Was ist denn, wenn Flo 13 ist? Darf er dann mit der deutschen Nationalmannschaft spielen? Da würde er vor Begeisterung tot umfallen.
Süß, wie er sich nach Mädchen umsieht...und das schon mit 12 Jahren. Gute Frage, wann Kai angefangen hat. War ja klar, dass Seb sowas im Vorbeigehen einwerfen würde.
Bin ja gespannt, was denn dann los ist, nächste Woche. Und wie wird das Rennen?
Was hat Flo mit 13 gemacht? *grübel* Und jetzt fängt die interessante Zeit an - Mädels! Da wird Kai noch ne schöne Zeit mit ihm haben. Aber ich seh i-wie Flo und Nazan vor mir...
Danke euch, Mädels. Aber ich fürchte, wohin ihr da denkt... Darüber hab ich auch nachgedacht, aber ich musste diese Idee zugunsten einer anderen aufgeben. Also nix mit Flo und Nazan... nicht in dieser Story zumindest. Aber beim Thema Fussi bleiben wir noch ein wenig.
Das Fussballtraining mit den Fahrern machte Florian viel Spaß. Was die Männer nur irritierte, war Florians ständiges Gemecker. Er fand die Spielzüge zu platt, das Training zu lasch und seiner Meinung nach stimmte die Aufstellung nicht. Am Abend beim Spiel bewahrheitete sich dann auch seine Befürchtung und die Fahrer verloren mit 8:0. "Das war die Nationalmannschaft von Südkorea, Flo. Wir spielen nur so zum Spaß." "Ihr seid Sportler. Und Sportler wollen immer gewinnen. Und ihr seid fit genug, um zumindest besser zu spielen." Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Ein kritischer Fan", sagte Sebastian und klopfte ihm leicht auf die Schulter. "Sowas lobe ich mir. Ich muss jetzt zum Team, wegen der Nachbesprechung. Wir sehen uns morgen nach dem Rennen." Florian blickte ihm nach, als er in der Garage seines Teams verschwand, wo einige Mechaniker noch die Werkzeuge und Geräte überprüften, die sie am nächsten Tag beim Rennen brauchen würden. Kai legte ihm den Arm um die Schulter. "Sei nicht traurig, weil sie das Spiel verloren haben, Flo. Sie sind nur Hobbyspieler und es ist ein Ausgleich für sie." "Sie hätten besser spielen können", beharrte sein Freund.
hehe, da ist der Flo aber verdammt kritisch. Nicht dass der plötzlich Bundestrainer werden will. *kicher* Obwohl, auch ein interessante Gedanke ... *träum*
Ui, da kommt bei Flo wieder die Einstellung seines Vaters hoch, hm? "Das hättest du besser machen können." 8:0 ist natürlich ... deutlich ... und er hat schon irgendwo recht. Wenn die Aufstellung nicht stimmt und das Training zu lasch ist, dann läuft das natürlich nicht gerade gut.
Und jetzt verrat endlich, was passiert, wenn Flo 13 ist! *quengel* lg, Isi =)
Nicht quengeln, Isilein. So weit sind wir noch nicht =)
Der nächste Tag wurde für das Kind in Florian zu einer echten Bewährungsprobe. Sebastian schied, in Führung liegend, mit einem Motorschaden aus. Florian war untröstlich und Kai hatte alle Mühe, ihn wieder zu beruhigen. Irgendwann hatte er sich wieder ein wenig gefangen und schaute sich um. "Wo ist Sebastian?", schniefte er. "Der will jetzt sicher seine Ruhe haben", erklärte Niki ihm ruhig. Florian stand auf. "Man sollte Ärger nicht in sich rein fressen. Und er wird sich bestimmt ärgern." Damit ging er. "Hältst du es für gut, ihn gehen zu lassen? Sebastian wird jetzt nicht in der Laune sein, sich mit einem 12-jährigen zu unterhalten, auch wenn er sich sonst rührend um Flo kümmert." Kai blickte ihm nach. Auch er war ein wenig besorgt, aber er blieb sitzen. "Florian hat ein sehr gutes Feingefühl. Lassen wir ihn einfach mit Sebastian reden." Florian wollte aber gar nicht reden. Er hatte den jungen Fahrer in seinem Zimmer im Motorhome gefunden. Sebastian saß an die Wand gelehnt auf dem Boden und starrte wütend vor sich hin. Unsicher, was er tun sollte, nahm Florian einen Fussball, der auf der Bank lag und rollte ihn dem enttäuschten Fahrer vor die Füße. "Ich bin jetzt nicht in der Stimmung zu spielen." "Du sollst nicht spielen", sagte er leise und mit einer sehr kindlichen Stimme. "Aber an dem kannst du dich abreagieren, ohne etwas anzurichten. Der ist schon tot." Damit ging er vor die Tür und setzt sich dort einfach auf den dunklen Flur. Die Minuten verstrichen. Alles war still im Zimmer. Bis irgendwann der Ball gegen die Wand knallte. Aber Sebastian hatte ihn geworfen, denn Florian hatte nicht das Geräusch gehört, wenn ein Fuß gegen einen Ball trat. Mehrfach knallte der Ball gegen die Wand. Und so wie es klang, rollte er jedes Mal zu Sebastian zurück. Irgendwann folgten die Einschläge dann regelmäßiger und Florian hörte, dass Sebastian nicht nur nach dem Ball trat, sondern mit zunehmender Lautstärke auch seinen Frust über sein Auto und seinen Teamkollegen und die ganze Welt raus schrie. Lächelnd schloss er die Augen.
Hui, das kann ich verstehen, dass Seb da sauer ist. Gute Idee von Flo, ihm einfach einen Fußball zu geben. "Der ist schon tot." Wie süß!!! Und es scheint ja auch zu funktionieren, denn immerhin lässt er seinen Ärger jetzt mal ordentlich raus. Ich bin gespannt auf die FS, wie immer. lg, Isi =)
Kai und Niki waren fast mit dem Nachbericht fertig, als Niki zu Red Bull rüber deutete, wo Sebastian und Florian herkamen. Sebastian war völlig verschwitzt, seine Haare standen ziemlich wirr und sein Gesicht war rot. Aber er lächelte und sah sonst eigentlich relativ entspannt aus. Erschöpft ließ er sich auf die Bank fallen, die in der Nähe von Kai stand und Florian setzte sich neben ihn. "Wie geht es dir?", fragte Kai vorsichtig. "Besser. Dank Flo." Er grinste in die Kamera. "Es war Scheiße, was passiert ist, aber ich konnte nichts dafür. Dass mir der Motor hochgegangen ist, hat mich im Titelkampf natürlich weit zurück geworfen, weil ich jetzt auch mit zwei Siegen nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen kann. Aber so ist nun mal die Formel 1. Mal gewinnt man, mal verliert man. Und vielleicht haben ja auch die anderen mal Pech." Niki war fassungslos. "Was hast du gemacht? Ich habe schon befürchtet, du würdest Florian den Kopf abreißen, wenn der jetzt auch noch mit seiner kindlichen Naivität kommt und dich nervt. Stattdessen zeigst du mal wieder eine Charakterstärke, die bewundernswert ist." Sebastian lächelte geschmeichelt. "Ich war unglaublich sauer. Auf mich, auf mein Auto, auf die ganze Welt. Flo hat mir einen Ball vor die Füße gelegt und meinte, an dem kann ich mich abreagieren. Dann ist er wieder raus gegangen. Ich hab den Ball angestarrt und ihn wütend gegen die Wand geworfen, weil ich keine Lust auf Fussball hatte. Und, was soll ich sagen… Ball gegen Wand… und das Ding kam zurück zu mir. Irgendwie hat mich das noch wütender gemacht. Ich hab ihn wieder genommen und ihn gegen die Wand geworfen und er kam erneut zurück." "Na sowas aber auch", murmelte Kai empört. Sebastian grinste. "Ich bin immer wütender geworden, aber dieses Mal nach außen hin. Irgendwann bin ich aufgestanden und habe das Ding immer wieder gegen die Wand getreten. Immer und immer wieder. Über eine Stunde lang. Und ich hab meine Wut raus gebrüllt." "Oh ja", murmelte Florian. "So viele Schimpfworte auf einmal, habe ich noch nie gehört." Kai sah Sebastian empört an. "Wie kannst du mir den Kleinen nur so verderben? Ich versuche, ihn zu einem ordentlichen Menschen zu erziehen und du…" "… bringst ihm das Fluchen bei. Einer muss es ja machen." Niki grinste. "Ich hab jetzt keine Lust, über Formel 1 zu reden, Leute." Er sah Florian an. "Erkläre du mir lieber mal, was du damit gemeint hast, wir hätten Stellungsfehler begangen beim Spiel gegen Südkorea." "Das ist ganz einfach. Es fing ja schon mit eurer Aufstellung an. Die Spieler, die ihr habt spielen lassen, sind alle ganz gut, keine Frage. Aber sie Spielen auf den falschen Positionen. Nimm mal den Michael Schumacher. Er spielt im Sturm. Das ist Blödsinn. Er ist ruhig und ein guter Stratege. Er gehört ins Mittelfeld, wo er Bälle verteilen kann. Oder du. Du bist auch kein Stürmer. Du bist sehr schnell und wendig. Eigentlich gehörst du in die Verteidigung. Da wärst du richtig gut und könntest was ausrichten." "Verteidiger schießen aber keine Tore", brummte Sebastian. Florian verdrehte die Augen. "Wer war drittbester Torschütze der Deutschen bei der letzten WM?" Sebastian grübelte. "Keine Ahnung." "Philipp Lahm. Und was für eine Position spielt er?" "Verteidiger", sagte Sebastian und verdrehte die Augen. Kai und Niki lachten leise im Hintergrund. "Siehst du. Auch Verteidiger können Tore schießen, aber ihre Hauptaufgabe ist es, dem Torwart zu helfen. Eine Mannschaft kann nur funktionieren, wenn jeder auf dem Platz arbeitet, wo er hingehört. Wenn jeder das tut, was er kann. Ich glaube nicht, dass du bei der Boxencrew einen guten Arbeiter abgeben würdest oder dass einer deiner Mechaniker dein Auto fahren könnte." Jetzt kam der junge Fahrer wirklich ins Grübeln. Und auch Nico Rosberg und Michael Schumacher, die in der Nähe herumgestanden hatten, kamen herüber. "Flo hat gar nicht so Unrecht." Michael kratzte sich am Kinn. "Woher weißt du so viel über Strategie." "Hat mir mein Trainer beigebracht, damals bei den Kickers…" Er stutzte und sah Kai an, der die Augen aufgerissen hatte. "Woher weißt du das? Du bist erst mit 13 zu den Kickers gegangen und dein letzter Wechsel war erst vorgestern." "Ich… bin keine 13... Aber ich habe Erinnerungen in meinem Kopf, die ich noch nicht haben sollte." "Dann hatten die Ärzte doch Recht", murmelte Kai. Als die anderen ihn fragend ansahen, erklärte er ihnen seine Gedanken. "Menschen lernen als Kinder fast in jeder Sekunde etwas Neues. Je älter sie werden, desto desinteressierter wird man für Kleinigkeiten. Schade, aber es ist so. Die kindliche Neugier verschwindet und mit ihr das ständige Lernen. Florians Gehirn hat die Woche immer gebraucht, weil er sehr viele Informationen auf einmal erhalten hat. Er wäre sonst durchgedreht, wenn er nicht Zeit zum Ausruhen gehabt hätte. Doch jetzt, mit Einsetzen der Pubertät scheinen die Erinnerungen nicht mehr so getrennt zu sein. Es ist auch nicht nötig, er kann ja ganz gut damit umgehen." "Warum gerade jetzt?", fragte Niki. "Weil man sich in der Pubertät nur mit zwei Dingen beschäftigt. Wie wirke ich auf andere und wer bin ich eigentlich? Das ganze Denken dreht sich um einen selber und vielleicht noch um das andere Geschlecht. Aber viel mehr Dinge hat man doch nicht im Kopf." "Stimmt", gab Sebastian zu. "Alles andere hat nur so nebenbei interessiert." Er sah Florian an. "Kickers? Welche Kickers?" "Die Stuttgarter Kickers. Ich habe…" Florian grübelte angestrengt. "…fünf Jahre dort gespielt." Ein wenig unsicher sah er Kai an, der ihm mit einem Nicken diese Aussage bestätigte. "Was?", fragte Nico. "Die waren doch damals in der zweiten Liga, oder?" "Ja." Florian nickte eifrig. "Er weiß seit Jahren, dass wir Fussball spielen. Guckt uns immer dabei zu und schüttelt meist den Kopf, weil ihm irgendwas nicht passt. Er war jahrlang bei einem Zweitligisten. Aber er hält es nicht für nötig, uns mal einen Hinweis zu geben, wo unsere Fehler liegen könnten." Michael sah ihn streng an, was dazu führte, dass Florian eingeschüchtert den Kopf einzog. Kai setzte sich neben ihn und schob Michael ein Stück weg. "Lass Flo in Ruhe. Er wollte sich halt nicht einmischen und mal ganz ehrlich: Seit wann hört ihr heiligen Fahrer denn auf einen aus dem Fußvolk?" Die Fahrer blickten ein wenig betreten nach unten. "Flo tut euch leid und er hat etwas, was keiner von uns je hatte: Eine zweite Kindheit. Deshalb wart ihr so nett zu ihm und habt ihn so gut behandelt. Und das ist auch der einzige Grund, warum ihr ihm überhaupt so interessiert zuhört. Früher hättet ihr das schlichtweg nicht getan, selbst wenn er euch hätte helfen wollen." Florian schmiegte sich gegen Kai und genoss dessen Schutz. Sebastian strich ihm leicht über den Kopf. "Entschuldige, Flo. Michael hat das nicht so gemeint. Aber du hast echt nie erwähnt, dass du so ein guter Fussballspieler warst. Wir haben dir oft angeboten, doch mal mitzuspielen, weil du uns oft beobachtet hast. Aber du hast immer abgelehnt und bist dann gegangen." Kai nickte, als Florian ihn ansah. "Das stimmt. Aber frag mich nicht, wieso. Du hast auch mit uns nie viel über diesen Sport geredet. Maximal noch über die Ergebnisse der Bundesliga oder wichtige Länderspiele." "Was wohl aus den Leuten geworden ist, die mich damals trainiert haben? Und meine Freunde und Teamkollegen…" "Also einer deiner Freunde war mal Trainer der deutschen Nationalmannschaft." Kai sah die verwirrten Blicke. "Jürgen Klinsmann." Michael ging mit einem Aufstöhnen neben der Bank in die Knie. "Das kann nicht sein", nuschelte er. "Wer hat dich damals trainiert?" "Der Typ war Trainer in der Ausbildung und er hatte taktisch echt was drauf. Der hieß Joachim Löw, aber wir haben immer Jogi gesagt." "Aaaaaaaa." Michael sprang auf. "Du hast fünf Jahre unter Löw trainiert… Ich glaub das nicht." Florian war wieder zusammengezuckt und kuschelte sich dichter an Kai. "Wieso? Was ist mit Jogi?" "Er ist jetzt Bundestrainer." "Cool. Ich wusste ja immer, dass er was drauf hat." "Flo, würdest du uns einen riesigen Gefallen tun?" Er nickte Sebastian schüchtern zu. "Wir spielen am Samstag in Brasilien gegen die Nationalmannschaft von Brasilien. Und wenn wir da so spielen wie gestern, gehen wir so gnadenlos baden, dass das nicht mehr lustig sein wird. Wir wissen, dass wir die Typen nicht schlagen können. Aber vielleicht kannst du unsere Mannschaft so umstellen, dass wir nicht ganz wie Versager aussehen." "Aber… ich kann doch nicht… Ihr würdet doch niemals auf mich hören. Und außerdem sind das nur zwei Wochen Zeit." Nico sah ihn flehend an. "Wir kriegen die anderen schon dazu, dass sie auf dich hören. Was soll passieren? Dass wir noch schlechter spielen als gestern? Kaum vorstellbar." "Und wie soll das mit dem Training gehen? Jeder will nach Hause." Michael grübelte. "Ich spreche mit den anderen. Nico, komm mit. Sebastian, du fragst bei den Teamchefs nach, ob wir eventuell schon nach Brasilien vor fliegen dürfen, um uns auf das Spiel… ähm, das Klima vorzubereiten." Die Fahrer standen auf und verschwanden. Florian sah Kai stirnrunzelnd an. "Habe ich irgendwann 'Ja' gesagt?" "Hast du. Indirekt." Kai grinste. "Während die Fahrer unterwegs sind, um ihren Willen durchzusetzen, werde ich mich mal mit dem Sender kurzschließen, um zu klären, ob wir das Spiel nicht übertragen können. Nach der Werbung geht es weiter, liebe Zuschauer." In den restlichen fünf Minuten Sendezeit erfuhren die Fernsehzuschauer nur noch, dass alle Fahrer, die mit der Fahrermannschaft zu tun hatten, umgehend nach Brasilien fliegen würden, dass Flo der neue Trainer der Mannschaft war und dass RTL das Spiel übertragen würde.
HA! Also doch die Deutsche Nationalmannschaft....teilweise. Da hat der kleine Schlawiner jahrelang unter Jogi trainiert und keinen Pieps gesagt. *lol* Wie gemein! *kicher* Genial, wirklich. Und die Fahrer alle ganz baff, allen voran Michael, der bestimmt gleich einen Schreikrampf bekommt. *lach* Einfach genial, wirklich genial. Klein Flo trainiert die F1-Mannschaft...er wird nen tollen Job machen, ganz sicher. Und soo schlimm versagen werden sie jetzt auch nicht. Wer weiß, vielleicht gewinnen sie ja... lg, Isi =)
Auf dem Flug nach Brasilien schaute Florian sich aktuelle Spiele der brasilianischen Nationalmannschaft auf und schrieb sich Analysen auf einen Block. Er legte die Aufstellung der Fahrermannschaft fest und war ärgerlich, als eine Stewardess ihn fragte, ob er was essen wolle. Kai wies ihn zurecht und er entschuldigte sich höflich. Nach der Landung rief Florian die Fahrer noch auf dem Flughafen zusammen und erklärte ihnen, dass er von ihnen Einsatz und Leistungswillen erwartete und dass sie täglich sechs Stunden trainieren würden und zusätzlich würde er am Wochenende ein Taktikseminar geben, wo sie ihre Taktik gegen Brasilien besprechen würden. "Der… der klingt wie euer Löw", knurrte Felipe Massa. "Er hat ja auch fünf Jahre unter Löw gespielt." Massa zog eine Augenbraue hoch. "So? Eigentlich bin ich ja immer für unsere Nationalmannschaft… aber wenn sie mein Gegner sind, dann will ich gewinnen." Zu Kais Überraschung spielten die Fahrer ohne Murren mit. Sie wussten, dass Florian nicht so weit war, um sich wirklich durchzusetzen, wenn sie quer schossen, aber sie wollten von ihm lernen. Und Florian lehrte sie gern die Dinge, die er wusste und konnte. Er machte mit ihnen Fitness- und Krafttraining, wo er jedes Mal besser war als die besten Fahrer, zeigte ihnen Schusstechniken und Zweikampfverhalten, welches die Fahrer zwar in Profispielen schon gesehen hatten, aber bisher nicht für sich selber anwenden konnten. Er unterrichtete sie über die taktischen Möglichkeiten der Brasilianer und über ihre eigenen Fähigkeiten. Und er ließ sie rennen, rennen und noch mehr rennen. "Die Brasilianer sind brilliante Einzelspieler, aber ihr Mannschaftsgefühl hapert und ihre Fitness. Da könnt ihr sie kriegen. Wenn einer der Stürmer oder Mittelfeldspieler den Ball hat, ist er für euch nahezu unaufhaltbar. Also dürfen sie den Ball nicht bekommen. Ihr müsste viele kurze, präzise Querpässe spielen. Lasst sie laufen. Ich bin zwar eigentlich kein Fan von Verzögerungstaktiken, aber hier geht es nicht anders. Und wenn ihr nach vorn spielt, muss das sehr schnell gehen. Ich dürft nie zurück spielen. Dann laufen die mit und holen sich den Ball vor eurem Tor." Florian brachte den Fahrern in zwei Wochen mehr bei, als diese in ihrem bisherigen Leben an Fussballfachwissen gelernt hatten. Und er zeigte ihnen einige Tricks, die er noch behalten hatte. Beim Abschlusstraining am Samstag Morgen blickte er 'seine' Mannschaft stolz an. "Ihr habt viel gelernt und mir hat das Training mit euch wirklich Spaß gemacht. Ich weiß, ihr müsst zum Training und vorher noch zu den Besprechungen. Darum nur eines. Vergesst die Idee, dieses Spiel zu gewinnen. Aber zeigt denen, dass sie sich getäuscht haben, wenn sie glauben, es wäre ein Spaziergang, gegen euch zu spielen. Ihr seid ein Team. Auch wenn ihr Konkurrenten in den Autos seid, seid ihr auf dem Rasen eine Einheit. Und die muss man erst mal schlagen." Die Fahrer jubelten und bedankten sich bei Florian. Der ging zu Kai und Niki, die das ganze skeptisch beobachtete hatten. "Du machst ihnen sehr viel Mut, Flo." "Sie werden einbrechen, spätestens nach den ersten fünf Gegentoren. Aber vielleicht haben sie genug Vertrauen und Stärke gesammelt, um sich wieder aufzurappeln und trotzdem stolz vom Platz zu gehen. Man muss kämpfen, auch wenn man nicht gewinnen kann. Das ist man sich selber, dem Gegner und den Fans schuldig." Er blickte Kai an. "Ich glaube, Sebastian hat das sehr gut verstanden." Kai grinste und wuschelte Florian durch die Haare. Er wusste, dass sein Freund mehr auf die Formel 1, als auf das bevorstehende Fussballspiel anspielte. Aber er stimmte Florian zu. In jedem einzelnen Punkt, den dieser angesprochen hatte. Und er wunderte sich immer wieder, wie gut der in seinem Alter die Mannschaft anspornen konnte. Das freie Reden lag ihm irgendwie im Blut.
Hui, da hat Flo den Fahrern ja richtig Beine gemacht - und dann mit viel Training dafür gesorgt, dass sie ihnen gleich wieder abfallen, vor lauter Erschöpfung. Gewinnen werden sie zwar wohl eher nicht, gegen die Nationalmannschaft, aber sie haben jetzt ne Überraschung im Ärmel - Flo. *g* Ich bin auf das Spiel gespannt. Flo hat sich solche Mühe gegeben, da müsste wenigstens eine weniger peinliche Niederlage drin sein... lg, Isi =)
Oh jaaaaaaa... rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.... Aber ich hasse es, wenn die Realität meinen Stories vorgreift. Heiko wird echt zum Helden, wenn der Flo dazu bringt, Liegestütze zu machen. Da ruft jemand nach größeren Rollen in Fanfics :)
Auf dem Platz, direkt vor dem Spiel holte Florian die Spieler noch einmal zu sich. "Keine Angst vor den großen Namen. Es sind nur ganz normale Menschen und die haben vor euch genauso Respekt. Ihr seid auch große Sportler. Ich denke nicht, dass die gegen euch ein Rennen fahren würden." Das Spiel wurde angepfiffen und Heiko und Florian kommentierten es vom Spielfeldrand aus für die Zuschauer. Und es zeigte sich, dass das Intensivtraining etwas gebracht hatte. Die Brasilianer versuchten, in Führung zu gehen, spielten jedoch so halbherzig, dass die Fahrer ihnen immer wieder den Ball wegnehmen konnten. Sebastian hatte nie so sicher gespielt wie hinten, direkt vor dem Tor. Und bei jedem Angriff rannte er mit nach vorn. Einmal schoss er den Ball knapp über die Torlatte. Die Brasilianer waren gelinde gesagt schockiert, dass sich eine Amateurmannschaft so gegen sie wehren konnte. Nach dem ersten Tor, was sie erzielten, wurden sie dann wieder selbstsicherer. Sie hofften, die Gegenwehr würde erlahmen, aber dem war nicht so. Florian hatte das ganze Fahrerteam extrem defensiv eingestellt. Sie sollten laut seiner Anweisung überhaupt keine Tore schießen. Sie sollten nur welche verhindern. Und das taten sie sehr erfolgreich. Zur Halbzeit stand es 0:2 für die Fahrermannschaft, eine halbe Blamage für die brasilianische Mannschaft, ein Riesenerfolg für die Fahrer. "Ihr wart sehr gut, Leute. Sehr, sehr gut. Zu Beginn der zweiten Halbzeit müsst ihr höllisch aufpassen. Die sind sauer. Und sie werden alles nach vorn werfen. Wenn ihr wollt, könnt ihr dann einen Konter riskieren. Wenn ihr günstig steht, versucht es mit dem Angriff, den ich euch beigebracht habe. Ich denke nicht, dass ein einzelner Spieler gegen diesen Torwart eine Chance hat. Benutzt den Teufelsdreier." Die Fahrer nickte und setzten sich auf den Rasen, um zu verschnaufen. Kai wandte sich an Florian. "Teufelsdreier?" "Das ist ein Angriff, den Jürgen, Jogi und ich uns ausgedacht haben. Vielleicht seht ihr in der zweiten Halbzeit, was ich damit meine." Er grinste in die Kamera. "Wir sind echt gut, oder?" "Zwei mickrige Gegentore und bei den Fahrern richtig gute Spielzüge, wenn auch hauptsächlich im defensiven Bereich. Hallo. Flo, das ist Wahnsinn, was du aus der Mannschaft gemacht hast. Genau wie beim Klavierspielen und Malen muss ich auch hier sagen: Du hast deinen Job verfehlt. Du bist ein richtig guter Trainer." Florian lächelte geschmeichelt. "Danke", sagte er. Dann sah er Heiko an. "Gucken eigentlich Leute das Spiel?" Er nickte. "Wenn ich dem Sender glauben darf, sogar eine ganze Menge. Und es werden wohl immer mehr."