Während die Zeitungen, nicht nur in Deutschland, sich am nächsten Tag ausführlich mit Florians Lebensgeschichte befassten, war der wieder ausgeglichen und fröhlich. Er rannte an der Strecke herum, schaute sich die Autos an und erinnerte Sebastian noch einmal daran, dass der ihm versprochen hatte, zu gewinnen. "Er hat diese ganze Situation von gestern sehr gut verarbeitet." "Das hatte er eigentlich schon vorher. Ihm hat nur die Sicherheit gefehlt, dass er wirklich keine Schuld am Tod seines Bruders trägt. Sein Verstand wusste das, aber seine Seele war so verletzt, dass sie es nicht verstehen konnte." Kai lächelte in die Kamera. "Er ist wie ausgewechselt. Diese dunkle Wolke, die vorher auf ihm gelastet hat und wo ich nicht ganz wusste, wo die herkommt, ist weg. Er ist einfach nur glücklich und ein ganz normales Kind." "Vielleicht kann er jetzt endlich mit seiner Vergangenheit abschließen." Der Reporter nickte und blickte in die Kamera. "Und ich hoffe mal ganz eigensüchtig, dass Sebastian gewinnt." Sein Blick traf den von Niki. "Sag mir, dass er eine Chance hat." "Natürlich hat er die. Keine Frage. Er muss nur an seinem Teamkollegen vorbei und dann die Nerven behalten. Das kann er, wenn nicht wieder die Pferde mit ihm durchgehen." "Danke, Niki. Ich gehe jetzt in die Startaufstellung und wir sprechen uns dann nach dem Rennen wieder. Schnappst du dir Flo? Ich finde euch dann schon." "Na klar." Als das Rennen gestartet wurde, kam Sebastian zu Florians großer Enttäuschung doch nicht an Mark vorbei. Dadurch wurde das Rennen für ihn allerdings sehr spannend. Er fieberte vor dem Fernseher mit, konnte kaum mal eine Minute ruhig sitzen bleiben. Und kurz vor Ende trieb Sebastian Mark dann in einen Fehler. Der Australier rutsche kurz von der Strecke, aber das reichte. Sebastian zog an ihm vorbei und gab Gas bis zum letzten. Er holte alles aus dem Auto raus, fuhr die anderen Fahrer regelrecht an die Wand. "Unglaubliche Leistung", lobte Niki nach dem Rennen. Er war restlos begeistert. "Heute ist er wirklich gefahren wie ein Weltmeister. Das war eine so beeindruckende Leistung." Lachend hörte Kai den Lobreden zu. Was sollte er auch sagen? Niki hatte ja vollkommen Recht. Und Florian saß neben den beiden und nickte immerzu eifrig. Da das Rennen ein Nachtrennen war und die Uhr langsam aber sicher auf 22 Uhr rückte, war er eigentlich müde, aber durch das Rennen gleichzeitig sehr aufgeregt. Ziemlich am Ende der Sendung kam Sebastian auf die drei Journalisten zu und nahm lächelnd die Glückwünsche entgegen. Er hatte seinen Siegerpokal in der Hand und hockte sich jetzt vor Florian hin. "Hier, der ist für dich." Er stellte ihm den schweren Pokal auf die Oberschenkel und sah zu, wie Florian unsicher die Hände auf das kalte Metall legte. "Das klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch, aber ich hoffe, dass du, wenn du älter bist, verstehst, was ich dir damit sagen will. Man kann jedes Hindernis überwinden. Mein heutiges war mein Teamkollege und für dich und deinen Bruder habe ich das geschafft." Der junge Fahrer sah Niki an. "Zum ersten Mal habe ich gespürt, dass ich viel mehr kann, als ich bis jetzt gezeigt habe. Mir bleiben noch ein paar Rennen, um das auch der Welt zu beweisen. Aber für mich ist jetzt Schluss mit der Rumeierei." Sein Blick glitt weiter, als er langsam aufstand. Er schaute direkt in die Kamera. "Ich habe heute in dem Rennen Blut geleckt. Ich kann es schaffen, mir den Titel zu holen. Aus eigener Kraft. Und ich werde es schaffen." Damit ging er. Florian schlang die Arme glücklich um den Pokal und drückte ihn gegen seine Brust. "Meiner", sagte er glücklich. Kai strich ihm leicht über den Kopf. "Ja, der gehört dir." Er sah Niki an. "Das war jetzt mal eine Ansage." Der Ex-Rennfahrer nickte. "Wenn sein Auto hält und er wirklich so auf das Ziel fixiert bleibt, wie er es jetzt gerade im Moment ist, haben wir am Ende der Saison einen deutschen Weltmeister." "Da hätte doch sicher kaum jemand etwas dagegen, oder liebe Zuschauer?" Kai grinste in die Kamera. "Wir machen damit Schluss für heute und melden uns nächste Woche aus Japan wieder." "Nächste Woche schon?", fragte Florian und strahlte dann ebenfalls in die Kamera. "Toll, dann kann Sebastian sich einen eigenen Pokal holen. Meinen kriegt er jedenfalls nicht."
HAHA! *schlapplach* Das war genau der Teil, den ich gebraucht hab, nach den schockierenden Enthüllungen. "Meinen kriegt er jedenfalls nicht." *kringel* GENIAL! Und Seb hat gewonnen....jaja, die Weltmeistersache...*kicher* Sie ist wahr geworden. Besonders genial deshalb, weil du die Story schon geschrieben hast, bevor es tatsächlich so war. lg, Isi =)
Danke euch *Knuddel* Hier der nächste Teil und ich weise mal auf das Gespräch am Anfang hin. Ich liebe es
"Iiiiiiiiih", sagte Florian und schob seinen Teller weg. "Roher Fisch." Er wurde blass und nahm sich eine Schüssel mit Reis. "Ich esse das hier." "Sushi ist sehr lecker und sehr gesund", belehrte Kai ihn. "Sushi?" "Roher Fisch." Florian blieb bei seiner Meinung, was er mit einem weiteren langgezogenen Iiiiiiiiiih kundtat. Der Reis schmeckte ihm und er kaute zufrieden. Überhaupt gefiel ihm Japan eigentlich sehr gut. Es gab überall Technik und Tokio, wo Kai mit Florian ein paar Tage wohnte, war bunt und laut. Und am meisten Spaß hatte Florian deshalb, weil die deutschen Fahrer ihn überall mit hin nahmen. Tauchen mit Delfinen, Autoshows, überall war er dabei. Donnerstag Abend lag Florian dann müde in seinem Bett, in seinen Armen ein sonderbares, lilafarbenes Monster, was er von einem Sponsorchef bekommen hatte, bei dem er mit Sebastian gewesen war. Das Monster stellte das Maskottchen der Firma dar und der Mann hatte es Florian geschenkt, als der es nicht mehr hatte loslassen wollen. Sebastian hatte ihm dann kurz erklärt, was mit dem Moderator los war. Daraufhin hatte Florian noch einen Lutscher bekommen und war strahlend wieder bei Kai im Hotel angekommen. "Er ist so glücklich", sagte Sebastian mit einem milden Lächeln. "Ich glaub, ich hätte dich auch gern als Vater gehabt." Kai musste ein Lachen unterdrücken. "Ich bitte dich. Dein Vater ist doch wirklich prima." "Ja, ist er. Aber ich habe nie so ein enges Verhältnis zu ihm gehabt, wie Florian es zu dir hat. Er klammert ja regelrecht. Wie vorhin, als wir zurück gekommen sind. Er ist dir ja gleich um den Hals gefallen und hat dich erst mal nicht mehr losgelassen." "Er wollte kuscheln. Sag es ruhig. Er ist ein Kind und seine größte Not ist er los. Er sucht sich jetzt die Liebe und Zuneigung, die er früher als Kind vermisst hat." "Ich versteh das schon. Aber…" Sebastian stockte. Kai lachte leise. "Es ist am Anfang schon ein wenig komisch gewesen", beantwortete er die nicht gestellte Frage. "Aber, ganz ehrlich, er ist mein bester Freund und solange es ihm gut geht, ist es mir egal, wie er sich benimmt. Und so wie es mir vorkommt, sehen das die meisten anderen Leute um uns rum ja auch so." "Na klar." Sebastian ließ sich auf ein gemütliches Sofa fallen. "Noch vier Rennen. Man, ich bin froh, wenn die Saison rum ist. Bin mal gespannt, wie es in zwei Wochen in Südkorea läuft." Kai setzte sich auf einen Sessel und nickte leicht. "Mal gucken, ob wir zelten müssen oder ob die Hotels fertig sind." Sebastian lachte leise. "Ich hab nichts gegen Zelten. Aber ich glaub, mir ist es draußen ein wenig zu kalt. Mich kotzen nur jetzt schon die langen Flüge an, nach Brasilien." "Da müssen wir durch. Ist doch das letzte Rennen." "Ja…" Sebastian stutzte und sah Kai irritiert an. "Wieso das letzte Rennen? Hast du Abu Dhabi vergessen?" "Das ist doch vorher…" Er sah, wie Sebastian mit dem Kopf schüttelte. "Brasilien ist… Mein Gott, ich brauche Urlaub." Der junge Fahrer lachte. "Wenn du schon mit den Rennen durcheinander kommst, brauchst du auf jeden Fall Urlaub. Die Kinderbetreuung ist wohl doch anstrengender als es aussieht." Kai verdrehte leicht die Augen. "Sieht so aus. Man, man, man… wenn das so weitergeht, steh ich wirklich mal noch an der falschen Rennstrecke und wundere mich, wo ihr seid." Sebastian amüsierte sich köstlich bei dieser Vorstellung und gab Kai ein paar Tipps, wie der das dann den Zuschauern und seinem Sender erklären sollte. Kai lehnte jedoch höflich ab und hielt doch die Idee für besser, immer den Autos hinterher zu reisen. Denn die Teams müssten ja wissen, wo die Rennen sind.
Iiiiiiiiiih! Roher Fisch! - Das ist Sushi. - Sushi? - Roher Fisch. - Iiiiiiiiiiiiiiiiiih! *rofl* GANZ MEINE MEINUNG! Die Unterhaltung ist tatsächlich total süß - und könnte von mir stammen. *grins* Jaja, Kai wird langsam ganz schön geschlaucht, wenn er sogar die Rennen vergisst...haha. Süß, wie Flo überall hin mitgenommen wird und dabei noch fleißig Süßigkeiten und Kuscheltiere abstaubt. Awwwwwwwwwwwwwwwww! (wieder mal) lg, Isi =)
Sooo.... jetzt komm ich auch mal wieder dazu, dir ein Kommi zu hinterlassen....
Ich bin nach wie vor total begeistert davon. Und Flo als Kind..einfach nur AWWWWWW (ich bin auch dafür, dass das in den Duden kommt). Kai als Vater... das hat was. Wirklich. Er ist echt klasse und er kann echt supergut mit Flo umgehen.
Ich bin erstaunt, was Flo alles kann....Klavierspielen würde ich auch gern können...Oder malen...*neidisch schaut* Aber Flo's Papa könnte ich ja mal gepflegt irgendwo hintreten....*aufregt* Wie der mit seinen Söhnen umgeht...bzw umgegangen ist...*rauch über'n Kopf hat* Und dann dem kleinen, vierjährigen Flo die Schuld an seinen Missetaten geben.... Das ist echt...
Also...ich bin ja gespannt, wie es weiter geht. *sich schon auf weitere teile freut*
Die Woche war rasend schnell vergangen und je näher das nächste Rennen rückte, desto aufgeregter wurde Florian. Am Freitag Abend saß er auf seinem Bett, oder besser gesagt, er kniete darauf und hüpfte leicht herum. "Meinst du, Seb hat eine Chance?" "Natürlich hat er die." Kai versuchte sich ein wenig auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber Dank seines Schützlings wollte ihm das nicht so ganz gelingen. Er überlegte, Florian zu Niki abzuschieben, aber dann fiel ihm ein, dass der ja mit Norbert Haug und ein paar anderen Leuten in der Stadt unterwegs war. Seufzend rieb er sich über die Augenlider. Als er dafür die Augen kurz geschlossen hatte, fiel ihm auch die plötzliche Ruhe auf, die im Zimmer herrschte. Verwundert sah er sich um. Florian saß jetzt ruhig auf dem Bett. Er hatte den Kopf gesenkt und betrachtete seine Hände. Sein Gesicht wirkte ein wenig irritiert. "Ich bin zu groß", stellte er schließlich ruhig fest. Kai schloss kurz die Augen, stand dann auf und ging zu ihm rüber. Er setzte sich auf den Bettrand und blickte Florian offen an. "Ja, du bist ein wenig zu groß für dein Alter." "Ein wenig? Die Kinder in der Fabrik waren auch in meinem Alter, aber die waren nur so." Mit der Hand deutete er die Höhe der Mädchen und Jungen an. "Und die Jungs mussten sich auch nicht jeden Morgen rasieren." "Ich weiß, Flo." Mit der Hand strich Kai seinem Freund vorsichtig über die Wange. "Schau mich mal an." Das tat der auch sofort. Seine Augen funkelten ein wenig vor Sorge, aber die Nähe zu Kai gab ihm eine gewisse Ruhe. "Florian, du bist deshalb so groß, weil du eigentlich schon viel älter bist als 10." Verwirrt blickte er Kai an. "Das verstehe ich nicht." "Du hattest einen sehr schweren Unfall. Dir ist ein Schrank auf den Kopf gefallen. Und dadurch hast du dein Gedächtnis verloren." "Ich bin älter als 10, habe das aber vergessen? Meinst du das so?" "Genau so." Kai sah, dass Florian unruhig wurde. "Hey, ganz ruhig, mein Kleiner. Du wirst dich in ein paar Wochen wieder an alles erinnern können. Das geht ganz automatisch, ganz von allein. Mach dir deshalb keine Sorgen." "Aber… wer bist du? Ich meine, woher kennen wir uns?" "Wir sind Arbeitskollegen. Und sehr enge Freunde. Deshalb habe ich ja auch gewusst, dass du unter keinen Umständen bei deinen Eltern sein möchtest und deshalb habe ich die Aufgabe übernommen, für dich zu sorgen." Eine ganze Weile schwieg Florian. "Danke", sagte er schließlich. "Wie alt bin ich wirklich?" "Du bist 44." "So alt?" Lachend legte Kai den Kopf in den Nacken. "Na vielen Dank, mein Lieber." Er blickte Florian wieder an. "Du gewinnst pro Woche ein Jahr deiner Erinnerung zurück." "Das habe ich irgendwie schon gemerkt. Deshalb muss ich nicht in die Schule, oder? Ich kann schon alles, aber ich erinnere mich nicht daran." "Niemand kann alles", belehrte Kai ihn, nickte dann aber. "Genau deshalb musst du nicht in die Schule." "Verstehe." "Hör mal, Flo. Wenn du älter wirst und nicht mehr mit mir in einem Zimmer schlafen willst, dann sagst du das einfach, okay? Die Phase wird kommen und das ist auch völlig normal, dass man als Jugendlicher seine Ruhe haben will." "Ja, okay. Aber im Moment würde ich gern hier bleiben…" Bittend sah er Kai an. Der streichelte ihm sanft über den Kopf und nahm ihn in den Arm. "Was immer du willst, Flo." Er spürte, dass ein Freund noch etwas auf dem Herzen hatte. "Was ist los?", fragte er und blickte ihn fragend an. "Was hast du?" "Wenn ich schon 44 bin und ja auch so aussehe, aber mich wie 10 fühle… Wie soll ich mich da benehmen? Was sollen denn die anderen von mir denken?" Kai setzte sich vor Florian im Schneidersitz auf das Bett. "Jetzt hörst du mir mal ganz genau zu. Fast jeder Erwachsene, auch du, sagt manchmal, er wäre gern noch mal ein Kind. Du hast die unglaubliche Chance, das tatsächlich noch mal zu sein. Genieße es. Und höre auf, dir Gedanken zu machen." Ein wenig schüchtern lächelte Florian. "Aber… du arbeitest hier bei der Formel 1. Ich auch?" "Ja. Du moderierst zusammen mit Niki die Sendung." "Wow…" "Und alle hier wissen, dass du krank bist und dich deshalb nicht erinnern kannst. Nutze es aus und genieß deine Kindheit noch ein wenig. Du hast nur noch ein paar Wochen." Florian saß noch lange auf dem Bett, bis er von Kai ein Eis verlangte, mit der Begründung, er sei ja erst 10 Jahre alt und habe eben jetzt Hunger auf ein Eis und nicht morgen oder irgendwann. Natürlich gab Kai nach und orderte für ihn noch einen Eisbecher, den sie dann zusammen im Bett aßen.
Jetzt hab ich endlich weider Zeit, die Story weiter zu lesen. *puh* Das mit Flos Vater ist OHNE WORTE!! Der Typ gehört....grrrrrrrrrrrrrrrrrr. Jetzt kommt die Zeit, wo Flo weiß das er eigentlich älter ist. Sich aber noch kindlich benehmen darf. *g*
Die Story ist immer wieder schön zu lesen, vorallem wenn man ein Bild von Flo neben sich hängen hat.
Oh man der arme Kai, er wusste ja dass es mal kommt, dass Flo Fragen stellt. Aber Kai hat das ganz souverän gemeistert. Er ist halt ein toller Papa für Flo.
War ja nur eine Frage der Zeit, bis Flo die Unterschiede zwischen ihm und den anderen Kindern bemerkt. Kai hat das aber super gelöst. Und es war ja auch soo klar, dass Flo das ausnutzt und ein Eis verlangt*lacht*
Ich freu mich schon auf dem nächsten Teil. *knutsch*
Dies ist ein Kommentar. Die Autorin möchte damit ausdrücken, dass sie die Geschichte für ganz wunderbar hält und sich sehr über die Fortsetzung freut. Außerdem findet sie es richtig süß, wie klein Flo JETZT ein Eis will und sich fragt, wie er sich verhalten soll, wenn er doch schon 44 aber irgendwie auch 10 ist.
Und dies ist das Ende des Kommentars, weil die Kommentatorin keine Lust mehr hat, von sich selbst in der 3. Person zu sprechen. Also schreib weiter! Lg, Isi =)
=)) Klasse, Isi. Danke fürs kurz fassen. Danke an alle Leser und Kommischreiber.
Das Qualifying und auch das Rennen verliefen ganz zu Florians Freude. Sebastian wurde zwar nur Dritter, aber natürlich hatte Florian inzwischen Kais Rechner vor sich stehen, wo er immer über eine Internetseite verfolgen konnte, was die aktuelle Platzierung für die Gesamtpunktzahl bei der WM bedeutete. Und da Sebastian jetzt fast an Mark Webber dran war und ihm nur noch ein einziger Sieg für die Führung fehlte, war er zufrieden. Nach dem Rennen flogen sie dann gemeinsam nach Südkorea, wo Kai Florian immer wieder zu Spaziergängen mitnahm, weil er sich einfach das Land und die Leute ansehen wollte. Im Auto herumfahren wollte er noch nicht, dafür hatte er sich vorher zu wenig über Regeln und Gesetze in diesem Land informiert, also blieben die beiden in der kleinen Stadt, in welchem ihr Hotel lag. "Japan ist schöner", beschwerte sich Florian mehrfach und verlangte, dass er wieder zurück wollte. Irgendwann war ihm so langweilig, dass er Kai wegen eines Hundes nervte. Hier merkte Kai auch zum ersten Mal wirklich, wie schlimm es war, wenn man Kinder in der Gewissheit erzog, dass sie immer alles bekamen, was sie wollten. Florian hatte akzeptiert, dass er noch eine Weile Kind sein durfte und benahm sich auch dementsprechend. Als Kai ihm den Hund verwehrte, war er so bockig, dass er drei Tage nicht mit seinem Betreuer sprach. Und Kai bewunderte ihn insgeheim, wie konsequent er das durchhielt.
1. Story/Fortsetzung finden 2. Lesen 3. Kommentieren: OMG, er ist bockig! Ich will auch einen Hund, ich kanns nachvollziehen. Aber Respekt, dass er das 3. Tage lang durchhält. Hätt ich nicht hinbekommen, und ich hab das auch schon versucht...allerdings noch nicht bei Kai und nicht im "wunderschönen" Südkorea. 4. Kommentar absenden 5. Der Autorin in den Hintern treten, damit sie sofort weiterschreibt!
Also Teil 1 bis 4 finde ich gut... Teil 5... AUA. *empört guck* Danke für die Kommis =)
Am Samstag des Rennens lief Florian neben Kai her und blickte sich um. "Also wenn die anderen Rennstrecken Städte sind, ist das hier ein Bauernhof", brummte er. "Wo ist der Luxus?" "Wir sind in Südkorea. Und wir sind hier zum ersten Mal. Das muss sich alles erst mal einspielen. Wenn die erst mal die Stadt um die Strecke herum gebaut haben, ist es hier sicher viel schöner." Kai bemerkte den Blick, mit dem Florian zwei Mädchen musterte. "Die zwei sind zu jung. Halt dich zurück, auch wenn es schwer ist." Florian brummte etwas. "Ich weiß, dass ich älter bin. Ich sehe es ja jeden Morgen im Spiegel. Aber irgendwie fühle ich mich halt anders…" Ein wenig verzweifelt sah er Kai an. "Hör mir bitte mal genau zu, Flo." Kai blieb stehen und sah sich kurz um. Niemand stand in Hörweite, er konnte also offen mit seinem Schützling reden. "Ich weiß, dass dir deine Hormone, dein Herz und dein Körper etwas einreden wollen und das wird in den nächsten Tagen und Wochen noch schlimmer. Aber wenn du dir eine Freundin suchst, dann muss sie über 18 sein, ist das klar? Darüber können wir nicht diskutieren." Seufzend nickte er. "Ja, ich weiß. Aber ich finde das ziemlich alt." "Für einen gefühlt 11-jährigen ja. Aber du bist nun mal 44." "12", sagte Florian. "Ich bin schon 12." "Okay, dann eben 12." Kai verdrehte die Augen. "Mein Gott, hast du früh angefangen, dich für Mädchen zu interessieren." "Wann hattest du denn deine erste Freundin?" "Das geht dich überhaupt nichts an", sagte Kai grinsend über seine Schulter hinweg zu Sebastian. "Hi, Seb", grüßte Florian ihn. "Hi, Flo. Ich glaub, ich kann etwas gegen euer Problem unternehmen. Gegen Mädels im Kopf gibt es nämlich ein gutes Heilmittel. Sport. Kommst du nachher mit zum Fußball?" Verwirrt sah Florian ihn an. "Fußball?" "Einige Fahrer haben so etwas wie eine Mannschaft gebildet und spielen immer mal gegen andere Mannschaften", erklärte Kai. "Genau." Sebastian grinste. "Und weil das hier das erste Rennen ist, dürfen wir gegen die Nationalmannschaft von Südkorea antreten." "Wow." In Florians Augen leuchtete jetzt wieder ein sehr kindliche Begeisterung. "Darf ich zugucken?", bat er Kai. Der nickte. "Natürlich. Sie machen noch ein Aufwärmtraining direkt nach dem Quali. Meinetwegen kannst du gern mitgehen." Fragend sah er Sebastian an. "Klar", sagte der. "Beim Training darf er sogar mitmachen." "Ich bin ein guter Fußballer", sagte Florian begeistert. "Ich spiele seit ich vier bin in einer Mannschaft." Kai grinste. "Dann warte mal bis nächste Woche, bis du 13 bist." "Was meinst du?" "Och nichts. Ich will dir die Überraschung nicht verderben." Beleidigt verschränkte Florian die Arme vor der Brust und streckte Kai provokant die Zunge raus. "Du bist fies." Sebastian und Kai lachten amüsiert. Der junge Fahrer verabschiedete sich. Florian verschwand ebenfalls, um sich umzusehen, wie er es nannte. Mittlerweile war er in einem Alter, wo er auch mal allein etwas unternehmen wollte. Kai hatte ihm in den letzten Tagen noch mehrfach angeboten, ein Zimmer für sich zu haben, aber das war ihm dann doch zuviel Trennung gewesen. Er hing nach wie vor an seinem Erzieher, auch wenn er versuchte, langsam einen eigenen Weg zu finden. Ein Weg zwischen dem, was er einmal erlernt hatte und dem, was Kai versuchte, ihm zu vermitteln.