Ich höre das Patschen nackter Füße auf dem Boden, höre wie sie auf mich zukommt, spüre ihren warmen Atem an meinem Rücken. Bekomme eine Gänsehaut, aber auch ein Kribbeln erfasst meinen Körper. Ich fühle mich immer unbehaglicher, obwohl dieses angenehme Gefühl mich erfasst. Aber wie soll ich nun reagieren? Am liebsten würde ich so schnell wie möglich abhauen. „Du bist eine Selbstbewusste Frau, eine wirklich gute Polizistin und eine sehr gute Freundin.“, beginne ich zu erzählen. Nur mühsam bringe ich diese Worte hervor, in der Hoffnung, dass ich nicht noch mehr Gefühle offenbare. Ich weiß, sie würde weiterfragen. Dafür ist ihre Neugierde einfach zu groß und die ist ihr scheinbar geblieben.
Hier Nic, eine kleine Entschädigung oder Wiedergutmachung?
Ich bleibe kurz hinter ihm stehen. Nur wenige Zentimeter trennen mich von ihm. Ich spüre den Drang, ihn zu berühren, doch da klopft es an der Tür und sie öffnet sich. Ich drehe mich um und sehe einen groß gewachsenen, jungen Mann. Er scheint etwas irritiert von dem, was er sieht. Ich spüre wie auch Michael sich umdreht und mir wird bewusst, dass er einen wunderbaren Blick auf mein Hinterteil haben muss, da diese dummen Krankenhaushemden ja hinten nie zu sind. „Ähm… Alex, schön, dass du wieder auf den Beinen bist.“, sagt der Mann an der Tür und ein breites Grinsen ziert seine Lippen, während Michael hinter mir leise schnauft. Eine Sekunde lang blinzele ich und gehe dann zurück zum Bett, um meine Rückansicht zu schützen. Schnell verschwinde ich unter der Decke, während ich den Neuankömmling neugierig mustere, um dann fragend zu Michael zu schauen. Mir kommt er schon bekannt vor, aber mir will sein Name einfach nicht einfallen.
Der Teil ist cool. Herrlich...wenn ich mir das vorstelle, wie Micha auf Alex' Bürzel guckt. *kicher* Das kann ja dann nur 1 sein,d er Alex besucht. Jetzt kommt Micha wieder nicht zum Zug. *seufz*
Noch nie war ich so froh, Gerrit zu sehen, wie in diesem Augenblick. Wer weiß, was sonst passiert wäre. Aber dadurch, dass Alex sich der Tür zugedreht hat, kann ich einen wunderbaren Blick auf ihre Rückseite werfen und es hat mich fast umgehauen. Sie ist einfach perfekt. Ich merke, dass mein Blut in untere Regionen schießt und versuche schnell an etwas Anderes zu denken. Gut, dass sie sich schnell wieder in ihr Bett legt, lange wäre dieses Ablenkungsmanöver nicht gut gegangen. Ich bemerke, wie ihr Blick plötzlich wieder mir gilt. In ihren Augen sehe ich die unausgesprochene Frage, aber auch wieder die Unsicherheit. „Hallo Gerrit! Alex ist zwar wieder bei Bewusstsein, aber hat noch keine Erinnerung.“, versuche ich die Situation für sie leichter zu machen und gleichzeitig meinem Kollegen eine Erklärung zu liefern.
„Oh.“, ist alles, was dieser Gerrit meint. Er lächelt mich an und zwinkert dann. „Wird schon, Robert ist auch wieder auf dem Damm. Selbst Gedächtnistechnisch. Also wird es bei dir sicher auch nicht mehr lange dauern.“, versuchte er mich mit flachsiger Stimme, aufzumuntern. Ich nicke und muss auch lächeln. Er ist wirklich nett und bestätigt die Geschichte von Michael somit, so dass ich ihm nun wirklich vertraue. Kurz geht er zu Micha und die Beiden wechseln einige leise Worte, die ich nicht verstehe. Dann verabschiedet er sich wieder und ich schaue neugierig zu Michael. Dieser winkt nur ab und setzt sich wieder zu mir. Seine Augen blitzen interessiert. „Noch nichts wieder da?“, fragt er und lehnt sich im Stuhl zurück. Ich schüttele den Kopf, obwohl das gar nicht stimmt. Ich kann dem Namen Robert ein Gesicht zu ordnen und auch andere Dinge kommen langsam wieder. Meine Eltern und diese ganze Sachen. Auch, was bei dem Undercovereinsatz passiert ist. Trotzdem setz ich eine Unschuldsmiene auf und lächele entschuldigend. Michael nickt nur und seufzt.
Gerrit hat mir gerade erzählt, dass bei Robert das Gedächtnis sehr schnell wieder da war. Außerdem hat er wohl nur eine kleine Ampulle Gas freigesetzt, so dass auch bei Alex so langsam die Erinnerung wieder kommen müsste. Ich habe sie beobachtet, als Gerrit da war. An ihrem Blick konnte ich sehen, dass ihr nicht alles fremd war. An irgendwas hat sie sich erinnert. Für einen kurzen Augenblick wirkte sie abwesend, bevor sie auf eine andere Art und Weise zu uns schaute. Meine Frage hat sie mit einem Kopfschütteln verneint, aber ich sehe die leichte Röte auf ihren Wangen und ihre Augen verraten sie ebenfalls. Aber gut, sie will Spielchen machen, das kann ich auch. Ich lasse mir nichts anmerken. „Was möchtest du denn gerne wissen? Oder ist deine Neugierde erst einmal gestillt?“