, bleiben Sie heute Nacht hier. Es ist zwar eigentlich nicht gestattet, aber ich habe Dienst, weil eine andere Schwester ausgefallen ist. Ich schmeiße Sie nicht raus.” Dankbar sah Alex die Krankenschwester an. “Vielen Dank.” Sie winkte lächelnd ab und schenkte Alex noch eine Tasse Tee ein, als Gerrit am Zimmer vorbei rannte, stehen blieb, zurück kam und Alex ansah. Sie stand auf und umarmte ihn wortlos. Er drückte sie an sich, strich ihr über den Rücken und murmelte leise: “Ist ja gut. Wie geht es Michael?” “Unverändert”, schluchzte Alex. Gerrit lehnte sich etwas zurück und sah sie an. “Ich gehe mal zu ihm.” Alex nickte leicht. “Okay. Ich warte hier.”