Ich bin jetzt sehr gespannt wie Gerrit reagiert da er jetzt weiß das Michael ihm das Leben gerettet hat, doch dafür nun um sein eigens kämfen muss. Ich freu mich auf deine nächste FS
Gerrit schaute Dr. Menners ungläubig an. „Michael??? Ausgerechnet er???“. „Ich weiß nicht, was zwischen Ihnen vorgefallen ist, Herr Grass. Das geht mich auch überhaupt nichts an. Aber ja, Herr Naseband ist der Spender.“. Gerrit saß wie angewurzelt auf dem Schreibtischstuhl und konnte es nicht fassen. Nachdem Alex ihre Sprache wiedergefunden hatte, bedankte sie sich bei dem Arzt, welcher sich daraufhin verabschiedete und das Büro verließ. Ein paar Minuten herrschte Stille. Weder Alex noch Gerrit sagten irgendein Wort.
Plötzlich stand der Kommissar wortlos auf und verschwand aus dem K11. Er setzte sich in einen der beiden Skodas und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen ließ er sich zu Michael auf die Intensivstation bringen. Er zog sich einen grünen Kittel über und trat an das Bett seines Kollegen. Michael war an unzählige Geräte angeschlossen, die gleichmäßig piepten, er selbst atmete flach und schnell.
„Michael.“, fing Gerrit an, „Warum hast Du nichts gesagt? Warum hast Du alle angelogen? Aber ist ja auch egal. Du hast mir das Leben gerettet und fast Dein eigenes verloren. Das werde ich Dir nie vergessen. Das kann ich nicht wieder gut machen – ich steh in Deiner Schuld.“. Je länger der Kommissar am Krankenbett seines Kollegen saß, desto zittriger wurde seine Stimme.
Gerrit saß noch eine Zeit lang einfach so da, bis er die Intensivstation wieder verließ. Er brach zum K11 auf, doch diesmal war er sehr lange unterwegs. Immer wieder dachte der Kommissar darüber nach, dass er ausgerechnet Michael sein Leben zu verdanken hatte. Als Gerrit nach fast einer Stunde endlich am Kommissariat ankam, hatte es durch Alex bereits die Runde gemacht, was wirklich los war und wo Michael steckte. Auch Olivia wurde informiert. Sie bedankte sich bei den Kommissaren, dass sie ihren Mann gefunden hatten. Gerrit entschuldigte sich zigmal bei ihr, da er sich dafür verantwortlich fühlte, dass Michael im Koma lag. Doch Olivia beschwichtigte, dass die schlimmen Folgen ja niemand geahnt hatte.
In der nächsten Woche verging kein Tag, an dem Gerrit nicht ins Krankenhaus fuhr. Er fühlte sich schuldig an Michaels Zustand, obwohl ihm sonst überhaupt niemand Vorwürfe machte – noch nicht. Im Büro bearbeitete der Kommissar weiter Akten, um sich abzulenken, während Alex wahlweise mit Hannah, André oder Max zu Tatorten fuhr. Doch immer häufiger schweiften Gerrits Gedanken ab zu Michael, der nun schon seit vierzehn Tagen im Koma lag.
Markus Waller und der Staatsanwalt verdammten den Kommissar dazu, Abstand zu allem zu gewinnen und Urlaub zu nehmen. Doch auch dies hatte schwerwiegende Folgen: Als Gerrit am Abend seine Haustür aufschließen wollte, hielt ihm jemand ein in Chloroform getränktes Tuch vor das Gesicht. Sofort wurde ihm schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.
Eine dreiviertel Stunde später wachte Gerrit wieder auf. Auf Anhieb wurde ihm bewusst, was passiert war. Er setzte sich langsam auf und versuchte sich zu orientieren. Der Kommissar befand sich in einer abgelegenen Hütte mitten im Wald, ca. zwei Stunden von München entfernt. „Verdammt!“, fluchte Gerrit, „Warum habe ich nur immer solches Pech im Leben?“.
Während er noch nachdachte, wie er am besten wieder aus der misslichen Lage herauskommen könnte, öffnete sich die Tür und zwei maskierte Männer, ganz in schwarz gekleidet, betraten die Hütte. „Sieh mal einer an, unser Super-Bulle ist erwacht. Na, angenehme Träume gehabt?“, höhnte einer der zwei. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr von mir?“, fragte der Kommissar sauer. „Rache – Rache wollen wir! Aber wer wir sind behalten wir für uns.“. „Ich hoffe, Euch ist klar, dass Ihr damit nicht durchkommen werdet. Meine Kollegen suchen bestimmt schon nach mir.“. „Och, das glauben wir nicht. Du hast doch Urlaub, schon vergessen?“.
Gerrit bekam große Augen. „Woher...?“. „Woher wir das wissen? Du hättest vor Deiner Haustür besser nicht mit Mami telefonieren sollen, Du Schlaumeyer.“. Die beiden Entführer lachten kurz böse und spöttisch auf. „Und nun.“, sagte diesmal der andere, „Damit auch ja alle Bescheid wissen, wirst Du ein Briefchen schreiben.“. Er hielt Gerrit Stift und Papier hin. „Und keine faulen Tricks!“. Da ihm gleichzeitig eine Pistole an den Kopf gehalten wurde, war dem Kommissar klar, dass jeder Widerstand der Tod bedeuten konnte.
Also gehorchte er und schrieb genau das, was ihm diktiert wurde. „Liebe Freunde und Kollegen, macht Euch keine Sorgen. Ich nutze meinen Urlaub für einen kleinen Trip in die Schweiz zur Ablenkung. Ich melde mich bei Euch! Gerrit“. „Sehr schön, so ist brav!“. Einer der Geiselnehmer nahm dem Kommissar den Zettel weg und verschwand nach draußen. Sein Komplize folgte ihm, nachdem dieser Gerrit noch eine Pizza zum Essen hingeknallt hatte.
Im K11 ahnte unterdessen niemand etwas von Gerrits Entführung. Doch als es nach vier Tagen immer noch kein Lebenszeichen des Kommissars gab, beschloss Alex mal bei ihm vorbeizuschauen, da sie sich Sorgen machte und ihr Kollege auch nicht ans Telefon ging. Die anderen meinten zwar, Gerrit habe das Telefon bestimmt nur ausgeschaltet, da er völlig abschalten wolle, aber davon wollte sich die Kommissarin selbst überzeugen.
So fuhr Alex in ihrer Mittagspause zur Wohnung ihres Kollegen. Sie klingelte, aber es machte niemand auf. Dann entdeckte Alex unter einem Blumentopf den Zettel, den Gerrit gezwungen wurde zu schreiben. Doch die Kommissarin war keinesfalls beruhigt – ganz im Gegenteil. Sie erkannte zwar die Schrift ihres Kollegen, doch der Zettel war beschmutzt mit Staub, Sand und Erde.
Die Kommissarin zögerte keinen Augenblick und verschaffte sich mit einem Zweitschlüssel, den ihr Gerrit mal hatte anfertigen lassen, Zutritt ins Haus. Sie ging sofort ins Schlaf- und anschließend ins Badezimmer. Alles stand an seinem Platz wie immer: Der Kleiderschrank war voll mit Klamotten und auch im Bad fehlte nichts. Gerrit konnte unmöglich verreist sein!
Alex verließ schleunigst wieder die Wohnung und machte sich auf den Weg zurück ins K11. Dort rannte sie fast den Staatsanwalt über den Haufen, der gekommen war, um sich über den momentanen Stand des aktuellen Falls zu informieren. „Entschuldigung, Herr Kirkitadse.“, meinte sie und setzte sich sofort an ihren Computer. Nach kurzem Recherchieren und einigen Telefonaten fühlte sie sich bestätigt. „Wusste ich es doch. Gerrit wurde entführt!“, rief sie aus. „Bitte, was????“, entfuhr es André und dem Staatsanwalt. „Jungs, ich habe folgenden Zettel bei Gerrit gefunden. Es ist zwar seine Schrift, aber schaut doch mal, wie verschmutzt der ist. Seine Klamotten sind da, seine Kosmetiksachen auch. Sein Auto steht vor der Tür und es wurden auch keine Zugfahrten oder Flüge in die Schweiz gebucht! Ihm muss was zugestoßen sein!“.
Sie wandte sich an Max, der in dem Moment das Büro betrat. „Max, bring das bitte sofort ins Labor und lass den Zettel auf Spuren untersuchen. Ich klär Dich über alles auf, wenn Du zurückkommst.“. Max schaute etwas verwundert, tat aber wie ihm befohlen, während nun auch André aktiv wurde und die Spurensicherung zu Gerrits Wohnung bestellte, damit sie alles auf den Kopf stellten. Doch das Einzige, was gefunden wurde, war das in Chloroform getränkte Tuch.
Die Nachricht, dass ein Kollege entführt wurde, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Noch am selben Tag wusste jeder im K11 Bescheid, doch Gott sei Dank gelangte die Information nicht an die Öffentlichkeit, denn das könnte bei jeder Entführung schwerwiegende Folgen haben.
Am nächsten Morgen betrat Max mit dem Laborbericht das Büro. „Auf dem Zettel wurde DNA fähiges Material von zwei Personen gesichert.“, meinte er zu Alex und André, „Zum einen Gerrits Fingerabdrücke und zum anderen ein kurzes braunes Haar. Vermutlich vom Entführer. Er ist jedoch nicht polizeilich bekannt.“. „Na toll. Und jetzt?“, erwiderte Alex, „Wir können ja schlecht einen Massen-DNA-Test durchführen.“.
Für einen Moment herrschte Stille. „Wurde eigentlich schon Gerrits Familie informiert?“, fragte André plötzlich. Alex sah ihn geschockt an. „Oh shit, nein! Das mach ich sofort!“. Ohne ein weiteres Wort verließ die Kommissarin das Büro und machte sich auf den Weg zu Elisabeth und anschließend zu Günter, um sie über die Entführung zu informieren. Gerrits Familie war nicht minder schockiert und entsetzt und Alex versprach, alles zu tun, was in ihrer Macht stand, um Gerrit zu finden.
Doch die nächsten Tage und Wochen verliefen ergebnislos, was die Entführung betraf. Die Kommissare tappten, was Täter und Motiv anging, völlig im Dunkeln. Eines Morgens rief Dr. Menners aus dem Krankenhaus an, kurz darauf wurde Olivia auf das Kommissariat bestellt. „Olivia.“, fing Alex an. “Wir haben gute Neuigkeiten: Michael ist aus dem Koma erwacht und er hat gleich nach Dir gefragt.”. Die Frau des Kommissars stieß einen Freudenschrei aus, bedankte sich überschwänglich und brach sofort zur Uniklinik auf.
Während Alex ihr lächelnd hinterher schaute, keimte in André ein schlimmer Verdacht. „Alex, hast Du Dir schon mal überlegt, dass Olivia hinter der Entführung stecken könnte? Sie liebt Michael über alles und er wäre fast gestorben – wegen Gerrit!“. Alex sah ihren Kollegen fassungslos an.
„André! Das ist nicht Dein Ernst! Olivia würde so etwas nie tun. Sie liebt Michael sehr, das stimmt, aber sie gibt Gerrit überhaupt keine Schuld für das, was passiert ist. Warum sollte sie ihn also entführen? Außerdem stammt das Haar, das wir gefunden hatten, von einer männlichen Person.“. „Vielleicht hat sie einen Komplizen und spielt uns nur eine Show vor.“. „André, es reicht! Ich kenne Olivia und weiß, dass sie unschuldig ist!“.
Alex wurde sauer genauso wie ihr Kollege. „Du kannst es gar nicht hundertprozentig wissen, Alex.“. Die Kommissarin warf André einen wütenden Blick zu und rauschte schließlich aus dem Büro. André selbst ließ sich seufzend auf dem Schreibtischstuhl nieder. Er klammerte sich doch nur an jeden Strohhalm! Und je länger er darüber nachdachte, desto überzeugter war er, dass der Täter in Olivias Umfeld zu suchen sein musste. Und wenn ihm dabei niemand helfen wollte, dann würde er eben auf eigene Faust ermitteln.
Ich hab ja völlig verpeilt, was on zu stellen, sorry! Ihr werdet aber auch in Zukunft Geduld aufbringen, da ich es momentan nicht schaffe, weiterzuschreiben.
Aber die nächsten Tage und Wochen brachten erneut nichts Neues ein. Olivias Familienangehörige hatten sich nie etwas zu Schulden kommen lassen und waren demnach alle polizeilich unbekannt. André konzentrierte sich schließlich hauptsächlich auf die beiden Brüder von Olivia: Manuel und Holger Leibertz. Der Kommissar wollte die zwei observieren, musste aber zu seinem Ärgernis feststellen, dass sie überhaupt nicht zu Hause waren und auch nicht kamen.
Die Tage, Wochen, ja sogar Monate vergingen. Gerrit war nun schon drei Monate verschwunden und mittlerweile war die Hoffnung ihn lebend wiederzufinden deutlich gesunken. Michael dagegen hatte in den letzten der Monaten erfreuliche gesundheitliche Fortschritte gemacht, war aus dem Krankenhaus entlassen und konnte auch wieder arbeiten – überließ aber Außeneinsätze lieber noch Kollegen. Alex hatte ihn behutsam über Gerrits Entführung aufgeklärt, was den Kommissar ebenfalls schockte.
Eines Nachmittags war er mit Olivia nach der Mittagspause auf dem Weg zurück ins Büro, wo er zusammen mit seiner Frau Zeuge einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Alex und André wurde. Schon weitem hörte er seine Kollegin rumschreien. „André, bist Du jetzt völlig von Sinnen??? Wie kannst Du nur???“. „Alex, ich versuche lediglich Gerrit zu finden. Ihr macht ja überhaupt nichts mehr!“. „Aber doch nicht so! Du kannst doch nicht einfach Olivias Brüder verdächtigen! Die beiden haben damit nichts zu tun, genauso wie sie selbst.“. „Woher willst Du das wissen, Alex??? Sie sind die Einzigen, die ein Motiv haben!“.
Alex setzte an, um etwas zu erwidern, als Michael und Olivia das Büro betraten. Die beiden hatten alles mitangehört und Michael blickte André fassungslos an. „Sag, dass das nicht wahr ist!“, brüllte er. Hätte Olivia ihren Mann nicht zurückgehalten, wäre aus André Kleinholz geworden. Dann wandte sie sich selbst an ihn. „Herr Barosell, ich kann Sie verstehen. Sie haben Recht: Ich liebe Michael sehr und ja, er wäre wegen ihrem Kollegen fast gestorben und so gesehen hätte ich auch ein Motiv. Aber Sie müssen wissen, ich habe Herrn Grass nie die Schuld dafür gegeben. Keine konnte ahnen, was passiert. Auch er nicht.“. „Was ist mit ihren Brüdern, Frau Naseband?“.
Alex und Michael war es alles andere als Recht, dass André Olivia nun regelrecht verhörte, aber darauf nahm keiner der Beteiligten Rücksicht. „Meine Brüder hätten auch ein Motiv. Sie haben mitbekommen, wie sehr ich gelitten habe, als Micha im Koma lag. Aber für die beiden lege ich meine Hand ins Feuer. Sie würden nie ein Verbrechen begehen.“. „Frau Naseband, würden Sie mir eine Speichelprobe geben?“. „Wenn es ihnen weiterhilft, ja.“. Nachdem André die Probe genommen hatte, bedankte er sich und brachte sie sofort ins Labor. Alex und Michael waren zwar immer noch sauer auf ihren Kollegen, aber langsam verstanden sie auch, dass André nur seine Arbeit machte.
Schon am nächsten Tag bekamen die Kommissare die Ergebnisse aus dem Labor. „Ha, wusste ich es doch!“, stieß André triumphierend aus, als er sich den Bericht durchlas. „Was ist denn?“, fragten Alex und Michael sofort wie aus einem Munde. „Auf dem Zettel, den Gerrit geschrieben hat, haben wir ja ein braunes Haar gefunden. Der DNA-Abgleich hat ergeben, dass dieses Haar von einem Verwandten von Olivia stammen muss! Von einem männlichen Verwandten. Das Ergebnis ist eindeutig!“. „Was???“. Alex und Michael waren völlig entgeistert.
Sooo, endlich wieder ein neuer Teil! Ich versuche, regelmäßiger Teile on zu stellen, aber versprechen kann ich leider nichts.
Doch die Kommissare hatten das Ergebnis schwarz auf weiß – dass dies nicht stimmte war unmöglich. „Ich glaub es nicht, das darf nicht wahr sein.“. Michael ließ sich völlig fassungslos auf der Couch nieder und vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Wenn Olivia auch etwas damit zu tun hat, dann...“. „Ach Quatsch, das hat sie bestimmt nicht.“, erwiderte Alex, „Sonst hätte sie André nicht so bereitwillig eine Speichelprobe gegeben.“. „Ich werde ihr Bescheid geben und sie bitten, eine Zahnbürste von ihren Brüdern mitzubringen.“.
Michael war sichtlich fertig, schnappte sich sein Handy und verließ das Büro, um seine Frau anzurufen. Alex saß ungläubig auf dem Zeugenstuhl und auch André wusste nicht recht, was er sagen sollte. Er war zwar genauso wie seine Kollegin froh, endlich eine heiße Spur zu haben, allerdings hätte er sich trotzdem ein negatives Ergebnis gewünscht. Nach dem Tod von Branco, dem Kampf um Leben und Tod im Krankenhaus nun der nächste Schicksalsschlag für Michael, einen seiner besten Freunde.
Schließlich brach Alex das Schweigen. „André, ich glaube, ich muss mich entschuldigen. Du hast nur Deine Arbeit getan und Michael und ich sind so auf Dich losgegangen. Es tut mir leid.“. André lächelte schwach. „Schon okay, schwammt drüber. Ich hätte ja wahrscheinlich genauso reagiert.“. In dem Moment kam Michael zurück. „Olivia kommt sofort.“, meinte er knapp, „Ich kann es zwar immer noch nicht fassen, aber André, ich danke Dir, dass Du so hartnäckig geblieben bist. Sonst wären wir wohl nie auf die heiße Spur gekommen. Können wir nur hoffen, dass Gerrit noch lebt.“.
Gerrit war tatsächlich noch am Leben – doch schon am nächsten Tag sollte er nach dem Willen seiner Entführer sterben. Polternde Schritte und eine quietschende Tür kündigten dem Kommissar das Ankommen seiner Peiniger an. Er stellte sich schlafend, wurde jedoch keine Minute später brutal aus seinem „Schlaf“ gerissen. „Steh auf, Du Superbulle!“, sagte einer der Geiselnehmer eiskalt, „Wir bringen Dich jetzt an einen abgelegnen See, wo Du ab morgen die Radieschen von unten betrachten kannst!“. „Was?? Ihr wollt mich umbringen???? Damit kommt Ihr nie im Leben durch!!“.
Die Entführer lachten boshaft auf. „Das hast Du von der Entführung auch schon behauptet. Und was ist passiert?? Nix. Wo sind denn Deine tollen Kollegen, he??“. „Warum wollt Ihr mich erst jetzt töten?? Warum habt Ihr es denn nicht schon viel früher getan??“. „Ganz einfach: Wir kennen da jemanden, der einige Monate gelitten hat – wegen Dir!! Und diese Anzahl an Monaten läuft morgen ab!“. Gerrit wurde unsanft auf seine Beine gezerrt und dann brutal gezwungen, in einen Lieferwagen zu steigen, der ihn zu seiner vermeintlichen Todesstätte brachte.
Keiner der drei ahnte, dass die Verbrecher so gut wie aufgeflogen waren. Denn Olivia war unterdessen schon im K11 eingetroffen und übergab den Kommissaren jeweils eine Zahnbürste von ihren Brüdern, die sofort ins Labor gebracht wurden. „Ist der Entführer wirklich mit mir verwandt?“, fragte sie dann. „Ja, das ist er leider.“, antwortete Alex, „ Und wir vermuten, dass Deine Brüder die Geiselnehmer sind. Sie haben gesehen, wie sehr Du gelitten hast, während Michi im Koma lag.“. „Ja, das haben sie. Aber ich selber habe damit nichts zu tun, das müsst Ihr mir glauben.“. „Wir glauben Ihnen, Frau Naseband.“, warf André ein und Olivia war sichtlich erleichtert. „Dass meine Brüder zu so etwas fähig sind. Das ist abscheulich!“.
„Wann hast Du Holger und Manuel denn das letzte Mal gesehen?“, meldete sich nun auch Michael zu Wort. „Das ist schon etwas her. Vier bis sechs Wochen bestimmt. Sie hatten sich Urlaub genommen, damit sie all das, was hier passiert ist, verarbeiten können.“. „Kannst Du Alex und André ihre Handynummern geben? Dann können wir die Handys orten lassen. Ich bin heute zu nichts mehr fähig. Entschuldigt mich.“, Michael verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Büro und dem Gebäude.
Er ging in den Park und setzte sich unwissentlich genau auf die Bank, auf der Gerrit einst gesessen hatte, als er von seiner Leukämie erfahren hatte. Während der Kommissar nun völlig in Gedanken versank, gab seine Frau seinen Kollegen die Handynummern von Holger und Manuel. Anschließend machte sie sich auf den Weg nach Hause. Olivia suchte nicht nach Michael, denn sie wusste, wenn er sie brauchte, würde er zu ihr kommen.
Alex und André veranlassten unterdessen sofort die Ortung der beiden Handys. Ungeduldig warteten sie auf das Ergebnis – doch dieses kam und kam nicht. „Was brauchen die denn so lange?“, fluchte Alex, als sich am späten Abend immer noch niemand gemeldet hatte. Die Warterei der Kommissare zog sich noch die ganze Nacht in die Länge.