Weil du so lange auf Entzug warst, hier gleich der nächste Teil.
Ich schlucke hart. Auch wenn ich wusste, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit unter Amnesie leiden würde, ist es jetzt wie ein Schlag in den Magen. Eins, zwei, drei… Langsam zähle ich gedanklich bis zehn, um mich wieder etwas zu beruhigen. Nur wenn ich ruhig bin, kann ich Alex helfen. „Ich bin Michael, Michael Naseband. Dein Kollege und bester Freund. Du kannst dich wirklich an nichts erinnern?“, frage ich vorsichtig nach. Ich habe Angst vor ihrer Antwort, aber ich muss es einfach wissen. Vorsichtig schüttelt sie den Kopf und schaut mich entschuldigend an. Ihre Augen wirken traurig, dass sonst so strahlende Braun ist trübe durch den Tränenschleier. „Weißt du, wer du bist?“, wage ich schließlich einen weiteren Versuch. Wieder schüttelt sie nur mit dem Kopf und wendet ihren Blick ab. Langsam und vorsichtig greife ich nach ihrer Hand, halte sie liebevoll in meiner und mein Daumen streicht zärtlich über ihren Handrücken. Ich merke, dass sie sich etwas entspannt. „Du bist Alexandra Rietz und arbeitest bei der Kriminalpolizei. Durch einen Fehler eines Kollegen hast du diese Amnesie, aber die wird bald wieder vergehen und du kannst dich an alles erinnern.“ Mit diesen Worten will ich sie trösten, merke aber, dass ich nicht ganz so überzeugend klinge, wie ich es beabsichtige. Erneut steigt die Wut in mir hoch. Durch Roberts dummen Fehler liegt Alex jetzt so hilflos da. Alex die Frau, die mir so wichtig ist.
Klasse Fortsetzung! Mal sehen, wie es weiter geht.... Und ob Michael streit mit Robert wegen seines Fehlers anfängt..... Bin mal gespannt, wie es weiter geht!!!
Danke für die Kommis. Tja der Robert, mal schauen, ob er noch etwas abbekommt.
Michael – Der Name gefällt mir. Aber ich kann nicht verhindern, dass mir die Tränen kommen. Er ist so lieb, spricht so ruhig mit mir. Das ganze Gegenteil von dem ersten Eindruck, den ich hatte. Ich schlucke hart und schaue auf unsere Hände. Seine Berührung tut irgendwie richtig gut. Und mein Name ist Alexandra… Ich weiß nicht… Hat er wirklich Recht? Denkt er sich das nicht nur aus? Alexandra ist doch ein schrecklicher Name. Ich seufzte leise und dachte nach, was er mir sonst gesagt hatte. Wir sind Kollegen und arbeiteten bei der Kripo. Ich und Polizistin? Ich besitze eine Waffe mit der ich Menschen erschieße. Ich verhöre sie und nehme sie fest. Irgendwie klingt das eigenartig. Und dann ein Fehler eines Kollegen? Was sollte das denn heißen? Wurde ich absichtlich in Gefahr gebracht? Meine Gedanken schwirrten umher, ich konnte nicht einen richtig fassen. Alles war so trüb und undurchsichtig. Zwar sitzt jemand hier, der meine Fragen beantworten kann. Doch sollte ich ihm wirklich vertrauen? Vielleicht will er mich nur auf seine Seite ziehen. Ich weiß nicht, was ich von der Sache hier halten soll. Schließlich nicke ich nur, sehe ihn aber weiter skeptisch an, während ich versuche, die Tränen wegzublinzeln.
Das muss echt schrecklich sein.... Keine Ahnung von nichts und dann auch noch in solch einer Situation..... Hoffentlich geht es schnell weiter!!!! bin schon gespannt, wie ihr die Story weiter strickt!!!!
Hier Nic, damit dein Tag vielleicht doch noch gerettet werden kann.
Ich kann sehen, wie sie versucht, die Tränen zu unterdrücken. Auch wenn sie genickt hat, weiß ich, dass sie noch nicht sicher ist, was sie von der ganzen Sache halten soll. Ja, ich kenne sie wirklich sehr gut und merke, dass sie nicht weiß, ob sie mir vertrauen kann. Nur zu gut kann ich sie verstehen, weiß ich doch, wie ich mich bei meiner Amnesie gefühlt habe. „Alex….“, versuche ich es erneut. „Ich kann mir vorstellen, wie du dich momentan fühlst. Aber glaub mir, du hast mir bisher immer vertraut und ich würde nichts tun, was du nicht magst.“ Ich suche ihren Blick. Die Augen, die mich wieder so ungläubig anschauen. Wie gerne würde ich sie jetzt tröstend in den Arm nehmen, aber ich habe Angst, dass ich sie damit erschrecke. Das ist so zum Verzweifeln. Mit der Hand, die nicht die von Alex hält, streiche ich mir über die Glatze. Dies ist eine doofe Angewohnheit von mir, immer wenn ich nicht weiß, was ich machen soll. So als würde ich die Lösung aus meinem Kopf herausstreichen können.
Nachdem du heute schon so schön fleißig warst, hier ein kleiner Teil für dich Nic.
Ich beobachte ihn weiterhin unsicher. Ich weiß einfach nicht, inwiefern er wirklich die Wahrheit sagt. Seufzend kuschele ich den Kopf ins Kissen, während er sich über seine Glatze streicht und nachdenklich schaut. Ich verharre in jeglicher Bewegung, während sich vor meinem geistigen Augen Bilder zusammen tun. Diese Bewegung ist mir bekannt, ich erinnere mich an andere Begebenheiten. Vielleicht sollte ich ihm wirklich vertrauen. „Erzähl mehr.“, fordere ich und er sieht mich aus großen, blauen Augen an. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet. Langsam, schon fast in Zeitlupe legt er den Kopf schief und mustert mich. Er scheint zu überlegen, was er mir alles erzählen kann. Und ich? Ich versuche mehr Sachen in meinem Gehirn zu entdecken. Alexandra Rietz, Michael Naseband, Kripo. Das sind die Informationen, die Wichtigen. Ich überlege, was ich alles damit verbinden kann. Doch noch immer herrscht das reinste Chaos in meinem Kopf.
Ihre Aufforderung, dass ich weiter erzählen soll, überrascht mich. Bisher habe ich das Gefühl, dass sie erst einmal mit allem klar kommen will. Angestrengt überlege ich, was ich ihr erzählen soll. „Wir arbeiten zusammen im K11. Außerdem sind noch Gerrit und Robert da, die uns unterstützen.“ Wieder suche ich ihren Blick, die Bestätigung, dass ich weiterreden soll. Neugierig und interessiert wirken ihre Augen auf einmal und ich fasse neuen Mut. Dass sie nicht mehr so traurig und hilflos wirkt, verbreitet ein angenehmes Kribbeln in meinem Körper. Ich spüre die Schmetterlinge in meinem Bauch. Ja, ihr Kampfgeist ist zumindest wieder da. „Du warst mit Robert zusammen bei einem Undercovereinsatz. Es ging dabei um den Verkauf eines gefährlichen Gases. Irgendwas ist schief gelaufen und wir haben die Verbindung zu euch verloren.“ Eine Wut macht sich in mir breit. Wir haben versagt, das Wichtigste bei einem Undercoverauftrag ist immer die Verbindung zu halten. Erfolgreich kämpfe ich gegen meine Tränen an, die versuchten die Oberhand zu gewinnen, als mir wieder bewusst wird, welche Sorgen ich mir um Alex gemacht habe und uns dann der Fall entzogen wurde.