Wenn das mal nicht nach hinten losgeht, mit Patrik. Vll. will er sich nur bei Tamara einkratzen, damite r mehr Infos erfährt und sie an Mareike weiter petzt.
Danke für eure Kommis. Hier kommt nun endlich der neue Teil.
Gemeinsam verbrachten sie ein schönes Weihnachtsfest. Auch Mike und Ute waren natürlich da. Und wie nicht anders zu erwarten, standen die Zwillinge die meiste Zeit im Mittelpunkt. Niemand, außer Lisa, wusste bisher, dass Tamara wieder Kontakt zu Patrick hatte, selbst Mike hatte sie es nicht erzählt. Michael genoss es, das er nach Weihnachten frei hatte und endlich viel Zeit mit seiner Familie verbringen konnte. So begann auch das neue Jahr friedlich und ruhig. Selbst die Arbeit hielt sich zu Beginn des Jahres noch in Grenzen, außer ein paar liegen gebliebenen Akten war nicht viel zu tun. So war es auch nicht verwunderlich, dass Michael und Branco überrascht aufschauten, als der Staatsanwalt das Büro betrat, hofften sie doch endlich auf etwas Abwechslung. „Einen schönen guten Morgen.“, begrüßte er die Anwesenden gut gelaunt. „Guten Morgen Herr Kirkitadse!“, erwiderten Branco und Michael direkt. „Was verschafft uns die Ehre ihres Besuches?“, hakte Michael neugierig nach. „Ich dachte, dass neue Jahr muss auch im K11 gut beginnen. Aus diesem Grund habe ich Montag eine Überraschung für Sie.“, erwiderte er geheimnisvoll. Die fragenden Blicke der beiden Kommissare bemerkte er sehr wohl, aber dennoch wollte er das Geheimnis noch nicht lüften. Zu viel Freude bereitete es ihm, sie auf die Folter zu spannen. „Herr Naseband, könnten Sie vielleicht Frau Rietz bitten, dass auch Sie Montagfrüh anwesend ist? Es dürfte auch für Sie interessant sein.“ Der Staatsanwalt war sichtlich darum bemüht, bloß nicht zuviel zu verraten. „Jetzt machen Sie es aber richtig geheimnisvoll. Was soll ich ihr denn sagen, warum sie Montag herkommen soll?“, versuchte Michael erneut etwas herauszubekommen, sprach mit entsprechend viel Nachdruck. Mit einem fiesen Lächeln im Gesicht schüttelte der Staatsanwalt den Kopf. „Nun seien Sie mal nicht so neugierig Herr Naseband. Am Montag werden Sie es schon erfahren und ich denke, Sie schaffen es auch so, Frau Rietz darum zu bitten, am Montag kurz hierher zukommen.“ Leise vor sich hin lachend verließ der Staatsanwalt das Büro, die Neugierde, aber auch die Ahnungslosigkeit der Beiden amüsierten ihn. Um sich nicht zu verraten, hatte er schnell das Büro verlassen und ließ zwei verwirrte Kommissare zurück, die ihm, aufgrund seines Lachens, verwundert und grübelnd hinterher sahen.
Etwas verspätet trafen Alex und Michael am Montagmorgen im K11 ein. Auch bei Alex war die Neugierde auf die Neuigkeiten des Staatsanwaltes groß, allerdings war es den Zwillingen egal gewesen, dass ihre Eltern es eilig hatten und machten ihnen somit einen Strich durch die Rechnung. Als sie das Büro betraten nahmen sie erstaunt war, dass Branco bereits anwesend war. Scheinbar plagte auch ihn die Unwissenheit. „Guten Morgen!“, begrüßte er seine Kollegen grinsend. „Den Tag streiche ich mir rot im Kalender an, ich bin früher da als ihr.“ „Jaja, lach du nur. Das nächste Mal darfst du die Zwillinge fertig machen.“, antwortete Michael, konnte sich aber auch ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Alex und Michael hatten die Babys gerade aus den warmen Sachen geholt, da betrat auch schon breit grinsend der Staatsanwalt den Raum. „Guten Morgen.“, begrüßte er fröhlich die Anwesenden. „Frau Rietz, es freut mich, dass auch Sie hier sind. Den Nachwuchs haben Sie auch gleich dabei, das trifft sich gut.“ Während der Staatsanwalt sprach, betrat ein großer schmaler Mann das Büro und blickte sich etwas verunsichert um. „Ich möchte Ihnen Herrn Grass vorstellen, er wird ab sofort das K11 unterstützen.“, redete er nach einer kurzen Pause weiter und deutete auf den Mann, der mittlerweile neben ihm stand. „Die weitere Vorstellung werden Ihre neuen Kollegen selber übernehmen und Ihnen auch alles Wichtige zeigen. Ich habe jetzt noch einen Termin bei Gericht.“, erklärte ihm noch der Staatsanwalt und war nur kurz danach auch schon verschwunden. Irritiert sah ihm der Neue hinterher, so einen schnellen Abgang war er nun gar nicht gewohnt. „Mach dir nichts draus, so was macht er öfter.“, sagte Michael und reichte ihm die Hand. „Hallo, ich bin Michael. Die entzückende Frau hier, ist Alex und das Gummibärchenmonster ist Branco.“, stellte Michael ihm alle vor. „Hallo, ich bin Gerrit. Freut mich, euch kennen zulernen.“, erwiderte Gerrit noch etwas unsicher. „Ihr habt hier aber sehr junge Kollegen!“, stellte er nach einem Blick auf die Babys, welche vor sich hin brabbelten, fest. „Wir erziehen uns unseren Nachwuchs gleich richtig!“, gab Branco amüsiert zurück. „Wenn du die Beiden erziehst, kommen da nur Gummibärchenmonster bei raus.“, kommentierte Alex das Ganze. „Das sind meine Beiden. Ein Grund, warum du wahrscheinlich hier bist.“, klärte Alex nun Gerrit auf. Gerrit nickte, bevor er antwortete: „Ach, deswegen hat Herr Kirkitadse gesagt, erst einmal ein dreier Team.“ Einige Zeit sprachen die vier noch über alles mögliche, aber das Alex und Michael ein Paar sind und die Zwillinge die Kinder von ihnen Beiden sind, wurde nicht erwähnt. Das Michael Alex noch nach unten zum Auto brachte, verwunderte Gerrit nicht sonderlich, immerhin mussten zwei Babys mit Babysafe getragen werden und das war doch etwas viel auf einmal.
Da ist er ja, der Gerrit!!! Mal sehen wie lange es dauert und er bemerkt, oder gesagt bekommt, das Michael der Vater ist Freue mich schon super dolle auf einen neuen Teil!!!
Was für Gedanken hast du wieder Jule? Lass mich daran teilhaben. Danke für eure Kommis.
Schnell arbeitete sich Gerrit in das Team ein. Kirkitadse hatte mit Alex und Michael abgesprochen, dass Alex einmal die Woche für zwei Stunden ebenfalls im K11 war, um die Jungs etwas zu unterstützen, aber auch um ebenfalls Gerrit richtig kennen zulernen. Er wollte einfach erreichen, dass die Vier ein eingespieltes Team wurden. So kam es, dass Alex jeden Montagnachmittag da war. Bisher hatte sie die Zwillinge immer dabei, was Kirkitadse ausdrücklich erlaubt hatte. Da sie selber nur im Büro war, war das auch kein Problem. Alle Kollegen kümmerten sich rührend in der Zeit um die Beiden. So verwunderte es auch niemanden, dass Michael oft eins der Kinder auf dem Arm hatte, immerhin machte jeder andere das auch, wenn es möglich war. Vier Wochen ging das nun schon so, als Alex den einen Montag plötzlich alleine kam. Tamara und Lisa hatten angeboten in der Zwischenzeit auf die Zwillinge aufzupassen, da sie heute schon früher aus der Schule kamen. Im Kommissariat erzählte Alex, dass sie zwei Babysitter für diesen Tag hätte, was ja auch in gewisser Weise der Wahrheit entsprach. Um wen es sich dabei handelte, behielt sie für sich. Als Michael, kurz nachdem Alex gekommen war, das Büro betrat, sah er sich verwundert um. „Wo hast du denn die Zwillinge gelassen?“, fragte er nach einiger Zeit etwas verwirrt. „Bei meinen zwei Babysittern.“, erwiderte Alex leicht grinsend. „Haben die keine Schule?“ „Hatten heute früher aus.“ „Das ist schon komisch.“, mischte sich Gerrit in die knappe Unterhaltung ein. Irritiert sahen ihn Alex und Michael an. Mit seiner Aussage konnten sie nun wirklich nichts anfangen. Ihr Blick forderte Gerrit auf weiter zusprechen. „Diese Woche ist meine Nichte bei mir.“, begann er zu erklären. „Heute hat sie auch früher Schule aus und wollte mit ihrer Freundin babysitten. Gibt schon eigenartige Zufälle.“ Damit war für ihn dieses Thema erledigt. Woher sollte seine Nichte seine beiden neuen Kollegen kennen, das wäre doch ein sehr großer Zufall. Alex wollte schon nachfragen, wie denn seine Nichte hieß. Aber dann kam ihr der Gedanke, dass Gerrit so vielleicht nachfragen würde, woher sie, wenn Lisa wirklich seine Nichte war, das Mädchen kennen würde. Auch wenn sie zu gerne wüsste, ob Lisa wirklich seine Nichte war, verkniff sie sich diese Frage. Sie wollte einfach nichts Privates erzählen.
Alex’ Arbeitszeit für diesen Tag war fast vorbei. Gemeinsam mit Michael saß sie gerade beim Getränkeautomaten und sprach mit ihm über einen aktuellen Fall. So bekamen sie auch nicht mit, dass durch die andere Tür jemand ins Büro kam.
Eine völlig aufgelöste Lisa flüchtete sich in die Arme ihres Onkels. Verwirrt nahm Gerrit Lisa in die Arme. So aufgelöst hatte er sie noch nie erlebt. „Onkel Gerrit, … du musst mir helfen. … Du musst sie finden.“, brachte sie mühsam schluchzend hervor. Sie war einfach noch zu entsetzt darüber, was gerade passiert war. Aber sie fühlte sich irgendwie schuldig und wollte einfach irgendetwas machen, so dass ihr als erstes ihr Onkel einfiel. „Lisa, … jetzt beruhig dich doch erst einmal. Was ist passiert? Wen muss ich finden?“, sprach er beruhigend auf das Mädchen ein. Er hatte sie dabei vorsichtig zur Couch geschoben und sich mit ihr dahin gesetzt, aber ohne dabei die Umarmung zu lösen. Liebevoll strich er ihr übers Haar, wollte sie irgendwie beruhigen, um zu erfahren, was passiert war. Scherzend kamen in dem Moment Alex und Michael ins Büro. Sie waren viel zu sehr mit ihrer momentanen Unterhaltung beschäftigt, um das Mädchen, was Gerrit im Arm hielt, wahrzunehmen. Erst das erneute Aufschluchzen von Lisa, lenkte die Aufmerksamkeit der Beiden auf Lisa. „Lisa?!? Was machst du denn hier?“, fragte Alex verwundert nach. Irritiert, weil eine Frau, deren Stimme ihr bekannt vorkam, ihren Namen ausgesprochen hatte, sah Lisa mit großen Augen auf. „Alex? Michael? … Was macht ihr denn hier?“, fragte sie entsetzt nach. Es war ihr unangenehm gerade jetzt auf die Eltern ihrer Freundin zu treffen. „Wir arbeiten hier.“, gab Michael verwundert zurück. „Ach so.“, sagte Lisa nur, die Situation überforderte sie momentan. Sie wollte, dass ihr Onkel ihr half, es den Eltern ihrer Freundin zu sagen, aber nun ging das wohl nicht mehr. Unbehaglich rutschte sie hin und her, was sollte sie jetzt nur machen? „Aber was machst du nun hier Lisa? Warum bist du so aufgelöst? Und wo sind Tami und die Zwillinge?“, forderte Alex nun mit Nachdruck Antworten ein. Lisa wandte ihren Blick ab, sah auf den Boden und spielte nervös mit ihren Fingern rum. Sie wusste nicht, wie sie es am besten sagen sollte und hatte vor allem etwas Angst vor der Reaktion von Alex und Michael. Still hatte Gerrit das Gespräch verfolgt. Also hatte Lisa wirklich zusammen mit ihrer Freundin Tami, die er bereits kennen gelernt hatte, auf die Babys von Alex aufgepasst. Woher Alex die Mädchen kannte, war momentan erst einmal nebensächlich. Irgendetwas musste passiert sein, aber was? Er nahm das Mädchen noch etwas fester in den Arm, wollte ihr so Kraft geben, um weiter zureden. Er merkte, dass es ihr nicht leicht fiel darüber zu reden. „Lisa, wo sind meine Kinder?“, versuchte Alex es erneut. Dass ihre Frage eine leicht drohende Tonlage hatte, konnte sie dabei nicht verhindern. So wie das Mädchen hier saß und sich zierte zu erzählen, was passiert war, musste etwas Schreckliches geschehen sein. Einerseits wollte Alex gar nicht hören, was nun kam, aber andererseits wollte sie wissen, wo ihre Kinder waren. Diese Ungewissheit war nicht zum Aushalten. „Ich weiß es nicht…“, sagte Lisa schließlich leise und ängstlich. Dabei sank sie noch tiefer in die Arme ihres Onkels, suchte dort Schutz. „Wie du weißt es nicht?“ Entsetzt musterte Alex das Mädchen, wurde aber von Michael zurückgehalten. Auch er machte sich Sorgen, hatte aber Bedenken, wenn Alex jetzt zu emotional reagierte, dass Lisa gar nichts mehr erzählen würde. „Ihr wart gemeinsam unterwegs. … Was ist dann passiert? Nun rede doch endlich!“, forderte Alex mit Nachdruck. Eine böse Vorahnung machte sich in ihr breit und sie hoffte, damit Unrecht zu haben. „Wir waren mit den Babys spazieren gewesen und wollten uns beim Bäcker ein paar Stückchen holen…“, begann Lisa leise und zögerlich zu erzählen. Es war mucksmäuschenstill im Büro, jeder wollte jedes einzelne Wort des Mädchens hören, was nur sehr leise sprach. „In der Bäckerei war es sehr voll, deswegen bin ich alleine rein und Tami hat mit dem Kinderwagen draußen gewartet….“ Erneut brach sie ihre Erzählung ab, schluchzte leise auf und versuchte Kraft zu sammeln, für das, was sie nun sagen musste. „Als ich fertig war und gerade rausgehen wollte, … habe ich noch gesehen, wie jemand Tami in ein Auto gestoßen hat und jemand anders die Babys aus dem Wagen genommen hat.“ Lisa wurde als leiser, so als könnte sie dadurch das Ganze weniger schrecklich wirken lassen.
Einen Moment war es ruhig. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Alex Lisa an, versuchte das Gesagte zu verstehen. „Was willst du damit sagen?“, fragte sie schließlich nach. So ganz hatte sie noch immer nicht verstanden, was Lisa ihr versuchte zu erklären. Sie wollte es einfach nicht glauben, das konnte nicht sein. „Irgendjemand hat Tami und die Zwillinge entführt.“, sagte Lisa schließlich. Wieder liefen ihr die Tränen übers Gesicht und ängstlich kauerte sie sich in die Arme von Gerrit. Alex stand wie versteinert da, noch immer starrte sie Lisa an. Die Tränen des Mädchens zeigten ihr, dass die Geschichte, die sie soeben erzählt hatte, der Wahrheit entsprach. Nur langsam begriff sie, was das bedeutete. Diese Angst, die sie schon die ganze Zeit verspürt hatte, gewann langsam die Oberhand, machte sich in ihr breit. Sie fing an zu zittern, merkte, wie ihre Beine schwer wurden. „Das kann nicht sein…“, brachte Alex noch mühsam und entsetzt heraus, bevor sie schließlich zusammenbrach. Gerade noch rechtzeitig konnte Michael sie packen, bevor sie mit voller Wucht auf den Boden brach. Vorsichtig hob er sie hoch und brachte sie zu der Couch, die Gerrit und Lisa bereits Geistes gegenwärtig freigemacht hatten. Vorsichtig legte er sie dort ab.
Das ist echt hart für Alex.... Hoffentlich finden sie die drei ganz schnell... Ich habe da so eine Ahnung, wer sie haben könnte, aber das ist einfach schrecklich!!! Arme Lisa.... Bitte schreibe ganz schnell weiter!!!
Ich dachte, dass Gerrit vielleicht auch langweilig ist und nix mehr passiert. Man kann bei dir ja nie wissen. Aber ist ja doch noch ordentlich was los.
Nach etwas längerer Zeit kommt hier nun endlich der neue Teil. Versuche den nächsten wieder schneller zu posten. Viel Spaß beim Lesen.
Während Michael sorgfältig Alex hinlegte, rief Gerrit schon den Notarzt. Lisa, die nun erst richtig unter Schock stand, wusste nicht was sie machen sollte. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie irgendwie eine Mitschuld hatte. Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen des Mädchens. Entsetzt nahm Gerrit es wahr, aber so wirklich verstand er immer noch nicht was passiert war. Warum reagierte Alex so heftig auf das Verschwinden von Lisas Freundin? Woher kannte sie Lisa überhaupt? Verzweifelt versuchte Gerrit das Chaos in seinem Kopf zu ordnen, hatte dabei aber nicht wirklich Erfolg. Umso erleichterter war er, als Michael sich wieder von Alex abwandte und nun Lisa tröstend in den Arm nahm. Vorsichtig schob er das Mädchen zu einem Stuhl und drückte sie sanft auf diesen. „Pssst, Lisa. Beruhige dich doch bitte!“, sprach er liebevoll und tröstend auf das Mädchen ein. „Es ist jetzt ganz wichtig, dass du mir alles noch einmal ganz genau erzählst.“ Lisa sah Michael in die Augen und bemerkte, die Sorge darin, aber zu ihrem Erstaunen keine Wut auf sie. Sie atmete noch ein paar Mal tief durch, um sich etwas zu beruhigen. Schließlich erzählte sie alles noch einmal detailgetreu, sichtlich bemüht nichts auszulassen. Konzentriert hörten Gerrit und Michael den Erzählungen des Mädchens zu. „Das ergibt alles keinen Sinn. Warum sollte jemand eine 14jährige und zwei Säuglinge entführen?“, äußerte Gerrit seine noch immer chaotischen Gedankengänge, nachdem Lisa mit ihrer Erzählung fertig war. Obwohl das Mädchen wirklich alles sehr genau erzählt hatte, konnte sich Gerrit nicht auf das wirklich Wichtige konzentrieren. Zu sehr beschäftigten ihn die Fragen, warum ein Teenager und zwei Säuglinge entführt wurden, das war doch sehr unüblich. Und warum reagierte Alex so heftig? Auch Michael war irgendwie komisch. Still hatte er sich alles von Lisa angehört, aber irgendetwas anderes spukte ihm noch im Kopf herum, das war ihm deutlich anzusehen. „Lisa? … Hast du den Namen Patrick schon einmal gehört?“, unterbrach nun Michael die Stille, die momentan herrschte. Fragend schauten ihn Lisa und Gerrit an, seine Frage konnten sie nicht verstehen. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Tami und den Zwillingen steht. … Also hat Tami dir gegenüber den Namen mal erwähnt?“, versuchte er kurz zu erklären, bevor er noch einmal mit etwas Nachdruck nachfragte. Er wollte einfach keine unnötige Zeit verschwenden, indem er den Beiden beschrieb, woher sein ungutes Gefühl kam. Langsam und zögerlich nickte Lisa. Ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihr breit, auch wenn sie nicht sagen konnte, woher es kam. Ihr war nur bei diesem eigenartigen Zusammentreffen damals schon klar gewesen, dass es nicht gut war. „Als wir auf dem Weihnachtsmarkt waren, …“, begann sie nun leise und stockend zu erzählen, „da haben wir Patrick getroffen. … Tami hat sich kurz mit ihm unterhalten, mir aber nicht gesagt, woher sie ihn kennt.“ Vorsichtshalber verschwieg Lisa, dass Tamara sie gebeten hatte, nichts von diesem Treffen zu erzählen. Sie fühlte sich auch so schon schuldig. „Habe ich es mir doch gedacht.“, murmelte Michael sich in den Bart, stand dabei auf, griff nach dem Telefonhörer und wählte eine kurze Nummer. Es dauerte nicht lange, bis sich scheinbar jemand am anderen Ende meldete. Gerrit und Lisa hörten, wie Michael eine Personenfahndung nach einer Mareike Immel herausgab und sagte, ein Bild würde in Kürze folgen. Mit offenen Mündern starrten sie ihn an, auch der Staatsanwalt und Branco, die soeben das Büro des K11’s betreten hatten, waren sichtlich irritiert. Nachdem Michael das Telefonat beendet hatte, sah er in vier fragende Gesichter, doch ehe er etwas sagen konnte, betrat der Notarzt, den Gerrit verständigt hatte, den Raum. Michael erklärte dem Arzt, was passiert war und dieser untersuchte Alex. „Sie steht unter Schock.“, stellte er schließlich fest. „Ich werde ihr etwas zur Beruhigung geben. Danach wird sie wahrscheinlich einige Zeit schlafen.“ Relativ schnell war der Arzt fertig und verabschiedete sich, mit der Anordnung, Alex soweit wie möglich zu schonen.
„Herr Naseband, jetzt möchte ich aber wissen, was hier los ist? Was ist mit Frau Rietz passiert? Und wieso geben Sie eine Personenfahndung raus?“, forderte der Staatsanwalt eindringlich nach Antworten. Michael erzählte schnell was passiert war, er wusste, dass er seinem Vorgesetzten die Antworten schuldig war, wollte aber so schnell wie möglich weiter nach seinen Kindern suchen. Nachdem Michael seine Erzählungen beendet hatte, wies Kirkitadse Branco an, so schnell wie möglich einige Kollegen zur Unterstützung zu holen. Umgehend folgte Branco dieser Anweisung. „Herr Naseband, sie haben doch bestimmt Fotos von den Kindern? Geben Sie diese her, wir werden sie vervielfältigen und an sämtliche Kollegen weiterleiten.“, befahl er weiter. „Und dann erklären Sie den Kollegen, die Herr Vukovic gleich mitbringt, was Sie vermuten. Es wird sich wohl diesmal nicht verhindern lassen.“ Michael sah ein, dass der Staatsanwalt damit Recht hatte.
Nicht viel später betrat Branco mit einigen Kollegen erneut das Büro des K11. Lautes Gemurmel war zu hören. Noch nie hatte der Staatsanwalt so viele Kollegen ins K11 gerufen, es schien sich um etwas Schreckliches zu handeln. Schnell erklärte Kirkitadse, dass dringend nach den Zwillingen und einem weiteren Mädchen gesucht wurde. Während seiner Erzählungen bekamen alle Anwesenden Fotos in die Hand gedrückt. „Das sind doch die Zwillinge von Alex.“, hörte man einige Kollegen feststellen. „Wer ist das andere Mädchen?“, fragten einige andere. Michael erzählte, dass es sich hierbei um Tamara, die große Schwester der Zwillinge handelte. Erschrocken und entsetzt hörten die Kollegen zu, eine Kindesentführung war schon schlimm, aber wenn gleich drei Kinder einer Familie auf einmal verschwanden und dann auch noch die einer Kollegin, das war für alle doch etwas heftig. Gespannt hörten sie die weiteren Anweisungen des Staatsanwaltes und von Michael. Neugierig wurden sie, als Michael von seinem Verdacht erzählte, dass es sich um eine gewisse Mareike Immel handelte. Woher hatte Michael die Vermutung, wer die Kinder entführt hatte? Und vor allem, warum wusste er so genau Bescheid. Irgendetwas war komisch an dieser Sache.
Hab ich doch gewusst, das mit demPatrick nichts stimmt. Der trifft doch Tami nicht umsonst. Jetzt wissen auch die Kollegen was los ist....hoffentlich finden sie eine heiße Spur.